M romechanischer Drehratensensor
STAND DER TECHNIK
Die vorliegende Erfindung betrifft einen mikromechanischen Drehratensensor.
Aus der US-A-5, 728, 936 ist ein Drehratensensor bekannt, bei dem auf der Oberflache eines Substrats ein erstes und ein zweites Coriolis-Element angeordnet sind. Die Coriolis- Elemente werden zu Schwingungen entlang einer ersten Achse angeregt. Die Auslenkungen der Coriolis-Elemente aufgrund der Coriolis-Kraft entlang einer zweiten Achse, die ebenfalls parallel zum Substrat ist, werden nachgewiesen.
Die DE 198 32 906 Cl beschreibt einen kapazitiven Drehra- tensensor bestehend aus einer federnd gelagerten spiegel- symmetπsch ausgebildeten seismischen Masse, an der kammartig Elektroden befestigt sind. Es sind mindestens zwei Gruppen von spiegelsymmetrisch angeordneten kammartigen Gε- genelektroden vorgesehen, die jeweils an einem Trager befe- stigt sind und zwischen die an der seis iscnen Masse befestigten Elektroden eingreifen. Die Trager der Gegenelektroden sind allein im Bereich der Symmetrieachse am nachstlie- genden Punkt auf einem Keramiktrager befestigt. Weiterhin ist ein Rahmen vorgesehen, an dem über zwei Blattfedern die
seismische Masse befestigt ist. Zwei Aktoren dienen zur Schwingungsanregung des Rahmens, der integrierte Schwingfedern aufweist und der mindestens an zwei Haltepunkten auf dem Keramikträger befestigt ist.
Die EP 0 775 290 31 offenbart einen Drehratensensor bestehend aus mindestens zwei Schwingmassen, welche über Federelemente miteinander zu einem schwingungsfähigen System verbunde .sind, welches auf einem Substrat gehaltert wird. Weiterhin sind Aktoren zum Anregen von Schwingungen sowie mindestens ein Aufnehmer für den Nachweis der Corioliskraft vorgesehen'. Die Federelemente und die Schwingmassen sind derart angeordnet und ausgebildet, dass das schwingungsfähige System nur Schwingungen in mindestens zwei Schwin- gungsmoden parallel zur Substratebene ausführen kann, wobei eine Mode als Anregungsmode der Schwingungsanregung dient und die zweite vorzugsweise dazu orthogonale Mode als De- tektionsmode bei Drehung um eine Achse senkrecht zum Substrat zur Corioliskräfte angeregt wird.
Aus M. Lutz, W. Golderer, J. Gerstenmeier, J. Marek, B. Maihöfer und D. Schubert, A Precision Yaw Rate Sensor in Silicon Micromachining; SAE Technical Paper, 980267 und aus K. Funk, A. Schilp, M. Offenberg, B. Elsner, und F. Lärmer, Surface-micromachining of Resonant Silicon Structures; The 8th International Conference on Solid-State Sensors and Ac- tuators, Eurosensors IX, Stockholm, Schweden, 25.-29. Juni 1995, Seiten 50-52 sind weitere Drehratensensoren bekannt.
Ein Nachteil der bekannten Drehratensensoren liegt m der Sensitivitat der Strukturen gegenüber Storbeschleunigungen, insbesondere gegenüber Drehbeschleunigungen um die sensitive Achse, sowie in der unzureichenden Robustheit der Struk- turen.
Ein Grund für die Sensitivitat gegenüber Storbeschleunigungen ist insbesondere in der geringen Arbeitsfrequenz dieser Drehratensensoren (1,5 kHz bis 6 kHz) begründet, da in die- sem Frequenzbereich im Kraftfahrzeug Storbeschleunigungen mit nicht zu vernachlässigenden Amplituden auftreten können .
Ein weiterer Grund ist mit den Funktionsprinzipien von Drehratensensoren verknüpft. Bei einem bestimmten Sensortyp i d außer durch eine (gewünschte) äußere Drehgeschwindigkeit um die sensitive Achse auch durch eine Drehbeschleunigung um dieselbe Achse ein Messsignal ausgelost. Die bekannten Drehratensensoren sind daher besonders empfindlich auf diese Art von Storbeschleumgung.
Die niedrigen Arbeitsfrequenzen sind ebenfalls ein Grund für die unzureichende Robustheit der Drehratensensoren, insbesondere was die Fallsicherheit betrifft. Ein weiterer Grund fαr die unzureichende Robustheit liegt in einer komplizierten Prozessfuhrung, beispielsweise einer Kombination von Bulk- und Oberflachenmikromechamk.
VORTEILE DER ERFINDUNG
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee besteht darin, daß die Schwerpunkte des ersten Coriolis- Massenelements, des zweiten Coriolis-Massenelements, der ersten Erfassungs-Masseneinrichtung und der zweiten Erfas- sungs-Masseneinrichtung im Ruhezustand in einem gemeinsamen Massenschwerpunkt zusammenfallen. Betreibt man einen derartig aufgebauten Drehratensensor mit einer gegenphasigen An- regung, welche eine entgegengesetzte Auslenkung der ersten Erfassungs-Masseneinrichtung und der zweiten Erfassungs- Masseneinrichtung unter dem Einfluß einer Corioliskraft bewirkt, so lassen sich Fremdeinflüsse von externen Linearbeschleunigungen oder Zentrifugalbeschleunigungen beseitigen, da diese lediglich eine gleichgerichtete Auslenkung der ersten Erfassungs-Masseneinrichtung und der zweiten Erfas- sungs-Masseneinrichtung nach sich ziehen. Außerdem bewirken Drehbeschleunigungen um die Sensierachse keine Auslenkung und haben somit keinen Einfluß.
Der erfindungsgemäße mikromechanische Drehratensensor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist also gegenüber den bekannten Losungsansätzen den besonderen Vorteil auf, daß Störempfindlichkeit und Querempfindlichkeit, Robustheit so- wie Auflösungsbereich (Fahrdynamikbεreich) stark verbessert sind. Erreicht wird dies durch die Wahlmöglichkeit einer hohen Arbeitsfrequenz und durch, die speziellen symmetrischen Ausführungen der Sensormassenelemente.
Die beschriebene Struktur ist für eine Fertigung in reiner Oberflachenmikromechanik ausgelegt, eine Umsetzung der Funktionsprinzipien auf andere Technologien (Bulk-Mikro- mechanik, LIGA, etc.) ist ]edoch leicht möglich. Das Sen- sorelement ist derart gestaltet, dass gegenüber einem Sili- ziumsubstrat, welches gleichzeitig als Referenz-Koordinatensystem dient, beweglich aufgehängte seismische Massen parallel zur Substratebene in Schwingungen versetzt werden. Eine um die Substratnormale wirkende äußere Drehrate er- zeugt eine Coriolis-Beschleunigung auf die bewegten Massen senkrecht zur Bewegungsrichtung und senkrecht zur Substratnormalen, das heißt ebenfalls parallel zur Substratebene. Es handelt sich demnach bei dem hier beschriebenen System um ein In-Plane/In-Plane-Lmearschwingersystem.
Bei der hier beschriebenen Struktur kommen gleichzeitig das Stimmgabelprinzip sowie das mverse Stimmgabelprinzip zur Geltung. Die beschriebene Struktur ist für Arbeitsfrequenzen > 10 kHz ausgelegt. Dies fuhrt zu einer weiteren Reduk- tion der Storempfmdlichkeit der Sensorelemente für den
Fall eines Einsatzes im Automobilbereich, da insbesondere Storbeschleunigungen im Fahrzeug m diesem Frequenzbereich deutlich reduziert sind gegenüber dem bisher genutzten Frequenzbereich von typischerweise 1,5 kHz bis 6 kHz. Die Wahl der Arbeitsfrequenz fuhrt weiterhin zu wesentlich robusteren Sensorstrukturen mit erhöhter Fallsicherheit . Eine Aufhangung an zahlreichen gefalteten Federelementen tragt ebenfalls zur Robustheit bei.
Als Funktionsprinzip werden hier sowohl das Stimmgabelprm- zip als auch das mverse Stimmgabelprinzip realisiert. Bei der Ausfuhrungsform fallen die Massenschwerpunkte der Einzelmassen in Ruhelage mit dem Masseschwerpunkt der gesamten Schwingstruktur in Ruhelage zusammen. Der Antrieb und die Detektion erfolgen bevorzugt orthogonal zueinander in der Substratebene um den gemeinsamen Masseschwerpunkt. Die Lage des Masseschwerpunkts der gesamten Schwingstruktur ist bezüglich des Substrats im Normalbetrieb zeitinvariant. Der Vorteil dieses Funktionsprinzips gegenüber den bekannten Prinzipien besteht darin, dass im Idealfall sowohl eine Drehbeschleunigung um die Z-Achse keinen Messeffekt hervorruft als auch bei geeigneter Auslegung Zentrifugalbeschleunigungen um die Z-Achse und Linearbeschleunigungen m Sen- siemchtung ebenfalls keinen Messeffekt hervorrufen, wodurch weitere Storquellen unterdruckbar sind.
In den Unteranspruchen finden sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen αes m Anspruch 1 angegebenen i- kromechanischen Drehratensensors.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist die erste Erfassungs-Masseneinnchtung über erste Federn, die entlang der ersten Achse weich und entlang der zweiten Achse hart aus- gebildet sind, mit dem ersten Coπolis-Massenelement verbunden und über zweite Federn, die entlang der ersten Achse hart und entlang der zweiten Achse weich ausgebildet smα, mit dem Substrat verbunden. Gleichzeitig ist die zweite Erfassungs-Masseneinnchtung über dr±tte Federn, die entlang
der ersten Achse weich und entlang der zweiten Achse hart ausgebildet sind, mit dem zweiten Coriolis-Massenelement verbunden und über vierte Federn, die entlang der ersten Achse hart und entlang der zweiten Achse weich ausgebildet sind, mit dem Substrat verbunden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist die Antriebseinrichtung eine erste Antriebs-Massenεmrichtung und eine zweite Antnebs-Massenemπchtung auf, wobei die Schwerpunkte der ersten Antnebs-Massenemrichtung und der zweiten Antnebs-Massenemrichtung im Ruhezustand ebenfalls im gemeinsamen Massenschwerpunkt zusammenfallen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist die erste Antnebs-Massenemrichtung ein erstes Antriebs-
Massenelement und ein zweites Antriebs-Massenelement und die zweite Antnebs-Massenemrichtung ein drittes Antriebs- Massenelement und ein viertes Antriebs-Massenelement auf, welche über einen eweiligen Kammantrieb einzeln antreibbar sind.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung sind das erste und zweite Antriebs-Massenelement über fünfte Federn, die entlang der ersten Achse hart und entlang der zweiten Acnse weich ausgebildet sind, mit dem ersten Coriolis- Massenelement verbunden und über sechste Federn, die entlang der ersten Achse weich und entlang der zweiten Achse hart ausgebildet sind, mit dem Substrat verbunden. Gleichzeitig sind das dritte und vierte Antriebs-Massenelement
über siebente Federn, die entlang der ersten Achse hart und entlang der zweiten Achse weich ausgebildet sind, mit dem zweiten Coriolis-Massenelement verbunden und ber achte Federn, die entlang der ersten Achse weich und entlang der zweiten Achse hart ausgebildet sind, mit dem Substrat verbunden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist das erste Coriolis-Massenelement die Gestalt eines geschlosse- nen polygonalen Rahmens, vorzugsweise eines im wesentlichen quadratischen Rahmens, auf.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist das zweite Coriolis-Massenelement innerhalb des ersten Corio- lis-Massenelements angeodnet und weist eine polygonale Gestalt, vorzugsweise eine im wesentlichen quadratische Gestalt, auf.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung sind das er- ste Coriolis-Massenelement und das zweite Coriolis-Massenelement durch die Antriebseinrichtung zu gegenphasigen Schwingungen entlang einer ersten Achse antreibbar und die erste Erfassungs-Masseneinnchtung und die zweite Erfassungs-Masseneinnchtung aufgrund der wirkenden Coπolis- Kraft in verschiedene Ricntungen entlang der zweiten Achse auslenkbar .
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weisen die erste Erfassungs-Masseneinnchtung ein erstes Erfassungs-
Massenelement und ein zweites Erfassungs-Massenelement und die zweite Erfassungs-Masseneinrichtung ein drittes Erfassungs-Massenelement und ein viertes Erfassungs-Massenelement auf, die jeweils eine Mehrzahl von Fingern haben, die entlang der zweiten Achse angeordnet sind, und daß an den Fingern bewegliche Elektroden vorgesehen sind, welche mit auf dem Substrat fest verankerten Elektroden zur Erfassung der Auslenkungen zusammenwirken.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung sind das erste Antriebs-Massenelement und das dritte Antriebs-Massenelement sowie das zweite Antriebs-Massenelement und das vierte Antriebs-Massenelement paarweise durch eine jeweilige Verbindungsfeder, welche entlang der ersten Achse weich und vorzugsweise entlang der zweiten Achse hart ausgebildet ist, miteinander gekoppelt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung sind das erste Erfassungs-Massenelement und das dritte Erfassungs- Massenelement sowie das zweite Erfassungs-Massenelement und das vierte Erfassungs-Massenelement paarweise durch eine jeweilige Verbindungsfeder, welche vorzugsweise entlang der ersten Achse hart und entlang der zweiten Achse weich ausgebildet ist, miteinander gekoppelt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist eine mechanische Kopplung entlang der x-Achse und entlang der y- Achse durch eine Koppelfedereinrichtung zwischen den Corio- lis-Massenelementen vorgesehen, wobei die Koppεlfederein-
richtung entlang der x-Achse und entlang der y-Achse weich gestaltet ist.
ZEICHNUNGEN
Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert .
Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausfuhrungsform des erfindungsge aßen mikromechanischen Drehratensensors.
BESCHREIBUNG DER AUSFUHRUNGSBEISPIELE
Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausfüh- rungsform des erfindungsgemaßen mikromechanischen Drehratensensors .
Es sollte hier erwähnt werden, dass aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht samtliche entsprechende Elemente in Figur 1 mit Bezugszeichen versehen worden sind.
In Figur 1 bezeichnet la ein erstes Antriebs-Massenelement, la ' ein zweites Antriebs-Massenelement, lb ein drittes Antriebs-Massenelement und lb λ ein viertes Antriebs-Massenelement. 2a ist ein erstes Coriolis-Massenelement und 2b ein zweites Coriolis-Massenelement. 3a bezeichnet ein erstes Erfassungs-Massenelement, 3a ein zweites Erfassungs-
Massenelement, 3b ein drittes Erfassungs-Massenelement und 3b ein viertes Erfassungs-Massenelement.
Wie aus Figur 1 deutlich hervorgeht, sind sämtliche funk- tionellen Massenelemente la, la 1b, lb , 2a, 2b, 3a, 3aΛ, 3b, 3b derart symmetrisch angeordnet, dass ihr Schwerpunkt in einem gemeinsamen Masseschwerpunkt SP zusammenfallt, welcher im Zentrum der Schwingstruktur liegt. Alle Einzelmassen sind beweglich über dem Substrat 100 aufgehängt. Der gewählte symmetrische Aufbau sorgt neben der Einstellung des gemeinsamen Masseschwerpunkts auch für eine Unempf d- lichkeit gegenüber Prozesstoleranzen.
Im Folgenden wird zunacnst der Antrieb des ersten und zwei- ten Coriolis-Massenelements 2a, 2b beschrieben, von denen das erste 2a eine geschlossene Rahmenstruktur aufweist und das zweite 2b eine im Wesentlichen quadratische Form mit daran angehängten rechtwinklmgen Wmkelfortsatzen aufweist .
Die Antnebs-Massenelemente la, lb bzw. laλ, lb λ sind über eine jeweilige Verbindungsfeder 9 bzw. 9 aneinander gekoppelt. Die Verbindungsfeder 9 bzw. 9λ ist entlang einer ersten Achse x weich gestaltet und vorzugsweise entlang einer zweiten dazu senkrechten Achse y hart gestaltet. Die Achsen x, y bilden eine Ebene, welche parallel zur Ebene eines betreffenden Substrats 100 verlauft, über dem die Schwingstruktur aufgehängt ist. Senkrecht aus der Zeichenebene heraus, also als Normale zur Substratoberflacne, ist die Z-
Achse orientiert, um die die Drehrate nach dem Coriolis- Prinzip erfasst werden soll.
Jedes der Antriebs-Massenelemente la, lb, la l v weist einen zugehörigen Kammantrieb auf, mit welchem eine Linearbewegung entlang der x-Achse angeregt werden kann. Der jeweilige Kammantrieb umfasst feste Elektroden 12a, 12b, 12a 12bλ, welche auf dem Substrat 100 verankert sind, sowie bewegliche Elektroden 13a, 13b, 13a', 13b welche an den betreffenden Antriebs-Massenele enten la, lb, la lb angebracht sind.
Die Antriebs-Massenelemente la, lb, la lb λ sind auf der der Verbindungsfeder 9 bzw. 9V abgewandten Seite über Ver- ankerungsfedern 5a, 5b, 5a 5b auf dem Substrat 100 verankert. Bezugszeichen 18 bezeichnet Verankerungen für die Federn 5a, 5b, 5a 5b λ . Diese Verankerungsfedern 5a, 5b, 5a 5b v sind entlang der x-Achse weich und vorzugsweise entlang der y-Achse hart gestaltet, um eine Auslenkung der Antriebs-Massenelemente la, la lb, lb1* entlang der y-
Achse zu vermeiden und quasi nur eine eindimensionale Bewegung entlang der x-Achse zu ermöglichen.
Mittels Verbindungsfedern 8a, 8a λ sind das erste bzw. zwei- te Antriebs-Massenelement la bzw. lax an ihren Längsenden jeweils mit dem äußeren rahmenformigen Coriolis-Massenelement 2a verbunden. Diese Federn 8a, 8a sind derart gestaltet, dass sie entlang der x-Achse hart und entlang der y-Achse weich sind. Dementsprechend folgt das Coriolis-
Massenelement 2a der x-3ewegung der Antriebs-Massenelemente la bzw. la λ .
In analoger Weise sind die Langsenden der Antriebs-Massen- elemente lb, lb x über Verbindungsfedern 8b, 8b' mit den W kelfortsatzen des zweiten Conolis-Massenelements 2b verbunden. Auch diese Verbindungsfedern 8b, 8b sind entlang der x-Achse hart und entlang der y-Achse weich ausgebildet. Daher folgt das Coriolis-Massenelement 2b der x- Bewegung der Antriebs-Massenelemente lb, lb .
Somit lasst sich ein symmetrischer Antrieb der Coπolis- Massenelemente 2a, 2b bewerkstelligen, welcher - wie spater erläutert wird - zweckmaßigerweise derart ausgelegt ist, dass er gegenphasige Schwingungen der Coriolis - Massenelemente 2a, 2b bewirkt.
Als Nächstes werden die Erfassungs-Massenelemente 3a, 3a , 3b, 3b v naher erläutert. Die Erfassungs-Massenelemente 3a, 3ax, 3b, 3b λ weisen jeweils eine Mehrzahl von Fingern F auf, welche ineinander greifen und welche hinsichtlich der Erfassungs-Massenelemente 3a, 3b bzw. 3a 3b gegeneinander gerichtet sind. Die Erfassungs-Massenelemente 3a, 3b bzw. 3a 3b λ sind in ihrer Mitte jeweils über eine Verbin- dungsfeder 10 bzw. 10 s miteinander verbunden. Die Verbindungsfeder 10 bzw. 10 ist entlang der y-Achse weich gestaltet und vorzugsweise entlang der x-Achse hart gestaltet. Die einzelnen Finger F sind entlang der y-Achse orientiert, und weisen bewegliche Elektroden 16a, 16b, 16a
16b λ auf, welche mit auf dem Substrat 100 fest verankerten Elektroden 14, 14 λ zur Erfassung der Auslenkungen entlang der y-Achse nach dem Differentialkondensator-Prinzip zusammenwirken .
Das erste und zweite Erfassungs-Massenelement 3a, 3a λ ist über jeweilige Verbindungsfedern 7a, 7a an seinen Längsenden mit dem ersten Coriolis-Massenelement 2a verbunden. Diese Federn 7a, 7a v sind entlang der x-Achse weich ausge- bildet und entlang der y-Achse hart ausgebildet.
In analoger Weise sind das dritte Erfassungs-Massenelement 3b und das vierte Erfassungs-Massenelement 3b durch Verbindungsfedern 7b, 7b v mit den Winkelfortsätzen des zweiten Coriolis-Massenelements 2b verbunden. Auch diese Verbindungsfedern 7b, 7b ' sind entlang der x-Achse weich und entlang der y-Achse hart ausgebildet. Diese Federn 7a, 7a 7b, 7b' ermöglichen, dass die entlang der y-Achse auf die Coriolis-Massenelemente 2a, 2b wirkende Coriolis-Kraft auf die Erfassungs-Massenelemente 3a, 3a Λ , 3b, 3b ' übertragen wird. Verankerungsfedern 6a, 6b, 6aλ, 6b , mit denen die Erfassungs-Massenelemente 3a, 3a x, 3b, 3b mit dem Substrat 100 verbunden sind, verhindern andererseits, dass die Antriebsbewegung entlang der x-Achse auf die Erfassungs- Massenelemente 3a, 3a 3b, 3b λ übertragen wird. Bezugszeichen 18 bezeichnet Verankerungen für die Federn 6a, βb, 6a \. 6b .
Nach alledem weist die vorliegende Struktur eine doppelte Entkopplung der Coriolis-Massenelemente 2a, 2b einerseits gegenüber dem Antrieb und andererseits gegenüber der Erfassung auf .
In der vorliegenden Sensorstruktur erfolgt die Detektion an einer ruhenden Struktur, was bedeutet, dass der Teil der Massen, das heißt die Erfassungs-Massenelemente, welche eine Elektrode der Plattenkondensator-Anordnung bildet, im Wesentlichen keine Antriebsbewegung ausführt. Der hier beschriebene Drehratensensore ist ein Linearschwinger-System, bei dem sowohl der Antrieb als auch die Detektion in der Substratebene erfolgen.
Wie bereits oben angedeutet, erfolgt die Anregung der
Struktur bevorzugt im antiparallelen Antriebsmode, was bedeutet, dass sich die Antriebs-Massenelemente la und lb bzw. la λ und lb und demzufolge auch die Coriolis - Massenelemente 2a, 2b gegenphasig bewegen. Die bei einer äußeren Drehrate um die Z-Achse auftretenden Coriolis-Beschleuni- gungen sind dann ebenfalls gegenphasig und führen bei geeigneter Auslegung der Strukturen zu einer Anregung eines antiparallelen Erfassungsmodus. Mit anderen Worten werden bei einer bestimmten Drehrichtung die Erfassungs-Massen- elemente 3a und 3a Λ in die positive y-Richtung und 3b und 3bλ in die negative y-Richtung ausgelenkt.
Der dadurch erzeugte erwünschte Messeffekt kann dann durch geeignete Auswertung direkt unterschieden werden von einem
unerwünschten Storeffekt, welcher durch eine äußere Lmear- bescnleunigung in y-Richtung oder einer Zentrifugalbeschleunigung hervorgerufen wird, welche jeweils gleichphasig auf die Erfassungs-Massenelemente beider Teilstrukturen wirken wurden.
Hinzu kommt, daß eine Drehbeschleunigung um die Sensierach- se zur keiner Auslenkung der Erfassungs-Massenεlemente in der Sensiemchtung fuhrt.
Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand bevorzugter Ausfuhrungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschrankt, sondern auf vielfaltige Weise modifi- zierbar .
Die Coπolis-Massenelemente können, müssen aber nicht, zur weiteren Stabilisierung über zusätzliche Federn am Substrat aufgehängt sein.
Die Antriebs-Massenelemente können auch indirekt über Federn zwischen den Erfassungs-Massenelementεn so verbunden sein, dass eine mechaniscne Kopplung beider Teilstrukturen in Antriebsrichtung vorliegt und es zur Ausbildung von parallelen und antiparallεlen Schwingungsmoden in x-Richtung kommt.
Die Erfassungs-Massenelemente andererseits können auch indirekt über Federn zwischen den Antriebs-Massenelementen derart verbunden sein, dass eine mechanische Kopplung bei-
der Teilstrukturen Detektionsrichtung vorliεgt und es zur Ausbildung von parallelen und antiparallelen Schwingungsmoden kommt .
Die Auslegung der an der beweglichen Struktur verbundenen Plattenkondensator-Strukturen kann mit oder ohne Mittelsteg erfolgen. Ein Mittelsteg dient zur Vermeidung von Kammfm- ger-Schwmgungen, welche zu unerwünschten Signalschwankungen in der elektrischen Auswertung fuhren können.
Eine mechanische Kopplung in Antriebsrichtung und in Erfassungsrichtung kann auch durch geeignete Koppelfederkonstruktionen zwischen den Conolis-Massenelementen erzielt werden, wobei diese Koppelfederkonstruktionen in Antriebs- nchtung und m Erfassungsnchtung weich zu gestalten sind.
Die Einzelmassen sind bevorzugt als geschlossene Rahmenstrukturen ausgelegt, was die Stabilität erhöht und dafür sorgt, dass die Frequenz der unerwünschten Out-of-plane- Schwingungsmoden einem gunstigeren Bereich liegt.
Bei einer Ausfuhrung der Massen als offene Rahmenstrukturen ist bevorzugt ein Mo entenausgleich durch eine geeignete Wahl der Federanknupfungspunkte als auch eine geeignete Auslegung der Rahmen erreichbar.
Die Massenelemente können perforiert (als Fachwerk) oder nicht-perfonert ausgelegt sein.