Beschreibung
Katadioptrisches Reduktionsobjektiv mit Polarisationsstrahlteiler
Die Erfindung betrifft ein katadioptrisches Reduktionsobjektiv zur Abbildung eines in der Objektebene des Projektionsobjektivs angeordneten Musters in die Bildebene des Projektionsobjektivs.
Derartige Projektionsobjektive werden in Projektionsbelichtungsanlagen zur mikrolithographisc ren Herstellung von Halbleiterbauelementen und anderen feinstrukturierten Bauteilen verwendet. Sie dienen dazu, Muster von Fotomasken oder Strichplatten, die auch als Masken oder Retikel bezeichnet werden, auf einen mit einer lichtempfindlichen Schicht beschichteten Gegenstand, beispielsweise einen Halbleiterwafer, mit höchster Auflösung in verkleinerndem Maßstab zu projizieren.
Zur Erzeugung immer feinerer Strukturen wird versucht, einerseits die bildseitige numerische Apertur (NA) des Projektionsobjektivs zu vergrößern und andererseits immer kürzere Wellenlängen zu verwenden, vorzugsweise Ultraviolettlicht mit Wellenlängen von weniger als ca. 260 nm. Da in diesem Wellenlängenbereich nur noch wenige ausreichend transparente Materialien zur Herstellung von optischen Komponenten zur Verfügung stehen, deren Abbekonstanten zudem relativ nahe beieinander liegen, ist es schwierig, rein refraktive Systeme mit ausreichender Korrektur von Farbfehlern bereitzustellen. Daher werden für diesen Wellenlängenbereich vielfach katadioptrische Systeme verwendet, bei denen brechende und reflektierenden Komponenten, insbesondere also Linsen und abbildende Spiegel, kombiniert sind.
Bei der Nutzung von abbildenden Spiegelflächen ist es vorteilhaft, Strahlteiler einzusetzen, wenn eine obskurationsfreie und vignettierungsfreie Abbildung erreicht werden soll. Systeme mit geometrischer Strahlteilung sind möglich, haben jedoch den Nachteil, dass es sich zwingend um außeraxiale Systeme handelt. Dagegen sind axiale Systeme (On-Axis- Systeme) realisierbar, wenn ein physikalischer Strahlteiler verwendet wird. Hier haben sich physikalische Strahlteiler mit einer polarisationsselektiven Strahlteilerschicht durchgesetzt, die sich unter anderem durch hohe erzielbare Gesamttransmission auszeichnen.
In der EP 1 102 100 (entsprechend US Serial No. 09/71 1 256) sind verschiedene katadioptrische Reduktionsobjektive mit physikalischem Strahlteiler und - hervorragendem Korrektionszustand beschrieben. Systteme der hier betrachteten Art haben eine optische Achse, einen katadioptrischen ersten Objektivleil und einen vorzugsweise dioptrischen zweiten Objektivteil. Der katadioptrische Objektivteil hat einen Konkavspiegel und einen physikalischen Strahlteiler (beam splitter cube, BSC) mit einer polarisationsselektiven Strahlteilerschicht, welche im folgenden auch als Polarisationsleilerschichl bezeichnet wird. Sie ist gegenüber der optischen Achse gekippt, wird mit weitgehend linear polarisiertem Licht beaufschlagt und vom eintretenden Licht einmal in Transmission und einmal in Reflexion genutzt. Hierbei wird entweder die von der Objektebene kommende Strahlung zunächst weitgehend vollständig in Richtung Konkavspiegel reflektiert und nach Drehung der Polarisationsrichtung im zweiten Durchtritt zum zweiten Objektivteil transmittiert oder es wird die von der Objektebene kommende Strahlung zunächst weitgehend vollständig zum Konkavspiegel transmittiert und die von diesen reflektierte Strahlung nach Drehung der Polarisationsrichtung von der Strahlteilerschicht Richtung zweitem Objektivteil reflektiert. Der in dieser Anmeldung zitierte Stand der Technik zeigt weitere Projektions-
objektive mit physikalischem Strahlteiler und wird insoweit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht.
Bei vielen Ausführungsformen solcher Projektionsobjektive wird mit Hilfe eines dem Strahlteiler nachgeschalteten Umlenkspiegels eine Paralel- stellung von Objektebene und Bildebene erreicht, welche für einen Scannerbetrieb günstig ist. Derartige Konstruktionen haben jedoch den Nachteil, dass die optischen Achsen für Objekt und Bild gegeneinander parallel versetzt sind. Dieser Lateralversatz oder Achsversatz, der auch als Object-Image-Shift (OIS) bezeichnet wird, bringt Schwierigkeiten bei der Integration derartiger Objektive in eine mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage mit sich, da beispielsweise die Positionen der synchron beweglichen Retikel- und Wafer-Stages sowie geeignete Messvorrichtungen an den Lateralversatz anzupassen sind. Die Schwierigkeiten bei der Integration nehmen mit der Größe des Lateralversalzes zu.
Ein anderes, bei Systemen mit Polarisationsteilerschicht auftretendes Problem besteht darin, dass diese Schichten zumindest dann, wenn sie über einen größeren Inzidenzwinkelbereich betrieben werden, keine vollständige Separation zwischen s-Polarisation und p-Polarisation ermöglichen. Hierdurch kann "Falschlicht" entstehen, welches in störender Weise in die Bildebene gelangen und dort zur einer Verschlechterung des Kontrastes führen kann.
Neben den Systemen mit einem einzigen Konkavspiegel sind auch katadioptrische Projektionsobjektive mit zwei Konkavspiegeln bekannt, beispielsweise aus der EP 0 887 708 oder der JP 07-130606. Diese Systeme sind für den Betrieb mit unpolarisiertem Licht ausgelegt und haben zwei im wesentlichen baugleiche Objektivteile, die jeweils einen Konkavspiegel aufweisen und separate Lichtwege bilden. Die Strahlteilerschicht dient dazu, dass auftreffende, unpolarisierte oder zirkulär
polarisierte Licht in einen Strahl mit p-Polarisation und einen Strahl mit s-Polarisation in Bezug auf die Ebene der Strahlteilerfläche aufzuteilen. Die verschieden polarisierten Strahlen fallen in zwei Lichtwegen zeitgleich auf die zugeordneten Konkavspiegel und werden nach Reflexion an diesen und Polarisationsdrehung an der Strahlteilerschicht wieder zu einem Strahl zusammengeführt, der den Strahlteiler in Richtung die Bildebene verlässt. Bei der EP 0 887 708 dient ein symmetrischer Aufbau dazu, die Wärmebelastung des Strahlteilers zu vergleichsmäßigen. Bei der JP 07-130 606 wird mit Hilfe der Strahlaufteilung eine Abbildung mit größerer Schärfentiefe angestrebt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein katadioptrisches Projektionsobjektiv mit polarisationsselektiven Strahlteiler bereitzustellen, welches die Nachteile des Standes der Technik- vermeidet. Insbesondere soll das Projektionsobjektiv konstruktiv einfach in bestehende Wafer-Stepper oder Wafer-Scanner einbaubar sein. Es soll vorzugsweise auch eine Abbildung im wesentlichen ohne störendes Falschlichl ermöglicht werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe stellt die Erfindung ein kaladioplrische Projektionsobjektiv mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bereit. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
Ein erfindungsgemäßes katadioptrisches Projektionsobjektiv zur Abbildung eines in der Objektebene des Projektionsobjektivs angeordneten Musters in die Bildebene des Projektionsobjektivs hat eine optische Achse, einen katadiopthschen ersten Objektivteil, der einen Konkavspiegel und einen physikalischen Strahlteiler mit mindestens einer polarisationsselektiven Strahlteilerschicht umfasst, sowie einen zweiten, vorzugsweise dioptrischen Objektivteil. In einem den Konkavspiegel
einschließenden Lichtweg ist ein Rückreflexionsspiegel zur Rückreflexion der von dem Strahlteiler kommenden Strahlung in Richtung des Strahlteilers angeordnet.
Der Rückreflexionsspiegel befindet sich in dem von der Gesamtstrahlung durchlaufenden Lichtweg entweder vor oder hinter dem Konkavspiegel und wird im wesentlichen mit der gleichen Strahlungsenergie beaufschlagt wie der Konkavspiegel. Der Rückreflexionsspiegel sorgt dafür, dass der Strahlteiler mehr als einmal in Transmission und/oder mehr als einmal in Reflexion genutzt wird. Dabei sind Projektionsobjektive gemäß der Erfindung derart konstruiert, dass die auf eine Strahlteilerschicht auftreffende Strahlung entweder im wesentlichen s-polarisiert (elektrischer Feldvektor schwingt senkrecht zur Einfallsebene des Lichts) oder im wesentlichen p-polarisiert (elektrischer Feldveklor schwingt parallel zur Einfallsebene) ist. Dementsprechend wird die Strahlung in Abhängigkeit von ihrer Polarisationsvorzugsrichtung jeweils weilgehend vollständig reflektiert (bei s-Polarisation) oder im wesentlichen vollständig transmittiert (bei p-Polarisation).
Der Rückreflexionsspiegel kann ein Planspiegel mit ebener Spiegelfläche sein. Die Spiegelfläche des Rückreflexionsspiegels kann auch eine geringfügige oder erhebliche Krümmung aufweisen, die beispielsweise zu Korrekturzwecken genutzt werden kann. Somit kann der Rückreflexionsspiegel auch ein Konkavspiegel oder ein konvexer Spiegel sein.
Bei einer Ausführungsform ist der Rückreflexionsspiegel ein Rückrefle- xions-Konkavspiegel und in der Nähe des Rückreflexions-Konkavspie- gels ist eine zerstreuende Linsengruppe, d.h. eine Linsengruppe mit negativer Brechkraft, angeordnet, die eine oder mehrere Linsen umfassen kann. Insbesondere können mindestens zwei oder genau zwei Zerstreuungslinsen vorgesehen sein, die zwischen Strahlteiler und
Rückreflexions-Konkavspiegel angeordnet sind und somit zweimal durchlaufen werden. In Kombination mit der positiven Brechkraft des Konkavspiegels kann dadurch ein Vorhalt für den Farblängsfehler (CHL) bereitgestellt werden. Wenn auch in der Nähe des anderen Konkavspiegels eine solche zerstreuende Linsengruppe angeordnet ist, so hat ein solches Projektionsobjektiv zwei im Lichtweg hintereinander liegende und somit nacheinander durchlaufende Objektivteile mit jeweils einer Linsengruppe negativer Brechkraft und einem Konkavspiegel. Dadurch ist es möglich, die Komponenten zur Bereitstellung eines Vorhaltes für den Farblängsfehler auf zwei Objektivteile gleichmässig oder ungleichmässig zu verteilen, so dass in jedem der Objektivteile die maximalen Randstrahlhöhen reduziert werden können. Dies ermöglicht einen Linsenmaterial sparenden Aufbau und kann ausserdem dazu beitragen, Bildfehler höherer Ordnung zu reduzieren.
Das den Konkavspiegel enthallende Teilsystem und/oder das den Rückreflexions-Konkavspiegel enthaltene Teilsystem kann als afokales System aufgebaut sein, so dass beim zugehörigen Durchtritt der Strahlung durch den Strahlteiler ein nahezu paralleler Strahlengang vorliegen kann. Hierdurch ist eine besonders effiziente Nutzung der Strahlteilerschicht bei Minimierung von Lecktransmission bzw. Falschlicht möglich.
Die Mehrfachnutzung des Strahlteilers ermöglicht neuartige Konstruktionen von Projektionsobjektiven. Bei einer Ausführungsform verlaufen ein objektseitiger Teil der optischen Achse und ein bildseitiger Teil der optischen Achse koaxial zueinander. Der eingangs erwähnte Lateralversatz (OIS) zwischen den optischen Achsen für Objekt und Bild kann dadurch vermieden werden. Derartige Projektionsobjektive sind ohne größere Schwierigkeiten in Projektionsbelichtungsanlagen integrierbar, die konstruktiv für die Aufnahme von rotationssymmetrischen, rein refraktiven Projektionsobjektiven ausgestattet sind, da konstruktive
Änderungen an den Retikel- und Substrattischen und gegebenenfalls an den Messvorrichtungen nicht vorgenommen werden müssen. Generell sind Projektionsobjektive möglich, bei denen der laterale Abstand (OIS) zwischen objektseitigem Teil und bildseitigem Teil der optischen Achse deutlich kleiner als bei herkömmlichen katadioptrischen Projektionsobjektiven ist. Der laterale Abstand kann beispielsweise weniger als der maximal genutzte Durchmesser des Strahlteilers, gemessen in Richtung des Lateralversatzes, oder weniger als 50% oder 30% dieses Durchmessers betragen.
Es sind Ausführungsformen möglich, bei denen der Strahlteiler eine einzige Strahlteilerschicht hat, die von beiden Seiten bei entsprechender Polarisation des auftreffenden Lichtes reflektierend wirkt. Die Strahlteilerschicht kann somit als beidseitig reflektierende Schicht ausgebildet sein. Es sind auch Ausführungsformen möglich, bei denen eine einzige Strahlteilerschicht von beiden Seiten mit p-Polarisation beaufschlagt wird und für diese transmittierend sein soll. Hierfür sind beidseitig transmittierende Schichten vorgesehen. Es hat sich als günstig herausgestellt, wenn die' als Mehrfaclτ-Interferenz-Schichtsystern aufgebaute Strahlteilerschicht einen Schichtaufbau hat, der bezüglich einer innerhalb der Strahlteilerschicht liegenden Symmetrieebene im wesentlichen symmetrisch ist. Diese Spiegelsymmetrie kann sich auf die Materialfolge der aufeinanderfolgenden Schicht und/oder auf deren Schichtdicken beziehen.
Es ist bekannt, dass polarisationsselektive Strahlteilerschichten insbesondere dann, wenn sie mit Licht aus einem größeren Inzidenzwinkel- bereich betrieben werden, keine vollständige Trennung von s- und p-Polarisation bewirken, so dass ein kleiner Teil von s-polarisierten Licht durchgelassen und/oder ein kleiner Anteil von p-polarisiertem Licht reflektiert wird. Dies kann insbesondere bei Systemen mit geringem oder verschwindendem Lateralversatz zwischen objektseitigem und bildseiti-
em Teil der optischen Achse dazu führen, dass Falschlicht in die Bildebene gelangt. Als Falschlicht wird hier solches Licht bezeichnet, welches nicht den vom Design idealerweise vorgegebenen Lichtweg durchläuft, sondern beispielsweise unter Umgehung eines der Abbildung dienenden Konkavspiegels direkt durch einen Strahlteiler in die Bildebene gelangt.
Zum Ausblocken von Falschlicht kann hinter dem Strahlteiler im zweiten Objektivteil eine Feldblende an geeigneter Stelle angeordnet sein. Bei Ausführungsformen, die zwischen Objektebene und Bildebene mindestens ein reelles Zwischenbild aufweisen, kann die Feldblende im Bereich des Zwischenbildes angeordnet sein. Bei Projektionsobjektiven mit einem Lateralversatz zwischen objektseitigem und bildseitigem Teil der optischen Achse bietet eine Feldbleirde eine sehr wirksame Möglichkeit der Vermeidung von Falschlicht. Sie kann insbesondere so angeordnet sein, dass die Blendenöffnung der Feldblende außerhalb einer Verlängerung eines von der Objektebene auf den Strahlteiler treffenden Strahlbündels liegt. Damit wird Strahlung, die von der Objektebene kommend direkt durch den Strahlteiler hindurchtritt, zuverlässig aufgeblendet und kann in der Bildebene keinen Falschlichtbeitrag leisten.
Eine besondere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Strahlteiler eine erste Strahlteilerschicht und mindestens eine zweite Strahlteilerschicht aufweist. Die für erfindungsgemäße Projektionsobjektive typischen Mehrfachreflexionen im Strahlteiler können in diesem Fall auf mehrere Strahlteilerschichten verteilt werden.
Bei manchen Ausführungsformen ist vorgesehen, dass der Strahlteiler eine erste und eine zweite Strahlteilerschicht aufweist, die um einen Schichtabstand parallel versetzt zueinander angeordnet sind. Das Ausmaß des Schichtabstandes kann dazu genutzt werden, einen Lateralversatz zwischen objektseitigem und bildseitigem Teil der optischen
Achse auf einen geeigneten Wert einzustellen. In Verbindung mit einer hinter dem Strahlteiler angeordneten Feldblende kann dies in der oben erwähnten Weise zur Ausblockung von Falschlicht benutzt werden, wenn durch geeignete Wahl des Schichtabstandes die Blendenöffnung außerhalb der Verlängerung des von der Objektebene kommenden Strahlbündels positioniert wird.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Projektionsobjektivs ohne Achsversatz zwischen objektseitigem und bildseitigem Teil der optischen Achse;
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Projektionsobjektivs mit einem Strahlteiler, dessen Strahlteilerschicht zweimal in Transmission und einmal in Reflexion genutzt wird;
Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform eines er indungsgemäßen Projektionsobjektives mit einem Strahlteiler, der zwei parallel versetzte Strahlteilerschichten aufweist; und
Fig. 4 zeigt eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Projektionsobjektivs mit einem als Konkavspiegel ausgebildeten
Rückreflexionsspiegel und negativer Brechkraft zwischen dem Strahlteiler und dem Rückreflexionsspiegel.
Bei der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen bezeichnet der Begriff "optische Achse" eine gerade Linie oder eine Folge von geraden Linienabschnitten durch die Krümmungsmittelpunkte der optischen Komponenten. Die optische Achse wird durch Umlenkspiegel oder reflektierende Flächen gefaltet. Die Lage eines objektseitigen Teils der optischen Achse wird durch die Lage der der Objektebene nächsten optischen Komponenten definiert. Die Lage des bildseitigen Teils der optischen Achse wird durch die Lage der der Bildebene nächsten optischen Komponenten definiert. Das Objekt ist in den Beispielen eine Maske (Retikel) mit dem Muster einer integrierten Schaltung, es kann sich auch um ein anderes Muster, beispielsweise eines Gitters, handeln. Das Bild wird in den Beispielen auf einem als Substrat dienenden, mit einer Photoresistschicht versehenen Wafer gebildet, jedoch sind auch andere Substrate, beispielsweise Elemente für Flüssigkristallanzeigen oder Substrate für optische Gitter möglich.
In Fig. 1 ist schematisch der Aufbau einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen katadioptrischen Reduktionsobjektivs 100 gezeigt. Es dient dazu, ein in der Objektebene 101 angeordnetes Muster eines Retikels oder dergleichen in die Bildebene 102 in reduziertem Maßstab abzubilden, beispielsweise im Verhältnis 4:1. Das Projektionsobjektiv hat zwischen Objekt- und Bildebene einen katadioptrischen ersten Objektivteil 103 und dahinter einen rein dioptrischen zweiten Objektivteil 104.
Der katadioptrische Objektivteil 103 umfasst einen Konkavspiegel 105 und einen physikalische Strahlteiler 106 mit einer polarisationsselektiven Strahlteilerschicht 107, die auch als Polarisationsteilerschicht bezeichnet wird und gegenüber der optischen Achse um 45° gekippt ist. Dem Strahlteiler 106 ist ein ebener Rückreflexionsspiegel 1 10 zugeordnet,
der auf der dem Konkavspiegel 103 gegenüberliegenden Seite des Strahlteilers so angeordnet ist, dass er Strahlung, welche vom Konkavspiegel 105 kommt und durch die Strahlteilerschicht 107 transmittiert wird, in Richtung des Strahlteilers bzw. der Strahlteilerschicht zurückreflektiert. Bei anderen Ausführungsformen kann anstelle des Planspiegels 110 ein konkav oder konvex gekrümmter Spiegel vorgesehen sein, um die optische Korrektur des Systems zu unterstützen.
Zwischen der Objektebene 101 und dem Strahlteiler 106 ist positive Brechkraft angeordnet, die beispielhaft durch eine Positivlinse 11 1 symbolisiert ist. Auch Ausführungsformen, die in diesem Bereich negative Brechkraft aufweisen oder im wesentlichen brechkraftfrei sind, sind möglich. Die optischen Komponenten zwischen Objektebene 101 und Strahlteiler 106 definieren die Lage des objektseitigen Teils 1 12 der optischen Achse, um den des Objektfeld zentriert ist. Unmittelbar vor dem Strahlteiler ist ein Verzögerungselement 113 mit der Wirkung einer λ/4-Platte angeordnet, die beispielsweise als freistehende Platte oder als eine an die Eintrittsseite des Strahlteilers 106 angesprengte Platte ausgebildet sein kann. Zwischen dem-Strahlteiler 106 und dem Konkavspiegel 105 können abweichend von der Darstellung eine oder mehrere Linsen angeordnet sein, beispielsweise eine oder mehrere Linsen mit negativer Brechkraft in der Nähe des Konkavspiegels. Dieser Objektteil enthält auch ein Verzögerungselement 1 14 mit der Wirkung einer λ/4-Platte, das beispielhaft als plattenförmiges Element dargestellt ist. Zwischen Strahlteiler 106 und Rückreflexionsspiegel 1 10 ist ein weiteres λ/4-Verzögerungselement 115 angeordnet. Der dioptrische Objektivteil 104 zwischen Strahlteiler und Bildebene 102 hat eine Vielzahl von Linsen, von denen beispielhaft eine Positivlinse 1 16 gezeigt ist. Die Krümmungsmittelpunkte der Linsen des diopthschen Objektivteils 104 legen die Lage des bildseitigen Teils 1 17 der optischen Achse fest, um den das Bildfeld zentriert ist. Der objektseitige Teil 1 12 und der bild- seitige Teil 117 der optischen Achse verlaufen koaxial, so dass Objekt-
feld und Bildfeld wie bei einem rotationssymmetrischen, rein refraktiven Projektionsobjektiv zueinander zentriert sind. Dies erleichtert den Einbau solcher Objektive in Projektionsbelichtungsanlagen erheblich.
Das Projektionsobjektiv 100 ist für den Betrieb mit zirkulär polarisiertem Eingangslicht ausgebildet. Nach Durchtritt durch die Objektebene, in der sich das Retikel befindet, wird das zirkulär polarisierte Licht mittels der Verzögerungsplatte 1 13 in linear polarisiertes Licht umgewandelt, welches in Bezug auf die Strahlteilerschicht 107 s-polarisiert ist und von dieser weitgehend vollständig in Richtung zum Konkavspiegel 105 reflektiert wird. Das Licht trifft nach Durchtritt durch die λ/4-Platte 1 14 zirkularpolarisiert auf den Konkavspiegel und ist nach Reflexion an diesem und nochmaligem Durchtritt durch das Verzögerungselement 1 14 in Bezug auf die Strahlteilerschicht 107 p-polarisiert. Aufgrund der p-Polarisation wird dieses Licht von der Sirahlteilerschicht 107 überwiegend transmittiert. Es trifft auf das zwischen Strahlteiler und Rückreflexionsspiegel 1 10 angeordnete Verzögerungselement 1 15, wird erneut in zirkuläre Polarisation überführt, um nach Reflexion am Planspiegel 1 10 und zweitem Durchtritt durch die λ/4-Verzögerungs- platte 1 15 mit s-Polarisation vorzuliegen. Dieses Licht trifft nun auf die der Bildebene zugewandte Rückseite der Strahlteilerschicht 107 und wird von dieser Richtung Bildebene weitgehend vollständig reflektiert. Im Ergebnis liegen somit die Achsen der Strahlbündel auf der Objektseite, d.h. vor Eintritt in den Strahlteiler, und auf der Bildseite, d.h. nach Austritt aus der gegenüberliegenden Seite Strahlteilers, koaxial zueinander.
Im refraktiven Objektivteil 104 kann zwischen Strahlteiler und Bildebene noch eine weitere λ/4-Verzögerungseinrichtung vorgesehen sein, die das s-polarisierte Licht in zirkulär polarisiertes Licht umwandelt, mit welchem dann die Abbildung im wesentlichen frei von durch Polarisa-
tionseffekte verursachte, strukturrichtungsabhängige Auflösungsunterschiede erfolgen kann.
Die einzige Strahlteilerfläche 107 des Strahlteilers 106 wird somit zweimal in Reflexion genutzt, wobei zwischen der ersten und der zweiten Reflexion eine Transmission durch die Strahlteilerschicht er olgt. Jeweils zwischen den Wechselwirkungen des Lichts mit der Strahlteilerschicht erfolgt eine Drehung der Polarisationsvorzugsrichtung des Lichtes um 90°.
Die beidseitig reflektierende Strahlteilerschicht 107 ist ein Interferenzschichtsystem mit einer Vielzahl von Schichten aus dielektrischem Material, wobei Schichten mit hochbrechendem und niedrigbrechendem Material abwechselnd übereinander- angeordnet sind. Die beidseitige Reflexion wird dadurch gefördert, dass das Schichtsystem in Bezug auf eine mittig im Schichtsystem liegende Symmetrieebene im wesentlichen symmetrisch aufgebaut ist, so dass das von der Objektebene und das vom Rückreflexionsspiegel 1 10 kommende Licht im wesentlichen die gleiche Schichtenfolge "sehen"
Das Projektionsobjekliv kann mit hohen numerischen Aperturen von typischer Weise mehr als 0,7 oder 0,8 betrieben werden. Die hohen Aperturen bedingen, dass Licht aus einem großen Inzidenzwinkel- bereich von beispielsweise 45° + (2° bis 10°) auf die Strahlteilerschicht fällt. Insbesondere unter diesen Bedingungen ist es möglich, dass ein kleiner Teil des s-polarisierten Lichtes von der Strahlteilerschicht transmittiert wird. Da dieses Licht nicht den vom optischen Design vorgesehen Lichtweg verfolgt, insbesondere den Konkavspiegel 105 verfehlt, kann sich von diesem Licht nur ein stark defokussiertes "Bild" in der Bildebene 102 ausbilden. Der Großteil dieses Falschlichts kann z.B. durch eine Blende an einem gegebenenfalls gebildeten Zwischenbild oder an anderer Stelle im Objektiv ausgeblockt werden. Die verblei-
bende, nahe am Hauptstrahl der Abbildung liegende Intensität kann im Bild toleriert werden, da sie gegebenenfalls nur einen niedrigen Untergrund repräsentiert.
Falschlicht in p-Polarisation kann beispielsweise aufgrund der Rest- reflektivität der Strahlteilerschicht 107 für p-polarisiertes Licht, Reflexionen an Retikel und Transmission an der Strahlteilerschicht 107 auftreten. Dieses Falschlicht kann durch einen geeigneten Polarisator abgefangen werden, falls dies erforderlich sein sollte.
In Fig. 2 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Projektionsobjektivs gezeigt. Gleiche oder entsprechende Elemente tragen entsprechende Bezugszeichen wie bei der ersten Ausführungsform, jeweils erhöht um 100. Das Projektionsobjektiv 200 hat zwischen seiner Objektebene 201 und der nicht gezeigten Bildebene, die parallel zur Objektebene ausgerichtet ist, einen katadioptrischen Objektivteil 203 und einen hinter dem Strahlteiler 206 beginnenden dioptrischen Objektivteil 204, in welchem unmittelbar hinter dem Strahlteiler 206 ein ebener Umlenkspiegel 220 in 45° zur optischen , Achse angeordnet - ist. Der katadioptrische Objektivteil umfasst einen als Hauptspiegel dienenden Konkavspiegel 205, den Strahlteiler 206 und einen als Konkavspiegel ausgebildeten Rückreflexionsspiegel 210, der auf der der Objektebene 201 gegenüberliegenden Seite des Strahlteilers 206 angeordnet ist. Die in einem Winkel von 45° zum objektseitigen Teil 212 der optischen Achse gekippte Strahlteilerschicht 207 ist parallel zum Umlenkspiegel 220 derart ausgerichtet, dass ihre der Objektebene 201 zugewandte Eintrittsseite dem Konkavspiegel 205 abgewandt ist. Der objektseitige Teil 212 und der bildseitige Teil 217 der optischen Achse haben einen Achsabstand 230, der im wesentlichen mit dem senkrecht zu den optischen Achsen 212, 217 gemessenen Abstand zwischen Strahlteilerfläche 207 und Umlenkspiegel 220 übereinstimmt. Zwischen Objektebene und Strahlteiler, Strahlteiler und Konkavspiegel 205 sowie Strahlteiler
und Rückreflexionsspiegel 210 sind jeweils Verzögerungselemente 213, 214, 215 mit der Wirkung von λ/4-Platten vorgesehen.
Das Projektionsobjektiv 200 ist für einen Betrieb mit zirkulär polarisiertem Licht ausgelegt, welches das Retikel durchsetzt und nach Durchtritt durch die λ/4-Platte 213 in Bezug auf die Strahlteilerschicht 207 p-polarisiert ist. Wird vom Beleuchtungssystem p-polarisiertes Licht bereitgestellt, so kann die Verzögerungseinrichtung 213 entfallen. Das p-polarisierte Licht wird von der Strahlteilerschicht 207 in Richtung des konkaven Rückreflexionsspiegels 210 durchgelassen, von diesem Richtung Strahlteilerfläche rückreflektiert und durch die im zweimaligen Durchtritt betriebene λ/4-Platten 215 in s-polarisiertes Licht umgewandelt, welches von der Strahlteilerschicht 207 Richtung Konkavspiegel 205 reflektiert wird. Nach zweimaligem Durchtritt durch die λ/4-Platte 214 und Reflexion am Konkavspiegel 205 trifft das nun wieder p-polarisierte Licht erneut auf die Strahlteilerschicht 207 und wird von dieser Richtung Umlenkspiegel 220 durchgelassen, welcher das Licht Richtung Bildebene umlenkt.
Bei dieser Ausführungsform wird die Strahlteilerschicht 207 somit zweimal in Transmission und bei der dazwischenliegenden Wechselwirkung in Reflexion betrieben.
Das Abbildungssystem 200 ist objektseitig und bildseitig streng tele- zentrisch. Die Telezenthe im Objektraum wird durch die positive katadioptrische Gruppe mit dem konkaven Rückreflexionsspiegel 210 unmittelbar hinter dem Strahlteilerwürfel 206 sichergestellt. Diese Gruppe befindet sich im optischen Nahbereich der Objektebene, in dem die Randstrahlhöhen kleiner sind als die Hauptstrahlhöhe. Die positive Brechkraft dieser katadioptrischen Gruppe kann so bemessen sein, dass zwischen der Objektebene 201 und dem Strahlteilerwürfel keine positive Brechkraft erforderlich ist. Entsprechend hat die gezeigte Ausfüh-
rungsform in diesem Objektivbereich zwischen Objektebene 201 und dem Strahlteiler 206 zusätzlich zum Verzögerungselement 213 lediglich eine planparallele Eintrittsplatte 221. Die positive Brechkraft der den konkaven Rückreflexionsspiegel 210 umfassenden positiven katadioptrischen Gruppe nach dem Strahlteilerwürfel kann so bemessen sein, dass wegen einer genügenden chromatischen Überkorrektion im Zwischenbild vor dem Haupt-Konkavspiegel 205 nur eine Negativlinse 222 erforderlich ist.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 kommt ohne Positivlinsen im Bereich um den Strahlteiler aus und kann entsprechend materialsparend und kompakt aufgebaut sein. Es gibt auch Ausführungsformen, bei denen zwischen dem Strahlteiler und dem Rückreflexionsspiegel und/oder zwischen dem Strahlteiler und dem Umlenkspiegel 220 positive Brechkraft angeordnet ist.
Anhand von Fig. 3 wird eine dritte Ausführungsform erläutert. Elemente und Baugruppen dieser Ausführungsform tragen Bezugszeichen, die denen von-, entsprechenden- Elementen und Baugruppen der vorher erläuterten Ausführungsform, vermehrt um 100, entsprechen.
Das Projektionsobjektiv 300 hat zwischen Objektebene 301 und Bildebene 302 einen katadioptrischen erster Objektivteil 303 und dahinter einen dioptrischen zweiten Objektivteil 304. Der katadioptrische Objektivteil umfasst einen Konkavspiegel 305 und einen physikalischen Strahlteiler 306, dem auf der dem Hauptspiegel 305 gegenüberliegenden Seite ein ebener Rückreflexionsspiegel 310 zugeordnet ist. Der Strahlteiler 306 hat zwei Strahlteilerschichten 307 und 307', die jeweils um 45° gegenüber dem objektseitigen Teil 312 bzw. dem bildseitigen Teil 317 der optischen Achse gekippt sind. Der senkrecht zu diesen Teilen der optischen Achse gemessene Schichtabstand 322 bestimmt den Achsabstand 323 zwischen den Teilen 312 und 317 der optischen
Achse. Somit kann der Achsabstand bzw. Lateralversatz (OIS) 323 zwischen Objektfeld und Bildfeld durch geeignete Wahl der Dicke einer zwischen den Strahlteilerschichten 307, 307' anzuordnenden, planparallelen, transparenten Platte beliebig eingestellt werden.
Das Projektionsobjektiv 300 hat zwischen Objektebene und Strahlteiler eine planparallele Eintrittsplatte 330 und eine zur Objektebene gekrümmte Positivlinse 331. Zwischen dem Strahlteiler und dem als Hauptspiegel dienenden Konkavspiegel 305 sind unmittelbar vor diesem zwei Negativ-Meniskuslinsen 332, 333 angeordnet, die zusammen mit diesem einen wesentlichen Beitrag zur chromatischen Korrektur des Systems leisten. Wie bei den anderen Ausführungsformen ist negative Linsenbrechkraft in der Nähe des Konkavspiegels 305 (bzw. 105 oder 205) geeignet, Farblängsfehler des zweiten Objektivteils zu kompensieren. Der katadioptrische Objektivteil ist so ausgelegt, dass mit Abstand hinter der Austrittsseite des Strahlteilers ein Zwischenbild 340 mit einem Abbildungsmaßstab zwischen ca. 0,95 und ca. 1 ,05 erzeugt wird. Dieses wird durch die Linsen des katadioptrischen Objektivteils 103 im verkleinerten Maßstab in die Bildebene 302 abgebildet. In der Näh -des Zwischenbildes sitzt eine Feldblende 334. Deren Blendenöffnung 335 kann in Bezug auf das von der Objektebene divergent ausgehende Strahlbündel 336 so angeordnet werden, dass eine Verlängerung dieses Strahlbündels durch den Strahlteiler hindurch außerhalb der Blendenöffnung die Ebene der Feldblende schneidet. Damit wird Licht, welches aufgrund unvollständiger Wirkung der Strahlteilerschichten direkt durch den Strahlteiler hindurch strahlt, vollständig ausgeblendet und kann nicht als Falschlicht in die Bildebene 303 gelangen.
Es ist ersichtlich, dass der in die Bildebene gelangende Anteil von Falschlicht durch geeignete Einstellung des Achsversatzes 323 beliebig weit reduziert werden kann. Wird der Achsabstand beispielsweise kleiner gewählt, so dass ein Randanteil des Strahlbündels 336 noch in
die Blendenöffnung 335 fallen kann, kann hierdurch ein geringfügiger Falschlichtanteil entstehen. Der Achsabstand 323 kann bei dieser Konstruktion somit in Abhängigkeit von dem in der Bildebene 303 tolerierbaren Falschlichtanteil eingestellt werden.
Das Projektionsobjektiv und das nicht gezeigte, vorgeschaltete Beleuchtungssystem wird so aufeinander abgestimmt, dass das von der Objektebene auf die erste Strahlteilerschicht 307 fallende Licht in Bezug zu dieser s-polarisiert ist und somit zum Konkavspiegel 305 reflektiert wird. Durch ein nicht gezeigtes λ/4-Verzögerungselement, welches zwischen Strahlteiler und Konkavspiegel 305 angeordnet ist und im zweifachen Durchtritt betrieben wird, wird das vom Konkavspiegel zurückkommende Licht bezüglich der Strahlteilerschicht 307 p-polarisiert und somit von dieser in Richtung der zweiten Strahlteilerschicht 307' transmittiert. Diese transmittiert das Licht weiter Richtung Planspiegel 310, vor dem sich ein λ/4-Verzögerungselement befindet. Somit ist das vom Spiegel 310 reflektierte und wieder in den Strahlteiler 306 eintretende Licht s-polarisiert und wird von der zweiten Strahlteilerschicht 307' Richtung Bildebene 303 reflektiert.
Der Strahlteiler ist somit so aufgebaut, dass der Lichtweg innerhalb des Strahlteilers zwei Transmissionen und zwei Reflexionen an einer Strahlteilerschicht umfasst, wobei an jeder der Strahlteilerschicht 307, 307' jeweils eine Reflexion und eine Transmission stattfindet. Die Interferenz- Mehrschichtsysteme für die Strahlteilerschichten können aufgrund dieser Nutzung einen geeigneten konventionellen Aufbau haben.
In Fig. 4 ist eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäß Projektionsobjektivs gezeigt. Gleiche oder entsprechende Elemente tragen entsprechende Bezugszeichen wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2, jeweils erhöht um 200. Das Projektionsobjektiv 400 hat zwischen seiner Objektebene 401 und der parallel zur Objektebene ausgerich-
teten Bildebene 402 einen katadioptrischen Objektivteil 403 und einen hinter dem Strahlteiler 406 beginnenden dioptrischen Objektivteil 404, in dem ein um 45° gegen die optische Achse geneigter, ebener Umlenkspiegel 420 angeordnet ist.
Der katadioptrische Objektivteil 403 hat einen gewinkelten Aufbau mit zwei in einem Winkel von 90° zueinander ausgerichteten Teilsystemen 440, 450, die einen unterschiedlichen, ähnlichen oder weitgehend identischen Aufbau haben können. Das auf der der Objektebene 401 gegenüber liegenden Seite des Strahlteilers 406 angeordnete erste Teilsystem 440 umfasst einen Konkavspiegel 405, eine in der Nähe des Konkavspiegels unmittelbar vor diesem angeordnete Linsengruppe 441 mit negativer Brechkraft und eine zwischen dem Strahlteiler und dieser Linsengruppe angeordnete " Verzögerungseinrichlung 442 mit der Wirkung einer λ/4-Platte. Das rechtwinklig dazu ausgerichtete zweite Teilsystem 450 hat einen Konkavspiegel 410, der als Rückreflexions- Konkavspiegel dient, eine in der Nähe unmittelbar vor dessen Spiegelfläche angeordnete Linsengruppe 451 mit negativer Brechkraft und eine zwischen dieser Linsengruppe und dem Strahlteiler angeordnete Verzögerungseinrichtung 452 mit der Wirkung einer λ/4-Platte. Die zerstreuenden Linsengruppen 441 , 451 können beispielsweise jeweils zwei Zerstreuungslinsen umfassen, die als Negativ-Meniskuslinsen gestaltet sein können.
Das Projektionsobjektiv bildet die Objektebene 401 unter Erzeugung genau eines reellen Zwischenbildes 431 in die Bildebene 402 ab. Zwischen Objektebene und Strahlteiler sowie zwischen Strahlteiler und Zwischenbild ist jeweils positive Brechkraft angeordnet.
Das Projektionsobjektiv 400 ist für einen Betrieb mit linear polarisiertem Licht ausgelegt, welches in Bezug auf die Strahlteilerfläche 407 p-polarisiert ist. Soll das Objektiv mit zirkulär polarisiertem Licht betrieben
werden, so kann zwischen der Objektebene und dem Strahlteiler eine λ/4-Platte oder eine Einrichtung entsprechender Wirkung angeordnet sein, um an der Strahlteilerschicht 407 p-Polarisation bereitzustellen. Das p-polarisierte Licht wird von der Strahlteilerschicht 407 in Richtung des Konkavspiegels 405 im ersten Teilsystem 440 durchgelassen, von diesem in Richtung Strahlteilerfiäche rückreflektiert und durch die im zweimaligen Durchtritt betriebene λ/4-Platte 442 in s-polarisiertes Licht umgewandelt, welches von der Strahlteilerschicht 407 in Richtung des Rückreflexions-Konkavspiegels 410 des zweiten Teilsystems 450 reflektiert wird. Nach zweimaligem Durchtritt durch die λ/4-Platte 452 und Reflexion am Rückreflexions-Konkavspiegel 410 trifft das nun wieder p-polarisierte Licht erneut auf die Strahlteilerschicht 407 und wird von dieser in Richtung des Umlenkspiegels 410 durchgelassen, der das Licht Richtung Bildebene 402 umlenkt.
Bei dieser Ausführungsform wird die Strahlteilerschicht 407 somit zunächst von der objektzugewandten Seite in Transmission, danach in Reflexion und danach von der objektabgewandten Seite wieder in Transmission betrieben. Dabei liegen die Konkavspiegel 405, 410 der Teilsysteme 440, 450 im Lichtweg hintereinander.
Die beiden Teilsysteme 440, 450 tragen in vorteilhafter Weise zur Korrektur des Farblängsfehlers CHL des Gesamtsystems bei, indem sie einen Vorhalt für den Farblängsfehler schaffen, der durch die nachfolgenden Komponenten des zweiten, dioptrischen Objektivteils 404 kompensiert wird. Dabei stellt in jedem Teilsystem die Kombination eine Linsengruppe mit negativer Brechkraft mit einem Konkavspiegel positiver Brechkraft einen erheblichen Anteil des Vorhaltes bereit. Bekanntlich ist der Farblängsfehler proportional zum Produkt aus dem Quadrat der Randstrahlhöhe und der Brechkraft der Negativgruppe. Durch die zwei Arme mit jeweils einer Linsengruppe negativer Brechkraft und jeweils einem Konkavspiegel kann der Farblängsfehler-Vorhalt auf die beiden
Arme verteilt werden. Dies ermöglicht es, die erforderliche Randstrahlhöhe um einen Faktor 2 oder die Brechkraft und den Faktor 2 zu reduzieren. Durch die Reduzierung der Randstrahlhöhe können in diesem Bereich Linsen mit geringeren Durchmessern verwendet werden. Optisches Material, welches für die hohen Anforderungen in einem Lithografie-Projektionsobjektiv geeignet sein muss, ist in der Regel für geringere Durchmesser einfacher und kostengünstiger bereitzustellen. Da bei den vorzugsweise vorgesehenen Wellenlängen von weniger als 200 nm Calciumfluorid als Linsenmaterial verwendet werden sollte, ist dies von großem Vorteil. Zusätzlich kommt es durch die Aufspaltung in zwei Teilsysteme 440, 450 mit negativer Brechkraft zu einer Reduzierung der Bildfehler höherer Ordnung, insbesondere der chromatischen Variation des Öffnungsfehlers.
Die beiden Teilsysteme 440, 450, welche jeweils eine zerstreuende Linsengruppe und einen Konkavspiegel umfassen, sind vorzugsweise als afokale Systeme aufgebaut, so dass im zugehörigen Durchgang durch den Strahlteilerwürfel jeweils ein nahezu paralleler Strahlengang vorliegt. Dies-. _ erleichtert die Herstellung ^von_ wirksamen Strahlteilerschichten mit guter polarisationsselektiver Wirkung, da die Strahlteilerschichl nur für einen relativ geringen Inzidenzwinkelbereich um 45° optimiert werden muss.
Bei einer oder mehreren Ausführungsformen der Erfindung können die folgenden besonderen Merkmale einzeln oder in Kombination vorgesehen sein. Der zweite, normalerweise rein refraktive Objektivteil kann verkleinernd wirken, während der katadioptrische Objektivteil normalerweise eine Vergrößerung nahe 1 hat, d.h. nicht oder nur schwach verkleinernd oder vergrößernd wirkt. In der Nähe des Haupt- Konkavspiegels des katadioptrischen Teils ist vorzugsweise eine zerstreuende Linse oder Linsengruppe angeordnet, deren Linsenbrech- kraft wesentlich zur Kompensation von Farblängsfehlern des zweiten
Objektivteils beiträgt. Vorzugsweise sind hier mindestens zwei, insbesondere genau zwei Zerstreuungslinsen angeordnet. Der Linsendurchmesser der mindestens einen, in der Nähe des Konkavspiegels liegenden Negativlinse sollte etwa gleich oder größer sein als die Linsendurchmesser von Linsen im Bereich der bildnahen Blendenebene im zweiten Objektivteil. In der Regel ist eine physikalische Blende (Aperturblende) zur Begrenzung und Einstellung der genutzten Apertur vorgesehen. Sie ist normalerweise verstellbar. Je nach Konstruktion kann die physikalische Blende in der Nähe des Konkavspiegels im katadioptrischen Teil oder im Bereich der dazu konjugierten Blendenebene im refraktiven zweiten Objektivteil liegen.
Es kann fertigungstechnisch günstig sein, alle Linsen oder zumindest 90% oder mehr der Linsen aus einem einzigen Material zu fertigen. Die Verwendung eines zweiten Materials für die chromatische Korrektur kann bei katadioptrischen Systemen ggf. vermieden werden. Als Linsenmaterial kann synthetisches Quarzglas benutzt werden, vor allem bei Arbeitswellenlängen von 248 nm oder 193 nm. Bei kürzeren Wellenlängen,- insbesondere 157 nm oder darunter, -wird -bevorzugt -Fiuoridkristall- matehal verwendet, insbesondere Kalziumfluorid (CaF2), ggf. auch Bariumfluorid oder Lithiumfluorid. Bei Verwendung von Fluoridkristall- materialen ist zu beachten, dass diese Materialien int nsische Doppelbrechung zeigen. Es kann günstig sein, Linsenmaterial mit mindestens zwei verschiedenen Kristallstrukturrichtungen bzw. kristallographischen Orientierungen einzusetzen, um die Doppelbrechung der Linsen mindestens teilweise zu kompensieren. Der Strahlteiler kann bei 248 nm aus synthetischem Quarzglas gefertigt werden, bei 193 nm kann wahlweise synthetisches Quarzglas oder Kalziumfluorid zum Einsatz kommen, für Wellenlängen von 157 nm oder darunter wird bevorzugt Kalziumfluorid verwendet.