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Aus dem allgemeinen, druckschriftlich nicht belegbaren Stand der Technik sind zahlreiche Systeme zur Herstellung von Gewürzmischungen bekannt.
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So ist allgemein bekannt, dass Privatpersonen die zur Herstellung einer Gewürzmischung benötigte Zutaten, beispielweise in Lebensmittelgeschäften oder Supermärkten, käuflich erwerben, die erworbenen Zutaten Zuhause lagern und unter Verwendung der Zutaten zu gegebener Zeit eine Gewürzmischung zubereiten.
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Wie jedermann bekannt, liegt eine Problematik dieses Systems darin, dass die Zutaten in den Lebensmittel- und Supermärkten lediglich in wenigen, vordefinierten Mengen, beispielweise in sogenannten Großpackungen, zu erwerben sind.
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Die Privatperson wird daher üblicherweise mehr als die für die Zubereitung der Gewürzmischung tatsächliche benötigte Menge an Zutaten erwerben, wodurch bereits im Vorfeld der Gewürzmischung Zubereitung ein gestiegener Platzbedarf zur Bevorratung der Zutaten entsteht. Gewürzmischungen können weitaus mehr als 15 verschiedene Zutaten enthalten, je nach Geschmack und Sorte. Da die Zutaten bei der Herstellung aus den Großpackungen entnommen werden, vermindert sich der Platzbedarf für der übrig gebliebenen Zutaten auch nach Fertigstellung der Gewürzmischung nicht. Alternativ können die übrig gebliebenen Restzutaten samt Verpackung nach der Herstellung der Gewürzmischung mit dem Hausmüll entsorgt werden, was allerdings weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll ist.
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Eine weitere Problematik des bekannten Systems besteht darin, dass die einzelnen Zutaten verschiedene Haltbarkeiten haben und nach MHD (mindestens haltbar) entsorgt werden müssen.
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Zudem benötigen einige Zutaten spezielle Lebensmittelbearbeitungswerkzeuge, wie z.B. Dörrgerät, Mörser oder Mixer, welche nicht in jedem Haushalt vorhanden sind
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Es ist weiterhin bekannt, dass Privatpersonen die benötigten Zutaten über Fernkommunikationsmittel, beispielsweise das Internet, bei Lebensmittelhändlern oder Supermärkten bestellen. Wobei die Bestellten sodann, in der Regel von dem Lebensmittelhändler, angeliefert werden. Die oben beschriebenen Nachteile, insbesondere bezüglich der zu großen Portionen (Verpackungsgröße), bleiben auch bei diesem Verfahren bestehen.
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Einen weiteren Stand der Technik stellt den Kauf sogenannter Fertiggewürzmischungen dar.
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Derartige Fertiggewürzmischungen existieren in zahlreichen Variationen. Hier muss der Anwender, im Sinne der vorliegenden Gebrauchsmusteranmeldung auch Endnutzer genannt, in Kauf nehmen, was enthalten ist und hat keinen Einfluss auf die Zutaten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein System bereit zu stellen, welches unter Vermeidung von Zutatenresten eine komfortable und frische Zubereitung einer personalisierten Gewürzmischung ermöglicht.
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Die Erfindung liegt demnach insbesondere darin, dem Endnutzer in einem Verfahren zur Ermöglichung der frischen Zubereitung einer Gewürzmischung, die Zutaten in den Mengen zu nutzen, die tatsächlich benötigt werden.
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Der Endnutzer hat zudem die Möglichkeit, der Gewürzmischung einen individuellen Namen zu geben. Der Name wird grafisch angezeigt und die Länge ergibt sich anhand des Etikettes.
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Obwohl der Endnutzer die Einkäufe der einzelnen Zutaten nicht tätigt, entsteht bei ihm dennoch ein Gefühl des „Selbermischens“ und er hat Einwirkmöglichkeiten auf die Herstellung der Gewürzmischung, da er selbst bestimmt, welche Zutat in welcher Menge enthalten sein soll.
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Zudem braucht er keine Küchenutensilien, Mörser, Dörrgerät oder ähnliches zu bevorraten.
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Auch die Gefahr, dass einige seltene Zutaten, wie beispielweise selten verwendete Kräutersorten, im Einzelhandel gar nicht oder lediglich in Großpackungen erhältlich sind, wird ausgeschlossen.
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Als RUB „Gewürzmischung“ im Sinne der vorliegenden Gebrauchsmusteranmeldung, wird insbesondere die Gewürzmischung aus verschiedenen Gewürzen und Kräutern verstanden. So kann im Sinne der vorliegenden Gebrauchsmusteranmeldung insbesondere auch lediglich, eine Gewürzmischung aus 2 verschiedenen Elemente bestehen.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen System wird dem Endnutzer eine Möglichkeit zur Auswahl einer Gewürzmischung bereitgestellt. Diese Auswahl wird von einer dafür vorgesehenen Einrichtung, einen angepassten Konfigurator erfasst.
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Die Auswahl durch den Endnutzer kann über das Internet erfolgen.
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Bei der Intemetauswahl kann der Endnutzer beispielweise auf eine von dem Lieferanten bereitgestellte Online-Auswahlmaske zurückgreifen. Auf diese Auswahlmaske kann beispielweise von jedem intemetfähigen Computer, Tablet oder Handy aus zugegriffen werden.
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Die Auswahl des Endnutzers wird üblicherweise lieferantenseitig computergestützt gespeichert. Der Endnutzer hat jederzeit Übersicht über seine Gewürzmischung.
Der Gewürzmischung des Endnutzers wird eine Nummer zugewiesen, sodass er anhand dieser Nummer, denselben RUB immer wieder bestellen kann, ohne die Zutaten erneut einzugeben.
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Dem Endnutzer wird insbesondere die Auswahl zwischen verschiedenen Kräutern und Gewürzen ermöglicht. Hierzu können bereits mehrere vorkonfigurierte Gewürzmischungen vorgegeben sein. Alternativ kann der Endnutzer die Gewürzmischung auch selbst zusammenstellen, indem er beispielsweise aus der Auswahl von verschiedenen Kräutern und Gewürzen modular wählt.
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Die Ermittlung, welche Zutaten zusammenpassen, kann der Endnutzer entweder aus vorgegeben Rezepten ableiten oder die Rohzutaten frei wählen und nach eigenen Vorstellungen zusammenstellen. Der Endnutzer kann aus Basis 1&2, vorgefertigte Basismischungen oder aus Basis 3 frei wählen. Bei Basis 3 stellt er sich die Gewürzmischung nach seinem Rezept selbst zusammen. Er kann Grammgenau die Zutaten auswählen und zusammenstellen.
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Die auf diese Weise ermittelten Rohzutaten können somit maschinell oder manuell bereitgestellt und vorbearbeitet werden. Wobei die Vorbearbeitung auch direkt bei der Bereitstellung erfolgen kann.
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Als Rohzutaten im Sinne der vorliegenden Gebrauchsmusteranmeldung werden insbesondere Lebensmittel in ihrem im Großhandel zu erwerbendem Zustand verstanden. Diese Lebensmittel sind demnach noch weitestgehend unbearbeitet und insbesondere noch nicht gedörrt, gemahlen oder geschrotet.
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Eine so erstellte Gewürzmischung ermöglicht eine beim Einkauf in einem Supermarkt nicht erreichbare Flexibilität bezüglich der Menge der beziehbaren Rohzutaten. Während im Supermarkt lediglich vordefinierte Großverpackungen zu erhalten sind, ermöglicht das erfindungsgemäße System eine bestmögliche Anpassung an die Menge der benötigten Rohzutaten derart, dass keine überflüssigen Lebensmittelreste entstehen.
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Je nach verwendeten Rohzutaten werden diese zudem lieferantenseitig zerkleinert, wobei auch Rohzutaten einsetzbar sind, welche keiner Zerkleinerung bedürfen. Hierbei kann es sich beispielsweise um Gewürze wie Zucker handeln.
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Nach der Zusammenstellung der einzelnen Elemente zur fertigen Gewürzmischung, wird diese Verpackt und durch ein PS Liner „Aromaversiegelt“. Ein PS Liner, ist ein Aromadeckel, welcher mit dem Deckel auf den Behälter gedreht wird. Der PS Liner ist selbstklebend und verschließt somit das Aroma im Deckel. Der PS Liner wird vom Endnutzer, vor dem ersten Gebrauch abgelöst.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems ist eine internetbasierte Auswahl, insbesondere unter Bereitstellung einer entsprechenden Eingabemaske, von der Erfassungseinrichtung erfassbar. Dies ermöglicht eine einfache Bestellung der gewünschten Gewürzmischung durch den Endnutzer.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dem Endnutzer vor der Auswahl der Gewürzmischung eine Information bezüglich möglicher fertiger Gewürzmischungen insbesondere Rezepte anzeigbar. Dies ermöglicht eine ausgesprochen komfortable Auswahl und Bestellung durch den Endnutzer. Dem Endnutzer wird somit eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl der gewünschten Gewürzmischung bereitgestellt. Die Anzeige kann aber selbstverständlich auch während oder nach der Auswahl erfolgen. Insbesondere wird dem Endnutzer die Information an einem Computermonitor angezeigt. Alternativ ist allerdings auch die Übermittlung von Informationen per E-Mail oder auf ein Mobilfunktelefon möglich.