Beschreibung:
FILTER ZUR GEWINNUNG VON IM WESENTLICHEN KEIMFREIEN WASSER
Die vorliegende Erfindung betriff eine Vorrichtung, die zur Gewinnung von keimfreiem Wasser, insbesondere von legionellenfreiem Wasser vorgesehen ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von legionellenfreiem Wasser.
Bei Legionellen handelt es sich um Umweltkeime, die nahezu in jedem Süßwasser-Bereich anzutreffen sind. Hier vermehren sie sich intrazellulär in Amöben. Unter bestimmten Voraussetzungen können sie jedoch beim Menschen Krankheiten hervorrufen. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Legionärskrankheit, die sich entweder als Lungenentzündung oder als eine grippe-ähnliche Infektion äußert. Eine durch Legionellen verursachte Lungenentzündung verläuft häufig sehr schwer mit nicht selten tödlichem Ausgang. Darüber hinaus gehen viele Bronchialinfekte unerkanntermaßen auf eine Legionelleninfektion zurück.
Eine Infektion des Menschen verläuft in der Regel durch Einatmen von bakterienhaltigen kleinen Tröpfchen bzw. von Aerosolen. Solche Aerosole entstehen vornehmlich beim Duschen, wobei die Bakterien durch Einatmen der entstehenden Tröpfchen in die Lungen gelangen. In der Lunge vermehren sich die Legionellen intrazellulär in Monozyten und sind hier vor dem Zugriff der Immunabwehr des Menschen geschützt.
Die Legionellen finden optimale Lebensbedingungen in warmem Wasser. Sie bevorzugen hierbei besonders den Bereich zwischen 40 und 60°C. Es läßt sich jedoch in zunehmendem Maße beobachten, daß die
Bakterien selbst bei Wassertemperaturen von bis zu 70°C noch Überlebens- und vermehrungsfähig sind. Es kann also allgemein eine erhöhte Temperaturresistenz dieser gefährlichen Erreger festgestellt werden.
Da in Wasserleitungssystemen wie sie üblicherweise in Haushalten, Krankenhäusern, Altersheimen, Sportstätten etc. eingesetzt sind, Wassertemperaturen und Lebensbedingungen herrschen, die den Legionellen ein Überleben und Vermehren gestatten, ist es notwendig, Maßnahmen zu treffen, die gewährleisten, daß das beispielsweise zum Duschen verwendete Wasser von Legionellen frei ist. Herkömmlicherweise werden hierbei die Bakterien durch Überhitzung abgetötet. Da die Bakterien bisher einen Temperaturtoleranzbereich von etwa 40 bis etwa 60°C aufwiesen, war es zum Abtöten der Bakterien ausreichend, das Wasser auf etwa 80°C zu erhitzen. Da jedoch in letzter Zeit eine erhöhte Temperaturresistenz der Legionellen zu beobachten ist, ist eine solche Temperatur zum sicheren Abtöten der Bakterien nicht mehr ausreichend. Vielmehr wären nun Temperaturen von etwa 100°C notwendig, um zu gewährleisten, daß die Bakterien vollständig abgetötet werden. Ein Erhitzen des Wassers bis zum Siedepunkt ist jedoch in Wasserleitungssystemen, wie sie üblicherweise in Haushalten, Hotels, Sportstätten und ähnlichem verwendet werden, nicht möglich. Daher ist es notwendig geworden, die Legionellen auf andere Weise aus dem Wassersystem zu entfernen.
Die Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, mit welchem legionellenfreies Wasser gewonnen werden kann. An einer derartigen Vorrichtung bzw. an einem entsprechenden Verfahren besteht ein großes Bedürfnis, da diese gefährlichen Krankheitserreger durch deren zunehmende Temperaturresistenz mit herkömmlichen Methoden nicht mehr sicher
abgetötet werden können. Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie in Anpruch 1 beschrieben ist. Bevorzugte Ausführungsformen dieser Vorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 32 beschrieben. Anspruch 33 beschäftigt sich mit einem Verfahren zur Gewinnung von legionellenfreiem Wasser. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die zur Gewinnung von im wesentlichen keimfreiem Wasser, insbesondere von legionellenfreiem
Wasser dient, weist zunächst ein durchströmbares Filtergehäuse auf.
Dieses Filtergehäuse besitzt einen Wassereinlaß an der Unfiltratseite und einen Wasserauslaß an der Filtratseite. Innerhalb dieses Filtergehäuses ist eine Vielzahl von porösen Hohlfasern angeordnet. Wenn das Wasser diese Filtervorrichtung durchströmt, wird es durch die Wandung der
Hohlfasern hindurchgeleitet. Aufgrund der entsprechenden Porosität der
Hohlfasern werden hierbei Verunreinigungen des Wassers, insbesondere
Bakterien, zurückgehalten, so daß das Wasser nach dem Durchströmen der Hohlfaserwandung im wesentlichen keimfrei und insbesondere legionellenfrei ist.
Die bevorzugten Anwendungsgebiete der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegen vor allem in Hotels, Sportstätten, Krankenhäusern, Altersheimen und Einfamilienhäusern. Wassersysteme in derartigen Bereichen sind besonders von einem Legionellenbefall bedroht, da sich Legionellen besonders leicht in stehendem, warmem Wasser entwickeln können. Da in den Wassersystemen der genannten Bereiche häufig derartig stehendes Wasser auftreten kann, kann es hier zu massiven Legionellenvermehrungen kommen.
Wie bereits erwähnt, geschieht eine Infektion mit Legionellen vornehmlich durch das Einatmen von legionellenhaltigen Aerosolen. Solche Aerosole
treten vornehmlich beim Duschen oder beim Gebrauch jedweder Brausen, zum Beispiel im Küchenbereich, auf. Weiterhin können diese gefährlichen Aerosole auch in Whirlpools auftreten. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist daher besonders für den Einsatz in Brausen und/oder Whirlpools geeignet.
Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in zahlreichen weiteren Bereichen mit Vorteil einsetzbar, insbesondere in solchen Bereichen, wo eine allgemeine Erniedrigung der Keimzahl gefordert ist. Hierzu zählen viele pharmazeutische Anwendungen, die Aufbereitung von Dialysewasser und von Trinkwasser, beispielsweise unmittelbar am Wasserhahn oder unter der Spüle.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Hohlfasern innerhalb des Filtergehäuses für das Anströmen von der äußeren Oberfläche her vorgesehen. Hierbei tritt das unfiltrierte Wasser, nachdem es durch den Wassereinlaß in das Filtergehäuse gelangt ist, mit der Wandung der Hohlfasern von außen in Kontakt und dringt über die entsprechenden Poren in das Innere der Hohlfasern vor. Dies hat den Vorteil, daß die Legionellen und andere Verunreinigungen des Wassers an der Außenseite der Hohlfasern verbleiben und nur das gefilterte Wasser durch das Innere der Hohlfasern läuft. Dadurch wird vermieden, daß das Innere der Hohlfasern verstopfen könnte.
Vorteilhafterweise ist mindestens eine Öffnung der Hohlfasern mit der Filtratseite verbunden, so daß das filtrierte Wasser innerhalb der Hohlfasern über den Wasserauslaß den Filter verlassen kann. Bevorzugterweise ist die Öffnung der Hohlfaser in einer Grundplatte angeordnet, die also den Wasserauslaß bilden kann. Vorzugsweise sind alle Öffnungen der verschiedenen Hohlfasern innerhalb des Filtergehäuses in einer gemeinsamen Grundplatte angeordnet. Hierbei
können jeweils beide Öffnungen einer Hohlfaser oder lediglich eine Öffnung einer Hohlfaser in der Grundplatte angeordnet sein. Die Öffnungen der Hohlfaser können in die Grundplatte gesteckt und/oder mit ihr vergossen sein. Vorteilhafterweise können die Öffnungen auch mit der Grundplatte verklebt sein, beispielsweise mit Epoxidharz. In einer bevorzugten Ausführungsform übernimmt die Grundplatte zusätzlich eine Dichtungsfunktion. Hierfür kann die Grundplatte beispielsweise aus elastischem Material, insbesondere Kunststoff, bestehen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist das Filtergehäuse ein Gesamtaufnahmevolumen von etwa 25 bis etwa 1000 ml auf. Besonders bevorzugt ist ein Aufnahmevolumen von etwa 50 bis etwa 500 ml. Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung für einen Wasserdurchlaß (Permeatstrom) von etwa 100 bis etwa 4000 l/h, insbesondere etwa 500 bis etwa 3000 l/h ausgebildet. Dieser Wasserdurchlaß bezieht sich auf übliche Wasserdrücke von etwa 1 bis etwa 6 bar, wie sie normalerweise in Häusern vorhanden sind. Selbstverständlich reduziert sich der Wasserdurchlaß der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wenn der im Wassersystem vorhandene Wasserdruck niedriger ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Wasserdurchlaß der Vorrichtung im ungebrauchten Zustand größer als eine den Durchfluß begrenzende Stelle im Wassersystem. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist daher zumindest im ungebrauchten Zustand überdimensioniert, so daß sie nicht ein limitierendes Element darstellt, welches den Wasserfluß behindern würde. Vorzugsweise ist der Wasserdurchlaß der erfindungsgemäßen Vorrichtung im ungebrauchten Zustand etwa 1 ,5 bis etwa 4 mal so groß wie der Durchlaß in der begrenzenden Stelle im Wassersystem. Da im Verlauf des Gebrauchs der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Verunreinigungen des Wassers, insbesondere die Legionellen, sich auf
den Wandungen der Hohlfasern absetzen, wird sich der Wasserdurchlaß der erfindungsgemäßen Vorrichtung naturgemäß mit der Zeit verringern. Nach einer gewissen Gebrauchsdauer wird daher ein Zeitpunkt erreicht sein, zu dem der Wasserdurchlaß der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht mehr größer ist als der Wasserdurchlaß der bis dahin begrenzenden Stelle im Wassersystem. Von da ab wird sich der Wasserdurchlaß des gesamten Systems langsam vermindern, so daß es unter Umständen notwendig sein kann, die erfindungsgemäße Vorrichtung zu erneuern oder auszutauschen.
Bevorzugterweise ist auf der Filtratseite des Filtergehäuses und/oder einer stromabwärts vorgesehenen Armatur ein Durchflußbegrenzer vorgesehen, dessen Durchgangsöffnung vorzugsweise kleiner ist als die Durchgangsöffnung des noch ungebrauchten Filters. Da der Wasserdurchlaß des erfindungsgemäßen Filters mit der Zeit abnimmt, gewährleistet ein Durchflußbegrenzer einen über einen langen Zeitraum gleichbleibenden Wasserstrom. Sollte der Wasserstrom dann jedoch langsam abnehmen, kann dies ein Hinweis darauf sein, daß der erfindungsgemäße Filter ausgetauscht und/oder erneuert werden sollte. Ein geeigneter Durchflußbegrenzer kann den Wasserstrom auf etwa ein Drittel begrenzen. Vorteilhafterweise kann der Durchflußbegrenzer auch variabel ausgestaltet sein, so daß sich die Begrenzung je nach Bedarf einstellen läßt. Hierfür kann eine einstellbare Blende vorgesehen sein, die sich beispielsweise an der dem Wasseraustritt entgegengesetzten Seite einer Handbrause befinden kann.
Ein weiterer Vorteil eines Durchflußbegrenzers ist, daß durch den hierdurch reduzierten Permeatstrom die Standzeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erhöht wird. Beispielsweise kann es daher vorteilhaft sein, den Permeatstrom auf etwa 500 bis etwa 1500 l/min, insbesondere auf etwa 700 bis etwa 1100 l/min zu begrenzen.
Besonders vorteilhaft wirkt sich ein Durchflußbegrenzer auf der Filtratseite aus.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen die Poren der Hohlfasern eine Porenweite von etwa 0,01 bis etwa 0,2 μm auf. Besonders vorteilhaft ist eine Porenweite von etwa 0,05 bis etwa 0,2 μm. Durch derartige Porenweiten wird sichergestellt, daß Legionellen zuverlässig aus dem Wasser herausfiltriert werden. Weiterhin werden hierdurch auch andere Verunreinigungen, wie verschiedene Schwebstoffe, Kalk oder ähnliches, aus dem Wasser entfernt. Darüber hinaus können andere Bakterien, wie beispielsweise Escherichia coli oder auch Viren, aus dem Wasser herausfiltriert werden.
Vorteilhafterweise weisen die Hohlfasern einen Innendurchmesser von etwa 10 bis etwa 200 μm, insbesondere etwa 50 bis etwa 150 μm, auf. Bei Hohlfasern mit derartigen Innendurchmessern in der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird sichergestellt, daß zum einen ein ausreichender Wasserfluß innerhalb der Vorrichtung stattfinden kann und zum anderen eine ausreichende Anzahl von Hohlfasern innerhalb der Vorrichtung angeordnet sein kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen alle Hohlfasern innerhalb der Vorrichtung zusammen eine äußere Gesamtoberfläche von etwa 0,01 bis etwa 3 m2, insbesondere etwa 0,05 bis etwa 1 ,5 m2, auf. An dieser Oberfläche findet die Filtration des Wassers statt und daher ist die Oberfläche so bemessen, daß ein ausreichender Wasserdurchfluß gewährleistet ist. Andererseits wird durch die Oberfläche die Größe der erfindungsgemäßen Vorrichtung mitgeprägt. Daher ist die Oberfläche auch nicht zu groß, damit die Größe der gesamten Vorrichtung in einem praktikablen Rahmen bleibt. Besonders bevorzugt ist eine Oberfläche von
etwa 0,09 bis etwa 1 m2. Eine derartige Fläche stellt einen besonders guten Kompromiß zwischen beiden erwähnten Aspekten dar.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen die porösen Hohlfasern aus Kunststoff. Dieser Kunststoff kann ein Polymer oder ein Copolymer sein. Es kommen hierfür eine Vielzahl von herkömmlichen Kunststoffen in Frage. Voraussetzung für den Einsatz in der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, daß sich mit dem Kunststoff eine Hohlfaser herstellen läßt, die die entsprechenden Poren aufweist. Die Herstellung einer geeigneten Hohlfaser kann beispielsweise durch thermische Fällung eines aufgeschmolzenen Polymers mit einem Nichtlösemittel und Ausziehen des Polymers aus der Schmelze erfolgen. Das Innere der Hohlfaser wird mit Hilfe einer Spinndüse ausgebildet, die einen entsprechenden Luftstrom verursacht. Die Ausbildung der Poren innerhalb der Wandung der Hohlfasern erfolgt infolge der Eigenschaften des gewählten Kunststoffs und der Herstellungsbedingungen der Fasern. Besonders bevorzugte Substanzen für die Herstellung der Hohlfasern sind Polyvinylidenfluorid und/oder Polyethersulfon.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen die Hohlfasern zumindest teilweise aus einem lonenaustauschermaterial, insbesondere einer lonenaustauschermembran. Hierdurch werden weitere Substanzen aus dem Wasser entfernt, die die Wasserqualität beeinflussen können. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist hierbei die Entfernung von Blei und/oder Nickel aus dem Wasser, wobei die Härte des Wassers vorzugsweise nicht weiter beeinflußt wird.
Weiterhin ist es bevorzugt, daß auf der Unfiltratseite ein Vorfilter angeordnet ist. Hierdurch können grobe Verunreinigungen, wie beispielsweise Rostpartikel oder Schwebstoffe, zurückgehalten werden,
bevor sie mit den Hohlfasern in Kontakt treten. So können die Hohlfasern geschützt und die Lebensdauer der Vorrichtung verlängert werden. Als Vorfilter kann beispielsweise ein Kohlevlies oder, besonders bevorzugt, ein Mehrschichtvliesstoff eingesetzt sein. Insbesondere bei stark belastetem Wasser kann es vorteilhaft sein, daß der Vorfilter als Wegwerffilter vorgesehen ist, der bei Bedarf und unter Umständen unabhängig von der gesamten Vorrichtung getrennt ausgetauscht werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Hohlfasem flexibel. Hierdurch können die Hohlfasern in unterschiedlicher Weise innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung angeordnet sein. Beispielsweise sind die Hohlfasern miteinander verflochten, verwoben oder verstrickt. In einer weiteren Ausführungsform sind die Hohlfasern zu einer Spule aufgedreht oder als ein Wickel ohne besondere Ordnung angeordnet.
Bevorzugterweise sind die Hohlfasern selbsttragend ausgebildet. Hierdurch können die Hohlfasem ohne weitere Maßnahmen dem Wasserdruck standhalten, ohne hierdurch in ihrer Anordnung wesentlich beeinflußt zu werden. Durch die selbsttragende Ausgestaltung werden weitere Befestigungen der Hohlfasern innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung im wesentlichen überflüssig.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Grundplatte, innerhalb derer eine oder beide Öffnungen der Hohlfasern angeordnet sind, für den unmittelbaren Wasseraustritt ausgebildet. Dies kann beispielsweise die Wasseraustrittsöffnung einer Sanitärarmatur sein. Dies hat den Vorteil, daß zwischen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem Wasseraustritt kein Raum entsteht, in welchem Wasser, insbesondere warmes Wasser, über einen längeren Zeitraum stehen könnte. Solches
stehendes Wasser fördert die Entwicklung von Legionellen und anderen Erregern, weshalb solche Räume ein besonderes Risiko darstellen. Erfindungsgemäß ist es deshalb bevorzugt, daß die Filtervorrichtung dafür vorgesehen ist, möglichst nahe an einer Wasseraustrittsstelle angeordnet zu sein. Besonders vorteilhaft kann es jedoch sein, zusätzlich eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung in zentraler Position, beispielsweise im oder nahe des Heißwasserspeichers, anzubringen. Hierdurch können die Verunreinigungen aus dem Wasser entfernt werden, bevor sie in das periphere Wassersystem gelangen, wo sie eventuell zu einer Verunreinigung des weitverzweigten Leitungsnetzes führen könnten. Eine oder mehrere erfindungsgemäße Vorrichtungen an den Wasseraustrittsstellen oder nahe dieser Austrittsstellen gewährleisten, daß eventuell verschleppte Legionellen, die sich stromabwärts des ersten zentralen Filters sogar vermehrt haben könnten, sicher aus dem Wasser entfernt werden.
Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung als
Einwegmaterial (Disposible), also zum Einmalgebrauch, vorgesehen. Durch das Absetzen von Verunreinigungen auf den Hohlfasern und durch ein eventuelles Verkalken der Filtervorrichtung hat die erfindungsgemäße Vorrichtung nur eine begrenzte Lebensdauer. Ein Reinigen und/oder Austauschen der Hohlfasern kann sehr umständlich und aufwendig sein, so daß es vorteilhaft ist, die komplette Vorrichtung auszutauschen. Wenn die Filterkapazität der Hohlfaseroberflächen erschöpft ist, wird daher die erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise vollständig aus dem Wassersystem entfernt und entsorgt. Hierbei ist bevorzugt, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung möglichst wenig zusätzliche Teile wie beispielsweise Dichtungen oder ähnliches aufweist, um so verhältnismäßig wenig Abfall zu produzieren.
Die gebrauchte Filteπ/orrichtung stellt in gewisser Weise ein infektiöses Material dar, da Verunreinigungen des Wassers, insbesondere Bakterien,
zunächst lediglich herausfiltriert und nicht abgetötet werden. Dies ist jedoch unproblematisch, da Bakterien oder ähnliches in der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung im allgemeinen keine Bedingungen vorfinden, die ein Überleben oder Vermehren fördern. Zum anderen ist eine Infektion mit Legionellen beispielsweise ausgeschlossen, da beim Austausch der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung keine Aerosole entstehen und somit keine Inhalation dieser Bakterien stattfinden kann. Zusätzlich sind beim Austausch der Filtervorrichtung die verschmutzten Hohlfasem komplett vom Filtergehäuse umgeben, so daß es zu keinem Kontakt mit den Verunreinigungen kommen kann. Um ein absolut gefahrloses Austauschen der Filtervorrichtung zu gewährleisten, kann es beispielsweise vorteilhaft sein, die Filtervorrichtung mit einer Desinfektionslösung zu behandeln.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auf der Unfiltratseite durch ein Ventil, insbesondere ein Rückschlagventil, abgedichtet. Hierdurch wird eine weitere Schutzmaßnahme für das Auswechseln der gebrauchten Vorrichtung bereitgestellt. Zum anderen wird eine rückwärtige Verkeimung vermieden.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das Innere der Vorrichtung mit mindestens einem Biozid versehen. Die sich auf dem Filter erfindungsgemäß absetzenden Keime, insbesondere Legionellen, können sich hier prinzipiell vermehren und Kolonien bilden. Hierdurch kann die Gefahr einer Rückwärtsinfektion des Wassersystems entstehen. Erfindungsgemäß ist es deshalb vorgesehen, die Filtervorrichtung derart mit Biozid zu versehen, daß die sich im Filter absetzenden Keime zuverlässig abgetötet werden. Vorzugsweise werden die Hohlfasern im Inneren der Vorrichtung mit dem Biozid versehen, insbesondere beschichtet. Vorzugsweise werden hierbei die äußeren Oberflächen der Hohlfasern mit dem Biozid versehen, da gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform dies die Retentatseite ist, an welcher sich die zurückgehaltenen Keime absetzen. Als geeignete Biozide kommen alle für Trinkwasser zugelassenen Biozide in Frage. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Polyelektrolyten, die von den Hohlfasern zurückgehalten werden. Beispiele für geeignete Biozide sind Polyhexamethylenguanidiniumsalz, vorzugsweise als Phosphat, Chlorhexidin und/oder VantosilR. Vorzugsweise werden geeignete Biozide in schwer löslicher Form auf den Hohlfasern deponiert. Diese Beschichtung kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß die Vorrichtung mit einer niedrigprozentigen alkoholischen Lösung, insbesondere einer etwa 1%igen Lösung, eines geeigneten Biozids versehen wird und daß durch eine nachfolgende thermische Behandlung das Biozid im wesentlichen irreversibel auf den Hohlfasern immobilisiert wird. Hierbei bleiben die Poren innerhalb der Wandung der Hohlfasern im wesentlichen frei durchgängig. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird ein Vorfilter mit mindestens einem Biozid versehen. Dies kann beispielsweise durch eine Silberdotierung eines Vorfilters, beispielsweise eines Kohlevliesstoffes, erfolgen.
Vorteilhafterweise ist das Biozid ein immobilisiertes Biozid mit Depotwirkung. Hierdurch kann sichergestellt werden, daß das Biozid über einen langen Zeitraum seine Wirkungsamkeit entfaltet und so alle Keime innerhalb der Filtervorrichtung zuverlässig abtötet. Ein hierfür geeignetes Biozid kann beispielsweise in Tablettenform in der Vorrichtung eingebracht sein, so daß der oder die Wirkstoffe langsam im Verlauf des Auflösens der Tablette freigesetzt werden. Bevorzugterweise kann sich eine solche Tablette in einer Tasche, insbesondere in einer Membrantasche, beispielsweise auf Basis von Polyvinylidendichlorid, befinden. Hierfür können herkömmliche Biozid-Tabletten eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist AquacidR BRM (Henkel), welches kontrolliert hypochlorige und hypobromige Säure als biozide Wirkstoffe bildet. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz einer Chlortablette mit
Depotwirkung. Für den Einsatz im Prozeßwasserbereich sind verschiedene Biozide geeignet, die beispielsweise auf der Basis von Isothiazolinon, Guanidiniumsalzen und/oder Hydantoinen aufgebaut sind. Alle genannten Wirkstoffe können direkt in der oben beschriebenen Weise oder in Depotform eingesetzt werden.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform wird das oder die Biozide bereits bei der Herstellung der Hohlfasern auf oder in die Fasern eingebracht. Hierfür können die Biozide bereits während der Herstellung der Hohlfasern in das jeweilige Material, insbesondere in den jeweiligen Kunststoff, eingebracht werden und so in die Wandung der herzustellenden Hohlfasern eingebracht sein. Dies hat den Vorteil, daß nicht nur die äußere Oberfläche der Hohlfasern mit dem Biozid versehen ist, sondern daß ebenfalls die innere Oberfläche sowie auch die Poren mit Biozid ausgestattet sind. Hierdurch wird ein Durchwachsen von Keimen durch die Poren vollständig unterbunden.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung erstrecken sich die Hohlfasern vom Wassereinlaß zum Wasserauslaß des Filtergehäuses und sind an der Unfiltratseite, also im Bereich des Wassereinlasses, geschlossen. Die Hohlfasern können beispielsweise durch eine Verklebung oder Verschweißung geschlossen sein. Hierbei sind die Hohlfasern im Filtergehäuse vorzugsweise im wesentlichen parallel angeordnet, so daß sie ein lang gestrecktes Bündel von Hohlfasern bilden. Hierbei kann es bevorzugt sein, daß die Hohlfasern ihrer Länge nach miteinander verklebt und/oder vergossen sind. Ein derartiges Bündel besteht beispielsweise aus etwa 10 bis etwa 100 Hohlfasern, insbesondere etwa 30 bis etwa 60 Hohlfasern. Diese Hohlfasern sind vorzugsweise in einem lang gestreckten Filtergehäuse angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Hohlfasern eine Länge von etwa 10 bis etwa 200 cm, insbesondere etwa 30 bis etwa 100 cm auf.
Bevorzugterweise ist das Filtergehäuse ein Brauseschlauch oder das Filtergehäuse ist für das Einbringen in einen Brauseschlauch ausgebildet. Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung im wesentlichen aus den Hohlfasern bestehen, die für das Einbringen in einen Brauseschlauch als Filtergehäuse vorgesehen sind. Hierbei kann die Länge der Hohlfasern mit der Länge des jeweiligen Brauseschlauchs zusammenhängen. Besonders bevorzugt ist es, wenn der ganze Brauseschlauch der Länge nach mit Hohlfasern entsprechender Länge versehen ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung in Form eines Brauseschlauchs bzw. innerhalb eines Brauseschlauchs hat den Vorteil, daß die Filterwirkung der Vorrichtung sehr nah an der Wasseraustragsstelle stattfindet. Hierdurch wird vermieden, daß stromabwärts von der Filtervorrichtung Räume mit stehendem Wasser auftreten können, die die Vermehrung von Legionellen fördern könnten. In dieser Ausführungsform befindet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhafterweise sehr nah am Gebrauchsort des Wassers, wodurch eine erneute Kontamination des Wassers nach der Filtrierung verhindert wird.
Es kann vorgesehen sein, daß der Brauseschlauch, der die Hohlfasern enthält, als Wegwerfschlauch konzipiert ist. Hierdurch wird das Austauschen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei nicht mehr ausreichendem Wasserdurchlaß sehr vereinfacht. Der Schlauch wird dann bei Bedarf abmontiert, insbesondere abgeschraubt, und so wie er ist entsorgt. Andererseits kann es bevorzugt sein, daß die Füllung des Schlauches, also insbesondere die Hohlfasern, bei Bedarf entfernt, insbesondere herausgezogen, werden und durch neue Hohlfasern ersetzt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform reichen die Hohlfasern der erfindungsgemäßen Vorrichtung bis in den Brausekopf hinein. Hierdurch werden wiederum Räume vermieden, in denen warmes
Wasser stehen könnte. In dieser Ausführungsform können die Hohlfasern direkt in der Düsenplatte, also der Grundplatte, enden, so daß das Wasser unmittelbar aus den Hohlfasern austritt. Auch diese Brause, vorzugsweise inklusive Schlauch, kann als Wegwerfbrause vorgesehen sein, um den Austausch der Filtervorrichtung zu erleichtern.
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform sind beide Öffnungen der Hohlfasern mit der Filtratseite verbunden. Hierbei sind die Öffnungen vorzugsweise in einer gemeinsamen Grundplatte angeordnet. Vorzugsweise sind die Hohlfasem als Schlaufen angeordnet. In dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung können etwa 250 bis etwa 1000 Hohlfasem, insbesondere etwa 500 bis etwa 800 Hohlfasern, im Filtergehäuse vorgesehen sein. Bevorzugterweise weisen die Hohlfasern eine Länge von etwa 5 bis etwa 50 cm, insbesondere etwa 10 bis etwa 25 cm auf. Die Länge der Hohlfasern bestimmt hier die Länge der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit. Da in dieser Ausführungsform die Hohlfasern vorzugsweise als Schlaufen angeordnet sind, kann die Filtervorrichtung eine Länge von etwa der Hälfte der Länge der Hohlfasern aufweisen.
Besonders bevorzugt ist es, daß das Filtergehäuse zusammen mit den Hohlfasem eine auswechselbare Einheit bildet. Hierbei handelt es sich insbesondere um eine Kartusche. Eine solche Einheit kann an geeigneter Stelle im Wassersystem eingebracht werden und bei Bedarf ausgetauscht werden. Da hier die Hohlfasern, die eventuell mit infektiösen Verunreinigungen aus dem Wasser verschmutzt sind, vom Filtergehäuse umgeben sind, kommt der Anwender nicht mit den verunreinigten Hohlfasern in Berührung, so daß eine Infektionsgefahr beim Austauschen der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht besteht.
Eine solche Einheit kann für den Einbau in unterschiedlichen Stellen des Wasserleitungssystems vorgesehen sein. Besonders bevorzugt ist ein
Einbau möglichst nahe am Benutzungsort des Wassers, wodurch eine erneute Verkeimung in weiterführende Leitungen ausgeschlossen ist. Es kann weiterhin sehr vorteilhaft sein, eine erfindungsgemäße Filtereinrichtung zentral anzubringen, und eine weitere Vorrichtung in unmittelbarer Nähe des Wasseraustritts zu installieren. Bei einem Mischventil kann die erfindungsgemäße Vorrichtung beispielsweise in der Heißwasserleitung und/oder in der Mischwasserleitung eingebaut sein.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäße Einheit für den Einbau in eine Brause, beispielsweise in eine Kopfbrause und/oder in eine Handbrause vorgesehen ist. Um eine möglichst platzsparende Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu gewährleisten, kann es vorteilhaft sein, die Hohlfasern als einen relativ engen Wickel anzuordnen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch in dieser Ausführungsform zum Austauschen vorgesehen sein oder die gesamte Brause ist als Wegwerfbrause ausgebildet.
Weiterhin umfaßt die Erfindung eine Vorrichtung zur Gewinnung von legionellenfreiem Wasser, die in ein Wassersystem eingebaut ist. Bezüglich der weiteren Merkmale der Vorrichtung wird auf die obige Beschreibung verwiesen. Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zwischen einer Wassererwärmungsstelle und einer Wasseraustrittsstelle, beispielsweise einer Brause, eingebaut. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Wasseraustrittsstelle eine solche eines Whirlpools. Besonders bevorzugt ist es, daß die Filtervorrichtung möglichst nahe an einer Wasseraustrittsstelle angeordnet ist. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn mehrere Filtervorrichtungen im Wassersystem eingebaut sind, wobei zumindest eine der Filtervorrichtungen vorzugsweise möglichst nahe an einer Wasseraustrittsstelle angeordnet ist.
Schließlich umfaßt die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von im wesentlichen keimfreiem Wasser, insbesondere von legionellenfreiem Wasser, wobei Wasser, insbesondere Warmwasser, filtriert, insbesondere ultrafiltriert, wird. Mit diesem Verfahren kann mikrobiologisch entlastetes Wasser gewonnen werden. Das Verfahren dient beispielsweise der Reduktion von Keimen in Trink-, Produkt- oder Prozeßwasser. Diese Filtration wird mit Hilfe mindestens einer Vorrichtung durchgeführt, wie sie oben beschrieben ist. Bezüglich der verschiedenen Merkmale dieser Vorrichtung wird auf das oben gesagte Bezug genommen.
Einzelheiten zu den beschriebenen Merkmalen und zu weiteren Merkmalen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Figuren in Verbindung mit den Beispielen und den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale jeweils für sich oder in Kombination miteinander verwirklicht sein.
In den Figuren ist gezeigt:
Figur 1 : Ein erfindungsgemäßer Brauseschlauch im Längsschnitt,
Figur 2: Eine erfindungsgemäße Kartusche im
Längsschnitt,
Figur 3: Elektroneumikroskopische Querschnitte einer
Hohlfaser,
Figur 4: Außenansicht und Längsschnitt durch ein
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Brause.
Der erfindungsgemäße Brauseschlauch 1 weist auf der einen Seite einen Wassereinlaß 2 und auf der anderen Seite einen Wasserauslaß 3 auf. An beiden Öffnungsseiten des Schlauches ist jeweils ein umlaufender Nippel 4 sowie eine Preßhülse 5 angeordnet. Eine Überwurfmutter 6, die konisch ausgebildet sein kann, mit einem Gewinde 7 stellt zu beiden Seiten des Schlauches die Verbindung zu anschließenden Teilen (nicht dargestellt) her. Eine Vielzahl von Hohlfasern 8 ist innerhalb des Brauseschlauchs 1 angeordnet. Das dem Wassereinlaß 2 zugewandte Ende der Hohlfasern 8 ist geschlossen. Das dem Wasserauslaß 3 zugewandte Ende der Hohlfasern 8 ist offen. Diese Öffnungen der Hohlfasern 8 sind in einer Grundplatte 9 angeordnet, welche gleichzeitig eine Dichtung ist.
Eine Kartusche 11 weist einen Wassereinlaß 12 und einen Wasserauslaß 13 auf. Der Wassereinlaß 12 und der Wasserauslaß 13 sind jeweils mit einem Gewinde 14 und 15 versehen. Innerhalb der Kartusche 11 befindet sich eine Vielzahl von Hohlfasern 16, die als Schlaufen angeordnet sind. Die Öffnungen der Hohlfasern 16 sind in einer Grundplatte 17 angeordnet.
Figur 4 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brause als Außenansicht 21 und als Längsschnitt 22. Die Filtervorrichtung 23 ist senkrecht zum Brausenkörper 24 angeordnet.
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
Der erfindungsgemäße Brauseschlauch 1 wird mit der Seite des Wassereinlasses 2 mit Hilfe der Überwurfmutter 6 mit dem
Wasserleitungssystem verbunden. An der Seite des Wasserauslasses 3 wird eine geeignete Armatur, beispielsweise eine Handbrause, befestigt. Bei laufendem Wasser gelangt das Wasser zunächst mit den verschlossenen Öffnungen der Hohlfasern 8 in Kontakt. Über die äußeren Oberflächen der Hohlfasern 8 dringt das Wasser durch die Poren der Hohlfasern in das Innere der Hohlfasem und gelangt so in Richtung der Grundplatte 9. Die Grundplatte 9 weist eine Dicke von etwa 3 bis 4 mm auf. Sie besteht aus elastischem Kunststoff und dichtet dieses Ende der Vorrichtung ab. An der Grundplatte 9 tritt das Wasser aus den Hohlfasern 8 und damit auch aus dem Brauseschlauch 1 aus und gelangt in die hier angefügte Armatur, beispielsweise die Handbrause. Hier tritt das gefilterte Wasser aus dem Wasserleitungssystem aus.
Beispiel 2
Die Kartusche 11 wird mit Hilfe der Gewinde 14 und 15 in ein Wasserleitungssystem eingefügt, wobei die Wasserstromrichtung vom Wassereinlaß 12 bis zum Wasserauslaß 13 verläuft. Nachdem das Wasser über den Wassereinlaß 12 in die Kartusche 11 gelangt, tritt es mit den äußeren Oberflächen der Hohlfasern 16 zunächst im hinteren Bereich der Schlaufen in Kontakt. Hier dringt es über die Poren der Hohlfasern 16 in das Innere der Hohlfasern ein, wobei die Verunreinigungen des Wassers, insbesondere die Legionellen, auf der Außenseite der Hohlfasern verbleiben. Über das Innere der Hohlfasern gelangt das filtrierte Wasser in Richtung der Grundplatte 17. Die Grundplatte 17 weist eine Dicke von etwa 3 bis 4 mm auf. Hier tritt das Wasser aus den Hohlfasern 16 aus und verläßt die Kartusche 11. Im Verlauf der Gebrauchsdauer der erfindungsgemäßen Vorrichtungen setzen sich verschiedene Verunreinigungen auf den Hohlfasern und innerhalb der Filtervorrichtungen ab. Dies führt mit der Zeit zu einer Beeinträchtigung der Filtrationsleistung. Wenn dies den Wasserdurchlaß
zu stark beeinträchtigt, etwa nach 1 bis 1 1/2 Jahren Gebrauchsdauer, wird die komplette Filtervorrichtung ausgetauscht.
Beispiel 3
Zur Untersuchung der Keimrückhaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Filtervorrichtung mit E.coli-haltigen Lösungen bespült.
E.coli K12 wird in Standard-I-Nährboullon bei 37 °C über 5 Stunden angezogen. Die Kultur wird auf 5x107 Zellen/ml in 0,9% NaCI verdünnt. 150 ml dieser Bakteriensuspension wird in die Filtervorrichtung eingespült und verschiedene Proben genommen. Die Proben werden jeweils auf der Unfiltratseite (vor) und auf der Filtratseite (nach) zu verschiedenen Zeitpunkten entnommen, d.h. zum Zeitpunkt 0 Minuten, 2 Minuten und 5 Minuten. Die entnommenen Proben werden in BRILA-Bouillon angereichert bei einer Inkubation unter Schütteln bei 36 °C. Nach 24 bis 48 Stunden wird das Wachstum der Kulturen beurteilt. Weiterhin werden Anreicherungskulturen auf Selektiv-Nährböden ausgestrichen und bei 36 °C für 24 bis 48 Stunden bebrütet. Der eingesetzte E.coli K12 zeigte hierbei jeweils dunkelrote, glänzende Kolonien (Koloniemorphologie) auf dem Selektiv-Nährböden in einer weiteren Kontrolle. Die folgende Tabelle faßt die Ergebnisse dieses Filterdesintegritätstestes zusammen.
Tabelle 1: Ergebnisse und Beurteilung des Wachstums von E coli K12 in Anreicherungs- und Plattenkulturen von den Proben des Rlterdesintegπtatstests
+ ac stum, - kein Wachstum, ± nicht eindeutig zu beurteilendes Wachstum
*) angereicherte Mikroorganismen der Anreicherungskulturβn wuchsen nicht auf dem verwendeten Selektiv Nährboden an In einem parallelen Ausstrich auf Vollmedium wuchsen diese Mikroorganismen Es handelt sich damit nicht um den eingesetzten E coli K12, der auf den Filter aufgebracht wurde sondern wahrscheinlich um einen Wasserkeim aus unserer Leitung
Beispiel 4
Die nachfolgende Tabelle gibt die verschiedenen Eigenschaften eines Ausführungsbeispiels einer Hohlfaser wieder.
Tabelle 1 : Ausführungsbeispiel einer Hohlfaser
Die Figur 3 zeigt einen elektronenmikroskopischen Querschnitt durch eine Hohlfaser in zwei unterschiedlichen Vergrößerungen. Hierbei wird die Porosität der Wandung der Hohlfaser deutlich.