Vorrichtung zum Pelletieren oder Granulieren eines flüssigen oder pastösen Stoffes mit Kühlmittelreinigung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Pelletieren oder Granulieren eines flüssigen oder pastösen Stoffes in einem verflüssigten, tiefsiedenden Kühlmittel, wobei das Kühlmittel in einem Kreislauf geführt wird.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Pelletieren oder Granulieren eines flüssigen oder pastösen Stoffes mittels einer cryogenen Flüssigkeit ist z.B. aus US 4655047, US 5881561 , EP 0605147 A2, DE 19837600 A1 und DE 19956168 A1 bekannt.
Die bekannten Pelletier- und Granulierverfahren haben den Nachteil, daß sich der Flüssigstickstoff im Laufe der Produktion mit Produktresten anreichert und die Anlage deshalb abgeschaltet und gereinigt werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einsatz des Kühlmediums bei Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Pellets zu verbessern.
Gelöst wurde die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Anspruch 1 beschriebenen Merkmalen.
Vorrichtungen zum Herstellen von tiefgefrorenen Objekten, wobei die tiefgefrorenen Objekte durch Kontaktieren mit einem flüssigen Kühlmittel erhalten werden, werden mit einer Fiitereinrichtung für das flüssige Kühlmittel ausgestattet oder verbunden. Vorteilhaft werden bestehende (bekannte) Anlagen, insbesondere Pelletier- und Granuliervorrichtungen, mit einer Filtereinrichtung (Filtriereinrichtung) für das flüssige Kühlmittel kombiniert, wobei die Filtereinrichtung z.B. eine separate Einheit darstellt, die mit der Anlage verbunden ist. Bekannte Anlagen, die mit der Filtereinrichtung vorteilhaft kombiniert werden können, sind in US 4655047, US 5881561 , EP 0605147 A2, DE 19837600 A1 und DE 19956168 A1 beschrieben, worauf hiermit Bezug genommen wird.
Tiefgefrorene Objekte sind vorzugsweise Teilchen wie Pellets, Granulen oder Pulver, die insbesondere aus einem flüssigen oder pastösen Stoff hergestellt werden. Vorrichtungen zum Herstellen von tiefgefrorenen Objekten sind vorzugsweise Vorrichtungen zum Pelletieren oder Granulieren, insbesondere mit einem flüssigen Kühlmittel.
Der zu pelletierende, zu granulierende oder zu pulverisierende Stoff ist in der Regel flüssig oder pastös. Beispiele sind flüssige oder pastöse Zubereitungen für die Herstellung von Eiskrem oder anderer Lebensmittel. 0
Das flüssige Kühlmittel ist vorzugsweise eine cryogene Flüssigkeit wie kälteverflüssigte Gase, insbesondere kälteverflüssigter Stickstoff (LN2).
Die Filtereinrichtung für das flüssige Kühlmittel enthält ein Filtermittel und/oder 5 Filterelement. Das Filtermittel ist beispielsweise ein Filtermaterial wie Filterpapier,
Filtergewebe, Siebmaterial.
Vorteilhaft ist eine Filtereinrichtung, die eine kontinuierliche Reinigung oder Entnahme von abgetrennten Verunreinigungen erlaubt, z.B. ein Fiiterband, das o wie ein Förderband (für die Verunreinigungen) arbeitet.
Verunreinigungen, z.B. beim Pelletieren oder Granulieren anfallende Partikel des zu verarbeitenden Stoffes und gebildete Eispartikel flüssige Kühlmittel
5 Die Vorrichtung enthält in der Regel einen Vorratsbehälter für das flüssige Kühlmittel, z. B. eine Wanne, und eine Einrichtung zur Kühlmittelrückführung zur eigentlichen Pelletier- oder Granuliervorrichtung, insbesondere zu einem Vorratsbehälter in der eigentlichen Pelletier- oder Granuliervorrichtung. Zur Kühlmittelrückführung wird in der Regel eine Pumpe für das flüssige Kühlmittel o eingesetzt.
Die Arbeitsweise ist wie folgt: Im Produktionsprozeß der vorhandenen Anlage wird der flüssige Stickstoff verunreinigt. Zur Reinigung wird kontinuierlich aus dem
Sumpf dieser Anlage flüssiger Stickstoff abgezogen. Dieser Stickstoff wird über eine Filtriereinrichtung geleitet.
Vorstellbar sind auch andere Ausführungen in denen z.B. keine separate Füilstandsregelung in der Reinigungsanlage installiert ist. Hier wird dann das gesamte System von Produktions- und Reinigungsanlage miteinander verbunden und ist mit flüssigem Stickstoff gefüllt. Hierdurch kann die Produktionsanlage am Tank angeschlossen bleiben und das Niveau wie bisher regeln. Das Umpumpen des Stickstoffes hat dann keinen Einfluß auf den Füllstand. Hier sind dann aber andere Filteranordnungen vorzusehen.
Ein die Reinigung der Produktionsanlage unterstützender Effekt könnte z.B. eine Zufuhr des gereinigten Stickstoffes mit einem erhöhtem Druck über Düsen sein. Diese Düsen sind über für Verunreinigungen anfälligen Anlagenteilen, wie z.B.
Förderbändern oder Austragstrommeln, angebracht. Durch den mit hohem Druck zugeführten Stickstoff werden anhaftende Verunreinigungen gelöst.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung an Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt ein Schema einer Vorrichtung mit stationärer Filtereinrichtung. Die Fig. 2 zeigt ein Schema einer Vorrichtung mit Filterband.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung mit Vorrichtung 1 zur Pelletierung von in der Regel flüssigen oder pastösen Stoffen und einer separaten Filtervorrichtung 2 schematisch abgebildet. Als eigentliche Vorrichtung 1 zur Pelletierung oder Granulierung dient z.B. eine bestehende Anlage (bekannte Vorrichtung). Diese Vorrichtung arbeitet mit flüssigem Stickstoff als flüssiges Kühlmittel und wird mit einer separaten Filtervorrichtung 2 oder einer integrierten (eingebauten) Filtereinrichtung kombiniert, wobei eine separate Filtervorrichtung 2 in Fig. 1 gezeigt wird.
Die Pelletier-/Granulier- Vorrichtung 1 enthält eine Dosier-/Zuführ-Einheit 12 von zu verarbeitendem flüssigen oder pastösen Stoff, eine Rinne 13 mit flüssigem Kühlmittel und eine Fördereinrichtung 14 für die Produktteilchen. Die Sensoren 15, 16 dienen zur Ermittlung des Füllstandes, wobei ein entsprechendes Signal einer Steuerung oder Steuereinheit zugeführt wird, die den Öffnungszustand des steuerbaren Absperrventiles 10 und damit die Zufuhr von flüssigem Kühlmittel über die Leitung 3 steuert.
Der zu reinigende flüssige Sticktstoff als flüssiges Kühlmittel wird über eine Leitung mit den Ventilen 6 und 9 der Filtervorrichtung 2 mit einer Filtriereinrichtung 5 zugeführt. Das Filter der Filtriereinrichtung 5 besteht z.B. aus Siebgewebe. Zur Vergrößerung der Filterfläche ist dieses Gewebe mehrfach aufgefaltet. Der gereinigte flüssige Stickstoff (das Filtrat) in dem Raum 8 (Sammelbehälter) gesammelt und mittels der Pumpeinrichtung oder Pumpe 4 über die Leitung 3 (Rückführung) in die PeIleiier-/Granulier-Vorrichtung 1 zurückgeführt. Die Leitung 3 weist vorteilhaft ein steuerbares Absperrventil 10 (z.B. Magnetventil) auf. Frischer flüssiger Sticktstoff kann der Anlage über das Ventil 7 zugeführt werden.
Nach einer Produktionszeit von z.B. 2 Stunden wird der Filter entnommen und durch einen neuen oder gereinigten Filter ersetzt. Der alte Filter kann gereinigt und wieder eingesetzt werden. Mit dem Filter werden als Verunreinigungen Teilchen abgetrennt, die während der Pelletierung oder Granulierung entstehen oder auch gebildete Eispartikel sind.
Im Beispiel von Fig. 2 ist ein bewegtes Band aus Filtergewebe in der Filtriereinrichtung 5 eingesetzt, so daß hier kontinuierlich filtriert und abgereinigt werden kann. Die Filterbandeinrichtung ist wie ein Förderband aufgebaut. Die auf dem Band gesammelten Verunreinigungen, z.B. gefrorene Flüssigkeitspartikel und Eispartikel, werden wegtransportiert und z.B. mit einem Abstreifer 11 kontinuierlich vom Band entfernt.
Der gereinigte flüssige Stickstoff sammelt sich im Raum 8 (Sammelbehälter) der
Reinigungsanlage und wird mit einer Pumpe wieder der Produktionsanlage 1 zur Verfügung gestellt.
In den Ausführungsbeispielen hat die Produktionsanlage ihre Steuerung behalten. Es wurde lediglich anstatt der früheren Stickstoffzuleitung die Leitung für gereinigten Stickstoff angeschlossen. Frischer Stickstoff wird z.B. in der Reinigungsanlage 2 über das Ventil 7 zudosiert, wenn flüssiges Kühlmittel fehlt. Das Flüssigstickstoff-Niveau in der Reinigungsanlage 2 wird vorteilhaft von den Sensoren 17, 18, 19 (siehe Fig. 1 ) erfaßt. Bei Unterschreitung eines vorbestimmten Füllstandes des flüssigen Kühlmittels wird mit Hilfe einer Steuerung zusätzliches Kühlmittel über das Ventil 7 zugeführt. Ferner wurde in der Produktionsanlage 1 noch eine Absperreinrichtung 9 zwischen der Produktionsanlage 1 und der Reinigungsanlage 2 eingebaut. Diese schließt automatisch bei einem zu starken Abfall des in der Produktionsanlage 1. Ferner dient sie zur Unterbrechung des Reinigungsprozesses bei Filterwechsel.
Bezugzeichen
I Pelletier-/Granulier-Vorrichtung 2 Filtriereinrichtung für cryogene Flüssigkeit
3 Rückführleitung für cryogene Flüssigkeit
4 Pumpe für cryogene Flüssigkeit
5 Filtriereinrichtung (Filter)
6 Ablaßventil für cryogene Flüssigkeit 7 Zufuhr für cryogene Flüssigkeit
8 Sammelbehälter für cryogene Flüssigkeit 9, 10 steuerbares Absperrventil
I I Fiiterbandreinigung (Abstreifer)
12 Dosiereinrichtung für die Flüssigkeitstropfen 13 Rinne mit flüssigem Kühlmittel
14 Fördereinrichtung für die Produktteilchen 15, 16 Füllstandssensor 17, 18, 19 Füllstandssensor