Vorrichtung und Verfahren zum Spinnen farbiger Fasern
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spinnen farbiger Fasern aus einer gefärbten Polymerschmelze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Spinnen farbiger Fasern aus einer gefärbten Polymerschmelze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
Eine derartige Vorrichtung und ein derartiges Verfahren sind beispielsweise aus der DE 199 56 251 AI bekannt.
Um farbige Fasern beispielsweise als endlose Teppichgarne herstellen zu können, müssen die Grundpolymere durch Beimengen von Farbmitteln vor dem Verspinnen eingefarbt werden. Hierzu sind verschiedene Vorrichtungs- und Verfahrensvarianten im Stand der Technik bekannt. Bei einer ersten Variante wird das Farbmittel gemeinsam mit einem Granulat des Grundpolymers in einen Schmelzeerzeuger geführt, so daß das Aufschmelzen und Vermengen in einem Arbeitsgang durch den Schmelzeerzeuger erfolgt. Derartige Systeme sind beispielsweise aus der US 5,756,020 und US 6,182,685 bekannt. Die bekannten Vorrichtungen besitzen jedoch generell den Nachteil, daß bei einem Farbenwechsel die Vorrichtung komplett vom Schmelzeerzeuger bis hin zu den einzelnen Spinndüsen durchspült werden muß, so daß hohe Ausfallzeiten entstehen.
So haben sich insbesondere für fle∑dble Vorrichtungen zum Spinnen von farbigen Fasern Verfahren und Vorrichtungen entwickelt, bei welchen die Färbemittel nach dem Aufschmelzen des Grundpolymers unmittelbar der Polymerschmelze zugeführt wird. Wie beispielsweise aus der EP 0 837 161 AI oder der EP 1 054 083 AI bekannt ist, erfolgt nach dem Zusammenführen des Farbmittels mit der Polymerschmelze eine intensive Durchmischung, um die gewünschte Einfarbung der Polymerschmelze zu erhalten. Der Ort der Einspeisung des Farbmittels läßt
sich somit von dem Schmelzeerzeuger hin zu den Spinndüsen verlagern, so daß bei einem Farbwechsel kürzere Ausfallzeiten durch den geringeren Spülungsaufwand erreicht werden können. Die Eiήspeisung des Farbmittels nach der Schmelzeerzeugung führt jedoch zu kürzeren Verweilzeiten und Reaktionszeiten zwischen dem Farbmittel und der Polymerschmelze, um eine intensive und gleichmäßige Einfärbung der Polymerschmelze zu erhalten.
Insbesondere bei der Verwendung von Flüssigfarben wie aus der DE 199 56 251 AI bekannt ist, führt die kurze Reaktionszeit zu Farbungleichmäßigkeiten bei den gesponnenen Fasern. Bei der bekannten Vorrichtung und dem bekannten Verfahren wird die Flüssigfarbe zudem erst im Bereich zwischen einer Spinnpumpe und einer Spinndüse durch einen statischen oder einen dynamischen Mischer vermischt. Die dabei besonders kurzen Verweilzeiten der Flüssigfarbe in der Polymerschmelze erschweren eine gleichmäßige Einfärbung aller Schmelzeteile.
Es ist demnach Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß eine vor dem Spinnen sehr gleichmäßige Einfärbung der Polymerschmelze durch eine der Polymerschmelze dosiert beigemengten Flüssigfarbe erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 sowie mit einem Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch 9 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß bereits in sehr kurzer Zeit nach
Einspeisung der flüssigen Farbe eine Verteilung aller Farbpartikel innerhalb der Polymerschmelze vorliegt und somit zu einer gleichmäßigen Einfärbung der
Polymerschmelze führt. Hierzu weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine
Mischerkombination bestehend aus zumindest einem statischen Mischer und zumindest einem dynamischen Mischer auf, so daß die flüssige Farbe und die Polymerschmelze durch mehrere nacheinander erfolgende Mischvorgänge vermischt werden kann. Die Kombination zwischen einer statischen Durchmischung und einer dynamischen Durchmischung hat sich insbesondere auf eine gleichmäßige Verteilung der flüssigen Farbe innerhalb der Polymerschmelze ausgewirkt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der Ort der Einspeisung zwischen dem Schmelzeerzeuger und der Spinndüse frei wählbar ist, so daß sich eine hohe Flexibilität bei der Herstellung von farbigen Fasern ergibt. So läßt sich die Erfindung zum Spinnen von einfarbigen Fäden, mehrfarbigen Fäden oder farbigen Stapelfasern sowie Spinnvliesen anwenden.
In Abhängigkeit von dem verwendeten Grundpolymer, wobei grundsätzlich alle spinnbaren und färbbaren Grundpolymere geeignet sind, lassen sich die Mischvorgänge in bestimmten vorgegebenen Reihenfolgen durchführen. Hierzu kann der statische Mischer innerhalb der Mischerkombination in Fließrichtung dem dynamischen Mischer vorgeordnet oder nachgeordnet sein.
Ebenso können neben dem dynamischen Mischer mehrere statische Mischer abwechselnd oder in einer Reihenschaltung verwendet werden. Es ist jedoch auch möglich, neben einem oder mehreren statischen Mischern mehrere dynamische Mischer vorzusehen.
Zum Spinnen von einfarbigen Fasern wird bevorzugt die Weiterbildung der Erfindung angewendet, bei welcher die Polymerschmelze nach der Erzeugung und vor einer Aufteilung zu mehreren Teilschmelzeströmen gefärbt wird. Dabei ist die Mischeinrichtung und die Farbdosiereinrichtung in Fließrichtung einem Schmelzeverteiler vorgeordnet, der zur Verteilung der Polymerschmelze zwischen dem Schmelzeerzeuger und der Spinneinrichtung angeordnet ist. Damit wird zudem der Aggregateaufwand zur Einfärbung der Polymerschmelze gering gehalten.
Für den Fall, daß beim Verspinnen von mehrfarbigen Fasern eine hohe Flexibilität in der Farbgestaltung und Farbwechsel gefordert ist, ist die Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, bei welcher die Polymerschmelze nach Aufteilung in mehreren Teilschmelzeströmen eingefärbt wird. Dabei ist jedem Teilschmelzestrom eine Einspeiseeinrichtung und eine Mischeinrichtung zugeordnet, so daß jeder der Teilströme mehrere Mischvorgänge durchläuft.
Eine weitere besonders bevorzugte Ausbildung der Erfindung, bei welcher dem Schmelzeerzeuger mehrere Schmelzeverteiler zugeordnet sind, und wobei der Schmelzeverteiler eine separate Mischeinrichtung mit einer Farbdosiereinrichtung zugeordnet ist, wird insbesondere zum Spinnen von sogenannten Tricolorfäden eingesetzt. Hierbei wird ein Mischfaden aus drei unterschiedlich gefärbten Einzelfaden hergestellt. So werden die den Schmelzeverteilern zugeordneten Farbdosiereinrichtungen genutzt, um jeweils unterschiedliche Flüssigfarben einzuspeisen. Es können damit jedoch auch vorteilhaft vielfarbige Garne hergestellt werden, die aus 4, 5 oder noch mehr Farben gebildet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere auch für temperaturunempfindliche Additive geeignet, die ebenfalls wie die Farbe möglichst spät dem Schmelzspinnprozeß zugeführt werden müssen. Insoweit ist die Erfindung nicht nur auf das Spinnen von farbigen Fasern beschränkt, sonder schließt auch diejenige Verfahren und Vorrichtungen ein, bei welchen ausschließlich anstatt der flüssigen Farbe ein Additiv verwendet wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren sind nachfolgend anhand einiger Ausfiihrungsbeispiele unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Spinnen einfarbiger Fasern
Fig. 2 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Spinnen farbiger Fasern
Fig. 3 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Spinnen mehrfarbiger Fasern
Fig. 4 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Spinnen einfarbiger Fasern
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Spinnen von einfarbigen Fasern gezeigt, um aus den Fasern beispielsweise gekräuselte Teppichgarne herzustellen. Die Vorrichtung weist hierzu einen Schmelzeerzeuger 1 auf. Der Schmelzeerzeuger 1 ist als Extruder dargestellt mit einer Extruderschnecke 2 und einem Extruderantrieb 3. Der Schmelzeerzeuger 1 weist einen Einlauftrichter 4 zur Aufnahme eines Granulats 21 auf. Der Schmelzeerzeuger 1 ist mit einer Schmelzeleitung 22 verbunden.
In die Schmelzeleitung 22 mündet eine Einspeiseleitung 23, die an einer Farbdosiereinrichtung 5 angeschlossen ist. Die Farbdosiereinrichtung 5 besteht aus einer Dosierpumpe 6 und einem mit der Dosierpumpe 6 verbundenen Tank 8. Die Dosierpumpe 6 wird über einen Dosierantrieb 7 angetrieben. In dem Tank 8 ist eine flüssige Farbe 9 enthalten. In Fließrichtung hinter der Einmündung der Einspeiseleitung 23 ist an der Schmelzeleitung 22 eine Mischeinrichtung 10 angeschlossen. Die Mischeinrichtung 10 besteht aus einem statischen Mischer 11 und einem dynamischen Mischer 12, welcher durch einen Mischerantrieb 13 angetrieben wird. Der statische Mischer 11 und der dynamische Mischer 12 sind zu einer Baueinheit verbunden. Der statische Mischer 11 ist dem dynamischen Mischer 12 vorgeordnet.
Der Mischeinrichtung 10 folgt in Fließrichtung ein Schmelzeverteiler 14, an welchem eine Spinneinrichtung 15 angeschlossen ist. Die Spinneinrichtung 15 weist hierzu zwei Spinnpumpen 16.1 und 16.2 auf, die jeweils durch einen Pumpenantrieb 18.1 und 1.8.2 angetrieben werden. Jeder der Spinnpumpen 16.1 und 16.2 ist über eine separate Verteilerleitung 24.1 und 24.2 mit dem Schmelzeverteiler 14 verbunden. Innerhalb des Schmelzeverteilers 14 wird die von der Mischeinrichtung 10 abgegebene Schmelze in die Verteilerleitungen 24.1 und 24.2 aufgeteilt. Der Spinnpumpe 16.1 sind insgesamt drei Spinndüsen 17.1, 17.2 und 17.3 zugeordnet. Der Spinnpumpe 16.2 sind die Spinndüsen 17.4, 17.5 und 17.6 zugeordnet.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein Granulat 21 eines Grundpolymers beispielsweise einem Polypropylen oder einem Polyamid über den Einlauftrichter 4 der Extruderschnecke 2 zugeführt. Das Granulat 21 wird durch den Schmelzeerzeuger 1 zu einer ungefärbten Polymerschmelze aufgeschmolzen und über die Schmelzeleitung 22 als druckbelasteter Schmelzestrom abgeführt. Dem Schmelzestrom der ungefärbten Polymerschmelze wird innerhalb der Schmelzeleitung 22 eine flüssige Farbe 9 durch die Farbdosiereinrichtung 5 zudosiert. Hierzu wird die Dosierpumpe 6 über den Dosierantrieb 7 mit bestimmter Drehzahl angetrieben, so daß eine bestimmte Menge Flüssigfarbe 9 aus dem Tank 8 über die Einspeiseleitung 23 in die Schmelzeleitung 22 geführt wird. Anschließend werden die Polymerschmelze und die Flüssigfarbe gemeinsam in die Mischeinrichtung 10 geleitet. Hierbei erfolgt zunächst in dem statischen Mischer 11 eine statische Durchmischung beider Komponenten. Hierzu könnte der statische Mischer beispielsweise mehrere Kammern mit mehreren stationären Mischelementen aufweisen, die eine intensive Umlenkung der durchlaufenden Polymerschmelze und Flüssigfarbe bewirkt. Anschließend werden beide Komponenten unmittelbar von dem statischen Mischer 11 in den dynamischen Mischer 12 geführt. In dem dynamischen Mischer 12 wird eine weitere Durchmischung durch zumindest ein durch den
Mischerantrieb 13 angetriebenes Mischelement durchmischt. Dadurch wird die durch den statischen Mischer voreingestellte Vormischung intensiviert, so daß eine gleichmäßige Verteilung der Partikel der flüssigen Farbe innerhalb der Polymerschmelze erreicht wird. Die so eingefarbte Polymerschmelze wird anschließend über den Schmelzeverteiler 14 auf die einzelnen Spinnpumpen 16.1 und 16.2 verteilt. Die Spinnpumpen 16.1 und 16.2 sind als Einfach- oder Mehrfachpumpen ausgebildet, bei welchem mehrere Teilströme erzeugt werden. Die Spinnpumpe 16.1 fordert jeweils einen Teilstrom zu den Spinndüsen 17.1, 17.2 und 17.3. Jede der Spinndüsen 17.1 bis 17.3 besitzen eine Vielzahl von Düsenbohrungen auf ihren Unterseiten, so daß aufgrund des Pumpendrucks die gefärbte Polymerschmelze zu strangförmigen Fasern versponnen werden. Ebenso wird über die Spinnpumpe 16.2 und den Spinndüsen 17.4 bis 17.7 weitere farbige Fasern gesponnen.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Polymerschmelze vor Verteilung durch den Schmelzeverteiler 14 eingefärbt. Diese Anordnung wird insbesondere beim Verspinnen von einfarbigen Fasern genutzt.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist auch geeignet, um anstatt der flüssigen Farbe ein Additiv dem Schmelzestrom beizumengen. Hierzu wäre der Tank 8 mit dem Additiv gefüllt, das durch die Dosierpumpe 6 dem Hauptschmelzestrom zugeführt würde. Die anschließende Vermengung würde dann wie zuvor beschrieben erfolgen.
Um Fasern unterschiedlicher Farbe herstellen zu können, wird das in Fig. 2 dargestellte Ausfiil rungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt verwendet. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführangsbeispiel sind der Schmelzeerzeuger 1, der Schmelzeverteiler 14 und die Spinneinrichtung 15 identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ausgeführt, so daß an dieser Stelle Bezug zu der vorhergehenden Beschreibung genommen wird. Zur Einfärbung der Polymerschmelze sind in diesem Ausführungsbeispiel jeweils
zwei Farbdosiereinrichtungen 5.1 und 5.2 sowie zwei Mischeinrichtungen 10.1 und 10.2 vorgesehen. Hierbei ist die Farbdosiereinrichtung 5.1 und die Mischeinrichtung 10.1 zwischen dem Schmelzeverteiler 14 und der Spinnpumpe 16.1 angeordnet. Die zweite Farbdosiereinrichtung 15.2 und die zweite Mischeinrichtung 10.2 sind der Verteilerleitung 24.2 zugeordnet und zwischen dem Schmelzeverteiler 14 und der Spinnpumpe 16.2 plaziert. Der Aufbau der Farbdosiereinrichtungen 5.1 und 5.2 sowie der Mischeinrichtung 10.1 und 10.2 sind identisch zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, so daß ebenfalls zu der vorhergehenden Beschreibung an dieser Stelle Bezug genommen werden kann.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird nach der Verteilung eines Hauptschmelzestromes durch den Schmelzeverteiler 14 jeder der gebildeten Teilschmelzeströme in den Verteilerleitungen 24.1 und 24.2 separat und unabhängig voneinander emgef rbt. Die ungefärbte Polymerschmelze wird dabei von einem Schmelzerzeuger 1 zu dem Schmelzeverteiler 14 geführt. Von dem Schmelzeverteiler 14 wird die ungefärbte Polymerschmelze in die angeschlossenen Verteilerleitungen 24.1 und 24.2 aufgeteilt. Über die Einspeiseleitungen 23.1 und 23.2 werden den Teilschmelzeströmen jeweils eine bestimmte Menge an Flüssigfarbe beigemengt, die anschließend durch die Mischeinrichtung 10.1 und 10.2 vermengt werden. Die gefärbte Polymerschmelze wird nach dem Durchmischen in mehreren Mischvorgängen von den Spinnpumpen 16.1 und 16.2 zu den Spinndüsen 17.1 bis 17.6 geführt, so daß die farbigen Fasern versponnen werden können. Hierbei besteht die Möglichkeit, daß über die Farbdosiereinrichtungen 5.1 und 5.2 jeweils unterschiedliche flüssige Farben oder identische Farben den Teilschmelzeströmen beigemengt werden.
In Fig. 2 sind unterschiedliche Steuerungsmöglichkeiten der Antriebe der Farbdosiereinrichtungen 5.1 und 5.2 dargestellt. So läßt sich der Mischerantrieb 13.1 in Abhängigkeit von der Dosiermenge verstellen. Hierzu ist der Mischerantrieb 13.1 und der Dosierantrieb 7.1 mit dem Steuergerät 19 gekoppelt.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, alle Antriebe über eine gemeinsame Steuereinheit 20 anzusteuern. Hierzu ist in der rechten Bildhälfte der Fig. 2 eine Lösungsmöglichkeit aufgezeigt, bei welchem der Extruderantrieb 3, der Dosierantrieb 7.2, der Mischerantrieb 13.2 und der Pumpenantrieb 18.2 in einer Steuereinheit 20 verbunden sind. Damit läßt sich beispielsweise die Dosiermenge in Abhängigkeit von der Durchsatzmenge verändern. Ebenso besteht die Möglichkeit bei veränderter Durchsatzmenge oder veränderter Dosiermenge den Mischerantrieb 13 zu verstellen.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt, die zum Spinnen von mehrfarbigen Mischfäden verwendet wird. Das Ausführungsbeispiel weist einen Schmelzeerzeuger 1 auf, der identisch zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen aufgebaut ist. Der Schmelzeerzeuger 1 ist an eine Schmelzeleitung 22 angeschlossen. Von der Schmelzeleitung 22 zweigen mehrere Abzweigleitungen 25.1, 25.2 und 25.3 ab. Jeder der Abzweigleitungen 25.1, 25.2 und 25.3 mündet in einen Schmelzeverteiler 14.1, 14.2 und 14.3. Den Schmelzeverteilern 14.1, 14,2 und 14.3 sind jeweils eine Farbdosiereinrichtung 5.1, 5.2 und 5.3 sowie eine Mischeinrichtung 10.1, 10.2 und 10.3 vorgeordnet.' Die Farbdosiereinrichtungen 5.1, 5.2 und 5.3 sind identisch zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen ausgeführt, so daß hierzu keine weitere Beschreibung erfolgt. Die Mischeinrichtungen 10.1, 10.2 und 10.3 sind identisch ausgebildet. Jede der Mischeinrichtungen besteht aus einer Mischerkombination - wie am Beispiel der Mischeinrichtung 10.1 erläutert - von einem statischen Mischer 11.1 einem dynamischen Mischer 12 und einem zweiten statischen Mischer 11.2. Der dynamische Mischer 12 wird durch den Mischerantrieb 13 angetrieben.
Den Mischeinrichtungen 10.1, 10.2 und 10.3 sind jeweils den Schmelzeverteiler 14.1, 14.2 und 14.3 nachgeordnet, um eine Schmelzeverteilung zu einer
Spinneinrichtung 15 vorzunehmen. Die Spinneinrichtung 15 besitzt einen Aufbau,
um parallel vier farbige Mischfäden herzustellen. Jeder der Mischfaden wird dabei aus jeweils drei einzelnen Teilfäden zusammengefaßt, wobei jeder der Teilfäden eines Mischfadens unterschiedlich gefärbt sind. Derartige Mischfaden werden auch als sogenannte Tricolorfaden bezeichnet, die in weiteren Behandlungsschritten eine Kräuselung erhalten und als Teppichgarne verwendet werden. Zur Verteilung der unterschiedlich eingefärbten Teilschmelzeströme sind jedem Schmelzeverteiler 14.1, 14.2 und 14.3 jeweils zwei Spinnpumpen den insgesamt sechs Spinnpumpen 16.1 bis 16.6 zugeordnet. Jede der Spinnpumpen 16.1 bis 16.6 versorgen zwei Spinndüsen der insgesamt zwölf Spinndüsen 17.1 bis 17.12 um jeweils einen gefärbten Teilfaden aus einer Vielzahl von strangformigen Fasern zu spinnen.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel werden durch die Farbdosiereinrichtungen 5.1, 5.2 und 5.3 jeweils unterschiedliche Flüssigfarben den in den Abzweigleitungen 25.1, 25.2 und 25.3 fließenden Polymerschmelzen zugeführt. Die anschließende Durchmischung der jeweiligen Flüssigfarbe mit der Polymerschmelze erfolgt durch die Mischeinrichtungen 10.1, 10.2 und 10.3. Dabei wird jeder Teilstrom durch eine Reihenfolge von drei Mischvorgängen durchmischt. Auf eine erste statische Durchmischung folgt eine dynamische Durchmischung sowie eine weitere statische Durchmischung. Die drei unterschiedlich farbigen Polymerschmelzen werden sodann über die Schmelzeverteiler 14.1 bis 14.3 den Spinnpumpen 16.1 bis 16.6 sowie den Spinndüsen 17.1 bis 17.12 zugeführt. Die Verteilung zu den Spinndüsen 17.1 bis 17.12 erfolgt derart, daß drei benachbarte Spinndüsen drei unterschiedlich farbige Faserstränge spinnen, die zu einem Mischfaden zusammengeführt werden. Dieses Ausführungsbeispiel besitzt den besonderen Vorteil, daß bei der Herstellung derartiger Tricolorfaden nur ein Schmelzeerzeuger erforderlich ist. Das Einfärben der Polymerschmelze mit drei unterschiedlichen Flüssigfarben erfolgt unabhängig von der Schmelzeerzeugung. Somit können derartige Vorrichtungen auch ohne größere Umstellung der Schmelzeverteilung zur Herstellung von ungefärbten, einfarbig oder mehrfarbigen Fäden genutzt werden. Die Anzahl der Farben sowie
der Farbdosiereinrichtungen ist hierbei beispielhaft. Grundsätzlich können auch mehr als drei gefärbte Faserstränge gleichzeitig gesponnen werden.
In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Spinnen von farbigen Fasern gezeigt. Das Ausführungsbeispiel ist im wesentlichen identisch zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, so daß an dieser Stelle auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen wird und an dieser Stelle nur die Unterschiede aufgezeigt werden.
Das in Fig. 4 dargestellte Ausfiihrungsbeispiel wird zum Spinnen von Fasersträngen verwendet, die unmittelbar in dem Spinnprozeß oder in einem nachgeordneten Prozeß zu Stapelfasern geschnitten werden. Hierzu werden die strangformigen Fasern aus ringförmigen Spinndüsen 17.1 bis 17.4 der Spinneinrichtung 15 gesponnen. Jede Spinndüse 17.1 bis 17.4 ist eine separate Spinnpumpe 16.1 bis 16.4 zugeordnet. Die Spinnpumpen 16.1 bis 16.4 sind durch einen Schmelzeverteiler 14 mit dem Hauptstrom eines Schmelzeerzeugers 1 verbunden, dem Schmelzeverteiler 14 ist eine Farbdosiereinrichtung 5 sowie eine Mischeinrichtung 10 vorgeordnet. Die Farbdosiereinrichtung 5 ist identisch zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen. Die Mischeinrichtung 10 ist durch eine Mischerkombination gebildet, bei welcher ein dynamischer Mischer 12 einem statischen Mischer 11 vorgeordnet ist. Somit erfolgt die Vermengung der durch die Farbdosiereinrichtung 5 zugeführte flüssige Farbe mit der Polymerschmelze die durch die nacheinander ablaufenden Mischvorgänge einer dynamischen Durchmischung durch den dynamischen Mischer 12 und einer statischen Durchmischung durch den statischen Mischer 11.
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführangsbeispiele sind in ihrer Anordnung und Aufbau der Einzelaggregate beispielhaft. So kann das Einfärben der Polymerschmelze auch durch weitere folgende Mischvorgänge ergänzt werden. Zudem besteht auch die Möglichkeit, die die Antriebe des dynamischen Mischers und der Spinnpumpe miteinander kombiniert werden, so dass der
dynamische Mischer und die Spinnpumpe gemeinsam durch einen Antrieb antreibbar sind. Insbesondere können zusätzliche statisch und / oder dynamische Mischer direkt vor den Spinndüsen und / oder den Spinnpumpen eingesetzt werden.
Ebenfalls ist die Möglichkeit gegeben die Kombination der Reihenfolge von statischen Mischern, dynamischen Mischern und Pumpen beliebig zu ändern, z.B. in eine Reihenfolge von einem statischen Mischer, einem dynamischen Mischer, einer Pumpe, einem statischen Mischer und einer Spinndüse.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf derartige Vorrichtungen und Verfahren, bei welchen anstatt einer flüssigen Farbe ein anderes Additiv dem Schmelzestrom beigemengt wird. Auch hierbei stellt sich die vorteilhafte Wirkung ein, dass die Partikel der Additive bereits nach sehr kurzer Zeit in einer festen Verteilung vorliegen.
Zudem werden in Praxis die schmelzeführenden Bauteile beheizt. So sind beispielsweise die Spinndüsen und Spinnpumpen der Spinneinrichtung 15 in einem beheizten Spinnbalken angeordnet. Dabei lassen sich die Schmelzeverteiler 14 sowohl separat außerhalb des Spinnbalkens oder unmittelbar innerhalb des Spinnbalkens anordnen. Dementsprechend kann die Einspeisung der flüssigen Farbe außerhalb oder innerhalb des Spinnbalkens erfolgen. Zudem können beheizte Dosiervorrichtungen verwendet werden, um die Farbe bzw. das Additiv bereits vorgewärmt beimengen zu können.
Bezugszeichenliste
1 Schmelzeerzeuger
2 Extruderschnecke
3 Extruderantrieb
4 Einlauftrichter
5, 5.1, 5.2, 5.3 Farbdosiereinrichtung
6 Dosierpumpe
7, 7.1, 7.2 Dosierantrieb
8 Tank
9 Flüssigfarbe
10, 10.1, 10.2, 10.3 Mischeinrichtung
11, 11.1, 11.2 Statischer Mischer
12 Dynamischer Mischer
13, 13.1, 13.2 Mischerantrieb
14, 14.1, 14.2, 14.3 Schmelzeverteiler
15 Spinneinrichtung
16.1, 16.2 ... 16.6 Spinnpumpe
17.1, 17.2 ... 17.12 Spinndüse
18.1, 18.2 ... 18.6 Pumpenantrieb
19 Steuergerät
20 Steuereinheit
21 Granulat
22 Schmelzeleitung
23, 23.1, 23.2 Einspeiseleitung
24.1, 24.2 Verteilerleitung
25.1, 25.2, 25.3 Abzweigleitung