Fahrzeuqrad, insbesondere für einen Pkw
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugrad, wie es insbesondere für einen Pkw eingesetzt werden kann. Letztendlich ist die Erfindung aber auf sämtliche Arten von luft- bzw. gasgefüllten Bereifungen anwendbar, insbesondere solche, wie sie beispielsweise bei Pkws, Lkws, Motorrädern, Fahrrädern etc. Verwendung finden.
Mit dem Wunsch nach steigendem Fahrkomfort bei Kraftfahrzeugen kommt in zunehmendem Maße auf die Fahrzeugindustrie die Forderung zu, den Körperschall zu dämpfen, der beim Abrollen der Reifen entsteht und über die Räder, die Achsen, die Achsaufhängung und das Chassis auf den Fahrzeuginnenraum einwirkt.
Aus WO-A-99/55542, DE-A-198 19 128, DE-A-44 00 912 und EP-A-0 029 120 ist es bekannt, auf der Außenseite der Felge bzw. in Innenraum des Reifens schallabsorbierendes Material anzuordnen. Sofern es sich im Stand der Technik hierbei um Fasern handelt, sind diese nach Art eines Knäuels angeordnet und ineinander geschlungen innerhalb einer perforierten Hülle untergebracht, die sich ringförmig um die Felge erstreckt und in den Innenraum des Rades vorsteht (siehe z.B. Fign. 5 und 6 von EP-A-0 029 120). Schließlich ist aus DE-A- 38 23 157 ein mit Flockfasern beflocktes Flächengebilde bekannt, das unter anderem zu Schallisolationszwecken eingesetzt werden kann.
Auch wenn die bekannten Fahrzeugräder aufgrund des Einbringens schallabsorbierender Materialien gute Schalldämpfungseigenschaften aufweisen, so weisen diese bekannten Systeme den Nachteil auf, dass sich das Schallabsorptionsmaterial und der Reifen auf der Felge nur mit relativ großem Aufwand montieren lassen. Bei den bekannten Fahrzeugrädern ist weiterhin ein Nach-
teil, dass diese Materialien den mechanischen Anforderungen des Systems Rad nicht mit ausreichender Sicherheit genügen. Position und Lage der eingebrachten Materialien sind nicht sicher, sie können so Unwuchten verursachen. Außerdem sind diese Systeme relativ schwer und erhöhen so die ungefederten Radmassen, was nicht wünschenswert ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugrad mit einem Schallabsorptionsmaterial zu schaffen, bei dem sich der Reifen bei Anordnung dieses Materials problemlos aufziehen und abnehmen lässt, und zwar ohne dass dabei das Schallabsorptionsmaterial beschädigt wird und damit seine Schallabsorptionseigenschaften beim Betrieb des Rades und die Funktionstüchtigkeit des Rades beeinträchtigt sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Fahrzeugrad, insbeson- dere für ein Kraftfahrzeug, wie einen Pkw, vorgeschlagen, wobei das Fahrzeugrad versehen ist mit einer Radscheibe zur Anbringung an einer Drehachse, einer Felge, die eine mit der Radscheibe verbundene Wandung mit einer der Radscheibe abgewandten Außenseite aufweist, und - einem luftschallabsorbierendem Fasermaterial, das auf der Außenseite der
Felge angeordnet ist, wobei das Fasermaterial eine auf der Außenseite der Felge aufliegende Trägerschicht aufweist, die eine der Außenseite der Felge zugewandte Unterseite und eine dieser abgewandte Außenseite aufweist, von der die Fasern abstehen, und wobei die Trägerschicht an der Außenseite der Felge gehalten ist und wobei die Trägerschicht des Fasermaterials innerhalb eines gegenüber angrenzenden Teilen der Umfangsfiäche der Außenseite vertieften Bereichs der Wandung der Feld angeordnet ist, der eine Bodenfläche aufweist, an der die Trägerschicht festgelegt ist.
Jedes Fahrzeugrad weist eine Felge auf, die der Aufnahme und Halterung eines Reifens dient. Die Felge selbst ist über die sogenannte Radscheibe mit der Drehachse verbunden. Radscheibe und Felge bestehen im allgemeinen aus Metall bzw. -legierung (Stahl oder Leichtmetall). Erfindungsgemäß wird auf der Außenseite der Felge, die bei auf der Felge aufgeschobenem Reifen dem Reifeninnern zugewandt ist, ein luftschallabsorbierendes Fasermaterial angebracht, und zwar innerhalb einer in der (Umfangs-)Wandung eingebrachten Vertiefung des Tiefbett-Bereichs, der zwischen den sogenannten Innen- und Außenhumpen angeordnet ist. Diese Vertiefung weist eine Bodenfläche auf, die zur Innen- und/oder Außenseite der Felge hin ansteigt. Die vertiefte Bodenfläche kann schräg oder koaxial zur Rotationsachse verlaufen. Im letztgenannten Fall ist die Bodenfläche also eine Zylinderfläche, was sich im Hinblick auf die Applikation des Fasermaterials als Streifen vorteilhaft auswirkt. Die Vertiefung kann stufenförmig ausgebildet und/oder durch innen- und außenlie- gende wulstartige Erhöhungen begrenzt sein, die zusätzlich zu den Humpen innerhalb des Tiefbett- Bereichs der Wandung der Felge ausgebildet sind. Das Fasermaterial sollte mechanisch stabil und temperaturbeständig sowie zuverlässig an der Felge befestigt sein, um den mechanischen Beanspruchungen (Fliehkräfte beim Betrieb des Rades und Scherkräfte beim Montieren und De- montieren des Reifens) und den Temperatureinflüssen (im Reifeninnern und an der Felge können Temperaturen zwischen minus 40 °C und plus 120 °C auftreten) standzuhalten.
Das Fasermaterial weist dabei eine Trägerschicht auf, die vorzugsweise in Form eines Streifens um die Felge herum gelegt und an der Felge befestigt ist. Von dieser Trägerschicht stehen Fasern ab, die in Form von Schlingen ausgebildet oder mit freien der Trägerschicht abgewandten Enden versehen sind. Als Fasermaterial eignet sich insbesondere Schiingenware, Plüschware, Einzelfasern, Garne (gedrehte Fasern) oder Vliesmaterial, deren Fasern in der Träger- schicht eingebettet sind.
Um die von dem Fahrzeugrad gebildete "drehende Masse" trotz Aufbringung des luftschallabsorbierenden Material so gering wie möglich zu halten, ist es von Vorteil, wenn das luftschallabsorbierende Fasermaterial leichtgewichtig ist. Hier bietet sich insbesondere Kunstfasermaterial (Polyamid, Polyacryl, Polyester, PP, Viskose) an, wobei die Fasern in einer leichtgewichtigen Trägerschicht verankert sind. Diese Trägerschicht sollte mechanisch stabil und hohen Zugspannungen aussetzbar sein, um den mitunter extremen Zentrifugalkräften bei Rotation des Fahrzeugrades und den Scherkräften beim Montieren und Demontieren des Reifens standzuhalten.
Im Handel erhältlich sind Plüschmaterialien aus Kunstfasern, Naturfasern oder einer Mischung von beiden. Diese Plüschmaterialien werden für die unterschiedlichsten Zwecke eingesetzt. So findet man beispielsweise Plüschmateriai auf der rückwärtigen Seite von Lammfell-Sitzüberzügen. Plüschmaterial wird aber auch als Fell für Stofftiere eingesetzt. Versuche haben ergeben, dass man mit handelsüblich erhältlichem Plüschmaterial mit Faserlängen zwischen 10 mm und 25 mm (Faserlänge gleich Abstand des freien Endes der Fasern zur Trägerschicht) hervorragende Absorptionseigenschaften erzielen kann. Das Flächengewicht des vorzugsweise zum Einsatz kommenden Stofftier-Plüsch- materials liegt bei ca. 300 g bis 1800 g/m2. Fasermaterialien mit Flächengewichten (Fasern und Trägerschicht) von bis zu 3 kg/m2, vorzugsweise 2kg/m2 und insbesondere bis zu 1,5 kg/m2 sind einsetzbar.
Was die Faserdichte und -länge des vorzugsweise als luftschallabsorbierendes Material eingesetzten Fasermaterials anbelangt, so gilt ganz grundsätzlich, dass die schallabsorbierende Wirkung des Fasermaterials um so effektiver ist, je länger und je dichter die Fasern sind. Insbesondere was die Länge der Fasern anbelangt, sind hier Grenzen gesetzt. Trotz Aufbringung des absorbierenden Materials auf der Felge soll nämlich selbstverständlich die Montage des Reifens nicht eingeschränkt werden.
Versuche haben ergeben, dass Faserlängen von 5 mm bis 40 mm, insbesondere 10 mm bis 25 mm und vorzugsweise 12 mm bis 20 mm einen guten Kompromiss zwischen der Reifenmontagefreundlichkeit sowie -tauglichkeit des Fasermaterials und seinem Schallabsorptionsvermögen erzielt werden. Das absorbierende Material lässt sich unter Berücksichtigung der obigen Randbedingungen im allgemeinen lediglich in demjenigen Bereich der Felge einsetzen, innerhalb dessen die Außenseite unterhalb des Niveaus der Anlagebereiche der Reifenwulste liegt. Dies ist zumeist im mittleren axialen Bereich der Felge möglich, wobei je nach Ausgestaltung der Felge dafür Sorge getragen werden sollte, dass sich das absorbierende Material nicht im sogenannten Tiefbett (montagebedingte Vertiefung der Felge in der Außenfläche) befinden sollte.
Der Abstand des absorbierenden Fasermaterials zum innenliegenden, d.h. von. der Radscheibe weiter beabstandeten Anlagebereich der Felge sollte mindes- tens gleich der maximalen Höhe der absorbierenden Materialschicht sein. Wird für dieses Material ein Fasermaterial mit von einer Trägerschicht abstehenden und einer Faserlänge aufweisenden Fasern verwendet, so ist es zweckmäßig, den zuvor beschriebenen Abstand zumindest gleich der Faserlänge zu wählen. Dies hat seine Ursache darin, dass dann bei der Reifenmontage die sich aufgrund des Schiebens des innenliegenden Reifenwulstes über das Fasermaterial sich legenden Fasern nicht bis in den Anlagebereich hineingelangen. Dieser Anlagebereich sollte von Fremdkörpern, wie es auch die Fasern darstellen können, frei sein, da in diesem Bereich eine dichte Anlage des Reifens an der Felge gewünscht wird.
Bei der Trägerschicht handelt es sich entweder um ein Gewebe, in dem die Fasern verankert sind, oder um eine Schicht, z.B. Kleberschicht, in der die Fasern teilweise eingebettet sind. Im Falle einer Gewebe-Trägerschicht sind die Fasern in diese eingewebt und dadurch in ihren Mittelabschnitten verankert. Bei einer monolithischen Trägerschicht werden die Fasern durch eine spezielle Technik, nämlich durch einen Beflockungsprozess in der Trägerschicht eingebettet. Die eingebetteten Faserenden können Verdickungen aufweisen, um mit
diesen eingebetteten Verankerungsenden zuverlässiger in der Trägerschicht verankert zu sein.
Mit der Erfindung wird denjenigen Schwingungsformen entgegengetreten, die allgemein durch Anregung von Oberflächen auf Fahrzeugrädern beim Überrollen/Überfahren einwirken. Insbesondere werden diejenigen Schwingungen vermieden oder reduziert, die beim Überfahren sehr rauer Oberflächen oder von Stoßfugen/Kanten/Querrillen angeregt werden. Die dabei entstehenden Verformungen des Reifens im Bereich seiner auf dem Untergrund aufliegenden Lauf- fläche führen zum Einschwingen des eingeschlossenen Gasvolumens im Reifen. Die sich dabei ausbildende Grundeigenschwingung ergibt sich aus der Länge des abgewickelten Kanals, welcher durch die Felge und den Reifen gebildet wird. Diese Grundeigenfrequenz liegt üblicherweise zwischen 200 Hz und 350. Hz und wird ganz überwiegend durch die Länge des Kanals (mittlerer Umfang des Reifens) bestimmt. Da der Reifen relativ weich ist und sämtliche Begrenzungsflächen innerhalb des Volumens mit glatten Oberflächen versehen sind, entsteht bei einigen konkreten Frequenzen ein Nachklingen ähnlich dem Nachhallen in derartigen Räumen. Infolge dieses Nachklangs werden Reifen und Felgen als den Kanal begrenzende Bauteile selbst zu Schwingungen (Körperschall) gleicher oder ähnlicher Frequenzen angeregt, welche sich dann über Radnabe/Achsschenkel/Achskörper als Körperschall in den Fahrzeugaufbau übertragen. Ein Teil des Geräusches dringt jedoch auch als direkter Luftschall in den Innenraum und ist darüber hinaus für Passanten als störendes Verkehrsgeräusch wahrnehmbar.
Durch das Einbringen des luftschallabsorbierenden Fasermaterials werden mehrere Wirkungsweisen/Mechanismen ausgelöst. Die ausgeprägten Eigenschwingungsformen (Grundschwingung) werden um einige Hertz (typischerweise 5 Hz bis 30 Hz) zu tieferen Frequenzen verschoben. Der Schalldruckpegel der einzelnen Eigenschwingungsspitzen wird reduziert. Dabei nehmen Verschiebung und Pegelreduktion mit steigender Frequenz zu. Als Folge dieser Veränderung können die durch die Geometrie des Volumens zu
erwartenden Grundeigenschwingungen und in deren Folge entstehendes Nachklingen bei konkreten Frequenzen nicht mehr stattfinden. Der Nachhall der Eigenschwingformen klingt sehr viel schneller ab. Als Folge hieraus werden Reifen und Felgen nicht mehr zur Eigenschwingung bei diesen störenden Frequenzen angeregt und infolge dessen findet eine Übertragung auf die benachbarten Strukturen (Reifen und Felge) nicht mehr statt. Eine störende Komponente im Innengeräusch - angeregt durch eine derartige Reifen resonanz - ist nicht länger wahrnehmbar. Das für Passanten wahrnehmbare Außengeräusch beim Überfahren von Unebenheiten wird ebenfalls deutlich reduziert.
Sinngemäß besteht die schallabsorbierende Wirkung der erfindungsgemäßen Maßnahme, nämlich die Radfelge mit luftschallabsorbierendem Fasermaterial zu belegen, also darin, dass die Ausprägung stehender Wellen im Reifeninnern gedämpft bzw. unterdrückt wird, so dass es insoweit auch lediglich zu einer reduzierten Übertragung auf die benachbarten Strukturen des Fahrzeugrades kommen kann. Die Reduktion des sich auf den Fahrzeugaufbau auswirkenden und durch die Verformung des Fahrzeugreifens reduzierten Körperschails wird also mit der Erfindung dadurch erreicht, dass die "Zwischenstufe" der Ausprägung von stehenden Wellen im Reifeninnern durch das luftschallabsorbierende Material unterdrückt bzw. gedämpft wird. Hier spielen Mechanismen wie insbesondere die streifende Absorption eine ganz entscheidende Rolle. Streifende Absorption kann wirkungsvoll mit Hilfe von Fasermaterial großer Faserlänge und hoher Faserdichte erzielt werden. Die einzelnen Fasern des Fasermaterials richten sich spätestens bei Rotation des Rades radial aus, sind also insoweit geordnet gerichtet. Hierin ist ebenfalls ein Grund zu sehen, warum es bei Verwendung des erfindungsgemäß eingesetzten Fasermaterials zu den überraschend guten Ergebnissen kommt. Diese Vorteile und physikalischen Gesetzmäßigkeiten können auch bei einem Fahrzeugrad realisiert werden, das versehen ist mit einer Radscheibe zur Anbringung an einer Drehachse, einer Felge, die eine mit der Radscheibe verbundene Wandung mit einer der Radscheibe abgewandten Außenseite aufweist, und einem luftschallabsorbierendem Fasermaterial, das auf der Außenseite der Felge angeordnet ist, wobei
das Fasermaterial eine auf der Außenseite der Felge aufliegende Trägerschicht aufweist, die eine der Außenseite der Felge zugewandte Unterseite und eine dieser abgewandte Außenseite aufweist, von der die Fasern abstehen, und wobei die Trägerschicht an der Außenseite der Felge gehalten ist. Das so ausgebildete Fahrzeugrad lässt sich mit den Gegenständen der Unteransprüche (einzeln oder mehrere) kombinieren.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig.l einen Halbschnitt durch ein Fahrzeugrad mit schlauchlosen Reifen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 einen Halbschnitt durch ein Fahrzeugrad mit schlauchlosen Reifen ge- maß einem zweiten Ausführungsbeispiel, und
Fign. 3 bis 5 einen Halbschnitt durch ein Fahrzeugrad mit schlauchlosen Reifen gemäß weiteren Ausführungsbeispielen mit das Fasermaterial teilweise aufnehmenden Vertiefungen innerhalb des Tief bett- Bereichs der Felge.
In Fig. 1 ist ein Teilschnitt durch ein Fahrzeugrad 10 gezeigt. Dieses Fahrzeugrad 10 weist eine an der Rotationsachse 12 anbringbare Radscheibe 14 mit einer von dieser gehaltenen Felge 16 auf. Die Radscheibe 14 und die Felge 16 bestehen aus einem Metall (insbesondere Aluminium oder Stahl), einer Metalllegierung (insbesondere Aluminium-, Magnesium- oder Stahllegierung) oder einem Kunststoff. Das Material von Radscheibe 14 und Felge 16 weist eine Oberflächenbehandlung wie Lackierung oder Pulverbeschichtung oder aber auch - bei mechanischer Endbehandlung der Oberfläche - z.B. eine Po- lierung oder Feinschlichtung auf. Die Felge 16 weist eine umlaufende Wandung
17 auf, die mit einem Außen- und einem Innen-Felgenhom 18,20 versehen ist, welche in dem hier gezeigten Fall in J-Form ausgebildet sind. Angrenzend an
die Felgenhörner 18,20 weist die Felge 16 jeweils einen sogenannten Hump 22,24 auf, der nach Art einer wulstartigen Verdickung auf der Außenseite 26 der Felge 16 ausgebildet ist. An dem Außenhump 22 schließt sich der montagebedingte Tiefbett-Bereich 28 an. Dieser Tiefbett-Bereich 28 stellt sich als Vertiefung der Außenseite 26 der Wandung 17 der Felge 16 dar - und zwar bezogen auf deren Innen- und Außenhump, wobei diese ausgehend von dem vertieften Bodenbereich bis zum höhergelegenen Niveau des Innenhumps 24 wieder ansteigt. In dem Bereich zwischen dem Tiefbett-Bereich 28 und dem Innenhump 24 lässt sich luftschallabsorbierendes Material anordnen, das in diesem Fall als Fasermaterial 30 ausgebildet ist. Denn dieser Bereich ist im Hinblick auf die Montage des Reifens 32 am geeignetsten, um die Felge 16 mit Material zu belegen. Der schlauchlose Reifen 32 selbst liegt, wie in Fig. 1 dargestellt, mit seinen Außen- und Innenwülsten 34,36 dichtend innerhalb der Anlagebereiche 38,40 zwischen den Felgenhörner 18 und den Humpen 22 an. Dabei sorgen die Humpen 22 dafür, dass der Reifen 32 nicht nach innen rutscht, während die Felgenhörner 18,20 für die Außenseitenunterstützung des Reifens 32 sogen.
Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, weist das Fasermaterial 30 eine Trägerschicht 42 auf, von der einzelne Fasern 44 (Kunststoff- oder Naturfasern) abstehen. Bei dem Fasermaterial 30 handelt es sich in diesem Ausführungsbeispiel um ein langfloriges Plüschmaterial, wie es im Handel erhältlich ist und beispielsweise als Fell für Stofftiere verwendet wird. Die Trägerschicht 42 besteht aus miteinander verwebten Fasern (beispielsweise Kett- und Schussfäden), zwi- sehen denen die Fasern 44 verwebt sind. Die Trägerschicht 42 ist mittels eines
Klebers 46 an der Felge 16 festgeklebt. Alternative Befestigungsmöglichkeϊten nutzen mechanische Befestigungselemente aus, die in Form von Spannringen um die Felge 16 herum verlaufen oder mechanisch mit der Felge 16 verbunden sind (beispielsweise Verschraubung). Aus Gründen einer leichtgewichtigen Ausführung sind Klebeverbindungen zwischen dem Fasermaterial 30 und der
Felge 16 bevorzugt.
Damit sich die Fasern 44 im dem Innenhump 24 bzw. der Innenfelgenhorn 20 zugewandten Randbereich des nach Art eines Streifens um die Felge 16 herum gelegten Fasermaterials 30 beim Aufziehen des Reifens 32 auf die Felge 16 nicht bis in den Anlagebereich 40 erstrecken, wo es dann zu Undichtigkeiten kommen könnte, ist es zweckmäßig, das Fasermaterial 30 um zumindest die Länge der Fasern 44 vom Innenhump 24 beabstandet anzuordnen. Sofern ein Fasermaterial 30 eingesetzt wird, dessen Fasern im zum Innenhump 24 bzw. zum Innenfelgenhorn 20 weisenden Randbereich gekürzt sind, kann dieses Material 30 dann entsprechend näher an den Innenhump 24 herangeführt werden.
Die Anforderungen an das Fasermaterial 30 sind in erster Linie Temperaturbeständigkeit und mechanische Festigkeit. Versuche haben ergeben, dass die Felge 16 Betriebstemperaturen zwischen minus 40°C und plus 120°C anneh- men kann. Entsprechend temperaturfest sollten die Fasern 44 sein. Hier kommen demzufolge als Material für die Fasern Polypropylen, Polyethylen, Polyamid, oder Polyacryl, Kevlar-, Carbon- oder Aramidfasem in Frage, wenn man einmal Kunststofffasern einbezieht. Der Kleber 46 muss ebenfalls diesen Temperaturen entsprechend gewählt werden. Entsprechende Klebemittel sind im Markt erhältlich. Ferner sollte dafür gesorgt werden, dass die Fasern 44 mit ausreichender Zugfestigkeit in der Trägerschicht 42 verankert sind. An den Rändern des streifenförmigen Fasermaterials 30 sollte dieses behandelt sein (beispielsweise verschweißt), um in diesem Bereich ein Herauslösen der Fasern 44 aus der Trägerschicht 42 zu verhindern. Auch was die Reißfestigkeit und Verankerungsfestigkeit der Fasern 44 anbelangt, so hat sich in Versuchen herausgestellt, dass hier auch die als Fell für Stofftiere verwendeten Plüschmaterialien eingesetzt werden können. Denn diese Materialien müssen mechanisch zuverlässig in der Trägerschicht verankert sein, da sich ablösende Fasern gesundheitsgefährdend für den Menschen sein können.
Fig. 2 zeigt einen Teilschnitt durch ein Fahrzeugrad 10' gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung. Der Unterschied beider Räder 10,10' besteht
in der Ausbildung des Fasermaterials 30. Bei dem Rad 10' gemäß Fig. 2 wird ein Flockfasermaterial eingesetzt, dessen Trägerschicht 42 monolithisch ist und aus einer verfestigten Einbettmasse (z.B. Kleber) besteht, in die die einen Enden der Fasern 44 eingebettet sind. Hierbei wird die Felge des Fahrzeugrads 10' durch einen Beflockungsprozess mit Kurzfasern 44 belegt. Die Kurzfasern dienen der Absorption von Luftschall. Die Felge 16 wird hierzu unter Verwendung einer Maskentechnik in einer entsprechenden Beflockungsanlage mit einem temperaturbeständigen Kleber (Trägerschicht 42) umlaufend, partiell beschichtet. In einem zweiten Schritt wird die Felge 16 mit den Kurzfasern 44 beflockt. Überschüssige Fasern werden schließlich abgesaugt. Die Fasern 44 stehen infolge ihrer Ausrichtung im elektrischen Feld beim Beflockungsprozess schräg oder senkrecht auf der Felgenoberfläche. Anschließend werden die Fasern 44 durch eine thermische oder strahlungstechnische Behandlung in der Kleberschicht (Trägerschicht 42) fixiert.
Fign. 3 bis 5 zeigen weitere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Fahrzeugrades 10", 10'" und 10"". Soweit die Bestandteile des Fahrzeugrades gemäß diesen Ausführungsbeispielen gleich denjenigen der Fig. 1 sind, sind sie mit den gleichen Bezugszeichen versehen. All diesen Ausführungsbeispielen der Fign. 3 bis 5 ist gemeinsam, dass das Fasermaterial 30 innerhalb einer zumindest die Trägerschicht 42 aufnehmenden Vertiefung 48 der Umfangs- wandung 17 der Felge 16 angeordnet ist. Die Vertiefung 48. befindet sich dabei innerhalb des zur Innenseite (zum Innenhump24) der Felge 16 ansteigenden Teil des Tiefbett-Bereichs 28.
In Fig. 3 weist die Vertiefung 48 eine Bodenfläche 50 auf, die sowohl zur Fel- geninnen- als auch -außenseite hin ansteigt. Die Bodenfläche 50 verläuft dabei parallel zur Wandungsausrichtung der Felge 16, d. h. schräg zur Rotationsachse 12.
In Fig. 4 ist die Bodenfläche 50 zylindrisch, was durch Ausbildung einer die Vertiefung 48 bildenden Stufe in die Felgenwandung 17 bewerkstelligt ist.
In Fig. 5 schließlich ist die Vertiefung 48 durch wulstartige Erhebungen 52 realisiert.