Beschreibung
Lichtwellenleiterkabel und Verfahren zum Verlegen von Lichtwellenleitereinheiten unter Verwendung eines derartigen Lichtwellenleiterkabels
Die Erfindung betrifft ein Lichtwellenleiterkabel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zum Verlegen von Lichtwellenleitereinheiten unter Verwendung eines derartigen Lichtwellenleiterkabels gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
Lichtwellenleiterkabel nach dem Stand der Technik verfügen über einen an den speziellen Einsatzzweck angepassten, vorge- gebenen Aufbau. Reicht' die Kapazität eines einmal verlegten Lichtwellenleiterkabels nicht mehr aus, so müssen nach dem Stand der Technik zusätzliche, komplett neue Lichtwellenleiterkabel installiert werden. Es fallen dann erneut die vollen Kabelkosten und die vollen Installationskosten an. Insbeson- dere dann, wenn das Lichtwellenleiterkabel auf konventionellem Wege unter Durchführung von Erdarbeiten verlegt wird, sind die. Installationskosten erheblich.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Pro- blem zu Grunde, ein neuartiges Lichtwellenleiterkabel und ein neuartiges Verfahren zum Verlegen von Lichtwellenleitereinheiten unter Verwendung eines derartigen Lichtwellenleiterkabels zu schaffen.
Dieses Problem wird durch ein Lichtwellenleiterkabel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1: ein erfindungsgemäßes Lichtwellenleiterkabel in perspektivischer Seitenansicht,
Fig. 2: das erfindungsgemäße Lichtwellenleiterkabel der Fig. 1 zusammen mit einer nachträglich zu installierenden Lichtwellenleitereinheit, und
Fig. 3: eine schematische Darstellung einer mit dem erfin- dungsgemäßen Lichtwellenleiterkabel zu realisierenden Netzwerkinstallation.
Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Lichtwellenleiterkabel 10 in perspektivischer Seitenansicht. Das dort gezeigte Licht- wellenleiterkabel 10 verfügt über ein Kernelement 11, welches von einem äußeren Mantel 12 umschlossen ist. Das Kernelement 11 wirkt als Zugentlastungselement. Gemäß Figur 1 ist im Zentrum des' Kernelements 11 ein in Längsrichtung des Lichtwellenleiterkabels 10 verlaufender, erster Kanal 13 angeordnet. In diesem ersten Kanal 13 ist eine erste, mehrere Lichtwellenleiter aufweisende, Lichtwellenleitereinheit 14 vorinstalliert. Bei dieser ersten Lichtwellenleitereinheit 14 kann es sich z.B. um ein insgesamt 144 Lichtwellenleiter aufweisendes E1ement hande1n.
Erfindungsgemäß sind in einem äußeren Bereich des Kernelements 11 mehrere, sich ebenfalls in Längsrichtung des Lichtwellenleiterkabels 10 erstreckende, zweite Kanäle 15 vorgesehen. Die zweiten Kanäle 15 sind dabei derart i Kernelement 13 angeordnet, dass die Umfangsflache der zweiten Kanäle 15 die Umfangsflache des Kernelements 11 schneidet. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die zweiten Kanäle 15 entlang der Umfangsfläche des Kernelements 11 zumindest abschnittsweise nach außen geöffnet sind.
In diese-", dem äußeren Bereich des Kernelements 11 zugeordneten, zweiten Kanäle 15 sind nachträglich zweite bzw. zusätz-
liehe Lichtwellenleitereinheiten 16 nachinstallierbar . Das erfindungsgemäße Lichtwellenleiterkabel 10 verfügt demnach im installierten Zustand, über die Kapazität über die zweiten Kanäle 15 zu einem späteren Zeitpunkt die zweiten bzw. zu- sätzlichen Lichtwellenleitereinheiten 16 nachzuinstallieren. Soll demnach ein unterirdisch verlegtes Netzwerk aufgestockt werden, so ist dies mit dem erfindungsgemäßen Lichtwellenleiterkabel 10 besonders flexibel möglich.
Erfindungsgemäß werden die zweiten Lichtwellenleitereinheiten 16 in die äußeren zweiten Kanäle 15 entweder eingeblasen oder eingeschoben oder eingezogen. Um dieses nachträgliche Installieren der zweiten Lichtwellenleitereinheiten 16 zu vereinfachen bzw. mit geringerem Aufwand zu ermöglichen, verfügen die dem Außenbereich des Kernelements 11 zugeordneten zweiten Kanäle 15 an ihrer Innenfläche über eine reibungsminimierende Struktur. Auf diese Art und Weise können die zweiten Licht- Wellenleitereinheiten 16 mit geringem Aufwand in die zweiten Kanäle 15 zum Beispiel eingeblasen werden.
Auf der äußeren Fläche des Mantels 12 sind in Längsrichtung des Lichtwellenleiterkabels 10 verlaufende Einkerbungen 17 angeordnet . Im Bereich eines von zwei benachbarten Einkerbungen 17 begrenzten Kabelsegments verläuft jeweils einer der zweiten Kanäle 15. Entlang der Einkerbungen 17 ist der Mantel 12 mit einem einfachen Hilfsmittel, z.B. mit einem Messer, über eine vom Benutzer gewählte Länge auftrennbar. Hierdurch lässt sich aus dem Mantel 12 ein Fenster 18 herausschneiden. Dies ist z.B. in Figuren 1 und 2 dargestellt. Über dieses Fenster 18 lässt sich dann mit einer dem hier angesprochenen Fachmann bekannten Vorrichtung eine nachträglich zu installierende zweite Lichtwellenleitereinheit 16 in den entsprechenden zweiten Kanal 15 z.B. einblasen.
Zusätzlich zu den Einkerbungen 17 sind dem äußeren Mantel 12 Markierungen 19 zugeordnet. Zwischen zwei benachbarten Einkerbungen 17 verläuft jeweils entlang des sich ebenfalls in
diesem Bereich erstreckenden zweiten Kanals 15 eine derartige Markierung 19, die die Position des entsprechenden zweiten Kanals 15 anzeigt. Die Markierungen 19 können z.B. unterschiedliche Farben aufweisen.
Figur 3 zeigt stark schematisiert ein mit Hilfe des erfindungsgemäßen Lichtwellenleiterkabels 10 realisierbares Lichtwellenleiter-Netzwerk 20. So umfasst das in Figur 3 gezeigte Lichtwellenleiter-Netzwerk 20 fünf Hauptknoten 21, 22, 23, 24 und 25, wobei zwischen jeweils zwei Hauptknoten ein erfindungsgemäßes Lichtwellenleiterkabel 10 verläuft. Die Hautpknoten 21 bis 25 sind erforderlich, um ein aus einzelnen Lichtwellenleiterkabeln 10 begrenzter Länge zusammengesetztes Lichtwellenleiter-Netzwerk 20 zu schaffen. An den Hauptknoten 21 bis 25 sind alle Lichtwellenleiter der ersten Lichtwellenleitereinheiten 14 von an einem bestimmten Hauptknoten zu verbindenden Lichtwellenleiterkabeln 10 miteinander verspleißt. Zusätzlich zeigt Figur 3 Verbraucher 26, die an das Lichtwellenleiter-Netzwerk 20 angeschlossen sind. Hierbei kann es sich um Verbraucher 26 handeln, die nachträglich ans
Lichtwellenleiter-Netzwerk 20 angeschlossen werden sollen. Hierbei wird dann erfindungsgemäß so vorgegangen, dass zum Herstellen einer Verbindung zwischen zwei Verbrauchern 26 in einen zweiten Kanal 15 des Lichtwellenleiterkabels 10 eine separate zweite Lichtwellenleitereinheit 16 nachträglich installiert wird. Auf diese Art und Weise ist das Lichtwellenleiter-Netzwerk 20 ohne großen Aufwand nachrüstbar und darüber hinaus sehr flexibel gestaltbar.
Figur 2 zeigt stark schematisiert den Aufbau einer Verzweigungsstelle 27 zu einem Verbraucher 26. So zeigt Figur 2 das sich in einer gestrichelt dargestellten Röhre 28 verlegte Lichtwellenleiterkabel 10. An der Verzweigungsstelle 27 zweigt von der Röhre 28 eine weitere Röhre 29 ab. Im Bereich dieser Verzweigungsstelle 27 ist auch das Fenster 18 aus dem Mantel 12 des Lichtwellenleiterkabels 10 herausgeschnitten. Hierdurch wird ein zwischen den entsprechenden Einkerbungen
17 verlaufender zweiter Kanal 15 freigelegt, in den dann nachträglich die zweite Lichtwellenleitereinheit 16 zum Anschließen des Verbrauchers 26 eingeblasen oder eingeschoben oder eingezogen werden kann.
Das erfindungsgemäße Lichtwellenleiterkabel 10 verbindet demnach die Vorzüge eines auf konventionelle Art und Weise installierbaren Lichtwellenleiterkabels mit der einfachen Auf- rüstbarkeit desselben durch Nachinstallieren weiterer Licht- Wellenleitereinheiten in zweite Kanäle, die in einem Außenbereich des Kernelements des erfindungsgemäßen Lichtwellenleiterkabels vorgesehen sind.
Bezugszeichenliste
10 Lichtwellenleiterkabel
11 Kernelement 12 Mantel
13 Kanal
14 Lichtwellenleitereinheit
15 Kanal
16 Lichtwellenleitereinheit 17 Einkerbungen
18 Fenster
19 Markierung
20 Lichtwellenleiternetzwerk
21 Hauptknoten 22 Hauptknoten
23 Hauptknoten
24 Hauptknoten
25 Hauptknoten 26 Verbraucher 27 Verzweigungsstelle
28 Röhre
29 Röhre