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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Polarisatoreinrichtung zur Umwandlung
eines Eintrittslichtbündels
in ein Austrittslichtbündel
mit einer vorgebbaren Ortsverteilung von Polarisationszuständen sowie
auf ein optisches System, das mindestens eine derartige Polarisatoreinrichtung
enthält.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet ist die mikrolithografische Herstellung
von feinstrukturierten Halbleiterbauelementen und anderen Bauteilen
mit Hilfe der Projektionslithografie.
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Beschreibung
des verwandten Standes der Technik
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Projektionsbelichtungsanlagen
für die
Mikrolithografie werden seit Jahrzehnten zur fotolithografischen
Herstellung von Halbleiterbauelementen und anderen feinstrukturierten
Bauteilen verwendet. Sie dienen dazu, das Muster einer Maske (Retikel)
auf einen mit einer lichtemp findlichen Schicht beschichteten Gegenstand
mit höchster
Auflösung
in verkleinerndem Maßstab
zu projizieren. Um immer feinere Strukturen erzeugen zu können wird
versucht, die bildseitige numerische Apertur (NA) der Projektionsobjektive
immer weiter zu vergrößern, wobei
heute Werte von NA = 0,7 oder größer erreichbar
sind. Außerdem
werden immer kürzere
Wellenlängen
im tiefen Ultraviolettbereich (DUV) oder im Vakuumultraviolettbereich
(VUV) verwendet.
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Unter
den Bedingungen kurzer Wellenlängen
und hoher numerischer Aperturen wird der Einfluss von Polarisationseffekten
auf die Abbildungsqualität
zunehmend spürbar.
Beispielsweise macht sich bei hohen numerischen Aperturen, beispielsweise
bei Werten von NA = 0,85 oder darüber, der Vektorcharakter des
abbildungserzeugenden elektrischen Feldes zunehmend deutlich bemerkbar.
Es zeigt sich, dass die s-polarisierte Komponente des elektrischen
Feldes, d.h. diejenige Komponente, die senkrecht zu der durch Einfallsrichtung
und Flächennormale
des Substrates aufgespannten Einfallsebene schwingt, besser interferiert
und einen besseren Kontrast erzeugt, als die senkrecht dazu schwingende
p-polarisierte Komponente. Dagegen koppelt p-polarisiertes Licht
im allgemeinen besser in den Fotoresist ein. Es wurde daher bereits
vorgeschlagen, in Abhängigkeit
von der Anwendung bei hohen Aperturen mit spezifisch polarisiertem
Licht, beispielsweise mit tangentialer Polarisation oder mit radialer
Polarisation zu arbeiten. Manchmal ist auch zirkular polarisiertes
oder unpolarisiertes Licht gewünscht.
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Aus
der
DE 195 35 392 (entsprechend
US 6,191,880 B1 )
ist eine in Transmission arbeitende Polarisatoreinrichtung bekannt,
die für
den Einsatz im Beleuchtungssystem einer Projektionsbelichtungsanlage
vorgesehen ist und je nach Dimensionierung ein Eintrittslichtbündel in
ein Austrittslichtbündel
umformt, welches über
seinen gesamten Querschnitt radial oder tangential polarisiert sein kann.
Eine in Transmission wirksame Ausführungsform zur Umwandlung von
linear polarisiertem Eingangslicht in radial polarisiertes Ausgangslicht
hat eine Vielzahl flächenfüllend angeordneter
sechseckiger Halbwellenplatten aus doppelbrechendem Material, deren
kristallografische Hauptachsen senkrecht zur Einfallsrichtung des
Eintrittslichtes so ausgerichtet sind, dass jede Halbwellenplatte
die Polarisationsrichtung des lokal einfallenden Lichtes in Richtung
eines die Halbwellenplatte durchschneidenden, auf die optische Achse
der Polarisatoreinrichtung gerichteten Radius umlenkt. Die als raumvarianter
Retarder, d.h. als Verzögerungseinrichtung
mit über
ihren Querschnitt variierender Verzögerungswirkung ausgelegte Polarisatoreinrichtung
arbeitet prinzipiell verlustfrei, ist jedoch relativ aufwendig in
der Herstellung.
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In
der Patentanmeldung sind auch Radialpolarisatoren gezeigt, die einen
hohlgebohrten Kegelstumpf aus transparentem Material mit einem Kegelwinkel
entsprechend dem Brewster-Winkel und einer dielektrischen Reflexbeschichtung
auf dem Kegelmantel haben. Der s-polarisierte Anteil des Eintrittslichtes
wird an der beschichteten Kegelfläche reflektiert, so dass der
transmittierte Anteil parallel zur Einfallsebene und damit radial
zur optischen Achse polarisiert ist. Eine ähnliche Einrichtung ist aus
der
US 5,365,371 bekannt.
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Aus
der
US 4,755,027 sind
polarisierende Axikon-Anordnungen bekannt, die mit Hilfe konischer Oberflächen Austrittslichtbündel erzeugen
können, die
an jedem Punkt ihres Querschnitts entweder eine radiale oder tangentiale
Polarisationsvorzugsrichtung in Bezug auf die optische Achse haben.
Die Herstellung konischer Flächen
an optischen Elementen ist technologisch aufwendig.
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Aus
der
DE 101 24 803 (entsprechend
US 2002/0176166 A1) der Anmelderin ist eine andere in Transmission
wirksame Polarisatoreinrichtung mit örtlich variierender Wirkung
bekannt.
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Die
noch nicht veröffentlichte
deutsche Patentanmeldung
DE
103 24 468.9 der Anmelderin beschreibt mikrolithografische
Projektionsbelichtungsanlagen, in denen zum Einstellen einer gewünschten örtlichen
Polarisationsverteilung transparente Verzögerungselemente verwendet werden,
die formdoppelbrechende Gitterstrukturen haben, deren Anordnung über den
Nutzquerschnitt lokal variiert, um einen raumvarianten Retarder
zu erzeugen.
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Aus
der US-Patentanmeldung mit Serial Number US 10/721378 sind in Reflexion
arbeitende Verzögerungseinrichtungen
mit über
ihren Querschnitt variierender Wirkung bekannt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Polarisatoreinrichtung zur
Erzeugung eines Lichtbündels mit
einer definierten örtlichen
Polarisationsverteilung bereitzustellen, deren Herstellung relativ
einfach und kostengünstig
ist. Insbesondere soll es möglich
sein, zylindersymmetrische Verteilungen lokal unterschiedlicher
Polarisationsvorzugsrichtungen, insbesondere radiale Polarisation
oder tangentiale Polarisation, bei vertretbarem Fertigungsaufwand
bereitzustellen.
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Diese
und andere Aufgaben werden gemäß einem
Aspekt der Erfindung gelöst
durch eine Polarisatoreinrichtung zur Umwandlung eines Eintrittslichtbündels in
ein Austrittslichtbündel
mit einer definierten Ortsverteilung von Polarisationszuständen mit:
einer
winkelverändernden
Einkoppeleinrichtung zum Empfang des Eintrittslichtbündels und
zur Erzeugung eines ersten Lichtbündels mit einer vorgebbaren
ersten Winkelverteilung von Lichtstrahlen;
einer winkelselektiv
wirksamen Polarisationsbeeinflussungseinrichtung zum Empfang des
ersten Lichtbündels
und zur Umwandlung des ersten Lichtbündels in ein zweites Lichtbündel gemäß einer
definierten Winkelfunktion der Polarisationszustandsveränderung;
und
einer winkelverändernden
Auskoppeleinrichtung zum Empfang des zweiten Lichtbündels und
zur Erzeugung des Austrittslichtbündels mit einer zweiten Winkelverteilung
aus dem zweiten Lichtbündel.
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Eine
solche Polarisatoreinrichtung erzeugt aus einem Eintrittslichtbündel, welches
unpolarisiert ist oder eine gegebene örtliche Verteilung von Polarisationszuständen hat,
ein Austrittslichtbündel
mit einer demgegenüber
veränderten
Ortsverteilung von Polarisationszuständen. Diese Ortsverteilung
wird im Folgenden auch vereinfacht als „Polarisationsverteilung" bezeichnet.
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Die
Polarisationszustände
innerhalb der Polarisationsverteilung sind in der Regel lokal unterschiedlich,
so dass das Austrittslichtbündel über seinen
Querschnitt nicht einheitlich polarisiert ist. Die Einkoppeleinrichtung
hat eine strahlwinkelverändernde
Wirkung, um aus dem Eintrittslichtbündel, welches eine bestimmte
Winkelverteilung hat, eine erste Winkelverteilung der Lichtstrahlen
zu erzeugen, die durch die Struktur der Einkoppeleinrichtung genau eingestellt
werden kann. Die winkelselektiv wirksame Polarisationsbeeinflussungseinrichtung,
die im Folgenden auch als „winkelvariante
Polarisationsbeeinflussungseinrichtung" bezeichnet wird, wird dieser ersten
Winkelverteilung ausgesetzt und bewirkt eine Polarisationsveränderung
des ersten Lichtbündels gemäß einer
durch die Struktur der Polarisationsbeeinflussungseinrichtung vorgegebenen
Wirkungsfunktion der Polarisationszustandsänderung. Dabei wird die erste
Winkelverteilung mit Hilfe der Einkoppeleinrichtung so eingestellt,
dass sich in Verbindung mit der winkelselektiven Wirkung der Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
in dem zweiten Lichtbündel,
welches die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung verlässt, für jeden
Strahlwinkel eine spezifische Polarisationszustandsänderung
ergeben hat. Die winkelverändernd
wirkende Auskoppeleinrichtung empfängt das zweite Lichtbündel und
erzeugt daraus das Austrittslichtbündel, dessen Strahlwinkelverteilung
sich von der Strahlwinkelverteilung des zweiten Lichtbündels unterscheidet
und an die Bedürfnisse der
im Lichtweg folgenden optischen Elemente angepasst ist.
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Bei
erfindungsgemäßen Polarisatoreinrichtungen
findet somit eine lichtstrahlspezifische, über das Strahlbündel variierende
Polarisationsbeeinflussung im Wesentlichen im Winkelraum statt,
während bei
ortsvarianten Polarisatoreinrichtungen des Standes der Technik der
Eingriff in den Polarisationszustand im Wesentlichen im Ortsraum
stattfindet. Damit werden winkelvariant wirksame Polarisationsbeeinflussungseinrichtungen,
die im Vergleich zu ortsvarianten Polarisationsbeeinflussungseinrichtungen
relativ einfach hergestellt werden können, für die Erzeugung von definierten örtlichen
Polarisationsverteilungen zugänglich.
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Bei
einer Ausführungsform
umfasst die winkelselektiv wirksame Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
mindestens eine polarisierende Schicht, die an einem schichttragenden
Substrat angeordnet ist. Hierdurch können Polarisatoreinrichtungen
bereitgestellt werden, deren Herstellung relativ einfach ist und
die sich gegebenenfalls mit nur geringem technischen Aufwand in
optische Systeme integrieren lassen. Die polarisierende Schicht
ist dabei so auszulegen, dass sie eine inzidenzwinkelabhängige, polarisationsselektive
Wirkung hat, so dass der Einfluss der polarisierenden Schicht auf
die Polarisation des Lichts einerseits vom Einfallswinkel (Inzidenzwinkel)
eines Lichtstrahls abhängt
und andererseits von dessen Polarisationszustand. Als „Inzidenzwinkel" wird hier derjenige
Winkel bezeichnet, den die Einfallsrichtung eines Lichtstrahles
mit der Flächennormalen
der polarisierenden Schicht am Auftreffort einschließt. Dadurch
entspricht ein senkrechter Lichteinfall einem Inzidenzwinkel von
0° und der
Inzidenzwinkel nimmt mit zunehmend schräger Beleuchtung der polarisierenden
Schicht zu.
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Die
polarisierende Schicht ist bei bevorzugten Ausführungsformen als Polarisationsstrahlteilerschicht
ausgelegt. Solche Schichten, die auch als „sp-Strahlteilerschicht" bezeichnet werden,
können z.B.
durch ein Mehrlagen-Schichtsystem aus übereinander liegenden Schichten
mit dielektrischen Materialien unterschiedlicher Brechzahl gebildet
werden. An den Grenzflächen
des Schichtsystems unterscheiden sich in der Regel die Reflexionskoeffizienten
für p-polarisiertes
Licht und s-polarisiertes Licht. In der Regel wird dabei s-polarisiertes
Licht stärker reflektiert,
so dass p-polarisiertes Licht besser transmittiert wird. Diese selektive
Transmission bzw. Reflexion, beeinflusst die Intensitäten von
s- und p-Polarisation unterschiedlich und führt zu einer vom Inzidenzwinkel
abhängigen Änderung
des Polarisationszustandes. Dieser Effekt wird zum Aufbau der Polarisatoreinrichtung
genutzt.
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Die
erläuterte
polarisationsselektive Transmission bzw. Reflexion findet grundsätzlich bei
allen dielektrischen Wechselschichtsystemen statt, also auch bei
herkömmlichen
Antireflexbeschichtungen (AR-Schichten). Diese sind jedoch typischerweise
für eine
möglichst
geringe sp-Aufspaltung ausgelegt, um Polarisationseffekte zu minimieren.
Demgegenüber sind
Polarisationsstrahlteilerschichten im Sinne dieser Anmeldung so
optimiert, dass zumindest im interessierenden Inzidenzwinkelbereich
eine möglichst starke
sp-Aufspaltung, d.h. möglichst
stark unterschiedliche Transmission- bzw. Reflexionsgrade für die unterschiedlichen
Polarisationszustände
existieren. Insbesondere sind Polarisationsstrahlteilerschichten
bevorzugt, die in der Lage sind, zumindest in einem Teil des relevanten
Inzidenzwinkelbereiches aus unpolarisiertem Licht mindestens 50%
polarisiertes Licht zu erzeugen, also Licht mit einem Polarisationsgrad
von 0,5 oder größer.
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Sofern
der durch eine einzelne polarisierende Schicht erzielbare Aufspaltungswirkungsgrad
für die
Erzeugung eines gewünschten Polarisationsgrades
nicht ausreicht, ist es auch möglich,
mindestens zwei polarisierte Schichten in Lichtlaufrichtung hintereinander
anzuordnen, so dass eine Kaskade von polarisierten Schichten entsteht,
deren Gesamt-Aufspaltungswirkungsgrad größer ist als derjenige einer einzelnen
Schicht. Beispielsweise kann vorgesehen sein, die Eintrittsseite
und die Austrittsseite einer transparenten Platte jeweils mit einer
Polarisationsteilerschicht zu belegen. Es können auch mehrere hintereinander
geschaltete, beschichtete Substrate vorgesehen sein. Die einzelnen
Schichten einer Kaskade können
im Wesentlichen identisch aufgebaut sein, wodurch die Herstellung
erleichtert wird. Bei der Kaskadierung ist zu beachten, dass durch
die Hintereinanderschaltung mehrerer Schichten Störeffekte, wie
Streulicht, verstärkt
werden. Daher ist eine geringe Anzahl hintereinander geschalteter
polarisierender Schichten häufig
günstig,
beispielsweise zwei polarisierende Schichten.
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Die
Polarisationsteilerschicht kann so ausgelegt sein, dass sie zumindest
im überwiegenden
Teil des Inzidenzwinkelbereiches, der sich bei Bestrahlung mit Licht
der ersten Winkelverteilung ergibt, für p-polarisiertes Licht ein
höheres
Transmissionsvermögen
als für
s-polarisiertes Licht aufweist. Diese Verhältnisse liegen bei vielen konventionellen
dielektrischen Mehrlagen-Schichtsystemen vor, wobei der Unterschied
bzw. die Aufspaltung und damit die polarisationsselektive Wirkung
im Bereich des Brewster-Winkels besonders groß ist. Solche Polarisationsteilerschichten
können
mit großer
sp-Aufspaltung, hergestellt werden und besonders einfach zur Erzeugung
von radialer Polarisation genutzt werden.
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Bei
anderen Ausführungsformen
ist die Polarisationsteilerschicht so ausgelegt, dass sie für den überwiegenden
Teil der auftretenden Inzidenzwinkel für s-polarisiertes Licht ein
höheres
Transmissionsvermögen
hat als für
p-polarisiertes Licht. Hierdurch kann insbesondere unmittelbar eine
tangentiale Polarisation des Austrittslichtbündels eingestellt wer den. Solche
Polarisationsteilerschichten haben typischerweise einen geringeren
Aufspaltungswirkungsgrad als diejenigen, welche bevorzugt p-polarisiertes Licht
transmittieren. Daher kann eine Hintereinanderschaltung von mindestens
zwei polarisierenden Schichten günstig
sein (Kaskadierung).
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Die
Polarisationsteilerschicht kann eine in der Regel aperiodische Schichtstruktur
haben, bei der die optischen Schichtdicken einiger oder aller übereinander
liegender hochbrechender und niedrigbrechender dielektrischer Schichten
etwa in der Größenordnung
zwischen ca. 20% und ca. 60% der für die Polarisationsteilerschicht
vorgesehenen Arbeitswellenlänge λ0 liegen.
Hierbei können
konventionelle sp-Strahlteilerschichten verwendet werden, beispielsweise
ein geeignetes MacNeille-Design.
Bekanntlich bezeichnet man als MacNeille-Paar zwei Materialien,
die unter einem bestimmten Winkel die gleiche effektive Brechzahl
der p-Komponente haben.
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Es
ist auch möglich,
die winkelselektiv wirksame Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
unter Nutzung der sogenannten „Formdoppelbrechung" aufzubauen. Beispielsweise
kann eine Polarisationsteilerschicht durch eine periodische Struktur übereinander
liegenden Schichten unterschiedlich brechender dielektrischer Materialien
aufgebaut werden, bei der die Periodizitätslänge der periodischen Struktur klein
gegen die Arbeitswellenlänge
ist, um auf diese Weise eine einachsige doppelbrechende Struktur
zu erzeugen, deren für
die Doppelbrechung bestimmende optische Achse senkrecht zur Fläche der
periodischen Struktur liegt. Polarisationsstrahlteiler mit derart
aufgebauten Polarisationsteilerschichten sind beispielsweise aus
US 6,384,974 für den sichtbaren Wellenlängenbereich
bekannt.
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Es
ist auch möglich,
dass die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung eine Schicht in
Kombination mit einer lateralen Struktur auf mindestens einer ihrer
Oberflächen
enthält,
welche für
die eine Polarisationskomponente ein höheres Transmissionsvermögen aufweist
als für
die andere Polarisationskomponente, um eine polarisationsselektive
sp-Aufspaltung zu erzielen. Die lateral strukturierte Schicht hat vorzugsweise
formdoppelbrechende Gitterstrukturen, deren Abstand voneinander
kleiner als die Arbeitswellenlänge
ist. Formdoppelbrechung ergibt sich hier durch die inhomogene Materialverteilung
im Gitter und tritt vor allem dann hervor, wenn der Abstand der
Gitterstrukturen kleiner ist als die Wellenlänge des einfallenden Lichts.
Vorzugsweise beträgt der
laterale Abstand der Gitterstrukturen weniger als 70%, insbesondere
weniger als 30% der Arbeitswellenlänge. Solche diffraktiven optischen
Elemente können
z.B. in einem photolithografischen Prozess hergestellt werden. Die
formdoppelbrechende laterale Struktur kann so ausgelegt sein, dass
die Winkelabhängigkeit
und/oder die Wellenlängenabhängigkeit
der Polarisationsbeeinflussung beeinflusst wird. Damit können z.B.
polarisierende Strahlteiler mit einer großen Winkelakzeptanz realisiert
werden. Formdoppelbrechende Mehrlagen-Polarisationsstrahlteiler
sind beispielsweise aus dem Artikel „Design, fabrication and characterization
of formbirefringent multilayer polarizing beam splitter", von R.-C. Tyan,
A.A. Salvekar, H.-P. Chou, C.-C. Cheng, A. Scherer, P.-C. Sun, F.
Xu und Y. Fainman in: J. Opt. Soc. Am. A/Vol. 14, No. 7/Juli 1997,
Seiten 1627ff bekannt.
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Winkelselektiv
wirksame Polarisationsbeeinflussungseinrichtungen mit einer oder
mehreren polarisierenden Schichten haben in der Regel geringen Bauraumbedarf
und können
gegebenenfalls durch Modifikation existierender optischer Komponenten
in einem optischen System realisiert werden. Bei einer Ausführungsform
ist die Substratoberfläche
des schichttragenden Substrates, an der die polarisierte Schicht
vorgesehen ist, im Wesentlichen eben. Das Substrat kann die Form
einer planparallelen Platte haben. Bei einer im Wesentlichen ebenen
polarisierenden Schicht ist die Inzidenzwinkelverteilung über den
gesamten ausgeleuchteten Querschnitt im Wesentlichen konstant.
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Das
schichttragende Substrat kann auch eine Linse mit mindestens einer
konvex oder konkav gekrümmten
Substratoberfläche
sein, an der die polarisierende Schicht angebracht ist. In einem
solchen Fall ist die lokal an einem Schichtort auftretende Inzidenzwinkelverteilung
eine Funktion des Ortes bzw. des Abstandes von der optischen Achse,
da die lokal auftretende Inzidenzwinkelverteilung sowohl von der ersten
Winkelverteilung als auch von der Ausrichtung des betrachteten Oberflächenbereiches
relativ zur optischen Achse des Systems abhängt.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu einer polarisationsselektiv wirksamen, polarisierenden Schicht
kann die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung auch andere winkelselektiv
wirksame Polarisationsbeeinflussungselemente enthalten, z.B. eine
Platte aus einem doppelbrechenden Kristallmaterial.
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Die
Einkoppeleinrichtung wandelt das Eintrittslichtbündel, vorzugsweise weitgehend
verlustfrei, so um, dass die gewünschte
erste Winkelverteilung des ersten Lichtbündels entsteht, die zu einer gewünschten
Inzidenzwinkelverteilung an der winkelvarianten Polarisationsbeeinflussungseinrichtung führt. Dabei
ist die Einkoppeleinrichtung vorzugsweise so ausgelegt, dass die
erste Winkelverteilung eine erste numerische Apertur NA1 > 0,2 hat, wobei insbesondere
NA1 > 0,5
vorgesehen sein kann. Dadurch kann an der Polarisationsbeeinflussungseinrichtung ein
breites Inzidenzwinkelspektrum erzeugt werden, das auch diejenigen
Inzidenzwinkel einschließt,
bei denen die polarisationsverändernde
Wirkung maximal ist. Ist beispielsweise eine Polarisationsteilerschicht
als Polarisationsbeeinflussungseinrichtung vorgesehen, so sollte
die Inzidenzwinkelverteilung den entsprechenden Brewster-Winkel
einschließen, an
dem die sp-Aufspaltung maximal wird.
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Bei
einer Ausführungsform
hat die Einkoppeleinrichtung insgesamt positiv Brechkraft und definiert
eine hintere Brennebene, in deren Bereich ein achsparallel einfallendes
Eintrittslichtbündel
fokussiert wird. Die Auskoppeleinrichtung hat ebenfalls insgesamt
positive Brechkraft und definiert eine vordere Brennebene, die im
Wesentlichen mit der hinteren Brennebene der Einkoppeleinrichtung
zusammenfällt,
so dass insgesamt ein sogenannter 2f-Aufbau entsteht. Die Polarisatoreinrichtung
kann insbesondere an ein Eingangslichtbündel angepasst sein, das eine
eingangsseitige numerische Apertur NAE < 0,1 hat und vorzugsweise
ein Austrittslichtbündel
mit vergleichbar niedriger numerischer Apertur bereitstellt. Eine
solche Polarisatoreinrichtung kann in einem Bereich weitgehend kollimierter
Strahlung innerhalb eines optischen Systems eingebaut sein und überführt ein
weitgehend kollimiertes Eintrittslichtbündel in ein weitgehend kollimiertes
Austrittslichtbündel,
wobei zwischen Einkoppeleinrichtung und Auskoppeleinrichtung ein
Bereich hoher numerischer Aperturen entsteht, in dem die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
angeordnet werden kann.
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Um
die Strahlungsbelastung am Ort der Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
zu begrenzen, sollte die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung nicht
im Bereich der zusammenfallenden Brennebenen liegen, welcher hier
auch als „Fokusbereich" bezeichnet wird,
sondern außerhalb
des Fokusbereiches im Lichtweg davor oder dahinter. Die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
kann insbesondere im Lichtweg vor dem Fokusbereich angeordnet sein,
so dass im Bereich des Fokus eine Blende angebracht werden kann.
Damit kann Streulicht, welches unter anderem durch Imperfektionen
der Polarisationsbeeinflussungseinrichtung hervorgerufen werden
kann, blockiert werden.
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Die
Einkoppeleinrichtung kann, beispielsweise durch ausschließliche Verwendung
von Linsen mit sphärischen
Linsenflächen,
so gestaltet sein, dass das auf die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung fallende
erste Lichtbündel
eine sphärische
Phasenfront hat. Hierdurch kann insbesondere eine zylindersymmetrische
Polarisationsverteilung des Austrittslichtbündels erzeugt werden, bei dem
der Polarisationszustand radial oder tangential sein kann. Durch Erzeugung
einer asphärisch
geformten Wellenfront des ersten Lichtbündels können auch allgemeine Polarisationszustände des
Austrittslichtbündels
erzeugen. Hierzu können
beispielsweise Zylinderlinsen und/oder rotationssymmetrische Asphären in der Einkoppeleinrichtung
und der Auskoppeleinrichtung vorgesehen sein.
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Um
die Möglichkeit
einer weiteren Optimierung der Polarisationsverteilung des Austrittslichtbündels zu
erhalten, kann eine Manipulationseinrichtung zur Bewegung der Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
relativ zur Einkoppeleinrichtung und zur Auskoppeleinrichtung vorgesehen
sein. Diese kann so konstruiert sein, dass die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
gegenüber
der optischen Achse verkippbar und/oder relativ zur optischen Achse
verschiebbar ist, wobei sowohl eine axiale Verschiebung als auch
eine radiale Verschiebung vorgesehen sein kann. Auch eine Verdrehung
um eine parallel zur optischen Achse verlaufende Rotationsachse
kann vorgesehen sein. Insbesondere durch Kombination mit asphärischen
Linsen kann der erreichbare Parameterraum an Polarisationszuständen innerhalb
der austretenden Polarisationsverteilung vergrößert werden.
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Um
die mit der Polarisatoreinrichtung ausgestattete optische Einrichtung
wahlweise mit Polarisationsbeeinflussung oder ohne Polarisationsbeeinflussung
nutzen zu können,
ist bei bevorzugten Ausführungsformen
vorgesehen, die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung so auswechselbar
zu machen, dass sie wahlweise in den Strahlengang eingefügt oder
aus diesem entfernt werden kann. Hierzu kann eine Wechslereinrichtung vorgesehen
sein, die gegebenenfalls als Teil einer Manipulationseinrichtung
in diese integriert sein kann.
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Bei
vielen Ausführungsformen
ist die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung bestimmungsgemäß in Transmission
nutzbar, so dass die Polarisationsverteilung des Austrittslichtbündels durch
die Eigenschaften der transmittierten Strahlung bestimmt wird. Es
ist auch möglich,
ein winkelabhängig
in Reflexion wirkendes polarisationsbeeinflussendes Element zu nutzen,
so dass die austretende Polarisationsverteilung durch die Eigenschaften der
reflektierten Strahlung bestimmt wird. Beispiele hierfür sind in
der noch nicht veröffentlichten
internationalen Patentanmeldung mit Aktenzeichen PCT/EP03/11977
und Anmeldetag 29.10.2003 der Anmelderin gezeigt. Der Inhalt dieser
Patentanmeldung wird durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung
gemacht.
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Die
Polarisatoreinrichtung kann so gestaltet sein, dass die austretende
Polarisationsverteilung ausschließlich durch die Eigenschaften
der winkelselektiv wirksamen Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
bestimmt wird, um beispielsweise radiale oder tangentiale Polarisation
einzustellen. Es ist jedoch auch möglich, der Polarisatoreinrichtung
mindestens eine weitere polarisationsbeeinflussende Einrichtung zuzuordnen,
um die Polarisationsverteilung zu modifizieren. Beispielsweise kann
ein Polarisationsrotator vorgesehen sein, um die hinter der Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
vorliegenden Polarisationsvorzugsrichtungen zu drehen. Beispielsweise
kann durch einen Rotator, der zu einer Rotation um 90° führt, eine
Polarisationsverteilung mit radialer Polarisation in eine Polarisationsverteilung
mit tangentialer Polarisation (oder umgekehrt) überführt werden. Als Polarisationsrotator
kann beispielsweise eine Platte aus einem optisch aktiven Material
genutzt werden, die hinter der Polarisationsbeeinflussungseinrichtung in
den Strahlweg eingefügt
ist. Der Rotator kann auswechselbar sein, um beispielsweise einen leichten Wechsel
zwischen radialer und tangentialer Polarisation zu ermöglichen.
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Die
Erfindung ist in verschiedenen Anwendungsbereichen vorteilhaft nutzbar.
Beispielsweise kann die Polarisatoreinrichtung im Beleuchtungssystem
einer Projektionsbelichtungsanlage vorgesehen sein. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
ist hierzu vorgesehen, eine winkelselektiv wirksame Polarisationsbeeinflussungseinrichtung,
insbesondere eine Planplatte mit einer polarisationsselektiv wirksamen
Schicht, im Bereich einer hochaperturig belasteten Feldebene des
Beleuchtungssystems anzubringen. Dabei dienen im Lichtweg vorgeschaltete Elemente,
die insbesondere mindestens einen Lichtintegrator zur Homogenisierung
der Beleuchtungsstrahlung umfassen können, als Einkoppeleinrichtung,
um die am Ort der Polarisationsbeeinflussungseinrichtung gewünschte erste
Winkelverteilung zu erzeugen, während
im Lichtweg nachgeschalteten optischen Elemente als Auskoppeleinrichtung
dienen können.
Dadurch kann eine Polarisatoreinrichtung unter Verwendung ohnehin
vorhandene optische Elemente des Beleuchtungssystems auf einfache
Weise realisiert werden.
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Eine
Verwendung der Erfindung innerhalb eines Mikroskops ist ebenfalls
möglich.
Beispielsweise können
die Einkoppeleinrichtung und die Auskoppeleinrichtung so ausgelegt
sein, dass sie innerhalb einer Tubuslinse eines Mikroskopes eingebaut
werden können
oder als Tubuslinse dienen können.
Die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung kann dann im Bereich
eines Zwischenbildes innerhalb der Tubuslinse vorgesehen sein. Die
Polarisationsbeeinflussungseinrichtung sollte auswechselbar sein,
um verschiedene Polarisationszustände realisieren zu können.
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Die
vorstehenden und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch
aus der Beschreibung und aus den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen
Merkmale jeweils für
sich alleine oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei
einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte
sowie für sich
schutzfähige
Ausführungsformen
darstellen können.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Polarisatoreinrichtung;
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2 ist
ein schematisches Diagramm der Inzidenzwinkelabhängigkeit der Reflexionsgrade
Rp und Rs bei einer
Polarisationsteilerschicht mit Rs > Rp (a)
und eine schematische Darstellung einer örtlichen Polarisationsverteilung
mit radialer Polarisation in einem Austrittslichtbündel (b);
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3 ist
ein schematisches Diagramm der Inzidenzwinkelabhängigkeit der Reflexionsgrade
Rp und Rs bei einer
Polarisationsteilerschicht mit Rs < Rp (a)
und eine schematische Darstellung einer örtlichen Polarisationsverteilung
mit tangentialer Polarisation in einem Austrittslichtbündel (b);
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4 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
einer Polarisatoreinrichtung mit sphärischen Linsen zur Einkopplung
und Auskopplung von Licht;
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5 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
einer Polarisatoreinrichtung mit asphärischen Linsen zur Einkopplung und
Auskopplung von Licht;
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6 zeigt
schematisch eine Ausführungsform
einer Polarisatoreinrichtung, bei der eine Strahlteilerschicht auf
eine konvexe Eintrittsseite einer Positivlinse aufgebracht ist;
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7 zeigt
schematisch ein Ausführungsbeispiel
einer Projektionsbelichtungsanlage für die Mikrolithografie, bei
der im Beleuchtungssystem eine auswechselbare Polarisationsteilerplatte
vorgesehen ist;
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8 zeigt
einen Ausschnitt aus einer anderen Ausführungsform eines Beleuchtungssystems, bei
dem die Polarisatoreinrichtung eine Polarisationsstrahlsteilerbeschichtung
an der Austrittsfläche eines
Stabintegrators umfasst;
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9 zeigt
schematisch einen Ausschnitt aus einem anderen Beleuchtungssystem
einer Mikrolithografie-Projektionsbelichtungsanlage, wobei das Beleuchtungssystem
einen Wabenkondensor zur Lichtmischung enthält; und
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10 zeigt
schematisch eine Ausführungsform
eines Mikroskopes, in das eine Ausführungsform einer Polarisatoreinrichtung
integriert ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In 1 ist
schematisch eine Ausführungsform
einer Polarisatoreinrichtung 100 gezeigt, die dafür ausgelegt
ist, ein Eintrittslichtbündel 110,
welches in der Darstellung von links in die Polarisatoreinrichtung
eintritt, in ein (in der Zeichnungsfigur nach rechts) austretendes
Austrittslichtbündel 120 umzuwandeln,
welches eine definierte Ortsverteilung von Polarisationszuständen über den
Querschnitt des Austrittslichtbündels
hat. Die für
den tiefen Ultraviolettbereich (DUV) ausgelegte Polarisatoreinrichtung ist
optisch so konfiguriert, dass ein nahezu kollimiertes Eintrittslichtbündel 110 mit
einer eingangsseitigen numerischen Apertur NAE < 0,1 in ein ebenfalls
nahezu kollimiertes Austrittslichtbündel mit einer austrittsseitigen
numerischen Apertur NAA < 0,1 überführt wird. Dabei wird aus dem
unpolarisierten Eintrittslichtbündel
ein Austrittslichtbündel
mit radialer Polarisation, d.h. mit einer über den Querschnitt des Austrittslichtbündels örtlich variierenden
Ausrichtung der Polarisationsvorzugsrichtung, wobei die Polarisationsvorzugsrichtung
in Bezug auf die optische Achse 130 des Systems an jedem
Ort des Strahlbündelquerschnittes
in radialer Richtung ausgerichtet ist (2(b)).
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Die
Polarisatoreinrichtung umfasst eine winkelverändernde Einkoppeleinrichtung 150,
die eine oder mehrere Linsen positiver Brechkraft umfassen kann
und mit Hilfe insgesamt positiver Brechkraft aus dem weitgehend
parallelisierten Eintrittslichtbündel ein
konvergentes Austrittslichtbündel 155 mit
einer definierten ersten Winkelverteilung erzeugt, die durch eine
numerische Apertur NA1 > NAE charakterisiert
ist. Im Beispielsfall wird ein relativ hochaperturiges erstes Lichtbündel mit
NA1 > 0,2,
vorzugsweise NA1 > 0,5 erzeugt.
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Im
Bereich der hinteren Brennebene 168 der Einkoppeleinrichtung 150 ist
eine winkelselektiv wirksame Polarisationsbeeinflussungseinrichtung 160 angeordnet,
die eine senkrecht zur optischen Achse 130 ausgerichtete
planparallele, transparente Platte 161 und eine auf der
Eintrittsseite der Platte 161 aufgebrachte Polarisationsteilerschicht 162 umfasst
und im Folgenden auch als „Strahlteilerplatte" bezeichnet wird.
Die in Transmission genutzte Polarisationsbeeinflussungseinrichtung 160 hat
einen praktisch vernachlässigbaren
Einfluss auf die Winkelverteilung von Lichtstrahlen, so dass an
ihrer Lichtaustrittsseite ein zweites Lichtbündel 165 austritt,
dessen zweite Winkelverteilung im Wesentlichen der ersten Winkelverteilung
des ersten Lichtbündels 155 entspricht.
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Mit
Abstand hinter der Strahlteilerplatte 160 ist eine winkelverändernde
Auskoppeleinrichtung 170 angeordnet, die mit Hilfe insgesamt
positiver Brechkraft, bereitgestellt durch eine oder mehrere Linsen,
das divergente zweite Lichtbündel 165 in
das weitgehend parallelisierte Austrittslichtbündel 120 transformiert.
Die vordere Brennebene 168 der Auskoppeleinrichtung fällt dabei
mit der hinteren Brennebene der Einkoppeleinrichtung zusammen, so
dass insgesamt eine sogenannte 2f-Anordnung gebildet wird, in deren
Fokusbereich 168 die Strahlteilerplatte 160 sitzt.
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Die
auf dem plattenförmigen
Substrat 161 aufgebrachte Polarisationsteilerschicht 162 besteht aus
einem dielektrischen Mehrlagen-Wechselschichtsystem, bei dem Einzelschichten
aus hochbrechendem dielektrischen Material und niedrigbrechenden
dielektrischen Material abwechselnd übereinander aufgebracht sind.
An den Grenzflächen
des Schichtsystems unterscheiden sich die Reflexionsgrade Rp für
p-polarisiertes Licht und Rs für s-polarisiertes
Licht bei nicht-senkrechtem Lichteinfall so, dass insgesamt eine
der Polarisationskomponenten stärker
transmittiert und die andere stärker
reflektiert wird.
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Ein
für konventionelle
Mehrfachschichten typischer Verlauf der Reflexionsgrade Rs und Rp als Funktion
des Inzidenzwinkels I ist schematisch in 2(a) gezeigt.
Diese Reflexionsgrade sind bei senkrechtem Einfall (Inzidenzwinkel
0°) gleich.
Mit steigendem Inzidenzwinkel nimmt der Reflexionsgrad für s-Polarisation
monoton zu, während
der Reflexionsgrad für
p-Polarisation zunächst
bis zum Brewster-Winkel IB abnimmt, um bei
weiterer Steigerung des Inzidenzwinkels wieder zuzunehmen. Bei herkömmlichen
Strahlteilerschichten gilt somit über den gesamten Winkelbereich
Rs > Rp, wobei sich im Bereich des Brewster-Winkels
IB besonders starke Reflektivitätsunterschiede
bzw. eine besonders ausgeprägte
sp-Aufspaltung ergeben.
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Um
eine ausreichend starke Polarisationsselektion zu erhalten, sind
Polarisationsteilerschichten bevorzugter Ausführungsformen so ausgelegt,
dass für
Lichtstrahlen im Bereich des Brewster-Winkels aus unpolarisiertem
Licht polarisiertes Licht mit einem Polarisationsgrad von mindestens
0,5 erzeugt werden kann. Bei einer Ausführungsform für λ0 =
193 nm ist als Polarisationsteilerschicht ein modifiziertes MacNeille-Design mit 31 Einzelschichten
vorgesehen, bei dem der Reflexionsgrad Rp im
Minimum (beim Brewster-Winkel) Rp = 0,0004
beträgt,
während
beim gleichen Winkel Rs = 0,983 gilt. Das
dielektrische Mehrschichtsystem hat folgenden Aufbau: S/H/(L/N)15. Auf einem Substrat S aus synthetischem Quarzglas
sind abwechselnd Schichten aus hochbrechendem (H) Lanthanfluorid
(LaF3) mit Brechzahl n = 1,67 und niedrigbrechendem
(L) Magnesiumfluorid (MgF2) mit Brechzahl
n = 1,44 aufgebracht. Die substratnächste Schicht besteht aus LaF3, darauf sind 15 Schichtpaare MgF2/LaF3 aufgebracht.
Die geometrischen Schichtdicken betragen jeweils d = 38,5 nm für die LaF3-Schichten und d = 51,7 nm für die MgF2-Schichten. Der Aufbau ist somit mit optischen Schichtdicken
n*d auch wie folgt charakterisierbar: S/H 0,33 λ0/(L
0,39 λ0/H 0,33 λ0)15.
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Bei
der senkrecht zur optischen Achse 130 stehenden, ebenen
Polarisationsteilerschicht 162 ist die Inzidenzwinkelbelastung über den
gesamten Querschnitt gleich und entspricht der ersten Winkelverteilung
des ersten Lichtbündels 155.
Dabei erfahren achsparallel verlaufende Strahlen keine sp-Aufspaltung.
Der Absolutbetrag der sp-Aufspaltung nimmt dann mit wachsenden Inzidenzwinkeln
bis zum Brewster-Winkel zu. Die erste Winkelverteilung ist so an
die Strahlteilerschicht angepasst, dass die mit den höchsten Aperturwinkeln
auftreffenden Strahlen Inzidenzwinkel im Bereich des Brewster-Winkels
haben und somit stark aufgespalten werden und nach Plattendurchtritt überwiegend
p-Polarisation zeigen. Die durch die Auskoppeleinrichtung bewirkte
Fourier- Transformation
führt dann
dazu, dass die am äußeren Rand
einer nachfolgenden Pupillenfläche
(2(b)) liegenden Strahlbündelbereiche überwiegend
radiale Polarisation zeigen, wobei der Polarisationsgrad vom Rand
der Pupille zum achsnahen Mittelbereich abnimmt.
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Das
gleiche Prinzip kann auch genutzt werden, um einen überwiegend
tangential polarisierten Ausgangspolarisationszustand hinter der
Auskoppeleinrichtung 170 zu erzeugen. Hierzu wird bei einer Ausführungsform
anstelle der Polarisationsteilerschicht 162 eine Mehrlagen-Polarisationsteilerschicht
verwendet, die im auftretenden Inzidenzwinkelbereich s-Polarisation
stärker
transmittiert als p-Polarisation. 3(a) zeigt
hierzu schematisch die Inzidenzwinkelabhängigkeit geeigneter Polarisationsteilerschichten.
Auch hier sind die Reflexionsgrade Rs und
Rp bei senkrechtem Lichteinfall gleich,
danach ergibt sich jedoch mit steigenden Inzidenzwinkeln eine sp-Aufspaltung
derart, dass bis zu einem Grenz-Inzidenzwinkel IG der
Reflexionsgrad für
s-Polarisation kleiner ist als derjenige für p-Polarisation. Damit enthält das zweite
Lichtbündel 165 hinter
der Polarisationsbeeinflussungseinrichtung 160 vor allem
bei denjenigen Winkeln, die maximaler Aufspaltung entsprechen, überwiegende
s-polarisiertes Licht, welches durch die Auskoppeleinrichtung in
tangentiale Polarisation des Austrittslichtbündels transformiert wird (3(b)).
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In
beiden Fällen
entsteht im Austrittslichtbündel
eine örtliche
Polarisationsverteilung, bei der der Polarisationsgrad, d.h. die
Stärke
der Ausprägung
einer Polarisationsvorzugsrichtung, von der Mitte der Pupille zum
Rand der Pupille zunimmt. Dies kann günstig sein, da die eingangs
beschriebenen Gründe,
die für
die Wahl von radialer oder tangentialer Polarisation sprechen, besonders
für mit
hoher numerischer Apertur in eine Feldebene geführte Strahlen vorliegen, so
dass die Polarisationsverteilung vorteilhaft an die Bedürfnisse
der Abbildungsaufgabe angepasst sind.
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Die
Polarisatoreinrichtung kann einen Graufilter enthalten, welcher über seinen
beleuchteten Querschnitt eine örtliche
Variation des Transmissionsvermögens
aufweist, um die Intensitätsverteilung innerhalb
des Strahlbündels
zu beeinflussen. Der Graufilter kann beispielsweise zur Kompensation
einer uneinheitlichen Transmission verwendet werden, um eine über den
Bündelquerschnitt
im Wesentlichen konstante Intensitätsverteilung zu sichern.
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In 4 ist
eine andere Ausführungsform
einer Polarisatoreinrichtung 400 gezeigt. Gleiche oder entsprechende
Merkmale oder Merkmalsgruppen sind mit den gleichen Bezugszeichen
wie in 1, erhöht
um 300, gekennzeichnet.
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Bei
dieser Ausführungsform
bestehen die Einkoppeleinrichtung 450 und die Auskoppeleinrichtung 470 jeweils
aus einer einzelnen Positiv-Meniskuslinse
mit weitgehend korrigierter sphärischer
Aberration, so dass ein kollimiertes Eintrittslichtbündel 410 in
eine zum Fokus 468 konvergierende Kugelwelle umgeformt
wird, und die hinter dem Fokusbereich wieder divergierende Kugelwelle
durch die Auskoppeleinrichtung wieder in ein achsparalleles Austrittslichtbündel 420 transformiert
wird. Um die Strahlungsbelastung der Polarisationsteilerschicht
zu vermindern, sollte die Polarisationsteilerschicht 462 nicht
unmittelbar im Fokusbereich liegen, sondern axial davor oder dahinter.
Die transmittierte Welle ist invariant gegen eine achsparallele
Verschiebung der Strahlteilerschicht. Die reflektierte Strahlung
wird durch eine solche Verschiebung jedoch verändert. Man kann z.B. den Fokus
der reflektierten Welle nutzen, um die reflektierte Strahlung z.B.
durch eine Blende gezielt zu blockieren oder auszukoppeln. Bei der
Ausführungsform
ist die Polarisationsteilerplatte 460 mit Abstand vor dem
Fokusbereich 468 angeordnet. Im Fokusbereich selbst ist
eine Streulichtblende 469 vorgesehen, mit der Streulicht,
welches unter anderem durch Imperfektionen der Strahlteilerschicht hervorgerufen
werden kann, blockiert werden kann.
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Bei
nicht-konventionellen Strahlteilerschichten, die für eine stärkere Transmission
von s-polarisiertem Licht ausgelegt sind (vergleiche 3)
ist der Reflektivitätsunterschied
bzw. der Transmissionsunterschied zwischen s- und p-Polarisation
absolut gesehen nicht so groß wie
der umgekehrte Unterschied bei konventionellen Strahlteilerschichten
(vergleiche 2). Daher ist ohne weitere Maßnahmen eine
Radialpolarisation einfacher zu erzielen als die tangentiale Polarisation.
Mit der Ausführungsform gemäß 4 sind
radiale und tangentiale Polarisationen mit vergleichbarer Qualität erzeugbar.
Durch Verwendung einer konventionellen Strahlteilerschicht 462 entsteht
im Austrittslichtbündel
radiale Polarisation. Ist tangentiale Polarisation gewünscht, wird
hinter der Auskoppeleinrichtung in das Austrittslichtbündel 420 ein
transparenter Polarisationsrotator 490 in den Strahlengang
eingebracht, der dafür
ausgelegt ist, über
seinen gesamten Querschnitt eine Drehung der Polarisationsvorzugsrichtung
um 90° zu
erzeugen, so dass radiale Polarisation vor dem Polarisationsrotator
in tangentiale Polarisation hinter dem Polarisationsrotator weitgehend
verlustfrei überführt wird.
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Beim
Ausführungsbeispiels
wird als Polarisationsrotator eine auswechselbare Platte aus einem optisch
aktiven Material verwendet. Optisch aktive Materialien haben bekanntlich
die Eigenschaft, die Polarisation von transmittiertem Licht zu drehen,
wobei der Drehwinkel proportional zur Materialdicke ist und die
Proportionalitätskonstante
mit kleiner werdenden Wellenlänge
zunimmt. Im Beispielsfall wird eine dünne Quarzkristallplatte 490 als
Polarisationsrotator verwendet. Die durch einen Pfeil angedeutete kristallografische
Achse des optisch aktiven Materials ist dabei im Wesentlichen parallel
zur optischen Achse 430 der Polarisatoreinrichtung bzw.
senkrecht zur Plattenebene, d.h. parallel zur Plattennormalen ausgerichtet.
Die Verwendung von Quarzkristall platten zur Polarisationsdrehung
um 90° innerhalb
eines Projektionsobjektivs für
die Mikrolithografie ist beispielsweise in der US-Patentanmeldung
US 2002/0186462 A1 der Anmelderin beschreiben, deren Offenbarungsgehalt
durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht wird.
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Eine
Alternative zum Quarzkristallplatten-Polarisationsrotator 490 besteht
darin, einen 90°-Polarisationsrotator
dadurch aufzubauen, dass zwei λ/2-Verzögerungsplatten
aus doppelbrechendem Material so hintereinander angeordnet sind, dass
die in den jeweiligen Plattenebenen liegenden kristallografischen
Hauptachsen des doppelbrechenden Materials um 45° gegeneinander verdreht sind.
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Bei
der Ausführungsform
ist auch die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung 460 auswechselbar
gestaltet, so dass alternativ eine andere Polarisation oder überhaupt
keine Polarisationsbeeinflussung gewählt werden kann. Hierzu kann
die Strahlteilerplatte 460 z.B. innerhalb eines Revolverrades
montiert oder innerhalb einer anderen Wechseleinrichtung gefasst
sein.
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In
den oben beschriebenen Konfigurationen besitzt die auf die Strahlteilerschicht
einfallende, konvergente Welle eine sphärische Phasenfront und der transmittierte
Polarisationszustand ist radial oder tangential. Durch Erzeugung
einer asphärisch
geformten Wellenfront des auf die Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
gerichteten ersten Lichtbündels können auch
allgemeine Polarisationszustände
generiert werden. Hierzu zeigt 5 beispielhaft
eine Ausführungsform
einer Polarisatoreinrichtung 500, bei der die Einkoppeleinrichtung 550 und
die Auskoppeleinrichtung 570 mit Hilfe von Zylinderlinsen
aufgebaut sind, die eine quer zur Zylinderachse 551, 571 zunehmende
lineare Polarisation erzeugen. Durch Verwendung von rotationssymmetrischen
Asphären bei
der Einkoppeleinrichtung und der Auskoppeleinrichtung lässt sich
die Beziehung zwischen der Strahlhöhe vor der Einkoppeloptik und
dem Winkel des entsprechenden Strahles zur optischen Achse hinter
der Einkoppeloptik variieren und damit der radiale Verlauf der Polarisation
steuern. Dabei kann es so sein, dass der Zwischenfokus 568 deutliche
sphärische
Aberrationen enthält,
die mit Hilfe der Auskoppeleinrichtung 570 wieder kompensiert
werden sollten.
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Um
den Polarisationszustand des Austrittslichtbündels an eine bestimmte Anwendung
optimal anpassen zu können,
ist bei der Ausführungsform von 5 vorgesehen,
dass die Polarisationsstrahlteilerplatte 560 um eine Kippachse 565 verkippt werden
kann, die senkrecht zur optischen Achse 530 parallel zu
den Zylinderachsen der Zylinderlinsen 550, 570 ausgerichtet
ist. Hierzu ist eine entsprechend konstruierte Manipulatoreinrichtung
vorgesehen. Mit Hilfe einer Verkippung kann der Ort, an dem ein
Lichtstrahl senkrecht auf die Strahlteilerschicht trifft und damit
keine Polarisationsaufspaltung erfährt, innerhalb der Pupille
verschoben werden. Insbesondere kann dieser Punkt also auch abseits
der optischen Achse liegen. Durch Kombination mit asphärischen
Linsen kann der erreichbare Parameterraum an Polarisationszuständen vergrößert werden.
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Das
hier an wenigen Beispielen erläuterte Prinzip
besteht bei den Ausführungsformen
darin, eine gewünschte
Verteilung der linearen Polarisation in der Pupille in eine Winkelverteilung
umzusetzen und diese dann durch eine polarisationsverändernden
Schicht, insbesondere eine sp-Strahlteilerschicht, in eine Polarisationsverteilung
zu transformieren. Die Symmetrie der Winkelverteilung bestimmt dann
die Symmetrie der Polarisationsverteilung.
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Anhand
von 6 wird eine andere Ausführungsform einer Polarisatoreinrichtung 600 erläutert, bei
der der polarisationswirksame Bestandteil einer Polarisationsbeeinflussungseinrichtung
durch eine dielektrische Mehrlagen-Strahlteilerschicht 662 gebildet
wird. Die winkelverändernde
Einkoppeleinrichtung wird durch eine Positiv-Meniskuslinse 650 mit austrittsseitiger
Konkavfläche
gebildet. Unmittelbar dahinter folgt eine als Auskoppeleinrichtung
dienende bikonvexe Positivlinse 670. Die Strahlteilerschicht 662 ist
an der stark konvex gekrümmten
Eintrittsseite der Positivlinse 670 aufgebracht, deren
Linsenkörper als
schichttragendes Substrat für
die Strahlteilerschicht 662 dient. Die Polarisatoreinrichtung 600 ist dafür ausgelegt,
ein achsparallel einfallendes, weitgehend kollimiertes Eintrittslichtbündel 610 (NAE = 0,01) in ein leicht konvergentes Austrittslichtbündel 620 mit
radialer Polarisation zu überführen. Das
auf die Strahlteilerschicht auftreffende, erste Lichtbündel ist
leicht divergent und stellt ein relativ schmales Winkelspektrum
zwischen 0° und
ca. 20° bereit.
In Kombination mit der Krümmung
der Strahlteilerschicht 662 wird auf dieser ein wesentlich
breiteres Inzidenzwinkelspektrum zwischen 0° und mehr als 40° oder 50° erzeugt,
welches den Brewster-Winkel der Strahlteilerschicht 662 einschließt. Durch
die konvexe Krümmung
der Strahlteilerschicht nehmen die Inzidenzwinkel vom Bereich der
optischen Achse 630 nach außen stärker zu als die Strahlwinkel
des ersten Lichtbündels,
wobei die Inzidenzwinkel über
den Ort variieren. Dadurch ergibt sich in der Pupille eine Variation
der Polarisationsvorzugsrichtung von der Mitte der Pupille zu ihrem
Rand.
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Anhand
der 7 bis 10 werden verschiedene Anwendungsbeispiele
der Erfindung innerhalb von Beleuchtungssystemen für Mikrolithografie-Projektionsbelichtungsanlagen
erläutert.
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7 zeigt
schematisch eine Projektionsbelichtungsanlage, die für die mikrolithografische
Herstellung von feinstrukturierten Halbleiterbauelementen einsetzbar
ist und zur Erzielung von Auflösungen bis
zu Bruchteilen von Mikrometern mit Licht aus dem tiefen Ultraviolettbereich
(DUV) arbeitet, das von einer primären Lichtquelle 781 (z.B.
Laser) bereitgestellt wird. Das linear polarisierte Licht der Lichtquelle tritt zunächst in
eine Pupilleformungseinheit 782 ein, die dafür ausgelegt
ist, in einer ersten Pupillenebene 783 eine durch die Konfiguration
der Pupillenformungseinheit vorgebbare, zweidimensionale Lichtverteilung
zu erzeugen. Die Pupillenformungseinheit enthält depolarisierende optische
Elemente, so dass das Licht in der Pupillenebene 783 weitgehend
unpolarisiert ist. Eine dahinter angeordnete Einkoppeleinrichtung 750 überträgt das Licht
auf die ebene Eintrittsfläche 786 eines
aus transparentem Material bestehenden Stabintegrators 785,
der als Lichtmischeinrichtung des Beleuchtungssystems dient. Dabei wird
die Ortsverteilung der Beleuchtung in der Pupillenebene 783 in
eine entsprechende Winkelverteilung an der Eintrittsfläche 786 umgewandelt,
die in einer Feldebene des Beleuchtungssystems angeordnet ist. Der
Integratorstab 785 homogenisiert das Beleuchtungslicht
durch mehrfache innere Reflexion an den ebenen Seitenflächen des
Stabes, wobei die von der Einkoppeleinrichtung 750 erzeugte
Winkelverteilung erhalten bleibt und somit auch an der ebenen Austrittsfläche 787 des
Stabes 785 vorliegt. Unmittelbar an der Austrittsfläche 787 liegt
eine weitere Feldebene, in deren Nähe ein Retikel-Masking-System (REMA) 790 angeordnet
ist, welches als verstellbare Feldblende dient. Ein nachfolgendes
Abbildungssystem 795 (REMA-Objektiv) bildet die Feldebene
mit dem Maskierungssystem 790 auf die Austrittsebene 798 des
Beleuchtungssystems ab, in der im Betrieb der Projektionsbelichtungsanlage
ein Retikel mit einer abzubildenden Struktur angeordnet ist. Das
Abbildungsobjektiv 795 enthält eine erste Linsengruppe 770,
die als Auskoppeleinrichtung dient, um die Winkelverteilung der
Austrittsebene 787 in eine Ortsverteilung der Beleuchtung
in eine weiteren Pupillenebene 793 umzuwandeln, und eine
weiter Linsengruppe 794, die eine Fourier-Transformation
dieser Ortsverteilung in die Strahlwinkelverteilung der Retikelebene 798 durchführt. Ein
Projektionsobjektiv 797 bildet die Struktur des Retikels
im verkleinerten Maßstab
in seine Bildebene 799 ab, in der ein zu belichtender Wafer angeordnet
werden kann.
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Bei
dieser Anwendung ist die Polarisatoranordnung 700 zwischen
zwei aufeinander folgenden Pupillenebene 783, 793 des
Beleuchtungssystems angeordnet und umfasst die Einkoppeleinrichtung 750,
den Stabintegrator 785, die Auskoppeleinrichtung 770 und
die in der Nähe
einer Zwischenfeldebene im Bereich hoher numerischer Aperturen angeordnete
Polarisationsbeeinflussungseinrichtung 760, die durch eine
auswechselbare Planplatte mit einer daran angebrachten Polarisationsteilerschicht 762 besteht.
An der Platte kann eine als Graufilter mit örtlich variierendem Transmissionsverlauf
dienende Beschichtung angebracht sein, beispielsweise auf der anderen
Plattenfläche.
Der Graufilter kann dazu genutzt werden, eine über den Bündelquerschnitt konstante Intensitätsverteilung
einzustellen. Das in der Eintrittspupille 783 des Beleuchtungssystems
weitgehend unpolarisierte Licht wird beim Durchtritt durch den Stabintegrator 785 weiter
depolarisiert, da die schrägen
Reflexionen an den Stabaußenflächen zu
winkelabhängigen
Phasenverschiebungen zwischen den Polarisationskomponenten führen. Daher ist
das am Stabaustritt 787 mit einer ersten Winkelverteilung
austretende Licht weitgehend unpolarisiert. Die Polarisationsteilerschicht 762 ist
so ausgelegt, dass p-polarisiertes Licht vor allem bei hohen Strahlwinkeln
zwischen 30° und
50° wesentlich
besser transmittiert wird als p-polarisiertes Licht. Dies führt zu einem überwiegend
radial polarisiertem Polarisationszustand in der Austrittspupille 793 des
Beleuchtungssystems. Mit diesem radial polarisierten Licht wird
dann das Retikel in der Retikelebene 798 beleuchtet.
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Weitere
Details zu Aufbau und Funktionsweise eines derartigen Beleuchtungssystems
(ohne Polarisatoreinrichtung) sind z.B. der
EP 0 747 772 A1 der Anmelderin
entnehmbar, deren Inhalt durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Anmeldung
gemacht wird. Speziell mit Einrichtungen zur Modifikation des Beleuchtungssettings,
beispielsweise mit einem Zoomsystem und/oder mit ggf. auswechselbaren
diffraktiven oder refraktiven optischen Elementen innerhalb der
Pupillenformungs einheit
782, können unterschiedlich große radial
oder tangential polarisierte Beleuchtungssettings realisiert werden,
die vorteilhaft zur Auflösungssteigerung
und Kontrastverbesserung eingesetzt werden können.
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In 8 ist
ein Ausschnitt einer Variante eines Beleuchtungssystems gezeigt,
bei dem identische oder entsprechende Elemente die gleichen Bezugszeichen
wie in 7, erhöht
um 100, haben. Im Unterschied zur Ausführungsform gemäß 7 wird hier
die winkelverändernde
Polarisationsbeeinflussungseinrichtung dadurch gebildet, dass direkt
auf die ebene Austrittsfläche 887 des
Stabintegrators 885 eine winkelselektiv wirksame, polarisationsverändernde
Strahlteilerschicht 862 aufgebracht ist, so dass der quaderförmige Stabintegrator 885 als schichttragendes
Substrat dient.
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9 zeigt
einen Ausschnitt aus einer Ausführungsform
eines Beleuchtungssystems eine Mikrolithografie-Projektionsbelichtungsanlage,
bei dem die Lichtmischung und Homogenisierung mit Hilfe eines Wabenkondensors 985 durchgeführt wird.
Das von einer nicht gezeigten Lichtquelle kommende Licht wird aufgeweitet,
trifft zunächst
auf ein refraktives oder diffraktives optisches Rasterelement 910 zur
Pupillenerzeugung und durchtritt anschließend eine Optik 920,
die die Strahlung weitgehend parallelisiert. Das weitgehend parallele
Lichtbündel
trifft auf die Eintrittsfläche
einer ersten Rasteranordnung 986 aus Linsen mit positiver,
identischer Brechkraft und rechteckigen Querschnitt, der der Rechteckform
des zu erzeugenden Beleuchtungsfeldes entspricht. Die Linsen der
ersten Rasteranordnung sind in einem rechteckigen Raster direkt
aneinander angrenzend im oder in der Nähe einer Feldebene des Beleuchtungssystems
angeordnet und werden daher auch als Feldwaben bezeichnet. Die Linsen
der ersten Rasteranordnung bewirken eine geometrische Teilung des
eintreffenden Strahlbündels
in eine der Anzahl der Linsen entsprechende Anzahl von Lichtbündeln, die
auf eine in der Brennebene der Linsen liegende Pupillenebene fokussiert
werden. In dieser Ebene oder in deren Nähe ist eine zweite Rasteranordnung 987 mit
Linsen rechteckförmigen
Querschnittes und positiver identischer Brechkraft positioniert
ist. Jede Linse der ersten Rasteranordnung bildet die primäre Lichtquelle
auf eine jeweils zugeordnete Linse der zweiten Rasteranordnung ab,
so dass in der Pupillenebene eine Vielzahl sekundärer Lichtquellen
entsteht. Aufgrund ihrer Positionierung werden die nahe der Pupillenebene
liegenden Linsen auch als Pupillenwaben bezeichnet. Diese sind in
der Nähe
der jeweiligen sekundären
Lichtquellen angeordnet und bilden über eine nachgeschaltete Feldlinse 988 die
zugeordneten Feldwaben der ersten Rasteranordnung auf eine weitere
Feldebene 996 des Beleuchtungssystems ab. Die rechteckigen
Bilder der Feldwaben werden dabei in dieser Feldebene so überlagert,
dass diese Überlagerung
eine Homogenisierung bzw. Vergleichmäßigung der Lichtintensität im Bereich
dieser Feldebene bewirkt. Die Feldebene 995 entspricht
den Austrittsebenen 787, 887 der Integratorstäbe der Ausführungsformen
gemäß 7 und 8.
In der Nähe
dieser Feldebene ist eine verstellbare Feldblende 993 angebracht,
die das Beleuchtungsfeld randscharf begrenzt. Das scharf begrenzte
Beleuchtungsfeld wird über
das Abbildungsobjektiv 995 (REMA-Objektiv) in die Austrittsebene 998 des
Beleuchtungssystems (Retikelebene) abgebildet.
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Im
Bereich der Feldebene 996 ist eine mit einer Strahlteilerschicht 962 beschichtete
planparallele Platte 961 angebracht, die als winkelselektive
Polarisationsveränderungseinrichtung 960 dient
und mit der ersten Winkelverteilung beaufschlagt wird, die durch
die Feldlinse 988 und die vorgeschalteten optischen Elemente
bereitgestellt wird. Diese dienen dementsprechend als Einkoppeleinrichtung
der Polarisatoranordnung. Die zugehörige Auskoppeleinrichtung wird
dann durch das REMA-Objektiv
bzw. das vor dessen Pupillenebene liegende Teilobjektiv gebildet.
Die Funktionsweise der Polarisatoranordnung entspricht derje nigen,
die im Zusammenhang mit den anderen Ausführungsformen schon detailliert
erläutert
wurde.
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Die
Anwendung der Erfindung ist nicht auf Beleuchtungssysteme von Mikrolithografie-Projektionsbelichtungsanlagen
beschränkt. 10 zeigt schematisch
den Aufbau eines Mikroskopes 1050, mit dem ein in der Objektebene 1051 des
DUV-Mikroskopes angebrachtes Objekt mit einem vergrößernden
Abbildungsmaßstab
von 1:10 oder größer in die Bildebene 1052 des
Mikroskops abgebildet wird. Das Mikroskop umfasst im Wesentlichen
ein Mikroskopobjektiv 1020 mit einer objektseitigen, hochaperturigen
Lichteintrittsseite und einer niedrigaperturigen Lichtaustrittsseite,
sowie eine Tubuslinse 1100, deren Aufbau prinzipiell dem
in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel der Polarisatoreinrichtung 100 entspricht.
Dabei erzeugt eine Einkoppeleinrichtung 1050 aus dem vom
Objektiv 1020 kommenden, niedrigaperturigen Eintrittslichtbündel 1010 mit
NAE = 0,02 ein erstes Lichtbündel 1055 mit
hoher Apertur NA1 = 0,7, wodurch im Fokusbereich 1080 ein
Zwischenbild erzeugt wird. Dieses wird mit Hilfe der Auskoppeleinrichtung 1070 in
die Bildebene 1052 abgebildet. Dabei hat die Auskoppeleinrichtung
auf der Bildseite eine endliche Brechkraft. Die Tubuslinse 1000 wird
durch Einfügung
einer auswechselbaren Strahlteilerplatte 1060 wahlweise
zu einem Radialpolarisator oder zum einem Tangentialpolarisator
in Abhängigkeit
davon, ob die auf der transparenten Platte 1061 angebrachte
hochaperturig bestrahlte Strahlteilerschicht 1062 p-Polarisation
oder s-Polarisation stärker
transmittiert. Durch die Auswechselbarkeit der Strahlteilerplatte
können
verschiedene Polarisationsmodi realisiert werden.