Airbagvorrichtung und Betriebsverfahren dafür
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Airbagvorrichtung, die eine rückziehbare Abdeckklappe oder Abdeckeinrichtung enthält, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Betriebsverfahren für eine solche Airbagvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 19.
Die auf den vorliegenden Erfinder zurückgehenden älteren deutschen Patentanmeldungen 197 12 782.7, 197 26 878.1 und 197 33 896.8, europäische Patentanmeldung 98 10 55 51.0, internationalen Patentanmeldungen PCT/DE 99/01564 und PCT/DE 00/02892 sowie Gebrauchsmusteranmeldungen 298 08 317.5, 298 09 554.8, 298 19 165.2, 298 20 722.2, 29905 000.9, 299 05 919.7, 299 07 102.2, 299 08 946.0, 299 10 059.6 und 299 13 628.0 befassen sich allgemein mit einer Airbagvorrichtung sowie einem Auslöseverfahren dafür, je- weils mit zurückziehbaren Airbagdeckeln. Auf die entsprechenden diesbezüglichen Grundsätze und Ausgestaltungsmöglichkeiten wird hiermit zur Vermeidung von bloßer Wiedergabe in den vorliegenden Unterlagen verwiesen, so dass die vollständigen Offenbarungsgehalte dieser älteren Anmeldungen hiermit durch die Bezugnahmen vollumfänglich in die vorliegenden Unterlagen aufgenommen sind.
Solche Airbagklappen oder allgemein Abdeckeinrichtungen werden mittels einer separaten Mechanik in z.B. ein Modulgehäuse der Airbagvorrichtung zurückgezogen, bevor der Airbag aus der Armaturentafel austritt, hinter der die Airbagvorrichtung angeordnet ist. Sinn und Zweck von Airbagklappen, die in das Modul hineingezogen werden, wurden vom vorliegen- den Erfinder z.B. in der älteren Europäischen Patentanmeldung EP 0867346 A 1 umfassend beschrieben, was in die vorliegenden Unterlagen hiermit durch Bezugnahme zur Vermeidung von bloßen Wiederholungen vollumfänglich aufgenommen ist. Die grundsätzliche Idee der Erfindung ist, daß nicht mit dem Airbag direkt, sondern über Hilfsmittel die jeweilige Verkleidung entfernt wird. Hierdurch wird erreicht, daß der Airbag mit niedrigerem Druck nicht aggressiv und damit nicht verletzungsgefährdend austreten kann.
Mit der vorliegenden Erfindung wird das Ziel verfolgt und erreicht, platzsparende und einfache Ausgestaltungsmöglichkeiten einer Airbagvorrichtung gemäß den und bezüglich der vorstehend genannten älteren Anmeldungen zu schaffen.
Dieses Ziel wird durch die Schaffung und den Betrieb von vorteilhaften Mechanismen und -antrieben zur Öffnung von Airbagklappen erreicht.
Insbesondere schafft die vorliegende Erfindung eine Airbagvorrichtung mit einem Gasgenerator und einem Gassack zur Unterbringung hinter wenigstens einer Abdeckeinrichtung, die bei Auslösung der Airbagvorrichtung mittels Antriebseinrichtungen aus einer in eine Fahrzeugverkleidung integrierten Schließlage so in eine Offenlage dahinter bewegbar ist, dass sie dabei zumindest nicht wesentlich über die Fahrzeugverkleidung zu einem Insassen hin vorsteht, wobei ferner die Antriebseinrichtungen wenigstens einen Rollkolben enthalten, der durch Beaufschlagung mit Druckgas in einem Führungsraum längs eines Rollweges aus einer Ausgangsla- ge in eine Endlage rollbar ist und dabei ggf. die Abdeckeinrichtung aus der Schließlage in die Offenlage mitnimmt.
Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass der Führungsraum einen ringartigen oder teilringartigen Querschnitt hat, und/oder dass der Rollkolben eine Kolbenverzahnung zum Abrollen während seiner Bewegung auf einer passend gezahnten Oberfläche innerhalb des Führungsraumes längs des Rollweges aufweist.
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass Leitungseinrichtungen enthalten sind, mittels denen bei Auslösung der Airbagvorrichtung Druckgas aus dem Gasgenerator zuerst zur Beaufschlagung des Rollkolbens in den Führungsraum geleitet und erst nachdem der Rollkolben zumindest aus seiner Ausgangslage, vorzugsweise in eine vorbestimmte Position gerollt wurde, auch in den Gassack geleitet wird. Vorzugsweise sind dabei die Leitungseinrichtungen so ausgelegt, dass Druckgas aus dem Gasgenerator erst dann in den Gassack geleitet wird, wenn der Rollkolben seine Endlage erreicht hat.
Eine andere bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, dass der Führungsraum Bestandteil eines Gasgeneratorgehäuses und/oder eines Airbaggehäuses zur Unterbringung des Gassackes ist.
Vorzugsweise sind Zugeinrichtungen vorgesehen, die einerseits im Bereich axialer Enden des
Rollkolbens an letzterem angreifen und andererseits mit der Abdeckeinrichtung verbunden sind. Dabei kann ferner vorgesehen sein, dass ein Aufhahmeraum sowohl zur Führung der Zu-
geinrichtungen vom Rollkolben weg zur Abdeckeinrichtung hin, als auch zur Unterbringung der Abdeckeinrichtung in ihrer Offenlage vorgesehen ist, und/oder dass die Zugeinrichtungen unter Verwendung von Abdichtungen aus dem Führungsraum herausgeführt sind.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn zur Leitung von Druckgas vom Gasgenerator zum Gassack ein Gaskamin vorgesehen ist, wobei bevorzugt der Führungsraum des Rollkolbens zwischen dem Gasgenerator und dem Gaskamin liegt.
Bei einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Airbagvorrichtung ist vorgesehen, dass das Gasgeneratorgehäuse und/oder das Airbaggehäuse und/oder der Führungsraum und/oder der Aufhahmeraum und/oder der Gaskamin zumindest im wesentlichen aus einem Strangpreßprofil oder mehreren Strangpreßprofilen bestehen/besteht, wobei vorzugsweise mindestens zwei der genannten Komponenten und insbesondere alle genannten Komponenten zumindest im wesentlichen integral ausgebildet sind. Dabei kann ferner jedes Strangpreßprofil an seinen axialen Enden mittels Stirnblechen abgeschlossen sein.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass eine Mehrzahl von Abdeckeinrichtungen vorgesehen ist, und dass die Antriebseinrichtungen für jede Abdeckeinrichtung einen Rollkolben enthalten. Dabei ist es bevorzugt, dass für jeden Rollkolben ein separater Füh- rungsraum vorgesehen ist, und/oder dass zwei Abdeckeinrichtungen und zwei entsprechende Rollkolben vorgesehen sind, die zur Bewegung in gegensätzliche Richtungen ausgelegt sind.
Die vorstehenden Varianten der Erfindung lassen sich in Verbindung mit den Ausführungen mit Leitungseinrichtungen derart weiterbilden, dass die Leitungseinrichtungen derart ausge- legt sind, dass erst dann, wenn jeder vorgesehene Rollkolben zumindest aus seiner Ausgangslage, vorzugsweise in eine vorbestimmte Position, besonders bevorzugt in seine Endposition gerollt wurde, Druckgas auch in den Gassack geleitet wird.
Vorzugsweise ist außerdem jede Abdeckeinrichtung aus einem zumindest im wesentlichen formstabilen Airbagdeckel gebildet.
Die vorliegende Erfindung schafft auch ein Betriebsverfahren für eine Airbagvorrichtung, wobei wenigstens eine Abdeckeinrichtung für einen Gasgenerator und einen Gassack bei Auslösung der Airbagvorrichtung mittels Antriebseinrichtungen aus einer in eine Fahrzeugverklei- düng integrierten Schließlage so in eine Offenlage dahinter bewegt wird, dass sie dabei zumindest nicht wesentlich über die Fahrzeugverkleidung zu einem Insassen hin vorsteht, und wobei ein Rollkolben in einem Führungsraum mit Druckgas beaufschlagt wird, so dass er
längs eines Rollweges aus einer Ausgangslage in eine Endlage gerollt wird und dabei die Abdeckeinrichtung aus einer Schließlage in eine Offenlage mitnimmt.
Dieses Betriebsverfahren für eine Airbagvorrichtung läßt sich dadurch weiterbilden, dass der Rollkolben mittels Druckgas aus dem Gasgenerator beaufschlagt wird, und dass Druckgas erst dann in den Gassack geleitet wird, nachdem der Rollkolben zumindest aus seiner Ausgangslage, vorzugsweise in eine vorbestimmte Position, insbesondere in seine Endlage gerollt wurde, und/oder dass eine Mehrzahl von Abdeckeinrichtungen mittels einer entsprechenden Anzahl von Rollkolben bei Auslösung der Airbagvorrichtung aus ihren Schließlagen in ihre Offenla- gen bewegt werden, wobei vorzugsweise zwei Abdeckeinrichtungen mittels zwei entsprechenden Rollkolben, die sich bei Beaufschlagung mit Druckgas in gegensätzliche Richtungen bewegen, bei Auslösung der Airbagvorrichtung aus ihren Schließlagen in ihre Offenlagen bewegt werden, nachdem beide Rollkolben ihre Endlagen erreicht haben.
Soweit in den vorliegenden Unterlagen zur Erläuterung der Erfindung auf eine Beifahrer- Airbagvorrichtung Bezug genommen wird, die als Airbagmodul mit rückziehbarem Airbagdeckel ausgestaltet ist, dient dies nur der exemplarischen Darstellung. Die Erfindung ist nicht auf Anwendungen bei Beifahrer- Airbagvorrichtungen beschränkt, sondern kann auch bei anderen Airbagvorrichtungen als Beifahrer- Airbagvorrichtungen mit Vorteil eingesetzt werden.
Allgemein wird durch die Erfindung eine Airbagvorrichtung mit wenigstens einer Abdeckeinrichtung, hinter der in einer Schließlage ein sich durch Gasfüllung ausbreitender Gassack untergebracht ist und die zum Freigeben der Ausbreitung des Gassackes mittels einer Steuerung aus der Schließlage in eine Offenlage bewegbar ist, wobei die Steuerung Gaserzeugungsein- richtungen und Mechanikeinrichtungen als Antriebsmittel für die Verstellung der Abdeckeinrichtung aus der Schließlage in die Offenlage enthält, und ein entsprechendes Betriebsverfahren dafür geschaffen.
Anhand der nachfolgend beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs- und Anwendungsbeispiele wird die Erfindung lediglich exemplarisch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein erstes Ausfuhrungsbeispiel einer Airbagvorrichtung,
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch ein zweites Ausfuhrungsbeispiel einer Airbagvorrichtung,
Fig. 3 einen schematischen teilweisen Längsschnitt gemäß den Schnittangaben A - B - C - D in der Fig. 1,
Fig. 4 und 5 einen schematischen Längsschnitt durch ein drittes Ausfuhrungsbeispiel einer Airbagvorrichtung, wobei die Lage je eines Rollkolbens und einer Airbagklappe vor (Fig. 5) und nach einer Auslösung der Airbagvorrichtung (Fig. 4) gezeigt ist, und
Fig. 6 und 7 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung aus den Fig. 4 und 5 zur Verdeutlichung von Einzelheiten.
Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren und Abbildungen der Zeichnungen bezeichnen gleiche oder ähnliche oder gleich oder ähnlich wirkende Komponenten. Anhand der Darstellungen in der Zeichnung werden auch solche Merkmale deutlich, die nicht mit Bezugszei- chen versehen sind, unabhängig davon, ob solche Merkmale nachfolgend beschrieben sind oder nicht. Andererseits sind auch Merkmale, die in der vorliegenden Beschreibung enthalten, aber nicht in der Zeichnung sichtbar oder dargestellt sind, ohne weiteres für einen Fachmann verständlich.
Einzelne Merkmale, die im Zusammenhang mit konkreten Ausfuhrungsbeispielen angeben und/oder dargestellt sind, sind nicht auf diese Ausführungsbeispiele oder die Kombination mit den übrigen Merkmalen dieser Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern können im Rahmen des technisch Möglichen, mit jeglichen anderen Varianten, auch wenn sie in den vorliegenden Unterlagen nicht gesondert behandelt sind, kombiniert werden.
In der Fig. 1 ist eine Airbagvorrichtung 1 in Form eines Airbagmoduls 101 gezeigt, das ein Gehäuse 102 hat, welches in heute u.a. üblicher Weise im wesentlichen aus einem "Strangpreßprofil" 2 hergestellt wurde, so dass auf diese Fertigungsmethodik und Bauweise als solche nicht gesondert eingegangen wird. Bei dieser Bauform beinhaltet das Airbagmodul 101 zu- sätzlich einen Zylinder 3 und einen diesen umgebenden Teilzylinder 104, zwischen denen ein
Führungsraum 103 gebildet ist, in dem ein Rollkolben 4 als Bestandteil von Antriebseinrichtungen 41 für eine Airbagabdeckung (nicht gezeigt) läuft. Der Rollkolben 4 wird in dem teilringartige Führungsraum 103 zwischen dem Zylinder 3 und dem Teilzylinder 104 von dem Gasgenerator 5 bei dessen Zündung durch einen Gasdurchgang 6 mit Druck beaufschlagt, so dass auch der Gasgenerator 5, der mit seinem Gehäuse 51 innerhalb des Zylinders 3 untergebracht ist, Bestandteil der Antriebseinrichtungen 41 ist. Es könnte aber auch ein gesonderter Gasgenerator oder eine andere Antriebsart verwendet werden.
Der Rollkolben 4 besteht ebenso wie auch das gesamte Modulgehäuse aus einem stangenartig hergestellten Strangpreßprofil 8 mit einer Kolbenverzahnung 7. Das Strangpreßprofil 8 des Rollkolbens 4 dreht sich bei Druckbeaufschlagung um eine Achse 109, die an den Enden des Rollkolbens durch je einen Bolzen 9 verläuft, an dem auch Zugseile oder allgemein Zugeinrichtungen 10 als Bestandteil der Antriebseinrichtungen 41 befestigt sind. Der Rollkolben 4 ist in der Fig. 1 rechts in einer Ausgangsstellung oder -läge 11 (vor dem Auslösen des Gasgenerators 5) und links in einer Endstellung oder -läge 12 (an einer Weg-Endbegrenzung, wie z.B. einem Anschlag 112) gezeigt. Der Rollkolben 4 rollt mit der Kolbenverzahnung 7 paral- lel durch den Führungsraum 103, geführt durch den Teilzylinder 104. hu Bereich des Teilzy- linders 104 ist an der Außenseite des Zylinders 3 eine Führungsverzahnung 13 vorgesehen, in die die Verzahnung 7 des Rollkolbens 4 eingreift. Die Kolbenverzahnung 7 und die Führungsverzahnung 13 garantieren einen einwandf eien klemmfreien Lauf des Rollkolbens 4, auch bei unterschiedlichem Kraftbedarf der aufgesteckten Zugseile 10. Es ist nicht erforderlich, dass die Verzahnungen 7 und 13 über die gesamte Länge des Rollkolbens 4 vorgesehen sind, sondern auch beispielsweise zwei Bereiche jeweils an der Außenseite des Zylinders 3 längs des Rollweges 100 des Rollkolbens 4 und entsprechend an letzterem können eine verklemmungs- freie Führung sicherstellen.
Die Zugseile 10 werden mittels einer Abdichtung 14 aus dem Führungsraum 103 zwischen dem Zylinder 3 und dem Teilzylinder 104 herausgeführt, um das Generatorgehäuse 16 herumgeleitet und in eine Deckeltasche 115 als Aufhahmeraum 15 eingeführt. Dort werden die Zugseile 10 mit dem Airbagdeckel oder allgemein einer Airbagabdeckung (nicht gezeigt) verbunden.
Die Deckeltasche 115 ist ebenso Bestandteil des Strangpreßprofiles 2, wie ein alternativ in diesem Fall einseitig integrierter Gaskamin 17. Die einseitige Anordnung des Gaskamines 17 läßt eine einfache Anordnung einer Airbagfaltung 118 eines Airbags oder Gassackes 18 zu, der innerhalb eines Airbaggehäuses 181 vor einer Auslösung der Airbagvorrichtung 1 unterge- bracht ist. Der Gaskamin 17 ist durch einen Gasdurchgang 19 mit dem Führungsraum 103 in dessen Bereich nahe der Endlage 12 des Rollkolbens 4 verbunden. Der Gasdurchgang 19 mündet so in den Führungsraum 103, dass nur wenn der Rollkolben 4 in seine Endstellung 12 gerollt ist, ist ein Gasdurchtritt aus dem Führungsraum 103 durch den Gasdurchgang 19 in den Airbag 18 möglich. Diese Steuerung in Form von Leitungseinrichtungen 119, die den Gas- durchgang 19 und dessen Anordnung innerhalb des Führungsraumes 103 bezüglich des Rollweges 100 enthalten, ist einer der Grundgedanken der vorliegenden Erfindung und auch für
sich betrachtet eigenständig schutzfähig und -würdig. In den Stirnwänden 201 ist eine Gleitrampe 20, in diesem Falle für einen Airbagdeckel (nicht gezeigt), integriert.
Die Darstellung der Fig. 1 betrifft ein Airbagmodul 101 für einen rückziehbaren Airbagdeckel (nicht gezeigt), bei dem alle notwendigen Baueinheiten in einem Strangpreßprofil kostengünstig und platzsparend integriert sind.
Die Fig. 2 zeigt die Ausfuhrung nach der Fig. 1, jedoch für den Einzug einer doppelten Air- bagklappe (nicht gezeigt). Hierzu wird die Gleitrampe 20 in der in den Fig. 2 gezeigten Weise ausgebildet. Beidseitig am Airbagmodul 101 sind Deckeltaschen 115 vorgesehen und am Rollkolben 4 werden außer den beiden Zugseilen 10 weitere zwei Zugseile 10 je in einem Bowdenzug 21 untergebracht.
Die Bowdenzüge 21 dienen der Umleitung von zwei Zugseilen 10 um 180° in eine der Dek- keltaschen 115.
Die Fig. 3 zeigt im Abschnitt den Schnitt A - B - C - D von Fig. 1. Hier ist insbesondere nochmals die Ausführung des "Rollkolbens" 4 veranschaulicht. Die Zugseile 10 sind auf dem Bolzen 9 mittels Schlaufen 21 aufgesteckt. Die Schlaufen 21 sind rundum formschlüssig in glei- eher Größe wie der Rollkolben 4 ausgeführt. Evtl. wird hier mit einem Dichtmittel, wie rechteckig geformtem, angespritztem oder eingelegtem Thermoplast nachgeholfen, um ein Abdichten zu erreichen. Die Schlaufen 21 der Zugseile 10 werden mit auf den Bolzen 9 aufzustek- kenden Segmenten des Rollkolbens 4 derart umgeben, dass der Führungsraum 103 formschlüssig und dichtend ausgefüllt ist. Die Rollkolben 4 sind alternativ aus Strangpreßprofil oder auch aus Thermoplast, wie z.B. POM, hergestellt. Alternativ ist bei Weichthermoplasten auch ein größerer, elliptisch zusammengedrückter Rollkolben 4 denkbar, wodurch eine bessere Abdichtung in Abhängigkeit vom Anwendungsfall erreicht werden kann.
Weiter zeigt die Fig. 3 eine Befestigung 22 von Stirnblechen 23 und wieder deren Befestigung 24 an einem Abstützkasten 25 einer Armaturentafel 26. Die Stirn- oder Abstützbleche 23 sind mit einer Gleitrampe 20 versehen.
Ebenso gezeigt ist in der Fig. 3 die Anordnung von Einschnitten 28 eines Gewebes 29 der Zugseile 10 und eines Anbindebleches 29 an der Armaturentafel 26. Das Anbindeblech 29 verbindet alternativ, wie in der Fig. 3 gezeigt ist, das Gewebe 29 mit den Zugseilen 10 und wird gefaltet verclincht, wie bei dem Bezugszeichen 30 angegeben und gezeigt ist.
Die Fig. 4 sowie die Fig. 5 zeigen die vorher geschilderte Erfindung mit beidseitig vom Generatorgehäuse 16 "gegenläufig" laufenden Rollkolben 4.
Die Fig. 4 (Rollkolben 4 links der Mittelachse zusammen mit der Airbagklappe oder Abdeck- einrichtung 31 in einer Offenlage 31a rechts in der Abbildung) zeigt die Endstellung 12 des Rollkolbens 4, und die Fig. 5 (Rollkolben 4 rechts der Mittelachse zusammen mit der Airbagklappe oder Abdeckeinrichtung 31 in einer Schließlage 3 lb links in der Abbildung) zeigt die Ausgangsstellung 11 des Rollkolbens 4. Auch diese Anordnung beruht auf dem Gedanken, dass die Rollkolben 4 zuerst Airbagdeckel 31 in die Deckeltaschen 115 ziehen müssen, bevor sie den Gasdurchgang 19 freigeben.
Sollte es sich in der Praxis ergeben, dass ein Rollkolben 4 bereits den Gasdurchgang 19 freigibt, bevor der zweite Rollkolben 4 den daran angeschlossenen Airbagdeckel 31 in die zugehörige Deckeltasche 115 hineingezogen hat, sind folgende Maßnahmen vorteilhaft, die in der vergrößerten Detailansicht aus den Fig. 4 und 5 in den Fig. 6 und 7 verdeutlicht sind.
Die Fig. 6 und 7 zeigen im Ausschnitt vergrößert zwei Schieber 32 und 35. Diese Schieber 32 und 35 sind jeweils ein Blech mit Gasdurchgangslöchern bzw. Verhinderung des Gasdurchgangs und selbst Bestandteil der Leitungseinrichtungen 119. Die Fig. 6 zeigt, wie der Rollkol- ben 4 über einen Mitnehmer 33 den Schieber 32 so schiebt, dass links und rechts eines Anschlages 34 dieser Schieber 32 einem Gasdurchfluß 36 nichts mehr in den Weg legt. Öffnungen 37 stehen auf offen. Der Gasdurchfluß 36 insgesamt bleibt jedoch so lange geschlossen, bis auch der gegenüberliegende Schieber 35 mittels des Rollkolbens 4 in Endstellung geschoben worden ist. Die Schieber 32 und 35 bewegen sich dabei in im Strangpreßprofil 2 vorgese- henen Schlitzen 38. Das ist eine sogenannte mechanische "UND"-Schaltung. Nur wenn beide
Schieber 32 und 35 in Endstellung, d.h. die Airbagdeckel 31 eingezogen in die jeweiligen Deckeltaschen 115 oder Aufhahmeräume 15, sind, ist ein Gasdurchgang 39 in den Gaskanal 17 bzw. Airbag 18 möglich.
Eine weitere Eigenart der Erfindung ist der hier mittig angeordnete Gaskamin 17 als Teil des
Strangpreßprofiles 2. Da der Airbag (nicht gezeigt) jedoch dann um den Gaskamin 17 herum liegen muß, müssen letzterer stirnseitig abgefräst und das entstehende Loch z.B. mit einem in das Strangpreßprofil einzuschiebenden Abdeckblech 40 abgedeckt werden.
Vorteil der Erfindung ist die Integration aller Anforderungen der Airbagvorrichtung 1 oder des Airbagmodules 101 für einziehbare Airbagdeckel in ein jeweils einziges Strangpreßprofil.
Die Rollkolben 4 lassen eine gerade Führung der/der Zugseile(s) 10 zu. Insgesamt ergeben sich Platz- und Kostenvorteile.
Die Erfindung ist anhand der Ausfuhrungsbeispiele in der Beschreibung und in den Zeichnun- gen lediglich exemplarisch dargestellt und nicht darauf beschränkt, sondern umfaßt alle Variationen, Modifikationen, Substitutionen und Kombinationen, die der Fachmann den vorliegenden Unterlagen insbesondere im Rahmen der Ansprüche und der allgemeinen Darstellungen in der Einleitung dieser Beschreibung sowie der Beschreibung der Ausfuhrungsbeispiele und deren Darstellungen in der Zeichnung entnehmen und mit seinem fachmännischen Wissen so- wie dem Stand der Technik insbesondere unter Einbeziehung der vollständigen Offenbarungsgehalte der am Anfang dieser Beschreibung angegebenen älteren Anmeldungen kombinieren kann. Insbesondere sind alle einzelnen Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung und ihrer Ausfuhrungsbeispiele kombinierbar.