"Milde Tensidzusammensetzungen"
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue milde und schleimhautverträgliche Tensidzusammensetzungen, die insbesondere zur Reinigung des besonders empfindlichen Augenbereiches geeignet sind. Weiterhin sind die neuen Tensidzusammensetzungen für die sanfte Pflege besonders empfindlicher Gesichtshaut und zur Baby- und Kinderpflege geeignet.
Milde Tensidzusammensetzungen sind im Stand der Technik bereits zahlreich beschrieben worden. Sie sind insbesondere deshalb interessant, weil viele Verbraucher ihren eigenen Hauttyp als empfindlich bezeichnen, auch wenn sie durchaus einen normalen, gesunden Hautzustand aufweisen. Mildheit ist daher ein besonders wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines Hautreinigungsproduktes durch den Verbraucher. Weiterhin verwenden viele Verbraucher ein Make-up, insbesondere ein Augen-Make-up, dessen tägliche gründliche Entfernung aus hygienischen Gründen dringend erforderlich ist. Daher besteht auch auf dem Sektor der Make-up-Entferner eine große Nachfrage nach speziellen Reinigungsprodukten, die den hohen Anforderungen einerseits an die Reinigungsleistung, andererseits an die Mildheit und Schleimhautverträglichkeit auch bei regelmäßiger Anwendung genügen.
Überraschend wurde nun gefunden, dass bestimmte Mischungen von an sich schon als mild bekannten Tensiden eine besonders hohe Hautverträglichkeit im in-vivo-Patchtest sowie eine hohe Schleimhautverträglichkeit aufzeigten und sich dabei als noch milder erwiesen als die Einzelsubstanzen oder als bereits bekannte Tensidkombinationen. Die neuen Tensidzusammensetzungen enthalten eine Kombination aus ausgewählten ethoxylierten Glycerin- und/oder Citronensäureestern mit Amphodiacetaten, Amphoacetaten und/oder C8-ι8-Alkylmono- und -oligoglycosiden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind milde tensidische Zusammensetzungen, enthaltend in einem kosmetischen Träger
(A) mindestens ein ethoxyliertes Tensid der Formel la, Ib oder II,
O
HO H
H .c- o- CH2CH2O 'n. H
(la)
wobei R1C=O einen linearen, gesättigten oder ungesättigten Acylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und ni eine Zahl von 1 bis 20 darstellt,
O
H2C O C R2
HO C H
H2C O — (- CH2CH2O -)— H n2
(Ib)
wobei R C=O einen linearen oder verzweigten, gesättigten Acylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und n2 eine Zahl von 100 bis 300 darstellt,
HO
(II)
wobei R3 einen linearen oder verzweigten, gesättigten Alkylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und R4 den Acylrest einer gegebenenfalls sulfonierten C3-C6-Dicarbonsäure darstellt und (m+o+p) eine Zahl von 2 - 10 ist, und
(B) mindestens ein Tensid, ausgewählt aus Amphodiacetaten, Amphoacetaten und C8.18- Alkylmono- und -oligoglycosiden entsprechend der allgemeinen Formel RO-(Z)x, wobei R für eine C8-C18-Alkylgruppe, Z für einen Zuckerrest und x für die Anzahl der Zuckereinheiten steht, mit der Maßgabe, dass, wenn ni eine Zahl von 4 - 10 und/oder n2 eine Zahl von 150 - 250 ist, das Tensid (B) nicht aus C8.18-Alkylmono- und -oligoglycosiden ausgewählt ist.
Erfindungsgemäß ist bevorzugt, dass die Tenside der Formeln la und Ib jeweils technische Mischungen von Substanzen mit verschiedenen Substituenten R1C=O und R2C=O sowie mit verschiedenen Ethoxylierungsgraden darstellen.
Als Tenside der Formel la sind solche bevorzugt, bei denen die Gruppe R1C=O einen linearen, gesättigten oder ungesättigten Acylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellt. Besonders bevorzugt ist R1C=O ein Lauroyl-, Myristoyl-, Palmitoyl-, Oleoyl- oder Caprinoyl-Rest. Außerordentlich bevorzugt sind Mischungen mit einem Lauroyl-Anteil von ca. 40 - 55 %, einem Myristoyl-Anteil von etwa 12 - 25 % und Palmitoyl-, Oleoyl- und Caprinoyl-Anteilen von jeweils etwa 5 - 15 %. Die Ethoxylierungsgrade n-] der Tenside der Formel la betragen 1 - 20, bevorzugt 2 - 13 und besonders bevorzugt 4 - 10, ganz besonders bevorzugt 7. Besonders bevorzugt ist eine Tensidmischung mit der INCI- Bezeichnung PEG-7 Glyceryl Cocoate.
Als Tenside der Formel Ib sind solche bevorzugt, bei denen die Gruppe R2C=O einen linearen, gesättigten oder ungesättigten Acylrest mit 14 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellt. Besonders bevorzugt stellt der Substituent R2C=O einen Myristoyl-, Palmitoyl- oder Stearoyl-Rest dar. Außerordentlich bevorzugt sind Mischungen mit einem Stearoyl-Anteil von ca. 44 - 65 %, einem Palmitoyl-Anteil von etwa 35 - 45 % und einem Myristoyl-Anteil etwa 1 - 3 %. Die Ethoxylierungsgrade n2 der Tenside der Formel Ib betragen 100 - 300, bevorzugt 150 - 250 und besonders bevorzugt 175 - 225, ganz besonders bevorzugt 200. Besonders bevorzugt ist eine Tensidmischung mit der INCI-Bezeichnung PEG-200 Hydrogenated Glyceryl Palmate.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Mischung aus Tensiden der Formeln la und Ib enthalten. Ein entsprechende Mischung ist zum Beispiel als Handelsprodukt Rewoderm® Ll S 80 der Firma Goldschmidt erhältlich.
Als Tenside der Formel II sind solche geeignet, bei denen R3 einen linearen oder verzweigten, gesättigten Alkylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen darstellt. Bevorzugt ist R3 ein Caprylyl-, Caprinyl-, Ethylhexyl-, Lauryl-, Ethyldecyl-, Myristyl-, Palmityl-, Cetyl-, Iso- cetyl-, Stearyl- oder Isostearyl-Rest. Besonders bevorzugt sind die Caprinyl-, Lauryl-, Myristyl- und Palmityl-Reste, außerordentlich bevorzugt ist ein Lauryl-Rest. R4 stellt den Acylrest einer gegebenenfalls sulfonierten C3-C6-Dicarbonsäure oder eines ihrer Salze dar, ausgewählt aus Malonsäure, Bernsteinsäure, Sulfobernsteinsäure, Glutarsäure und Adipinsäure sowie deren Salzen, wobei ein Sulfosuccinat-Rest besonders bevorzugt ist. Der mittlere Ethoxylierungsgrad, berechnet als Summe (m+o+p), beträgt 2 - 10, bevorzugt 3 - 7 und besonders bevorzugt 5. Besonders bevorzugt ist eine Tensidmischung mit der INCI-Bezeichnung Disodium PEG-5 Laurylcitrate Sulfosuccinate, die als Handelsprodukt Rewopol® SB CS 50 K der Firma Goldschmidt erhältlich ist.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die als wässriges Reinigungsmittel konfektioniert sind, enthalten die Tenside der Formel la, Ib und II in einer Gesamtmenge von 0,1 - 20 Gew.%, bevorzugt 0,5 - 12 Gew.% und besonders bevorzugt 1 - 10 Gew.% Tensidaktivsubstanz, jeweils bezogen auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung.
Bei der wasserfreien Konfektionierung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, z. B. als imprägnierte trockene Reinigungstücher (sogenannte Dry Wipes), sind die
Tenside der Formeln la, Ib und II in einer Gesamtmenge von 0,1 - 80 Gew.%, bevorzugt 5 - 70 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der Imprägnierung, enthalten.
Die Amphodiacetate sind ampholytische Tenside der allgemeinen Strukturformel (lllal) bzw. (Illa2),
Ia1) (Illa2)
wobei R C=O einen linearen, gesättigten oder ungesättigten Acylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und M+ ein Wasserstoff ion, ein Alkali- oder Erdalkalimetallkation, eine Ammoniumgruppe oder das Kation einer Ammonium-organischen Base darstellt.
Die Amphoacetate sind ampholytische Tenside der allgemeinen Strukturformel (lllbl) bzw. (Illb2),
(lllbl) (Illb2)
wobei R5C=O einen linearen, gesättigten oder ungesättigten Acylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und M+ ein Wasserstoff ion, ein Alkali- oder Erdalkalimetallkation, eine Ammoniumgruppe oder das Kation einer Ammonium-organischen Base darstellt.
Für die erfindungsgemäß geeigneten Verbindungen der Formeln lila und lllb ist die Gruppe R5C=O ein linearer oder verzweigter, gesättigter Acylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt ist R5C=O ein Capryloyl-, Caprinoyl-, Ethylhexanoyl-, Lauroyl-, Ethyldecanoyl-, Myristoyl-, Palmitoyl-, Cetoyl-, Isocetoyl-, Stearoyl- oder Isostearoyl- Rest. Besonders bevorzugt sind die Caprinoyl-, Lauroyl-, Myristoyl- und Palmitoyl-Reste, außerordentlich bevorzugt ist ein Lauroyl-Rest. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist ein Tensid der Formel lila mit der INCI-Bezeichnung Disodium Cocoamphodiacetate, das als Handelsprodukt Rewoteric® AM 2 C NM der Firma Goldschmidt erhältlich ist.
Die erfindungsgemäß verwendeten C8-ι8-Alkylmono- und -oligoglycoside entsprechend der allgemeinen Formel RO-(Z)x, wobei R für eine C8- Ci6-Alkylgruppe, Z für Zucker sowie x für die Anzahl der Zuckereinheiten steht, sind bevorzugt solche, bei denen R im wesentlichen aus C8- und C10-Alkylgruppen, im wesentlichen aus C-ι2- und Cι4- Alkylgruppen, im wesentlichen aus C8- bis Cι6-Alkylgruppen oder im wesentlichen aus C-ι2- bis C16-Alkylgruppen besteht.
Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide eingesetzt werden. Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden Oligosaccharide eingesetzt, beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt. Die erfindungsgemäß verwendeten C8.18-Alkyl- mono- und -oligoglycoside enthalten im Schnitt 1 ,1 bis 5, bevorzugt 1 ,1 bis 2,0 und besonders bevorzugt 1 ,1 bis 1 ,8 Zuckereinheiten.
Die C8-ι8-Alkylmono- und -oligoglycoside werden hergestellt insbesondere durch Umsetzung von Glucose oder Oligosacchariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt, dass sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als auch oligo- mere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte übliche Homologenverteilung zugrunde liegt. Produkte, die unter dem Warenzeichen Plantacare® zur Verfügung stehen, enthalten eine glucosidisch gebundene C8-C16-Alkylgruppe an einem Oligoglucosidrest, dessen mittlerer Oligomerisationsgrad bei 1 - 2 liegt.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die als wässriges Reinigungsmittel konfektioniert sind, enthalten die Tenside der Gruppe (B) in einer Gesamtmenge von 0,1 - 20 Gew.%, bevorzugt 0,5 - 10 Gew.% und besonders bevorzugt 1 - 5 Gew.% Tensidaktivsubstanz, jeweils bezogen auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung.
Bei der wasserfreien Konfektionierung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, z. B. als imprägnierte trockene Reinigungstücher (sogenannte Dry Wipes), sind die Tenside der Gruppe (B) in einer Gesamtmenge von 0,1 - 70 Gew.%, bevorzugt 2 - 50 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der Imprägnierung, enthalten.
Die Tenside der Gruppe (A) und der Gruppe (B) sind im Gewichtsverhältnis von 1 : 2 bis 4 : 1 , bevorzugt 1 : 1 bis 2,5 : 1 , enthalten.
Weiterhin ist es möglich, wenn auch nicht bevorzugt, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen weitere anionische, ampholytische, zwitterionische oder kationische Tenside enthalten.
Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkanolgruppe:
- lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen),
- Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2θ)χ-CH2-COOH, in der R eine lineare
Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
- Acylsarcoside mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- Acyltauride mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- Acylisethionate mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- lineare Alkansulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,
- lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 8 bis 24 C-Atomen,
- Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen,
- Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2θ)x-OSO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist,
- Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37 25 030,
- sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether gemäß DE-A-37 23 354,
- Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 8 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen gemäß DE-A-39 26 344,
- Alkyl- und/oder Alkenyletherphosphate der Formel (VI),
O
II
R29(0CH2CH2)n- O — P — OR30 (VI)
OX in der R29 bevorzugt für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, R30 für Wasserstoff, einen Rest (CH2CH2O)nR29 oder X, n für Zahlen von 1 bis 10 und X für Wasserstoff, ein Alkali- oder Erdalkalimetall oder NR31R32R33R34, mit R31 bis R34 unabhängig voneinander stehend für einen , bis C4 - Kohlenwasserstoffrest, steht,
- sulfatierte Fettsäurealkylenglykolester der Formel R35CO(AlkO)nSO3M, in der R35CO- für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22 C-Atomen, Alk für CH2CH2, CHCH3CH2 und/oder CH2CHCH3, n für Zahlen von 0,5 bis 5 und M für ein Kation steht, wie sie in der DE- OS 197 36 906.5 beschrieben sind,
- Monoglyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate der Formel (VIII),
CH2O(CH2CH2O)z - SO3X
in der R36CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, x, y und z in Summe für 0 oder für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10, und X für ein Alkali- oder Erdalkalimetall steht. Typische Beispiele für im Sinne der Erfindung geeignete Monoglycerid(ether)sulfate sind die Umsetzungsprodukte von Laurinsäuremonoglycerid, Kokosfettsäuremonoglycerid, Palmitinsäuremono- glycerid, Stearinsäuremonoglycerid, Ölsäuremonoglycerid und Talgfettsäuremono- glycerid sowie deren Ethylenoxidaddukte mit Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure in Form ihrer Νatriumsalze.
Die genannten zusätzlichen anionischen Tenside, die nicht unter die Formel (II) fallen, sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Gesamtmengen von 0 - 5,0
Gew.-%, bevorzugt 0 - 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 - 1,5 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 0 - 0,9 Gew.-%, enthalten.
Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8 - C24 - Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylaminopropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N- Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N- Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind N-Kokosalkylaminopropionat, Kokosacylaminoethylaminopropionat und C12 - C18 - Acylsarcosin.
Die genannten zusätzlichen ampholytischen Tenside, die nicht unter die Formeln (lila) und (lllb) fallen, sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Gesamtmengen von 0 - 5,0 Gew.-%, bevorzugt 0 - 2,5 Gew.-% und besonders bevorzugt 0 - 1,5 Gew.-%, enthalten.
Zusätzliche nichtionische Tenside, die nicht unter die Formel (la) oder (Ib) fallen, enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
- Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
- mit einem Methyl- oder C2 - C6 - Alkylrest endgruppenverschlossene Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C- Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, wie beispielsweise die unter den Verkaufsbezeichnungen Dehydol® LS, Dehydol® LT (Cognis) erhältlichen Typen,
- alkoxylierte Triglyceride, insbesondere Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl,
- Polyolfettsäureester, wie beispielsweise das Handelsprodukt Hydagen® HSP (Cognis) oder Sovermol - Typen (Cognis),
- alkoxylierte Fettsäurealkylester der Formel R37CO-(OCH2CHR38)wOR39, (IX), in der R37CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R38 für Wasserstoff oder Methyl, R39 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und w für Zahlen von 1 bis 20 steht,
- Aminoxide,
- Hydroxymischether, wie sie beipielsweise in der DE-OS 19738866 beschrieben sind,
- Sorbitanfettsäureester und Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfett- säureester wie beispielsweise die Polysorbate,
- Zuckerfettsäureester und Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Zuckerfettsäureester, z.B. Sisterna-Typen (Sucrosefettsäureester), Glucate SS (Methylglucose- sesquistearat) oder Glucamate SSE (PEG-20-Methylglucosesesquistearat),
- Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide und Fettamine,
- Fettsäure-N-alkylglucamide.
Die genannten zusätzlichen nichtionischen Tenside, die nicht unter die Formel (la) oder (Ib) fallen, sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Gesamtmengen bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt bis 4,0 Gew.-% und besonders bevorzugt bis 2,0 Gew.-%, enthalten.
Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -GOO9 - oder -SO3 H -Gruppe im Molekül tragen. Beispiele für zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammonium- glycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethyl- glycinat. Ein in der Kosmetik allgemein häufig eingesetztes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Deri- vat.
Zwitterionische Tenside sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Gesamtmengen von 0 - 1 ,0 Gew.-%, bevorzugt 0 - 0,5 Gew.-% enthalten. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen frei von zwitterionischen Tensiden.
Bevorzugterweise sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen frei von kationischen Tensiden.
Sofern die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als wässriges Reinigungsmittel konfektioniert sind, können sie als treibgasfreie oder treibgashaltige Mousse, im Sprühbehälter, als Waschgel, als Duschgel, Waschlotion oder in ähnlicher Form dargeboten werden.
Geeignete Schaumdispenser, die ohne flüchtige Treibgase betrieben werden, sind z. B. Squeeze bottles aus komprimierbarem Kunststoff. Weiterhin können Behälter aus unterschiedlichen Materialien mit einer Pumpe versehen werden, bei denen z. B. durch poröse Körper oder Siebe Luft in die Tensidlösung eingebracht und so die Tensidlösung als Schaum ausgetragen wird. Weiterhin können Behälter aus unterschiedlichen Materialien mit einer Düse, z. B. einer Ventilatorstrahldüse oder einer pneumatischen Düse, ausgestattet werden, wodurch ebenfalls das Austragen einer geschäumten Tensidlösung möglich ist.
Geeignete Schaumdispenser, die mit flüchtigen Treibgasen betrieben werden, sind Aerosolbehälter aus Aluminium, Weißblech, Kunststoff oder Glas, die innen beschichtet sein können, mit einem geeigneten Sprühventil. Durch das enthaltene komprimierte Treibmittel, z. B. Kohlendioxid, Isobutan, Butan, Propan, Pentan, Isopentan, Fluorkohlenwasserstoffen oder Dimethylether, wird die Tensidlösung beim Austreten aufgeschäumt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dienen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auf wässriger Basis zur Ausrüstung von flexiblen Trägern, wie Schäumen, Schwämmen sowie gewebten und nicht-gewebten Tüchern. Die Träger können ein- oder mehrlagig ausgestaltet sein. Sofern die derart getränkten Trägermaterialien nicht anschließend getrocknet werden, können sie als Feuchtreinigungstücher angeboten werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die mit den erfindungsgemäßen wasserhaltigen oder wasserfreien Zusammensetzungen ausgerüsteten Träger nach der Imprägnierung bis auf einen Wassergehalt von weniger als 10 Gew.%, bevorzugt weniger als 5 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des imprägnierten Trägers, getrocknet. Die derart hergestellten Träger werden als trockene Reinigungstücher, sogenannte Dry Wipes,
angeboten. Zur Anwendung werden sie mit Wasser befeuchtet, anschließend werden die zu behandelnden Oberflächen mit den befeuchteten Tüchern abgewischt.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in jeder der oben dargestellten Darreichungsformen zur Reinigung des Körpers, der Kopfhaut, der Gesichtshaut und der Schleimhäute verwendet werden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform dienen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zur Entfernung von Make-up, insbesondere zur Entfernung von wasserfestem Make-up. Ebenso gut sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen dazu geeignet, besonders empfindliche Haut, insbesondere die Haut von Babies und Kindern, zu reinigen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein nicht-therapeutisches Verfahren zur Reinigung und/oder zum Abschminken der Haut, der Gesichtshaut und/oder der Schleimhäute. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein nicht-therapeutisches Verfahren zur Reinigung von Baby- oder Kinderhaut. Zu beiden Verfahren werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen entweder direkt oder mit Hilfe eines Trägers auf die zu behandelnde Hautfläche aufgetragen, eventuell verrieben und anschließend mit Wasser abgespült. Bei der Behandlung mit einem feuchten oder trockenen Tuch kann der Abspülschritt entfallen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mindestens eine bei 25° C flüssige Ölkomponente. Geeignete Öl- komponenten sind beispielsweise
- verzweigte primäre Alkohole, insbesondere Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen,
- die Ester von gesättigten oder ungesättigten, linearen oder verzweigten C3-C22-Fett- säuren oder den Dimeren ungesättigter C12-C22-Fettsäuren (Dimerfettsäuren) mit a) einwertigen linearen, verzweigten oder cyclischen C2-C22-Alkanolen, b) mehrwertigen linearen oder verzweigten C2-C6-Alkanolen, c) Polyglycerinen der Formel CH2OH-CHOH-CH2[-O-CH2-CHOH-CH2]n-O-CH2-CHOH-CH2OH mit n = 0 - 8, oder d) den Dicarbonsäure- und Tricarbonsäureestem von linearen und verzweigten C2-C10-Alkanolen, wobei als bevorzugte Komponenten a) die Ester von linearen C6- C-22- Fettsäuren mit linearen C6-C22-Fettalkoholen, sogenannte Wachsester, sofern diese bei 25° C flüssig sind, wie beispielsweise Jojobaöl, weiterhin die flüssigen
Mono-/Di-/Triglyceridmischungen auf Basis von C6-C18-Fettsäuren sowie pflanzliche Öle und als bevorzugte Komponente d) Citronensäuretriethylester zu nennen sind,
- Ester von linearen und verzweigten C12-C22-Alkanolen ein- und mehrwertiger C2-C7- Hydroxycarbonsäuren, die aromatisch sein können, insbesondere Benzoesäure (z.B. Finsolv® TN),
- Dialkylether, z. B. Dioctylether (Cetiol® OE),
- Ringöffnungsprodukte von epoxidierten Fettsäureestem mit Polyolen, Siliconöle und deren Derivate,
- aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Paraffinöle und Isoparaffinöle,
- alicyclische Kohlenwasserstoffe, die keine von Kohlenstoff und Wasserstoff verschiedenen Atome enthalten, z. B. substituierte Cyclohexane wie 1 ,3-Bis(2- ethylhexyl)cyclohexan (Cetiol® S), symmetrische, unsymmetrische oder cyclische Ester der Kohlensäure mit linearen und verzweigten C8-C18-Alkanolen, z. B. Cetiol® CC,
- sowie Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Propylenoxid an ein- oder mehrwertige C3-C20-Alkanole, z. B. PPG-14-butylether (Ucon Fluid AP).
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch Mischungen aus Olkörpern enthalten, die bei 25 °C flüssig sind, wobei aber einzelne Bestandteile der Mischung bei 25 °C fest sein können.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten die bei 25° C flüssige Ölkompo- nente oder Ölkörpermischung in Mengen von 0,1 - 20 Gew.-%, bevorzugt 0,5 - 10 Gew.- %, und besonders bevorzugt 1 - 5 Gew.%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ein oder mehrere Antioxidantien. Geeignete Antioxidantien sind Aminosäuren (z. B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazol und Imidazolderivate (z. B. Urocaninsäure), Peptide wie z. B. D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin und deren Derivate (z. B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z. B. α-Carotin, ß- Carotin, Lycopin) und deren Derivate, Liponsäure und deren Derivate (z. B. Dihydro- liponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil und weitere Thioverbindungen (z. B. Thio- glycerin, Thiosorbitol, Thioglycolsäure, Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl-, Lauryl-,
Palmityl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilauryl- thiodipropionat, Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z. B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen (z. B. pmol/kg bis μmol/kg), ferner Metallchelatoren (z. B. α-Hydroxyfettsäuren, EDTA, EGTA, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z. B. Zitronensäure, Milchsäure, Äpfelsäure), Humin- säuren, Gallensäure, Gallenextrakte, Gallussäureester (z. B. Propyl-, Octyl- und Dodecylgallat), Flavonoide, Catechine, Bilirubin, Biliverdin und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und deren Derivate (z. B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Arachidonsäure, Ölsäure), Folsäure und deren Derivate, Hydrochinon und dessen Derivate (z. B. Arbutin), Ubichinon und Ubichinol sowie deren Derivate, Vitamin C und dessen Derivate (z. B. Ascorbylpalmitat, -stearat, -dipalmitat, -acetat, Mg-Ascorbyl- phosphate, Natrium- und Magnesiumascorbat, Dinatriumascorbylphosphat und -sulfat, Kaliumascorbyltocopherylphosphat, Chitosanascorbat), Isoascorbinsäure und deren Derivate, Tocopherole und deren Derivate (z. B. Tocopherylacetat, -linoleat, -oleat und - succinat, Tocophereth-5, Tocophereth-10, Tocophereth-12, Tocophereth-18, Tocophereth-50, Tocophersolan), Vitamin A und Derivate (z. B. Vitamin-A-Palmitat), das Coniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutin, Rutinsäure und deren Derivate, Dinatrium- rutinyldisulfat, Zimtsäure und deren Derivate (z. B. Ferulasäure, Ethylferulat, Kaffeesäure), Kojisäure, Chitosanglycolat und -salicylat, Butylhydroxytoluol, Butyl- hydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyro- phenon, Harnsäure und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink und Zink- Derivate (z. B. ZnO, ZnSO ), Selen und Selen-Derivate (z. B. Selenmethionin), Stilbene und Stilben-Derivate (z. B. Stilbenoxid, trans-Stilbenoxid). Erfindungsgemäß können geeignete Derivate (Salze, Ester, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) sowie Mischungen dieser genannten Wirkstoffe oder Pflanzenextrakte (z. B. Teebaumöl, Rosmarinextrakt und Rosmarinsäure), die diese Antioxidantien enthalten, eingesetzt werden.
Als lipophile, öllösliche Antioxidantien aus dieser Gruppe sind Tocopherol und dessen Derivate, Gallussäureester, Flavonoide und Carotinoide sowie Butylhydroxytoluol/anisol bevorzugt. Als wasserlösliche Antioxidantien sind Aminosäuren, z. B. Tyrosin und Cystein und deren Derivate sowie Gerbstoffe, insbesondere solche pflanzlichen Ursprungs bevorzugt.
Die Gesamtmenge der Antioxidantien in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen beträgt 0,001 - 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 - 5 Gew.-% und insbesondere 0,05 - 2 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mindestens ein wasserlösliches Polyol, ausgewählt aus wasserlöslichen Diolen, Triolen und höherwertigen Alkoholen sowie Polyethylenglycolen. Unter den Diolen eignen sich C2-Cι2-Diole, insbesondere 1,2-Propylenglycol, Butylengly- cole wie z. B. 1 ,2-Butylenglycol, 1 ,3-Butylenglycol und 1 ,4-ButylengIycol, Pentandiole, z. B. 1,2-Pentandiol, sowie Hexandiole, z. B. 1,6-Hexandiol. Weiterhin bevorzugt geeignet sind Glycerin und technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-% oder Triglycerin, weiterhin 1 ,2,6-Hexantriol sowie Polyethylenglycole (PEG) mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton, beispielsweise PEG-400, PEG-600 oder PEG-1000. Weitere geeignete höherwertige Alkohole sind die C -, C5- und C6-Monosaccharide und die entsprechenden Zuckeralkohole, z. B. Mannit oder Sorbit.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten das wasserlösliche Polyol in Mengen von 1 - 50 Gew.-%, bevorzugt 1 - 15 Gew.-% und besonders bevorzugt 1 - 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen mindestens einen kosmetischen oder dermatologischen Wirkstoff.
Die kosmetischen oder dermatologischen Wirkstoffe weisen besonders bevorzugt eine pflegende, adstringierende, sebumregulierende oder Anti-Akne-Wirkung auf.
Die Wirkstoffe sind ausgewählt aus Vitaminen, Pro-Vitaminen und Vitaminvorstufen, wasser- und öllöslichen Pflanzenextrakten, Mono-, Di- Oligo- und Polysacchariden und deren Derivaten, aus Proteinhydrolysaten und weiteren Komponenten mit kosmetischer und dermatologischer Wirkung.
Von den Vitaminen, Pro-Vitaminen und Vitaminvorstufen sind erfindungsgemäß solche bevorzugt, die üblicherweise den Gruppen A, B, C, E, F und H zugeordnet werden.
Zur Gruppe der als Vitamin A bezeichneten Substanzen gehören das Retinol (Vitamin
A-i) sowie das 3,4-Didehydroretinol (Vitamin A2). Das ß-Carotin ist das Provitamin des
Retinols. Als Vitamin A-Komponente kommen erfindungsgemäß beispielsweise Vitamin
A-Säure und deren Ester, Vitamin A-Aldehyd und Vitamin A-Alkohol sowie dessen Ester
wie das Palmitat und das Acetat in Betracht. Diesen Substanzen kommt teilweise eine
Anti-Akne-Wirkung zu.
Zur Vitamin B-Gruppe oder Vitamin B-Komplex gehören u. a.
• Vitamin Bi (Thiamin)
• Vitamin B2 (Riboflavin)
• Vitamin B3.
Unter der Bezeichnung Vitamin B3 werden häufig die Verbindungen Nicotinsäure und Nicotinsäureamid (Niacinamid) geführt. In den erfindungsgemäßen Mitteln werden neben diesen beiden Substanzen bevorzugt die folgenden Derivate eingesetzt: Nicotinylalkohol, Nicotinsäureester, Nicotinylaminosäuren, Nicotinylalkoholester von Carbonsäuren, Nicotinsäure-N-oxid und Niacinamid-N-oxid. Die Nicotinsäureester tragen bevorzugt einen C1.22-Alkanolrest und besonders bevorzugt einen C^-Alkanolrest, wobei die Alkanolreste geradkettig oder verzweigt, cyclisch oder acyclisch, gesättigt, ungesättigt oder aromatisch, nichtsubstituiert oder substituiert sein können. Weitere Niacinamid-Derivate resultieren aus der Substition der Wasserstoffatome der Amidgruppe, z. B. die Nicotinylhydroxamsäure. Bevorzugte Nicotinylalkoholester sind die Salicylate, Acetate, Glykolate und Palmitate.
• Vitamin B5 (Pantothensäure und Panthenol). Im Rahmen dieser Gruppe wird bevorzugt das Panthenol eingesetzt. Erfindungsgemäß einsetzbare Derivate des Panthe- nols sind insbesondere die Ester und Ether des Panthenols sowie kationisch derivati- sierte Panthenole. Besonders bevorzugte Vertreter sind beispielsweise das Panthe- noltriacetat, der Panthenolmonoethylether und dessen Monoacetat sowie die in der WO 92/13829 offenbarten kationischen Panthenolderivate. Auch Pantolacton, eine Vorstufe der Pantothensäure, kann bevorzugt eingesetzt werden.
• Vitamin B6 (Pyridoxin sowie Pyridoxamin und Pyridoxal).
Vitamin C (Ascorbinsäure). Ascorbinsäure zur kosmetischen Anwendung wird bevorzugt in Form des Palmitinsäureesters eingesetzt.
Vitamin E (Tocopherole, insbesondere α-Tocopherol). In den erfindungsgemäßen
Mitteln werden bevorzugt Tocopherol und seine Derivate, insbesondere Ester wie das
Acetat, das Nicotinat, das Phosphat und das Succinat, eingesetzt.
Vitamin F. Unter dem Begriff "Vitamin F" werden üblicherweise essentielle Fettsäuren, insbesondere Linolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure, verstanden.
Vitamin H. Als Vitamin H wird die Verbindung (3aS,4S, 6af?)-2-Oxohexahydrothienol[3,4-
Gfl-imidazol-4-valeriansäure bezeichnet, für die sich aber zwischenzeitlich der
Trivialname Biotin durchgesetzt hat. Biotin ist in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,0001 bis 0,1 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,001 bis 0,01 Gew.-% enthalten.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Mittel Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen aus den Gruppen A, B, E und H.
Panthenol und seine Derivate sowie Nicotinsäureamid und Biotin sind besonders bevorzugte Vitaminwirkstoffe.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzugen können Pflanzenextrakte enthalten. Pflanzenextrakte werden üblicherweise durch Extraktion der gesamten Pflanze, in einzelnen Fällen aber auch ausschließlich aus Blüten und/oder Blättern und/oder anderen Pflanzenteilen, hergestellt. Hinsichtlich der erfindungsgemäß verwendbaren Pflanzenextrakte wird insbesondere auf die Extrakte hingewiesen, die in der auf Seite 44 der 3. Auflage des Leitfadens zur Inhaltsstoffdeklaration kosmetischer Mittel, herausgegeben vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW), Frankfurt, beginnenden Tabelle aufgeführt sind. Erfindungsgemäß sind vor allem die Extrakte aus dem Meristem, also dem teilungsfähigen Bildungsgewebe der Pflanzen, und speziellen Pflanzen wie Hamamelis, Kamille, Ringelblume, Stiefmütterchen, Paeonie, Aloe Vera, Rosskastanie, Salbei, Weidenrinde, Zimtbaum (cinnamon tree), Chrysanthemen, Eichenrinde, Brennessel, Hopfen, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdom, Lindenblüten, Mandeln, Fichtennadeln, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuß, Kiwi, Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Melone, Orange, Grapefruit, Avocado, Rosmarin, Birke, Buchensprossen, Malve, Wiesenschaumkraut, Schafgarbe, Quendel, Thymian, Melisse, Hauhechel, Eibisch, Blättern der Schwarzen Johannisbeere, Huflattich, Fünffingerkraut, Ginseng, Ingwerwurzel und grünem Tee bevorzugt. Vorteilhaft eingesetzt werden können auch die Extrakte aus Blaualgen (Cyanobakterien), z. B. Spirulina, Rotalgen und Grünalgen verwendet werden. Die Algen können dabei sowohl natürlichen Ursprungs als auch biotechnologisch produziert und ggf. modifiziert sein. Besonders bevorzugt sind die Extrakte aus Spirulina, Hamamelis, Meristem, Kamille, Ringelblume, Paeonie, Aloe Vera, Roßkastanie, Salbei, Zimtbaum (cinnamon tree), grünem Tee, Weidenrinde und Chrysanthemen. Die erfindungsgemässen Mittel können auch Mischungen aus mehreren, insbesondere aus zwei, verschiedenen Pflanzenextrakten enthalten. Als Extraktionsmittel zur Herstellung der genannten Pflanzenextrakte können u. a. Wasser, Alkohole sowie deren Mischungen verwendet werden. Unter den Alkoholen sind dabei niedere Alkohole wie Ethanol und Isopropanol, insbesondere aber mehrwertige Alkohole
wie Ethylenglykol, Propylenglykol und Butylenglykol und zwar sowohl als alleiniges Extraktionsmittel als auch in Mischung mit Wasser, bevorzugt. Die Wasserdampfdestillation fällt erfindungsgemäß unter die bevorzugen Extraktionsverfahren. Die Pflanzenextrakte können erfindungsgemäß sowohl in reiner als auch in verdünnter Form eingesetzt werden; besonders bevorzugt wird der Kamillenwirkstoff Bisabolol als Reinsubstanz eingesetzt.
Besonders bevorzugt eingesetzte Mono-, Di-, Oligosaccharide und Polysaccharide und ihre Derivate sind Glucose, Galactose, Fructose, Fucose und Lactose, Honig, Honigextrakte und fucosereiche Polysaccharide.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können Proteinhydrolysate enthalten. Bevorzugte Proteinhydrolysate können tierischer Herkunft sein, beispielsweise aus Collagen, Fischcollagen, Milch oder Keratin, aus Pflanzen, beispielsweise aus Weizen, Mais, Reis, Kartoffeln, Soja, Mandeln oder Algen, oder aus Hefen und durch biotechnologische Prozesse gewonnen werden. Besonders bevorzugt sind pflanzliche, Hefe- und Chitinproteinhydrolysate. Die Proteinhydrolysate können auch kationisiert eingesetzt werden. Bevorzugt sind solche kationischen Proteinhydrolysate, deren zugrunde liegender Proteinanteil ein Molekulargewicht von 100 bis zu 25000 Dalton, bevorzugt 250 bis 5000 Dalton aufweist. Besonders bevorzugte kationische Proteinhydrolysate sind Chitosane, also teildeacetylierte Chitinderivate, z. B. als Handelsprodukt Hydagen® erhältlich.
Besonders bevorzugte Komponenten mit kosmetischer und dermatologischer Wirkung sind außerdem Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäure (PCA) und ihre Ester mit Fettalkoholen, Isolaurylthioether und seine Derivate sowie Salicylsäure, ihre Ester und ihre Salze. Sebumregulierende Wirkstoffe werden im Sinne der Erfindung besonders bevorzugt ausgewählt aus wasser- und öllöslichen Extrakten aus Hamamelis, Klettenwurzel und Brennessel, Zimtbaumextract (z. B. Sepicontrol® A5 von der Firma Seppic), Chrysanthemenextrakt (z. B. Laricyl® von Laboratoires Serobiologiques) und aus handelsüblichen Wirkstoffmischungen, z. B. Asebiol® BT 2 (INCI: Aqua, Hydrolyzed Yeast Protein, Pyridoxine, Niacinamide, Glycerin, Panthenol, Allantoin, Biotin) der Firma Laboratoires Serobiologiques und Antifettfaktor® COS-218/2-A (von Cosmetochem, INCI: Aqua, Cetyl-PCA, PEG-8 Isolauryl Thioether, PCA, Cetyl Alcohol).
Adstringierende Wirkstoffe werden im Sinne der Erfindung besonders bevorzugt ausgewählt aus wasser- und öllöslichen Extrakten aus Hamamelis, Weidenrinde, Eichenrinde, Fünffingerkraut, Spitzwegerich und Salbei.
Antimikrobielle Wirkstoffe werden im Sinne der Erfindung besonders bevorzugt ausgewählt aus wasser- und öllöslichen Extrakten der Blätter der Schwarzen Johannisbeere, Kamillenblüten, Gewürznelken, Klettenwurzel, Stiefmütterchen, Spitzwegerich und grünem Tee sowie aus Terpenalkoholen, z. B. Farnesol, und Bestandteilen des Lindenblütenöls. Darüber hinaus lassen sich Organohalogenverbindungen sowie Organohalo- genide, quartäre Ammoniumverbindungen und Zinkverbindungen zur Keimhemmung einsetzen. Hierzu zählen u. a. Triclosan, Chlorhexidin und Chlorhexidingluconat, 3,4,4'- Trichlorcarbanilid, Bromchlorophen, Dichlorophen, Chlorothymol, Chloroxylenol, Hexa- chlorophen, Cloflucarban, Dichloro-m-xylenol, Dequaliniumchlorid, Domiphenbromid, Ammoniumphenolsulfonat, Benzalkoniumhalogenide, Benzalkoniumcetylphosphat, Benzalkoniumsaccharinate, Benzethoniumchlorid, Laurylpyridiniumchlorid, Lauryliso- quinoliniumbromid, Cetylpyridiniumchlorid und Methylbenzedoniumchlorid. Desweiteren sind Phenol, Phenoxyethanol, Dinatriumdihydroxyethylsulfosuccinylundecylenat, Natriumbicarbonat, Zinklactat, Zinkphenolsulfonat und Natriumphenolsulfonat, Ketoglutarsäure, Chlorophyllin-Kupfer-Komplexe, Glycerinmonoalkylether, Fettsäuren sowie Carbonsäureester des Mono-, Di- und Triglycerins (z. B. Glycerinmonolaurat, Diglycerinmonocaprinat) einsetzbar.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden zur Reinigung und/oder zum Abschminken der Gesichtshaut , des Augenbereiches, der Schleimhäute und/oder zur Baby- und Kinderpflege verwendet.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung verdeutlichen, ohne sie hierauf zu beschränken.
Beispielrezepturen:
Beispiel 1: Reinigungsschaum
Die einzelnen Bestandteile werden miteinander vermischt. Die fertige Zusammensetzung 1 wurde in einen treibgasfreien Sprühbehälter (Airfoamer F2, Hersteller: Airspray International BN.) abgefüllt. Dies ermöglicht die Entnahme der Zusammensetzung 1 als Schaum. In anderen Ausführungsbeispielen wurde die Zusammensetzung 1 so verpackt, dass sie durch ein Treibgas wie Kohlendioxid, Butan, Isobutan, Propan oder Pentan sowie Mischungen dieser Gase, ausgetragen wurde. Bei Verwendung des höher siedenden Pentans, ggf. in Mischung mit Butan und/oder Isobutan, entsteht ein nachschäumender Reinigungsschaum. Beispielsweise wurde die fertige Zusammensetzung 1 mit einer Butan/Isobutan-Treibgasmischung im Gewichtsverhältnis Treibgas : Zusammensetzung von 4 : 96 in eine Aerosoldose aus innenbeschichtetem Aluminium abgefüllt. In einem anderen Beispiel wurde die fertige Zusammensetzung 1 mit einer Butan/Isobutan-Treibgasmischung im Gewichtsverhältnis Treibgas : Zusammensetzung von 5 : 95 in eine Aerosoldose aus innenbeschichtetem Weißblech abgefüllt.
Beispiel 2 Waschgel
Beispiel 3 Waschgel
Dermatologische Produktbewertung
Die tensidischen Formulierungen wurden im HET-CAM-Test untersucht. Der Test stellt ein in vitro Prüfverfahren dar, das zur Beurteilung der Schleimhautverträglichkeit von Stoffen und Formulierungen - insbesondere tensidischen Verbindungen - geeignet ist. Hinsichtlich dieses Endpunktes genießt das Modell eine breite Anerkennung auf EU- Ebene.
Die Prüfmuster wurden im HET-CAM-Test mittels Reaktionszeitmethode (Reaktionsverlauf über 30 Sekunden) unverdünnt untersucht. Die Lösungen wurden auf einen pH- Wert von ca. 5 eingestellt.
Folgende Ergebnisse wurden erzielt:
Tensidmischung 1: Mischung Rewoderm Ll S 80 / Rewoteric AM 2 C im Gewichtsverhältnis 3,2 : 6,8, bezogen auf die Aktivsubstanz
Tensidmischung 2: Mischung Rewopol® SB CS 50 K / Plantacare® 1200 im Gewichtsverhältnis 4 : 6, bezogen auf die Aktivsubstanz
Tensidmischung 3: Mischung Rewopol® SB CS 50 K / Rewoteric® AM 2 C im Gewichtsverhältnis 5 : 5, bezogen auf die Aktivsubstanz
Untersuchung im Patch-Test
Der Patch Test stellt ein Prüfdesign dar, das geeignet ist, Tenside und tensidische Formulierungen vergleichend hinsichtlich ihres Irritationspotentials an der menschlichen Haut zu untersuchen. Als Endprodukte werden die objektivierbaren Parameter Erythem, Ödem, Schuppung und Fissur bewertet.
Die Tensidmischungen wurden in einer Konzentration von 10 Gew.-% Aktivsubstanz über 24 Stunden an 20 Probanden geprüft. Die Reaktionen wurden 6, 24, 48 und 72 nach der Abnahme der Pflaster beurteilt.
Im Ergebnis zeigt sich folgendes Bild.
∑E = Summenscore Erythem
∑EÖSF = Summenscore Erythem, Ödem, Schuppung, Fissur
Tensidmischung 1: Mischung Rewoderm® Ll S 80 / Rewoteric® AM 2 C im Gewichtsverhältnis 3,2 : 6,8, bezogen auf die Aktivsubstanz
Tensidmischung 2: Mischung Rewopol® SB CS 50 K / Plantacare® 1200 im Gewichtsverhältnis 4 : 6, bezogen auf die Aktivsubstanz
Tensidmischung 3: Mischung Rewopol® SB CS 50 K / Rewoteric® AM 2 C im Gewichtsverhältnis 5 : 5, bezogen auf die Aktivsubstanz
Liste der verwendeten Rohstoffe