Gehäuse für einen Computer
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für einen Computer oder Teile eines Computers nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Arbeitseinheit mit einem derartigen Gehäuse. Das erfindungsgemäße Gehäuse eignet sich insbesondere dazu, an der Unterseite einer Arbeitseinheit, beispielsweise eines Schreibtischs angebracht zu werden und dadurch Schreibtisch und Computer an einem Computerarbeitsplatz zu einer Einheit zu integrieren.
Aus der DE 195 33 494 C2 ist eine Arbeitseinheit mit einer aufklappbaren Arbeitsplatte bekannt, unter der ein Container zur Aufnahme von Teilen eines Computers angebracht ist. Die Arbeitsplatte und der Container bilden dabei zusammen das Gehäuse des Computers aus. Nachteilig ist es jedoch erforderlich, das Gehäuse in einem Hohlraum der Arbeitseinheit anzuordnen und einen solchen in der Arbeitseinheit dementsprechend bereitstellen zu müssen. Auch ist die Verwendung einer aufklappbaren Arbeitsplatte insbesondere dann nicht möglich, wenn eine Integration von Arbeitseinheit und Computer an bereits bestehenden Arbeitsplätzen vorgenommen werden soll .
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gehäuse für einen Computer oder Teile eines Computers zur Verfügung zu stellen, das in einfache Weise die Integration eines Computers in eine Arbeitseinheit erlaubt. Zusätzlich soll eine entsprechende Arbeitseinheit zur Verfügung gestellt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Gehäuse mit dem Merkmal des Anspruchs 1 und eine Arbeitseinheit mit den Merkmalen des Anspruch 12 gelöst. Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüche angegeben.
Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß ein Gehäuse für einen Computer oder Teile eines Computers mindestens zwei Bereiche aufweist, die eine unterschiedliche Höhe aufweisen. Unter Höhe des Computers wird dabei die Ausdehnung des Computers von der Bodenplatte ausgehend bis zur oberen Abschlußkante der Seitenflächen des Gehäuses verstanden.
Durch Ausbildung mindestens zweier Höhenbereiche an einem Computergehäuse ist es möglich, das Computergehäuse mit Einheiten eines Arbeitsplatzes ergonomisch günstig zu kombinieren, so daß eine verbesserte Integration eines Computers in eine Arbeitseinheit möglich ist. Insbesondere ist es möglich, das Computergehäuse an der Unterseite einer Schreibtischplatte derart anzubringen, daß durch den Computer bzw. das Computergehäuse die Beinfreiheit eines Nutzers nicht behindert wird. Es sind jedoch auch andere Anwendungen denkbar, etwa die Anbringung eines erfindungsgemäßen Gehäuses an einem Stehpult, wobei der Bereich geringer Höhe beispielsweise im Bereich von Schubfächern des Stehpultes ausgebildet ist, so daß die Schubfächer und der Computer übereinander am Stehpult ausgebildet werden können.
Es wird darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäße Gehäuse den ergonomisch günstigen Einsatz eines Computers in Zusammenhang mit einer Arbeitseinheit insbesondere auch für den Fall erlaubt, daß die verwendeten Computerteile dem üblichen AT-X Standard entsprechen und ohne daß kostenintensive Sonderbauteile kleiner Bauart aus dem Labtop-Bereich eingesetzt werden müßten.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Computergehäuse zwischen einem ersten, flachen Bereich geringerer Höhe und einem zweiten, tieferen Bereich größerer Höhe mindestens einen dazwischenliegenden Übergangsbereich auf. In diesem nimmt die Höhe des Gehäuses zu bzw. nimmt sie ab. Durch Vorsehen eines Übergangsbereichs kann das Gehäuse in ergonomisch günstiger Weise ausgestaltet und an die Randbedingungen angepaßt werden, die an dem Ort seiner Anbringung bestehen.
Bevorzugt sind zwei gegenüberliegende Seitenwände des Gehäuses entsprechend der sich ändernden Höhe des Gehäuses profiliert. Die Seitenwände definieren dabei zusammen mit der Bodenplatte die Höhe des Gehäuses.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind in den ersten, flachen Bereich des Gehäuses Laufwerksaufnahmen für Diskette und/oder CD/DVD integriert. Der flache Bereich ist zur Aufnahme dieser ebenfalls flachen Elemente völlig ausreichend. In den zweiten, tieferen Bereich und/oder den Übergangsbereich sind dagegen mehr Platz beanspruchende Hardware-Komponenten wie ein Motherboard und/oder Einsteck- karten und/oder ein Stromversorgungsmodul und/oder eine Festplatte einsetzbar.
In der bevorzugten Ausführungsform sind an dem Gehäuse Befestigungselemente zur Befestigung des Gehäuses an der Unterseite einer Arbeitsplatte vorgesehen. Dabei handelt es sich beispielsweise um an der Oberseite der Seitenwände vorstehende Strukturen, die die Befestigungselemente oder Teile der Befestigungselemente ausbilden. Auf diese Weise ist es möglich, daß Gehäuse mit dem Computer unmittelbar unter eine Arbeitsplatte zu montieren. Dies ermöglicht eine unauffällige, platzsparende, hochintegrierte und gleichzeitig praktische Anordnung eines Comuters an einer Arbeitseinheit wie einem Schreibtisch.
Dementsprechend bei der erfindungsgemäßen Arbeitseinheit ein erfindungsgemäßes Gehäuse bevorzugt an der Unterseite der Arbeitsplatte der Arbeitseinheit befestigt und dabei derart angeordnet, daß der erste, flache Bereich an der einem Nutzer zugewandten Seite und der zweite, tiefere Bereich an der einem Nutzer abgewandten Seite der Arbeitsplatte angeordnet ist.
Dabei sind die Höhe des ersten, flachen Bereiches, die Höhe des zweiten, tieferen Bereiches und die Höhe des Übergangsbereiches bevorzugt derart bemessen, daß sie nicht in den durch die Beinraumkurve eines an der Arbeitseinheit sitzenden Nutzers definierten Bereich hineinragen. Die Bein- und Bewegungsfreiheit eines Nutzers wird durch die Anordnung des Computergehäuses direkt unter der Arbeitsplatte somit nicht eingeschrämkt .
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugaufnahme auf die Figuren der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutern. Es zeigen:
Figur 1 - eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Computergehäuses und
Figur 2 - eine Seitenansicht eines Schreibtisches, an dessen Unterseite ein Computergehäuse gemäß Figur 1 befestigt ist.
Gemäß der perspektivischen Darstellung der Figur 1 weist das Computergehäuse eine Bodenplatte 1, eine hintere Seitenwand 11, eine rechte Seitenwand 12, eine linke Seitenwand 13 und eine vordere Abschlußblende 14 auf. Zusätzlich ist bevorzugt eine Abdeckplatte (nicht dargestellt) vorgesehen, die auf die Seitenwände aufgelegt und mit diesen
verschraubt wird, so daß ein geschlossenen Gehäuse vorliegt. Die oberen Enden der Seitenwände liegen dabei in einer Ebene.
Die Bodenplatte 1 ist im Schnitt profiliert und weist einen tieferliegenden Bereich lb, einen höherliegenden Bereich la und einen dazwischen ausgebildeten Übergangsbereich lc auf. Entsprechend diesen drei Bereichen sind auch die rechte Seitenwand 12 und die linke Seitenwand 13 profiliert und weisen einen hinteren Bereich 12b, 13b einer Höhe b, einen vorderen Bereich 12a, 13a einer geringeren Höhe a und einen Übergangsbereich 12c, 13c auf.
Die Höhe der Vorderleiste 14 ist gleich der Höhe der vorderen Bereiche 12a, 13a der Seitenwände 12, 13.
Somit variiert die Höhe des Gehäuses zwischen einer größeren Höhe b in einem hinteren Bereich 20 des Gehäuses und einer geringeren Höhe a in einem vorderen Bereich 21 des Gehäuses, wobei ein Übergangsbereich 22 sich ändernder Höhe diese beiden Bereiche 20, 21 miteinander verbindet.
Im vorderen Bereich 21 sind mehrere Laufwerksaufnahmen 23a, 23b ausgebildet, die beispielsweise ein 3,5 Zoll-Laufwerk, ein 5,25 Zoll-Laufwerk, ein CD-Laufwerk oder ein DVD-Laufwerk aufnehmen können. Die Laufwerksöffnungen schließen dabei bündig mit der Abschlußblende 14 ab, so daß eine Diskette oder eine CD über die entsprechenden Öffnungen in der Abschlußblende 14 unmittelbar in die jeweiligen Laufwerke einführbar ist. Auch können Datenträger wie etwa Wechselfestplatten von den Aufnahmen 23a, 23b aufgenommen werden.
Im hinteren Bereich 20 des Gehäuses befindet sich eine Aufnahmefläche 24 für ein Motherboard eines Computers, auf dem sich in an sich bekannter Weise alle wesentlichen Hardware-Komponenten eines Computers befinden. Auf dem Motherboard sind dabei auch Steckplätze für Einsteckkarten
vorgesehen, die durch Slots 131 in der linken Gehäusewand 13 in dem Computer einführbar sind. Weiter sind an der linken Gehäusewand 13 verschiedene Öffnungen 132 zum Anschluß von Kabeln wie Stromversorgungskabeln und Kabeln für eine Computervernetzung vorgesehen.
Im hinteren Bereich 20 des Gehäuses befindet sich des weiteren ein Festplattenturm 25, an den eine Festplatte des Computers angebracht werden kann. Im Übergangsbereich 13c der linken Gehäusewand 13 ist eine Aufnahme 133 für ein Netzteil für die Stromversorgung des Computers ausgebildet. An der rechten Gehäusewand sind kleine Durchbrüche 121 für eine Belüftung des Gehäuseinneren vorgesehen.
Nach Installation der einzelnen Teile des Computers in dem Gehäuse werden diese in an sich bekannter Weise miteinander verbunden bzw. an den CPU-Bus angeschlossen.
Das Gehäuse einschließlich der in Fig. 1 nicht dargestellten Abdeckplatte besteht bevorzugt aus Blech oder einem anderen leitenden Material, um eine elektromagnetische Abschirmung des Computers bereitzustellen. Die Abschirmung erfüllt dabei die Normen EN 55022 und EN 55024.
Es wird darauf hingewiesen, daß die in Figur 1 dargestellte Anordnung der einzelnen Aufnahmen für die verschiedenen Komponenten eines Computers nur beispielhaft zu verstehen ist. Beispielsweise können die Schlitze für die Einführung von Einsteckkarten ebenso an der rechten Gehäusewand 12 oder an der Rückwand 11 ausgebildet sein. Wesentlich ist allein, daß das Computergehäuse einen vorderen Bereich 21 geringer HÖhe aufweist, in dem bevorzugt Aufnahmen für Laufwerke für Disketten, CD's etc. vorhanden sind. Grundsätzlich können in dem vorderen Bereich 21 jedoch auch andere, eine geringe Höhe aufweisende Komponenten eines Computers angeordnet sein.
In Figur 2 ist das Gehäuse gemäß Figur 1 an der Unterseite Schreibtisches 30 befestigt. Der Schreibtisch 30 weist dabei in an sich bekannter Weise eine Schreibtischplatte 31, Tischbeine 32 und Tischfüße 33 auf. Zusätzlich können etwa im seitlichen Bereich des Schreibtisches Schubladen etc. vorgesehen sein.
Zur Befestigung des Gehäuses 1 an der Unterseite der Schreibtischplatte 31 wird das Gehäuse beispielsweise über an den Seitenwänden 11, 12, 13 vorstehende Strukturen wie Befestigungshaken oder Befestigungslaschen (nicht dargestellt) an der Unterseite der Schreibtischplatte 31 festgeschraubt, eingehakt, eingehängt, festgeklemmt oder festgenietet. Auch ist denkbar, daß das Gehäuse an die Tischunterplatte geklebt wird. Beliebige Befestigungsmöglichkeiten können zum Einsatz kommen. Bevorzugt wird dabei eine reversible Befestigung gewählt, insbesondere ein Einhängen des Gehäuses an aus der Schreibtischplattenunterseite hervorstehenden Strukturen, so daß das Gehäuse zur Erweiterung oder zum Ersatz von Hardwarekomponenten leicht von der Schreibtischunterseite entfernt werden kann.
Bei der Beschreibung von Büro-Schreibtischen wird häufig der Begriff der Beinraumkurve verwendet. Hierzu wird auf die Norm DIN 527/3 für Schreibtische hingewiesen. Die Beinraumkurve definiert einen Bereich unterhalb der Schreibtischplatte, der den Beinen des Nutzer frei zur Verfügung stehen muß und dementsprechend nicht verbaut sein darf. Beispielsweise muß einem Nutzer direkt an der Schreibtischkante eine Höhe von 650 mm für die Beine zur Verfügung stehen. Eine solche Beinraumkurve ist als Kurve A in Figur 2 eingezeichnet .
Es ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße, an der Unterseite der Schreibtischplatte 31 befestigte Gehäuse Ausmaße besitzt, die die Beinraumkurve A respektieren. Bei einer angenommenen Gesamthöhe f des Schreibtisches von 735 mm (alternativ: 720 mm) beträgt die Höhe a des vorderen Bereiches 21 des Computergehäuses zwischen 40 mm und 50 mm, insbesondere 47,5 mm. Die Höhe g am Anfang des Übergangsbereiches 22 beträgt zwischen 90 mm und 95 mm, bevorzugt 92,5 mm. Die Höhe b des hinteren Bereiches 20 beträgt zwischen 120 mm und 150 mm, bevorzugt 135 mm.
Die Tiefe e des vorderen Bereiches 21 beträgt zwischen 250 mm und 300 mm, bevorzugt 260 mm und die Tiefe d des Übergangsbereichs 22 zwischen 100 mm und 200 mm, bevorzugt 155 mm, wobei die Gesamttiefe c des Gehäuses zwischen 740 mm und 760 mm, bevorzugt bei 750 mm liegt. Die Gesamttiefe des Schreibtisches beträgt bevorzugt 800 mm.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Computergehäuses in einen vorderen Bereich 21 geringer Höhe, einen hinteren Bereich 20 größerer Höhe und einen mittleren Übergangsbereich 22 ist es möglich, einen Computer unmittelbar an der Unterseite der Schreibtischplatte 31 zu befestigen und dabei noch ausreichend Beinraum für einen Nutzer bereitzustellen. Dem Nutzer präsentiert sich nach Befestigung des Gehäuses lediglich eine zusätzliche Abdeckleiste 14 die er in praktischer Weise dazu verwendet, Disketten, CD's und ähnliches in den Computer einzuführen. Es wird somit eine hochintegrierte Computer-Arbeitseinheit zur Verfügung gestellt, die die bisher bestehende Trennung zwischen Schreibtisch und Computer in einfacher und kostengünstiger Weise aufhebt und dabei auch die Nachrüstung bereits bestehender Schreibtische ermöglicht.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend dargestellte Ausführungsbeispiel. Beispielsweise ist es ebenso möglich, das erfindungsgemäße Gehäuse nicht direkt an der Unterseite einer Arbeitsplatte zu befestigen, sondern mit einer abnehmbaren oder aufklappbaren Arbeitsplatte zu kombinieren, wobei das Gehäuse beispielsweise in eine am Schreibtisch vorgesehene Wanne eingesetzt wird.
Wesentlich für die Erfindung ist allein, daß ein Gehäuse für einen Computer oder Teile eines Computers Bereiche unterschiedlicher Höhe aufweist, so daß das Gehäuse in ergonomisch günstiger Weise mit einer Arbeitseinheit zu einer Computer-Arbeitseinheit integrierbar ist.