FIXIERUNG EINES SEKUNDARTEILS
Die Erfindung betrifft ein Sekundärteil eines Linearmotors, das mit beidseitigen Befestigungsmitteln an einem Sekundärteilträger starr festgesetzt ist.
Es ist bekannt, ein Sekundärteil durch bezüglich seiner Längserstreckung beidseitige Durchgangslöcher im Sekundärteil selbst in korrespondierenden Schraublöchern des Sekundärteilträgers zu verschrauben. Dabei ist an jeder Längsseite des Sekundärteils jeweils eine Reihe von Durchgangslöchern vorgesehen, die mit entsprechenden Reihen von Schraublöchern im Sekundärteilträger korrespondieren.
Dadurch entsteht das Erfordernis, dass entsprechende Durchgangslöcher am Sekundärteil vorgesehen oder nachträglich gebohrt werden müssen. Zudem müssen die Durchgangslöcher dem Raster der Schraublöcher des Sekundärteilträgers genau entsprechen. Etwaige Abweichungen oder Toleranzen führen zur ungenauen, relativen Positionierung von Sekundärteil und Sekundärteilträger. Dies ist besonders nachteilig, wenn mehrere Sekundärteile in Längsrichtung aneinander grenzend auf einem Sekundärteilträger befestigt werden sollen, da dann eventuelle Abweichungen relative Ungenauigkeiten in der Positionierung der benachbarten Sekundärteile nach sich ziehen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Sekundärteil der eingangs genannten Art anzugeben, welches unabhängig von der Positioniergenauigkeit der Schraublöcher am Sekundärteilträger trotzdem eine praktisch beliebig genaue, relative Positionierung von Sekundärteil und Sekundärteilträger erlaubt und gleichzeitig einfach am Sekundärteilträger zu befestigen ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1.
Die Erfindung bietet den Vorteil, dass Sekundärteil und Sekundärteilträger praktisch flexibel bis völlig stufenlos relativ zueinander positioniert befestigt werden können. Gleichzeitig ist das Sekundärteil sehr einfach und insbesondere unter Vermeidung von zusätzlichen Arbeitsschritten, wie z. B. der Anbringung von Bohrlöchern am Sekundärteil oder ohne Ablängen eines Sekundärteils am Sekundärteilträger festzusetzen.
Diese Vorteile werden dadurch erreicht, dass bezüglich des Sekundärteils separate Befestigungselemente vorgesehen sind, die in Schraublöchern am Sekundärteilträger ver- schraubt sind. Diese Befestigungselemente wirken mit korrespondierenden Befestigungsabschnitten des Sekundärteils zusammen, so dass das Sekundarteil am Sekundärteilträger festgesetzt ist. Die separate Ausführung der Befestigungselemente, die das Sekundärteil mit variabler, relativer Längsposition am Sekundärteilträger festsetzen, gestattet eine von den vorhandenen Schraublöchern des Sekundärteilträgers entspre- chend unabhängige Positionierung des Sekundärteils relativ zum Sekundärteilträger. Dadurch werden die Anordnungen der Schraublöcher bzgl. der genannten Relativpositionierung unerheblich.
Die praktisch beliebige und stufenlos wählbare Positionierung ist für Sekundärteile von Linearmotoren besonders vorteilhaft, da diese in der Regel eine hohe Anforderung an die entsprechende Positioniergenauigkeit mit sich bringen. Dies gilt in noch höherem Maße dann, wenn Sekundärteile von Linearmotoren nach Art einer Schiene vor Kopf in Längsrichtung aufeinanderfolgend benachbart angebracht werden müssen, wie dies bei Linearmotoren häufig der Fall ist. Dann kommt es nämlich in höherem Maße auf die Positioniergenauigkeit an. Bisher mussten beispielsweise Stücke eines Sekundärteils abgelängt werden. Diesen Nachteil vermeidet die Erfindung.
Die Variabilität kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Befestigungselemente relativ zu den Befestigungsabschnitten in Längsrichtung beweglich sind, be- vor das Sekundärteil durch die Verschraubung am Sekundärteilträger starr festgesetzt ist. Dazu ist die Zusammenwirkung entsprechend zu wählen, hierfür kommt beispiels-
weise ein Formschluss, welcher die genannte Relativbewegung in Längsrichtung erlaubt, in Frage. Hierauf wird später noch näher "eingegangen. Entsprechende Befestigungsabschnitte können am Sekundärteil vorgesehen sein; es können aber auch bereits vorhandene Geometrien des Sekundärteils für die Zusammenwirkung mit den Befestigungselementen verwendet werden, beispielsweise Kantenbereiche, mit denen die Be- festigungselemente zusammenwirken. Die Erfindung bietet insoweit die Möglichkeit, in die Fertigung des Sekundärteils zu integrierende, einfache Fertigungsschritte zur Herstellung der Befestigungsabschnitte vorzusehen oder sogar den Fertigungsprozess eines Sekundärteils ohne gesonderte Herstellung solcher Befestigungsabschnitte durchzuführen.
Zudem können - da die Befestigungselemente bzgl. des Sekundärteils separat gefertigt sind - einheitliche Befestigungselemente für mehrere oder sogar alle Baugrößen, insbesondere Baulängen und Bauhöhen, von Sekundärteilen vorgesehen sein.
Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Eine große Variabilität bei der Gestaltung und der Passung von Befestigungselementen und Befestigungsabschnitten sowie ein geringes Risiko von Verkantungen oder Verzug von Befestigungselementen oder des Sekundärteils wird dadurch erreicht, dass an einer Längsseite des Sekundärteils mehrere Befestigungselemente vorgesehen sind, die sich jeweils lediglich über einen Teilabschnitt der Gesamtlänge des Sekundärteils erstrecken. Dabei ist jedes Befestigungselement an zumindest einem Schraubloch befestigt. Durch diese Ausgestaltung wird die Längsseite des Sekundärteils derart unterteilt, dass mehre- re, unabhängige Befestigungselemente und damit mehrere, unabhängige Stützstellen für die Befestigung vorgesehen sind. Zudem wird die Länge der Zusammenwirkung der Befestigungselemente mit den korrespondierenden Befestigungsabschnitten verkürzt. Jedes Befestigungselement hat eine vergleichsweise geringe Anzahl von Verschrau- bungsstellenj' sodass eine Verkantung oder ungewünschte Verspannung bei der Ver- schraubung verringert bis vermieden wird. Eine solche Verkantung oder Verspannung kann beispielsweise aus Toleranzen der relativen Längs- oder Querpositionierung der
Schraublöcher resultieren, die sich mit zunehmender Anzahl von Schraublöchern je Befestigungselement durch Aufsummierung der Toleranzen in der Regel vergrößert.
Um ein Sekundärteil an Sekundärteilträgern unterschiedlicher Bauart, insbesondere an Sekundärteilträgern verschiedener Hersteller befestigen zu können, wird vorgeschlagen, dass die Geometrie der Befestigungselemente mit mehreren verschiedenen, vorbestimmten Bohrrastern von Schraublöchern eines Sekundärteilträgers kompatibel ist. Mit Bohrrastern ist dabei die relative Anordnung der Schraublöcher bzgl. des Sekundärteils und die relative Anordnung der Schraublöcher zueinander gemeint. Um eine Kompatibilität mit Schraublöchern unterschiedlicher Längsabstände zu erreichen, ist es vorteil- haft, dass ein Befestigungselement in möglichst wenigen Schraublöchern verschraubt ist; eine automatische Kompatibilität mit jeglicher Längspositionierung von Schraublöchern ist dadurch gegeben, dass je Schraubloch genau ein Befestigungselement vorgesehen ist. Aber auch, wenn ein Befestigungselement in mehreren Schraublöchern verschraubt ist, kann noch eine ausreichende Kompatibilität mit unterschiedlichen Bohr- rastern gegeben sein, beispielsweise dadurch, dass die jeweiligen Längsabstände zwischen einzelnen, benachbarten Schraublöchern ein ganzzahliges Vielfaches eines kleinsten Längsabstandes sind und ein Befestigungselement mehrere Durchgangslöcher mit diesem kleinsten Längsabstand aufweist oder dass der Längsabstand der Durchgangslöcher eines Befestigungselements ein ganzzahliges Vielfaches dieses kleinsten Längsabstandes ist.
Um größtmögliche Kompatibilität zu erreichen, können auch in Längsrichtung langgestreckte Langlöcher der Befestigungselemente vorgesehen sein. Wenn ein Befestigungselement in mehreren Schraublöchern verschraubt ist, bietet das den Vorteil, dass ein einzelnes Befestigungselement sicherer befestigt ist und auch gegen Verkippung oder Verdrehung um eine Normalenachse des Sekundärteils automatisch gesichert ist. Dies erlaubt eine genauere Positionierung des einzelnen Sekundärteils, insbesondere relativ zu benachbarten bzw. sich anschließenden Sekundärteilen; gerade bei Linearmotoren müssen die aufeinanderfolgenden Sekundärteile oder muss ein einzelnes Se- kundärteil in der Montagepositionen genau in der Vortriebsrichtung ausgerichtet und festgesetzt sein.
Vorzugsweise sind die Befestigungselemente Klemmsteine (je Schraubloch ein Befestigungselement) oder Klemmleisten (mehrere Schraublöcher je Befestigungselement), die in der Montagekonfiguration das Sekundärteil unter einer vorbestimmten Vorspannung mit Normalenkomponente bezüglich der Sekundärteilfläche festsetzen. Der erforderli- ehe Betrag der entsprechenden Vorspannungskomponente ist im wesentlichen durch die herrschende Anziehungskraft zwischen Sekundärteil und Primärteil - insbesondere im Lastbetrieb des Linearmotors - vorbestimmt. Dabei sind unter den Betriebsbedingungen Toleranzen für eine maximale Relativverschiebung von Sekundärteil und Primärteil in Normalenrichtung einzuhalten. Vorzugsweise ist die Vorspannung in der Montageposi- tionen derart vorbestimmt, dass diese Relatiwerschiebung unter allen Betriebsbedingungen weniger als 100 Mikrometer, insbesondere weniger als 10 Mikrometer beträgt.
Dazu wird vorgeschlagen, dass die Geometrie der Befestigungselemente und diejenige der korrespondierenden Befestigungsabschnitte unter Berücksichtigung der beteiligten Materialkonstanten, insbesondere der beteiligten Elastizitätskonstanten, derart aufeinander abgestimmt sind, dass in der Montagekonfiguration unter einer lokalen Materialspannung unterhalb der maßgeblichen Elastizitätsgrenze der beteiligten Materialien eine vorbestimmte, resultierende Normalenvorspannungskomponente bzgl. der Sekundärteilfläche praktisch automatisch aufgebracht ist. Dann ist lediglich die Geometrie entspre- chend zu wählen und es sind keine weiteren Vorkehrungen nötig, um die geforderten Toleranzen einzuhalten.
Entsprechende Toleranzen sind auch für die relativen Längsbewegungen des Sekundärteils bzgl. des Sekundärteilträgers einzuhalten. Um dieser Forderung zu entsprechen, wird vorgeschlagen, dass das Material der Befestigungselemente und dasjenige der korrespondierenden Befestigungsabschnitte unter Berücksichtigung der beteiligten Materialkonstanten, insbesondere der beteiligten Reibwerte, derart aufeinander abgestimmt sind, dass in der Montagekonfiguration unter der vorbestimmten, resultierende Norma- lenvorspannύngskomponente bzgl. der Sekundärteilfläche eine vorbestimmte, resultie- rende Längshaltekraft praktisch automatisch aufgebracht ist. Dies erfordert eine Abstimmung der entsprechenden Geometrien unter Berücksichtigung der obengenannten
Materialkonstanten, insbesondere der beteiligten Elastizitätskonstanten, sodass die resultierende Normalkraft unter Berücksichtigung der beteiligten Reibwerte automatisch eine entsprechende, resultierende Längshaltekraft des Sekundärteils bzgl. des Sekundärteilträgers erzeugt.
Um eine definierte, vorbestimmte Normalkraft bzw. Normalenvorspannungskomponente zu erzeugen, wird vorgeschlagen, dass zusätzlich oder alternativ zu einem Befestigungselement eine Feder vorgesehen ist, welche in der Montagekonfiguration praktisch automatisch eine vorbestimmte Normalenvorspannungskomponente bzgl. der Sekundärteilfläche gibt. Hierzu kann beispielsweise eine Tellerfeder vorgesehen sein. Die- se sollte durch die Verschraubung gerade so weit zusammengedrückt werden, dass die vorbestimmte Normalenvorspannungskomponente durch die Federkraft bzw. durch die Summe der einzelnen Federkräfte resultiert.
Um eine einfache und schnelle Montage des Sekundärteils zu erreichen, wird vorge- schlagen, dass die Normalenvorspannungskomponente und/oder die Längshaltekraft unter Einhaltung eines korrespondierenden Nennanzugsdrehmomentes oder eines Nen- nanzugsdrehmomentenbereichs der Schrauben aufgebracht ist. Diese Werte werden - beispielsweise vom Hersteller - einmalig für eine Geometrie berechnet oder experimentell ermittelt und bieten eine für den Anwender zuverlässige und ohne besonderen Aufwand nachvollziehbare Anleitung zur Befestigung.
Die Erfindung wird anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf ein Sekundärteil mit Klemmsteinen und Klemmleisten als Befestigungmittel,
Figur 2 einen Querschnitt durch das Ausfuhrungsbeispiel der Figur 1 entlang der Linie II-II, Figur 2a eine Detailansicht des Klemmsteins der Figur 2, Figur 2b eine Detailansicht der Klemmleiste der Figur 2,
Fig. 3 ein Draufsicht auf ein Sekundärteil, wobei die Befestigungselemente entsprechende Befestigungsabschnitte übergreifen,
Figur 4 einen Querschnitt durch das Ausführungsbeispiel der Figur 3 entlang der Linien IN-IN, Figur 4a eine Detailansicht der Figur 4, Figur 4b eine weitere Detailansicht aus Figur 4,
Figur 5 eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei die Befestigungselemente das Sekundärteil im Bereich hierzu bestimmter Befestigungsausnehmungen übergreifen, Figur 6 einen Querschnitt durch Figur 5 entlang der Linie NI-NI, Figur 6a eine Detailansicht der Figur 6,
Figur 6b eine weitere Detailansicht der Figur 6.
Figur 1 zeigt ein Sekundärteil 1 eines Linearmotors, wobei das Sekundärteil 1 auf einem Sekundärteilträger 2 befestigt ist. Das Primärteil ist der Übersichtlichkeit halber weg- gelassen. Das Sekundärteil 1 ist praktisch flächenbündig und hinsichtlich der Querrichtung 19 zentriert auf dem Sekundärteilträger 2 befestigt. Die Befestigung ist so starr, dass unter den auftretenden Νormalkräften und Längskräften eine lediglich vernachlässigbare Verschiebung des Sekundärteils 1 relativ zum Sekundärteilträger 2 erfolgen kann.
Um eine ausreichende Festigkeit gegenüber Querverschiebungen zu erreichen, ist das Sekundärteil 1 an beiden Längsseiten 11 mit Befestigungselementen 3,4,5,6 mit dem Sekundärteilträger 2 verbunden. In der Regel sind die Geometrien der beidseitigen Befestigungsmittel 3,4,5,6 gleich. Lediglich einer kompakteren Darstellung halber sind hier an den beiden Längsseiten 11 jeweils unterschiedliche Geometrien gezeigt. Hierauf wird weiter unten eingegangen.
Die Befestigungselemente 3,4 sind mit Schrauben 37 am Sekundärteilträger 2 befestigt. Wie in Figur 2, die einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel der Figur 1 wie dort gezeigt darstellt, zu sehen ist, sind auf dem Sekundärteil 1 Magnete 34 angebracht, beispielsweise aufgeklebt und mit einem Abdeckblech 33 geschützt. Wenn ein Primärteil
über dem Sekundärteil 1 angeordnet ist, entstehen aufgrund der magnetischen Anziehung erhebliche Kräfte zwischen Sekundärteil 1 und Primärteil, und zwar auch bei stromlosem Primärteil aufgrund des ferromagnetischen Kerns. Diese müssen durch die vorgesehene, starre Befestigung abgefangen werden.
Hierzu sind bzgl. des Sekundärteils 1 (wie in Figur 1 zu sehen) separate Befestigungselemente 3,4 vorgesehen. In Figur 1 sind der Einfachheit halber an der unteren Längsseite 11 lediglich zwei Klemmsteine 3 und an der oberen Längsseite 11 lediglich eine Klemmleiste 4 gezeigt. In der Realität werden in der Regel mehr Befestigungselemente 3,4 vorgesehen sein, abhängig von den entsprechenden Festigkeitsanforderungen und von der Länge 12 des Sekundärteils 1. Dadurch ist die Gesamtlänge 12 des Sekundärteils 1 in entsprechend viele, unabhängige Stützstellen unterteilt. Die Befestigungselemente 3,4,5,6 haben eine Länge, die lediglich einem Teilabschnitt 13,14 der Gesamtlänge 12 entspricht, so dass die Gefahr von Verkantungen gering ist. Die Befestigungselemente 3,4,5,6 sind mit dem Bohrraster kompatibel, welches im wesentlichen durch den Abstand 15 zwischen den Schraublöchern 7 gegeben ist.
In Figur 2 ist zu sehen, dass die Befestigungselemente 3,4 in korrespondierenden Schraublöchern 7 mit den Schrauben 37 verschraubt sind. Hierzu hat jedes der Befestigungselemente 3,4 entsprechende, eingesenkte Durchgangslöcher. Die Befestigungs- elemente 3,4 wirken mit den korrespondierenden Befestigungsabschnitten 8 derart zusammen, dass das Sekundärteil 1 am Sekundärteilträger 2 mit variabler, vor der eigentlichen Befestigung durch Anziehen der Schrauben 37 relativen Längspositionierung festgesetzt ist.
Hierzu sind Eingriffsstege 27 vorgesehen, die in korrespondierende Längsnuten 8 des Sekundärteils 1 in der Montageposition eingreifen. In Figur 2 ist eine Konfiguration gezeigt, in der die Schrauben 37 - mit vorbestimmtem Nenndrehmoment - festgezogen sind.
Um eine kompakte Darstellung zu erreichen, ist der Klemmstein 3 in anderer Querschnittgeometrie gezeigt als die Klemmleiste 4; in der Regel werden bei einem Sekun-
därteil 1 die beidseitigen Befestigungselemente 3,4,5,6 auch gleiche bzw. entsprechende Geometrien aufweisen. Der Klemmstein 3 und die Klemmleiste 4 haben jeweils einen Eingriffssteg 27. Dieser Eingriffssteg 27 greift in eine korrespondierende Längsnut 8 ein. Wenn die Schraube 37 angezogen wird, stützt sich der Eingriffssteg 27 an der Unterseite (dies ist die untere Nutwand) der Längsnut 8 ab. Somit ist im Ergebnis das Se- kundärteil 1 in Normalenrichtung 18 sowie in der Querrichtung 19 (durch die Anordnung der Befestigungselemente 3,4 an gegenüberliegenden Längsseiten 11) formschlüssig gehaltert. Durch die beim Anziehen der Schrauben erzeugte Andruckkraft ist das Sekundärteil 1 auch kraftschlüssig beziehungsweise reibschlüssig gehaltert, so dass es auch in Längsrichtung 17 starr festgesetzt ist.
Um eine definierte Normalenvorspannung zu erzielen, werden die Schrauben 37 mit einem geeigneten, vorbestimmten Nenndrehmoment festgezogen. Dabei verformen sich die Befestigungselemente 3,4 lediglich im elastischen Bereich der entsprechenden Materialien. Die resultierende Verformung ist sehr klein und in der Darstellung der Figuren nicht zu erkennen. Jedoch wird das Nenndrehmoment und damit die resultierende Normalenvorspannung vorzugsweise erreicht, während die Befestigungselemente 3,4 immer noch lediglich einseitig bzw. im dem Sekundärteil 1 abgewandten Bereich 25 aufliegen und in dem Bereich, der dem Sekundärteil 1 zugewandt ist, noch nicht aufliegen oder bei Erreichen des Nenndrehmomentes gerade aufliegen. Dadurch wird erreicht, dass unter dem vorgegebenen Nenndrehmoment eine durch die Geometrie definierte Normalenvorspannung gegeben ist. Dazu ist die Position der Durchgangslöcher der Befestigungselemente 3,4,5,6 in Querrichtung 19 und die Schraubenstärke derart gewählt, dass auch unter Berücksichtigung der auftretenden Hebelwirkung beim Festziehen der Schrauben 37 die genannten Werte der Normalenvorspannung beim Anziehen mit dem Nennanzugsdrehmoment oder unter Wahrung eines Nennanzugsdrehmomentenbereichs automatisch aufgebracht sind.
Figur 2a zeigt die Detailansicht des Klemmsteins 3. Dort ist eine äußere Höhenstufe 24 vorhanden, wodurch in der Montageposition ein Spalt 38 zwischen Klemmstein 3 und Sekundärteilträger 4 verbleibt. Durch die geringe, hier nicht gezeigte Verformung entsteht aber insgesamt jeweils eine praktisch linienförmige Kontaktzone 20,21,22 des
Klemmsteins 3 sowohl bzgl. des Sekundärteilträgers 2 als auch bzgl. der betreffenden Kontaktstellen des Sekundärteils 1.
Figur 2b zeigt eine andere Variante der Abstützung der Klemmleiste 4 (diese kann auch für einen Klemmstein 3 vorgesehen sein) am Sekundärteilträger 2. Dort ist eine abge- schrägte Auflagefläche 35 vorgesehen, so dass die dem Sekundärteil 1 abgewandte Höhe des Klemmsteins 3 größer ist als die dem Sekundärteil 1 zugewandte Höhe und zwischen der Unterseite des Klemmsteins 3 und der Oberseite des Sekundärteilträgers 2 ein Keilspalt 39 aufgespannt wird, der ebenfalls eine jeweils linienförmige Kontaktzone 21,23 (s. Fig. 4b)- wie oben gesagt - bewirkt. Die Steigung der abgeschrägten Auflage- fläche 35 ist dabei ebenfalls so ausgewählt, dass unter den gegebenen Parametern (wie in Anspruch 8,9 genannt) bei Festziehen der Schraube 37 die abgeschrägte Aufiageflä- che 35 noch nicht oder gerade bündig an die Oberseite des Sekundärteilträgers 2 anstößt.
Durch die genaue und praktisch stufenlose, frei wählbare Längspositionierung des Sekundärteils 1 ist beispielsweise eine Stoßfuge 32 (siehe Figur 1) zwischen einem Sekundärteil 1 und einem benachbarten Sekundärteil 31 in ihrer Breite einfach zu minimieren, ohne dass ein Sekundärteil 1 z.B. abgelängt werden muss.
Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei die Befestigungselemente 5,6 jeweils einen Übergriffssteg 30 haben, der die entsprechenden Bereiche des Sekundärteils 1 übergreift und damit beim Festziehen - prinzipiell wie oben beschrieben - die erforderliche Befestigung erzielt. Hierzu übergreift der jeweilige Übergriffssteg 30 im gezeigten Ausführungsbeispiel einen Längskantenbereich 9 der Oberseite 16 des Sekundärteils 1. Fig. 4 zeigt den entsprechenden Querschnitt: Das resultierende Höhenniveau 28 der Sekundärteilfläche 16 (entsprechend der Oberseite inkl. Abdeckblech 33) ist höher als die Oberseite 29 der Übergriffsabschnitte.30, so dass eine Spaltbreite (bzw. hier Spalthöhe in Normalenrichtung 18) zwischen einem nicht gezeigten Primärteil und dem Sekundärteil 1 nicht beeinträchtigt, d.h. insbesonde- re nicht verringert, ist.
Schließlich zeigen die Fig. 5 und Fig. 6, 6a und 6b noch ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei Übergriffsausnehmungen 10 vorgesehen sind, die entsprechend in Längsrichtung 17 gekürzte bzw. kurze Übergriffsstege 40 übergreifen. Die Übergriffsausnehmungen 10 sind z.B. eingefräste Halbrundausnehmungen, so dass sie einfach einzubringen sind. Dadurch ist das resultierende Höhenniveau abgesenkt, so dass die Befesti- gungselemente 3,4,5,6 vergleichsweise hoch (entsprechend der Erstreckung in Normalenrichtung 18) und damit stabil sein können, ohne dass die Gefahr der Beeinträchtigung der Spaltbreite zwischen Primärteil und Oberseite des Sekundärteils 1 besteht.
In den gezeigten Ausführungsbeispielen der Figuren 1,2,3,4 kann das Sekundärteil 1 nach erfolgter Vorabbefestigung der Befestigungselemente durch Eindrehen der Schrauben 37 lediglich so weit, dass ein Relativspiel zwischen Sekundärteil 1 und Sekundärteilträger 2 in Normalenrichtung 18 verbleibt, in Längsrichtung 17 unter die Befestigungselemente 3,4,5,6 geschoben werden. Dann ist noch kein Längsschluss vorhanden (und die Längsnut 8 ist an den Stirnseiten offen), so dass die Bewegungsfreiheit hierzu vorhanden ist. Trotzdem ist im Ausführungsbeispiel der Fig. 1,2 ein Vertikal- formschluss durch den Nuteingriff vorhanden, so dass das Sekundärteil 1 beim Einschieben und Montieren vertikal gefesselt ist. Daher kann das Sekundärteil 1 sehr einfach auch unter einem bereits vorhanden Primärteil montiert werden, ohne es vorab mit separaten Hilfsmitteln befestigen zu müssen.
B ezugszeichenliste
Sekundärteil Sekundärteilträger Klemmstein mit Eingriffssteg Klemmleiste mit Eingriffssteg Klemmstein mit Übergriffssteg - Klemmleiste mit Übergriffssteg Schraublöcher Längsnut Längskantenbereich der Oberseite des Sekundärteils Übergriffsausnehmungen Längsseite des Sekundärteils Gesamtlänge des Sekundärteils Teilabschnitt der Gesamtlänge des Sekundärteils Teilabschnitt der Gesamtlänge des Sekundärteils Abstand zwischen Schraublöchern Sekundärteilfläche Längsrichtung Normalenrichtung Querrichtung Linienformige Kontaktzone Linienformige Kontaktzone Linienformige Kontaktzone Linienformige Kontaktzone Höhenstufe
Abgewandter Bereich der Auflage
Eingriffssteg
Resultierendes Höhenniveau
Oberseite der Übergriffsabschnitte
Übergriffssteg
Benachbartes Sekundärteil
Stoßfuge
Abdeckblech
Magnet
Abgeschrägte Auflagefläche
Schraube
Spalt
Keilspalt
Kurze Übergriffsstege