Wasch- und/oder Reinigungsartikel
Die vorliegende Erfindung betrifft Wasch- und/oder Reinigungsartikel in Festform, umfassend eine oder mehrere Schichten, insbesondere Wasch- und/oder Reinigungsartikel mit Sandwichform, ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung als Waschmittel.
Ein alltägliches Problem beim Reinigen von Gegenständen mithilfe von Wasser und flüssigen und festen Reinigungsmitteln, stellt die damit einhergehende Portionierung dar. Insbesondere beim Reinigen von Wäsche gestaltet sich das Befüllen der Waschmaschine mit Waschmittel oft als nicht benutzeroptimal. So muss die benötigte Menge an festem oder flüssigen Waschmittel zunächst abgemessen und anschließend in den meist sehr schmalen, unzugänglichen Waschmittelbehälter der Waschmaschine überführt werden. Dies hat meist zur Folge, dass ein Teil des Waschmittels verschüttet wird, was zu einer Verunreinigung des Bodens sowie zu einem unerwünschten Kontakt des Benutzers mit dem Waschmittel führen kann. Des weiteren gibt es viele Haushalte, insbesondere in Mietshäusern, die auf eine Gemeinschaftswaschmaschine zugreifen müssen, so dass ein Nachteil darin besteht, dass eine oder auch mehrere meist schwere Waschmittelpackungen, Weichspülerflaschen etc. durch das Haus befördert werden müssen. Hierbei ist nicht nur die Beförderung, sondern auch generell die Tatsache, dass mehrere getrennt verpackte Waschmittel und Wäschenachbehandlungsmittel wie Weichspüler benötigt werden, eine wenig benutzerfreundliche Begleiterscheinung darstellen.
Weiterhin besteht seit langer Zeit ein Bedarf, Wasch- und Reinigungsmittel herzustellen, deren wasch-, pflege- und/oder . reinigungsaktive Inhaltsstoffe in einem optimierten Waschprozess diese am Einsatzort jeweils zum gewünschten Zeitpunkt freisetzen. Im Stand der Technik werden bisher die in den Wasch- und Reinigungsmitteln enthaltenen pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktiven Substanz(en) im Überschuss eingesetzt bzw. dem Reinigungsprozess zugegeben.
Es werden beispielsweise Wasch- bzw. Reinigungsmittel beschrieben, bei denen die waschaktiven Substanzen auf Trägern aufgebracht sind. Derartige Reinigungsmittel bestehen häufig aus einem einzigen Träger, auf den waschaktive Substanzen aufgebracht sind oder der mit diesen getränkt ist. Solche Trägerreinigungsmittel sind nicht starr, sondern weich d. h. nicht formstabil und geben bei Kontakt mit dem Benutzer
spürbare Mengen an Reinigungsmittelstoffen ab, so dass bei manueller Handhabung ein sehr unangenehmes Gefühl an den Händen des Benutzers entsteht. Insbesondere bei waschaktiven Substanzen kann bei Hautkontakt Hautreizungen ausgelöst werden. Außerdem ist bei diesen bekannten Wasch- bzw. Reinigungsmitteln eine Freisetzung von pflege, reinigungs- und/oder waschaktiven Stoff zu unterschiedlichen Zeitpunkten und Bedingungen wie Temperatur und pH-Wert während des Reinigungsprozesses nicht möglich. Außerdem ist eine konzentrierte Abgabe gleicher oder unterschiedlicher waschaktiver Substanzmengen zu bestimmten Zeitpunkten während des Wasch- bzw. Reinigungsprozesses nicht möglich.
In den Patentschriften US 4,814,099, US 4,919835, US 4,931 ,200 und US 5,030,375 werden beispielsweise Wäschereinigungstücher beschrieben, bei denen ein wasserunlöslicher Vliesträger nacheinander mit verschiedenen Lösungen waschaktiver Substanzen getränkt und gegebenenfalls mit einer Schicht fester Bestandteile beschichtet wird. Der Benutzer kommt also nach wie vor mit dem Waschmittel in Kontakt. Ferner wird eine zeitlich versetzte Freisetzung nicht offenbart.
Ferner haben textile Wasch- und Reinigungsmittelträger, wie Tücher und dergleichen, den Nachteil, dass diese nur eine geringe oder praktisch keine Formstabilität aufweisen, und deshalb sich während des Wasch- oder Reinigungsprozess leicht zusammenfalten, so dass sich deren äußere Oberfläche erheblich verringert, so dass die Substanzabgabe behindert wird und unkontrolliert erfolgt.
Es besteht daher der Bedarf nach einem formstabilen, festem, biegbarem Wasch- und/oder Reinigungsartikel, der eine einfache Handhabung gewährleistet, bei Kontakt mit der Haut keine oder praktisch keine Reinigungsmittelsstoffe abgibt, eine Freigabe der wasch- bzw. reinigungsaktiven Substanzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in konzentrierten Dosen während des Reinigungsprozesses gewährleistet und/oder direkt am Reinigungsort gleichzeitig mit dem zu reinigenden Artikel eingesetzt werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es Wasch- und/oder Reinigungsartikel zur Verfügung zu stellen, die die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik überwinden. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung Wasch- und/oder Reinigungsartikel zur Verfügung zu stellen, die die Reinigungswirkung herkömmlicher Waschmittel aufweisen oder sogar übertreffen, hierbei jedoch bei Kontakt mit der Haut keine merkbaren Mengen Reinigungsmittelsstoffe abgeben sowie eine
Freigabe der wasch- bzw. reinigungsaktiven Substanzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten während des Reinigungsprozesses gewährleistet.
Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Herstellungsverfahren für derartige Wasch- und/oder Reinigungsartikel zur Verfügung zu stellen.
Die Lösung der genannten Aufgaben ist in den unabhängigen Stoff-, Verfahrens- und Verwendungsansprüchen beschrieben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich durch Kombination der unabhängigen Ansprüche mit den Merkmalen der abhängigen Unteransprüche.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch einen formstabilen Wasch- und/oder Reinigungsartikel in Festform der biegbar und/oder sprungelastisch ist und mindestens eine Schicht umfasst die wenigstens eine pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz aufweist, wobei die Schicht(en) auf einem Träger oder sandwichartig zwischen zwei Trägern angeordnet ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist der Wasch- und/oder Reinigungsartikel wenigstens eine Schicht und einen Träger auf.
Der erfindungsgemäße Wasch- und/oder Reinigungsartikel bei 20°C ein Elastizitätsmodul von ≥ 0,01 MPa und < 1000Mpa , vorzugsweise ≥ 0,1 MPA, bevorzugt ≥ 100MPa aufweist.
Unter dem Begriff „waschaktive bzw. reinigungsaktive bzw. pflegeaktive Substanz" werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Zubereitungen aller denkbaren, im Zusammenhang mit einem Wasch-, Reinigungs- und/oder Pflegevorgang relevanten Substanzen verstanden. Bei Wasch- und Reinigungsmittel sind dies in erster Linie die eigentlichen Wasch- und/oder Reinigungsstoffe mit ihren im weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläuterten Einzelkomponenten. Darunter fallen Aktivstoffe wie Tenside (anionische, nicht-ionische, kationische und amphotere Tenside), Buildersubstanzen (anorganische und organische Buildersubstanzen), Bleichmittel (wie beispielsweise Peroxo-Bleichmittel und Chlor-Bleichmittel), Bleichaktivatoren, Bleichstabilisatoren, Bleichkatalysatoren, Enzyme, spezielle Polymere (beispielsweise
solche mit Cobuilder-Eigenschaften), Vergrauungsinhibitoren, Farbstoffe und Duftstoffe (Parfüms), ohne dass der Begriff auf diese Substanzgruppen beschränkt ist.
Es werden unter dem Begriff „waschaktive bzw. reinigungsaktive Substanzen" jedoch auch Waschhilfsmittel und Reinigungshilfsmittel einschließlich Nachspülhilfsmittel verstanden. Beispiele für diese sind optische Aufheller, UV-Schutzsubstanzen, sog. Soil Repellents, also Polymere, die einer Wiederanschmutzung von Fasern oder anderen Oberflächen entgegenwirken. Auch Pflegemittel, wie Wäsche-Behandlungsmittel, insbesondere Weichspüler oder Faserpflegemittel werden erfindungsgemäß als waschaktive bzw. als reinigungsaktive bzw. als pflegeaktive Substanzen betrachtet. Formstabile und biegbare Wasch- und/oder Reinigungsartikel im Sinne dieser Erfindung umfassen insbesondere auch elastische Wasch- und/oder Reinigungsartikel.
Unter dem Begriff „elastischer Wasch- und/oder Reinigungsartikel" wird insbesondere verstanden, dass die die pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz enthaltenden Wasch- und/oder Reinigungsartikel eine Eigen-Formstabilität aufweisen, die sie befähigt, unter üblichen Bedingungen der Herstellung, der Lagerung, des Transports und der Handhabung durch den Verbraucher eine gegen Bruch und/oder Druck stabile, nicht zusammenfallende Struktur zu haben.
Insofern unterscheiden sich die erfindungsgemäß verwendeten Wasch- und/oder Reinigungsartikel grundlegend von Folien, textilen Trägern oder sogenannten „pouches", wie sie zur Bereitstellung von Waschmitteln, Reinigungsmitteln oder Pflegemitteln ebenfalls verwendet werden. Deren Struktur Kollabiert bereits bei einem Druck, der nur geringfügig unter dem Atmosphärendruck liegt. In ähnlicher Weise unterscheiden sich die erfindungsgemäßen biegbaren, vorzugsweise elastischen, Wasch- und/oder Reinigungsartikel jedoch auch von (nachträglich auf Träger aufgebrachte) Coatings und Tabletten. Wasch- und Reinigungsmittel-Tabletten würden, wenn man sie biegt, sofort zerbrechen.
So sind im Gegensatz zu einem bevorzugten Gegenstand der vorliegenden Erfindung imprägnierte Vliesstoffe, Pouches und Folien bei einer vertikalen Einspannung nur einer Seitenkante nicht formstabil und sacken zusammen. Bei Tabletten führt eine Belastung zum Bruch der Tablette.
Das Knickverhalten der Wasch- und/oder Reinigungsartikel der vorliegenden Erfindung
ist so ausgelegt, dass bei überschreiten einer kritischen Last dieser bei einer vertikalen Belastung der Balkenachse (= senkrecht stehend mit längster Achse) instabil wird (Prüfmethode = Eulerischer Knickfall). Je nach Einspannung ergeben sich bei Überschreitung der kritischen Last definierte Biegelinien. Imprägnierte Vliesstoffe, Pouches, Sheets (siehe EP1048722A) sind bei einer vertikalen Einspannung nicht formstabil sind und „zusammensacken" zusammen. Bei Tabletten führt eine Belastung dagegen nicht zur Biegung entlang der Balkenachse sondern zum Bruch der Tablette. Die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel stellen somit einen formstabilen, d.h. einen eigenständigen, selbst-tragenden, Körper dar.
Vorzugsweise lässt sich der Wasch- und/oder Reinigungsartikel durch Krafteinwirkung zumindest teilweise reversibel verformen (biegen) und weist nach Wegfall der Krafteinwirkung eine bestimmte Rückstellgeschwindigkeit auf. Hohe Rückstellgeschwindigkeiten werden dabei von starren Körpern erreicht, die in die Ausgangsform „zurückspringen", sofern sie nicht im eingedrückten Zustand verbleiben. Dieses Verhalten des „Zurückspringens" ist erwünscht, da auf diese Weise eine gewisse Auflockerung, d. h. verbesserte Löslichkeit der Aktivsubstanzen, ermöglicht wird. Es ist also erforderlich, eine ausreichende Rückstellgeschwindigkeit sicherzustellen. Der Wasch- und/oder Reinigungsartikel soll sich reproduzierbar verformen lassen, ohne dabei zu brechen.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel lässt sich, liegend auf einer ebenen Auflagefläche, entlang seiner längsten horizontal verlaufenden Achse, wenn man die gegenüberliegende Seite ortsfest hält, und die gegenüberliegende Seite anhebt, um ≥ 3°, vorzugsweise ≥ 5°, weiter bevorzugt ≥ 10°, noch bevorzugt ≥ 15°, weiter bevorzugt ≥ 20° biegen. Der sich zwischen der ebenen Fläche und dem gebogenen Artikel ergebende Öffnungswinkel kann auch ≥ 30°, ≥ 50°, ≥ 70°, ≥ 90°, ≥ 120° und sogar ≥ 150° sein, ohne das der Wasch- und/oder Reinigungsartikel bricht.
Wie vorstehend erwähnt, sollten bevorzugte erfindungsgemäße Wasch- und/oder Reinigungsartikel sich reversibel verformen lassen (bei irreversibler Verformung wäre keine Rückstellgeschwindigkeit messbar). In weiter bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist die Verformung vollständig reversibel, d.h. es sind erfindungsgemäße Wasch- und/oder Reinigungsartikel bevorzugt, die nach Wegfall der Krafteinwirkung in ihre ursprüngliche Form zurückkehren.
Besonders bevorzugt sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Wasch- und Reinigungsmittelartikel, die in Wasser bei ≥ 30°C in ≤ 10 min, insbesondere ≤ 5 min, vorzugsweise ≤ 2 min zerfallen.
Der Wasch- und/oder Reinigungsartikel kann gemäß einer Ausführungsform in Wasser bei > 30 °C innerhalb von > 0 - 30 min, vorzugsweise innerhalb von 15 min, bevorzugt innerhalb von 10 min, weiter bevorzugt innerhalb von 5 min zu ≥ 50 Gew.-%, vorzugsweise ≥ 60 Gew.-%, weiter bevorzugt ≥ 70 Gew.-%, noch weiter bevorzugt ≥ 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Wasch- und/oder Reinigungsartikels, dispergiert werden, wobei sich die wasserlöslichen Komponenten zu 90 % gelöst haben, und zwar unter Erhalt der Form des nichtwasserlöslichen Trägers.
Bevorzugt ist, wenn wenigstens eine Schicht, vorzugsweise sämtliche Schichten mindestens eine pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz enthalten oder daraus bestehen.
Der oder die Träger können erfindungsgemäß ebenfalls mindestens eine pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz enthalten oder daraus bestehen.
Die Schicht(en) und/oder Träger lassen sich gleichzeitig oder nacheinander mittels Extrusion, Imprägnierung, Giessen, Walzenbeschichtung, Rakeln, Sprühen, Pressen und/oder Einstreuen herstellen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden der Wasch- und/oder Reinigungsartikel, insbesondere die Schicht(en) und/oder Träger, am meisten bevorzugt die Schicht(en), mittels einer Extrusion erzeugt, wie sie beispielsweise in dem europäischen Patent EP-B-0 486 592 oder den internationalen Patentanmeldungen WO- A-93/02176 und WO-A-94/09111 beschrieben werden. Dabei wird ein festes Vorgemisch unter Druck vermischt und als Flächengebilde verpresst und der Strang nach Austritt aus der Form mittels einer Schneidevorrichtung auf die vorbestimmbare Dimension zugeschnitten. Das homogene und feste Vorgemisch enthält ein Plastifizier- und/oder Gleitmittel, welches bewirkt, daß das Vorgemisch unter dem Druck bzw. unter dem Eintrag spezifischer Arbeit plastisch erweicht und extrudierbar wird. Bevorzugte Plastifizier- und/oder Gleitmittel sind Tenside und/oder Polymere.
Das oder die Bindemittel müssen also von der Art sein, dass die klebenden Eigenschaften auch bei Temperaturen, welche signifikant oberhalb des Schmelzpunkts bzw. des Erweichungspunktes liegen, noch erhalten bleiben. Andererseits ist es auch wesentlich für die Wahl der Art und der Menge des oder der eingesetzten Bindemittel(s), dass zwar die bindenden Eigenschaften nach dem Wiederabkühlen innerhalb des Endprodukts nicht verloren gehen, der Zusammenhalt des Endprodukts somit gesichert ist, dass jedoch das Endprodukt selber unter üblichen Lager- und Transportbedingungen nicht verklebt.
Im weiteren Verlauf der Beschreibung dieser Erfindung wird einfachheitshalber nur noch von einem oder dem Bindemittel die Rede sein. Dabei soll jedoch klargestellt sein, dass an sich immer auch der Einsatz von mehreren, verschiedenen Bindemitteln und Mischungen aus verschiedenen Bindemitteln möglich ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Bindemittel eingesetzt, dass bei Temperaturen bis maximal 100CC, vorzugsweise bis maximal 80 °C und insbesondere bei 40°C bis 60 °C bereits vollständig als Schmelze vorliegt. Das Bindemittel muss also je nach Verfahren und Verfahrensbedingungen ausgewählt werden oder die Verfahrensbedingungen, insbesondere die Verfahrenstemperatur, müssen - falls ein bestimmtes Bindemittel gewünscht wird - an das Bindemittel angepasst werden.
Vorteilhaft ist wenn die Schichten gleichzeitig oder nacheinander auf einen Träger aufgebracht werden. Noch vorteilhafter ist es, wenn wenigstens eine, vorzugsweise mehrere Schichten zwischen einem oberen ersten Träger und einem unteren zweiten Träger angeordnet sind.
Die Schicht(en) und/oder Träger können einen hohen Kompaktierungsgrad aufweisen. Dies ist Vorteilhaft, weil hierdurch bei einem Hautkontakt mit dem erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel keine oder praktisch keine Reinigungsmittelstoffe auf die Haut bzw. Hände des Benutzers übertragen werden. Die Formulierung „praktisch keine" im Sinne dieser Erfindung bedeutet, das der Benutzer bei Hautkontakt mit dem erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel kein unangenehmes Gefühl an den Händen hat und möglichst nicht der Eindruck entsteht, dass Reinigungsmittelstoff, wie wasch- bzw. reinigungsaktive Stoffe oder dergleichen bei Kontakt auf der Haut zurückbleiben. Bei den im Stand der Technik bekannten weichen, flexiblen Wasch-
und/oder Reinigungsartikeln überträgt sich bekanntermaßen bei Hautkontakt ein schmieriger unangenehmer Reinigungsmittelfilm auf die Hände. Dies wird durch den erfindungsgemäßen Reinigungsmittelartikel deutlich verringert.
Besonders bevorzugt ist, wenn die äußere obere und/oder äußere untere Oberfläche des Wasch- und/oder Reinigungsartikels, insbesondere des Trägers, frei von pflege-, wasch-, und/oder reinigungsaktiver Substanzen, insbesondere frei von Tensiden, ist.
Eine weitere Verbesserung kann durch Verwendung von Trägern erreicht werden, wenn diese jeweils die obere Oberfläche und/oder die untere Oberfläche des aus wenigstens einer Schicht bestehenden Schichtkörpers vollständig abdeckt.
Die in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln eingesetzten Träger können mehrere Funktionen erfüllen. Zum einen können sie als Trägermaterial auch pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz enthaltenden oder daraus bestehen. Des weiteren eignen sie sich als Abdeckung der auf den ersten Träger aufgebrachten pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz aufweisenden Schicht und außerdem zum Schutz des Benutzers vor einem Hautkontakt mit diesen Substanzen.
Durch sprungelastische Träger und/oder Schichten lässt sich die Freisetzung der wasch- und/oder reinigungsaktiven Substanz(en) beschleunigen.
Außerdem können die Träger und/oder die Schicht(en) Hohlfasern aufweisen. In einer Ausführungsform kann der Träger auch ausschließlich aus Hohlfasern bestehen.
Weitere in Abhängigkeit der jeweiligen Ausführungsform sich ergebende vorteilhafte Eigenschaften der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel sind nachfolgend dargestellt:
- eine zeitlich versetzte Freigabe von an und/oder in Träger(n) und/oder Schicht(en) physikalisch oder chemisch gebundene bzw. enthaltende mindestens eine pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz, wie z.B. lösliche Builder, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobielle Substanz(en), Parfüme, Bleichaktivatoren und/oder Bleichkatalysatoren;
- neben der Modifizierung der Freisetzungseigenschaften der gebundenen Substanz kann weiterhin auch eine Einsparung an bestimmten Substanzen, wie z.B. Parfümen, erzielt werden, da diese z.B. erst zu einem späten Zeitpunkt während des Waschgangs
freigegeben werden und somit ihre Wirkung ohne Verlust frei entfalten können. Auch der Gehalt an Sprengmitteln kann vollständig oder teilweise reduziert werden, da sich beispielsweise über die Einstellung der Sprungelastizität und/oder den Kompaktierungsgrad des Trägers und/oder der Schicht(en) die Löslichkeit der mehrschichtig angeordneten pflege-, reinigungs- und/oder waschaktiven Stoffe erhöhen lässt;
- die Aufnahme und Bindung unerwünschter Stoffe an den Träger und/oder die Schicht(en), wie beispielsweise Farbstoffe, Schmutz, etc. beispielsweise aus der Waschlauge, so dass ein unerwünschtes gegenseitiges Einfärben aufgrund unterschiedlich farbiger Wäsche und/oder Vergrauung vermieden werden kann;
- des weiteren kann der Träger und/oder die Schicht, je nach Materialwahl, auch eine Anti-Statikwirkung aufweisen und anschließend im Wäschetrockner eingesetzt werden, d.h. der erfindungsgemäße Wasch- und Reinigungsartikel muss nach der Wäsche zunächst nicht aussortiert werden, sondern kann direkt mit in den Trockner oder in der Waschmaschine mit Trocknerfunktion verbleiben.
Erfindungsgemäß verwendbare Schichten, Hohlfasern und/oder Träger können als pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) Builder,
Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobielle Substanz(en), Parfüme, bleichaktive Substanz(en) und/oder Bleichkatalysatoren aufweisen.
Prinzipiell sind zum Einsatz als Trägermaterial der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln eine ganze Reihe von Faserstoffen, wie Hohl- und/oder Vollfaser, geeignet. Insbesondere textile Fasern sind geeignet.
Erfindungsgemäß geeignet sind auch Trägermaterialen basierend auf Vliesstoffen mit Hohlfasern, vorzugsweise mit 5 - 15 deren Durchmesser und einer Stapelfaserlänge von zwischen 6 - 30 mm und/oder Flächengewichten von 50 - 150 g/m2, beispielsweise aus Thermoplasten wie Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polyamiden (PA) und/oder Polyestem. Die Elastizität solcher Träger kann entweder durch eine vorherige Latex- Imprägnierung und/oder punktuelle Heißverklebung , vorzugsweise unter Druck, wesentlich erhöht werden.
Unter Textilfasern sind sämtliche Fasern, die sich textil verarbeiten lassen, zu verstehen. Beispielsweise können geeignete Fasern eine im Vergleich zu ihrem Querschnitt große Länge sowie ausreichende Festigkeit u. Biegsamkeit aufweisen.
Textilfasem lassen sich nach Herkunft oder stofflicher Beschaffenheit in folgende Gruppen einteilen:
1. Naturfasern: Bei diesen wird zwischen Fasern pflanzlicher, tierischer und mineralischer Herkunft unterschieden. Die den Faserpflanzen entstammenden Pflanzenfasern ( = pflanzliche Fasern) werden weiter unterteilt in a) Samenfasern, z.B. Baumwolle, Kapok, b) Bastfasern, z.B. Flachs, Hanf, Jute, Kenaf, Ramie, Rosella, Sunn, Urena, c) Hartfasern, z.B. Alfa- od. Espartogras, Fique, Henequen, Kokos, Manila, Phormium, Sisal. Tierfasern ( = tierische Fasern) gliedern sich in die Untergruppen a) Wolle, b) feine Tierhaare, z.B. Angora, Alpaka, Guanako, Kamel, Kanin, Kaschmir, Lama, Mohair, Vikunja, Yak, c) grobe Tierhaare, z.B. Rinder- u. Rosshaar, Ziegenhaar und d) Seiden, z.B. Maulbeer- und Tussahseide.
2. Chemiefasern: Diese früher Kunstfasern genannten Fasern lassen sich in solche aus natürlichen und synthetischen Polymeren sowie aus anorganischen Stoffen gruppieren. a) Abgewandelte Naturstoffe sind im allgemeinen pflanzlicher Herkunft. Hierzu gehören v.a. Fasern aus regenerierter Cellulose, wie Kupferseide, Viskosefasern, Modalfasern und Celluloseacetaten, wie Acetat, Triacetat, aus Alginaten, wie Alginatfasern und Polyisoprenen, wie Gummi. Fasern aus regenerierter Cellulose, gelegentlich auch solche aus Celluloseestem werden hierbei oft als Kunstseide oder Reyon bezeichnet. b) Unter Synthesefasern versteht man vollsynthetische Chemiefasern, die aus einfachen organischen Bausteinen (= Monomeren) durch Polymerisation, Polykondensation oder Polyaddition - also durch Polyreaktionen - hergestellt werden. Zu den Synthesefasern zählen beispielsweise die Elastofasern, wie Elastan, Elastodien; Fluorofasern; Polyacrylfasern, wie Polyacrylonitril, Modacryl; Polyamidfasern, wie Nylon, Aramid; Polychloridfasern, wie Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid; Polyesterfasern; Polyolefinfasern, wie Polyethylen, Polypropylen und Polyvinylalkoholfasern. c) Anorganische Chemiefasern können aus Glas, Kohlenstoff oder Metall sein. Sie werden zur Herstellung von Fasern in eine spinnfähige Form gebracht u. in diesem Zustand, beispielsweise in Lösung oder als Schmelze durch engporige Öffnungen, beispielsweise Düsen in ein verfestigendes Medium, z.B. Fällbad beim Nassspinnverfahren oder geheizter Spinnschacht beim Trockenspinnverfahren, gepresst bzw. in Schmelzspinn-Apparaten zu Filamenten geformt, ggf. verstreckt,
gefärbt, nach verschiedenen Methoden zu Fasern versponnen und zu Garnen vereinigt.
Prinzipiell sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln wasserlösliche und/oder wasserunlösliche sowohl gewebte wie auch nicht gewebte Materialien einsetzbar, wie Vliesstoffe, Gewebe oder Gewirke aus den oben genannten Materialien oder anderen geeigneten Materialien oder Gemischen davon. Außerdem sind auch Materialien wie u.a. Schaumstoffe, insbesondere offenporige Schaumstoffe, Mikrofasern, Nanofasern und/oder Folien als Materialien als Träger für die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln verwendbar, insbesondere sind z.B. Schaumstoffe, Vliesstoffe geeignet. Die Träger können hierbei aus einem bestimmten Material oder aus Materialgemischen bestehen.
Ebenso kann der Einsatz von wasserlöslichen Trägern unterschiedlicher Materialien von Vorteil sein, so dass die pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktiven Substanz(en) des Trägers unter Auflösung des Materials freigesetzt werden.
Des weiteren können die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel pflege- , wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) enthaltende Schichten aufweisen, wobei es sich in einer bevorzugten Ausführungsform bei den enthaltenen Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen um solche handelt, die vorzugsweise ausgewählt sind aus der Gruppe, umfassend Tenside, Enzyme, Builder, Bleichmittel und/oder Weichspüler.
Diese pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktiven Substanz(en) können als getrennt voneinander oder als Gemische gleicher oder unterschiedlicher Zusammensetzung in und/oder auch zwischen den Trägern und/oder Schichten angeordnet sein.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Artikel nur eine Schicht zwischen einem oberen und einem unteren Träger auf, so dass pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) voneinander getrennt zwischen den Trägern und in der Schicht angeordnet sind. Bevorzugt ist hierbei wenn die Schicht pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktiver Substanz(en) enthält oder daraus besteht.
Hinsichtlich der gewünschten zeitlich versetzten Freisetzung der einzelnen pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktiven Substanz(en) ist insbesondere eine Verteilung der
einzelnen Substanzen auf und/oder in möglichst viele separate Schichten wünschenswert. Daher enthält der erfindungsgemäße Wasch- und/oder Reinigungsartikel wenigstens zwei Schichten, vorzugsweise wenigstens drei Schichten, besonders bevorzugt mindestens vier Schichten, in denen und oder auf denen die gleichen und/oder unterschiedlichen pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktiven Substanz(en) angeordnet sind. Bevorzugt ist hierbei wenn mindestens eine Schicht pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktiver Substanz(en) enthält oder daraus besteht.
Betrachtet man den normalerweise gewünschten zeitlichen Freisetzungsablauf während des Reinigungsprozesses von pflege-, reinigungs- und/oder waschaktiven Substanzen, so kann man folgende grobe Reihenfolge der Freisetzungsphasen aufstellen:
Phase 1 : im wesentlichen Enzyme;
Phase 2: im wesentlichen Builder und Tenside;
Phase 3: im wesentlichen Bleichmittel
Phase 4: im wesentlichen Weichspüler und Parfüm.
Der jeweilige Freisetzungszeitpunkt lässt sich beispielsweise durch die Beschichtungs- reihenfolge und Anordnung der jeweiligen Schichten und stoffliche Beschaffenheit der Schichten einstellen. Bevorzugt ist hierbei wenn mindestens eine, bevorzugt alle, Schicht(en) und/oder Träger pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktiver Substanz(en) enthält oder daraus besteht.
So besteht der erfindungsgemäße Wasch- und/oder Reinigungsartikel in einer besonders bevorzugten Ausführungsform aus einem Träger, an den die möglichst spät freizusetzenden pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) , wie z.B. Parfüm oder Weichspüler chemisch oder physikalisch gebunden sind. Auf diesem Träger befindet sich als erste pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) eine Bleichmittel aufweisende Schicht und ggf. ähnlich wirkende Stoffe. Die nächste Schicht weist Builder und ggf. ähnlich wirkende Stoffe auf. Auf dieser Schicht wird nachfolgend eine Schicht mit Enzymen und ähnlichen Stoffen und darauf eine eine Tensidmischung aufweisende Schicht angeordnet, die möglichst rasch freigesetzt werden soll. Diese Schicht wird beispielsweise mit einem Vliesträger abgedeckt, der gegebenenfalls wasserlöslich sein kann, so dass von dieser Seite des Wasch- und/oder Reinigungsartikels her die Substanzfreisetzung besonders schnell erfolgen kann.
Als Träger, beispielsweise zur Abdeckung einer Schicht, können auch wasserlösliche Polymere, die als Flüssigkeit aufgesprüht bzw. aufgedüst werden und nach Konditionierung einen dünnen Film ergeben verwendet werden.
Es können aber selbstverständlich auch weniger oder mehr Schichten in dem erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel enthalten sein und/oder eine andere Verteilung der pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktiven Substanz(en) in den Schichten ist ohne weiteres möglich.
Hinsichtlich der Größe und Form der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel ist prinzipiell eine große Anzahl verschiedener Formen und Größen denkbar. Diese werden in der Regel lediglich bestimmt durch einerseits eine genügend große Fläche zur Aufnahme der von dem Träger zu absorbierenden und/oder adsorbierenden pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktiven Substanz(en) und für die Auftragung der pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) enthaltenden und/oder daraus bestehenden Schichten, andererseits durch eine noch angenehm zu handhabende, für den Benutzer akzeptable Größe.
Des weiteren können die Wasch- und/oder Reinigungsartikel als Einzelportionen in einem Spender gestapelt werden in Form von faltbaren Blättern ausgeführt werden. Es können aber auch von Rollen abreißbare Blätter geeignet sein, wenn der Wasch- und/oder Reinigungsartikel entsprechend biegbar ausgebildet ist. Je nachdem in welcher Darreichungsform der erfindungsgemäße Wasch- und/oder Reinigungsartikel vorliegt, ist eine Prägung oder Stanzung des Reinigungsartikels sinnvoll, um ihm Stabilität zu verleihen. Insbesondere bei der abreißbaren Variante, sollten Sollbruchkanten vorgestanzt werden.
Des weiteren können die Träger auch bedruckt, beispielsweise mit Benutzungshinweisen oder eingefärbt werden, was insbesondere der Verbraucherinformation, Ästhetik und der Individualisierung des Artikels zuträglich ist.
In Anbetracht der dargestellten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel konnte somit eine deutliche Verbesserung der bisher im Stand der Technik bekannten Wasch- und Reinigungsmittelformulierungen erzielt werden. Neben den schon erläuterten Eigenschaften wie die einfache Handhabung und Portionierung,
die erfolgreiche Kontaktvermeidung mit dem Benutzer und die zeitlich versetzte Freisetzung der pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktiven
Substanz(en) , die eine drastische Einsparung von Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen zur Folge hat, sowie durch die besondere Beschaffenheit der Träger, bevorzugt mit mehreren Funktionen, sind insbesondere noch folgende durch die Beschaffenheit der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel bedingten Vorteile in Abhängigkeit der jeweiligen Ausführungsform zu nennen:
- Kein Waschmittelverlust durch Verklumpung oder Einlagerung von Waschmittel in der Waschmaschine oder in den Wäscheteilen,
- Homogenität der einzelnen Komponenten durch Schichtanordnung,
- Staubfreiheit, und
- gegebenenfalls kann eine Sprungelastizität beispielsweise unter anderem eine Ablagerung in den Spalten der Waschmaschine oder in Wäscheknäuel verhindern.
In einer Ausführungsform weist der Wasch- und/oder Reinigungsartikel nach Wegfall einer Verformungskrafteinwirkung eine Rückstellgeschwindigkeit v eine Rückstellgeschwindigkeit v von ≥ 0,001 mm/min und ≤ 10000 mm/min, vorzugsweise ≥ 10 mm/min, bevorzugt von ≥ 100 mm/min und weiter bevorzugt von > 1000mm/min auf.
Bevorzugt ist, dass wenigstens ein Träger und/oder wenigstens eine Schicht auf extrudierter pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktiver Substanz basiert.
Vorteilhaft ist, wenn zwischen der äußeren Oberfläche wenigstens eines Träger und der dieser Oberfläche zugewandten äußeren Oberfläche einer Schicht pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz angeordnet ist.
Weiter vorteilhaft ist, wenn wenigstens zwischen der äußeren Oberfläche einer ersten Schicht und der dieser Oberfläche zugewandten äußeren Oberfläche einer zweiten Schicht pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz angeordnet ist.
Die zwischen zugewandten, äußeren Oberflächen angeordnete pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en), kann klemmbar, haftend und/oder adsorptiv gelagert sein, vorzugsweise ist die Substanz(en) eingebettet.
Besonders vorteilhaft ist, dass wenigstens eine Schicht und/oder wenigstens ein Träger, vorzugsweise wenigstens eine extrudierte Schicht und/oder wenigstens ein extrudierter Träger, pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) in Form von festen, flüssigen, gelförmigen und/oder pastösen Körpern umfasst.
Diese Körper umfassen Partikel, Agglomerate, Pulver, Granulate und/oder Tropfen.
Wenigstens eine Schicht und/oder Träger, bevorzugt jede Schicht und/oder jeder Träger kann einen Löslichkeitsverbesserer und/oder ein Plastifizierhilfsmittel aufweisen.
Der Wasch- und/oder Reinigungsartikel kann mindestens eine pflegende-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Tenside, Desintegrationshilfsmittel, Enzyme, Builder, Cobuilder, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Bleichstabilisatoren, Bleichkatalysatoren, Polymere, Weichspüler, Klarspüler, Alkalisierungsmittel, Acidifizierungs ittel, Antiredepositionsmittel,
Farbübertragungsinhibitoren, Silberschutzmittel, Vergrauungsinhibitoren,
Schmutzabweisende Substanzen, optische Aufheller, antimikrobielle Substanzen, Duftstoffe, Parfüme, Farbstoffe, UV-Schutzsubstanzen und/oder Hilfs- und Zusatzstoffe, aufweisen.
Die Tenside sind ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Aniontenside, Niotenside, Kationtenside, Amphotenside, Aminosäuren, Alkylsubstituierte Aminosäuren, Acylierte Aminosäuren und/oder Gemini-Tenside.
Hilfs- und/oder Zusatzstoffe sind ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
Knitterschutzmittel, Schauminhibitoren, Antioxidantien, Antistatika, Stoffe zur
Verbesserung der Wiederbenetzbarkeit, UV-Absorber, Komplexbildner, Mittel zur Einstellung des pH-Wertes und/oder Enzymstabilisatoren.
Wenigstens ein Träger und/oder eine Schicht, vorzugsweise der Wasch- und/oder Reinigungsartikel, kann aus wasserlöslichen Material bestehen.
Bevorzugt ist, wenn sich bei dem Wasch- und/oder Reinigungsartikel die Aktivsubstanzen in Wasser bei > 30 °C innerhalb von > 0 - 30 min, vorzugsweise innerhalb von 15 min, bevorzugt innerhalb von 10 min, weiter bevorzugt innerhalb von 5 min, und am meisten bevorzugt innerhalb von 1-3 min, zu≥ 50 Gew.-%, vorzugsweise
≥ 60 Gew.-%, weiter bevorzugt ≥ 70 Gew.-%, noch weiter bevorzugt ≥ 80 Gew.-%, besonders bevorzugt ≥ 90 Gew.-% und am meisten bevorzugt ≥ 99 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtaktivsubstanzen des Wasch- und/oder Reinigungsartikels, lösen.
Wenn in der Beschreibung nicht anders angegeben beziehen sich Gewichtsangaben auf das Gesamtgewicht des Wasch- und/oder Reinigungsartikels. Ferner sind die jeweiligen Gewichtsangaben der Substanzen so zu wählen, dass das Gesamtgewicht des Wasch- und/oder Reinigungsartikels 100 Gew.-% nicht übersteigt.
Der Träger kann gewebte und/oder nicht gewebte Materialien umfassen, vorzugsweise Vliesstoffe, Gewebe, Folien und/oder Gewirke.
Die Materialien des Trägers sind ausgewählt aus der Gruppe umfassend Schaumstoffe, insbesondere offenporige Schaumstoffe, synthetische und/oder natürliche Fasern, vorzugsweise Mikrofasern, Nanofasern, Hohl- und/oder Vollfasern.
Die Festigkeit des Polyacrylat-Schaumstoffes oder Vliesstoffes kann durch Quervernetzung mit geeigneten Thermoplasten, insbesondere Polyethylen (PE) erhöht werden. Dadurch kann erreicht werden, daß das dreidimensionale Netzwerk des mit Wasser oder Waschlauge aufgequollenen Trägers, beispielsweise eines Polyacrylat- Schaumstoffes oder Vliesstoffes, erhalten bleibt. Dies ist Vorteilhaft, weil hierdurch beispielsweise eine Entnahme des Trägers nach dem Waschvorgang dadurch ermöglicht wird.
Die jeweiligen Schichten des Wasch- und/oder Reinigungsartikels können gleiche und/oder unterschiedliche Gewichtsgehalte an pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktiver Substanz aufweisen.
Eine oder mehrere pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanzen enthaltenden Schichten und/oder Träger können jeweils eine oder mehrere gleiche oder verschiedene pflege, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) aufweisen.
Der Wasch- und/oder Reinigungsartikel nach einem der vorherigen Ansprüche, kann mindestens eine enzymhaltige Schicht frei von Bleichmittel und/oder mindestens eine bleichmittelhaltige Schicht frei von Enzym aufweisen.
Der erfindungsgemäße Wasch- und/oder Reinigungsartikel kann mindestens eine Farbstoff und/oder Duftstoff haltige Schicht frei von Bleichmittel und/oder mindestens eine bleichmittelhaltige Schicht frei von Farbstoff und/oder Duftstoff aufweisen.
Vorteilhaft ist, wenn mindestens eine Schicht und/oder mindestens ein Träger, des Wasch- und/oder Reinigungsartikel, pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz in Granulatform, vorzugsweise Enzymgranulat, umfasst.
Bevorzugt ist, wenn zwischen wenigstens einer äußeren Oberfläche einer ersten Schicht und der dieser zugewandten äußeren Oberfläche eines Trägers und/oder einer zweiten Schicht pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz in Granulatform, vorzugsweise Enzymgranulat, angeordnet, vorzugsweise eingebettet, ist. Besonders bevorzugt ist, wenn das Granulat gecoatetes Granulat ist.
Die Dicke des Wasch- und/oder Reinigungsartikels macht von zwischen 0,5 mm und 2 cm, vorzugsweise von zwischen 1 mm und 1 ,5 cm, bevorzugt von zwischen 2 mm und 1 ,2 cm, weiter bevorzugt von zwischen 4 mm und 1 ,2 cm und noch bevorzugter von zwischen 6 mm und 1cm, aus.
Die Dicke der Schichten hängt maßgeblich von der Schichtenanzahl ab. Die Gesamthöhe bzw. Dicke des Wasch- und/oder Reinigungsartikels ist bevorzugt ≤ 1 cm.
Bevorzugt macht die Schichthöhe bzw. Schichtdicke einer Schicht von zwischen ≥ 0,1 mm und ≤ 1 ,2 cm, vorzugsweise von zwischen ≥ 0,2 mm und ≤ 1cm, bevorzugt von zwischen ≥ 0,4 mm und < 0,8 cm, weiter bevorzugt von zwischen > 0,6 mm und ≤ 0,6 cm, mehr bevorzugt von zwischen ≥ 0,6 mm und ≤ 0,4 cm, noch mehr bevorzugt von zwischen ≥ 0,8 mm und ≤ 0,3 cm und am meisten bevorzugt von zwischen ≥ 1 mm und ≤ 2 mm auf.
Bevorzugt weist bei einem Wasch- und/oder Reinigungsartikel mit drei Schichten jede Schicht eine Schichtdicke von ≤ 2 mm auf.
Der Wasch- und/oder Reinigungsartikel weist bevorzugt ein Gewicht von zwischen 10 g und 140 g, bevorzugt von zwischen 25 g und 100 g, weiter bevorzugt von zwischen 35 g und 90 g und noch bevorzugter von zwischen 40 g und 85 g, auf.
Die äußere obere Trägeroberfläche und/oder die äußere untere Trägeroberfläche des Wasch- und/oder Reinigungsartikel, welche nicht mit einer äußeren Oberfläche einer Schicht in Kontakt stehen, kann keine pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz aufweisen.
Mindestens eine Schicht und/oder mindestens ein Träger weist wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei, bevorzugt wenigsten vier pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanzen auf.
Zwischen zwei Schichten, zwischen einer Schicht und einem Träger und/oder zwischen einem Träger und einer Schicht können wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei, bevorzugt wenigsten vier pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanzen aufgebracht werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel weist einen unteren Träger und einen oberen Träger aus textilem Material auf, zwischen denen wenigstens eine Schicht, vorzugsweise 2 bis 10 Schichten, basierend auf mindestens einer, vorzugsweise 2 bis 10, pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktiven Substanz(en), angeordnet ist, wobei gegebenenfalls die äußere obere Oberfläche des Trägers und die äußere untere Oberfläche des Trägers frei von pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktiver Substanz(en) ist.
In einer weiteren bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel, weist dieser auf:
- einen unteren, vorzugsweise wasserlöslichen, Träger, der gegebenenfalls pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) aufweist, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Builder, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobielle Substanz(en), Parfüme, bleichaktive Substanz(en) und/oder Bleichkatalysatoren;
- eine darauf angeordnete erste, vorzugsweise extrudierte, Schicht, die pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en), bevorzugt Bleichmittel aufweist;
- eine auf der ersten Schicht angeordnete weitere zweite, vorzugsweise eingestreute und/oder aufgestreute, Schicht, die pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en), bevorzugt Builder aufweist;
- eine auf der zweiten Schicht angeordnete weitere dritte, vorzugsweise gerakelte, Schicht die pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en), bevorzugt Enzyme aufweist;
- eine auf der dritten Schicht angeordnete weitere vierte, vorzugsweise gegossene, Schicht die pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en), bevorzugt Tensid aufweist; und
- einen auf der vierten Schicht angeordneten, vorzugsweise wasserlöslichen, Träger, der gegebenenfalls pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) aufweist, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Builder, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobielle Substanz(en), Parfüme, bleichaktive Substanz(en) und/oder Bleichkatalysatoren.
In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel, weist dieser auf:
- einen unteren, vorzugsweise wasserlöslichen, Träger, der gegebenenfalls pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) aufweist, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Builder, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobielle Substanz(en), Parfüme, bleichaktive Substanz(en) und/oder Bleichkatalysatoren;
- eine darauf angeordnete erste, vorzugsweise extrudierte oder gegossene, Schicht, die pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en), bevorzugt Builder und Tenside aufweist;
- eine auf der ersten Schicht angeordnete weitere zweite, vorzugsweise extrudierte, Schicht, die pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en), bevorzugt Bleichmittel und/oder Bleichaktivator aufweist;
- eine auf der zweiten Schicht angeordnete weitere dritte, vorzugsweise extrudierte oder gegossene, Schicht die pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en), bevorzugt Builder und Tenside aufweist;
- eine auf der dritten Schicht angeordnete weitere vierte, vorzugsweise eingestreute oder aufgestreute, Schicht die pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en), bevorzugt Enzyme aufweist; und
- einen auf der vierten Schicht angeordneten, vorzugsweise wasserlöslichen, Träger, der gegebenenfalls pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) aufweist, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Builder, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobielle Substanz(en), Parfüme, bleichaktive Substanz(en) und/oder Bleichkatalysatoren.
In einer weiteren Ausführungsformen können zwischen extrudierte und/ oder gegossene Schichten pulverförmige und/oder granuläre pflege-, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) eingestreut oder aufgestreut werden.
Wenigstens ein Träger und/oder wenigstens eine Schicht können wenigstens einen wasserlöslichen Thermoplast enthalten oder aus Thermoplast bestehen. Vorzugsweise ist der Thermoplast ausgewählt aus der Gruppe umfassend Polyvinylalkohol (PVA), acetalisierter Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenoxid, Gelatine, Cellulose, Stärke und Derivate der vorgenannten Stoffe, Polyvinylalkohol (PVA), acetalisierter Polyvinylalkohol und/oder Mischungen der vorgenannten Polymere, wobei Polyvinylalkohol besonders bevorzugt ist.
Die vorstehend beschriebenen Polyvinylalkohole sind kommerziell verfügbar, beispielsweise unter dem Warenzeichen Mowiol® (Clariant). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Polyvinylalkohole sind beispielsweise Mowiol® 3-83, Mowiol® 4-88, Mowiol® 5-88, Mowiol® 8-88 sowie Clariant L648.
Weitere besonders geeignete Polyvinylalkohole sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
Weitere geeignete Polyvinylalkohole sind ELVANOL® 51-05, 52-22, 50-42, 85-82, 75-15, T-25, T-66, 90-50 (Warenzeichen der Du Pont), ALCOTEX® 72.5, 78, B72, F80/40, F88/4, F88/26, F88/40, F88/47 (Warenzeichen der Harlow Chemical Co.), Gohsenol® NK-05, A-300, AH-22, C-500, GH-20, GL-03, GM-14L, KA-20, KA-500, KH-20, KP-06, N- 300, NH-26, NM11Q, KZ-06 (Warenzeichen der Nippon Gohsei K.K.).
Der bei Bildung des Trägers verwendbare wasserlösliche Thermoplast kann zusätzlich Polymere ausgewählt aus der Gruppe, umfassend Acrylsäure-haltige Polymere, Polyacrylamide, Oxazolin-Polymere, Polystyrolsulfonate, Polyurethane, Polyester, Polyether und/oder Mischungen der vorstehenden Polymere, aufweisen.
Bevorzugt ist, wenn das verwendete wasserlösliche Thermoplast einen Polyvinylalkohol umfaßt, dessen Hydrolysegrad 70 bis 100 Mol-%, vorzugsweise 80 bis 90 Mol-%, besonders bevorzugt 81 bis 89 Mol-% und insbesondere 82 bis 88 Mol-% ausmacht.
Weiter bevorzugt ist, dass das verwendete wasserlösliche Thermoplast einen Polyvinylalkohol umfaßt, dessen Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 100.000 gmor1, vorzugsweise von 11.000 bis 90.000 gmol"1, besonders bevorzugt von 12.000 bis 80.000 gmol"1 und insbesondere von 13.000 bis 70.000 gmol"1 liegt.
In einer weiteren Ausführungsform, umfasst mindestens ein Träger und/oder die Schicht(en) die genannten Thermoplasten in Mengen von mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt von mindestens 80 Gew.-% und insbesondere von mindestens 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des jeweiligen Träges bzw. der jeweiligen Schicht.
Im Folgenden sollen nun die in den erfindungsgemäßen Reinigungsmitteln eingesetzten Bestandteile und Komponenten näher erläutert werden. Die aufgeführten Substanzen verteilen sich bevorzugt wie bereits erläutert in den Trägern und/oder in den zwischen den Trägern befindlichen Schichten. Sie können jedoch auch in und/oder auf den Schicht(en) und/oder in und/oder auf den Trägern enthalten sein. Bevorzugt ist hierbei wenn mindestens eine Schicht und/oder Träger pflege -, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanz(en) enthält oder daraus besteht.
Tenside
In den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln können Anion-, Nio-, Kation- und/oder Amphotenside verwendet werden. Der Gesamttensidgehalt bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen des erfindungsgemäßen Reinigungsartikels liegt bei vorzugsweise 1 bis 50 Gew.-%, mehr bevorzugt 5 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 30 Gew.-% und insbesondere 15 bis 25 Gew.-%.
Aniontenside
Es können beispielsweise anionische Tenside vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt werden. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9.13-
Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-ι8- Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind Alkylsulfonate, die aus C12.18- Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Alkylsulfonate (INCI Sulfonic Acids) weisen üblicherweise einen aliphatischen geradkettigen oder ein oder mehrfach verzweigten, acyclischen oder cyclischen, gesättigten oder ein oder mehrfach ungesättigten, vorzugsweise verzweigten, acyclischen, gesättigten, Alkylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise 9 bis 20, insbesondere 11 bis 18 und besonders bevorzugt 13 bis 17 Kohlenstoffatomen auf. Geeignete Alkylsulfonate sind dementsprechend die gesättigten Alkansulfonate, die ungesättigten Olefinsulfonate und die - sich formal von den auch den Alkylethersulfaten zugrundeliegenden alkoxylierten Alkoholen ableitenden - Ether- sulfonate, bei denen man endständige Ethersulfonate (n-Ethersulfonate) mit an die Polyether-Kette gebundener Sulfonat-Funktion und innenständige Ethersulfonate (/-Ethersulfonate) mit dem Alkylrest verknüpfter Sulfonat-Funktion. Erfindungsgemäss bevorzugt sind die Alkylsulfonate, insbesondere Alkylsulfonate mit einem verzweigten, vorzugsweise sekundären, Alkylrest, beispielsweise das sekundäre Alkansulfonat sek. Na-C13.17-Alkansulfonat (INCI Sodium C14-17 Alkyl See Sulfonate).
Bevorzugt eingesetzte Arylsulfonate sind Alkylbenzolsulfonate, wobei die Alkylreste verzweigte und unverzweigte Ketten mit C1-C20, bevorzugt C2-C18, besonders bevorzugt C6-C16 und am meisten bevorzugt C8-C12 darstellen. Besonders bevorzugte Beispiele sind hierbei LAS und/oder Cumolsulfonat.
Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die α- sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Taigfettsäuren geeignet.
Geeignete weitere anionische Tenside sind insbesondere Ligninsulfonate, Fettsäure- cyanamide, anionische Sulfobernsteinsäuretenside, Fettsäureisothionate,
Acylaminoalkansulfonate (Fettsäuretauride), Fettsäuresarcosinate, Ethercarbonsäuren und Alkyl(ether)phosphate.
Auch geeignet sind Sulfonierungsprodukte von ungesättigten Fettsäuren, beispielsweise ölsäure. Insbesondere sind α-Sulfofettsäurealkylester bevorzugt, die eine Alkylkette mit nicht mehr als 4 C-Atomen in der Estergruppe aufweisen, beispielsweise Methylester,
Ethylester, Propylester und Butylester. Mit besonderem Vorteil werden die Methylester der α-Sulfofettsäuren (MES), aber auch deren verseifte Disalze eingesetzt.
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestem sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierpro- dukte von gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
In der vorliegenden Erfindung können auch Alkylsulfate wie z.B. Fettalkoholsulfate eingesetzt werden. Geeignete Alkylsulfate sind Sulfate gesättigter und ungesättigter Fettalkohole mit Ce-C^, bevorzugt Cι0-C18 und besonders bevorzugt von dι-C16. Besonders geeignete Alkylsulfate sind solche mit nativem C-Schritt C12-14-16 und/oder petrochemischem C-Schritt C12-13, C14-C15 im Bereich von 0 bis 15 %, bevorzugt 0- 10 %, besonders bevorzugt 0-8 %. Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Taigfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C 0-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie Cι4-Cι5-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäss den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.
Die weiterhin geeigneten Alkylethersulfate (Fettalkoholethersulfate, INCI Alkyl Ether Sulfates) sind Produkte von Sulfatierreaktionen an alkoxylierten Alkoholen. Dabei versteht der Fachmann allgemein unter alkoxylierten Alkoholen die Reaktionsprodukte von Alkylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, mit Alkoholen, im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt mit längerkettigen Alkoholen, d.h. mit aliphatischen geradkettigen
oder ein oder mehrfach verzweigten, acyclischen oder cyclischen, gesättigten oder ein oder mehrfach ungesättigten, vorzugsweise geradkettigen, acyclischen, gesättigten, Alkoholen mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 18, insbesondere 10 bis 16 und besonders bevorzugt 12 bis 14 Kohlenstoffatomen. In der Regel entsteht aus n Molen Ethylenoxid und einem Mol Alkohol, abhängig von den Reaktionsbedingungen, ein komplexes Gemisch von Additionsprodukten unterschiedlicher Ethoxylierungsgrade (n = 1 bis 30, vorzugsweise 0.3 bis 20, insbesondere 0.3 bis 10, besonders bevorzugt 0.3 bis 5). Eine weitere Ausführungsform der Alkoxylierung besteht im Einsatz von Gemischen der Alkylenoxide, bevorzugt des Gemisches von Ethylenoxid und Propylenoxid. Ganz besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind niederethoxylierte Fettalkohole mit 0.3 bis 4 Ethylenoxideinheiten (EO), insbesondere 0.3 bis 2 EO, beispielsweise 0.5 EO, 1.0 EO, 1.3 EO und/oder 2.0 EO wie Na-C12.14- Fettalkohol+0.5EO-sulfat, Na-C12.14-Fettalkohol+1.3EO-sulfat, Na-C12.14-
Fettalkohol+2.0EO-sulfat und/oder Mg-Cn_14-Fettalkohol+1.0EO-sulfat.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C7.21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte Cg-n-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12.18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet.
Bevorzugte weitere anionische Tenside sind die anionischen Sulfobernsteinsäuretenside, Sulfosuccinate, Sulfosuccinamate und Sulfosuccinamide, insbesondere Sulfosuccinate und Sulfosuccinamate, äußerst bevorzugt Sulfosuccinate. Bei den Sulfosuccinaten handelt es sich um die Salze der Mono- und Diester der Sulfobernsteinsäure HOOCCH(SO3H)CH2COOH, während man unter den Sulfosuccinamaten die Salze der Monoamide der Sulfobernsteinsäure und unter den Sulfosuccinamiden die Salze der Diamide der Sulfobernsteinsäure versteht. Eine ausführliche Beschreibung dieser bekannten Aniontenside liefern A. Domsch und B. Irrgang in Anionic suriactants: organic chemistry (edited by H. W. Stäche; Surfactant science series; volume 56; ISBN 0-8247-9394-3; Marcel Dekker, Inc., New York 1996, S. 501-549).
Bei den Salzen handelt es sich bevorzugt um Alkalimetallsalze, Ammoniumsalze sowie Mono-, Di- bzw. Trialkanolammoniumsalze, beispielsweise Mono-, Di- bzw. Triethanolammoniumsalze, insbesondere um Lithium-, Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalze, besonders bevorzugt Natrium- oder Ammoniumsalze, äußerst bevorzugt Natriumsalze.
In den Sulfosuccinaten ist eine bzw. sind beide Carboxylgruppen der Sulfobernsteinsäure vorzugsweise mit einem bzw. zwei gleichen oder verschiedenen unverzweigten oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, acyclischen oder cyclischen, optional alkoxylierten Alkoholen mit 4 bis 22, vorzugsweise 6 bis 20, insbesondere 8 bis 18, besonders bevorzugt 10 bis 16, äußerst bevorzugt 12 bis 14 Kohlenstoffatomen verestert. Besonders bevorzugt sind die Ester unverzweigter und/oder gesättigter und/oder acyclischer und/oder alkoxylierter Alkohole, insbesondere unverzweigter, gesättigter Fettalkohole und/oder unverzweigter, gesättigter, mit Ethylen- und/oder Propylenoxid, vorzugsweise Ethylenoxid, alkoxylierter Fettalkohole mit einem Alkoxylierungsgrad von 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 15, insbesondere 1 bis 10, besonders bevorzugt 1 bis 6, äußerst bevorzugt 1 bis 4. Die Monoester werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung gegenüber den Diestem bevorzugt. Ein besonders bevorzugtes Sulfosuccinat ist Sulfobernsteinsäurelaurylpolyglykolester-di-Natrium-Salz (Lauryl-EO-sulfosuccinat, Di-Na-Salz; INCI Disodium Laureth Sulfosuccinate), das beispielsweise als Tego® Sulfosuccinat F 30 {Goldschmidt) mit einem Sulfosuccinatgehalt von 30 Gew.-% kommerziell erhältlich ist.
In den Sulfosuccinamaten bzw. Sulfosuccinamiden bildet eine bzw. bilden beide Carboxylgruppen der Sulfobernsteinsäure vorzugsweise mit einem primären oder sekundären Amin, das einen oder zwei gleiche oder verschiedene, unverzweigte oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, acyclische oder cyclische, optional alkoxylierte Alkylreste mit 4 bis 22, vorzugsweise 6 bis 20, insbesondere 8 bis 18, besonders bevorzugt 10 bis 16, äußerst bevorzugt 12 bis 14 Kohlenstoffatomen trägt, ein Carbonsäureamid. Besonders bevorzugt sind unverzweigte und/oder gesättigte und/oder acyclische Alkylreste, insbesondere unverzweigte, gesättigte Fettalkylreste.
Weiterhin geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäss INCI bezeichneten Sulfosuccinate und Sulfosuccinamate, die im International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook näher beschrieben sind: Ammonium Dinonyl Sulfosuccinate, Ammonium Lauryl Sulfosuccinate, Diammonium Dimethicone Copolyol Sulfosuccinate, Diammonium Lauramido-MEA Sulfosuccinate, Diammonium Lauryl Sulfosuccinate, Diammonium Oleamido PEG-2 Sulfosuccinate, Diamyl Sodium Sulfosuccinate, Dicapryl Sodium Sulfosuccinate, Dicyclohexyl Sodium Sulfosuccinate, Diheptyl Sodium Sulfosuccinate, Dihexyl Sodium Sulfosuccinate, Diisobutyl Sodium Sulfosuccinate,
Dioctyl Sodium Sulfosuccinate, Disodium Cetearyl Sulfosuccinate, Disodium Cocamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Cocamido MIPA-Sulfosuccinate, Disodium Cocamido PEG-3 Sulfosuccinate, Disodium Coco-Glucoside Sulfosuccinate, Disodium Cocoyl Butyl Gluceth-10 Sulfosuccinate, Disodium C12-15 Pareth Sulfosuccinate, Disodium Deceth-5 Sulfosuccinate, Disodium Deceth-6 Sulfosuccinate, Disodium Dihydroxyethyl Sulfosuccinylundecylenate, Disodium Dimethicone Copolyol Sulfosuccinate, Disodium Hydrogenated Cottonseed Glyceride Sulfosuccinate, Disodium Isodecyl Sulfosuccinate, Disodium Isostearamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Isostearamido MIPA- Sulfosuccinate, Disodium Isostearyl Sulfosuccinate, Disodium Laneth-5 Sulfosuccinate, Disodium Lauramido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Lauramido PEG-2 Sulfosuccinate, Disodium Lauramido PEG-5 Sulfosuccinate, Disodium Laureth-6 Sulfosuccinate, Disodium Laureth-9 Sulfosuccinate, Disodium Laureth-12 Sulfosuccinate, Disodium Lauryl Sulfosuccinate, Disodium Myristamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Nonoxynol- 10 Sulfosuccinate, Disodium Oleamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Oleamido MIPA- Sulfosuccinate, Disodium Oleamido PEG-2 Sulfosuccinate, Disodium Oleth-3 Sulfosuccinate, Disodium Oleyl Sulfosuccinate, Disodium Palmitamido PEG-2 Sulfosuccinate, Disodium Palmitoleamido PEG-2 Sulfosuccinate, Disodium PEG-4 Cocamido MIPA-Sulfosuccinate, Disodium PEG-5 Laurylcitrate Sulfosuccinate, Disodium PEG-8 Palm Glycerides Sulfosuccinate, Disodium Ricinoleamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Sitostereth-14 Sulfosuccinate, Disodium Stearamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Stearyl Sulfosuccinamate, Disodium Stearyl Sulfosuccinate, Disodium Tallamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Tallowamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Tallow Sulfosuccinamate, Disodium Tridecylsulfosuccinate, Disodium Undecylenamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Undecylenamido PEG-2 Sulfosuccinate, Disodium Wheat Germamido MEA-Sulfosuccinate, Disodium Wheat Germamido PEG-2 Sulfosuccinate, Di-TEA-Oleamido PEG-2 Sulfosuccinate, Ditridecyl Sodium Sulfosuccinate, Sodium Bisglycol Ricinosulfosuccinate, Sodium/MEA Laureth-2 Sulfosuccinate und Tetrasodium Dicarboxyethyl Stearyl Sulfosuccinamate. Noch ein weiteres geeignetes Sulfosuccinamat ist Dinatriurn-Ci6-ιs-alkoxypropylensulfosuccinamat.
Bevorzugte anionische Sulfobernsteinsäuretenside sind Imidosuccinat, Mono-Na- sulfobernsteinsäure-di-isobutylester (Monawet® MB 45), Mono-Na-sulfobemsteinsäure- di-octylester (Monawet® MO-84 R2W, Rewopol® SB DO 75), Mono-Na- sulfobernsteinsäure-di-tridecylester (Monawet® MT 70),
Fettalkoholpolyglykolsulfosuccinat-Na-NH4-Salz (Sulfosuccinat S-2), Di-Na- sulfobernsteinsäure-mono-C12 1 -3EO-ester (Texapon® SB-3),
Natruimsulfobernsteinsäurediisooctylester (Texin® DOS 75) und Di-Na- Sulfobernsteinsäure-mono-C12 18-ester (Texin® 128-P).
Als weitere anionische Tenside kommen Fettsäure-Derivate von Aminosäuren, beispielsweise von N-Methyltaurin (Tauride) und/oder von N-Methylglycin (Sarkoside) in Betracht. Insbesondere bevorzugt sind dabei die Sarkoside bzw. die Sarkosinate und hier vor allem Sarkosinate von höheren und gegebenenfalls einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Oleylsarkosinat.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind gesättigte und ungesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristin- säure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oder Taigfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Dioder Tri-ethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze und/oder in Form ihrer Ammoniumsalze, insbesondere ihrer Ammoniumsalze mit mindestens einem langkettigen Alkylrest oder Alkanolamin-Rest am Ammonium-Stickstoff, vor.
Geeignete weitere anionische Tenside sind auch anionische Gemini-Tenside mit einer Diphenyloxid-Grundstruktur, 2 Sulfonatgruppen und einem Alkylrest an einem oder beiden Benzolringen gemäss der Formel O3S(C6H3R)O(C6H3R')Sθ3 ", in der R für einen Alkylrest mit beispielsweise 6, 10, 12 oder 16 Kohlenstoffatomen und R' für R oder H steht (Dowfax® Dry Hydrotrope Powder mit C16-Alkylrest(en); INCI Sodium Hexyldiphenyl Ether Sulfonate, Disodium Decyl Phenyl Ether Disulfonate, Disodium Lauryl Phenyl Ether Disulfonate, Disodium Cetyl Phenyl Ether Disulfonate) und fluorierte anionische Tenside, insbesondere perfluorierte Alkylsulfonate wie Ammonium-Cg/io-Perfluoroalkylsulfonat (Fluorad® FC 120) und Perfluoroctansulfonsäure-Kalium-Salz (Fiuorad® FC 95).
Die anionischen Tenside sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 50 Gew.-%, mehr
bevorzugt in Mengen von 5 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 10 bis 30 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 15 bis 25 Gew.-% enthalten.
Niotenside
Geeignete Niotenside sind beispielsweise C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether, Alkyl- polyglykoside sowie stickstoffhaltige Tenside oder auch Sulfobemsteinsäuredi-Cι-C12- Alkylester bzw. Mischungen davon, insbesondere der ersten beiden.
C6-C22-Alkylalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether stellen bevorzugte bekannte nichtionische Tenside dar. Sie können durch die Formel I R1O- (CH2CH(CH3)O)p(CH2CH2O)e-H, beschrieben werden, in der R1 für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 18, insbesondere 10 bis 16, Kohlenstoffatomen, p für 0 oder Zahlen von 1 bis 3 und e für Zahlen von 1 bis 20 steht.
Die C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether der Formel I kann man durch Anlagerung von Propylenoxid und/oder Ethylenoxid an Alkylalkohole, vorzugsweise an Oxoalkohole, die verzweigtkettigen durch die Oxosynthese erhältlichen primären Alkohole, oder an Fettalkohole, insbesondere an Fettalkohole, erhalten. Insbesondere sind Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C- Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Taigfett- oder Oleylalkohol und durchschnittlich 2 bis 8 Mol EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Typische Beispiele sind Polyglykolether der Formel I, in der R1 für einen Alkylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, p für 0 bis 2 und e für Zahlen von 1 bis 12, bevorzugt 2 bis 7 steht. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12.1 -Alkohole mit 3 EO, 4 EO oder 7 EO, C9.n-Alkohole mit 7 EO, C13.15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12.18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12.14-Alkohol mit 3 EO und C12.-,8-Alkohol mit 7 EO. Besonders bevorzugte Vertreter sind beispielsweise C10-Cι4- Fettalkohol+1 PO+6EO-ether (p = 1 , e = 6), C12-C16-Fettalkohol+5.5-EO (p = 0, e = 5,5), C12-C18-Fettalkohol+7EO-ether (p = 0, e = 7) und lsodecanol+6-EO (R1 Isomerengemisch von C10-Oxoalkoholresten, p = 0, e = 6) sowie deren Mischungen. In besonderen Mischungen ist mindestens ein Vertreter der Formel I mit einem linearen Alkylrest R1 mit mindestens einem Vertreter der Formel I mit einem verzweigten Alkylrest R1 kombiniert, beispielsweise C12-C16-Fettalkohol+5.5-EO und lsodecanol+6-EO. Hierbei ist es weiterhin bevorzugt, dass der lineare Alkylrest mehr Kohlenstoffatome als der
verzweigte Alkylrest umfasst. Besonders bevorzugt sind C8-Fettalkohol+1.2PO+8.4EO, C8.ιo-Fettalkohol+5EO, C12.1 -Fettalkohol+6EO und C12.ι -Fettalkohol+3EO sowie deren Mischungen. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow ränge ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Taigfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO- Gruppen zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Hierbei können Blockcopolymere mit EO-PO-Blockeinheiten bzw. PO-EO-Blockeinheiten eingesetzt werden, aber auch EO-PO-EO-Copolymere bzw. PO-EO-PO-Copolymere. Selbstverständlich sind auch gemischt alkoxylierte Niotenside einsetzbar, in denen EO- und PO-Einheiten nicht blockweise sondern statistisch verteilt sind. Solche Produkte sind durch gleichzeitige Einwirkung von Ethylen- und Propylenoxid auf Fettalkohole erhältlich.
Es können auch endgruppenverschlossene C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether eingesetzt werden, d.h. Verbindungen in denen die freie OH-Gruppe in der Formel I verethert ist. Die endgruppenverschlossenen C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether können nach einschlägigen Methoden der präparativen organischen Chemie erhalten werden. Vorzugsweise werden C6-C22-Alkylalkohopolyglykolether in Gegenwart von Basen mit Alkylhalogeniden, insbesondere Butyl- oder Benzylchlorid, umgesetzt. Typische Beispiele sind Mischether der Formel I, in der R1 für einen technischen Fettalkoholrest, vorzugsweise C12/1 -Kokosalkylrest, p für 0 und e für 5 bis 10 stehen, die mit einer Butylgruppe verschlossen sind.
Als Niotenside können beispielsweise auch alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester verwendet werden, wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der Internationalen Patentanmeldung WO 90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Als Niotenside sind C12-C18-Fettsäuremethylester mit durchschnittlich 3 bis 15 EO, insbesondere mit durchschnittlich 5 bis 12 EO bevorzugt. Insbesondere Cι2-C18- Fettsäuremethylester mit 10 bis 12 EO können als Tenside eingesetzt werden.
Weiterhin sind Alkylpolyglykoside (APG) im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre besonders bevorzugte Zuckertenside und genügen vorzugsweise der allgemeinen Formel R"θ(AO)a[G]x, in der R" für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise 6 bis 18, insbesondere 8 bis 16, besonders bevorzugt 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, [G] für einen glykosidisch verknüpften Zuckerrest und x für eine Zahl von 1 bis 10 sowie AO für eine Alkylenoxygruppe, z.B. eine Ethylenoxy- oder Propylenoxygruppe, und a für den mittleren Alkoxylierungsgrad von 0 bis 20 stehen. Hierbei kann die Gruppe (AO)a auch verschiedene Alkylenoxyeinheiten enthalten, z.B. Ethylenoxy- oder Propylenoxyeinheiten, wobei es sich dann bei a um den mittleren Gesamtalkoxylierungsgrad, d.h. die Summe aus Ethoxylierungs- und Propoxylierungsgrad, handelt. Soweit nachfolgend nicht näher bzw. anders ausgeführt, handelt es sich bei den Alkylresten R" der APG um lineare ungesättigte Reste mit der angegebenen Zahl an Kohlenstoffatomen.
APG sind nichtionische Tenside und stellen bekannte Stoffe dar, die nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden können. Die Indexzahl x gibt den Oligomerisierungsgrad (DP-Grad) an, d.h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden, und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während x in einer gegebenen Verbindung stets ganzzahlig sein muss und hier vor allem die Werte x = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wertx für ein bestimmtes Alkylglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkylglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad x von
1.1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkylglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1 ,7 ist und insbesondere zwischen
1.2 und 1 ,6 liegt. Als glykosidischer Zucker wird vorzugsweise Xylose, insbesondere aber Glucose verwendet.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R" kann sich von primären Alkoholen mit 8 bis 18, vorzugsweise 8 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Gemische, wie sie beispielsweise im Verlauf der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der ROELENschen Oxosynthese anfallen.
Vorzugsweise leitet sich der Alkyl- bzw. Alkenylrest R" aber von Laurylalkohol, Myristyl- alkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol oder Oleyl-
alkohol ab. Weiterhin sind Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachidylalkohol, Gado- leylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol sowie deren technische Gemische zu nennen.
Besonders bevorzugte APG sind nicht alkoxyliert (a = 0) und genügen Formel RO[G]x, in der R wie zuvor für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, [G] für einen glykosidisch verknüpften Zuckerrest, vorzugsweise Glucoserest, und x für eine Zahl von 1 bis 10, bevorzugt 1 ,1 bis 3, insbesondere 1 ,2 bis 1 ,6, stehen. Dementsprechend bevorzugte Alkylpolyglykoside sind beispielsweise C8.10- und ein C12.1 -Alkylpolyglucosid mit einem DP-Grad von 1 ,4 oder 1 ,5, insbesondere C8. 0- Alkyl-1 ,5-glucosid und C 2.14-Alkyl-1 ,4- glucosid.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide und der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Zu den erfindungsgemäß geeigneten Aminoxiden gehören Alkylaminoxide, insbesondere Alkyldimethylaminoxide, Alkylamidoaminoxide und Alkoxyalkylaminoxide. Bevorzugte Aminoxide genügen Formel II oder IM,
R6R7R8N+-O" (II)
R6-[CO-NH-(CH2)w]z-N+(R7)(R8)-O" (IM)
in der R6 ein gesättigter oder ungesättigter C6.22-Alkylrest, vorzugsweise C8.ι8-Alkyl- rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12.14-Alkylrest, der in den Alkylamidoaminoxiden über eine Carbonylamidoalkylengruppe -CO-NH-(CH2)z- und in den Alkoxyalkylaminoxiden über eine Oxaalkylengruppe -O-(CH2)z- an das Stickstoffatom N gebunden ist, wobei z jeweils für eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3, R7, R8 unabhängig voneinander ein C^-Alkylrest, ggf. hydroxysubstituiert wie z.B. ein Hydroxyethylrest, insbesondere ein Methylrest, ist.
Beispiele geeigneter Aminoxide sind die folgenden gemäss INCI benannten Verbindungen: Almondamidopropylamine Oxide, Babassuamidopropylamine Oxide, Behenamine Oxide, Cocamidopropyl Amine Oxide, Cocamidopropylamine Oxide, Cocamine Oxide, Coco-Morpholine Oxide, Decylamine Oxide, Decyltetradecylamine Oxide, Diaminopyrimidine Oxide, Dihydroxyethyl C8-10 Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl C9-11 Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl C12-15 Alkoxypropylamine Oxide, Dihydroxyethyl Cocamine Oxide, Dihydroxyethyl Lauramine
Oxide, Dihydroxyethyl Stearamine Oxide, Dihydroxyethyl Taliowamine Oxide, Hydrogenated Palm Kernel Amine Oxide, Hydrogenated Tallowamine Oxide, Hydroxyethyl Hydroxypropyl C12-15 Alkoxypropylamine Oxide,
Isostearamidopropylamine Oxide, Isostearamidopropyl Morpholine Oxide, Lauramidopropylamine Oxide, Lauramine Oxide, Methyl Morpholine Oxide, Milkamidopropyl Amine Oxide, Minkamidopropylamine Oxide, Myristamidopropylamine Oxide, Myristamine Oxide, Myristyl/Cetyl Amine Oxide, Oleamidopropylamine Oxide, Oleamine Oxide, Olivamidopropylamine Oxide, Palmitamidopropylamine Oxide, Palmitamine Oxide, PEG-3 Lauramine Oxide, Potassium Dihydroxyethyl Cocamine Oxide Phosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine Oxide, Sesamidopropylamine Oxide, Soyamidopropylamine Oxide, Stearamidopropylamine Oxide, Stearamine Oxide, Tallowamidopropylamine Oxide, Tallowamine Oxide, Undecylenamidopropylamine Oxide und Wheat Germamidopropylamine Oxide. Ein bevorzugtes Aminoxid ist beispielsweise Cocamidopropylamine Oxide (Cocoamidopropylaminoxid).
Weiterhin geeignete nichtionische Tenside stellen Zuckertenside dar. Diese sind bekannte oberflächenaktive Verbindungen, zu denen beispielsweise die Zuckertensidklassen der Alkylglucoseester, Aldobionamide, Gluconamide (Zuckersäureamide), Glycerinamide, Glyceringlykolipide,
Polyhydroxyfettsäureamidzuckertenside (Zuckeramide) und Alkylpolyglykoside zählen, wie sie etwa in der WO 97/00609 {Henkel Corporation) und den darin zitierten Druckschriften beschrieben sind, auf die in dieser Hinsicht Bezug genommen und deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird. Im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre bevorzugte Zuckertenside sind die Alkylpolyglykoside und die Zuckeramide sowie deren Derivate, insbesondere ihre Ether und Ester. Bei den Ethern handelt es sich um die Produkte der Reaktion einer oder mehrerer, vorzugsweise einer, Zuckerhydroxygruppe mit einer eine oder mehrere Hydroxygruppen enthaltenden Verbindung, beispielsweise d.22-Alkoholen oder Glykolen wie Ethylen- und/oder Propylenglykol, wobei die Zuckerhydroxygruppe auch Polyethylenglykol- und/oder Polypropylenglykolreste tragen kann. Die Ester sind die Reaktionsprodukte einer oder mehrerer, vorzugsweise einer, Zuckerhydroxygruppe mit einer Carbonsäure, insbesondere einer C6.22-Fettsäure.
Ebenso können Niotenside aus der Klasse der Zuckeramide eingesetzt werden. Besonders bevorzugte Zuckeramide genügen der Formel R'C(O)N(R")[Z], in der R' für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Acylrest, vorzugsweise
einen linearen ungesättigten Acylrest, mit 5 bis 21 , vorzugsweise 5 bis 17, insbesondere 7 bis 15, besonders bevorzugt 7 bis 13 Kohlenstoffatomen, R" für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest, vorzugsweise einen linearen ungesättigten Alkylrest, mit 6 bis 22, vorzugsweise 6 bis 18, insbesondere 8 bis 16, besonders bevorzugt 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, einen C^s-Alkyltest, insbesondere einen Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, tetf-Butyl- oder n-Pentylrest, oder Wasserstoff und Z für einen Zuckerrerst, d.h. einen Monosaccharidrest, stehen. Besonders bevorzugte Zuckeramide sind die Amide der Glucose, die Glucamide, beispielsweise Lauroyl-methyl-glucamid.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel IV,
R1 R-CO-N— [Z 1]
(IV) in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z1] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel V,
(V) in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylenrest oder einen Arylenrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C^-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind, und [Z2] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei
Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propxylierte Derivate dieses Restes.
[Z2] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers erhalten, beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielweise nach der Lehre der internationalen Anmeldung WO 95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
Die nichtionischen Tenside sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 15 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt in Mengen von 1 bis 5 Gew.-% enthalten.
Kationtenside
Das erfindungsgemäße Mittel kann zusätzlich ein oder mehrere kationische Tenside (Kationtenside; INCI Quaternary Ammonium Compounds) enthalten.
Bevorzugte kationische Tenside sind die quatemären oberflächenaktiven Verbindungen, insbesondere mit einer Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, Jodonium- oder Arsoniumgruppe, wie sie beispielsweise K. H. Wallhäusser in „Praxis der Sterilisation, Desinfektion - Konservierung : Keimidentifizierung - Betriebshygiene" (5. Aufl. - Stuttgart; New York: Thieme, 1995) als antimikrobielle Substanzen beschreibt. Durch den Einsatz von quatemären oberflächenaktiven Verbindungen mit antimikrobieller Wirkung kann das Mittel mit einer antimikrobiellen Wirkung ausgestaltet werden bzw. dessen gegebenenfalls aufgrund anderer Inhaltsstoffe bereits vorhandene antimikrobielle Wirkung verbessert werden.
Besonders bevorzugte kationische Tenside sind quaternäre, z.T. antimikrobiell wirkenden Ammoniumverbindungen (QAV; INCI Quaternary Ammonium Compounds) gemäss der allgemeinen Formel (RI)(RII)(RI")(RIV)N+ X", in der R1 bis Rιv gleiche oder verschiedene C^-Alkylreste, C7.28-Aralkylreste oder heterozyklische Reste, wobei zwei oder im Falle einer aromatischen Einbindung wie im Pyridin sogar drei Reste gemeinsam mit dem Stickstoffatom den Heterozyklus, z.B. eine Pyridinium- oder
Imidazoliniumverbindung, bilden, darstellen und X" Halogenidionen, Sulfationen, Hydroxidionen oder ähnliche Anionen sind. Für eine optimale antimikrobielle Wirkung weist vorzugsweise wenigstens einer der Reste eine Kettenlänge von 8 bis 18, insbesondere12 bis 16, C-Atomen auf.
QAV sind durch Umsetzung tertiärer Amine mit Alkylierungsmitteln, wie z.B. Methylchlorid, Benzylchlorid, Dimethylsulfat, Dodecylbromid, aber auch Ethylenoxid herstellbar. Die Alkylierung von tertiären Aminen mit einem langen Alkyl-Rest und zwei Methyl-Gruppen gelingt besonders leicht, auch die Quaternierung von tertiären Aminen mit zwei langen Resten und einer Methyl-Gruppe kann mit Hilfe von Methylchlorid unter milden Bedingungen durchgeführt werden. Amine, die über drei lange Alkyl-Reste oder Hydroxy-substituierte Alkyl-Reste verfügen, sind wenig reaktiv und werden bevorzugt mit Dimethylsulfat quaterniert.
Geeignete QAV sind beispielweise Benzalkoniumchlorid (N-Alkyl-N,N-dimethyl-benzyl- ammoniumchlorid, CAS No. 8001-54-5), Benzalkon B (m,p-Dichlorbenzyl-dimethyl- C12-alkylammoniumchlorid, CAS No. 58390-78-6), Benzoxoniumchlorid (Benzyl-dodecyl- bis-(2-hydroxyethyl)-ammoniumchlorid), Cetrimoniumbromid (N-Hexadecyl-
N,N-trimethyl-ammoniumbromid, CAS No. 57-09-0), Benzetoniumchlorid (N,N-Dimethyl- N-[2-[2-[p-(1 ,1 ,3,3-tetramethylbutyl)phenoxy]ethoxy]ethyl]-benzylammoniumchlorid, CAS No. 121-54-0), Dialkyldimethylammoniumchloride wie Di-n-decyl-dimethyl- ammoniumchlorid (CAS No. 7173-51-5-5), Didecyldimethylammoniumbromid (CAS No. 2390-68-3), Dioctyl-dimethyl-ammoniumchloric, 1-Cetylpyridiniumchlorid (CAS No. 123-03-5) und Thiazolinjodid (CAS No. 15764-48-1) sowie deren Mischungen. Bevorzugte QAV sind die Benzalkoniumchloride mit C8-Cι8-Alkylresten, insbesondere C12-C14-Aklyl-benzyl-dimethylammoniumchlorid. Eine besonders bevorzugte QAV Kokospentaethoxymethylammoniummethosulfat {INCI PEG-5 Cocomonium Methosulfate; Rewoquat® CPEM).
Zur Vermeidung möglicher Inkompatibilitäten der antimikrobiellen kationischen Tenside mit den erfindungsgemäß enthaltenen anionischen Tensiden werden möglichst aniontensidverträgliches und/oder möglichst wenig kationisches Tensid eingesetzt oder in einer besonderen Ausführungsform der Erfindung gänzlich auf antimikrobiell wirkende kationische Tenside verzichtet. Als antimikrobiell wirksame Substanzen können Parabene, Benzoesäure und/oder Benzoat, Milchsäure und/oder Lactate eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Benzoesäure und/oder Milchsäure.
Die Kationtenside sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0 bis 3 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt in Mengen von 0 bis 1 Gew.-% enthalten.
Amphotenside
Zu den Amphotensiden (amphoteren Tensiden, zwitterionischen Tensiden), die erfindungsgemäß eingesetzt werden können, zählen Betaine, Alkylamidoalkylamine, alkylsubstituierte Aminosäuren, acylierte Aminosäuren bzw. Biotenside, von denen die Betaine im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre bevorzugt werden.
Betaine
Geeignete Betaine sind die Alkylbetaine, die Alkylamidobetaine, die Imidazoliniumbetaine, die Sulfobetaine {INCI Sultaines) sowie die Phosphobetaine und genügen vorzugsweise Formel VI,
R1-[CO-X-(CH2)n]x-N+(R )(R3)-(CH2)m-[CH(OH)-CH2]y-Y- (VI)
in der R1 ein gesättigter oder ungesättigter C6.22-Alkylrest, vorzugsweise C8.18-Alkyl- rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12.14-Alkylrest, X NH, NR4 mit dem C^-Alkylrest R4, O oder S, n eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 3, x 0 oder 1 , vorzugsweise 1 ,
R2, R3 unabhängig voneinander ein C -Alkylrest, ggf. hydroxysubstituiert wie z.B. ein Hydroxyethylrest, insbesondere aber ein Methylrest, m eine Zahl von 1 bis 4, insbesondere 1, 2 oder 3, y 0 oder 1 und
Y COO, SO3, OPO(OR5)O oder P(O)(OR5)O, wobei R5 ein Wasserstoffatom
H oder ein C^-Alkylrest ist.
Die Alkyl- und Alkylamidobetaine, Betaine der Formel VI mit einer Carboxylatgruppe (Y~ = COO"), heißen auch Carbobetaine.
Bevorzugte Amphotenside sind die Alkylbetaine der Formel (Via), die Alkylamidobetaine der Formel (VIb), die Sulfobetaine der Formel (VIc) und die Amidosulfobetaine der Formel (Vld),
R1-N+(CH3)2-CH2COO- (Via)
R1-CO-NH-(CH2)3-N+(CH3)2-CH2COO- (VIb)
R1-N+(CH3)2-CH2CH(OH)CH2SO3- (VIc)
R1-CO-NH-(CH2)3-N+(CH3)2-CH2CH(OH)CH2Sθ3" (Vld)
in denen R1 die gleiche Bedeutung wie in Formel VI hat.
Besonders bevorzugte Amphotenside sind die Carbobetaine, insbesondere die Carbobetaine der Formel (Via) und (VIb), äußerst bevorzugt die Alkylamidobetaine der Formel (VIb).
Beispiele geeigneter Betaine und Sulfobetaine sind die folgenden gemäss INCI benannten Verbindungen: Almondamidopropyl Betaine, Apricotamidopropyl Betaine, Avocadamidopropyl Betaine, Babassuamidopropyl Betaine, Behenamidopropyl Betaine, Behenyl Betaine, Betaine, Canolamidopropyl Betaine, Capryl/Capramidopropyl Betaine, Camitine, Cetyl Betaine, Cocamidoethyl Betaine, Cocamidopropyl Betaine, Cocamidopropyl Hydroxysultaine, Coco-Betaine, Coco-Hydroxysultaine,
Coco/Oleamidopropyl Betaine, Coco-Sultaine, Decyl Betaine, Dihydroxyethyl Oleyl Glycinate, Dihydroxyethyl Soy Glycinate, Dihydroxyethyl Stearyl Glycinate, Dihydroxyethyl Tallow Glycinate, Dimethicone Propyl PG-Betaine, Erucamidopropyl Hydroxysultaine, Hydrogenated Tallow Betaine, Isostearamidopropyl Betaine, Lauramidopropyl Betaine, Lauryl Betaine, Lauryl Hydroxysultaine, Lauryl Sultaine, Milkamidopropyl Betaine, Minkamidopropyl Betaine, Myristamidopropyl Betaine, Myristyl Betaine, Oleamidopropyl Betaine, Oleamidopropyl Hydroxysultaine, Oleyl Betaine, Olivamidopropyl Betaine, Palmamidopropyl Betaine, Palmitamidopropyl Betaine, Palmitoyl Carnitine, Palm Kernelamidopropyl Betaine, Polytetrafluoroethylene Acetoxypropyl Betaine, Ricinoleamidopropyl Betaine, Sesamidopropyl Betaine, Soyamidopropyl Betaine, Stearamidopropyl Betaine, Stearyl Betaine, Tallowamidopropyl Betaine, Tallowamidopropyl Hydroxysultaine, Tallow Betaine, Tallow Dihydroxyethyl Betaine, Undecylenamidopropyl Betaine und Wheat Germamidopropyl Betaine. Ein bevorzugtes Betain ist beispielsweise Cocamidopropyl Betaine
(Cocoamidopropylbetain).
Alkylamidoalkylamine
Die Alkylamidoalkylamine {INCI Alkylamido Alkylamines) sind Amphotenside der Formel (VII),
R9-CO-NR10-(CH2)i-N(R11HCH2CH2O)J-(CH2)k-[CH(OH)]|-CH2-Z-OM (VII)
in der R9 ein gesättigter oder ungesättigter C6.22-Alkylrest, vorzugsweise C8.ι8-Alkyl- rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12.14-Alkylrest, R10 ein Wasserstoffatom H oder ein C^-Alkylrest, vorzugsweise H, i eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 2 oder 3,
R11 ein Wasserstoffatom H oder CH2COOM (zu M s.u.), j eine Zahl von 1 bis 4, vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere 1 , k eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1 ,
I 0 oder 1 , wobei k = 1 ist, wenn I = 1 ist,
Z CO, SO2, OPO(OR12) oder P(O)(OR12), wobei R12 ein C^-Alkylrest oder M
(s.u.) ist, und M ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes
Alkanolamin, z.B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
Bevorzugte Vertreter genügen den Formeln VI la bis VI Id,
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2CH2O-CH2-COOM (Vlla)
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2CH2O-CH2CH2-COOM (Vllb)
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2CH2O-CH2CH(OH)CH2-SO3M (VI Ic)
R9-CO-NH-(CH2)2-N(R11)-CH2CH2O-CH2CH(OH)CH2-OPO3HM (Vlld) in denen R11 und M die gleiche Bedeutung wie in Formel (VII) haben.
Beispielhafte Alkylamidoalkylamine sind die folgenden gemäss INCI benannten Verbindungen: Cocoamphodipropionic Acid, Cocobetainamido Amphopropionate, DEA- Cocoamphodipropionate, Disodium Caproamphodiacetate, Disodium
Caproamphodipropionate, Disodium Capryloamphodiacetate, Disodium
Capryloamphodipropionate, Disodium Cocoamphocarboxyethylhydroxypropylsulfonate, Disodium Cocoamphodiacetate, Disodium Cocoamphodipropionate, Disodium Isostearoamphodiacetate, Disodium Isostearoamphodipropionate, Disodium Laureth-5 Carboxyamphodiacetate, Disodium Lauroamphodiacetate, Disodium
Lauroamphodipropionate, Disodium Oleoamphodipropionate, Disodium PPG-2- lsodeceth-7 Carboxyamphodiacetate, Disodium Stearoamphodiacetate, Disodium
Tallowamphodiacetate, Disodium Wheatgermamphodiacetate, Lauroamphodipropionic Acid, Quatemium-85, Sodium Caproamphoacetate, Sodium
Caproamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Caproamphopropionate, Sodium Capryloamphoacetate, Sodium Capryloamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Capryloamphopropionate, Sodium Cocoamphoacetate, Sodium
Cocoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Cocoamphopropionate, Sodium Comamphopropionate, Sodium Isostearoamphoacetate, Sodium
Isostearoamphopropionate, Sodium Lauroamphoacetate, Sodium
Lauroamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Lauroampho PG-Acetate Phosphate, Sodium Lauroamphopropionate, Sodium Myristoamphoacetate, Sodium Oleoamphoacetate, Sodium Oleoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium
Oleoamphopropionate, Sodium Ricinoleoamphoacetate, Sodium Stearoamphoacetate, Sodium Stearoamphohydroxypropylsulfonate, Sodium Stearoamphopropionate, Sodium Tallamphopropionate, Sodium Tallowamphoacetate, Sodium Undecylenoamphoacetate, Sodium Undecylenoamphopropionate, Sodium Wheat Germamphoacetate und Trisodium Lauroampho PG-Acetate Chloride Phosphate.
Alkylsubstituierte Aminosäuren
Erfindungsgemäss bevorzugte alkylsubstituierte Aminosäuren {INCI Alkyl-Substituted Amino Acids) sind monoalkylsubstituierte Aminosäuren gemäss Formel (VIII),
R13-NH-CH(R14)-(CH2)u-COOM' (VIII)
in der R13 ein gesättigter oder ungesättigter C6.22-Alkylrest, vorzugsweise C8.18-Alkyl- rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12.14-Alkylrest, R14 ein Wasserstoffatom H oder ein C^-Alkylrest, vorzugsweise H, u eine Zahl von 0 bis 4, vorzugsweise 0 oder 1 , insbesondere 1 , und
M' ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z.B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist,
alkylsubstituierte Iminosäuren gemäss Formel (IX),
R15-N-[(CH2)v-COOM"]2 (IX)
in der R15 ein gesättigter oder ungesättigter C6.22-Alkylrest, vorzugsweise C8.18-Alkyl- rest, insbesondere ein gesättigter Cι0.i6-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12.1 -Alkylrest,
v eine Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 2 oder 3, insbesondere 2, und
M" ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes Alkanolamin, z.B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, wobei M" in den beiden Carboxygruppen die gleiche oder zwei verschiedene Bedeutungen haben kann, z.B. Wasserstoff und Natrium oder zweimal Natrium sein kann, ist,
und mono- oder dialkylsubstituierte natürliche Aminosäuren gemäss Formel (X),
R16-N(R17)-CH(R18)-COOMm (X)
in der R16 ein gesättiger oder ungesättigter C6.22-Alkylrest, vorzugsweise C8.18-Alkyl- rest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter Cι2.1 -Alkylrest, R17 ein Wasserstoffatom oder ein C^-Alkylrest, ggf. hydroxy- oder aminsubstituiert, z.B. ein Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl- oder
Aminpropylrest, R18 den Rest einer der 20 natürlichen α-Aminosäuren H2NCH(R18)COOH, und M"' ein Wasserstoff, ein Alkalimetall, ein Erdalkalimetall oder ein protoniertes
Alkanolamin, z.B. protoniertes Mono-, Di- oder Triethanolamin, ist.
Besonders bevorzugte alkylsubstituierte Aminosäuren sind die Aminopropionate gemäss Formel (Villa),
R13-NH-CH2CH2COOM' (Villa)
in der R13 und M' die gleiche Bedeutung wie in Formel (VIII) haben.
Beispielhafte alkylsubstituierte Aminosäuren sind die folgenden gemäss INCI benannten Verbindungen: Aminopropyl Laurylglutamine, Cocaminobutyric Acid, Cocaminopropionic Acid, DEA-Lauraminopropionate, Disodium Cocaminopropyl Iminodiacetate, Disodium Dicarboxyethyl Cocopropylenediamine, Disodium Lauriminodipropionate, Disodium Steariminodipropionate, Disodium Tallowiminodipropionate, Lauraminopropionic Acid, Lauryl Aminopropylglycine, Lauryl Diethylenediaminoglycine, Myristaminopropionic Acid, Sodium C12-15 Alkoxypropyl Iminodipropionate, Sodium Cocaminopropionate, Sodium Lauraminopropionate, Sodium Lauriminodipropionate, Sodium Lauroyl Methylaminopropionate, TEA-Lauraminopropionate und TEA-Myristaminopropionate.
Acylierte Aminosäuren
Acylierte Aminosäuren sind Aminosäuren, insbesondere die 20 natürlichen α-Amino- säuren, die am Aminostickstoffatom den Acylrest R19CO einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure R19COOH tragen, wobei R 9 ein gesättiger oder ungesättigter C6.22-Alkylrest, vorzugsweise C8.ι8-Alkylrest, insbesondere ein gesättigter C10-16-Alkylrest, beispielsweise ein gesättigter C12.14-Alkylrest ist. Die acylierten Aminosäuren können auch als Alkalimetallsalz, Erdalkalimetallsalz oder Alkanolammoniumsalz, z.B. Mono-, Di- oder Triethanolammoniumsalz, eingesetzt werden. Beispielhafte acylierte Aminosäuren sind die gemäss INCI unter Amino Acids zusammengefassten Acylderivate, z.B. Sodium Cocoyl Glutamate, Lauroyl Glutamic Acid, Capryloyl Glycine oder Myristoyl Methylalanine.
Amphotenside sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0 bis 3 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt in Mengen von 0 bis 1 Gew.-% enthalten.
Gemini-Tenside
Als weitere Tenside kommen sogenannte Gemini-Tenside in Betracht. Hierunter werden im allgemeinen solche Verbindungen verstanden, die zwei hydrophile Gruppen und zwei hydrophobe Gruppen pro Molekül besitzen. Diese Gruppen sind in der Regel durch einen sogenannten „Spacer" voneinander getrennt. Dieser Spacer ist in der Regel eine Kohlenstoffkette, die lang genug sein sollte, dass die hydrophilen Gruppen einen ausreichenden Abstand haben, damit sie unabhängig voneinander agieren können. Derartige Tenside zeichnen sich im allgemeinen durch eine ungewöhnlich geringe kritische Micellkonzentration und die Fähigkeit, die Oberflächenspannung des Wassers stark zu reduzieren, aus. In Ausnahmefällen werden jedoch unter dem Ausdruck Gemini- Tenside nicht nur dimere, sondern auch trimere Tenside verstanden.
Gemini-Tenside zur Herstellung von Wasch- oder Reinigungsmitteln sind beispielsweise sulfatierte Hydroxymischether gemäss der deutschen Patentanmeldung DE-A-43 21 022 oder Dimeralkohol-bis- und Trimeralkohol-tris-sulfate und -ethersulfate gemäss der deutschen Patentanmeldung DE-A-195 03 061. Endgruppenverschlossene dimere und trimere Mischether gemäss der deutschen Patentanmeldung DE-A-195 13 391 zeichnen sich insbesondere durch ihre Bi- und Multifunktionalität aus. So besitzen die genannten
endgruppenverschlossenen Tenside gute Netzeigenschaften und sind dabei schaumarm, so dass sie sich insbesondere für den Einsatz in maschinellen Wasch- oder Reinigungsverfahren eignen.
Gemini-Tenside sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0 bis 3 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt in Mengen von 0 bis 1 Gew.-% enthalten.
Enzyme
Bei trocken konfektionierten erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln werden vorzugsweise gecoatete Enzymgranulate eingesetzt.
Enzymstabilisatoren werden bei Verwendung von Enzymgranulaten in der Regel nicht benötigt, können aber zugesetzt werden. Das Coating von Enzymgranulaten verbessert die Lagerstabilität und gewährleistet eine sichere Handhabung von sensibilisierenden Enzymen. Enzymstabilisatoren werden dagegen üblicherweise in Flüssigformulierungen eingesetzt.
Als Enzyme zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln kommen insbesondere solche aus den Klassen der Hydrolasen wie der Proteasen, Esterasen, Oxidasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkende Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. andere Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Die Hydrolasen tragen beispielsweise in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen wie protein-, fett- oder stärkehaltigen Verfleckungen und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhydrolasen können darüber hinaus durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung und zur Erhöhung der Weichheit des Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur Hemmung der Farbübertragung können auch Oxireduktasen eingesetzt werden. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyceus griseus und Humicola insolens gewonnene enzymatische Substanzen. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und
Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder aus Protease, Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder Protease, Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch Protease und/oder Lipase-haltige Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen von besonderem Interesse für die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel. Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind die bekannten Cutinasen. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen. Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen, Iso-Amylasen, Pullulanasen und Pektinasen. Für die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel kommen neben den vorstehend genannten Enzymen zusätzlich noch Cellulasen in Betracht. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen, Endoglucanasen und ß- Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen aus diesen eingesetzt. Da sich verschiedene Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und Avicelase- Aktivitäten unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen die gewünschten Aktivitäten eingestellt werden.
Bevorzugt sind beispielsweise Proteasen (z.B. BLAP (Henkel), Savinase (NOVO), Durazym (NOVO), Maxapemm, etc.), Amylasen (z.B. Fermamyl (NOVO), etc.), Lipasen (z.B. Lipolase (NOVO), etc.), Peroxidasen, Gluconasen, Cellulasen, Mannasen, usw.
Die Enzyme können an Trägerstoffe adsorbiert oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen, oder können auch in die erfindungsgemäßen Träger eingebettet sein.
Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate kann, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen beispielsweise etwa 0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 4 Gew.-%, mehr bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-% und am meisten bevorzugt 1 ,5 bis 2 Gew.-% betragen.
Enzymstabilisatoren
Die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel sind bevorzugt frei von Enzymstabilisatoren, da die Artikel bevorzugt in fester Form vorliegen. In den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln können aber auch Enzymstabilisatoren enthalten sein, dies ist aber nicht zwingend notwendig. Beispielsweise kann Natriumformiat enthalten sein. Möglich ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciumsalzen und einem Calciumgehalt von vorzugsweise etwa 1 ,2 Gew.-%,
bezogen auf das Enzym, stabilisiert sind. Außer Calciumsalzen dienen auch Magnesiumsalze als Stabilisatoren. Besonders vorteilhaft ist jedoch der Einsatz von Borverbindungen, beispielsweise von Borsäure, Boroxid, Borax und anderen Alkalimetallboraten wie den Salzen der Orthoborsäure (H3BO3), der Metaborsäure (HBO2) und der Pyroborsäure (Tetraborsäure H2B4O7).
Der Anteil an Enzymstabilisatoren kann, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen beispielsweise etwa 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew.-% betragen.
Builder
Die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel können als Gerüststoff bzw. Builder alle üblicherweise in Wasch- oder Reinigungsmitteln, insbesondere in Waschmitteln, eingesetzten Gerüststoffe enthalten, insbesondere also Zeolithe, Silikate, Carbonate, organische Builder und Cobuilder und auch die Phosphate. Besonders bevorzugt sind Polymerbuilder, wie Salze von Polyacrylsäuren.
Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel NaMSixO2x+1 H2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1 ,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl ss- als auch δ- Natriumdisilikate Na2Si2O5 yH2O bevorzugt.
Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na2O : SiO2 von 1 :2 bis 1 :3,3, vorzugsweise von 1 :2 bis 1 :2,8 und insbesondere von 1 :2 bis 1 :2,6. Insbesondere bevorzugt sind amorphe Silikate.
Ein verwendbarer feinkristalliner, synthetischer und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP® (Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co- Kristallisat aus Zeolith X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma
CONDEA Augusta S.p.A. unter dem Markennamen VEGOBOND AX® vertrieben wird und der Formel:
nNa2O • (1-n)K2O • AI2O3 • (2 - 2,5)SiO2 ■ (3,5 - 5,5) H2O,
entspricht. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, dass der Zeolith als Suspension eingesetzt wird, kann diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten Cι2-C18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C12-Cι4-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen.
Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengrösse von weniger als 10 μm (Volumenverteilung; Messmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate.
Als organische Cobuilder können in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln insbesondere Polycarboxylate / Polycarbonsäuren, polymere Polycarboxylate, Asparaginsäure, Polyacetale, Dextrine, weitere organische Cobuilder (siehe unten) sowie Phosphonate enthalten sein. Diese Stoffklassen werden nachfolgend beschrieben.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren verstanden werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
Auch die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer Builderwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen somit auch zur Einstellung eines niedrigeren und milderen pH-Wertes von Wasch- und/oder Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
Als Builder sind weiterhin polymere Polycarboxylate ganz besonders bevorzugt. Dies sind beispielsweise die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 500 bis 70000 g/mol.
Bei den für polymere Polycarboxylate angegebenen Molmassen handelt es sich im Sinne dieser Schrift um gewichtsmittlere Molmassen Mw der jeweiligen Säureform, die grundsätzlich mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt wurden, wobei ein UV-Detektor eingesetzt wurde. Die Messung erfolgte dabei gegen einen externen Polyacrylsäure-Standard, der aufgrund seiner strukturellen Verwandtschaft mit den untersuchten Polymeren realistische Molgewichtswerte liefert. Diese Angaben weichen deutlich von den Molgewichtsangaben ab, bei denen Polystyrolsulfonsäuren als Standard eingesetzt werden. Die gegen Polystyrolsulfonsäuren gemessenen Molmassen sind in der Regel deutlich höher als die in dieser Schrift angegebenen Molmassen.
Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse von 2000 bis 20000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können aus dieser Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 2000 bis 10000 g/mol, und besonders bevorzugt von 3000 bis 5000 g/mol, aufweisen, bevorzugt sein.
Besonders eignen sich Builder aus aufgeschäumten, quervemetzten Polyacrylate mit einem Neutralisationsgrad von 80 bis 100%. Diese quervernetzte Polyacrylate können als pulverförmige Feststoffe, Granulate oder als aufgeschäumte Flächengebilde eingesetzt werden.
Polyacrylatsalz-Builder können als Zusatz in Form von Feststoffen, insbesondere Pulvern, Fasern und/oder Granulaten oder als Träger vorteilhaft verwendet werden, weil diese unter Waschbedingungen ihr Volumen ≥ 100 fach, vorzugsweise ≥ 500 fach, und
besonders bevorzugt ≥ 1000 fach durch Hydrogelbildung vergrößern. Durch die Volumenzunahme wird bewirkt, dass das Sandwich-System, vorzugsweise außer dem Trägerstoff, beispielsweise inertem Trägerstoff, desintegriert, d.h. zerfällt und in der Waschflotte sich gut verteilt. Dies führt zu einer Leistungssteigerung des Sandwiches. Außerdem kann das Hydrogel eine pflegende Faserwirkung aufweisen.
Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 2000 bis 70000 g/mol, vorzugsweise 20000 bis 50000 g/mol und insbesondere 30000 bis 40000 g/mol.
Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei verschiedenen Monomereinheiten, beispielsweise solche, die als Monomere Salze der Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder die als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker- Derivate enthalten.
Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die als Monomere vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen.
Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren, deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren bzw. deren Salze und Derivate, die neben Cobuilder- Eigenschaften auch eine bleichstabilisierende Wirkung aufweisen.
Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgruppen aufweisen, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten werden können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkatalysierten Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyseprodukte mit mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500000 g/mol. Dabei ist ein Polysaccharid mit einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis 30 bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Mass für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE zwischen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und Weissdextrine mit höheren Molmassen im Bereich von 2000 bis 30000 g/mol.
Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um deren Umsetzungsprodukte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens eine Alkoholfunktion des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Ein an C6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.
Ein bevorzugtes Dextrin ist in der britischen Patentanmeldung 94 19 091 beschrieben. Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um deren Umsetzungsprodukte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens eine Alkoholfunktion des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Derartige oxidierte Dextrine und Verfahren ihrer Herstellung sind beispielsweise aus den europäischen Patentanmeldungen EP-A-0 232 202, EP-A-0 427 349, EP-A-0 472 042 und EP-A-0 542 496 sowie den internationalen Patentanmeldungen WO-A-92/18542, WO-A-93/08251 , WO-A-94/28030, WO-A-95/07303, WO-A-95/12619 und WO-A- 95/20608 bekannt. Ein an C6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.
Auch Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise Ethylen- diamindisuccinat, sind weitere geeignete Cobuilder. Dabei wird Ethylendiamin-N,N'- disuccinat (EDDS) bevorzugt in Form seiner Natrium- oder Magnesiumsalze verwendet. Weiterhin bevorzugt sind in diesem Zusammenhang auch Glycerindisuccinate und Glycerintrisuccinate, wie sie beispielsweise in den US-amerikanischen Patentschriften US 4 524 009, US 4 639 325, in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 150 930 und der japanischen Patentanmeldung JP 93/339896 beschrieben werden.
Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxy- carbonsäuren bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und welche mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maximal zwei Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder werden beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO-A-95/20029 beschrieben.
Eine weitere Substanzklasse mit Cobuildereigenschaften stellen die Phosphonate dar. Dabei handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate. Unter den Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1 ,1-diphosphonat (HEDP) von besonderer Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt, wobei das Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als Aminoalkanphosphonate kommen vorzugsweise Ethylendiamin- tetramethylenphosphonat (EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) sowie deren höhere Homologe in Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der neutral reagierenden Natriumsalze, z. B. als Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta- und Octa-Natriumsalz der DTPMP, eingesetzt. Als Builder wird dabei aus der Klasse der Phosphonate bevorzugt HEDP verwendet. Die Aminoalkanphosphonate besitzen zudem ein ausgeprägtes Schwermetallbindevermögen. Dementsprechend kann es, insbesondere wenn die Wasch- und/oder Reinigungsartikel auch Bleiche enthalten, bevorzugt sein Aminoalkanphosphonate, insbesondere DTPMP, einzusetzen, oder Mischungen aus den genannten Phosphonaten in den Wasch- und/oder Reinigungsartikeln zu verwenden.
Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit Erdalkaliionen auszubilden, als Cobuilder eingesetzt werden.
Builder sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen vorzugsweise in Mengen von 0 bis 50 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 10 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 15 bis 30 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 20 bis 25 Gew.-% enthalten.
Bleichmittel
Die Wasch- und/oder Reinigungsartikel können auch Bleichmittel aufweisen. Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H2O2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H2O2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure.
Es können auch Bleichmittel aus der Gruppe der organischen Bleichmittel in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln eingesetzt werden. Typische organische Bleichmittel sind die Diacylperoxide, wie z.B. Dibenzoylperoxid. Weitere typische organische Bleichmittel sind die Peroxysäuren, wobei als Beispiele besonders die Alkylperoxysäuren und die Arylperoxysäuren genannt werden.
Bevorzugte Vertreter sind (a) die Peroxybenzoesäure und ihre ringsubstituierten Derivate, wie Alkylperoxybenzoesäuren, aber auch Peroxy-α-Naphtoesäure und Magnesium-monoperphthalat, (b) die aliphatischen oder substituiert aliphatischen Peroxysäuren, wie Peroxylaurinsäure, Peroxystearinsäure, ε-Phthalimido- peroxycapronsäure [Phthaloiminoperoxyhexansäure (PAP)], o-Carboxybenzamido- peroxycapronsäure, N-nonenylamidoperadipinsäure und N-nonenylamidopersuccinate, und (c) aliphatische und araliphatische Peroxydicarbonsäuren, wie 1 ,12- Diperoxycarbonsäure, 1 ,9-Diperoxyazelainsäure, Diperocysebacinsäure,
Diperoxybrassylsäure, die Diperoxy-phthalsäuren, 2-Decyldiperoxybutan-1 ,4-disäure, N,N-Terephthaloyl-di(6-aminopercapronsäue) können in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln eingesetzt werden.
Als Bleichmittel können in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln auch Chlor oder Brom freisetzende Substanzen eingesetzt werden. Unter den geeigneten Chlor oder Brom freisetzenden Materialien kommen beispielsweise heterocyclische N- Brom- und N-Chloramide, beispielsweise Trichlorisocyanursäure, Tribromisocyanursäure, Dibromisocyanursäure und/oder Dichlorisocyanursäure (DICA) und/oder deren Salze mit Kationen wie Kalium und Natrium in Betracht. Hydantoinverbindungen, wie 1 ,3-Dichlor-5,5- dimethylhydanthoin sind ebenfalls geeignet.
Bleichmittel sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen vorzugsweise in Mengen von 0 bis 40 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 10 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 15 bis 30 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 20 bis 25 Gew.-% enthalten.
Bleichaktivatoren
Um beim Waschen oder Reinigen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren enthalten sein.
Als Bleichaktivatoren zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere
Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1 ,5-Diacetyl- 2,4-dioxohexahydro-1 ,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5- Diacetoxy-2,5-dihydrofuran sowie Triethylacetylcitrat (TEAC).
Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln auch sogenannte Bleichkatalysatoren verwendet werden. Bei diesen Stoffen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe oder -carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren verwendbar.
Als Bleichaktivatoren können in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln auch die aus den deutschen Patentanmeldungen DE-A-196 16 693 und DE-A-196 16 767 bekannten Enolester sowie acetyliertes Sorbitol und Mannitol beziehungsweise deren in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 525 239 beschriebene Mischungen (SORMAN), acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose (PAG), Pentaacetylfruktose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyliertes, gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin und Gluco- nolacton, und/oder N-acylierte Lactame, beispielsweise N-Benzoylcaprolactam, die aus den internationalen Patentanmeldungen WO-A-94/27970, WO-A-94/28102, WO-A- 94/28103, WO-A-95/00626, WO-A-95/14759 und WO-A-95/17498 bekannt sind, verwendet werden. Die aus der deutschen Patentanmeldung DE-A-196 16 769 bekannten hydrophil substituierten Acylacetale und die in der deutschen Patentanmeldung DE-A-196 16 770 sowie der internationalen Patentanmeldung WO-A- 95/14075 beschriebenen Acyllactame werden ebenfalls bevorzugt in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln eingesetzt. Auch die aus der deutschen Patentanmeldung DE-A-44 43 177 bekannten Kombinationen konventioneller Bleichaktivatoren in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln eingesetzt werden.
Bleichaktivatoren und/oder Bleichkatalysatoren sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen vorzugsweise in Mengen von 0 bis 10 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 8 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt in Mengen von 5 bis 8 Gew.-% enthalten.
Farbübertragungsinhibitoren
Farbübertragungsinhibitoren sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,25 bis 2,5 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 0,5 bis 0,75 Gew.-% enthalten.
Vergrauungsinhibitoren
Die Wasch- und/oder Reinigungsartikel können auch Vergrauungsinhibitoren enthalten. Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in der Flotte suspendiert zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche Stärkepräparate und andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden, z.B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw.. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether, wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether, wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxymethylcellulose und deren Gemische, sowie Polyvinylpyrrolidon in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, eingesetzt.
Vergrauungsinhibitoren sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,25 bis 2,5 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 0,5 bis 0,75 Gew.-% enthalten.
Schmutzabweisende Substanzen
Zusätzlich können in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln auch schmutzabweisende Substanzen verwendet werden, welche die Öl- und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen (sogenannte soil repellents). Zu den bevorzugten öl- und fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder
Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen.
Schmutzabweisende Substanzen sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0 bis 3 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt in Mengen von 0 bis 2 Gew.-% enthalten.
Optische Aufheller
Diese Stoffe, die auch "Weisstöner" genannt werden, können in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln eingesetzt werden. Optische Aufheller sind organische Farbstoffe, die einen Teil der unsichtbaren UV-Strahlung des Sonnenlichts in längerwelliges blaues Licht umwandeln. Die Emission dieses blauen Lichts ergänzt die "Lücke" im vom Textil reflektierten Licht, so dass ein mit optischem Aufheller behandeltes Textil dem Auge weißer und heller erscheint. Da der Wirkungsmechanismus von Aufhellern deren Aufziehen auf die Fasern voraussetzt, unterscheidet man je nach "anzufärbenden" Fasern beispielsweise Aufheller für Baumwolle, Polyamid- oder Polyesterfasern. Zu den handelsüblichen für die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel geeigneten Aufhellern gehören dabei im wesentlichen fünf Strukturgruppen an, nämlich die Stilben-, Diphenylstilben-, Cumarin-Chinolin-, Diphenylpyrazolingruppe und die Gruppe der Kombination von Benzoxazol oder Benzimidazol mit konjugierten Systemen. Ein Überblick über gängige Aufheller ist beispielsweise in G. Jakobi, A.Löhr "Detergents and Textile Washing", VCH-Verlag, Weinheim, 1987, Seiten 94 bis 100, zu finden. Geeignet sind z.B. Salze der 4,4'-Bis[(4- anilino-6-morpholino-s-triazin-2-yl)amino]-stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2- Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z.B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfo- styryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2- sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können verwendet werden.
Optische Aufheller sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0 bis 3 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt in Mengen von 0 bis 2 Gew.-% enthalten.
Duftstoffe
Duftstoffe können den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln zugesetzt werden, um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel zu verbessern und dem Verbraucher neben der Reinigungsleistung und dem Farbeindruck einen sensorisch "typischen und unverwechselbaren" Wasch- und/oder Reinigungsartikel zur Verfügung zu stellen. Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und
Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, oc-lsomethylionon und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Linden- blütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
Duftstoffe sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0 bis 4
Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,01 bis 1 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 0,2 bis 0,5 Gew.-% enthalten.
Weichspüler
Weitere in den erfindungsgemäßen Reinigungsartikeln einsetzbare Substanzen bzw. waschaktive Substanzen sind Weichspüler. Im allgemeinen kann jeder der im Stand der Technik bekannten Weichspülsubstanzen verwendet werden. Bevorzugt sind jedoch quartäre Ammoniumverbindungen, welche aufgrund ihrer positiven Ladung eine Affinität zu auf Cellulose basierenden Textilien und aufgrund ihrer Alkyl-Seitenketten Affinität zu Kunstfaser-Textilien aufweisen. Besonders geeignet sind kationische quartäre Ammoniumverbindung wie beispielsweise polyethoxylierte quartäre Ammoniumsalze.
Die quartäre Ammonium Verbindung weist bevorzugt eine Alkyl-Seitenkette mit etwa 8 bis 20 Kohlenstoffatomen auf. Weiterhin sollte die quartäre Ammoniumverbindung eine oder mehrere Polyethoxy- oder Polypropoxy-Seitenketten besitzen, die lang genug sind um eine 1 % Lösung der quartären Ammoniumverbindung bei etwa 25 °C löslich zu halten. Substituenten am Stickstoff die keine Alkyl-Seitenketten mit etwa 8 bis 20 Kohlenstoffatomen oder Polyethoxy- oder Polypropoxy-Seitenketten sind können Methyl- , Ethyl-, Hydroxymethyl- oder Hydroxyethylgruppen sein. Beispielsweise können quartäre Kokosalkylammoniumethoxylate wie VARISOFT 910 (Witco Chemical Co.), quartäre Talgalkylammoniumethoxylate wie VARISOFT 920, PEG-2-Kokosammoniumchloride wie VARIQUAT 638 und ETHOQUAD C-12 eingesetzt werden. Bevorzugt sollte der quartäre Weichspüler reversible Komplexe mit anionischen Tensiden ausbilden und, wenn eine Mischung des quartären Weichspülers und des anionischen Tensids ausreichend gelöst ist, sollte der Weichspüler und das anionische Tensid sich wieder trennen. Weichspüler sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0 bis 3 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt in Mengen von 0 bis 1 Gew.-% enthalten.
Desintegrationshilfsmittel
Der Einsatz von Desintegrationshilfsmitteln ist in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln prinzipiell eigentlich nicht nötig. Um ein besseres Auflösen der Schichten zu unterstützen können jedoch gegebenenfalls trotzdem geringe Mengen
oder bei Bedarf auch größere Mengen an Desintegrationshilfsmitteln zugegeben werden. Diese dienen normalerweise dazu den Zerfall von Wasch- oder Reinigungsmittel in fester Form zu erleichtern. Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden gemäss Römpp (9. Auflage, Bd. 6, S. 4440) und Voigt "Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6. Auflage, 1987, S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall von Tabletten in Wasser oder Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in resorbierbarer Form sorgen.
Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkung als "Spreng"mittel bezeichnet werden, vergrößern bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei einerseits das Eigenvolumen vergrößert (Quellung), andererseits auch über die Freisetzung von Gasen ein Druck erzeugt werden kann, der die Tablette in kleinere Partikel zerfallen lässt. Altbekannte Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise Carbonat/Citronensäure-Systeme, wobei auch andere organische Säuren eingesetzt werden können. Quellende Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder natürliche Polymere bzw. modifizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate, Alginate oder Casein-Derivate.
Die bereits in Abschnitt Builder beschriebene aufgeschäumte, quervernetzte Polyacrylatbuilder können ebenfalls als Desintergrationshilfsmittel eingesetzt werden. Das dreidimensionale Netzwerk des hydrophilen, aber wasserunlöslichen Polymers quellt in Wasser unter weitgehender Formerhaltung bis zu einem Gleichgewichts- Volumen auf. Durch die mechanische Einwirkungen in der Waschtrommel zerfällt das Netzwerk. Aufgrund der Cobuilder-Eigenschaften des Polyacrylates führt der aufgeschäumte, quervernetzte Polyacrylatbuilder zu einer Leistungssteigerung. Die aufgeschäumte, quervernetzte Polyacrylatbuilder können als Pulver oder Granulat, bevorzugt als Flächengebilde und insbesondere als Träger eingesetzt werden.
Die Gele die durch Quellen hydrophiler, insbesondere wasserunlöslicher Polymere, dreidimensionale Netzwerke ausbilden, werden Hydrogele genannt. Die Netzwerk- Bildung erfolgt vorwiegend über chemische Verknüpfung der einzelnen Polymerketten, ist aber auch physikalisch durch elektrostatische, hydrophobe oder Dipol/Dipol- Wechselwirkungen zwischen einzelnen Segmenten der Polymerketten möglich. Über die Wahl der zum Polymeraufbau verwendeten Monomeren, die Art der Vernetzung und die Vernetzungsdichte können gewünschte Eigenschaften der Hydrogele gezielt eingestellt werden. Die notwendige Hydrophilie der Polymeren vermitteln u. a. Hydroxy-,
Carboxylat-, Sulfonat- od. Amid-Gruppen. Synthetische Hydrogele basieren u. a. auf Poly(meth)acrylsäuren, Poly(meth)acrylaten, Polyvinylpyrrolidon oder Polyvinylalkohol. Hydrogele sind im allgemeinen gut verträglich mit lebenden Geweben. Als bevorzugte Desintegrationsmittel die in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln geeignet sind, werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt. Reine Cellulose weist die formale Bruttozusammensetzung (C6H10θ5)n auf und stellt formal betrachtet ein ß-1 ,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut ist. Geeignete Cellulosen bestehen dabei aus ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen von 50.000 bis 500.000. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen umfassen dabei beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in denen Hydroxy-Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxy-Gruppen gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulose-Derivate fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Celluloseester und - ether sowie Aminocellulosen. Die genannten Cellulosederivate werden vorzugsweise nicht allein als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis.
Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose wird durch partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die amorphen Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen und vollständig auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen.
Desintegrationsmittel sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 20 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0 bis 15 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt in Mengen von 0 bis 8 Gew.-% enthalten.
Farbstoffe
Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel zu verbessern, können diese mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. So können beispielsweise die verschiedenen Schichten unterschiedlich gefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen des Wasch- und/oder Reinigungsartikels und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.
Bevorzugt in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln sind alle Färbemittel, die im Waschprozess oxidativ zerstört werden können sowie Mischungen derselben mit geeigneten blauen Farbstoffen, sog. Blautönern. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen Färbemittel in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln einzusetzen, die in Wasser oder bei Raumtemperatur in flüssigen organischen Substanzen löslich sind. Geeignet sind beispielsweise anionische Färbemittel, z.B. anionische Nitrosofarbstoffe. Ein mögliches Färbemittel ist beispielsweise Naphtholgrün (Colour Index (Cl) Teil 1 : Acid Green 1 ; Teil 2: 10020), das als Handelsprodukt beispielsweise als Basacid® Grün 970 von der Fa. BASF, Ludwigshafen, erhältlich ist, sowie Mischungen dieser mit geeigneten blauen Farbstoffen. Als weitere Färbemittel kommen Pigmosol® Blau 6900 (Cl 74160), Pigmosol® Grün 8730 (Cl 74260), Basonyl® Rot 545 FL (Cl 45170), Sandolan® Rhodamin EB400 (Cl 45100), Basacid® Gelb 094 (Cl 47005), Sicovit® Patentblau 85 E 131 (Cl 42051), Acid Blue 183 (CAS 12217-22-0, Cl Acidblue 183), Pigment Blue 15 (Cl 74160), Supranol® Blau GLW (CAS 12219-32-8, Cl Acidblue 221), Nylosan® Gelb N-7GL SGR (CAS 61814-57-1 , Cl Acidyellow 218) und/oder Sandolan® Blau (Cl Acid Blue 182, CAS 12219-26-0) zum Einsatz.
Bei der Wahl des Färbemittels muss beachtet werden, dass die Färbemittel keine zu starke Affinität gegenüber den textilen Oberflächen und hier insbesondere gegenüber Kunstfasern aufweisen. Gleichzeitig ist auch bei der Wahl geeigneter Färbemittel zu berücksichtigen, dass Färbemittel unterschiedliche Stabilitäten gegenüber der Oxidation aufweisen. Im allgemeinen gilt, dass wasserunlösliche Färbemittel gegen Oxidation stabiler sind als wasserlösliche Färbemittel. Abhängig von der Löslichkeit und damit auch von der Oxidationsempfindlichkeit variiert die Konzentration des Färbemittels in den Wasch- und/oder Reinigungsartikeln. Bei gut wasserlöslichen Färbemitteln, z.B. dem
oben genannten Basacid® Grün oder dem gleichfalls oben genannten Sandolan® Blau, werden typischerweise Färbemittel-Konzentrationen im Bereich von einigen 10"2 bis 10"3 Gew.-%, jeweils bezogen auf den gesamten Wasch- und/oder Reinigungsartikel, gewählt. Bei den auf Grund ihrer Brillianz insbesondere bevorzugten, allerdings weniger gut wasserlöslichen Pigmentfarbstoffen, z.B. den oben genannten Pigmosol®- Farbstoffen, liegt die geeignete Konzentration des Färbemittels in Wasch- oder Reinigungsmitteln dagegen typischerweise bei einigen 10"3 bis 10"4 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Wasch- oder Reinigungsmittel.
Farbstoffe sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln, bezogen auf den Gesamtgehalt an Substanz(en) und/oder waschaktiven Substanzen, vorzugsweise in Mengen von 0 bis 0,5 Gew.-%, mehr bevorzugt in Mengen von 0 bis 0,1 Gew.-%, und insbesondere bevorzugt in Mengen von 0,005 bis 0,02 Gew.-% enthalten.
Löslichkeitsverbesserer
Die Mengen, in denen die genannten Löslichkeitsverbesserer in den Wasch- und/oder Reinigungsartikel, enthalten sind, liegen erfindungsgemäß zwischen 0,5 und 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Wasch- und/oder Reinigungsartikelgewicht. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Wasch- und/oder Reinigungsartikel enthalten den bzw. die Löslichkeitsverbesserer in Mengen von 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 1 ,5 bis 10 Gew.-% und insbesondere von 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Wasch- und/oder Reinigungsartikelgewicht.
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel enthaltenen Löslichkeitsverbesserer eine Löslichkeit von mehr als 250 g pro Liter Wasser bei 20°C, vorzugsweise von mehr als 300 g pro Liter Wasser bei 20°C und insbesondere von mehr als 350 g pro Liter Wasser bei 20°C aufweisen.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn mindestens 35 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 40 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 45 Gew.-% und insbesondere mindestens 50 Gew.-% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen unterhalb 200 μm aufweisen. Der Teilchengrößenbereich, in dem sich die Teilchengrößen der in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel enthaltenen
Löslichkeitsverbesserer befinden, ist vorzugsweise nach oben beschränkt und liegt
vorzugsweise innerhalb enger Grenzen. So sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, in denen maximal 20 Gew.-%, vorzugsweise maximal 10 Gew.-% und insbesondere maximal 5 Gew.-% der Teilchen der Lösungsvermittler Teilchengrößen oberhalb 400 μm aufweisen.
Die erfindungsgemäß in den Wasch- und/oder Reinigungsartikel enthaltenen Löslichkeitsverbesserer weisen Löslichkeiten oberhalb von 200 Gramm Löslichkeitsverbesserer in einem Liter deionisierten Wasser von 20°C auf. Als feinteilige Löslichkeitsverbesserer eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine ganze Reihe von Verbindungen, die sowohl aus der Gruppe der kovalenten Verbindungen als auch aus der Gruppe der Salze stammen können. Wie bereits erwähnt, ist es bevorzugt, wenn die Löslichkeitsverbesserer noch höhere Löslichkeiten aufweisen. Einen Überblick über die Löslichkeiten von im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeigneten Löslichkeitsverbesserer gibt die nachfolgende Aufstellung. Die in dieser Tabelle angegebenen Löslichkeitswerte beziehen sich - sofern nicht andere Temperaturen explizit genannte werden - auf die Löslichkeit bei 20 °C.
Weitere im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Löslichkeitsverbesserer sind die folgenden Substanzen:
Durch den erfindungsgemäßen Einsatz der Löslichkeitsverbesserer im genannten Teilchengrößenbereich und optional durch den Einsatz von Desintegrationshilfsmitteln unterstützt, lassen sich erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelartikel herstellen, welche bei hohen Härten in Wasser äußerst schnell in ihre Bestandteile zerfallen.
Plastifizierhilfsmittel / Bindemittel
Zu diesen Plastifizierhilfsmitteln, im nachfolgenden Bindemittel genannt, gehören auch solche, welche gemäß dem europäischen Patent EP-B-0 486 592 als Plastifizier- und/oder Gleitmittel dienen können. Hierzu zählen insbesondere Aniontenside wie Alkylbenzolsulfonate und/oder (Fett-)Alkylsulfate, aber auch Polymere wie polymere Polycarboxylate. Eine genauere Beschreibung der möglichen Aniontenside und Polymere erfolgt später in der Auflistung der möglichen Inhaltsstoffe. Die Funktion eines Gleitmittels kann zusätzlich auch von dem Bindemittel oder den Bindemitteln bzw. den Bindemittelmischungen wahrgenommen werden.
Der Gehalt an Bindemittel bzw. Bindemitteln der Schicht und/oder des Trägers beträgt vorzugsweise mindestens 2 Gew.-%, aber weniger als 15 Gew.-%, insbesondere weniger als 10 Gew.-% unter besonderer Bevorzugung von 3 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Trägers und/oder der Schicht. Insbesondere die wasserfrei gequollenen Polymere werden in Mengen unterhalb 10 Gew.-%, vorteilhafterweise in Mengen von 4 bis 8 Gew.-%, unter Bevorzugung von 5 bis 6 Gew.- %, eingesetzt.
Bevorzugte Bindemittel, die allein oder in Mischung mit anderen Bindemitteln eingesetzt werden können, sind Polyethylenglykole, 1 ,2-Polypropylenglykole sowie modifizierte Polyethylenglykole und Polypropylenglykole. Zu den modifizierten Polyalkylenglykolen zählen insbesondere die Sulfate und/oder die Disulfate von Polyethylenglykolen oder Polypropylenglykolen mit einer relativen Molekülmasse zwischen 600 und 12000 und insbesondere zwischen 1000 und 4000. Eine weitere Gruppe besteht aus Mono- und/oder Disuccinaten der Polyalkylenglykole, welche wiederum relative Molekülmassen zwischen 600 und 6000, vorzugsweise zwischen 1000 und 4000 aufweisen. Für eine
genauere Beschreibung der modifizierten Polyalkylenglykolether wird auf die Offenbarung der internationalen Patentanmeldung WO-A-93/02176 verwiesen. Im Rahmen dieser Erfindung zählen zu Polyethylenglykolen solche Polymere, bei deren Herstellung neben Ethylenglykol ebenso C3-C5-Glykole sowie Glycerin und Mischungen aus diesen als Startmoleküle eingesetzt werden. Ferner werden auch ethoxylierte Derivate wie Trimethylol-propan mit 5 bis 30 EO umfaßt.
Die vorzugsweise eingesetzten Polyethylenglykole können eine lineare oder verzweigte Struktur aufweisen, wobei insbesondere lineare Polyethylenglykole bevorzugt sind.
Zu den insbesondere bevorzugten Polyethylenglykolen gehören solche mit relativen Molekülmassen zwischen 2000 und 12000, vorteilhafterweise um 4000, wobei Polyethylenglykole mit relativen Molekülmassen unterhalb 3500 und oberhalb 5000 insbesondere in Kombination mit Polyethylenglykolen mit einer relativen Molekülmasse um 4000 eingesetzt werden können und derartige Kombinationen vorteilhafterweise zu mehr als 50 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Menge der Polyethylenglykole, Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse zwischen 3500 und 5000 aufweisen. Als Bindemittel können jedoch auch Polyethylenglykole eingesetzt werden, welche an sich bei Raumtemperatur und einem Druck von 1 bar in flüssigem Zustand vorliegen; hier ist vor allem von Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse von 200, 400 und 600 die Rede. Allerdings sollten diese an sich flüssigen Polyethylenglykole nur in einer Mischung mit mindestens einem weiteren Bindemittel eingesetzt werden, wobei diese Mischung einen Schmelzpunkt bzw. Erweichungspunkt von mindestens oberhalb 45 °C aufweisen sollten.
Zu den modifizierten Polyethylenglykolen gehören auch ein- oder mehrseitig endgruppenverschlossene Polyethylenglykole, wobei die Endgruppen vorzugsweise C_- C12-Alkylketten, die linear oder verzweigt sein können, darstellen. Insbesondere weisen die Endgruppen die Alkylketten zwischen Ci und C6, vor allem zwischen d und C4 auf, wobei auch Isopropyl- und Isobutyl- bzw. tert.-Butyl- durchaus mögliche Alternativen darstellen.
Einseitig endgruppenverschlossene Polyethylenglykolderivate können auch der Formel Cx(EO)y(PO)z genügen, wobei Cx eine Alkylkette mit einer C-Kettenlänge von 1 bis 20, y 50 bis 500 und z 0 bis 20 sein können. Für z=0 existieren Überschneidungen mit Verbindungen des vorangegangen Absatzes.
Aber auch EO-PO-Polymere (x gleich 0) können als Bindemittel dienen.
Ebenso eignen sich als Bindemittel niedermolekulare Polyvinylpyrrolidone und Derivate von diesen mit relativen Molekülmassen bis maximal 30000. Bevorzugt sind hierbei relative Molekülmassenbereiche zwischen 3000 und 30000, beispielsweise um 10000. Polyvinylpyrrolidone werden vorzugsweise nicht als alleinige Bindemittel, sondern in Kombination mit anderen, insbesondere in Kombination mit Polyethylenglykolen, eingesetzt.
Als geeignete weitere Bindemittel haben sich Rohstoffe erwiesen, welche als Rohstoffe an sich wasch- oder reinigungsaktive Eigenschaften aufweisen, also beispielsweise nichtionische Tenside mit Schmelzpunkten von mindestens 45 °C oder Mischungen aus nichtionischen Tensiden und anderen Bindemitteln. Zu den bevorzugten nichtionischen Tensiden gehören alkoxylierte Fett- oder Oxoalkohole, insbesondere Cι2-C18-Alkohole. Dabei haben sich Alkoxylierungsgrade, insbesondere Ethoxylierungsgrade von durchschnittlich 18 bis 100 AO, insbesondere EO pro Mol Alkohol und Mischungen aus diesen als besonders vorteilhaft erwiesen. Vor allem Fettalkohole mit durchschnittlich 18 bis 35 EO, insbesondere mit durchschnittlich 20 bis 25 EO, zeigen vorteilhafte Bindereigenschaften im Sinne der vorliegenden Erfindung. Gegebenenfalls können in Bindemittelmischungen auch ethoxylierte Alkohole mit durchschnittlich weniger EO- Einheiten pro Mol Alkohol enthalten sein, beispielsweise Taigfettalkohol mit 14 EO. Allerdings ist es bevorzugt, diese relativ niedrig ethoxylierten Alkohole nur in Mischung mit höher ethoxylierten Alkoholen einzusetzen. Vorteilhafterweise beträgt der Gehalt der Bindemittel an diesen relativ niedrig ethoylierten Alkoholen weniger als 50 Gew.-%, insbesondere weniger als 40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an eingesetztem Bindemittel. Vor allem üblicherweise in Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzte nichtionische Tenside wie C12-Cι8-Alkohole mit durchschnittlich 3 bis 7 EO, welche bei Raumtemperatur an sich flüssig vorliegen, sind vorzugsweise in den Bindemittelmischungen nur in den Mengen vorhanden, daß dadurch weniger als 10 Gew.-%, insbesondere weniger als 8 Gew.-% und vorteilhafterweise weniger als 2 Gew.-% dieser nichtionischen Tenside, jeweils bezogen auf das Verfahrensendprodukt, bereitgestellt werden. Wie bereits oben beschrieben ist es allerdings weniger bevorzugt, in den Bindemittelmischungen bei Raumtemperatur flüssige nichtionische Tenside einzusetzen. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind derartige nichtionische Tenside deshalb kein Bestandteil der Bindemittelmischung, da diese nicht nur den Erweichungspunkt der Mischung herabsetzen, sondern auch zur Klebrigkeit des
Endprodukts beitragen können und außerdem durch ihre Neigung, beim Kontakt mit Wasser zu Vergelungen zu führen, auch dem Erfordernis der schnellen Auflösung des Bindemittels/der Trennwand im Endprodukt häufig nicht im gewünschten Umfang genügen. Ebenso ist es nicht bevorzugt, daß übliche in Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzte Aniontenside oder deren Vorstufen, die Aniontensidsäuren, in der Bindemittelmischung enthalten sind. C12-C18-Fettalkohole, Cι6-C18-Fettalkohole oder reiner Ciβ-Fettalkohol mit mehr als 50 EO, vorzugsweise mit etwa 80 EO, haben sich hingegen als hervorragend geeignete Bindemittel erwiesen, die allein oder in Kombination mit anderen Bindemitteln eingesetzt werden können.
Andere nichtionische Tenside, die als Bindemittel geeignet sind, stellen die nicht zu Vergelungen neigenden Fettsäuremethylesterethoxylate, insbesondere solche mit durchschnittlich 10 bis 25 EO dar (genauere Beschreibung dieser Stoffgruppe siehe unten). Besonders bevorzugte Vertreter dieser Stoffgruppe sind überwiegend auf C16- C18-Fettsäuren basierende Methylester, beispielsweise gehärteter Rindertalgmethylester mit durchschnittlich 12 EO oder mit durchschnittlich 20 EO.
Eine weitere Substanzklasse, die als Bindemittel im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet ist, stellen ethoxylierte Fettsäuren mit 2 bis 100 EO dar, deren „Fettsäure"- Reste im Rahmen dieser Erfindung linear oder verzweigt sein können. Dabei sind vor allem derartige Ethoxylate bevorzugt, die eine eingeengte Homologenverteilung (NRE) und/oder einen Schmelzpunkt oberhalb von 50 °C aufweisen. Derartige Fettsäureethoxylate können als alleiniges Bindemittel oder in Kombination mit anderen Bindemitteln eingesetzt werden, während die nicht-ethoxylierten Natrium- und Kaliumseifen weniger bevorzugt sind und nur in Kombination mit anderen Bindemitteln eingesetzt werden.
Ebenso sind aber auch Hydroxymischether, die gemäß der Lehre der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 754 667 (BASF) durch Ringöffnung von Epoxiden ungesättigter Fettsäureester erhalten werden können, als Bindemittel, insbesondere in Kombination mit Polyethylenglykolen, den vorgenannten
Fettsäuremethylesterethoxylaten oder den Fettsäureethoxylaten, geeignet.
Überraschenderweise haben sich auch wasserfreie gequollene Polymere, insbesondere Stärkedisphosphat/Glycerin, Polyvinylpyrrolidon/Glycerin und modifizierte
Cellulose/Glycerin, beispielsweise Hydroxypropylcellulose/Glycerin, als hervorragend
einsetzbare Bindemittel erwiesen. Hierbei sind 5 bis 20 Gew.-%ige „Lösungen" der Polymere in Glycerin, insbesondere etwa 10 Gew.-%ige „Lösungen", besonders vorteilhaft.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Bindemittel eine Mischung eingesetzt, welche C12-C18-Fettalkohol auf Basis Kokos oder Talg mit durchschnittlich 20 EO und Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse von 400 bis 4000 enthält.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Bindemittel eine Mischung eingesetzt, welche überwiegend auf C16-C18-Fettsäuren basierende Methylester mit durchschnittlich 10 bis 25 EO, insbesondere gehärteten Rindertalgmethylester mit durchschnittlich 12 EO oder durchschnittlich 20 EO, und einem C12-C18-Fettalkohol auf Basis Kokos oder Talg mit durchschnittlich 20 EO und/oder Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse von 400 bis 4000 enthält.
Als besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung haben sich Bindemittel erwiesen, die entweder allein auf Polyethylenglykolen mit einer relativen Molekülmasse um 4000 oder auf einer Mischung aus C12-C18-Fettalkohol auf Basis Kokos oder Talg mit durchschnittlich 20 EO und einem der oben beschriebenen Fettsäuremethylesterethoxylate oder auf einer Mischung aus C12-C18-Fettalkohol auf Basis Kokos oder Talg mit durchschnittlich 20 EO, einem der oben beschriebenen Fettsäuremethylesterethoxylate und einem Polyethylenglykol, insbesondere mit einer relativen Molekülmasse um 4000, basieren. Dabei sind Mischungen von Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse um 4000 mit den genannten Fettsäuremethylesterethoxylaten oder mit C16-C18-Fettalkohol mit 20 EO im Gewichtsverhältnis 1 : 1 oder darüber besonders bevorzugt.
Andere Rohstoffe wie Trimethylolpropylene etc (Handelsprodukte der Firma BASF, Bundesrepublik Deutschland) können zwar in Bindemittelmischungen, insbesondere in Mischung mit Polyethylenglykolen, enthalten sein; sie weisen jedoch keine desintegrierende Wirkung auf.
Außerdem können als weitere Bindemittel allein oder in Kombination mit anderen Bindemitteln auch Alkylglykoside der allgemeinen Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen
bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1 ,2 bis 1 ,4. Insbesondere sind solche Alkylglykoside geeignet, welche einen Erweichungsgrad oberhalb 80 °C und einen Schmelzpunkt oberhalb von 140 °C aufweisen. Ebenfalls geeignet sind hochkonzentrierte Compounds mit Gehalten von mindestens 70 Gew.-% Alkylglykosiden, vorzugsweise mindestens 80 Gew.-% Alkylglykosiden. Unter Einsatz hoher Scherkräfte kann die Schmelzagglomeration und insbesondere die Schmelzextrusion mit derartig hochkonzentrierten Compounds bereits bei Temperaturen durchgeführt werden, welche oberhalb des Erweichungspunkts, aber noch unterhalb der Schmelztemperatur liegen. Obwohl Alkylglykoside auch als alleinige Binder eingesetzt werden können, ist es bevorzugt, Mischungen aus Alkylglykosiden und anderen Bindemitteln einzusetzen. Insbesondere sind hier Mischungen aus Polyethylenglykolen und Alkylglykosiden, vorteilhafterweise in Gewichtsverhältnissen von 25:1 bis 1 :5 unter besonderer Bevorzugung von 10:1 bis 2:1.
Ebenfalls als Bindemittel, insbesondere in Kombination mit Polyethylenglykolen und/oder Alkylglykosiden, geeignet sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I), in der R^CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R^ für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht.
R2-CO-N-[Z] (I)
Vorzugsweise leiten sich die Polyhydroxyfettsäureamide von reduzierenden Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab.
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),
R -O-R5
I O
R
3-CO-N-[Z]
in der R
3 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, R
4 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
5 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei
oder Phenylreste bevorzugt sind, und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes steht. [Z] wird auch hier vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers wie Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose erhalten. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielsweise nach der Lehre der internationalen Patentanmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden. Besonders bevorzugte Glucamide schmelzen bereits bei 95 bis 105 °C. Aber auch hier - wie bei den Alkylglykosiden - reichen im erfindungsgemäßen Verfahren normalerweise Arbeitstemperaturen aus, welche oberhalb der Erweichungstemperatur, aber unterhalb der Schmelztemperatur liegen.
Weitere Hilfs- und Zusatzstoffe
Als Schauminhibitoren, die in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln eingesetzt werden können, kommen beispielsweise Seifen, Paraffine oder Siliconöle in Betracht, die gegebenenfalls auf Trägermaterialien aufgebracht sein können.
Geeignete Antiredepositionsmittel, die auch als „soil repellents" oder Schmutzabweisende Substanzen bezeichnet werden, sind beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose mit einem Anteil an Methoxygruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropylgruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Insbesondere bevorzugt unter den genannten Verbindungen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und Terephthalsäure-Polymere.
Da textile Flächengebilde, insbesondere aus Reyon®, Zellwolle, Baumwolle und deren Mischungen, zum Knittern neigen können, weil die Einzelfasern gegen Durchbiegen, Knicken, Pressen und Quetschen quer zur Faserrichtung empfindlich sind, können die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel synthetische Knitterschutzmittel enthalten. Hierzu zählen beispielsweise synthetische Produkte auf der Basis von Fettsäuren, Fettsäureestern, Fettsäureamiden, -alkylolestern, -alkylolamiden oder Fettalkoholen, die meist mit Ethylenoxid umgesetzt sind, oder Produkte auf der Basis von Lecithin oder modifizierter Phosphorsäureester.
Zur Bekämpfung von Mikroorganismen können die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel antimikrobielle Substanzen enthalten. Hierbei unterscheidet man je nach antimikrobiellem Spektrum und Wirkungsmechanismus zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika und Fungiziden usw.. Wichtige Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise Benzalkoniumchlor.de, Alkylarlylsulfonate, Halogenphenole und Phenolmercuriacetat.
Um unerwünschte, durch Sauerstoffeinwirkung und andere oxidative Prozesse verursachte Veränderungen an den Wasch- und/oder Reinigungsartikeln und/oder den behandelten Textilien zu verhindern, können die Formulierungen Antioxidantien enthalten. Zu dieser Verbindungsklasse gehören beispielsweise substituierte Phenole, Hydrochinone, Brenzcatechine und aromatische Amine sowie organische Sulfide, Polysulfide, Dithiocarbamate, Phosphite und Phosphonate.
Ein erhöhter Tragekomfort kann aus der zusätzlichen Verwendung von Antistatika resultieren, die den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln zusätzlich beigefügt werden. Antistatika vergrößern die Oberflächenleitfähigkeit und ermöglichen damit ein verbessertes Abfließen gebildeter Ladungen. Äußere Antistatika sind in der Regel Substanzen mit wenigstens einem hydrophilen Molekülliganden und geben auf den Oberflächen einen mehr oder minder hygroskopischen Film. Diese zumeist grenzflächenaktiven Antistatika lassen sich in stickstoffhaltige (Amine, Amide, quartäre Ammoniumverbindungen), phosphorhaltige (Phosphorsäureester) und schwefelhaltige (Alkylsulfonate, Alkylsulfate) Antistatika unterteilen. Externe Antistatika sind beispielsweise in den Patentanmeldungen FR 1 ,156,513, GB 873 214 und GB 839 407 beschrieben. Die hier offenbarten Lauryl- (bzw. Stearyl-)
dimethylbenzylammoniumchloride eignen sich als Antistatika für Textilien bzw. als Zusatz zu Waschmitteln, wobei zusätzlich ein Avivageeffekt erzielt wird.
Zur Verbesserung des Wasserabsorptionsvermögens bzw. der Wiederbenetzbarkeit der behandelten Textilien und zur Erleichterung des Bügeins der behandelten Textilien können in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikeln beispielsweise Siliconderivate eingesetzt werden. Diese verbessern zusätzlich das Ausspülverhalten der erfindungsgemäßen Portionen durch ihre schauminhibierenden Eigenschaften. Bevorzugte Siliconderivate sind beispielsweise Polydialkyl- oder Alkylarylsiloxane, bei denen die Alkylgruppen ein bis fünf C-Atome aufweisen und ganz oder teilweise fluoriert sind. Bevorzugte Silicone sind Polydimethylsiloxane, die gegebenenfalls derivatisiert sein können und dann aminofunktionell oder quarterniert sind bzw. Si-OH-, Si-H- und/oder Si- Cl-Bindungen aufweisen. Die Viskositäten der bevorzugten Silicone liegen bei 25°C im Bereich zwischen 100 und 100.000 mPas, wobei die Silicone in Mengen zwischen 0,2 und 5 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Wasch- und/oder Reinigungsartikel, eingesetzt werden können.
Schließlich können die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel auch UV-Absorber enthalten, die auf die behandelten Textilien aufziehen und die Lichtbeständigkeit der Fasern verbessern. Verbindungen, die diese gewünschten Eigenschaften aufweisen, sind beispielsweise die durch strahlungslose Desaktivierung wirksamen Verbindungen und Derivate des Benzophenons mit Substituenten in 2- und/oder 4-Stellung. Weiterhin sind auch substituierte Benzotriazole, in 3-Stellung Phenyl-substituierte Acrylate (Zimtsäure-Derivate), gegebenenfalls mit Cyanogruppen in 2-Stellung, Salicylate, organische Ni-Komplexe sowie Naturstoffe wie Umbelliferon und die körpereigene Urocansäure geeignet.
Um die durch Schwermetalle katalysierte Zersetzung bestimmter Waschmittel- Inhaltsstoffe zu vermeiden, können Stoffe eingesetzt werden, die Schwermetalle komplexieren. Geeignete Schwermetallkomplexbildner sind beispielsweise die Alkalisalze der Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) oder der Nitrilotriessigsäure (NTA) bzw. von deren Abkömmlingen oder Derivaten sowie Alkalimetallsalze von anionischen Poly- elektrolyten wie Polymaleaten und Polysulfonaten.
Eine bevorzugte Klasse von Komplexbildnern sind die Phosphonate. Zu diesen bevorzugten Verbindungen zählen insbesondere Organophosphonate wie beispielsweise
1 -Hydroxyethan-1 , 1 -diphosphonsäure (HEDP), Aminotri(methylenphosphonsäure) (ATMP), Diethylentriamin-penta(methylenphos-phonsäure) (DTPMP bzw. DETPMP) sowie 2-Phosphonobutan-1 ,2,4-tricarbonsäure (PBS-AM), die zumeist in Form ihrer Ammonium- oder Alkalimetallsalze eingesetzt werden.
Zur Herabsetzung des pH-Wertes von Wasch- oder Reinigungsmitteln, insbesondere Waschmitteln, können die Wasch- und/oder Reinigungsartikel auch saure Salze oder leicht alkalische Salze aufweisen. Bevorzugt sind hierbei als Säuerungskomponente Bisulfate und/oder Bicarbonate oder organische Polycarbonsäuren, die gleichzeitig auch als Buildersubstanzen eingesetzt werden können. Insbesondere bevorzugt ist der Einsatz von Citronensäure.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel, in dem die Beschichtung der Träger mit der einen oder den mehreren Substanz(en) und/oder waschaktive Substanzen aufweisenden Schichten durch Auftragung erfolgt.
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um folgende Schritte:
- Abrollen von Flächengebilden;
- Extrudieren, Rakeln, Walzenauftragung, Einstreuen, Giessen und/oder Aufsprühen;
- Schneiden
- Stanzen
- Konditionieren
- Bedrucken
- Verpacken, wobei einzelne oder mehrere Schritte ausgelassen oder wiederholt werden können.
Ein wesentlicher Punkt bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel ist, dass der Aufbau der Schichten nicht durch Tränken, sondern im wesentlichen durch trockene Auftragung erfolgt. Die einzelnen Schichten werden hierbei durch glatte und/oder oberflächenstrukturierte Walzen verdichtet und, soweit notwendig, teilweise vermischt. In Wasser schwer lösliche pflege, wasch- und/oder reinigungsaktive Substanzen, wie beispielsweise Tenside, können im Rahmen des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens auch geschäumt aufgetragen werden. Builder, wie beispielsweise Disilikate, können wasserfrei, d.h. in fester körniger Form, aufgebracht werden. Diese können zusätzlich die Funktion eines Trocknungsmittels
übernehmen, falls dies nötig ist. Ebenso können Bleichmittel, wie z.B. Percarbonat, Perborat, etc. als Feststoffe aufgetragen werden. Sich gegenseitig beeinflussende Schichten wie Percarbonat und Tenside und Enzyme können beispielsweise durch Filmüberzüge durch Sprühverfahren gegenseitig geschützt werden. Hierfür eignen sich beispielsweise PVA (PVA = Polyvinylalkohol) oder PVP (PVP = Polyvinylpyrrolidon)- Filme, die auch eine Funktion im Waschprozess übernehmen. Da es sich aber bei dem erfindungsgemäßen Gegenstand um festförmige Artikel handelt ist ein besonderer Schutz von in wässrigen Lösungen empfindlichen Substanz(en) und/oder reinigungsaktiven Stoffen eigentlich nicht notwendig.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist schließlich die Verwendung der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel zum Reinigen von Textilien.
Unter Textilien versteht man hierbei Produkte aus Textilfasem, textile Halb- und Fertigfabrikate und daraus hergestellte Fertigwaren, zu denen man nicht nur die umgangssprachlich als Textilien bezeichneten Fabrikate der Bekleidungs-Industrie, sondern auch Teppiche und andere Heimtextilien sowie technischen Zwecken dienende textile Gebilde rechnet. Zu den textilen Halb- und Fertigfabrikaten im Sinne dieser Norm zählen ungeformte Gebilde wie die sog. Flocken, linienförmige Gebilde wie Bindfäden, Garne, Leinen, Schnüre, Seile, Zwirne sowie flächenförmige bzw. Körpergebilde wie Filze, Gewebe, Vliesstoffe u. Watte und die daraus hergestellten Produkte.
Der Wasch- und/oder Reinigungsartikel lässt sich zum Reinigen von harten und/oder weichen Oberflächen, vorzugsweise von Textilien, besonders bevorzugt von Textilien in Waschmaschinen, verwenden.
Beispielsweise können die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel in einem maschinellen Wasch-, Reinigungs- oder Pflegevorgang eingesetzt werden. Bevorzugt ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel in handelsüblichen Waschmaschinen oder Geschirrspülmaschinen. Ein Einsatz der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel in Handwaschbecken oder in einer Schüssel ist ebenfalls möglich.
Der erfindungsgemäße Wasch- und/oder Reinigungsartikel kann zusammen mit dem zu reinigendem Gegenstand, wie Textil, Geschirr oder dergleichen in die Wasch- oder Spülflotte gegeben werden.
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Die nachstehende Tabelle I zeigt eine bevorzugte Zusammensetzung für den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikel.
Die Gewichtsangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht des Wasch- und/oder Reinigungsartikels. Ferner sind die jeweiligen Gewichtsangaben der Substanzen so zu wählen, dass das Gesamtgewicht des erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsartikels 100 Gew.-% nicht übersteigt.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird an Hand des nachfolgenden Beispiels weiter erläutert.
Tabelle I
Farbübertragungsinhibitoren = Polyvinylpyrrolidon
Beispiel
Als textiles Trägermaterial wurde ein Vliesstoff aus Polypropylen mit einer Grammatur von 85g/m2 der Fa. Innovatec Kunststoffverarbeitung Gmbh &Co.KG verwendet. Ein Vliesstoff-Streifen mit einer Breite von 90mm und einer Länge von 480 mm wurde auf eine harte Unterlage gelegt. Auf diesen Streifen wurden die in der Tabelle 2 angegebenen losen Einzelkomponenten aufgestreut.
Die in der Tabelle 2 angegebene untere, mittlere und obere Schicht wurden mit einem Extruder mit einem schlitzförmigen Düsenaufsatz extrudiert. Die Schichtdicke der unteren und oberen Schicht betrug 2,2 mm, die Schichtdicke der mittleren Schicht betrug 1 ,6 mm. Die Streifen hatten eine Breite von 70 mm. Die untere Schicht wurde auf den bestreuten Vliesstoffstreifen gelegt und die Einzelkomponenten (= Substanzen) mit einer Handwalze eingewalzt. Anschließend wurden die mittlere und die obere Schicht hergestellt, auf der unteren Schicht abgelegt und mit einem zweiten Vliesstoffstreifen abgedeckt. Das Gebilde wurde erneut mit einem Anpreßdruck von 100N gewalzt, um die Haftung der Schichten zu erhöhen.
Im letzten Schritt wurden die Vliesstoffstreifen auf die Breite der Extrudatstreifen abgeschnitten und der komplette Streifen in vier Dosiereinheiten ä 75 g unterteilt.
Tabelle 2
Die Gewichtsangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht der Schichten ohne Vliesstoffstreifen.