Verfahren zur Herstellung eines Kolbens für Verbrennungsmotoren insbesondere für einen Gegenkolbenmotor nach Art eines Zweitaktmotors
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kolbens für Verbrennungsmotoren insbesondere für einen Gegenkolbenmotor nach Art eines Zweitaktmotors mit wenigstens zwei Kolben. Die Erfindung betrifft in gleicher Weise das Verfahren zur Herstellung eines Kolbens für Zweitakt- und Viertaktmotoren. Daneben betrifft die Erfindung auch einen Kolben als solches für Verbrennungsmotoren.
Der Gegenkolbenmotor ist ein längsgespülter Zweitaktmotor bei dem die Gase beim Gaswechsel in Richtung der Zylinderachse strömen. Hierbei arbeiten in einem Zylinder jeweils zwei Kolben in entgegengesetzter Richtung. Während des Kompressionstaktes bewegen sich die Kolben aufeinander zu, wobei während des Arbeitstaktes sich die Kolben von einander weg bewegen. Die Böden beider Kolben bilden zusammen mit einem Teil der Zylinderwand den Brennraum des Motors. Die Zusammenführung
der Verbrennungsluft und der Gase, wie auch die Abfuhrung der Abgase wird durch von den Kolben freigegebenen Schlitzreihen bewerkstelligt
Ein derartiger Motor ist aus der DE 19821074 AI bekannt, bei dem die Kolben mit Spulkanalen versehen sind, so dass zur Kühlung bzw Warmeabfuhr Olflussigkeit durch die Kolben strömen kann, um auf diese Weise eine konstante Warmeabfuhr am Kolben zu ermöglichen Trotz dieser Kühlung weist ein derartiger Kolben für einen Gegenkolbenmotor immer noch Nachteile auf, weil insbesondere der Kolben nach wie vor auf Grund der extrem hohen Verbrennungstemperaturen in dem Brennraum Schaden nehmen kann, und ein Fressen des Kolbens in der Laufbuchse zur Folge hat Daher ist insbesondere die Lebensdauer eines derartigen Gegenkolbenmotors beschrankt
Ein anderes Problem stellt sich bei Verbrennungsmotoren dar. wie bei den herkömmlichen Verfahren der Dieseldirekteinspπtzung, wobei hier die starke Reduktion der Emissionen (HC, nox, Rußpartikel) im Interesse der Umwelt und der Gesundheit gefordert wird Zur Losung dieses Problems ist es Stand der Technik durch Verbrennung nachgeschalteter Katalysatoren und Filter (z B N0 -Speicherkatalysator. Rußfilter) die Abgasnormen Euro 2, 3, 4 zu erfüllen. Ziel ist es jedoch sowohl in den USA und in Europa weitere Absenkung der Grenzwerte zu erreichen
So wird beim Porenbrenner (Alumimumsilikatfasern in einer Matrix aus SiN, SiC, Si) die geforderte US-Norm durch katalytische Verbrennung innerhalb der Poren bei 1200°C bereits erreicht Erste Anwendungen als Wassererhitzer und „Dampfmaschine" von Engimon (25kW thermisch, 6kW elektrisch) sind in der Erprobung Als nachteilig wird es jedoch angesehen, dass die Reduzierung der Emissionen erst in einem nachgeschalteten Prozess vorgenommen wird
So ist bekannt, dass durch Aufbringen von Platimnseln direkt auf den Kolben eine HC- und N0χ-Reduzierung beim Ottomotor erreicht werden kann Beim Dieselmotor fuhrt eine Anhebung der Zylinderwandtemperatur zwar zu einem besseren Wirkungsgrad aber auch zu schlechteren Abgaswerten Beim Ottomotor entstehen Stickoxide im Bereich der heißen Flamme, wobei sich beim Dieselmotor Stickoxide und Ruß im Bereich der heißen Flamme bilden
Stickoxide und Ruß diffundieren in kältere Bereiche des Brennraumes (Kühlung von Zylinder, Zylinderkopf und Kolben) und nehmen nicht mehr an der Verbrennung teil. Diese Emissionen müssen daher nachträglich durch Katalysatoren und Partikelfilter entsorgt werden. Dem Stand der Technik entsprechend sichert es bei einer Niedertemperaturverbrennung (Zylinder. Zylinderkopf und Kolben gekühlt) niedrigste Emissionen.
Hieraus ergibt sich die der Erfindung zugrunde liegende erste Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von geeigneten Kolben bereit zu stellen, das die Möglichkeit zulässt, dass auf eine nachgeschaltete Emissionsreduzierung verzichtet werden kann.
Die zweite der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Gegenkolbenmotor nach Art eines Zweitaktmotors derart weiter zu bilden, dessen Kolben sehr hohe Temperaturen zulassen, wobei die Lauf- und Schmiereigenschaften der Kolben gesichert sein soll. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung einen Zweitakt-Gegenkolbenmotor bereit zu stellen, der in Bezug auf die Treibstoffqualität anspruchslos ist und sich durch einen niedrigen spezifischen Verbrauch und geringen Schadstoffemissionen auszeichnet.
Die gestellten Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Gegenstände, der Anspruchs 1, 2, 3, und 4, sowie den nebengeordneten Ansprüchen des Anspruchs 5 und 19 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Hinsichtlich des Herstellungsverfahrens des erfindungsgemäßen Kolbens wird der einzelne Kolben aus einer Zusammensetzung gefertigt, die aus Leichtmetall und Kohlenstoff/Grafit besteht, wobei der Kolben eine schwammartige offenporige Kohlenstoff/Grafitstruktur erhält, die von Kanälen durchsetzt wird. Dabei wird die offenporige Kohlenstoff/Grafitstruktur sowie die durchsetzten Kanäle mit einer als Stützmatrix bildenden LeichtmetallStruktur durchsetzt, und wobei das die Stützmatrix bildende Leichtmetall unter hohem Druck in die Kohlenstoff/ Grafitstruktur eingepresst wird, welches durch schockartiges Einbringen von Magnesium in den Carbonkolben mit schnellem Druckaufbau erfolgt.
Nach einer zweiten Verfahrensvariante zur Herstellung eines hochfesten infiltrierten Karbonmaterials und/oder Kolbens für höchste ther-
mische und mechanische Belastungen wird der Kolbenrohling durch Pressen von zwei vermischten Pulvermaterialien hergestellt. Dabei besteht das erste Pulvermaterial aus 3 Mol TiO? und 7-8 Mol AI bzw. Mg, wobei das zweite aus AL-infiltrierte Carbon-Pulvermaterial, bzw. aus Mg- infliltriertem Carbon-Pulvermaterial besteht. Das zweite Pulvermaterial wird hierzu dem ersten Pulvermaterial zu 10 - 90 % Gesamtgewicht zugemischt, wobei durch hohen Druck bei einer Temperatur von 600 - 800 °C eine hochfeste Carbon-TiAl-Al?.θ3-Struktur entsteht mit sich gegenseitig durchdringenden Komponenten. Das zweite Pulvermaterial kann dabei aus einem Material bestehen, wie es bereits in dem erst beschriebenen Verfahren beansprucht wurde. Das Material 2 kann auch aus zusätzlichen Anteilen von nicht-infiltriertem Carbon, Aluminium, Magnesium, Silizium, Si02, Ti . Tiθ2 bestehen.
Eine andere Variante zur Herstellung eines hochfesten infiltrierten Carbonmaterials und/oder Kolbens für höchste thermische Ansprüche und mechanische Belastungen ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, dass in das geschmolzene Leichtmetall vor der Infiltration Metalle, Nicht-Metalle oder/und Oxyde, Nitride. Carbide in Form von Nanopartikeln kleiner =10-50 nm, insbesondere Titan eingebracht werden, wobei während der Infiltration die Metalle mit dem Infiltrationsmaterial in den Carbonwerkstoff zur Bildung der Stützmatrix eindringen, und sich in einem Hochtemperaturprozess bei 1600-2500 °C in Inertgasatmosphäre aus dem Infiltrationsmetall und den enthaltenen Komponenten eine homogene Legierung, insbesondere Titan-Aluminium, bildet. Wie dies bereits bei dem Verfahren 1 beschrieben wurde. Im Ergebnis entsteht ein hochfestes Kolbenmaterial mit höchster thermischer Belastbarkeit.
In Weiterbildung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass die Bildung einer hochporösen Kolben- und Brennraumoberfläche durch Ausglühen oder Oxidation bei hoher Temperatur erfolgt, wobei gleichzeitig nacheinander Katalysatormetalle und/ Katalysatoroxyde in die Oberfläche eingebracht werden.
Die nach den Verfahren gefertigten Kolben ermöglichen im Besonderen die nachgeschaltete Emissionsreduzierung, weil sie die Zündung eines homogenen Gemisches durch Kompression im HCCI-Brennverfahren zulassen, was bei hohem Luftüberschuss und fast gleichzeitiger Zündung zu sehr niedrigen HC-, Stickoxid- und Rußemissionen führt. Das HCCI- Brennverfahren bedeutet im internationalen Sprachgebrauch Homogeneous
Charge Compression Ignition. Dieses Brennverfahren kommt der idealen Gleichraumverbrennung nahe, ist sehr schnell und hat einen hohen Wirkungsgrad.
Aufgrund dieser Verfahrensmerkmale zur Herstellung des erfindungsgemäßen Kolbens wird insbesondere das so genannte Hoch-Temperatur Brennverfahren (High Teperature HCCI. kurz HT-HCCI) begünstigt. Denn bei einem Gegenkolbenmotor ist ein schnelles Anheben der Brennraumtemperatur im Bereich der Gleichraumbedingungen auf über 600-1400 Grad Celsius, je nach Kolbenmaterial , Brennstoff und Verdichtung gegeben. Dadurch erfolgt eine nahezu vollständige Verdampfung des Brennstoffes vor der Zündung bedingt auch durch einen sehr schnellen Druckanstieg. Infolge der Gleichlaufphase werden Wärmeverluste in der Kompressionsphase vermieden. Es gelingt eine nahezu vollständige Verbrennung nach dem ersten Druckanstieg. Dies führt dazu, dass eine nahezu vollständige Vermeidung von CO-, HC-, NOx- und Rußemissionen erfolgt. Dieses Hoch-Temperatur Brennverfahren wird insbesondere durch die folgenden Konstruktions- und Verfahrensmerkmale begünstigt, die insbesondere darin gesehen werden, dass die Zylinderbuchse mit infiltriertem Carbonmaterial ausgekleidet ist und zwar im Bereich in dem die Gleichraumbedingungen gegeben sind. In diesem Bereich können auch die Kolben überlappen. Zudem kann Gas (H2; Propan, Butan, Methan) oder Alkohol vor oder während der Brennstoffeinspritzung zur Vergleichmäßigung der Gemischaufbereitung und zum schnellen Durchzünden (Fremdzündung möglich) eingespritzt werden.
Weiter wird vorgeschlagen, die Verwendung eines ringförmigen Verdich- tungs- und Brennraumes im Bereich der Gleichraumbedingungen, bestehend aus hochporösen, mit Mikrokanälen versehenen infiltriertem Carbonmaterial oder Keramik. Das Hoch-Temperatur Brennverfahren kann sinngemäß vollständig oder teilweise auf bestehende Motoren oder Konstruktionen, sowohl in der Zweitakt- als auch in der Viertaktvariante, übertragen werden.
Bei der Verwendung einer vergrößerten hochporösen Kolben- und Brennraumoberfläche durch Ausglühen und Oxidation bei hoher Temperatur und durch die Verwendung von Katalysatormetallen und/oder Katalysatoroxyden ergibt sich eine vergrößerte hochporöse Kolben- und Brennraumoberfläche, die sich insbesondere begünstigend auswirkt zur Reduzierung der Emissionen, wie CO-, HC-, NOx und Ruß. Durch Verwendung von
Carbonkolben, insbesondere von 1eichtmetall infiltrierten (AI,Mg), werden im Gegenkolbenmotor schon bei Verdichtungsverhältnissen von 1:13 Zünddrücke von 100 bar erreicht, wobei Gleichraumbedingungen über einen KurbelWinkel von ca. 16 Grad aufrecht erhalten werden. Im Gegensatz zu beim traditionellen Diesel verfahren verwendeten glatten und gekühlten Kolben weisen infiltrierte Carbonkolben eine poröse und damit eine 4-10 mal größere Oberfläche auf, die die Oxyde der Infil- trationsetalle enthält. Diese große Oberfläche heizt sich nach erfolgter Zündung auf. und gibt im Verdichtungstakt Wärme an die sich verdichtende Luft und den Kraftstoff nach Einspritzung ab. Bei der Einspritzung von Brennstoff vor oder während erreichen der Gleichraumbedingungen wird ein zündfähiges Gemisch in der Weise erzeugt, dass ein Teil des Brennstoffes innerhalb der erhitzten verdichteten Luft verdampft und ein Teil der Brennstofftröpfchen auf die erhitzte und poröse Oberfläche auftritt und sofort verdampft. Nach der Zündung (meist mehrere kurze Druckimpulse) entstehen im Bereich der heißen Flamme unter anderem die Stoffe NOx und Ruß, die aber hier aufgrund der Gleichraumbedingungen über 16 Grad Kurbelwinkel bei Sauerstoff- überschuss an der Verbrennung teilnehmen und somit weitgehend reduziert werden. Aufgrund ihrer hohen Eigengeschwindigkeit stoßen die Moleküle und Partikel zwischen 1-10 mal mit der heißen porösen Kol- benoberflache zusammen und werden je nach Beschaffenheit des Auftreffortes (Grafit, Metall. Metalloxyd) katalytisch, therisch-kataly- tisch, oxidativ (wie in einem Katalysator) mit den entsprechenden Katalysatoren in Wechselwirkung treten, was zu einer weiteren Reduzierung der Schadstoffe und Verbesserung der Wirkungsgrade beiträgt. Kalte Bereiche des Brennraumes werden zum großen Teil in dieser Phase der Verbrennung vermieden.
Der einzelne Kolben ist aus einer Zusammensetzung gefertigt, die aus Leichtmetall und Kohlenstoff/Grafit besteht. Der Kolben als solches weist dabei eine schwammartige offenporige KohlenstoffStruktur auf, die von Kanälen durchsetzt ist. Dabei sind die offenporigen KohlenstoffStrukturen sowie die durchsetzten Kanäle mit einer Stützmatrix bildenden LeichtmetallStruktur versetzt. Der Leichtmetallanteil beträgt dabei bis zu 60 %. Zur Herstellung des Kolbens wird dabei unter hohem Druck in die Kohlenstoff/Grafitstruktur das die Stützmatrix bildende Leichtmetall eingepresst.
Der erfindungsgemäße Leichtmetallkohlenstoffkolben weist im Vergleich zu herkömmlichen Leichtmetallkolben ein bis zu 3Q% reduziertes Eigengewicht auf, welches sich positiv auf die Motorlaufruhe auswirkt. Durch das reduzierte Eigengewicht werden nicht nur die oszillierenden Massen verringert, sondern auch die Eigendynamik, Sparsamkeit und Leistung des Motors verbessert. In eine schwammartige offenporige Kohlenstoff/Grafitstruktur, welche mit die Belastungskräfte aufnehmenden Kanälen durchzogen ist, wird unter hohem Druck flüssiges Leichtmetall eingepresst. Dieses Leichtmetall bildet eine tragende und kräfteverteilende Struktur, welche es ermöglicht, aufgrund der höheren Festigkeit von Leichtmetall und des geringeren spezifischen Gewichtes von Grafit. einen hochfesten selbstschmierenden Kolben für Verbrennungskraftmaschinen herzustellen Somit wird zugleich ein Fressen des Kolbens vermieden, da seine hohe Temperaturbeständigkeit extrem hohen thermischen Belastungen standhalten kann, weil der spezifische Ausdehnungskoeffizient des Materials sehr gering ist.
In Weiterbildung der Erfindung sind die den Brennraum bildenden Kol- benböden muldenförmig ausgebildet. Dabei erfolgt die Verbrennung innerhalb der beiden den Brennraum bildenden aufeinander liegenden Kol- benmulden. Nach einer besonders vorteil aften Ausgestaltung der Erfindung wird während der Gleichlaufphase der sich in der Laufbuchse bewegenden Kolben der Treibstoff auf der muldenförmigen Kolbenober- flache verdampft und vermischt sich gleichzeitig durch einen schnell laufenden Luftwirbel mit der verdichteten Verbrennungsluft. Dabei zündet das Treibstoffluftgemisch während der Gleichlaufphase. Die Verdichtungsverhältnisse liegen dabei im Bereich von 1:12 bis 1:25. Die Treibstoffeinspritzung erfolgt mittels einer Zapfendüse, wobei der Einspritzdruck zwischen 60 und 180 bar liegt.
Aufgrund der Ausbildung des Kolbens wird erreicht, dass der Gegenkolbenmotor mit einem neuartigen Brennverfahren betrieben werden kann. Denn durch den Einsatz von Kohlenstoffkolben, die eine Stützmatrix aus Leichtmetall besitzen und eine hohe Wärmespeicherfähigkeit haben, wird der Treibstoff während der Gleichlaufphase der Kolben auf der nicht gekühlten, porösen Kolbenoberflache, wie es Stand der Technik ist, mit einer extrem hohen Temperatur beaufschlagt, so dass er verdampft und gleichzeitig durch einen schnell laufenden Luftwirbel vollkommen homogen mit der Verbrennungsluft vermischt wird. Das in den Kolbenmulden und im Zylinder befindliche Restgas dient dabei zur
Temperaturerhöhung und gleichzeitig zur Schadstoffminderung. Eine separate Abgasrückführung ist daher nicht erforderlich.
Das Treibstoffluftgemisch zündet vorzugsweise während der Gleichlaufphase explosionsartig. Es handelt sich somit um einen kopressionsge- zündeten Ottomotor. Die Verdichtungsverhältnisse liegen hierbei im Bereich einer -Verdichtung von 1:12 bis 1:14 , welches einem Kompressionsdruck von ca.30 bar entspricht. Der Verbrennungsspitzendruck liegt dabei über 150 bar. Zusätzlich kann für die Anwendung bei Kraftwärmekopplung bei erhöhtem Wärmebedarf vergaster Treibstoff über die Spülluft zugeführt werden. Das überspülte Treibstoffluftgemisch zündet durch die Abgastemperatur in der dem Motor optional nachgeschalteten Nachbrennkammer. Diese Nachbrennkammer wird gleichzeitig als Abgasnachbehandlungsanlage genutzt. In ihr werden durch Temperaturerhöhung des Abgases die noch anfallenden restlichen Treibstoff- partikel sowie Rußpartikel verbrannt.
Im Motor findet die Verbrennung innerhalb der beiden Kolbenmulden statt. Eine Berührung des Brenngases mit der Zylinderaußenwand wird dabei weitgehend vermieden, so dass der Temperaturübergang zur Lauf- buchse unterbunden ist. Da die Verbrennung nicht wie im Dieselverfahren relativ langsam innerhalb von mehreren Grad Kurbelwellenwinkel, sondern explosionsartig bei gleichzeitiger Zündung aller Treibstoffmoleküle erfolgt, können höhere Drehzahlen erreicht werden. Durch die schnelle explosive Verbrennung im Brennraum und gute Durchmischung sowie Verdampfung des Kraftstoffes wird Rußbildung vermieden.
Die Erfindung betrifft auch einen Kolben für Verbrennungsmotoren wie Gegenkolbenmotor und/oder einen Zweitakt- oder Viertaktmotor, wobei der einzelne Kolben aus einer Zusammensetzung gefertigt ist, die aus Leichtmetall und Kohlenstoff/Grafit besteht, und wobei der Kolben eine schwammartige offenporige Kohlenstoff-/ Grafitstruktur aufweist, die von Kanälen durchsetzt ist. Die offenporige Kohlenstoff-/Grafit- struktur, sowie die durchsetzten Kanäle sind mit einer als Stützmatrix bildenden LeichtmetallStruktur versetzt, wobei die Bildung der Stützmatrix durch schockartiges Einbringen von Magnesium in den Carbonkolben erfolgt. Die Bildung einer hochporösen Kolben- und Benn- rauoberflache erfolgt hierbei durch Ausglühen und durch Oxidation bei hoher Temperatur. In Weiterbildung sind in die vergrößerte hoch-
poröse Kolben-Brennraumoberfläche Katalysatoretalle und/oder Katalysatoroxide eingebracht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachstehenden einzigen Figur näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt in der teilweise geschnittenen Seitenansicht in schematischer Darstellung einen Gegenkolbenmotor 1. In der dargestellten Situation nehmen die Kolben 2 und 3 in einer Laufbuchse 4 die Lage ein, dass die beiden Kolbenböden 5 und 6 in Angrenzung kommen, wobei die muldenförmig ausgebildeten Kolbenböden 5 und 6 den nach Art einer Linse geformten Brennraum 7 bilden. In dem Brennraum 7 ist bereits der kurz vorher nicht näher dargestellte Treibstoff mittels einer Zapfendüse 8 eingespritzt worden. Der in diesem Raum befindliche Treibstoff zündet während der Gleichlaufphase, wobei insbesondere der Kolben 2, der sich am oberen Totpunkt befindet, sich in Pfeil richtung 5 bewegt, und der Kolben 3 um einen bestimmten Betrag nacheilt. Die Gleichlaufphase ist dann beendet, wenn der Kolben 3 seinen oberen Totpunkt erreicht hat.
Wie schon gesagt, besteht der Gegenkolbenmotor 1 nach Art eines Zweitaktmotors aus mindestens zwei Kolben 2 und 3, die in zwei axial zueinander ausgerichteten Zylinderräumen 9 und 10 mittels der Laufbuchse 4 gebildet werden. Dabei besteht der einzelne Kolben 2 und 3 aus einer Zusammensetzung, die aus Leichtmetall und Kohlenstoff/Grafit besteht. Nicht näher dargestellt ist hierbei, dass der Kolben 2, 3 eine schwammartige offenporige Kohlenstruktur aufweist, die von Kanälen durchsetzt ist. Die offenporige Kohlenstruktur sowie die durchsetzenden Kanäle sind mit einer als Stützmatrix bildenden LeichtmetallStruktur versetzt. Dabei nimmt der Leichtmetallanteil etwa bis zu 60 ein. Das die Stützmatrix bildende Leichtmetall wird unter hohem Druck in die Kohlenstoff/Grafitstruktur eingepresst.
Der für das Brennverfahren wesentliche Teil bildet die den Brennraum 7 bildenden Kolbenböden 5 und 6, die jeweils muldenförmig ausgebildet sind, so dass sich ein quasi linsenförmiger Brennraum 7 in der Gleichlaufphase, wie oben beschrieben, bildet. In der Gleichlaufphase der Kolben 2 und 3 verdampft der Treibstoff auf den Kolbenböden 5 und 6, wobei gleichzeitig durch einen schnell laufenden Luftwirbel sich der verdampfende Treibstoff vollkommen homogen mit der Verbrennungs-
luft vermischt, so dass während der Gleichlaufphase die explosionsartige Zündung erfolgt, die insbesondere den Arbeitstakt auslöst.
Dabei werden die Kolbenoberflachen 5.2 und 6.2 nicht gekühlt, so dass sich extrem hohe Temperaturen entwickeln. Infolge dessen, dass die Kolbenböden 5.1 und 6.1 mit hoher Temperatur beaufschlagt werden können, kann in den Kolbenmulden 5.2 und 6.2 das darin befindliche Restgas zur Temperaturerhöhung herangezogen werden und durch die Temperaturerhöhung kann eine Schadstoffminderung erzielt werden, da keine Heiß-Kaltzonen in der Phase der Gleichraumverbrennung ausgebildet werden
Eine innere Abgasrückführung kann vorgesehen sein, wobei die explosionsartige Kompressionszündung während der Gleichlaufphase der Kolben 5 und 6 erfolgt. Weiter kann, nicht näher dargestellt, überspültes Treibstoffluftgemisch, in einer Nachbrennkammer zur Abgasnachbehandlung und Wärmegewinnung genutzt werden.
Die neu entwickelten Leichtmetallkohlenstoffkolben weisen im Vergleich zu herkömmlichen Leichtmetallkolben ein bis zu 30% reduziertes Eigengewicht auf, welches sich positiv auf die Motorlaufruhe auswirkt. Durch das reduzierte Eigengewicht werden nicht nur die oszillierenden Massen verringert, sondern auch die Eigendynamik. Sparsamkeit und Leistung des Motors verbessert. In eine schwammartige offenporige Kohlenstoff/Grafitstruktur, welche mit die Belastungskräfte aufnehmenden Kanälen durchzogen ist, wird unter hohem Druck flüssiges Leichtmetall eingepresst. Dieses Leichtmetall bildet eine tragende und kräfteverteilende Struktur, welches ermöglicht, aufgrund der höheren Festigkeit von Leichtmetall und des geringeren spezifischen Gewichtes von Grafit, einen hochfesten selbstschmierenden Kolben 2, 3 für Verbrennungskraftmaschinen herzustellen, womit zugleich ein Fressen des Kolbens 2 ,3 vermieden wird, da seine hohe Temperaturbeständigkeit extrem hohen thermischen Belastungen standhalten kann.