KOVALENT VERNETZTE KOMPOSITMEMBRANEN
Stand der Technik:
Die vorliegende Erfindung betrifft vernetzte Komposite und daraus hergestellte Membranen und Formteile, insbesondere kovalent vernetzte. Eine bevorzugte Verwendung dieser Membranen ist ihre Anwendung in elektrochemischen Zellen z.B. in Brennstoffzellen. Bisherige Produkte und Nerfahren zur Herstellung von kovalent vernetzten Membranen haften jedoch einige Nachteile an:
Membranen, die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellt werden, benötigen für den Betrieb in der Wasserstoffbrennstoffzelle immer noch befeuchtete Gase. Befeuchtet man die Gase nicht, trocknet die Membran aus und die Protonenleitfähigkeit nimmt sehr stark ab.
Zur Lösung dieses und einiger anderer Probleme wurde in der WO 00/74827 vorgeschlagen Schicht- und Gerüstsilikate dem Komposit zuzugeben. Es hat sich nun überraschender Weise gezeigt, dass es noch weitere Verbesserungen in der Zusammensetzung der Komposite und der dafür notwendigen Verfahren gibt. Insbesondere in der Darstellung der kovalent vernetzten Polymere, die funktionalisierte und nicht funktionalisierte Gerüst- und Schichtsilikate enthalten.
Aufgabe:
Somit ist es Aufgabe der Erfindung, neue kovalent vernetzte Komposite und
Kompositmembranen bereitzustellen. Darüber hinaus ist es eine weitere Aufgabe niedermolekulare funktionalisierte Verbindungen so in das kovalente Netzwerk, gekopppelt an ein Silikat, einzufügen, daß sie über einen technisch anwendbaren
Zeitraum in der Membran verbleiben.
Weiterhin trägt das erfindungsgemäße Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe bei.
Beschreibung:
Es ist bekannt, daß Polymere in ein kovalentes Netzwerk eingebaut werden können. Bei der zusätzlichen Verwendung von funktionalisierten Schicht- und/oder Gerüstsilikaten wurde überraschend festgestellt, daß die an das Schicht- und/oder Gerüstsilikat gebundenen funktionelle Gruppen tragenden Verbindungen, während des Einsatzes der Membran, besonders im Anwendungsfall der Wasserstoffbrennstoffzelle, nicht oder nur mäßig ausgetragen werden. Die Moleküle, die sich an die Schicht- und/oder Gerüstsilikate binden, können sowohl niedermolekular als auch hochmolekular sein. Dies ermöglicht eine Erhöhung der Konzentration an ionenleitenden Gruppen innerhalb des kovalenten Netzwerkes, ohne daß dabei wie sonst üblich sich die mechanischen Eigenschaften der Membran sehr
stark verschlechtern (Versprödung oder starke Quellung). Besonders auffällig ist dies bei der Verwendung niedermolekularer Verbindungen. Es ist im Extremfall sogar dadurch möglich auf den Einsatz von eingeschlossenen ionenleitenden Polymeren im kovalenten Netzwerk vollständig zu verzichten. Die Ionenleitung findet dann ausschließlich über die funktioneilen Gruppen tragenden Schichtsilikate oder Gerüstsilikate statt.
Mit der vorliegenden Erfindung wurde unter anderem somit das Problem der Austrocknung der Membranen und der beschränkten Anzahl der ionenleitenden Gruppen innerhalb der Membran zu einem nicht unerheblichen Teil entschärft.
Es wird eine Mischung in einem geeigneten Lösungsmittel, vorzugsweise einem aprotischen, hergestellt, welche Polymere und funktionalisierte Gerüst- und/oder Schichtsilikate und gegebenfalls niedermolekulare Verbindungen enthält. Die Mischung enthält Polymere und folgende funktioneile Gruppen:
• Sulfinatgruppen Sθ2Me (Me= ein oder mehrwertiges Metallkation).
• Sulfochloridgruppen und/oder andere dem Fachmann bekannte Vorstufen von Kationenaustauschergruppen
Außerdem wird der Mischung, vorzugsweise Polymerlösung ein bi- oder oligofunktioneller Alkylierungsvernetzer (typischerweise ein ,ω-Dihalogenalkan) und gegebenenfalls ein bi- oder oligofunktioneller Aminvernetzer, z.B. Verbindungen des Typs NHR-(CH2)x-(NHR)y mit X > 1 und Y grösser oder gleich 1 zugesetzt. (CH2)X ist nur exemplarisch. Es können auch andere dem Fachmann durchaus bekannten "Zwischenstücke" eingesetzt werden. Diese können auch bis zur Größe eines Polymer reichen. Wichtig ist nur, dass die Vernetzung gewährleistet ist. Die Ausbildung der kovalenten Vernetzungsbrücken erfolgt während der Membranbildung bei der Abdampfung des Lösungsmittels durch Alkylierung der Sulfinatgruppen und gegebenenfalls Sulfonamidbildung via Reaktion der im Polymer vorhandenen Sulfohalogenidgruppen mit den sek. Aminogruppen des Diaminvernetzers. Während der an die Membranbildung anschließenden sauren und/oder basischen und/oder neutral wässrigen Nachbehandlung der Membranen werden die Vorstufen der Ionenaustauschergruppierungen zu Ionenaustauschergruppen hydrolysiert bzw. oxidiert.
In Abb. 1 ist beispielhaft die Ausbildung der kovalenten Vernetzungsbrücken bei Blends aus sulfochloriertem Polymer und sulfiniertem Polymer schematisch dargestellt, in Abb. 2 die Ausbildung der kovalenten Vernetzungsbrücken bei einem Polymer, das sowohl Sulfinat- als auch Sulfochloridgruppen enthält. Die erfindungsgemäße Composites bestehen aus Polymeren, mit folgenden funktionellen Gruppen:
Nach der Membranherstellung, vor der Hydrolyse:
SO2M und/oder POM2 und/oder COM (M=Hal (F, Cl, Br, I), OR, NR2;
R=Alkyl, Hydroxyalkyl, Aryl)
• Vernetzungsbrücken: a) Polymer-Sθ2-Y-Sθ2-Polymer; Y= Vernetzungsbrücke gegebenenfalls: b) Polymer-Sθ2-Y'-NR-Sθ2-Polymer; Y'= Vernetzungsbrücke c) Polymer-Sθ2-NR-Y"-NR-Sθ2-Polymer; Y"=Vernetzungsbrücke
Nach der Hydrolyse:
• -Sθ3Me-, -Pθ3Me2-, -COOMe-Gruppen (ein oder mehrwertiges Metallkation)
• o. g. Vernetzungsbrücken
Durch die kovalente Vernetzung der Sulfinatpolymere im Gemisch mit Vorstufen von Ionenaustauscherpolymeren, besonders Kationenaustauscherpolymeren, in Anwesenheit von funktionalisierten Schicht- und/oder Gerüstsilikaten wird eine bessere Vermischung der Blendphasen und damit auch ein höherer Vernetzungsgrad erreicht, was sich in einer besseren mechanischen Stabilität des resultierenden Polymerfilms äußert, verglichen mit kovalent vernetzten Polymer(blend)filmen aus Kationenaustauscherpolymeren und polymeren Sulfinaten. Durch die gezielte Einbeziehung einer aminogruppenhaltigen Vernetzungskomponente, die mit den Vorstufen der Kationenaustauschergruppen reagiert, in das Polymernetzwerk wird eine weitere Verbesserung der mechanischen Eigenschaften erzielt.
Durch den Einbau von funktionalisierten Gerüst- und/oder Schichtsilikaten in das kovalente Netzwerk während der Membranbildung wird die Wasserhaltefähigkeit der Membran erhöht. Die funktionellen Gruppen, die aus der Oberfläche des funktionalisierten Gerüst- oder Schichtsilikates herausragen verändern zudem die Eigenschaften der Membran entsprechend ihrer Funktionalität.
Beschreibung des anorgischen Füllstoffes:
Ist der anorganische aktive Füllstoff ein Schichtsilikat, so ist er auf der Basis von Montmorillonit, Smectit, Illit, Sepiolit, Palygorskit, Muscovit, Allevardit, Amesit, Hectorit, Talkum, Fluorhectorit, Saponit, Beidelit, Nontronit, Stevensit, Bentonit, Glimmer, Vermiculit, Fluorvermiculit, Halloysit, Fluor enthaltende synthetische Talkumtypen oder Mischungen aus zwei oder mehr der genannten Schichtsilikate. Das Schichtsilikat kann delaminiert oder pillartiert sein. Besonders bevorzugt wird Montmorillonit.
Der Gewichtsanteil des Schichtsilikates kann allgemein von 1 bis 80 Prozent betragen, besonders von 2 bis 30 Gew.% und speziell von 5 bis 20% Gew.. Ist der funktionalisierte Füllstoff, besonders Zeolithe und Vertreter der Beidehthreihe und Bentonite, die einzige ionenleitende Komponente, so ist sein Gewichtsanteil allgemein zwischen 5 bis 80%, besonders zwischen 20 und 70% und speziell im Bereicht von 30 bis 60% Gew..
Beschreibung des funktionalisierten Schichtsilikates:
Unter einem Schichtsilikat versteht man im allgemeinen Silikate, in welchen die Si0 - Tetraeder in zweidimensionalen unendlichen Netzwerken verbunden sind. (Die empirische Formel für das Anion lautet (Si205 2")n). Die einzelnen Schichten sind durch die zwischen ihnen liegenden Kationen miteinander verbunden, wobei meistens als Kationen Na, K, Mg, AI oder/und Ca in den natürlich vorkommenden Schichtsilikaten vorliegen.
Unter einem delaminierten funktionalisiertem Schichtsilikat sollen Schichtsilikate verstanden werden, bei welchen durch Umsetzung mit sogenannten Funktionalisierungsmitteln die Schichtabstände zunächst vergrößert werden. Die Schichtdicken derartiger Silikate vor der Delaminierung betragen üblicherweise von 5 bis 100 Angström, vorzugsweise 5 bis 50 und insbesondere 8 bis 20 Angström. Zur Vergrößerung der Schichtabstände (Hydrophobierung) werden die Schichtsilikate (vor der Herstellung der erfindungsgemäßen Komposite) mit sogenannten funktionalisierenden Hydrophobierungsmitteln umgesetzt, welche oft auch als Oniumionen oder Oniumsalze bezeichnet werden.
Die Kationen der Schichtsilikate werden durch organische funktionalisierende Hydrophobierungsmittel ersetzt, wobei durch die Art des organischen Restes die gewünschten Schichtabstände eingestellt werden können, die sich nach der Art des jeweiligen funktionalisierenden Moleküls oder Polymeren, welches in das Schichtsilikat eingebaut werden soll, richten.
Der Austausch der Metallionen oder der Protonen kann vollständig oder teilweise erfolgen. Bevorzugt ist ein vollständiger Austausch der Metallionen oder Protonen.
Die Menge der austauschbaren Metallionen oder Protonen wird üblicherweise in
Milliäquivalent (meq) pro 1 g Gerüst- oder Schichtsilikat angegeben und als
Ionenaustauscherkapazität bezeichnet.
Bevorzugt sind Schicht- oder Gerüstsilikate mit einer Kationenaustauscherkapazität von mindestens 0,5 , vorzugsweise 0,8 bis 1,3 meq/g.
Geeignete organische funktionalisierende Hydrophobierungsmittel leiten sich von
Oxonium-, Ammonium-, Phosphonium- und Sulfoniumionen ab, welche einen oder mehrere organische Reste tragen können.
Als geeignete funktionalisierende Hydrophobierungsmittel seien solche der allgemeinen Formel I und/oder II genannt:
II
Wobei die Substituenten folgende Bedeutung haben:
Rl, R2, R3, R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, einen geradkettigen verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 40, vorzugsweise 1 bis 20 C- Atomen, welcher gegebenenfalls mindestens eine funktionelle Gruppe trägt oder 2 der Reste miteinander verbunden sind, insbesondere zu einem heterocyclischen Rest mit 5 bis 10 C- Atomen besonders bevorzugt mit einem und mehr N-Atomen.
X für Phosphor, Stickstoff oder Kohlenstoff,
Y für Sauerstoff, Schwefel oder Kohlenstoff, n für eine ganze Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 und
Z für eine Anion steht.
Im Fall von Y = Kohlenstoff ist die Bindung an einen der drei Substituenten R1,R2 oder R3 eine Doppelbindung.
Geeignete funktioneile Gruppen sind Hydroxyl-, Nitro- oder Sulfogruppen, wobei Carbonsäuregruppen, Sulfonsäuregruppen und Phophonsäuregruppen besonders bevorzugt sind. Ebenso sind besonders bevorzugt Sulfochlorid- und Carbonsäurechloride und Phosphonsäurechloride, aber auch die entsprechenden Bromide und Fluoride.
Geeignete Anionen Z leiten sich von Protonen liefernden Säuren, insbesondere Mineralsäuren ab, wobei Halogene wie Chlor, Brom, Flour, Iod, Sulfat, Sulfonat, Phosphat, Phosphonat, Phosphit und Carboxylat, insbesondere Acetat bevorzugt sind. Die als Ausgangsstoffe verwendeten Schichtsilikate werden in der Regel in Form einer Suspension umgesetzt. Das bevorzugte Suspendierungsmittel ist Wasser, gegebenenfalls in Mischung mit Alkoholen, insbesondere niederen Alkoholen mit Ibis 3 Kohlenstoffatomen. Ist das funktionalisierende Hydrophobierungsmittel nicht wasserlöslich, so wird das Lösungmittel bevorzugt indem es sich löst. Besonders ist dies dann ein aprotisches Lösungsmittel. Weitere Beispiele für Suspendiermittel sind Ketone und Kohlenwasserstoffe. Gewöhnlich wird ein mit Wasser mischbares Suspendierungsmittel bevorzugt. Bei der Zugabe des Hydrophobierungsmittel zum Schichtsilikat tritt ein Ionenaustausch ein, wodurch das Schichtsilikat aus der Lösung ausfällen kann. Das als Nebenprodukt des Ionenaustausch entstehende Metallsalz ist vorzugsweise wasserlöslich, so daß das hydrophobierte Schichtsilikat als kristalliner Feststoff durch z.B. Abfiltrieren abgetrennt werden kann.
Der Ionenaustausch ist von der Reaktionstemperatur weitgehend unabhängig. Die Temperatur liegt vorzugsweise über dem Kristallisationspunkt des Mediums und unter seinem Siedepunkt. Bei wäßrigen Systemen liegt die Temperatur zwischen 0 und 100°C, vorzugsweise zwischen 40 und 80°C.
Für Kationen- und Anionenaustauscherpolymere sind Alkylammoniumionen bevorzugt, besonders dann wenn als funktioneile Gruppe zusätzlich noch ein Carbonsäurechlorid oder Sulfonsäurechlorid an demselben Molekül vorhanden ist. Die Alkylammoniumionen sind über übliche Methylierungsreagenzien, wie Methyljodid erhältlich. Geeignete Ammoniumionen sind omega-Aminocarbonsäuren, besonders
bevorzugt sind omega-Aminoarylsulfonsäuren und die omega- Alkylaminosulfonsäuren. Die omega-Aminoarylsulfonsäuren und die omega- Alkylaminosulfonsäuren sind erhältlich mit üblichen Mineralsäuren, beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure oder aus Methylierungsreagenzien wie Methyljodid.
Weitere bevorzugte Ammoniumionen sind Pyridin- und Laurylammoniumionen. Nach der Hydrophobierung weisen die Schichtsilikate im allgemeinen einen Schichtabstand von 10 bis 50 Angström, vorzugsweise von 13 bis 40 Angström auf. Das hydrophobierte und funktionalisierte Schichtsilikat wird von Wasser durch Trocknen befreit. Im allgemeinen enthält das so behandelte Schichtsilikat noch einen
Restwassergehalt von 0-5 Gew. % Wasser. Anschließend kann das hydrophobierte
Schichtsilikat als Suspension in einem möglichst wasserfreien Suspendiermittel mit den erwähnten Polymeren gemischt werden und zu einer Membran weiterverarbeitet werden.
Eine speziell bevorzugte Funktionalisierung der Gerüst- und/oder Schichtsilikate erfolgt mit modifizierten Farbstoffen oder deren Vorstufen, besonders mit
Triphenylmethanfarbstoffen. Sie haben die allgemeine Formel:
R = Alkylverbindungen (besonders CH3; C2H5) und / oder Arylverbindungen. In der vorliegenden Erfindung werden Farbstoffe verwendet, die sich von dem folgendem Grundgerüst ableiten:
Unabhängig voneinander kann Rl, R2, R3, R4, R5, R6, R7, R8, R9 enthalten C0-C40, und 0-4 Stickstoff- Atome, und 0-3 Schwefel- Atome, R kann positiv geladen sein. R kann auch die Vorstufe von Kationenaustauschergruppen, wie Sulfo-, Phospho- oder Carbonsäurehalogenide enthalten. Im Falle von C0 ist R = Wasserstoff.
Es sind darüber hinaus alle weiteren Triphenylmehtanderivate bzw. deren Vorstufen einsetzbar.
Zur Funktionalisierung des Schichtsilikates wird der Farbstoff oder seine reduzierte Form, die Vorstufe, in einem geeigneten, vorzugsweise aprotischem, Lösungsmittel oder Suspendiermittel (z.B. Tetrahydrofuran, DMAc, NMP) zusammen mit dem Silikat ausreichend in einem Gefäß gerührt, so daß der Farbstoff bzw. die Vorstufe in die Kavitäten des Schicht- oder Gerüstsilikates interkaliert ist. Meistens ist dieser Vorgang nach 24 Stunden vollständig abgeschlossen. Die Interkalation ist von der Art, dass sich danach ein Teil der ionenleitende Gruppen bzw. deren Vorstufen (z.B. Sulfohalogenide) sich an der Oberfläche des Silikatpartikels befinden.
Die nachfolgende Abbildung zeigt schematisch den Vorgang Die nachfolgende Abbildung zeigt schematisch den Vorgang
Das so funktionalisierte Schichtsilikat wird als Zusatz zu der Polymerlösung wie z.B. in der Anmeldung DE 10024575.7 beschrieben hinzugegeben. Es hat sich als besonders günstig erwiesen die Vorstufe der Farbstoffe zu verwenden. Erst in der sauren Nachbehandlung werden die eigentlichen Farbstoffe durch Abspaltung von
Wasser gebildet. Enthält der Farbstoff noch zusätzlich Vorstufen von Protonensäuren, so wird die entsprechende Säure bzw. deren Salzform durch geeignete Hydrolysebedingungen freigesetzt. Dies kann eine saure, alkalische oder neutrale Nachbehandlung sein.
Im Falle der Triphenylmethanfarbstoffe wurde dabei überraschend festgestellt, daß eine Protonenleitung, in den daraus hergestellten Membranen unterstützt wird. Ob es sich sogar um eine wasserfreie Protonenleitung handelt kann nicht mit ausreichender Sicherheit gesagt werden. Sind die Farbstoffe nicht an das Silikat gebunden, liegen sie also in freier Form in der Membran vor, so werden sie bereits nach kurzer Zeit mit dem Reaktionswasser in der Brennstoffzelle ausgetragen.
Erfindungsgemäß werden die Sulfinatgruppen enthaltenden Polymermischungen, besonders bevorzugt die funktionalisierten thermoplastischen Polymere (lonomere) zu der Suspension der hydrophobierten bzw. funktionalisierten Schichtsilikate oder Gerüstsilikate gegeben. Dies kann in bereits gelöster Form erfolgen oder die Polymere werden in der Suspension selbst in Lösung gebracht. Allgemein ist der Anteil der
Schichtsilikate und/oder Gerüstsilikate zwischen 1 und 70 Gew.%. Besonders zischen 2 und 40 Gew. % und speziell zwischen 5 und 15 Gew. %. Alles was für Schichtsilikate, im weitesten Sinn die Bentonite, zutrifft gilt entsprechend auch für die Gruppe der Gerüstsilikate, die Zeolithe. Wichtig für Beide Silikatklassen ist, dass die Hohlräume der Silikate ausgenutzt werden zur Verankerung von Molekülen. Dabei dringen die Moleküle in die Hohlräume ein. Unterstützt wird dies von ionischen Wechselwirkungen. Die Verankerung funktioniert aber auch, nur schwächer, ohne die ionischen Wechselwirkungen. Dabei sind die Moleküle oder Molekülgruppen so zu wählen, dass (weitere) funktionelle Gruppen nach der Verankerung sich außerhalb bzw. an der Oberfläche des Silikates befinden.
Eine weitere erfndungsgemäße Verbesserung ist die zusätzliche Einmischung von Zirkonylchlorid (ZrOCl2) in die Membranpolymerlösung und in die Kavitäten der Schicht- und/oder Gerüstsilikate. Erfolgt die Nachbehandlung der Membran in Phophorsäure, so fällt in unmittelbarer Nähe des Silikatkornes in der Membran schwerlösliches Zirkonphosphat aus. Zirkonphosphat zeigt im Betrieb der Brennstoffzelle eine Eigenprotonenleitfähigkeit. Die Protonenleitfähigkeit funktioniert über die Bildung der Hydrogenphosphate als Zwischenschritte und ist Stand der Technik. Das gezielte Einbringen in direkter Nähe eines Wasserspeichers (Silikate) ist neu.
Eine zusätzliche verbesserte Modifikation gegenüber WO 00/74827 ist die Verwendung von kationenausgetauschten Schicht- und/oder Gerüstsilikate mit Mehrwertigen Kationen, insbesondere mit Zirkonkationen. Eine Möglichkeit zu ihrer Herstellung ist die Behandlung von protonenausgetauschten Schicht- oder Gerüstsilikaten mit Zirkonchlorid, z.B. Zirkontetrachlorid oder Zirkonylchlorid. Erhitzt man in einem geeigneten aprotischen, gegebenenfalls polaren, Lösungsmittel die Silikate mit dem Chlorid, so spaltet sich Salzsäure ab und wird abgedampft. Das mit mehrwertigen Kationen (z.B. Zirkonkationen) ausgetauschte Schicht- und/oder Gerüstsilikate wird nun mit den Polymeren, vorzugsweise Polymerlösungen zusammengebracht. Dabei kann es durchaus zu Komplexbildungen mit dem
verwendeten Lösungmittel kommen. Diese stören aber die Verarbeitung der Mischung zu einer Membran nicht zwingend. Die Polymerlösung enthält vorzugsweise modifizierte Polymere aus der Gruppe der Polysulfone, Polyethersulfone, Polyetherketone, Polyetheretherketone, Polyetherketonetherketonketone und dem Fachmann geläufigen Polymere aus dem Bereich der modifizierten Thermoplasten. Ebenso können alle extrudierbaren Membranausgangsmaterialien verwendet werden. Entscheidend ist, dass die Polymere nicht mit den mehrwertigen Kationen reagieren. Vorher und im Folgenden steht zirkonausgetauschtes Silikat immer stellvertretend für mit mehrwertigen Kationen ausgetauschtes Schicht- und/oder Gerüstsilikate Zirkonausgetauschtes Silikat, besonders bevorzugt ist Zirkonylkation (Zr02+) ausgetauschtes Gerüst- oder Schichtsilikat, wird in einem aprotischen Lösungmittel zusammen mit einem Kationenaustauscher, der Salzform eines Kationenaustauscher oder der Vorstufe eines polymeren Kationenaustauschers gegeben. Es können auch geeignete Gemische der drei letztgenannten gewählt werden. Als Vorstufen sind besonders bevorzugt alle unpolaren Vorstufen, als da sind die Sulfohalogenide, Phosphonsäurehalogenide und Carbonsäurehalogenide. Das Gemisch wird zu einer Membran, nach dem Stand der Technik, ausgerakelt oder extrudiert und das Lösungsmittel, wenn vorhanden, über einen geeigneten Prozess, bevorzugt ist das Abdampfen des Lösungsmittels, entfernt. Die Nachbehandlung der Membran erfolgt wahlweise in Phosphorsäure oder Salzsäure oder Schwefelsäure. Die Säuren können mit Wasser verdünnt sein. In einem besonderen Fall wird wässrige Kohlensäure zur Nachbehandlung verwendet. Im Falle der Phosphorsäure entsteht Zirkonphosphat und die entsprechenden Hydrogenphosphate direkt am und im Silikatkorn. Zirkonphosphat unterstützt die Protonenleitung. Diese Membranen sind besonders geeignet für die Verwendung in Membranbrennstoffzellen. Bei der Verwendung von titanausgetauschten bzw. mit Titanylkationen (Ti02+) ausgetauschten Schicht- und/oder Gerüstsilikate entstehen nach der Nachbehandlung mit verdünnter Schwefelsäure die entsprechenden Titansulfate, welche ebenfalls protonenleitend sind. Der Mischung, die zu einer Membran verarbeitet wird können weitere geeignete hochmolekulare und niedermolekulare Verbindungen, die gegebenfalls funktioneile Gruppen tragen zugesetzt werden. Dabei sind besonders bevorzugt Primäre-,
sekundäre-, tertiäre Amine, Oligoamine, protonenabspaltende Säuren, insbesondere
Sulfonsäuren.
Ebenfalls können der Mischung funktionalisierte Schicht- und/oder Gerüstsilikate zugesetzt werden.
Die vorher genannten Mischungen können zudem noch über Sulfinat-Gruppen enthaltende Polymere mittels Halogenvernetzter kovalent vernetzt werden.
Ein weiteres Verfahren zur Darstellung von kovalent vernetzten Kompositmembranen soll hier offenbart werden. Die Schicht- und/oder Gerüstsilikate werden durch Kationenaustausch in ihre Metallsalzform, besonders bevorzugt ist die Salzform (Li, Na, K, Rb) gebracht. Im weiteren Text wird exemplarisch Lithium verwendet. Die so mit Lithiumionen ausgetauschten Silikate werden, in einem geeigneten aprotischen Lösungmittel z.B. (NMP, DMSO, DMF, DMAc, THF) zusammengegeben mit polymeren Sulfinaten. Die polymeren Sulfinate werden später über einen Halogenvernetzer kovalent vernetzt. Wichtig bei der Halogenvernetzung von Sulfinatgruppen enthaltenden Polymeren ist, dass das verwendete Silikat in der Lithiumform vorliegt und nicht in der protonierten Form. Sonst kommt es zu einem Kationenaustausch vom Sulfinsäuresalz zur freien Sulfinsäure und vom protonierten Silikat zum Silikat in der Metallsalzform (hier Lithium). Die freie Sulfinsäure ist danach erstens nicht mehr über die Halogenvernetzung vernetzbar und zweitens sehr instabil. Sie disproportioniert sehr leicht. Die polymeren Sulfinate können auf dem gleichen Polymerbackbone noch weitere funktionelle Gruppen tragen. Diese sind die bereits genannten Vorstufen von Kationenaustauscherpolymeren, hier wieder besonders bevorzugt die Sulfohalogenide, wie z.B. Sulfochloride und Sulfofluoride, aber auch Anionenaustauschergruppierungen und deren Vorstufen und auch Salzformen von Kationenaustauscherpolymeren.
Die funktionellen Gruppen tragenden Polymere können aber auch nebeneinander vorliegen. In der Membran bilden sie dann, ob auf dem Gleichen oder verschiedenen Backbone, nach Überführung in ihre endgültige Form, durch eine geeignete saure, alkalische oder neutrale Nachbehandlung, ein verknäultes Netzwerk.
Besonders bevorzugt sind Polymere, die auf dem gleichen Backbone vernetzungsfähige Gruppen (z.B. Sulfinatgruppen, Polymer-NHR), Vorstufen von Kationenaustauschergruppen (z.B. Sulfochloriden) und Anionenaustauschergruppen tragen. Stellt man aus einem solchen Polymer über ein kovalente Vernetzung eine Kompositmembran her, so interkaliert der Anionentauscher in das Schicht- und/oder Gerüstsilikat, die Sulfinatgruppen sind kovalent vernetzt und die im wässrigen Mileau protonenabspaltenden Gruppen, insbesondere Sulfonsäuren, gewährleisten die Protonenleitung.
Alle vorher genannte Variationen zur Herstellung von Kompositmaterialien und Kompositmembranen können in geeigneter Weise auch untereinander kombiniert werden. So kann man im letzten Beispiel mit einem verschiedene funktionelle Gruppen tragenden Polymer durchaus mit mehreren unterschiedlich funktionalisierten Silikaten miteinander vermischt werden. In entsprechender Menge können zirkonausgetauschte Schicht-/oder Gerüstsilikate (Beispiel für mehrwertige Kationen) hinzu gegeben werden, neben organisch modifizierten Schickt-/oder Gerüstsilikate.
Die erfindungsgemäßen Komposite enthalten zwischen 2 und 60% Gew. Schicht- und/oder Gerüstsilikate. Besonders bevorzugt sind 5 bis 50 %Gew.. Die Komposite enthalten zwischen 40 und 98% Gew. Polymere anteile. Und zwischen 1 und 30% Gew. niedermolekulare organische und anorganische Verbindungen.
1. Ausführungsbeispiel zur Membranherstellung
Sulfochloriertes PSU Udel® (IEC=1,8 meq Sθ2Cl/g) und PSUSθ2Li (ffiC=l,95 meq Sθ2Li/g) (Polymerstrukturen siehe Abb. 2) und mit Triphenylmethanfarbstoff funktionalisierter Montmorillonit werden in N-Methylpyrrolidinon (NMP) suspendiert. Danach wird zur Lösung der Vernetzer α,α>Diiodbutan gegeben. Man rührt 15 Minuten. Danach wird die Lösung entgast. Ein dünner Film der Polymerlösung wird auf einer Glasplatte ausgerakelt. Die Glasplatte wird in einen Vakuumtrockenschrank gelegt, und bei Temperaturen von 80-130°C wird das Lösungsmittel bei einem Unterdruck von 700 bis schließlich 15 mbar abgezogen. Der Film wird dem
Trockenschrank entnommen und abgekühlt. Der Polymerfilm wird unter Wasser von der Glasplatte abgelöst und zuerst in 10%iger Salzsäure und dann in vollentsalztem Wasser bei Temperaturen von 60 bis 90°C für jeweils 24 Stunden hydrolysiert/nachbehandelt.
2. Ausführungsbeispiel
Sulfochloriertes PSU Udel® (IEC=1,2 meq Sθ2Cl g) und PSUS02Li (IEC=1,95 meq S02Li/g) und mit ,co-Aminoalkylsulfochlorid behandelter Montmorillonit (mit nach außen zeigender Sulfochlorid-Gruppe) werden in N-Methylpyrrolidinon (NMP) aufgelöst. Danach wird zur Lösung der Vernetzer α,ω-Diiodbutan gegeben. Man rührt 15 Minuten. Danach wird die Lösung kurz entgast und wie in Beispiel 1 zu einer Membran verarbeitet.
Diese Membran hat nach der Nachbehandlung einen höheren IEC als die Kontrolle ohne das funktionalisierte Schichtsilikat.
3. Ausführungsbeispiel
Sulfochloriertes Polymer, hier Polysulfon (PSU) Udel® (IEC=1,8 meq Sθ2Cl/g) und Sulfiniertes Polymer, hier Polysulfon-Sθ2Li (IEC=1,95 meq Sθ2Li/g) (Polymerstrukturen siehe Abb. 2) und mit Zirkonylchlorid behandelter Montmorillonit K10 werden in Dimethylsulfoxid (DMSO) aufgelöst.
Die Auflösung findet in folgender Reihenfolge statt: Zuerst wird Montmorillonit K10 in DMSO suspendiert und mit 10%Gew. Zirkonylchlorid bezogen auf die Gesamtmembranmenge versetzt. Danach werden die anderen Polymerkomponenten hintzugegeben. Danach wird zur Lösung der Vernetzer α,co-Diiodbutan gegeben. Man rührt 15 Minuten. Danach wird die Lösung kurz entgast. Ein dünner Film der Polymerlösung wird auf einer Glasplatte ausgerakelt. Die Glasplatte wird in einen Vakuumtrockenschrank gelegt, und bei Temperaturen von 80-130°C wird das Lösungsmittel bei einem Unterdruck von 700 bis schließlich 15 mbar abgezogen. Der Film wird dem Trockenschrank entnommen und abgekühlt. Der Polymerfilm wird unter Phosphorsäure von der Glasplatte abgelöst und ca. 10 Stunden in Phosphorsäure bei einer Temperatur zwischen 30 und 90°C gelagert und danach gegebenenfalls noch in 10%iger Salzsäure und dann in vollentsalztem Wasser bei Temperaturen von 60 bis 90°C für jeweils 24 Stunden hydrolysiert/nachbehandelt.
4. Ausführungsbeispiel
Es wird verfahren wie in Beispiel 1, mit dem Unterschied, das unmodifizierter
Montmorillonit K10 verwendet wird.
Nachfolgender Text enthält verfahren zur Herstellung:
1. Kovalent vernetzter Komposit oder kovalent vernetzte Komposit-Polymermembran, bestehend aus einem oder mehreren Polymeren und Gerüst- und/oder Schichtsilikaten.
Die Gerüst- und/oder Schichtsilikate können sowohl funktionahsiert, als auch nicht funktionalisert vorliegen.
Die Polymere sind gekennzeichnet, dadurch daß sie die folgenden funktioneilen Gruppen tragen können (M=Hal (F, Cl, Br, I), OR, NR2; R=Alkyl, Hydroxyalkyl, Aryl; (Me=H, Li, Na, K, Cs oder andere Metallkationen oder Ammoniumionen): a) Vorstufen von Kationenaustauschergruppen: SO2M und/oder POM2 und/oder COM b) Sulfinatgruppen SO2Me und die mittels folgenden organischen Verbindungen kovalent vernetzt sein können: a) di- tri- oder oligofunktionellen Halogenalkanen oder Halogenaromaten, die mit Sulfinatgruppen SO2Me zur Reaktion gebracht worden waren, wodurch im Polymer/im
Polymerblend/in der Polymermembran folgende Vernetzungsbrücken vorhanden sind (Y=Vernetzungsbrücke, X=Hal (F, Cl, Br, I), OR, Y=-(CH2)X-; -Arylen-; -(CH2)X-Arylen-; CH2-Arylen-CH2-, x=3-12): Polymer-SO2-Y-SO2-Polymer und/oder b) Verbindungen, die folgende Gruppen enthalten: Hal-(CH2)X-NHR, die auf der einen Seite (Hai-) mit Sulfinatgruppen SO2Me zur Reaktion gebracht worden waren, und auf der anderen Seite (-NHR) mit SO2M-Gruppen, wodurch im Polymer/im Polymerblend/in der Polymermembran folgende Vernetzungsbrucken vorhanden sind: Polymer-Sθ2-(CH2)x-NR- SO2-Polymer und/oder c) Verbindungen, die folgende Gruppen enthalten: NHR-(CH2)X-NHR, die mit Sθ2Me-
Gruppen zur Reaktion gebracht worden waren, wodurch im Polymer/im Polymerblend/in der Polymermembran folgende Vernetzungsbrücken vorhanden sind: Polymer-Sθ2-NR-(CH2)x- NR-SO2-Polymer
2. Kovalent vernetzter Polymerblend oder Polymerblendmembran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus folgenden Polymeren zusammengesetzt ist: a) einem Polymer mit wenigstens Sθ2M-Gruppen b) einem Polymer mit wenigstens SO2Me-Gruppen
3. Kovalent vernetzter Polymerblend oder Polymerblendmembran nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Polymer besteht, das folgende Gruppen enthält: SO2M-Gruppen und Sθ2Me-Gruppen.
4. Kovalent vernetzter Polymerblend oder Polymerblendmembran nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das die funktionellen Gruppen tragende Grundpolymer oder die die funktionellen Gruppen tragenden Grundpolymere ausgewählt sind aus der Gruppe der Polyethersulfone, Polysulfone, Polyphenylsulfone, Polyetherethersulfone, Polyetherketone, Polyetheretherketone, Polyphenylenether, Polydiphenylphenylenether, Polyphenylensulfide oder Copolymere sind, die mindestens eine dieser Komponenten enthalten.
5. Kovalent und ionisch vernetzter Polymerblend oder Polymerblendmembran nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Grundpolymere folgende Polymere bevorzugt sind: Polysulfone, Polyphenylenether oder andere lithiierbare Polymere.
6. Kovalent vernetzter Polymerblend oder Polymerblendmembran nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Vernetzer bevorzugt werden:
Hal-(CH2)X-Hal oder Hal-CH2-Phenylen-CH2-Hal (x=3-12, Hal=F, Cl, Br, I).
7. Kovalent vernetzter Polymerblend oder Polymerblendmembran nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die SO2M- und/oder POM2- und/oder COM-Gruppen des Polymers/der Polymer(blend)membran durch folgende Nachbehandlung(en) zu den jeweiligen Kationenaustauschergruppen SO3Me und/oder PO3Me2 und/oder COOMe (Me=H, Li, Na, K, Cs oder andere Metallkationen oder Ammoniumionen) hydrolysiert werden: a) in 1 bis 50 Gew%iger wässriger Lauge bei T=RT-95°C b) in vollentsalztem Wasser bei T=RT-95°C c) in 1 bis 50 Gew%iger wässriger Mineralsäure bei T=RT-95°C d) in vollentsalztem Wasser bei T=RT-95°C
Dabei kann ggf. einer oder mehrere der Nachbehandlungsschritte ausgelassen werden.
8. Verfahren zur Herstellung von kovalent vernetzten Polymeren, Polymerblends oder Polymer(blend)membranen nach den Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymere gleichzeitig' oder nacheinander in einem dipolar-aprotischen Lösungsmittel, das ausgewählt ist aus N,N-Dimethylformamid (DMF), N,N-Dimethylacetamid (DMAc), N- Methylpyrrolidinon (NMP), Dimethylsulfoxid (DMSO) oder Sulfolan, aufgelöst werden, danach der Vernetzer zugegeben wird, danach der Vemetzer durch Rühren in der polymerlösung homogen verteilt wird, danach die Polymerlösung filtriert wird, danach die
Polymerlösung entgast wird, danach die Polymerlösung als dünner Film auf einer Unterlage (Glasplatte, Metallplatte, Gewebe, Nlies etc.) gespreitet wird, danach das Lösungsmittel durch Erhitzen auf 80 bis 130°C und/oder durch Anlegen von Unterdruck oder im Umlufttrockner entfernt wird, danach der Polymerfilm gegebenenfalls von der Unterlage abgelöst wird, danach der Polymerfilm folgendermaßen nachbehandelt wird: a) in 1 bis 50 Gew%iger wässriger Lauge bei T=RT bis 95 °C b) in vollentsalztem Wasser bei T=RT bis 95°C c) in 1 bis 50 Gew%iger wässriger Mineralsäure bei T=RT bis 95°C d) in vollentsalztem Wasser bei T=RT bis 95 °C
Dabei kann ggf. einer oder mehrere der Νachbehandlungsschritte ausgelassen werden.
9. Verwendung der Membranen nach denAnsprüchen 1-8 zur Gewinnung von Energie auf elektro-chemischem Weg.
10. Verwendung der Membranen nach den Ansprüchen 1-8 als Bestandteil von
Membranbrennstoffzellen (H2- oder Direktmethanol-Brennstoffzellen) bei
Temperaturen von 0 bis 180°C.
11. Verwendung der Membranen nach den Ansprüchen 1-8 in elektrochemischen Zellen.
12. Verwendung der Membranen nach den Ansprüchen 1-8 in sekundären Batterien
13. Verwendung der Membranen nach den Ansprüchen 1-8 in Elektrolysezellen.
14. Verwendung der Membranen nach den Ansprüchen 1-8 in Membrantrennprozessen wie Gastrennung, Pervaporation, Perstraktion, Umkehrosmose, Elektrodialyse, und Diffusionsdialyse.
Zu den J Rahmen der wrHegendeaBrfmduag besαadeis bevorzugten Polyraereti iqit wiederkehrenden Eit-heiten, der aflgemeinen Formel (1) gehören Homo- und Copoly ere, beispielsweise statistische Copolymere, -wie Υictres 720 P und
®Astre_ a . Ganz besonders bevorzugte Polymere sind Polyaiyle hfir, PolyaiyUJiiαetiier, Polysulfone, Polyeώerketone. Poylpyirole, PolytMopliene, Polyazole, Polypheüylene,
Poly_u__l_ae, Polyazuletie, Polyca bazole. Polypyr πe, Polylndcφlieoiiie xmdPolyviiiylpyricIiiie, insbesondere: Polyarylether:
Pσlyρhe__yleno__id
(1A-1)
-Hö
Polyarylthioetheπ
Polyplienyletisulfϊd
Polysulfone:
®Vfc re3c 200 F
^ict_eκ720 ?
mϊta. > o *Ra< ^D^ÖH^SMD (HM)
β adelR
^Vicτre HTA
Polyef_ιe _e_one: PEK
PEKK
(1 -1)
-[-< H^ ^°-<0
PEKEKK
PEEK
(1N-1)
'^Q^^^Q^Q
Porypyrrole:
Polytbiophene:
Polyazole:
Poly eriaπiidäzol
Polyplienylene:
Polyphenylerϊvjnyleai;
Polyanilin:
Polytarbazol:
Polypyren:
Polyiπdoplieriine:
Polyv nylpyridin:
Erfmduπgsge äß ganz besonders bevorzugt werden vernetzte Polymere mit wiederkehrenden Einheiten der allgemeüjeii Formel (1A-I), (1B-1), (lC-1), (11-1), (1G-1), (1B ), (1H-1), (11-1), (1F ), (114), (1K-1), (1L ), (1M-1) und/oder (1N-1).
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet n die Anzahl der wiederkehrenden Einheiten entlang einer Ma__ιomolefcu_kette des vemetztea, Polymers. Diese Anzahl der wiederkehrende Einheiten der allgemeinen Pormel (1) entlang einer Matomolelriilkette des vemetztea Polymers ist vorzugsweise eine ganze Zahl größer gleich 10, insbesondere größer gleich 100. Vorzugsweise ist die Anzahl der ederkeϊiiEiαde Biϊi eto (1B), (IC), (ΪD), (VE),
(1F), (IG), (1B>, (II), (13), (1K), (1L), (IM), (IN), (10), (1P), (IQ), (1R), (IS) und/oder (IT) entlang einer Malαomolekülkette des vemetztea Polymers eine ganze Zahl größer gleich 10, insbesondere größer gleich 100.
In einer besonders bevorzugten AüE irun sfoi der vorliegenden Erfmdung ist das Zεώlenmittel des Molekulargewichts der Makromole ülkette größer als 25.000 g/mol, zweckmäßigerweise größer 50.000 g/mol, insbesondere größer 100.000 g/mol.