Verfahren zur Online-Präsentation von Waren Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Online-Präsentation von Waren aller Art, z.B., aber auch insbesondere, Textilien, vorzugsweise mittels öffentlicher Kommunikationsnetze wie Internet oder Intranet, umfassend eine Datenbank sowie eine Einheit zur Aufbereitung und 3D-Darstellung von Bild- und/oder Grafikdaten gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Sogenannte Online-Shops, die über das WorldWideWeb einen Zugriff auf virtuelle Warenhäuser bieten, gehören zum Stand der Technik. Bei derartigen Lösungen besteht die Möglichkeit, Abbildungen der betreffenden Waren über einen entsprechenden Datenzugriff in Augenschein zu nehmen und dann gegebenenfalls nach Mengenangabe die Ware online zu ordern.
Der Kunde und Nutzer derartiger Online-Shops ist jedoch nicht in die Lage versetzt, kundenspezifisch Änderungen an der Ware zu veranlassen. Weiter- hin besteht der Nachteil bei bekannten Lösungen darin, daß aufgrund der beschränkten Datenübertragungs-Kapazität die Qualität der Abbildungen und damit die objektive Beurteilung von bestimmten Eigenschaften der Waren unzureichend ist.
Insbesondere in der Textilindustrie muß aufgrund der der Mode unterworfenen Trends häufig und schnell reagiert werden und es wird quasi auf Vorrat gefertigt mit den Folgen einer nicht unerheblichen Lagerhaltung. Anhand statistischer Werte werden z.B. Bekleidungsstücke in verschiedenen Größen hergestellt und über übliche Vertriebswege dem Kunden angeboten. Dabei besteht immer wieder die Gefahr, daß bestimmte Waren in bestimmen Größen oder Größengruppen nicht ausreichend verfügbar sind.
Zum Stand der Technik gehört gemäß DE 197 57 725 AI ein Verfahren und eine Anordnung zur Kaufhilfe und zur Massenanfertigung von Gegenständen. Gemäß der dortigen Lösung soll der Kunde in einer Auswertungsstation die Möglichkeit haben, Kleidung maßschneidern zu lassen. Hierfür gibt der
Kunde auf einer Tastatur Spezifikationsdaten für ein Bekleidungsstück ein. Diese Computerdaten werden dann über ein Bussystem einer numerisch gesteuerten Zuschneidemaschine, einem Stofflagersystem und einer numerisch gesteuerten Nähapparatur zugeführt. Aus den Spezifikationsdaten und den individuellen Körperdaten errechnet dann der Computer die erforderlichen Zuschnitt-Teile und ordert über das automatische Stofflagersystem die notwendigen Stoffe, die dann entsprechend verarbeitet werden.
Bei dem US-Patent 5,680,528 geht es um ein spezielles Softwaresystem, das den Kauf von Textilien erleichtern soll.
Zur Thematik Home Shopping sei noch auf die PCT WO98/57270 sowie die EP1 011 006 AI verwiesen.
Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, ein neuartiges Verfahren zur Online-Präsentation von Waren, z.B., aber auch insbesondere, Textilien, anzugeben, welches nicht nur eine einfache Abbildung der Waren mit Kauf- oder Bestelloption beinhaltet, sondern das die Möglichkeit der individuellen Einflußnahme durch den Kunden oder Nutzer gestattet.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen darstellen.
Bei dem Verfahren wird bevorzugt auf öffentliche Kommunikationsnetze wie Internet oder Intranet zur Datenübertragung zurückgegriffen, wobei das
Verfahren eine Datenbank sowie eine Einheit zur Aufbereitung und 3D-Dar- stellung von Bild- und/oder Grafikdaten umfaßt.
An dieser Stelle sei bereits angemerkt, daß das Verfahren grundsätzlich auch offline Anwendung finden kann, um z.B. bei einem Großkunden eine Grund- kollektion vorzustellen und dann vor Ort Veränderungen an den Produkten vorzunehmen, in deren Ergebnis das Abheben von Bestell-, aber auch Fertigungsdaten möglich ist.
Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung liegt darin, einen mit der Datenbank verbundenen und auf diese zugreifenden Konfigurator einzusetzen, welcher nach Überprüfung der Zugangsberechtigung eines Nutzers aufgerufen werden kann. Der Konfigurator ermöglicht eine Produktvoraus- wähl, indem bestimmte Produkte oder Produktgruppen quasi als Rohprodukt dargeboten werden.
Mittels des Konfigurators wird dann eine Selektion des gewünschten Produkts vorgenommen und es erfolgt eine Datenübertragung und drei- dimensionale Darstellung auf einer Anzeigeeinrichtung, die sich beim Nutzer befindet.
Anschließend besteht die Möglichkeit, ein Menü aufzurufen, welches eine individuelle Anpassung und Gestaltung des selektierten Rohprodukts ermöglicht. Diese Menüs können beispielsweise im Bereich Textilien einen
Grundschnitt, Ärmel, Kragen, Knopf/Reißverschlußleiste, Stoffart, Stoff-Farbe und/oder Stoffmuster umfassen.
In den jeweiligen Menüs werden dann Produktänderungs-Varianten ange- boten, die vom Nutzer übernommen oder verworfen werden können. Die fertiggestellte, kundenspezifische Variante des so spezifizierten Produkts wird dann in der Datenbank unter einer definierten Adresse abgelegt.
Im Anschluß erfolgt ein automatisches Übernehmen der Nutzer- oder Kundendaten aus dem Login sowie der Daten zum spezifizierten Produkt.
Diese Daten werden dann in eine Bestellseite mit Eingabemaske mindestens für Menge und Größe des spezifizierten Produkts überführt. Im Nachgang erfolgt ein Erstellen eines Kundenbestell-Datensatzes für das oder die spezifizierten Produkte, wobei dieser Datensatz in das gewünschte Datei- format des Anbieters oder Herstellers transformiert wird.
In einer Ausgestaltung der Erfindung können aus den Kundenbestell-Daten- sätzen Daten zur Steuerung einer Just-in-Time-Fertigung beim Anbieter extrahiert werden.
Zur Effektivierung der Darstellung der Bild- und/oder Grafikdaten beim Kunden werden mindestens Teile des Programm-Moduls der Einheit zur Aufbereitung und 3D-Darstellung vom Nutzer geladen und temporär gespeichert.
Eine Ausführungsform der Erfindung gestattet durch das Hinterlegen der Darstellungen mit einer geschlechterspezifischen Körperdarstellung oder einem Torso eine Beurteilung des Sitzes und des Aussehens des quasi getragenen Kleidungsstücks.
Hier kann zusätzlich am getragenen Kleidungsstück eine virtuelle Veränderung von Schnitt oder Gestaltungs-details vorgenommen werden, um ein optimales Design zu finden.
Anhand der übernommenen Nutzer- oder Kundendaten sowie der Daten zum spezifizierten Produkt kann eine Preisermittlung vorgenommen werden. Die Preisermittlung kann von einem Grundpreis ausgehen, der sich je nach Auswahl der angebotenen Änderungsvarianten und des Materials erhöht oder verringert. Hier besteht auch die Möglichkeit, eine Preiskalkulation während der individuellen Konfiguration mitlaufen zu lassen, so daß sich der Kunde von dem zu erwartenden Endpreis ein Bild machen kann, andererseits aber auch erkennt, durch welche Maßnahmen Kosten gespart werden können, ohne daß das Design des Produkts sich negativ verändert.
In einem Pflegetool besteht die Möglichkeit, neue Attribute wie z.B. Ärmel, Grundschnitte, Stoffe und so weiter in die Datenbank aufzunehmen oder aber auch bestimmte Attribute bestimmten Grundartikeln zuzuordnen.
Ausgestaltend kann das Verfahren eine integrierte Order-/Bezahlfunktion besitzen, wobei hierfür auf gängige Lösungen des electronic commerce zurückgegriffen wird.
Insgesamt gestattet das Verfahren, umfangreiche Produkt- und Kombinationsmöglichen eines Herstellers oder Händlers auch im Internet zu präsentieren, wobei die Darstellung in einer 3D-Optik erfolgt, so daß die jeweiligen Produkte möglichst realitätsnah in allen denkbaren Varianten oder Variationen erkennbar sind. Weiterhin kann gemäß den Kundenvorgaben eine freie Gestaltung der Produkte erfolgen. Hieraus ergeben sich Produktvarianten virtueller Natur, die die Attraktivität des anbietenden Unternehmens erhöhen, ohne daß die Produkte selbst vorab körperlich hergestellt werden müssen. Durch Auswertung der Datenbank mit einer Vielzahl von kundenspezifischen Varianten können Trends erkannt, aber auch Gestaltungen Dritter, nämlich der Kunden, aufgegriffen werden, indem dieses in der Datenbank abgelegte Ideenkonvolut genutzt wird. Letztendlich gestattet das Verfahren eine wesentliche Reduzierung der Lagerbestände, da unmittelbar kundenorientiert erst dann produziert wird, wenn die Bestellung, die dem Kundenwunsch entspricht, vorliegt.
Das vorgestellte Verfahren zur Online-Präsentation und zum Verkauf dreidimensional dargestellter Waren und Produkte, z.B. Kraftfahrzeugen, Möbeln, aber auch Textilien und dergleichen mehr greift auf einen 3-D-Kon- figurator zurück, wobei es möglich ist, die Waren und Produkte darstel- lungsseitig zu kombinieren oder Elemente von Waren, z. B. die Räder eines Kraftfahrzeugs auszutauschen, d.h. in ihrem Gesamterscheinungsbild hinsichtlich Oberfläche, Geometrie und Textur zu verändern.
Ausgangspunkt für den eingesetzten 3-D-Konfigurator ist eine dreidimensionale virtuelle Umgebung, die beliebige dreidimensionale Objekte enthalten kann. Durch Hinzufügen von weiteren virtuellen Umgebungen, die wiederum dreidimensionale Objekte enthalten, können neue Szenen, d.h. Produkt- oder Ausgestaltungsvarianten erzeugt werden.
Der neue virtuelle Raum mit seinem Schwerpunkt im Ursprung des lokalen Koordinatensystems wird dann an einem definierten Punkt im globalen Koordinatensystem geladen. Jeder neue virtuelle Raum besitzt einen eigenen
Transformationsknoten mit der Möglichkeit, bewegt, gedreht und/oder skaliert zu werden.
In Abhängigkeit von der Art der Anwendung können die Transformations- knoten der einzelnen virtuellen Räume deaktiviert werden, z.B. bei einem Fahrzeug-Konfigurator, bei dem die virtuellen Welten oder Räume Karosse, Räder und sonstige Zubehörteile an eine feste Position in den globalen Raum geladen werden. Das Zoomen, Bewegen oder Rotieren des gesamten Fahrzeugs ist also über eine Transformation der globalen Räume möglich, wobei die Positionen der einzelnen virtuellen Räume für die Fahrzeugteile untereinander starr angeordnet sind.
Bei einer Anwendung, z.B. als virtueller Raumplaner, werden die Transformationsknoten der neu geladenen Objekte aktiviert, um eine Lageände- rung sowohl der geladenen Objekte untereinander als auch in Bezug auf die Lage des globalen Raums zu gewährleisten. Bei einer solchen Anwendung wird weiterhin ein Modul aktiviert, welches die Position der einzelnen Räume, z. B. Objekte wie Möbelstücke, Geräte und Wände und so weiter überwacht und eine Kollision zwischen diesen Objekten ausschließt. Der erfindungsgemäß eingesetzte 3-D-Konfigurator erlaubt nicht nur eine Kombination von verschiedenen Objekten, deren Zoomen, Drehen und Bewegen, sondern auch die Veränderung von Oberflächen hinsichtlich Farbe und Beleuchtung, Texturen, wie Stoffe, Beläge uns so weiter, und Formen in Höhe, Breite, Tiefe und geometrischer Erscheinung.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
So wird zunächst von einer Startseite, die als Internetseite gestaltet sein kann, ausgegangen. Diese mögliche Webpräsentation weist eine Schaltfläche auf, die einen Link zum Konfigurator enthält.
Über eine Login-Anmeldeseite wird eine Eingabemaske gezeigt, anhand der Benutzername erfragt und Paßwort eingegeben werden kann.
Die Startseite des Konfigurators ermöglicht eine Systemanmeldung, und zwar personalisiert z. B. nach Firmenname oder dem individuellen Nutzer. Ein Auswahlmenü stellt die verschiedenen Grundartikel, z.B. Damenhosen, Herrenhosen, Herrenhemden, Blusen-, T-Shirts etcetera, dar. Das Auswahlmenü kann je nach Verfahrensvariante auf eine bestimmte Artikelzahl begrenzt werden, wobei eine optionale Erweiterung grundsätzlich möglich ist.
Auf der Konfigurationsseite ist als zentrales Element das entsprechende virtuelle Produkt dargestellt. Diese Darstellung erfolgt in einer hochauflösenden 3D-Grafik.
Weiterhin enthält die Konfigurationsseite Auswahlmenüs, z.B. für fünf Elemente, wie Grundschnitt, Ärmel, Kragen, Knopf/Reißverschlußleiste, Stoff inklusive Farbe und Stoffmuster.
Ebenso ist ein Eingabefeld vorhanden, um das letztendlich selbstkonfigurierte Kleidungsstück unter einer eigenen Adresse, d.h. mit dem eigenen Namen abzuspeichern. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, über ein nächstes Eingabefeld ein bestimmtes, gespeichertes Kleidungsstück mit dem vergebenen Namen zu suchen.
Ein Auswahl-Button ermöglicht es, alle gespeicherten Kleidungsstücke einer bestimmten Person oder Firma entsprechend dem Login aufzurufen. Ein weiteres Button gestattet das Auslösen einer Bestellung.
Wenn gewünscht, ist eine mitlaufende Preiskalkulation während der individuellen Konfiguration möglich.
Die Bestellseite übernimmt die Adreß- und Lieferdaten automatisch, und zwar anhand des Login-Datensatzes. Ebenso erfolgt auf der Bestellseite die Übernahme des konfigurierten Produkts entsprechend der Beschreibung auf der Konfigurationsseite, z.B. Herrenhemd, Grundschnitt gerade, Ärmel kurz, Kragen klassik, Knopf/Reißverschlußleiste Knopf-Perlmutt, Stoff blauweiß- kariert. Eine Eingabemaske auf der Bestellseite ermöglicht das Übernehmen
der Bestellmenge, der Größen, und zwar als Standardgrößen, optional aber auch die Eingabe individueller Maße. Hier besteht auch die Möglichkeit, einen bestimmten Individualartikel, welcher über den Konfigurator gestaltet wurde, auch in verschiedenen Größen und dazugehörigen Mengen zu ordern.
Die Bestellübermittlung dient der Ausgabe eines Bestellformulars an den Anbieter mit Adreßdaten des Bestellenden, Größen- und Mengenangaben, Artikel und Attribute entsprechend der jeweiligen firmenspezifischen Dateiformate.
Eine weitere Nutzeroberfläche stellt einen Pflegetool dar, um neue Attribute wie Ärmel, Grundschnitte, Stoffe und so weiter in die Datenbank aufzunehmen, um Attribute bestimmten Grundartikeln zuzuordnen oder um z.B. das Attribut Stoff anderen Attributen wie z. B. Ärmel, Grundform oder ähnlich zuzuordnen.
Ebenfalls kann in das so geschaffene System eine Integration von Bezahlfunktionen oder ein optionales Auktionshaus integriert werden.