Mechanisch betriebene Flüssigkeitspumpe
B e s c hr e ib u n g
Die Erfindung betrifft eine mechanisch betriebene Flüssigkeitspumpe, insbesondere für medizinische und ernährungsphysiologische Flüssigkeiten, mit mindestens einem Beutel zur Aufnahme der Flüssigkeit, einer mit dem Beutel verbundenen Leitung zur Ausgabe der im Beutel befindlichen Flüssigkeit aus dem Beutel, einer Einrichtung zum Ausüben einer Druckkraft auf den Beutel zur Ausgabe der Flüssigkeit aus diesem, wobei die Einrichtung zum Ausüben der Druckkraft ein elastisches Element zum Einwirken auf eine Beutelseite sowie ein weiteres Element zum Einwirken auf die gegenüberliegende Beutelseite aufweist.
Eine derartige Flüssigkeitspumpe ist aus der bislang nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung 199 28 131.9 des Anmelders bekannt. In dieser weist die Einrichtung zum Ausüben der Druckkraft einen Spannrahmen auf, der das elastische Element zum Einwirken auf eine Beutelseite aufnimmt, ferner eine harte Druckplatte, die das Element zum Einwirken auf die gegenüberliegende Beutelseite darstellt. Die Druckplatte ist in Richtung des elastischen Elementes gewölbt ausgebildet. Die beiden Elemente sind mittels eines Schamieres verbunden und auf der dem Scharnier abgewandten Seite verschließbar, insbesondere mittels einer Rastverbindung. Das elastische Element ist als Folie ausgebildet, die randseitig im Spannrahmen gehalten ist.
Im Zusammenhang mit der Förderung medizinischer und ernährungsphysiologischer Flüssigkeiten werden die unterschiedlichsten Typen von Flüssigkeitspumpen verwendet. Es sind beispielsweise elektroenergetisch, elektrochemisch, gasförmig, mechanisch, elektromechanisch und mechanisch- physikalisch betriebene Pumpen bekannt. Niele dieser Pumpen können in aller Regel nur nach einer längeren Anlaufzeit eingesetzt werden und bieten dem Anwender und Verbraucher oftmals nur eine unzureichende Dosiergenauigkeit. Die bekannten Pumpensysteme sind im übrigen recht kostenaufwendig und unter ökologischem Gesichtspunkt wenig vorteilhaft. Sie können oftmals vom Anwender nicht tragbar benutzt werden.
Aus der Praxis ("Accufuser®", medac gmbh, Hamburg) ist eine Flüssigkeitspumpe für medizinische Zwecke bekannt, die einen elastischen Schlauch aufweist, der mit einer Zugangs- und Abgangsleitung versehen ist. Die Abgangsleitung führt zum Patienten, während die Zugangsleitung dem Füllen des elastischen Schlauchs mit einem flüssigen Medikament dient. Durch das Füllen des Schlauchs dehnt sich dieser und entleert sich unter Einwirkung der Rückstellkraft des elastischen Schlauchs und der Schwerkraft der Flüssigkeit. In der Abgangsleitung zum Patienten ist ein Durch- flussbegrenzungsventil angeordnet. Der Schlauch weist ein Volumen zwischen 60 und 100 ml auf. - Eine derartige Pumpe ist recht aufwendig in Betrieb zu setzen, weil der Schlauch beim Bef llen gedehnt werden muss. Da die Förderrate der Flüssigkeit einzig und allein aus dem Rückstellvermögen des elastischen Schlauchs resultiert, lässt sich die Flüssigkeit nur mit geringem Druck ausgeben. Da einzig und allein die elastische Wand des Schlauchs auf die medizinische Flüssigkeit einwirkt, ist nicht sichergestellt, dass die Flüssigkeit mit weitgehend demselben Druck aus dem Schlauch gedrückt wird und sich im übrigen der Schlauch vollständig leert. Das Konstruktionsprinzip dieser Pumpe macht es erforderlich, den Durchflussregulierer zu verwenden.
Aus der Praxis ("SmartDose®", Pro-Med GmbH, Linz, Österreich) ist eine Flüssigkeitspumpe für medizinische Flüssigkeiten bekannt, bei der ein die Flüssigkeit aufiiehmendes Behältnis über einen Kanal mit einem Reaktionsraum in Verbindung steht, in dem eine Kohlendioxidzelle untergebracht ist. Wird diese Zelle aktiviert, entwickelt sich Kohlendioxid, das die im Behälter befindliche Flüssigkeit unter Druck setzt, so dass sie ausgegeben wird. Ein Reduzierventil stellt sicher, dass eine im wesentlichen konstante Flüssigkeitsmenge pro Zeiteinheit aus dem Behälter ausgegeben wird.
Aus der US 5 334 197 ist eine mechanisch betriebene Flüssigkeitspumpe für medizinische Flüssigkeiten bekannt, bei der eine Kammer zur Aufnahme der Flüssigkeit ausschließlich mechanisch beaufschlagt und deren Inhalt hierdurch zur Ausgabe der Flüssigkeit unter Druck gesetzt wird. Die Kammer ist durch eine dünne Wandung und eine dehnbare Wandung gebildet, wobei diese Wan-
dung mit einer Blattfeder verbunden ist. Vor dem Gebrauch der Pumpe wird die Blattfeder in einem Deckel gehalten, der diese somit in einer definierten Form fixiert. Wird der Deckel von der Blattfeder entfernt, schnappt das Federelement in eine Position über, in der es zur elastischen Wandung hin gebogen ist. Hierdurch wird durch die in der Kammer befindliche Flüssigkeit die elastische Wandung gedehnt, und zwar in eine Form, die der Wölbung der übergeschnappten Blattfeder entspricht. Unter dem Druck der gedehnten elastischen Wandung wird die Flüssigkeit aus einer mit der Kammer verbundenen Abgangsleitung ausgegeben, wobei sich die elastische Wandung immer mehr der gewölbten Blattfeder, bis zur vollständigen Entleerung der Kammer annähert. - Eine derartige Flüssigkeitspumpe lässt sich zwar ausschließlich mechanisch betreiben, weist aber eine Viel- zahl von Teilen und einen sehr hohen Herstellungsaufwand auf. Das Anwender-Handling ist recht kompliziert.
Gegenüber dem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine baulich einfach gestaltete und besonders preisgünstig herzustellende mechanisch betriebene Flüssigkeitspumpe zu schaffen. Diese soll universell einsetzbar und hierbei ergonomisch handhabbar sein.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine mechanisch betriebene Flüssigkeitspumpe der eingangs genannten Art, bei der zudem ein erstes Gehäuseteil mit beidseitigen Scharnieren zur Aufnahme eines zweiten Gehäuseteils sowie eines Schließdeckels für das zweite Gehäuseteil vorgesehen ist, femer die Einrichtung zum Ausüben der Druckkraft auf den mindestens einen Beutel den beiden Gehäuseteilen zugeordnet ist.
Eine derartige mechanisch betriebene Flüssigkeitspumpe ist denkbar einfach aufgebaut. Sie weist den mindestens einen Beutel mit der Flüssigkeit auf, der von der Einrichtung zum Ausüben einer Druckkraft auf den Beutel beaufschlagt wird. Das Wesentliche dieser Einrichtung ist darin zu sehen, dass zumindest ein Teilbereich der Einrichtung ein elastisches Element zum Einwirken auf den Beutel aufweist, somit dieses den Beutel von dieser Seite her gegen dessen Gegenauflage drückt. Diese Gegenauflage, allgemein als Element zum Einwirken auf die gegenüberliegende Beutelseite bezeichnet, ist relativ steif ausgebildet, so dass das elastische Element den Beutel gegen dieses Ele- ment drückt. Das elastische Element ist insbesondere zwischen den beiden Gehäuseteilen angeordnet. Es ist aber genauso denkbar, statt des steifen Elementes, ein weiteres elastisches Element vor- zπisehen, womit der Beutel zwischen zwei auseinander gedehnten elastischen Elementen gehalten wäre, die die Tendenz haben, sich aufeinander zu zu entspannen und hierbei Flüssigkeit aus dem Beutel zu drücken.
Durch die besonders einfache Gestaltung der erfindungsgemäßen Flüssigkeitspumpe bietet diese vielfältige Möglichkeiten der Verwendung bzw. Anwendung. Der Anwender kann überall sofort, ohne längere Anlaufzeiten die Pumpe einsetzen. Sie kann vom Anwender tragbar, wie auch statisch benutzt werden, und zwar in allen normalen Lebensbereichen außerhalb, wie innerhalb der Medizin. Sie ist sterilisiert einsetzbar und gewährleistet einen minimalen Bedienungs-/Handlingaufwand. Die Pumpe ist aufgrund der einfachen Konstruktion der wenigen Bauteile kostengünstig herstellbar, was Voraussetzung dafür ist, sie insbesondere in ambulanten und finanzschwachen Märkten einzusetzen. Das geringe Gewicht der Pumpe ermöglicht den Einsatz im Unfall-, Notarzt-, Lazarett- sowie Katastrophenbereich. Die Funktionselemente der Pumpe sind einzeln oder insgesamt austauschbar. Die Pumpe ist für kurze oder lange Förderzeiten geeignet, für offene oder geschlossene Systeme, für ungefüllte oder vorgefüllte Infusionssysteme unterschiedlicher geometrischer Ausführungen, insbesondere auch im Zusammenhang mit der Verwendung als Micropumpe, das heißt Systemen von I bis 10 ml.
Die unterschiedlich großen, bei der Pumpe Verwendung findenden Beutel bzw. die Pumpe selbst können einmal verwendet oder mehrmals wiederverwendet werden. Je nach der gewählten Elastizität des elastischen Elementes lassen sich unterschiedliche Flowraten und Entleerungszeiten erzielen. Das elastische Element ist im Rückstellverhalten so ausgelegt, dass die Flüssigkeit so lange aus dem Beutel ausgedrückt wird, bis das elastische Element an dem weiteren Element zum Einwirken auf die gegenüberliegende Beutelseite anliegt und in diesem Zustand der Beutel geleert ist.
Die erfindungsgemäße Pumpe ist elektroenergetisch unabhängig. Sie kann jederzeit an jedem Ort in Temperaturbereichen von mindestens 10 bis 60° C eingesetzt werden. Die verwendeten Rohstoffe sind ökologisch abbaubar und regenerierbar. Die Pumpe ist damit umweltfreundlich und durch ein- fache konstruktive Gestaltung und Bauart bedingt in kleiner Veipackungsgröße kostengünstig herstellbar und dem Markt anzubieten.
Die Pumpe kann für unterschiedliche Viskositäten verwendet werden, zum Beispiel bei Infusion, enteraler Ernährung, Transfusion usw.. Sie ist in allen Flüssigkeitsanwendungsbereichen kleinerer und mittlerer Fördermengen in kurzen oder langen Zeiten einsetzbar. Die Pumpe kann einfach durch Deaktivieren der Einrichtung zum Ausüben der Druckkraft unterbrochen und bei Bedarf einfach wieder gestartet werden, im Gegensatz zu der Pumpe nach der US 5 334 197, bei der ein umfangreiches Handling notwendig ist. Die Pumpe kann bei Bedarf mit einem wiederverwendbaren elektronischen Signalgeber ausgerüstet werden, der das Ende des Flüssigkeitstransportes oder die Entleerung des Beutels anzeigt.
Die erfindungsgemäße, mechanisch betriebene Flüssigkeitspumpe ist ergonomisch gestaltet und ohne weiteres, nach Einweisung, auch von Laien handhabbar. In der Gebrauchsstellung, bei unten befindlichem ersten Gehäuseteil, wird der mindestens eine Beutel in dieses Gehäuse einge- legt und nach Möglichkeit in diesem fixiert, anschließend wird das über das eine Scharnier mit dem ersten Gehäuseteil verbundene zweite, mittlere obere Gehäuseteil in Richtung des mindestens einen Beutels geklappt, so dass über dieses eine Druckkraft auf den Beutel ausgeübt wird. Schließlich wird der über das andere Scharnier mit dem ersten Gehäuseteil verbundene Schließdeckel eingeklappt, so dass er sich gegen das zweite Gehäuseteil anlegt. In dieser Stellung ist das zweite Gehäuseteil relativ zum ersten Gehäuseteil definiert gehalten. Die definierte Positionierung von zweitem Gehäuseteil und Schließdeckel bei Einwirkung des zweiten Gehäuseteils auf den Beutel könnte grundsätzlich durch Reibschluss zwischen dem ersten Gehäuseteil und dem zweiten Gehäuseteil bzw. dem ersten Gehäuseteil und dem Schließdeckel erfolgen. Vorzugsweise lässt sich der Schließdeckel aber in seiner Schließstellung mit dem ersten Gehäuseteil rastie- ren.
Unter ergonomischen und auch gestalterischen Gesichtspunkten wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Flüssigkeitspumpe in Art einer flachen Muschel gestaltet ist. Diese sollte so ausgebildet sein, dass eine Griffmulde zwischen dem Schließdeckel und dem zweiten Gehäuseteil gebildet ist.
Um eine zusätzliche Drackkraft auf den mindestens einen Beutel auszuüben, sollte im zweiten Gehäuseteil eine Bestandteil der Einrichtung zum Ausüben der Druckkraft bildende Druckplatte gelagert sein, die das Element zum Einwirken auf die gegenüberliegende Beutelseite darstellt. Diese Druckplatte ist vorzugsweise zentral im zweiten Gehäuseteil federgelagert und radial außerhalb der Lagerstelle nachgiebig gestaltet.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Pumpe sind in den Unteransprüchen beschrieben. Diese betreffen insbesondere die Lagerung und Ausbildung der Druckplatte, eine Einrichtung zur Erfassung zumindest eines definierten Füllzustands des mindestens einen Beutels und die Anordnung mehrerer Beutel innerhalb der Pumpe.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren sowie den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzel- merkmalen erfindungswesentlich sind.
In den Figuren ist die Erfindung anhand mehrerer Ausfuhrungsformen dargestellt, ohne hierauf beschränkt zu sein. Es stellt dar:
Figur 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Pumpe, ohne Beutel veranschaulicht,
Figur 2 eine Draufsicht der in Figur 1 gezeigten Pumpe,
Figur 3 einen Schnitt gemäß der Linie rH-IH in Figur 2, allerdings veranschaulicht bei in die Pumpe eingelegtem Beutel, Figur 4 eine Ansicht der Pumpe gemäß Figur 1, allerdings bei aufgeklapptem zweiten Gehäuseteil und aufgeklapptem Schließdeckel,
Figur 5 eine Ansicht der in Figur 4 ohne Beutel dargestellten Pumpe, schräg von oben gesehen (ohne Membranring), Figur 6 eine räumliche Ansicht der in Figur 1 gezeigten Pumpe, schräg von unten gesehen, Figur 7 eine räumliche Ansicht der in Figur 1 gezeigten Pumpe, schräg von oben gesehen,
Figur 8 eine modifizierte Gestaltung der Pumpe, veranschaulicht in einer Schnittdarstellung gemäß Figur 3, Figur 9 eine weitere modifizierte Gestaltung der Pumpe, veranschaulicht in einer Schnittdarstellung gemäß Figur 3, Figur 10 eine Ansicht eines Infusionssystems unter Verwendung der mechanisch betriebenen Flüssigkeitspumpe.
Es wird zunächst bezüglich der ersten Aus-iührungsform der erfindungsgemäßen Pumpe auf die Darstellung der Figuren 1 bis 7 Bezug genommen. Diese Figuren veranschaulichen den grund- sätzlichen Aufbau einer für die Wiederverwertung vorgesehenen Mikropumpe. Obwohl bei dieser Pumpe Flowraten von > 200 ml pro Stunde durchaus denkbar sind, wird als bevorzugtes Anwendungsgebiet eine Flowrate von 0,5 bis 10 ml pro Stunde angesehen.
Die Flüssigkeitspumpe besteht im wesentlichen aus einem ersten, unteren Gehäuseteil 1, einem zweiten, mittleren Gehäuseteil 2 sowie einem dritten, oberen Gehäuseteil, das aufgrund seiner Funktion als Schließdeckel 3 bezeichnet ist. Diese Teile sind als Spritzgussteil aus Kunststoff oder Leichtmetall hergestellt. Das erste Gehäuseteil 1 weist beidseitig Scharniere 4 und 5 zur schwenkbaren Aufnahme von zweitem Gehäuseteil 2 und Schließdeckel 3 auf. Die Schwenkachsen der beiden Scharniere 4 und 5 sind parallel angeordnet.
Das erste Gehäuseteil 1 weist, auf die in Figur 3 bezeichnete Position der Teile 1, 2 und 3 bezogen, einen vom zweiten Gehäuseteil 2 weg gerichteten, gewölbten Abschnitt 6 auf, der eine recht große Kreisöffhung 7 umschließt. Die Wölbung ist auf ihrer dem zweiten Gehäuseteil 2 zugewandten Seite mit nicht näher veranschaulichten Halterippen für das als Elastomermembran 8 ausgebildete elastische Element mit Spannung versehen.
Das zweite Gehäuseteil 2 weist in seinem dem Scharnier 4 zugewandten Bereich einen in Richtung des Abschnittes 6 des ersten Gehäuseteils 1 gerichteten gewölbten Abschnitt 9 und im Bereich des anderen Schamieres 5 einen vom Abschnitt 6 weg gerichteten gewölbten Abschnitt 10 auf. Die Wölbung dieses Abschnittes 10 entspricht der Wölbung eines Abschnittes 11 des Schließdeckels 3, so dass dieser in seiner in Figur 3 gezeigten eingeklappten Stellung flächig am gewölbten Abschnitt 10 des zweiten Gehäuseteils 2 anliegt. Ein unmittelbar an das Scharnier 5 angrenzender ebener Abschnitt 12 des Schließdeckels 3 liegt dabei an einem ebenen Abschnitt 13 des zweiten Gehäuseteils 2 an. hl dieser Schließstellung ist zwischen einer im zweiten Gehäu- seteil 2 federnd gelagerten Druckplatte 14 und dem gewölbten Abschnitt 6 des ersten Gehäuseteils 1 ein Raum zur Aufnahme eines Beutels 15 gebildet, der mit einem im Wege einer Infusion zu applizierenden Medikament gefüllt ist. Die vom Beutel 15 aufgenommene Flüssigkeit ist mit der Bezugsziffer 16 bezeichnet.
Die Druckplatte 14 ist über einen zentralen Ansatz 17 in einem hülsenförmigen Ansatz 18 des zweiten Gehäuseteils 2 gegen einen Anschlag verschieblich gelagert. Hierzu weist der Ansatz 18 im Bereich seines freien Endes eine Verjüngung auf, mit der eine radial über den Ansatz 17 stehende, mittels einer Schraube 19 befestigte Scheibe 20 zusammenwirkt. Den zylindrischen Ansatz 18 umgibt mit Spiel eine Spiraldruckfeder 21, die sich im Bereich des gewölbten Abschnit- tes 10 des zweiten Gehäuseteils 2 und an der Druckplatte 14 abstützt, somit die Druckplatte 14 in Richtung der Membran 8 vorspannt. Die Druckplatte 14 weist im wesentlichen Kreisquerschnitt auf und ist mit radial angeordneten, sich bis zum äußeren Rand der Druckplatte 14 erstreckenden Schlitzen 32 versehen. Auch die Druckplatte 14 besteht aus Kunststoff oder Federstahl.
Die Elastomermembran ist in einen Haltering 22 integriert, so dass diese nach Verschleiß ausgetauscht werden können.
Unter dem Schließdeckel 3 sind beidseitig Rastrippen 23 vorgesehen, die in der Schließstellung des Schließdeckels 3 mit Halterippen 24 am ersten Gehäuseteil 1 zusammenwirken. Das erste Gehäuseteil 1 weist femer beidseitige Einhängehaken 25 für den oder die beiden Infusionsbeutel
15 bzw. bei noch näher zu beschreibender Doppelinfusion für die Infusionsbeutel auf. Im Bereich des der Beutelaufhängung abgewandten Endes des jeweiligen Beutels weist das erste Gehäuseteil 1 beidseitig Klemmrippen 26 für den jeweiligen --nfusionsbeutelschlauch 27 auf. Im Randbereich des ersten Gehäuseteils 1 sind schließlich beidseitig Ausgangsnuten 28 für die Schläuche vorgesehen.
Die Ausführungsform gemäß der Figur 8 unterscheidet sich von derjenigen nach den Figuren 1 bis 7 dadurch, dass zwischen dem gewölbten Abschnitt 10 des Schließdeckels 3 und der Druckplatte 14, zwischen der Feder 21 und den Abschnitt 13 der Schließplatte 3 eine Einrichtung 29 für die elektrische Wegabfragung und Alarmgebung kurz vor Lifusionsende positioniert ist. Diese Einrichtung ist vorzugsweise batteriebetrieben und erfasst die Verschiebung der Druckplatte 14 unter Einwirkung der Feder 21 in Richtung der Elastomermembran 8.
Die Ausführungsform gemäß der Figur 9 veranschaulicht die Anordnung zweier Beutel 15, die nebeneinander liegend zwischen der Drackplatte 14 und der Elastomermembran 8 angeordnet sind. Dies ermöglicht eine Parallelinfusion, wobei der eine Beutel 15 das eine flüssige Medikament, der andere Beutel 15 das zweite flüssige Medikament aufnimmt.
Die erfindungsgemäße Pumpe kann auf einfache Art und Weise gehandhabt werden: Ausgehend von der in Figur 4 gezeigten aufgeklappten Stellung wird in das erste Gehäuseteil 1 der Haltering 22 mit der Elastomermembran 8 eingelegt, auf diesen der Beutel 16 bzw. die Beutel 16 platziert und hierbei der jeweilige Beutel in einen Einhängehaken 25 eingehängt. Der vom Beutel 15 abgehende Schlauch 27 wird zwischen die Klemmrippen 26 geklemmt und im Bereich der Ausgangsnut 28 aus dem ersten Gehäuseteil 1 herausgeführt. Dann wird das zweite Gehäuseteil 2 mit der Druckplatte 14 auf den bzw. die Beutel 15 geklappt und schließlich der Schließdeckel 3 in die in Figur 3 gezeigte Schließstellung überführt, in der die Rastrippen 23 und Halterippen 24 rastieren. In der Schließstellung des Schließdeckels 3 übt die Drackplatte 14 Druck auf die im Beutel 15 befindliche Flüssigkeit 16 aus und es ist überdies die Elastomermembran 8 in die relativ große Öffnung 7 des gewölbten Abschnittes 6, der eine Stütz- und Schutzfunktion gegen Ver- formung und Beschädigung der Membran und des Medikamentenbeutels hat, gedehnt. Mit zunehmender Entleerung des Beutels 15 bewegen sich die Druckplatte 14 und die Elastomermembran 8 aufeinander zu. Ist der Beutel 15 bzw. sind die Beutel 15 weitgehend entleert, ist es, um den bzw. die Beutel aus der Pumpe zu entnehmen, nur erforderlich, die Schließplatte 3 im Bereich der gebildeten Griffmulde 30 zu ergreifen und vom zweiten Gehäuseteil 2 weg zu schwenken, wobei die Rastverbindung mit dem zweiten Gehäuseteil 2 aufgehoben wird. Es kann
dann das zweite Gehäuseteil 2 in seine geöffnete Stellung überführt und der bzw. die Beutel 15 aus dem ersten Gehäuseteil 1 entnommen werden.
Die Figur 10 zeigt ein Infusionssystem unter Verwendung der erfindungsgemäßen, in den vorhe- rigen Figuren veranschaulichten Flüssigkeitspumpe 33. Die Abgangsleitung 34 des in das Gehäuse der Flüssigkeitspumpe 33 eingelegten Beutels 15 ist über einen Schlauch 35 mit einem Y- Stück 36 verbunden, das die Funktion einer Zuspritzstelle aufweist und zuspritzseitig einen Schlauchanschluss 37, ein Filterventil 38 und einen Verschlusskonus 39 aufnimmt. Der Hauptdurchgang des Y-Stückes 36 ist über einen Schlauch 40, dem ein Klips 41 zugeordnet ist, mit einem Luft- und Partikelfϊlter 42 verbunden. Diesen verbindet ein weiterer Schlauch 43 mit einem Luer-Lock- Verbinder 44, mit dem ein Flowratenregulierventil 45 verbunden ist.