DE102013014080A1 - Informationssystem für Multi-Allergiker - Google Patents
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Abstract
Mit modernen Handys kann der Barcode von Lebensmitteln bei Einkauf eingescannt und über die Fernabfrage einer Datenbank auf möglicherweise unverträgliche Bestandteile überprüft werden.
Description
- GEBIET DER ERFINDUNG
- Die Erfindung bezieht sich auf ein System zur Überprüfung verpackter Lebensmitteln beim Einkauf und genauer zur Erfassung möglicher unverträglicher Inhaltsstoffe für Allergiker und speziell Multi-Allergiker oder aus anderen Gründen Diätbedürftiger mit einem Selbststeuer- und Aktualisierungseffekt für die dabei abzufragende Datenbank.
- HINTERGRUND DER ERFINDUNG UND ZU LÖSENDES PROBLEM
- Etwa ein Viertel der Weltbevölkerung reagiert auf einzelne Lebensmittel allergisch oder ist aus anderen Gründen, insbesondere Diabetis oder Lactose- und Glutenunverträglichkeit von deren Genuss ausgeschlossen.
- Besonders problematisch ist dies für Multi-Allergiker, die sich oft erst nach umfangreicher Studie der klein gedruckten Inhaltsstoffe auf Lebensmittel-Verpackungen zur Abwägung der Risiken und zum Kauf entscheiden dürften und besonders kritisch ist dies hinsichtlich möglicher Kreuz-Allergien, die bisher oft weder generell noch individuell voll erfasst werden konnten.
- STAND DER TECHNIK
- Zwar sind Informationssysteme bekannt, bei denen der Barcode eines Lebensmittels gescannt werden kann und die Inhaltsstoffe, wie auch Herstelldatum, Transportweg u. a. m,. angezeigt werden, wie in
US 6.375.077 B1 mit Barcodes oder inUS 7.817.132 B2 mit RFIDs und dort speziell bezogen auf Allergene. - Jedoch wurden diese bisherigen Systeme für Länder entwickelt, bei denen keine differenzierte Kennzeichnungspflicht gegeben ist und sind zudem als Maßnahmen zur Kundenbindung vorgesehen: dem entsprechend sind sie als Einrichtungen in Supermärkten ausgeführt, wo am Regal die entsprechenden Scanner vorgehalten werden.
- Daher ist hier bei jedem Einkauf die einzelne Eingabe der möglichgen Unverträglichkeiten oder die Registrierung in einer speziellen Kundenkartei erforderlich, was bei Multi-Allergikern aufwendig ist und es fehlt natürlich die Erinnerungs-Funktion, wenn der Anwender in mehreren Geschäften einkaufen wollte.
- Andererseits wurden u. a. unter
US 7.617.132 B2 Systeme vorgeschlagen, wo die Unverträglichkeits- und Präferenzprofile von Kunden in ”Smart Tags” (Anhängern, vorzugsweise auch mit RFIDs) einprogrammiert sind und in Restaurants und Spezialgeschäften zum Vorschlag geeigneter Menues oder Lebensmittel verwendet werden können. - Weiter ist mit
US 8.249.946 ein Verfahren bekannt, Kunden bei Ferneinkäufen mit deren entsprechenden Vorgaben bei der Auswahl zu unterstützen, wie dies mittlerweile auch von diversen Internet-Kaufhäusern angeboten wird. Jedoch erfolgt dies in in unterschiedlichem Umfang und gemischt mit Empfehlungen des Verkäufers, sowie auf Basis der Bewertung anderer Käufer mit ähnlichen Interessen und anderen Variablen des Data Mining und ist so primär auf Verkaufsaspekte zentriert. - Gleichwohl könnte dies für Allergiker nützlich sein, hätte die dazu hinterlegte Datenbank entsprechende Kategorien. Nur wäre dies aufwendig und ist – vermutlich deshalb – bisher nicht realisiert.
- Andererseits existieren ein Vielzahl von Mobilfunk-Anwendungsprogrammen (sog. Apps, die ins Handy zu laden sind und den Barcode über die Fotografierfunktion des Handys erfassen und die Inhaltsstoffe der Lebensmittel ausgeben, in einigen Ausführungen auch mit Bezug auf eine vorher einprogrammierte Unverträglichkeit.
- Problematisch ist dabei jedoch die Pflege der dazu programmierten Datenbanken:
soweit im Download eingeschlossen, ist eine regelmäßige Reaktivierung des Programmes erforderlich, weil die Lebensmittelindustrie ihre Produkte häufig modifiziert und auch für unterschiedliche Handelsketten mit verschiedenen EAN-Codes ausgibt. - Auch sind derartige Programme bisher immer nur auf einen Allergietyp ausgelegt, Multi-Allergiker müssten jeweils mit mehreren Programmen scannen, sofern Ihre Allergien überhaupt alle in den Apps eines Mobilfunk-Systems berücksichtigt sind.
- Weiter sind die Herkunft der Daten, mit denen vor allergischen Reaktionen gewarnt wird, oft problematisch: Stammen sie von der Lebensmittelindustrie selbst, können Verkaufstaktische Erwägungen Einfluss nehmen, stammen sie von eher ideologisch motivierten NGOs, so spielen oft Hintergründe, wie Anbaumethoden, Herkunft aus ”fortschrittlichen” Ländern oder die Zugehörigkeit zu einer Bewegung eine größere Rolle, als die wirklich allergenen Inhaltsstoffe und deren Menge.
- Noch weniger erfasst ist das Problem der Kreuz-Allergien, die besonders heftig bei der Kombination mehrere Allergene in einem Lebensmittel auftreten und insbesondere durch ihre Unkalkulierbarkeit lebensgefährlich sein können.
- AUFGABENSTELLUNG
- Es ist daher Aufgabe vorliegender Erfindung, die Ansätze der Allergiker-Apps dahin gehend weiter zu entwickeln, dass Multi-Allergiker bei jedem gescannten Lebensmittel ein möglichst gemaues Risikoprofil – etwa in Form einer Ampel – dafür bekommen; das System immer auf neuestem Stand ist und möglichst viele Erfahrungen einschließt.
- LÖSUNGSANSATZ-ERFINDERISCHER SCHRITT
- Der erfinderische Schritt hierfür ist ein Selbstlern-Effekt des Systems auf Basis von Rückmeldungen des Benutzers in einer Commuinity von Benutzern.
- BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
- Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass der Nutzer den Barcode, das Token oder RFID des Lebensmittels entweder schon beim Einkauf, oder vor Genuss scannt und später mögliche allergische Reaktionen, samt Schwere und Dauer eingibt.
- Um die Ergebnisse interindividuell nutzbar zu machen und hoch differenzierte Aussagen zu erzielen, sind dazu eine möglichst große Zahl von Tellnehmern auf der Plattform eines sozialen Netzwerkes miteinander verbunden, auf dem die persönliche Vorerfahrungen und Ergebnisse standardisiert ausgetauscht werden können.
- Dieser Austausch und die Regstrierung der Erfahrungen kann über einen zentralen Server erfolgen, für den ein Mobilfunk-Zugang eingerichtet ist.
- Nahe liegend ist ferner, die Funktionen und insbesondere die Datenbank-Inhalte über ein Peer-To-Peer Netzwerk zwischen Smartphones zu teilen, auch wenn dies derzeit noch ungebräuchlich und durch hohe Kommunikationskosten gekennzeichnet ist, doch diese Kosten sinken ja permanent.
- Der Vorteil dafür ist, dass die generellen Datenbank-Inhalte nur geringen Umfang (Felder) haben und dem entsprechend schnell zugänglich sind.
- Um das System zu betreiben, klassifiziert jeder Teilnehmer beim Eintritt seine Allergien in einem Schema wie in
1 (Profileingabe) nach Umständen des Auftretens (z. B. im Zusammenspiel mit jahreszeitlichen Phänomenen), der Art der allergischen Reaktion, Dauer und Heftigkeit. - Ferner können Erfahrungen mit einzelnen Lebensmitteln (auch Marken und Fertiggerichten) vorab oder pst facto eingegeben sein.
- Die zugehörige Datenbank aktualisiert sich in folgender Weise selbst:
Ihre Daten werden beim Einkauf des Nutzers mit dem Scan-Vorgang abgerufen und weisen die mögliche Gefahr des Allergikers beim Genuss des Lebensmittel z. B. mit einer Ampelschaltung aus. - Mit der Antwort-Funktion kann der Teilnehmer seine Erfahrungen mit dem gescannten Lebensmittel eingeben, die an Hand seiner Basisdaten abgeglichen und gescored und zur Erweiterung der Datenbank in diese eingespeist werden.
- Eine Erinnerungsfunktion kann den Nutzer auf die Abgabe seiner Bewertung nach verschiedenen Kriterien und Zeitsequenzen hinweisen.
- Nach medizinstatistischen Regeln, mit denen z. B. CROs (Contact Research Organisations) für Medikamenten-Nebenwirkungen erfassen, werden diese ausgewertet und den einzelnen Lebensmittel-Bestandteilen zugeordnet. Dies ist im Schema der Zeichnung
2 näher erläutert:
Ferner können die Datenbanken von Selbsthilfegruppen wie Foodwatch und amtlichen Organisationen, wie der Lebenmittel-Überwachung der Länder etc., einbezogen sein. - BESCHREIUBUNG DER ZEICHNUNGEN:
-
1 zeigt schematisiert den Ablauf des Verfahrens:
Unter1 meldet sich ein Teilnehmer an und gibt sein persönliches Profil, insbes. seine Allergien und Lebensmittel-Unverträglichkeiten ein. Diese Daten werden unter2 in eine Datenbank7 übertragen. - In der Folge scannt
4 der Teilnehmer den Barcode gewünschter Lebensmittel3 im Supermarkt ein. und überträgt sie mit dem eigenen Profil (oder Kennung des hinterlegten Profils) als Anfrage6 an den zentralen Server mit der Datenbank7 . - Dieser errechnet eine Risikobewertung
8 des Lebensmittels und sendet diese – z. B. in Form einer Ampel – an das Smartphone des Teilnehmers zurück. - Der Teilnehmer gibt nun ein, ob er das Produkt kauft und wird im gegebenen Fall unter
9 in gegebenen Abständen aufgefordert, eine Bewertung hinsichtlich allergener Reaktionen abzugeben, die unter10 in die Datenbank eingehen. -
2 zeigt den differenzierten Ablauf der Berechnung der Risiko-Ampel: - Bezugszeichenliste
-
- 11
- Liste der bekannten Allergien und Unverträglichkeiten auf Lebensmittel-Bestandteile mit Art und Heftigkeit der individuell erfahrenen Reaktion als – neben Standard-Daten – einzugebendes persönliches Profil.
- 12
- Barcode-Scan des Lebensmittels
- 13
- Abgleich der gescannten Inhaltsstoffe mit den Risiken gemäß gespeicherten persönlichen Profil in der zentralen Datenbank
- 14
- Ausgabe des Risikoprofils als Ampel
- 15
- Kaufentscheidung, wenn ja
16 - 17
- Eingabe-Maske für Reaktion auf ein gekauftes Lebensmittel nach Aufforderung (
9 in1 ) - 18
- mögliche Erinnerungen an Abgabe der Erfahrungs-Bewertung
- 19
- Übertragung in die Datenbank
- 20
- Korrekturdaten für das Risikoprofil eines Lebensmittel-Bestandteils nach den kummulierten Reaktionen der Teilnehmer.
- 21
- Analyse von Konfliktfällen bei divergenten Angaben und Reaktionen:
- 22
- Prüfung: Angabe der Inhaltsstoffe/Dosierung unzutreffend/unvollständig?
- 23
- Rückfrage beim Hersteller
- 24
- Meldung bei Überwachungsbehörden
- 25
- Warnung in Selbsthilfegruppen
- 26
- Mögliche Kreuz-Allergie
- 27
- Auswertung vergleichbarer Fälle und individueller Allergie-Profile
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- US 6375077 B1 [0004]
- US 7817132 B2 [0004]
- US 7617132 B2 [0007]
- US 8249946 [0008]
Claims (6)
- Informationssystem für Multi-Allergiker, dadurch gekennzeichnet, dass der Scan von Lebensmittel-Codes beim Einkauf mit späteren Rückmeldungen zu allergischen Nebenwirkungen in einer Datenbank erfasst und abrufbar gemacht st.
- Informationssystem für Multi-Allergiker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Scan von Lebensmittel-Codes von einem Smartphone erfasst und durch Überspielen auf einen zentralen Server mit in einer zugehörigen Datenbank bewertet wird, auf der die in gleicher Weise eingegebenen Erfahrungen anderer Allergiker registriert sind.
- Informationssystem für Multi-Allergiker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Nutzer nach einem einzugebenden Zeitraum – ggf. auch wiederholt – daran erinnert wird, mögliche allergische Reaktionen (oder Keine) auf dieses Lebensmittel als Ergebnis einzufügen.
- Informationssystem für Multi-Allergiker nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zugehörige Datenbank auf einem zentralen, mit Mobilfunk zugänglichgen Server angelegt ist.
- Informationssystem für Multi-Allergiker nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenbank auf den Smartphones der Teilnehmer verteilt angelegt ist und die Abfrage durch Datenkommunikation mit ”peer-to-peer file sharing” erfolgt.
- Informationssystem für Multi-Allergiker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabe einer Verträglichkeits-Indikation mit Hilfe einer geläufigen Skala, etwa analog der intendierten Lebensmittel-Ampel für Zucker- und Fettgehalt erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102013014080.3A DE102013014080A1 (de) | 2013-08-27 | 2013-08-27 | Informationssystem für Multi-Allergiker |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102013014080.3A DE102013014080A1 (de) | 2013-08-27 | 2013-08-27 | Informationssystem für Multi-Allergiker |
Publications (1)
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---|---|
DE102013014080A1 true DE102013014080A1 (de) | 2015-03-05 |
Family
ID=52469954
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102013014080.3A Ceased DE102013014080A1 (de) | 2013-08-27 | 2013-08-27 | Informationssystem für Multi-Allergiker |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE102013014080A1 (de) |
Cited By (2)
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-
2013
- 2013-08-27 DE DE102013014080.3A patent/DE102013014080A1/de not_active Ceased
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