Vorrichtung und Verfahren für das maschinelle Einführen einer Faser in eine Ferrule
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren für das maschinelle Einführen einer Faser in eine Ferrule im Sinne des Oberbegriffes der unabhängigen Ansprüche.
1.1 Definitionen
Unter Faser im Sinne der Erfindung sind alle dünnen Fasern zu verstehen, die im Zusammenhang mit Kabeln vorkommen können und in Ferruien eingeführt und gegebenenfails dort verklebt werden müssen. Damit sind insbesondere Lichtwellenleiter (LWL) umfasst, beispielsweise Glasfasern von Lichtwellenleitem oder POF-Kunststoff-LWL. Es kann sich dabei aber auch um elektrische faserartige Leiter handeln, die in Stecker oder ähnliche Verbindungselemente eingeführt und dort befestigt werden müssen.
Als Stecker sind beispielsweise (nicht einschränkend) folgende Typen bzw. Normen umfasst: SC,FC,ST, DIN, E2000, LC, MU. Insbesondere werden auch Stecker mit einem Trichter aus Kunststoff umfasst, welcher die Faser führt und auch eine gewisse Abdichtfunktion ausübt.
Unter Kabeln (für LWL) werden beispielsweise (nicht einschränkend) folgende Kabel angeführt: 900 /m-coated Fiber Kabel mit Keflar® (Aramid) und äusserem Mantel, 250μm-coated Fiber. Im Rahmen der Erfindung ist umfasst, dass die Kabel vor ihrem Einbau z.B. mit Bürsten behandelt werden, um z.B. die Aramidfasem zu orientieren.
Unter Verkleben ist somit das Befestigen einer Faser in einer Ferrule mittels Klebstoff oder einer einem Verkleben äquivalenten Befestigungsart, wie beispielsweise Verlöten umfasst.
BESTATIGUNGSKOPIE
Als Kleber kommen die verschiedensten Klebstoff infrage, wobei als ein Beispiel (nicht einschränkend) ein Zweikomponenten-Kleber angegeben wird: EPO-TEK353ND oder ähnliche bzw. Alternativen , die UV- IR- oder unter anderen Strahlen härtend sind.
Unter Ferrule sind alle jene rohrförmigen Gegenstände zu verstehen, die eine Faser aufnehmen bzw. in die eine Faser eingeschoben werden muss, um dann im eingeschobenen Zustand dort fixiert zu werden. Insbesondere sind damit also Ferruien von LWL-Steckern gemeint, aber auch Stecker per se jeweils aus Glas, Keramik, Metall oder Kunststoff.
Unter Buffer im Sinne der Erfindung sind das Primärcoating oder das Sekundärcoating einer Glasfaser oder beliebiger Lagen auf einem LWL oder einer elektrischen Leitung zu verstehen, deren Schulterdetektion beim Fasereinführen hilfreich ist.
Unter Schulterdetektion ist jener Vorgang zu verstehen, bei dem automatischerkannt wird, wo die betreffende Lage in Axialrichtung auf dem LWL oder der Leitung beginnt.
Unter Klemmbackenpaar ist einen LWL oder eine - die Faser oder den Leiter zentrierende - Halterung zu verstehen, welche die Faser oder diesen Leiter in der Normalebene zur Längsachse des Leiters positioniert und - abhängig von der Zweckbestimmung- entweder die Faser bzw. den Leiter zusätzlich in axialer Richtung fixiert oder (als eigentliches Führungselement) eine Längsverschiebung des Leiters im Klemmbackenpaar zulässt. Die bevorzugte Ausführung umfasst zwei einzeln schwenkbare Backen. Jedoch ist die Anzahl dieser zentrierenden Backen, sowie die Anzahl und Art von mechanischen Freiheitsgraden, welche eine Bewegung dieser Backen zulassen, im Rahmen der Erfindung frei. Als - eine Längsbewegung zulassendes - Klemmbackenpaar ist im Weitesten auch ein ein
trichterförmiges Führungselement umfasst, wenn die Beanspruchung der Faser dies zulässt und der Faserdurchmesser konstant ist.
Unter maschinellem Einführen ist jener Vorgang zu verstehen, bei dem die Faser und die Ferrule von je einem Maschinenbauteil gehalten
(insbesondere radial) wird und die beiden Maschinenbauteile zueinander eine maschinell (insbesonders elektronisch) gesteuerte Zuführbewegung durchführen, bei der die Faser in die Ferrule eintaucht.
Im nachfolgenden Text wird zwar auf eine Maschine zum Konfektionieren eines Lichtwellenleiters Bezug genommen; die Erfindung ist jedoch nicht darauf eingeschränkt, sondern steht vielmehr auch anderen Benutzern beim Einführen eines wenig biegesteifen Leiters, einer Faser, Nadel, Litze oder Ader in einen engen, hülsenförmigen Raum offen (z.B. beim Einführen eines optischen oder elektrischen Leiters in ein Substrat oder bei einem beliebigen Montageprozess mit den selben Anforderungen ).
Der Einsatz von Ultraschallenergie zur Verbesserung des Prozesses ist dabei nicht zwingend vorgesehen. Die Patentansprüche sind dementsprechend breit auszulegen.
Ultraschallenergie umfasst im Sinne der Erfindung in erster Linie Schallenergie im nichthörbaren Bereich. Als Äquivalent dazu ist jedoch auch jede Schailenergie zu verstehen, die wenigstens geeignet ist, eine Faser während des Einführens in eine enge Bohrung so zu vibrieren oder rythmisch anzustossen, dass sie an der Wandung der Bohrung möglichst nicht verhängt.
1.2 Stand der Technik
Die WO-A1 -00/29889 offenbart erstmals ein maschinelles Einführen eines LWL in eine Ferrule. Fig.7 zeigt z.B: eine Spannhalterung (118,120), die ein
abisoliertes LWL-Kabel hält, dessen Glasfaser (16) in eine mit Klebstoff befüllte Ferrule (26) eingeführt wird. In Fig.6 ist der mechanische Aufbau der maschinellen Einführvorrichtung dargestellt. Eine Steuereinheit (Computer) (148) steuert einen axial wirkenden Antrieb (104,108), der einen Schlitten (112) in Axialrichtung antreibt. Darauf ist ein x-y-z-Schlitten (110) montiert, der Klemmbackenpaare (118,120,122,124,126) umfasst, die das Kabel halten können. Die beiden Klemmbackenpaare halten das Kabel einerseits am äusseren Mantel andererseits am Buffer. Mittels x-y-z-Schlitten kann das Kabel hinsichtlich seiner innenliegenden Faser zentriert werden. Ein zweiter Positionierblock (146) ist in axialem Abstand zu dem Schlitten (112) gehalten und letzterer kann auf den ersteren zugeführt und zurückgezogen werden. Somit kann ein Kabel bzw. die Faser auf den zweiten Positionierblock (146) zugestellt werden. Der zweite Positionierblock (146) umfasst ein Feedbackmodul (134), das einen Kraftsensor (136) und einen Ferrulenhalter (140) umfasst.
Die Steuereinheit (148) erhält Zentrierdaten der Faser in der Ferrule über das Feedbackmodul. Die Vorzentrierung wird jedoch händisch durchgeführt, indem die Drehknöpfe am x-y-z-Schlitten bedient werden, so dass die Faser zentrisch zur Ferrule zu liegen kommt, bevor der Schlitten (112) axial verschoben wird. Ein Öffnungsbolzen (132) öffnet die Backen (124,126), die die Faser an ihrem Buffer halten, so dass sie die Faser frei geben und seitlich der Ferrule zu liegen kommen. Das zweite Backenpaar (126,120) hält dabei das Kabel weiter an seinem Mantel und schiebt es weiter in Richtung auf die Ferrule.
Das Feedbackmodul (134) misst nun die dabei auftretenden Relativkräfte zwischen der Faser und der klebstoffgefüllten Ferrule und übermittelt diese Daten an die Steuereinheit (148). Diese überwacht einen Schwellenwert für eine allfällige Beschädigung der Glasfaser. Dabei soll beispielsweise erkannt werden, wenn sich die Faser oder der Buffer an der Stirnseite der Ferrule verfängt bzw. verhängt und dadurch eine entsprechende axiale Druckkraft
auftritt. Beim Detektieren einer solchen Fehlfunktion wird der Vorschub des Schlittens und damit der Faser gestoppt. Danach wird die Faser zurückgezogen, in einem bestimmten Winkel zwischen 0 und 360° rotiert und der Einschiebe-Vorgang wiederholt.
Am äusseren Ende der Ferrule befindet sich ein Lichtsensor, der den erfolgreichen Durchtritt der Faser aus der Öffnung der Ferrule detektiert. Alternativ zu den angegebenen Klemmbacken können gemäss der WO-A auch Irisblenden oder Rollen als Klemmung am Schlitten vorgesehen sein. Die Erfinder erkannten, dass dieses bekannte System nachteilig ist in Bezug auf die folgenden Punkte:
a) Die Anordnung der Klemmbacken und Halterung für die Ferrule erschwert den Einbau der Anlage in einen automatisierten Kabelbearbeitungsprozess.
b) Für das Einführen der Kabel muss das Kabel selbst bewegt werden, was grundsätzlich unerwünscht ist (besonders, wenn in einer Produktionslinie die Kabel auf Paletten transportiert werden sollen) und nachteiligerweise zu einem Abbiegen des Kabels führen kann.
c) Beim Einlegen des Kabels gibt es keine Möglichkeit, die Position des Kabels bzw. des abisolierten Endes des Kabels zu erfassen, daher ist der Einbau in einen automatisierten Fertigungsprozess auch aus diesem Grund erschwert. Zusätzlich ist aber auch für ein händisches Einlegen eine gewisse Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit erforderlich, was unerwünscht ist.
d) Die Anordnung und Ausbildung der Klemmbacken für den Buffer mit dem Dorn (132) zum Öffnen der Klemmbacken führt dazu, dass die Faser beim eigentlichen Einführen in die Ferrule nicht mehr geführt ist, da dann nur mehr der Mantel des Kabels gehalten, die Faser jedoch frei ist. Ein
Optimieren dieses Vorgangs ist nicht möglich, da es einer gewissen Zufälligkeit unterliegt, wie das Kabel in die beiden Klemmbacken von Hand (118,120,122,124,126) eingelegt wird.
e) Das Kabel kann von einer Bedienperson oder von einem Greifer nicht problemlos und zentriert eingelegt werden, da bei geöffneten Klemmbacken eine radiale Abstützung im Bereich der Faser fehlt.
Besonders für kleineren Automaten sollte daher, ausgehend von diesem Stand der Technik und als eine Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstigere Lösung gefunden werden.
In einer Publikation des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikation an der Universität Stuttgart und des Fraunhofer Instituts Produktionstechnik und Automatisierung, Autor: Claus Scholpp, Titel: Automatisierte Montage von Glasfaser-Lichtwellenleiterkabeln in Steckverbinder Nr. 308, Verlag: Jost- Jetter Verlag Fachverlag D-71296 Heimsheim aus dem Jahr 2000 (ISBN> 3- 931388-27-1 )
wird im Bild 3.7. der durchschnittliche Automatisierungsgrad einzelner Prozessschritte im Stand der Technik angegeben. Für das Auffädeln (Faser Einführen) ist demnach ein möglicher Automatisierungsgrad von nur 0.06% angegeben. Die Automatisierung für das Einführen ist dabei am schlechtesten von allen anderen Verfahrensschritten, die im Zusammenhang mit dem Verbinden einer Faser mit einem Stecker auftreten.
Andererseits belegt das Bild 3.9 der gleichen Publikation, dass beim Einführen bzw. Auffädeln immerhin noch 5.7 % Fehler auftreten und damit ein relativ hoher Ausschuss produziert wird.
In den Bildern 4.2 und 4.3. sowie 5.17 und 5.21 sind Aufbauten dargestellt, bei denen einer Halterung für die Ferrule eine Kraftmessdose zugeordnet ist. Insofern deckt sich diese Offenbarung mit jener der erwähnten WO-A. Auch aus diesem Stand der Technik ergibt sich eine vergleichbare Aufgabenstellung. Insbesondere soll mit dem Vorurteil der schlechten Automatisierbarkeit aufgeräumt werden und eine praktikable Lösung mit hoher Automatisierungsgrad und geringem Ausschuss gefunden werden.
Dr.-Ing. Johann Schulte der Firma kabelmetal electro GmbH veröffentlichte im Rahmen des Projektes LOOP innerhalb des Programms RACE von der Europäischen Gemeinschaft einen Artikel „LWL- Komponenten: Automatische Montage von Steckern an Lichtwellenleiterkabeln", in dem Eine Steckermontage auf einem LWL so durchgeführt wird, dass das Kabel mit Spannbacken starr gehalten wird und der Stecker auf einem schlittengeführten beweglichen Träger gehalten und auf die Faser aufgeschoben wird. Dabei wird der Stecker rotiert, um die Faser leichter einzuführen. Bei diesem Aufbau ist nachteilig, dass die Faser dabei auf Rotation belastet werden kann. Dies ist unerwünscht und kann zu Materialschäden der Faser führen. Abgesehen davon fehlt bei diesem Aufbau die Möglichkeit, den Einschubvorgang hinsichtlich seiner Qualität zu überwachen.
In der US-A-4351586 wird vergleichsweise dazu eine Ferrulenanordnung aus mehreren Bauteilen beschrieben, in die eine Faser eingedreht wird.
CTO Claudio Meisser von der Komax AG veröffentlichte im Internet am 1.7.2002 einen Bericht „Automatisches Verarbeiten von POF Leitungen". Dort werden mit Laser angeschweisste Plastikferrulen vorgestellt, in die vorgängig POF-Fasern eingeführt wurden. Hinsichtlich des Einführens der POF-Fasern in die Ferruien gibt es in dieser Veröffentlichung keine Details, die eine Verbesserung der bekannten Nachteile erlauben würde.
Als weiterer Stand der Technik, der jedoch der Erfindung in den angegebenen Punkten nicht näher kommt, als der bereits zitierte, werden noch angeführt:
US-A-2003007774 vom 9.1.2003, US-A-2003006332 vom 9.1.2003 US-A- 20020009354 vom 24.1.2002 weiters: die US-A-6007258, US-A-5048915, US-A-4204306, EP-A-0657247 und alle Druckschriften, die in der WO-A- 00/29889 zum Stand der Technik zitiert werden.
Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, welche besser in einen automatisierten Fertigungsprozess integriert werden kann und wenigstens einen Teil der angegebenen Nachteile vermeidet. Die mögliche Fehlerhaftigkeit des Einführens und die erforderliche Handarbeit sollen reduziert werden.
Gelöst werden die oben angegebenen Aufgaben durch i) Eine Vorrichtung und Verfahren entsprechend den unabhängigen Ansprüchen.
Insbesondere durch die Anbringung eines Kraftsensors (Feedbacksensors) am Kabelhalter und durch die Umkehr der Zustellbewegung (durch Zustellung der Ferrule anstelle des Kabels wird der Einbau in ein vollautomatisches System erleichtert). Eine genaue und wirtschaftliche Kraftmessung ist erfindungsgemäss wesentlich einfacher zu realisieren, wenn im Kraftfluss eine Nachgiebigkeit (in einer bevorzugten Ausführung wird dazu ein Klemmbackenpaar schwenkbar aufgehängt) vorgesehen wird und an dieser Stelle eine Verschiebung unter der Krafteinwirkung gemessen wird. Die absolute Bestimmung der Kraft ist im vorliegenden Fall ohnehin meist unnötig. Wichtig ist jedoch das Erkennen von signifikanten Änderungen im Kraftverlauf an der Faser, weil diese auf Störungen
hinweisen können. Wenn die erwähnte Nachgiebigkeit im Zusammenhang mit dem Kabelhalter ausgebildet ist, ist mit ihr eine wesentlich kleinere Masse verbunden, als wenn beispielsweise die Haltevorrichtung für die Ferrule (welche vorzugsweise Aktoren für die Erzeugung von Ultraschall beinhaltet) nachgiebig mit dem Antriebssystem verbunden wird. Die kleinere Masse neigt erfindungsgemäss weniger zu unerwünschten Schwingungen während der Einführbewegung, so dass vorteilhafterweise und erfindungsgemäss mehr Dynamik beim Antrieb zwischen Faser und Ferrule und bei der Kraftmessung erzielbar sind.
Eine bevorzugte Auftrennung der Klemmbackenpaare in mindestens zwei zueinander verschiebliche Klemmbackenpaare führt zu einer Optimierung in der Zentrierung und axialen Führung des Kabels während des Einführens der Faser in die Ferrule. Dies v. a. dadurch, dass während des Vorganges das verschiebliche Klemmbackenpaar über das Kabel resp. die Faser gleitet und so die Distanz zwischen den einzelnen Abstützpositionen des Kabels resp. der Faser möglichst klein gehalten wird. Diese Anordnung erleichtert auch die Integration einer Crimpvorrichtung für das Crimpen des kableseitigen Ferrulenendes an den Kabelmantel o.dgl. , weil durch Verschiebung des mindestens einen Klemmbackenpaares eine Kollision mit der Crimpvorrichtung verhindert werden kann.
In einer, bei sehr flexiblen Leitern bevorzugten Lösung dient eine verschiebbare Crimpvorrichtung gleichzeitig als zweites verschiebliches Klemmbackenpaar. Dazu ist die Vorrichtung ebenfalls in der Achse des Leiters vorzugsweise motorisch verschiebbar und das eigentliche Presswerkzeug lässt sich soweit schliessen, dass es den Leiter während des Einführvorganges zusätzlich in radialer Richtung abstützt. Ein Mitnehmer am Crimpwerkzeug ermöglicht - gemäss einer Weiterbildung der Erfindung - zudem das genaue Positionieren der Crimphülse, in der Längsrichtung des Leiters, vor dem Pressen.
Ein lichtoptischer Sensor, der (vorzugsweise aufgrund des Durchmesserunterschiedes am LWL) die Schulter des Buffers erkennen kann, wird gemäss einer Weiterbildung der Erfindung eingesetzt, damit die Steuerung nachfolgend bei allen Verfahrbewegungen die axiale Grundposition des Kabels als Referenzbasis verwenden kann. Vorzugsweise wird diese Referenzposition ermittelt, indem mittels eines Positionier- Antriebes der lichtoptische Sensor entlang des Kabels bewegt wird und am Ort, wo eine Veränderung des Durchmessers festgestellt wird, die aktuelle Position des Vorschubantriebes festgehalten wird.
Ein weiterer Schritt der Erfindung betrifft die Nutzung desselben Sensors bereits während eines händischen Einlegevorganges, wo der Bediener . aufgrund der Rückmeldung des Sensors das Kabel axial so vorpositionieren kann, dass sich die Schulter des Buffers recht genau beim Sensor befindet. Somit ist ein weiterer wesentlicher Nachteil von früheren Lösungen auf wirtschaftliche Art behoben.
Weiter verbessert wird die Vorrichtung durch das Zur-Verfügung-Stellen einer Kabel- bzw. Faserauflage im Bereich der Klemmbacken.
Eine zusätzliche Befestigung des Kabels vor dem ersten, mit einem Feedbacksensor ausgerüsteten Kabelhalter, ist gemäss einer Weiterentwicklung denkbar, wenn bei speziellen Anwendungen die Gefahr bestünde, dass eine ungünstige Bewegung des Kabels (welche beispielsweise der Bediener ungewollt verursacht) den Messvorgang stören könnte.
Eine Anordnung von mehreren Klemmbacken in Serie (Variante bzw. Weiterentwicklung der Erfindung) bringt während dem Einlegen des Kabels in die Maschine den zusätzlichen Vorteil, dass nach dem ersten
Positionieren die Klemmbacke mit dem Feedbacksensor nochmals kurz geöffnet und wieder geschlossen werden kann, so dass zu Beginn der
Kraftmessung nicht eine allfällige Vorspannkraft in Axialrichtung zu einer Auslenkung des Kraftsensors führt. Ein zweites Klemmbackenpaar vermeidet während dieses Vorganges nämlich den Verlust der bereits justierten Position des Kabelendes.
Zusätzliche Kraftsensoren an Klemmbackenpaaren, welche sich gegenüber dem Kabel axial bewegen, ermöglichen die Messung von der dort auftretenden Reibungskraft und somit die Korrektur des Messwertes des Feedbacksensors. Idealerweise soll nämlich nur die zwischen Faser und Ferrule wirkende Kraft rückgemeldet werden. Bei konstanten Reibungsverhältnissen genügt dafür ein einziger Sensor.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung für das Einführen einer Faser in eine Ferrule lässt sich auf verschiedene Arten zu einem produktiveren Montage- oder Bearbeitungssystem ausbauen, wobei durch geeignete Lenkung des Materialflusses eine wirtschaftliche Verknüpfung mit anderen Prozessen für die Konfektionierung eines Kabels möglich ist.
Dabei soll insbesondere und erfindungsgemäss in einer Weiterentwicklung der Erfindung - der Aushärteprozess von Klebstoff zeitparallel zum Einführen der Faser erfolgen, was aber einen besonders sorgfältigen Transport vom Kabel mit Steckverbindung bedingt (wegen der noch losen Verbindung).
Eine erfindungsgemässe und vorteilhafte Variante ist ein rasches punktuelles Aushärten von Klebstoff mit Wärme oder Licht, zur leichten Fixierung der Ferrule gegenüber der Faser vor dem Transfer in einen Aushärteofen, der idealerweise als Durchlaufofen konzipiert ist. Dieses punktuelle Aushärten kann direkt am Ende der Ferrule erfolgen, wo die Faser aus der Ferrule ragt und mit ihr bevorzugt ein Tropfen Kleber. Sie kann aber auch gezielt dadurch erreicht werden, dass UV-Licht durch ein Loch in den Haltebacken (z.B. Halteschalen) punktuell in den Stecker bzw. in
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die Ferrule eingestrahlt wird, so dass dort eine punktuelle Aushärtung erfolgt. Danach kann der LWL mit dem Stecker entnommen und in einen Aushärteraum mit vollständiger Aushärtebeleuchtung gegeben werden.
Weitere Ausbildungen der Erfindung und Varianten dazu sind in den Patentansprüchen und in der Figurenbeschreibung bzw. in den Figuren in Zusammenschau mit der Bezugszeichenliste angegeben. Durch den vorgängig beschriebenen Kombination der Merkmale wird die Aufgabe somit erfindungsgemäss gelöst.
Die Bezugszeichenliste und die Zeichnung sind zusammen mit den in den Ansprüchen beschriebenen, beziehungsweise geschützten Gegenständen integrierender Bestandteil der Offenbarung dieser Anmeldung. Insbesondere die Figurenbeschreibung beinhaltet auch etliche unabhängige Erfindungen, die unabhängigen Schutz im Rahmen von Teilanmeldungen erhalten können.
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1.3 Figurenbeschreibung
Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung beispielhaft näher verdeutlicht. Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Bauteile, Bezugszeichen mit unterschiedlichen Indices geben funktionengleiche Bauteile an. Die Figuren sind nicht einschränkend sondern verstehen sich lediglich als jeweils eines von mehreren Ausführungsvarianten, die alle im Rahmen der Offenbarung und des Schutzbereiches liegen. Funktionelle Äquivalente sind ausdrücklich mitumfasst.
Es zeigen dabei:
Fig.1 eine in einen herkömmlichen Stecker integrierte Ferrule vergrössert und durchgeschnitten; Fig.2 einen LWL mit abisolierter Faser vergrössert, wie er beispielsweise in einen Stecker nach Fig.1 eingeschoben werden sollte;
Fig.3 einen Zusammenbau von dem Stecker nach Fig.1 und dem LWL nach Fig.2;
Fig.4 zwei symbolische Ausführungsbeispiele geschnitten, aus denen das Verhängen des LWL beim Einschieben ersichtlich ist;
Fig.5 den Ablauf von beispielhaften Vorbereitungen an einem LWL, bevor dieser in einem Stecker bzw. in einer Ferrule montiert werden kann;
Fig.6 den Ablauf einzelner erfindungsgemässer Verfahrenschritte beim
Zusammenbau von Stecker und LWL, die durch die Erfindung zum grossen Teil automatisch und integriert ausgeführt werden;
Fig.7 einen erfindungsgemässen symbolischen Arbeitsplatz-Aufbau für halbautomatische Steckermonatge entsprechend den Schritten nach Fig.5 und 6;
Fig.8 einen erfindungsgemässen symbolischen Aufbau für eine vollautomatische Steckermontage an Kabel Coils;
Fig.9 einen symbolischen Aufbau des Prinzipaufbaus, der der Erfindung für eine integrierte Lösung zugrunde liegt;
Fig.10 den Blick auf einen Prototyp eines erfindungsgemässen Aufbaus nach
Fig.9 in einem Zustand mit einem demontiertem Ultraschallgeber, geöffneten Backen und ohne Kabel;
Fig.11 zeigt einen symbolisierten Aufbau gemäss Fig.10 aus einer Sicht von oben unter Weglassung der Bauteile 48-51 und 56;
Fig.12 zeigt eine Variante des Aufbaus nach Fig.10 und 11 in schematischer
Darstellung; Fig.13 ein Detail aus Fig.12 in abgedeckter Ansicht;
Fig.14 ein weiteres Detail aus Fig.12: die Haltebacken 47 mit dem
Kraftsensor 48;
Fig.15 ein weiteres Detail aus Fig.12: die Führungsbacken 46 und ihren
Antrieb; Fig.16 eine Variante des Aufbaus nach Fig.14 im vergrösserten Detail aus der Frontseite der Vorrichtung gesehen;
Fig.17 ein Detail aus Fig.13: die Ultraschallapplikationsanlage auf dem
Schlitten 59;
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Fig.18 ein Diagramm, das darstellt, dass bei Verwendung von Ultraschall der Einschiebewiderstand einer Faser 3 gegenüber einem Stecker 1 bzw. einer Ferrule 2 sinkt;
Fig.19 ein vergrössertes Detail der Klemmbackenanordnung 43 und Fig.20 ein Detail einer Variante einer Transporteinrichtung 42;
Die Fig.1 zeigt einen Stecker 1a, der stellvertretend für andere
Steckerformen oder Ferruien abgebildet ist, mit integrierter Ferrule 2a mit einer Bohrung 6a, in die eine Faser 3 eines LWL gemäss Fig.2 eingeführt und dort verklebt werden soll. Die Schwierigkeit dabei ergiebt sich aus der Besonderheit bzw. Kleinheit des gesamten Stecker-Aufbaus. Insbesondere an Schultern zwischen Faser 3 und Sekundärcoating 4 oder Mantel 5 des LWL, aber natürlich auch an der Spitze der Faser 3 kann es an Stufen 8, im Konus 9a oder am Hals 10a der Ferrule 2a zu einem Verklemmen oder Verhaken führen, was das ordentliche Einschieben der Faser 3 unmöglich macht.
In Fig.3 sieht man den Zusammenbau von Faser 3 und Stecker 1 , wobei der Hohlraum 7 ebenso wie die Bohrung 6a mit Klebstoff befüllt ist, um den LWL fest mit der Ferrule 2a zu verbinden.
In Fig.4 sieht man zwei symbolische Beispiele für das Verklemmen bzw. Verhaken, wobei im ersten Beispiel das Sekundärcoating 4 mit dem Hals 10b verhängt, während beim zweiten Beispiel die Spitze der Faser 3 am Konus 9b ansteht.
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Fig.5 gibt die Schritte wider, die zur Vorbereitung eines LWL-Kabels 11 erforderlich sind, bevor die Faser 3 in einen Stecker 1c (Fig.6) eingeführt werden kann. Dabei wird üblicherweise zuerst das Kabel 11 geschnitten, dann ein Knickschutz 13 aufgebracht, der später mit dem Stecker 1c eine Einheit bildet. Anschliessend wird eine Crimphülse 14 aufgeschoben und danach das Kabel 11 abisoliert. Dann wird das Primärcoating 16 oder verbliebene Verunreinigungen entfernt. Bei einer Variante kann auch vor dem Aufschieben der Crimphülse abisoliert werden, so dass mittels Crimphülse u.U. auch Aramidfasern erfasst und gegen ihre Erstreckung auf dem Kabelmantel umgebogen und anschliessend beim Vercrimpen festgelegt werden.
Aus Fig.6 sieht man die anschliessende Steckermontage, wobei der Stecker 1c mit der Ferrule 2c aufgeschoben wird. Vorgängig (in der Regel vorgängig, den die Erfindung umfasst auch neue Verfahrensschritte, bei denen der
Klebstoff gleichzeitig oder nach dem Einführen der Faser 3 eingebracht wird) wurde in den Hohlraum 7c Klebstoff eingebracht, damit der LWL bzw. die Faser 3 im Stecker 1c bzw. in der Ferrule 2c festgeklebt wird. Damit Stecker 1c und Kabel 11 fest verbunden werden, wird anschliessend die Crimphülse 14 vorzugsweise zusammen mit Aramidfasern 15 des Kabels 11 auf dem Stecker 1c vercrimpt 17 und anschliessend oder vorgängig der Klebstoff ausgehärtet 18, wonach die Faser 3 mittels Cleavemesser 19 gekürzt (gecleaved) wird.
Dieser Ablauf ist an sich nicht neu. Es gibt bisher jedoch keine zufriedenstellende Methode und Vorrichtung (D.h. die einzelnen Verfahrensschritte wurden manuell durchgeführt.), diesen Ablauf zu integrieren bzw. maschinell und automatisch durchzuführen. Dies ist eine der Aufgaben der Erfindung. Insbesondere geht es bei der Erfindung um die Schritte Steckeraufbringen bis Aushärten des Klebers („Epoxyhärten").
Wie in Fig.7 symbolisch dargestellt, kann unter Verwendung der Erfindung ein halbautomatischer Montageplatz geschaffen werden. Dieser umfasst einen Arbeitstisch 27, einen Sitzplatz 23 für eine Arbeitskraft, die gegebenenfalls durch einen Roboter ersetzt werden kann, einen Eingangsspeicher 21 für abgelängte Kabel 11 und einen Ausgangsspeicher 22 für fertig bearbeitete Kabel 11 mit montierten Steckern 1. Weiters befinden sich auf dem Arbeitstisch 27 Vorratsboxen 25 und 26 für Knickschutz 13, Crimphülse 14 und Stecker 1 (mit Ferruien 2), eine Abisoliervorrichtung 20 und eine erfindungsgemässe Vorrichtung 24 zum automatischen Einführen der Faser 3 bzw. des Kabels 11 in den Stecker 1 bzw. in die Ferrule 2.
Die Arbeitskraft oder der Roboter nimmt somit während des Montagevorgangs vom Eingangsspeicher 21 ein Kabel 11 , vollführt unter zur Hilfenahme der herkömmlichen Abisoliervorrichtung 20 (z.B. eine
Fiberabisoliermaschine Schleuniger FO 7045) die Schritte gemäss Fig.5 vorzugsweise mit Ausnahme des Schrittes „Kabelschneiden", da dieser Schritt in der Regel schon vorgängig erfolgte.
Anschliessend wird das Kabel 11 in die erfindungsgemässe Vorrichtung 24 gehalten bzw. gesteckt, in der vollautomatisch die Schritte der Fig.6 - eventuell mit Ausnahme der letzten beiden Schritte - durchgeführt werden. Die letzten beiden Schritte werden gegebenenfalls anschliessend in separaten Geräten durchgeführt, wobei die Erfindung auch die Integration des Cleavens Schleifens und Polierens umfasst. Da diese Vorgänge jedoch mit vergleichsweise grossen Abfallmengen einhergehen, die u.U. zu einer Verunreinigung einer integrierten Maschine führen könnten, ist die Abtrennung dieser Verfahrensschritte in eine eigene, autonom oder getaktet arbeitende Vorrichtung bevorzugt.
Dieser neu Arbeitsplatzaufbau - insbesondere die Anordnung der Geräte im Winkel bzw. dieses integrierte halbautomatische Verfahren ist selbst neu und
erfinderisch, sodass dafür auch unabhängig Patentschutz beanspruchbar ist.
In Fig.8 sieht man symbolisch eine erfindungsgemässe Variante eines Aufbaus für vollautomatische Kabelbestückung. Dabei werden LWL-Kabel beispielsweise aus einer Coilingvorrichtung 28 entnommen und auf eine Transferplatte 29 gebracht, auf der sie an ihren beiden Enden mittels Halterungen 30a und 30b positioniert gehalten werden. Die Transferplatte 29 gelangt anschliessend auf eine Transferstrasse 31 , wo sie an verschiedenen Bearbeitungsstationen vorbeigeführt wird, so dass die Enden des Kabels 11 in den Bearbeitungsstationen bearbeitet werden können. Die letzte Bearbeitungsstation des hier gezeigten Ausführungsbeispiels ist die erfindungsgemässe Vorrichtung 24a bzw. 24b zum Einführen jeder Faser 3 in je einen Stecker 1c.
Alle Bearbeitungsstationen sind in diesem Ausführungsbeispiel doppelt angeordnet, damit gleichzeitig an beiden Enden eines Kabels 11 gearbeitet werden kann. Die beiden Vorrichtungen 24a und 24b sind dabei in einem Abstand voneinander dargestellt, wobei dieser nicht zwingend ist. Entsprechend ausgebildete Vorrichtungen können auch unmittelbar nebeneinander - u.U. in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein. Nach den Vorrichtungen 24a und 24b könnten auch weitere Bearbeitungsstation angeordnet sein, wie z.B. Crimpstationen, Aushärtestationen, Cleave- , Schleif- und Polierstationen, Prüfstationen, Verpackungsstationen o.dgl.
Vor der Vorrichtung 24a , befinden sich Abisolierstationen 34 und 35, die u.U. identisch der Station 20 aus Fig.7 aufgebaut sind und Reinigungsstationen 36 und 37. Letztere können jedoch auch entfallen, wenn die Reinigungsfunktion in der Vorrichtung 24a,24b integriert ist, wie gemäss einer besonderen Ausführung denkbar ist.
Die beiden Stationen könnten alternativ auch für andere Funktionen, z.B. für für Teilfunktionen beim Abisolieren oder dgl. stehen.
Am Anfang der Transferstrasse 31 sind noch Bestückungsautomaten 32 und 33 vorgesehen, die den Knickschutz 13 und die Crimphülse 14 aufbringen. Bei Bedarf können diese Bestückungsautomaten noch mit anderen Automaten ergänzt werden, die z.B. Markierungen, sonstige Schläuche oder andere Kabelzubehörteile aufbringen.
Der Aufbau gemäss Fig.8 und seine oben angegebenen Varianten sind neu und erfinderisch, so dass sie in dieser Form auch unabhängig vom übrigen Inhalt dieser Patentanmeldung Patentschutz geniessen können. Eine weitere Verbesserung dieses Aufbaus erhält man, wenn die Coilingvorrichtung so aufgebaut ist, dass eine Übergabe eines Kabel-Coils automatisch erfolgt, indem beispielsweise der Coil auf die Transferplatte 29 von oben fällt und nicht manuell dort eingelegt werden muss, wie in Fig.8 noch impliziert ist. Für diese bevorzugte Ausführung wurde bereits eine Patentanmeldung eingereicht, auf die ausdrücklich bezug genommen wird: PCT/IB02/03504. Die in den Figuren dieser Anmeldung dargestellten und in den Figurenbeschreibungen beschriebenen Vorrichtungen sind bestens geeignet, mit den Aufbauten und Varianten dieser vorliegenden Anmeldung kombiniert zu werden, weshalb der Fachmann ausdrücklich angewiesen ist, eine Kombination der Lehren dieser beiden Anmeldungen zusammen mit einer Kombination mit der Lehre der S50CH in Betracht zu ziehen, um weitere erfindungsgemässe Aufbauten und Varianten herstellen zu können.
In Fig.9 sieht man die schematische Auflösung des erfindungsgemäss integrierten Aufbaus eines Ausführungsbeispieles. An einer Handlingsstelle 38 werden Stecker 1 zur Verfügung gestellt. Eine integrierte Klebstoffbefülleinrichtung 39 sorgt für das getaktete Befüllen der Stecker 1c bzw. Ferruien 2 mit - gegebenenfalls vorgängig gemischtem Klebstoff - aus Klebstoffbehältern 40 und 41. Eine Transporteinrichtung 42 ist für das
Entnehmen der Stecker 1 aus der Handlingsstelle 38, für das Zuführen und/oder Halten an der Klebstoffbefülleinrichtung 39 und für das Drehen in eine entsprechende Position sowie für die Übergabe an Klemmbacken 43 bei der eigentlichen Fasereinführvorrichtung 44 zuständig. Die Fasereinführvorrichtung umfasst neben den Klemmbacken 43, die kabelaxial und angesteuert verschiebbar sind, über eine Heizeinrichtung 45, die automatisch über den Stecker 1c bzw. über die Ferrule 2c geschoben werden kann. Ferner verfügt sie über Führungsbacken 46 für die Faser 3 und über Klemm- oder Haltebacken 47 für das Kabel 11 bzw. den Mantel 5. Nicht dargestellt in dieser Figur ist weiters eine
Vibrationsenergiezuführeinrichtung vorgesehen, die den Stecker 1c während des Einführens der Faser 3 vibriert, insbesondere mit Ultraschall, um ein Verklemmen oder Verhängen der Faser 3 bzw. des Kabels 11 zu verhindern. Der Effekt dieses Vibrationsenergiezuführung ist beispielhaft in dem Diagramm gemäss Fig. 18 zu sehen. Es wird dadurch nicht nur ein Verhängen oder Verklemmen verhindert, sondern auch der Einführwiderstand reduziert.
Die Klemm- oder Haltebacken sind weiters mit einem Kraftsensor 48 verbunden, der die Druckkraft misst, die von dem Stecker 1c auf die Faser 3 bzw. das Kabel 11 ausgeübt wird, wenn der Stecker 1c auf letztere aufgeschoben wird. Das Diagramm gemäss Fig.18 zeigt ein Beispiel einer solchen Kraftmessung.
Dieser Gesamtaufbau einer Vorrichtung gemäss Fig.9 ist zwar nicht unmittelbar Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche, da er jedoch neu und nicht nahegelegt ist, ist er auch patentschutzfähig.
Bei der vorliegenden Erfindung geht es in erster Linie um den mechanischen Aufbau der Einführvorrichtung für die Faser und nicht um die Anordnung der Kleberaufbereitung und Klebereinspritzvorrichtung. Letztere sind Gegenstand einer eigenen Patentanmeldung (internes Zeichen: S50CH), die
am gleichen Tag wie die vorliegende eingereicht wurde und mit dieser zum Zwecke der Prioritätsausnutzung kombiniert werden kann.
Der Prototyp gemäss Fig.10 verfügt über Haltebacken 47 für das Kabel 11 , die mittels pneumatischen Antriebs 55 geöffnet oder geschlossen werden können. Die Haltebacken 47und sein Antrieb sind auf einer rahmenfesten Halterung 57 schwenkbar gelagert. Dabei sind sie gegen über dem Rahmen 56 bzw. gegenüber einem Chassis 58 über einen Kraftsensor 48 abgestützt, so dass an diesem Kräfte gemessen werden, die über ein eingeklemmtes Kabel 11 auf die Haltebacken 47 übertragen werden. Solche Kräfte treten auf, wenn ein Stecker 1 bzw. eine Ferrule 2 auf das Kabel 11 bzw. auf die Faser 3 aufgeschoben werden.
Hinter den Klemmbacken 47 befindet sich eine Stützplatte mit halbrunder Führungsnut zur radial führenden Aufnahme eines Kabels 11. Dahinter sind Führungsbacken 46 - etwa parallel zu den Klemmbacken 47 - angebracht, die ein eingelegtes Kabel 11 an der Faser 3, oder am Sekundärcoating 4 in radialer Richtung führen. Dahinter kommt eine Stützplatte 53 mit einem Lichtsensor, der geeignet ist, ein eingeführtes Kabel 11 hinsichtlich seiner Längspositionierung zu detektieren. Der Lichtsensor detektiert dabei vorzugsweise die Spitze der Faser 3 oder die Schultern zwischen Faser 3 und Coating 4 oder Mantel 5. Diese Detektion dient zur Referenzierung für die nicht dargestellte elektronische Steuerung der Vorrichtung und für alle Funktionen, die in einem axialen Relativbezug zum Kabel erfolgen sollen.
Hinter der Stützplatte 53 befindet sich ein Gegenhalter 52 für einen Ultraschallsensor , der axial mit diesem Gegenhalter 52 fluchtend in einer Halterung 50 am Rahmen 49 montierbar ist. Gegenhalter 52 und Ultraschallsender dienen beim bevorzugten Ausführungsbeispiel nur dazu, beim Einführen der Faser 3 in den Stecker 1 bzw. die Ferrule 2 den Einschiebewiderstand durch das Aufbringen von Vibrationsenergie zu verringern bzw. ein Verklemmen oder Verhaken zu verhindern. Bei einem
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anderen Ausführungsbeispiel dient die Vibrationsenergie im Ultraschallbereich dazu, den Kleber wenigstens punktell auszuhärten. Die Anordnung des Ultraschallsenders und seines Gegenhalters können auch vertauscht sein.
Bevorzugt ist jedoch für das Aushärten eine rohrförmige Heizeinrichtung 45 vorgesehen, die einer Trockenhaube vergleichbar über den Stecker 1 mit eingeschobener Faser 3 geschoben wird, um diese so zu erwärmen, dass der Kleber wenigstens partiell aushärtet. Anstelle einer rohrförmigen Heizeinrichtung kann auch eine im Schnitt U-förmige oder topfförmige Beheizungseinrichtung oder auch eine Gebläseheizeinrichtung mit einem gerichteten Heissluftstrahl vorgesehen sein. Die röhr- U- oder topfförmigen Heizeinrichtungen funktionieren entweder über das Wärmestrahlungs- oder Wärmekonvektionsprinzip, beispielsweise nach Art einer Trockenhaube. Die Kombination Ultraschallsender zur Erleichterung des Fasereinführens mit eigener Heizeinrichtung zum Aushärten des Klebers in einem integrierten Aufbau ist neu und erfinderisch und somit selbst und unabhängig patentschutzfähig.
Eine Variante zu diesem Aufbau sieht vor, dass anstelle des
Ultraschallsenders eine Lichtquelle mit geeignetem Licht für wenigstens partielles Aushärten vorgesehen ist. Eine weitere Variante sieht einen Laser vor, der geeignetes und gebündeltes Licht zum insbesondere wenigstens partiellen Aushärten auf den Stecker 1 bzw. die Ferrule 2 richtet. Dabei können sowohl der Lichtstrahl, wie auch der Laser insbesondere so angeordnet sein, dass es an der Austrittstelle der Faser 3 aus der Ferrule 2 zu einer partiellen Aushärtung kommt, um die Faser 3 dort festzulegen, so dass der Stecker 1 mit partiell angeklebter Faser 3 aus der Vorrichtung entnommen und zum Aushärten in eine andere Vorrichtung gebracht werden kann. Diese Andere Vorrichtung kann im Rahmen der Erfindung selbstverständlich auch integriert ausgebildet sein. So kann beispielsweise entsprechend einer Weiterentwicklung der Erfindung auch ein Revolver
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vorgesehen sein, oder die Transporteinrichtung für den Stecker so ausgebildet sein, dass sie diesen mit dem teilbefestigten Kabel in eine eigene Heizeinrichtung - vorzugsweise eine Durchlaufheizeinrichtung - weitergibt. Dieser Laser kann dabei gemäss einer Weiterentwicklung bei verschiedenen Energiestärken auch für das Cleaven der Faser 3 eingesetzt werden.
Die oben angegebene Anordnung von Heizeinrichtung und Vibrationsenergiegeber sowie die Weiterbildungen und Varianten für die Heizeinrichtung sind ebenso unabhängig von den übrigen Merkmalen der Erfindung neu und erfinderisch und somit einem eigenen Patentschutz zugänglich.
Neben der Heizeinrichtung 45 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Aufbau bzw. Antrieb für eine Klebstoffbefülleinrichtung 51 vorgesehen, der in diesen Gesamtaufbau vorzugsweise integriert ist, jedoch Gegenstand der erwähnten Patentanmeldung S50CH vom gleichen Tag ist, weshalb in der vorliegenden Anmeldung darauf nicht näher eingegangen wird, da sich der Fachmann die allenfalls gewünschten zusätzlichen Informationen aus dieser zitierten Anmeldung holen kann.
Oberhalb des Antriebs 51 ist noch eine Rollen-Rohr-Pumpe 56 für die Förderung des Klebers zu erkennen, die ebenfalls Gegenstand der S50CH- Anmeldung ist.
Der Aufbau dieses Prototyps ist in einem Rahmen 49 gehalten, der im Betriebszustand noch durch ein Gehäuse abgedeckt ist, wobei das Gehäuses gemäss einer Weiterentwicklung der Erfindung vorzugsweise klimatisiert bzw. temperiert ist, um eine optimale Temperatur für das Klebermanagement zu sichern und zusätzlich für das Absaugen von
Dämpfen und Gerüchen ausgerüstet ist. Die Klimatisierung im Inneren des Gehäuses kann gemäss einer erfindungsgemässen Weiterbildung
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insbesondere dazu dienen, die Topfzeit des Klebers zu erhöhen, damit die Nachfüll- bzw. Serviceintervalle im Zusammenhang mit dem Klebermanagement auf ein Minimum reduziert werden können. Gemäss einer besonderen Ausgestaltung können auch nur alle mit Klebstoff in Berührung kommenden Zuführ-Teile in einem eigenen klimatisierten Unterbereich der Vorrichtung, beispielsweise nach dem Prinzip eines Tischkühlschranks, untergebracht sein. Gegebenenfalls kann die Abwärme des Kühlschranks unmittelbar für die Beschleunigung des Aushärtevorgangs im Bereich der Einführposition der Faser bzw. des Steckers bzw. für die Heizeinrichtung 45 benutzt werden.
Die oben angegebenen Merkmale im Zusammenhang mit der Klimatisierung sind für Kabelbearbeitungsmaschinen neu und erfinderisch und stehen somit auch für einen unabhängigen Patentschutz zur Verfügung.
In Fig.11 sind einige Details des Aufbaus von Fig.10 besser und aus einer anderen Sicht, von oben, zu sehen. Bei den Haltebacken 47 sind deren Achsen 60a und 60b zu sehen und eine Ausnehmung 61 in der Stützplatte mit Führungsnut 62, die eine grössere Beweglichkeit sowie bessere Integration für den schwenkbaren Aufbau der Spannbacken 47 erlaubt. Ebenso ist die Messleitung 63 des Kraftsensors 48 sichtbar. An den Klemmbacken 43 ist ausserdem ein Greifer 64 zu sehen, der darauf einstellbar angeschraubt ist. Dieser Greifer 64 hat die Aufgabe, bei Bedarf eine Crimphülse 14 auf dem Kabel 11 axial richtig zu positionieren. Zu diesem Zweck und gegebenenfalls auch zum Zweck des Auffädeins des Steckers 1 auf die Faser 3 sind die Klemmbacken 43 axial gesteuert verschieblich.
Eine bevorzugte Variante sieht vor, dass die Klemmbacken 43 ausserdem als Crimpbacken ausgebildet sind und ein Vercrimpen der Crimphülse 14 mit dem Stecker 1 ermöglichen.
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Bei einer alternativen Ausgestaltung sind die Klemmbacken 43 nicht axial verschieblich sondern die Halterung 50 für den Ultraschallsender zusammen mit dem Gegenhalter 52 für den Ultraschallsender, so dass diese den Stecker 1 und die Ferrule 2 gegen die am Kraftsensor 48 gemessene Kraft auf die Faser 3 aufschieben.
Die Stützplatte 53 mit Lichtsensor 65 begrenzt den Verschiebeweg eines Schlittens 59, der für die Axialverschiebung der Heizeinrichtung 45 und gegebenenfalls für die Axialverschiebung der Ultraschallsender und Gegenhalter 52 vorgesehen ist. Der Lichtsensor kann selbstverständlich auch ohne Stützplatte mit einer geeigneten Halterung angebracht sein.
Der in den Fig.10 und 11 dargestellte Aufbau ist dadurch gegenüber dem Bekannten ausgezeichnet, dass er die Einschiebekraftmessung zwischen Stecker 1 und Faser 3 nicht am Stecker 1 oder an einer
Klemmbackenhalterung 43 oder 52 für den Stecker 1 misst sondern an den Haltebacken 47 des Kabels 11 , die relativ chassisfest gehalten sind, so dass das Kabel selbst keine oder nur eine sehr kleine (im Messbereich) mechanisch unbedeutende Bewegung macht. Dieses ist an sich nicht naheliegend, weil ja die Faser 3 des Kabels 11 in die Ferrule eingeschoben werden soll und somit der Fachmann davon ausgeht, dass er die Ferrule starr hält und gerade dort, wo etwas starr gehalten wird ist es auch naheliegend und scheinbar einfacher, eine Kraftmessung durchzuführen.
Weiters sind für das Kabel 11 zwei Backenpaare vorgesehen: Haltebacken 47 und Führungsbacken 46. Darüber hin aus ist eine verschiebliche •- Heizeinrichtung 45 für das Aushärten des Klebers und eine Ultraschalleinrichtung 50/52 für das leichtere Einfädeln der Faser 3 angeordnet. Bei einer bevorzugten Ausführung ist eine Crimpvorrichtung (Klemmbacken 43) vorgesehen, die auch diesen Arbeitsvorgang im integrierten Aufbau durchzuführen erlaubt.
Bei der Variante aus Fig.12 sind als zusätzliche Details zum Aufbau nach Fig.10 und 11 ein Ultraschallsender 66 in der Halterung 50 sowie ein Antrieb
68 für die Klemmbacken (Crimpbacken) 43 zu sehen, die in den beiden vorgängigen Figuren nicht dargestellt wurden.
Ausserdem ist der Blick auf die Transporteinrichtung 42 für die Stecker 1 frei, wobei diese gerade einen Stecker 1 in Befüllposition mit Kleber hält. Dies in der Klebstoffbefülleinrichtung 39, deren Details Gegenstand der S50CH sind.
Obwohl die Aufbauten bei diesem Ausführungsbeispiel etwas abgewandelt sind, versteht der Fachmann, dass die erfindungsgemässen Prinzipien wie doppelte Halte- bzw. Führungsbacken 47,46, Sensor 48 und Schlitten 59 gleich angewandt sind. Als zusätzliches Detail ist ein einstellbarer Federteil
69 dargestellt, der bei beiden Teilbacken der Führungsbacken 46 angeordnet ist und ein besonders sanftes aber führungsgenaues Führen des Kabels 11 bzw. der Faser 3 oder ihres Sekundärcoatings gestattet. Der Federteil 69 ist gegenüber den Führungsbacken federbelastet und an ihnen verschieblich montiert. Die Führungsbacken 46 übernehmen hauptsächlich eine Zentrierungsfunktion, während die Haltebacken 47 der Kraftübertragung zum Kraftmessen und zum stabilen Halten eines Kabels 11 dienen.
Da Fig.13 reduziert auf Details ist, sieht man einen Antrieb 72 für den Schlitten 59 und den Ultraschallsender 66, wie er gerade im Arbeitszustand mit dem Gegenhalter 52 kooperierend einen Stecker 1 mit bereits eingesetzter Faser 3 hält. Gemäss dem einen Ausführungsbeispiel könnte in diesem Zustand auch ein Aushärten des Klebers erfolgen; dann ist jedoch die zusätzliche Heizeinrichtung 45 nicht erforderlich. Allerdings ist erfindungsgemäss das Erwärmen mit der Heizeinrichtung 45 schonender und weniger fehlerhaft im Ergebnis wie das Ultraschallaushärten. Weiters ist ein herkömmlicher Initiator 73 dargestellt, der als Wegereset Einsatz findet.
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In der vergrösserten Detaildarstellung nach Fig.14 sind Hebelarme 74a und 74b zu sehen, die um die Achsen 60a und 60b schwenken. Sie werden über je eine Zugstange 75 vom Pneumatikantrieb 55 in Offen- und Schliessrichtung beaufschlagt. Anstelle des Pneumatikantriebes könnten natürlich auch elektrische Antriebe vorgesehen sein. Pneumatikantrieb 55 Zugstangen 75 und Achsen 60a und 60b sind in einem Gestell 76 gehalten, das gegenüber einem Schwenkträger 17 um die Achse 70 schwenkbar ist. Die Schwenkbarkeit ist durch den Kraftsensor 48 begrenzt, so dass ein Verschwenkdrehmoment um die Achse 70 zu einer Kraftmessung am Kraftsensor 48 führt. Der Schwenkträger ist beispielsweise über
Montagefüsse mit dem Chassis 58 verbunden. Durch eine Bohrung 79 sind die elektrischen Messleitungen 63 nach aussen geführt.
Dieses neuartige Prinzip ist für sich alleine erfinderisch und kann für sich alleine erfolgreich bei verschiedensten anderen
Kabelbearbeitungsvorrichtungen oder Kabelverarbeitungseinrichtungen und unabhängig von den übrigen Erfindungsgedanken dieser Patentanmeldung eingesetzt werden. Überall dort, wo bei der Kabelbearbeitung Axialkräfte eine Rolle spielen kann dieser Aufbau eingesetzt werden, um entweder einer Qualitätskontrolle, einer Verartbeitungssteuerung oder anderen Aufgaben zu dienen.
Gemäss einer Weiterentwicklung dieses Aufbaus könnte der Messensor 48 auch ein aktives Antriebs-Element, z.B. einen Aktuator (z.B.Piezoaktuator vgl. die Patentanmeldung PCT/IB02702250, die hierin zum Zwecke der Kombination der technischen Lehren zitiert ist) umfassen oder mit diesem integriert aufgebaut sein. Dann kann der Aufbau nicht nur zum Messen sondern auch zum aktiven Einstellen von geringen Axialwegen oder Axialkräften benutzt werden.
Bei der vergrösserten Detaildarstellung der Führungsbacken 46 gemäss Fig.15 aus dem Aufbau nach Fig.12 sieht man, aus Richtung des
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Vorrichtungsinneren die Stützplatte 53 (ohne Lichtsensor gezeichnet) und Führungsstangen 88a und 88b des Schlittens 59.
Die chassisfeste Stützplatte 53 trägt ein Getriebe 86, das von einem Motor 87 antreibbar ist und anderenends zwei Lagerstangen 89a und 89b axialverschieblich trägt. Auf diesen Lagerstangen 89a und 89b ist ein Lagerbock 85 gehalten, der einen Zugantrieb 84 und ein Zugelement 83 trägt. Das Zugelement 83 ist mit einer Kulissensteuerung 82 verbunden, die über Kulissensteine 93a und 93b Schwenkarme 81a und 81 b ansteuert, so dass bei Zug auf das Zugelement 83 nach unten die Schwenkarme 81a und 81b öffnen, während es bei Druck von unten die Schwenkarme 81a und 81b schliesst. Die Schwenkarme 81a und 81b tragen je die Führungsbacken 46 und einstellbare Führungsschlitten 80a und 80b. Auf den Führungsschlitten 80a und 80b sind Federteile 69a bzw. 69b gelagert, die ebenso über Kulissensteine 90a und 90b und Nuten 91a und 91b in der
Kulissensteuerung 82 ansteuerbar sind. Somit hat dieser Aufbau zwei zentrierend wirkende Führungseinrichtungen integriert: die eigentlichen Führungsbacken 46 und die Federteile 69a und 69b, die allesamt einem behutsamen aber radial genauen Führen eines Kabels 11 bzw. einer Faser 3 dienen. Eine bevorzugte Ausführungsform ist so ausgebildet, dass die Führungsbacken 46 die Federteile 69a und 69b seitlich einschliessen.
Geringe Axialverstellungen bzw. Positions-Korrekturen einer eingelegten Faser bzw. eines eingelegten Kabels sind - gesteuert über den Lichtsensor 65 über das Getriebe 86 und den Motor 87 möglich.
Der Zugantrieb 84 kann pneumatisch oder elektrisch aufgebaut sein. Eine Zugwelle zwischen Antrieb 84 und Zugelement 83 ist nicht eingezeichnet.
Das vergrösserte Detail einer Variante nach Fig.15 ist in Fig.16 dargestellt. Dabei haben die Führungsbacken 46 je zwei parallele Führungsstücke 90a und 90b, die zwischen sich das Federelement 69a bzw. 69b aufnehmen. Die
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deutlicher dargestellte Kulissensteuerung 82 verfügt über vertikale Führungsnuten 96a und 96b, in denen mittels Führungsplatte 94 die Kulissensteuerung gegenüber dem Lagerbock 85 gesichert ist. Sie verfügt weiters über nierenförmige Steuerkulissen 92a und 92b, in denen je ein Kulissenstein 93a und 93b der Schwenkarme 81a und 81 b eingreift. Sie verfügt weiters über zwei schräge Kulissen 91a und 91b, in die je ein Kulissenstein 90a und 90b der Federteile 69a bzw. 69b eingreifen. So steuert die Kulissensteuerung 85 angetrieben von dem Zugelement 83 sowohl die Führungsbacken 46 als auch die Federteile 69a bzw 69b. Dieser neue Aufbau einer Führungsbackeneinrichtung gemäss den angegebenen Varianten ist für Kabelvererbeitungsmaschinen auch unabhängig vom übrigen Erfindungsgedanken in dieser Anmeldung einsetzbar und somit mit seinem Konzept und in seinen Details patentschutzfähig.
Ein erfindungsgemässer Aufbau eines Ultraschallsenders 66 mit Gegenstück 52, bzw. seine Lagerung an dem Schlitten 59, der bei Bedarf auch die Heizeinrichtung 45 trägt, ist aus Fig.17 ersichtlich. Je eine obere und eine untere Halteplatte 99,100 tragen einen Stellmotor 97 für die Zustellung des Ultraschallsenders 66 und einen Schliessmotor 71 für den Gegenhalter 52. Selbstverständlich könnte der Aufbau auch alternativ mit nur einem Antrieb für die Schliessbewegung und z.B. einer gegenläufigen Gewindespindel auskommen.
Sowohl der Ultraschallsender 66 als auch der Gegenhalter 52 verfügen über eine Klemmschale 103 bzw. 104 für das Halten einer Ferrule 2 bzw. eines Steckers 1. Mit diesem Aufbau kann somit eine Faser 3 beim Einführen in einen Stecker unterstützt werden.
In Fig.18 sieht man ein beispielhaftes Diagramm, aus dem man die Wirkung dieser Ultraschallanlage auf die Einfuhr-Widerstandskraft der Faser 3 in den Stecker 1 hat. Durch die Ultraschallapplikation rutscht die Faser 3 leichter in
den Stecker. Für besondere Ausführungsformen kann die Ultraschallapplicationsanlage auch für das Aushärten des Klebstoffes eingesetzt werden, jedoch ist dafür erfindungsgemäss eine eigene Heizeinrichtung 45 bevorzugt.
Der Aufbau gemäss Fig.17 kann auch als unabhängige Erfindung unabhängig von den übrigen Erfindungen dieser Patentanmeldung eingesetzt werden, für alle jene Anwendungen, bei denen ein Teil in einen anderen eingeschoben werden soll. Dabei ist auch die räumliche Ausrichtung (hier in der Zeichnung vertikal) keine Bedingung.
In Fig.19 ist als vergrössertes Detail die Klemmbackenanordnung dargestellt, die gemäss bevorzugter Ausführungsform gleichzeitig auch eine Crimpeinrichtung darstellt. Sie dient einerseits dem Halten, axialen Verschieben eines Steckers 1 und andererseits dem Festcrimpen des Steckers 1 am Kabel 11.
Gehalten wird die ganze Anordnung durch den Rahmen 49, der über einen Stellmotor 107 eine Halterung 106 trägt, in der der Antrieb 68 für Klemmbacken 43 montiert ist. Die Halterung 106 führt auch
Führungsstangen 105a und 105b, die eine Stützhalterung 109 trägt, welche die Klemmbacken 43 schwenkbar lagert. Eine Zugstange 108 aus dem Antrieb 68 ist über nicht näher gezeigte Hebelarme für das Öffnen und Schliessen der Klemmbacken 43 zuständig.
In Fig.20 sieht man eine Variante für den Transportaufbau für den Stecker 1 aus einer Handlingstelle 38 zu einer Klebstoffbefüllstelle 39 und von dort zur Einführstelle, an der die Faser 3 bzw. das Kabel 11 eingeschoben werden soll. Ein in drei Achsen freier Greifarm 110, der am Rahmen 49 motorisch und automatisch gesteuert gehalten ist, übernimmt diese Funktion.
1.4 Bezugszeichenliste a,b,c - Stecker... a,b,c - Ferrule... - Faser... - Sekundärcoating - Mantel - Bohrung a,b,c- Hohlraum - Stufe a,b- Konus 0a,b- Hals 1- LWL-Kabel 2- Abisoliermesser 3- Knickschutz 4- Crimphülse 5- Aramidfasern 6- Primärcoating 7- Crimpkraft-Pfeile 8- Energiezufuhr-Pfeile 9- Cleavmesser 0- Abisoliermaschine 1- Eingangsspeicher für Kabel 11 2- Ausgangsspeicher für Kabel 11 3- Sitzplatz 4a,b- Vorrichtung für das maschinelle bzw. automatische Einführen einer Faser in einen Stecker bzw. in eine Ferrule 5- Vorratsbox 6- Vorratsbox 7- Arbeitstisch 8- Coilingvorrichtung 9- Transferplatte
0a,b- Halterung 1- Transferstrasse 2- Bestückungsautomat 3- Bestückungsautomat 4- Abisoliervorrichtung z.B. 20 5- Abisoliervorrichtung z.B. 20 6- Reinigungsvorrichtung 7- Reinigungsvorrichtung 8- Handlingstelle 9- Klebstoffbefülleinrichtung 0- Klebstoffbehälter 1- Klebstoffbehälter 2- Transporteinrichtung 3- Klemmbacken 4- Fasereinführvorrichtung 5- Heizeinrichtung Führungsbacken - Haltebacken - Kraftsensor - Rahmen - Halterung für Ultraschallsender - Antrieb für Klebstoffbefülleinrichtung 39 - Gegenhalter für Ultraschallsender - Stützplatte mit Lichtsensor - Stützplatte mit Führungsnut - Pneumatikantrieb für Haltebacken 47 - Kleberpumpe - Rahmenfeste Halterurig - Chassis - Schlitten für Heizeinrichtung a, b- Achsen - Ausnehmung in der Stützplatte 54
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62- Führungsnut
63- Messleitung
64- Greifer
65- Lichtsensor
66- Ultraschallsender
67- Montageplatte
68- Antrieb für Klemmbacken 43
69- Federteil
70- Schwenkachse der Haltebacken 47
71- Schliessmotor für Gegenhalter 52
72- Antrieb für Schlitten 59
73- Initiator
74a,b- Hebelarm
75- Zugstange
76- Gestell
77- Schwenkträger
78- Montagefüsse
79- Bohrung für Messleitung 63
80a,b- Einstellbare Schlittenführung
81a,b- Schwenkarm
82- Kulissensteuerung
83- Zugelement
84- Zugantrieb
85- Lagerbock
86- Getriebe
87- Motor
88a,b- Führungsstange
89a,b- Lagerstange
90a,b- Kulissenstein
91a,b- schräge Nut
92a,b- nierenförmige Nut
93a,b- Kulissenstein
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94- Führungsplatte
95a,b- Führungsstück
96a,b- Vertikalnuten
97- Stellmotor 98- Führungsstange
99- Obere Halteplatte
100- untere Halteplatte
101- Gewindebuchse
102a,b- Lager für Schlittenführung 103- Obere Klemmschale
104- Untere Klemmschale
105a,b- Führungsstange
106- Halterung
107- Stellmotor 108- Zugstange
109- Stützhalterung
110- Greifarm