Ortungsvorrichtung zur Verwendung bei stereotaktischen, neurochirurgischen Eingriffen, Neuronavigationssyste und
Verfahren zur Durchführung derartiger Eingriffe unter
Verwendung eines Neuronavigationssystems
Die Erfindung betrifft eine Ortungsvorrichtung zur Verwendung bei stereotaktischen, neurochirurgischen Eingriffen in das Innere des Schädels eines Patienten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Neuronavigationssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5, sowie ein Verfahren zur Durchführung stereotaktischer, neurochirurgischer Eingriffe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
Bei der Stereotaxie handelt es sich um ein Verfahren für einen neurochirurgischen Eingriff. Dabei können über ein kleines Bohrloch im Schädel eines Patienten Sonden aber auch chirurgische Instrumente in das Innere des Kopfes eingeführt werden um dann kleine Ziele im Gehirn anzu- steuern und zu behandeln. Im Rahmen der Stereotaxie war es bislang immer notwendig, einen stereotaktischen Rahmen nach Maßgabe äußerer Knochenstrukturen am Schädel des Patienten zu fixieren. Wie in Figur la gezeigt, erfolgt
diese Fixierung des stereotaktischen Rahmens 2 am Kopf 1 des Patienten mittels Schrauben.
Ist der stereotaktische Rahmen an dem zu behandelnden Pa- tienten in oben beschriebener Weise fixiert, so ist dies für den Patienten ein äußerst unangenehmer Zustand. Einerseits kann er seinen Kopf nicht mehr bewegen; andererseits schmerzt auch der fixierte stereotaktische Rahmen. Zudem kann der angebrachte "stereotaktische Rahmen dem zu behandelnden Patienten ein Angstgefühl vermitteln.
Zur nicht stereotaktischen, operativen Orientierung wurde die sogenannte "Neuronavigation" eingeführt. Hierunter versteht man eine Technik, die es erlaubt, die auf einem Computertomogramm oder Kernspintomogramm sichtbaren Strukturen am Patienten selbst zu identifizieren. Der Begriff "Neuronavigation" rührt daher, daß diese Technik in erster Linie für Zielpunkte im Gehirn entwickelt wurde und in der Neurochirurgie eingesetzt wird.
Im Prinzip wird die Technik der Neuronavigation bei der Operation von Tumoren und Gefäßveränderungen verwendet. Dabei werden zunächst krankhafte Läsionen im Rahmen bekannter Röntgen- oder Magnettechniken dargestellt. Die Neuronavigation dient dann im Falle des Eingriffs dazu, diese Veränderungen am Patienten wieder lokalisieren zu können. Der Operateur wird mit Hilfe der Navigation zum Ort der Veränderungen geführt und kann diese entfernen bzw. behandeln. Ein bekanntes System der Neuronavigation ist das System "Vectorvision" der Firma BrainLab. Hierbei handelt es sich um ein intraoperatives, bildgeführtes Navigationssystem, im Rahmen dessen eine Kommunikation zwischen einer freien Sonde und den in einem Computer gespeicherten präoperativen CT- oder MRT-Bildern erfolgt .
Wie schon zuvor unter Bezugnahme auf Figur la beschrieben, befindet sich auch bei diesem bekannten Navigationssystem der Kopf des Patienten eingespannt in eine am Ope-
rationstisch befestigte Halterung. An dieser Halterung wird eine wie in Figur lb dargestellte Referenzklemme 3, die sogenannte "reference clamp" - die dem Navigationssystem zur Ortung dient, über eine Klemme 5 fixiert. Diese bekannte Referenzklemme 3 weist einen Schaft 4 auf, an dessen ersten, oberen Ende Verlängerungen 6 sternförmig radial nach außen abstehen. An den distalen Enden dieser sternförmig angeordneten Verlängerungen 6 befinden sich jeweils Markierungskugeln 7, die wiederum Markierungsku- geln an der freien Sonde entsprechen.
Im Falle des chirurgischen Eingriffes sind die Markierungskugeln 7, wie in Figur 3 gezeigt, an einem Handgriff 11 eines chirurgischen Instrumentes 10 angebracht.
Das Vectorvision-Navigationssystem arbeitet mit zwei Infrarot-Kameras, die im betriebsmäßigen Zustand ständig Infrarot-Blitze abgeben. An der freien Sonde sind wenigstens zwei Markierungskugeln angebracht.
Die von den beiden Kameras abgegebenen Infrarot-Blitze werden von den kleinen Markierungskugeln 7 an der Referenzklemme 3, d.h. der sogenannten Ortungsvorrichtung, sowie von kleinen Markierungskugeln an der Sonde bzw. dem chirurgischen Instrument 10 reflektiert. Es sei dabei festgehalten, daß die Markierungskugeln 7 der Referenzklemme 3 in fester räumlicher Zuordnung zueinander stehen.
Das bekannte Navigationssystem "Vectorvision" arbeitet nun derart, daß die von den erwähnten Kameras gesendeten Infrarot-Blitze, die von den Markierungskugeln zu den Kameras reflektiert wurden, digitalisiert werden. Es erfolgt eine Registrierung der Koordinaten der Markierungs- kugeln der Sonden bzw. chirurgischen Instrumente 10 wie aber auch der Referenzklemme 3 unter unterschiedlichsten Winkeln. Die Bilder beider Kameras werden dazu verwendet, um die räumliche Position jeder Markierungskugel zu be-
stimmen und dementsprechend die Lage der Sonde bzw. des chirurgischen Instrumentes im Raum, vorzugsweise später im Rahmen des Eingriffs.
Zu Beginn eines Eingriffes wird die zuvor erwähnte Referenzsonde zusätzlich zu am Patienten selbst verklebten und gleichzeitig auf den CT- oder MRT-Bildern identifizierbaren Markierungskügelchen geführt. Hierdurch wird die Position des Patienten im Raum relativ zu der Refe- renzklemme 3 bestimmt. Wie oben angeführt, läßt sich hierdurch die Position des später verwendeten chirurgischen Instruments 10 im Raum und in bezug auf den Patienten errechnen.
Die Position des chirurgischen Instruments 10 oder der Sonde im Raum und am zu operierenden Patienten kann dann via Touch-Screen-Monitor auf den CT- oder MRT-Bildern sichtbar gemacht werden. Der Operateur kann somit die während eines Eingriffs erreichte Position seiner Instru- mente direkt auf das Röntgenbild des Patienten projizie- ren, um somit kontinuierlich Kontrolle über seine Lokali- sation im Verhältnis zum Zielvolumen zu erreichen.
Das Neuronavigationssystem "Vectorvision" wird in erster Linie bei offenen neurochirurgischen Eingriffen eingesetzt, bei denen der Patient in Narkose fixiert ist. Darüber hinaus kann das System aber auch bei stereotaktischen Eingriffen Verwendung finden, bei denen der Patient lediglich örtlich betäubt ist. Hierbei kann es sich um die Punktion von Hohlräumen oder Tumoren handeln; es sind aber auch kleine Läsionen zur Behandlung von Bewegungsstörungen wie bei der Parkinsonschen Erkrankung möglich. Bei diesen Eingriffen ist der Patient in der Regel wach und empfindet den für das bekannte Navigationssystem bis- lang unerläßlichen stereotaktischen Rahmen 2 - wie schon oben erwähnt - unangenehm und lästig.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, schmerzhafte und unangenehme Zustände für den Patienten bei der Vorbereitung auf und der Durchführung von neurochirurgischen Eingriffen soweit wie möglich zu verhindern oder zumindest zu reduzieren.
Dieses Ziel wird bei einer gattungsgemäßen Ortungsvorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 und bei einem gattungsgemäßen Neuronavigationssy- stem durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 5 erreicht. Zudem wird dieses Ziel bei einem gattungsgemäßen Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 15 erreicht.
Zusammengefaßt ist erfindungsgemäß also kein stereotaktischer Rahmen oder eine Mayfield Kopfstütze zur Fixierung des zu behandelnden Patienten anlässlich eines neurochirurgischen Eingriffs mehr nötig. Durch die unmittelbare Anbringung der Ortungsvorrichtung am Bohrloch im Schädel des zu behandelnden Patienten, kann die zeitliche Dauer, innerhalb der die Ortungsvorrichtung am Kopf des Patienten angeordnet sein muß gegenüber der früheren Zeitdauer für die Vorbereitung des Patienten, Lokalisierung und Justierung der entsprechenden Ortungsinstrumente und den eigentlichen neurochirurgischen Eingriff, verkürzt werden. Letztendlich muß erfindungsgemäß die Ortungsvorrichtung nur zum Zeitpunkt der Operation angebracht werden, wodurch das unangenehme Gefühl für den zu behandelnden Patienten auf ein Minimum reduziert ist.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Ortungsvorrichtung und des Neuronavigationssystems nach den Ansprüchen 2 bzw. 11, wird eine für den Eingriff am Gehirn des Patienten erforderliche Sonde oder ein chirurgisches Instru- ment unmittelbar über den hohlen Schaftabschnitt der Ortungsvorrichtung in das Gehirn eingeführt . Dabei dient der Schaftabschnitt für die Sonde oder das chirurgische Instrument gleichzeitig gewissermaßen als Führung. Zudem
ist es für den Operateur bei dieser bevorzugten Ausgestaltung nicht erforderlich, einerseits der Referenzklemme, andererseits dem Bohrloch gesteigerte Aufmerksamkeit zu widmen. Sein Augenmerk muß sich lediglich noch auf die schon ortsfest fixierte Referenzklemme richten, sobald ein Eingriff vonstatten geht.
Zum Zwecke der Anbringung der Ortungsvorrichtung an dem Bohrloch im Schädel ist besonders bevorzugt gemäß dem Ausführungsbeispiel des Anspruchs 3 bzw. des Anspruchs 10 ein Außengewinde am zweiten Ende des Schaftabschnittes vorgesehen. Der Außendurchmesser des Außengewindes ist dabei derart gewählt, daß er beim Einschrauben der Ortungsvorrichtung in das Bohrloch im Schädel des Patienten das Knochenmaterial des Innenumfangs des Bohrlochs zum Teil entfernt, sich also darin einschneidet. Hierdurch ist ein fester Sitz der Ortungsvorrichtung im Bohrloch über das Außengewinde des Schaftabschnittes gewährleistet . Alternativ bevorzugt weist gemäß Anspruch 4 das zweite Ende des Schaftabschnittes eine Klammer auf, die in gleicher Weise wie das zuvor erwähnte Außengewinde einen festen Sitz der Ortungsvorrichtung am Bohrloch in der Schädeldecke ermöglicht.
Besonders bevorzugt sind bei dem erfindungsgemäßen Neuronavigationssystem nach Anspruch 9 die Markierungsmittel an der Sonde/dem chirurgischen Instrument derart angeordnet, daß sie zu jedem Zeitpunkt der Handhabung von Sonde oder chirurgischem Instrument Signale des Signalgebers/ -empfängers reflektieren. Insbesondere bietet sich hierbei die Anordnung der Markierungsmittel am Handgriff von Sonde oder chirurgischem Instrument an, da sich dieser ständig außerhalb der Eingriffszonen befindet. Über diese derart angeordneten Markierungsmittel ist auf einfache Weise - wie in bezug auf das Vectorvision-System zuvor erläutert wurde - die Berechnung der räumlichen Position von Sonde oder chirurgischem Instrument zu jedem Zeitpunkt möglich.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Neuronavigationssystems nach Anspruch 12 weist der Schaftabschnitt einen justierbaren, gelenkigen Bereich auf, über den Abschnitte des Schaftabschnitts unter einem Winkel zueinander anor- denbar sind. Die sich hieraus ergebenden Vorteile sind im nächsten Abschnitt in Übereinstimmung mit den bevorzugten Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 13 und 14 näher beschrieben.
Bei einer ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Neuronavigationssystems gemäß Anspruch 13 ist zum selben Zweck wie bei Anspruch 12 im Bohrloch eine ein Innengewinde aufweisende Zusatzeinrichtung vor- gesehen. Diese Zusatzeinrichtung ist vorzugsweise ein eigenständiges Teil. In diese Zusatzeinrichtung kann das mit Außengewinde versehene zweite Ende des Schaftabschnittes der Ortungsvorrichtung eingeschraubt werden. Diese Zusatzeinrichtung ist insbesondere in Verbindung mit der Ausgestaltung nach Anspruch 14 vorteilhaft. Gemäß dieser Ausgestaltung können Zusatzeinrichtung und Ortungsvorrichtung gelenkig miteinander verbunden werden, derart, daß eine Neigung der Ortungsvorrichtung den Eingriffswinkel für Sonden oder chirurgische Instrumente im Gehirn vergrößert. Die Stellung von Sonde oder chirurgischem Instrument nach Durchführung durch das Bohrloch in das Innere des Schädels ist naturgemäß begrenzt durch die Länge des Schaftabschnittes und dessen Durchmesser. Ist es daher in Spezialfallen nötig, andere Winkelbereiche im Inneren des Schädels zugänglich zu machen, so kann ein derartiger Winkelbereich über eine Neigung des Schaftes mit Hilfe des Gelenkes ermöglicht werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich- nung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Figur la eine schematische Darstellung eines
Kopfes, an dem ein bekannter stereotaktischer Rahmen angebracht ist,
Figur lb eine perspektivische Ansicht einer bekannten Referenzklemme;
Figur 2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Referenzklemme;
Figur 3 eine perspektivische Ansicht eines chirurgischen Instruments; Figur 4 eine perspektivische Ansicht in
Darstellung der Anbringung der erfindungs- gemäßen Referenzklemme am Bohrloch im Schädel des Patienten, und
Figur 5 eine perspektivische Ansicht in Darstellung des Vorgangs des erfindungsgemäßen Einführens eines chirurgischen Instrumentes in den hohlen Schaft der Referenzklemme.
Es folgt die Erläuterung der Erfindung und deren weiterer Vorteil anhand der Zeichnungen nach Aufbau und gegebenenfalls auch nach Wirkungsweise der dargestellten Erfindung.
Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Referenzklemme 3 ' . Diese erfindungsgemäße Referenzklemme 3 ' entspricht zum Teil im oberen Abschnitt der schon unter Bezugnahme auf Figur lb beschriebenen Referenzklemme 3. Mit anderen Worten umfaßt die erfindungsgemäße Referenzklemme 3 ' in die- sem Bereich drei Markierungskugeln 7, die jeweils über Verlängerungen 6 vom radialen Zentrum der Referenzklemme 3' beabstandet sind. Wie schon unter Bezugnahme auf das Neuronavigationssystem Vectorvision beschrieben, stehen die drei Markierungskugeln 7 der Referenzklemme 3 ' in fe- ster räumlicher Anordnung zueinander, wodurch in identischer Weise der zuvor beschriebene Vorgang der bekannten Neuronavigation Vectorvision auch hier durchführbar ist .
Im Unterschied jedoch zu der in Figur lb gezeigten, bekannten Referenzklemme 3, weist die erfindungsgemäße Referenzklemme 3 ' gemäß Figur 2 im unteren Bereich einen nach unten ragenden Ansatz 8 mit Außengewinde 9 auf. Der Ansatz 8 ist innen nach Art eines Schaftes hohl und hat vorzugsweise eine Länge von ca. 10 mm. Diese Länge entspricht im Wesentlichen der Länge eines Bohrlochs im Schädel eines Patienten.
Der Bereich der Referenzklemme 3 ' , der oberhalb des Ansatzes 8 liegt, also im Prinzip der zuvor beschriebene Bereich, in dem die Verlängerungen 6 zusammenlaufen, weist eine in Fig. 5 erkennbare Durchgangsöffnung 14 auf. Diese Durchgangsöffnung 14 fluchtet mit dem hohlen Durch- gang des Ansatzes 8, derart, daß vorzugsweise ein gemeinsamer Durchgang von oberem Bereich der Referenzklemme 3 ' und Ansatz 8 existiert, der etwa gleichen Innendurchmesser hat.
Bei den schon zuvor beschriebenen stereotaktischen Eingriffen wird zunächst eine kleine Öffnung - das sogenannte "Bohrloch" im Schädel des zu behandelnden Patienten vorgesehen. Dieses Bohrloch hat üblicherweise einen Durchmesser von zwischen 4 bis 20 mm. Üblicherweise kön- nen die Durchmesser von Bohrlöchern in der Neurochirurgie durch Verwendung von Bohrern mit definierten Durchmessern standardisiert werden.
In Figur 4 ist schematisch ein derartiges Bohrloch 12 in einem Schädel 13 dargestellt. Zudem wird in Figur 4 deutlich, wie die erfindungsgemäße Referenzklemme 3 ' über das Außengewinde 9 ihres Ansatzes 8 in dieses Bohrloch 12 von einem Operateur eingedreht wird. Die Länge des Ansatzes 8 entspricht vorzugsweise der Länge des Bohrlochs 12, so daß obere Bereiche der Referenzklemme 3', d.h. die Verlängerungen 6, an ihrer Unterseite am Schädel 13 des Patienten anliegen. Hierdurch ist eine besondere Stabilität
bei der Befestigung der Referenzklemme 3 ' an dem Schädel
13 gewährleistet.
In Figur 5 wird ebenfalls schematisch dargestellt, wie die Referenzklemme 3' fest im Bohrloch 12 sitzt. Bei der Befestigung der Referenzklemme 3' kommt zugute, daß die Bohrlöcher 12 in der Neurochirurgie standardisiert werden können. Dementsprechend können die Ansätze 8 der Referenzklemme 3 ' ebenfalls standardisiert vorgefertigt und entsprechend gewählt werden, in Anpassung an den jeweiligen Durchmesser des zu verschraubenden Bohrloches 12 im Schädel 13.
Figur 5 zeigt des weiteren, wie beispielsweise ein chir- urgisches Instrument 10 durch den hohlen oberen Abschnitt, d.h., die Durchgangsöffnung 14, sowie den Ansatz 8 im Bohrloch 12 in das Innere des Schädels 13 eingeführt wird. Rein aufgrund der geometrischen Abmessungen üblicher chirurgischer Instrumente 10, deren Durchmesser sich auf etwa 2-5 mm beläuft, ist ersichtlich, daß im Prinzip der hohle obere Abschnitt 14 der Referenzklemme 3 ' sowie der Ansatz 8 im Bohrloch 12 einen bequemen Durchgang für das chirurgische Instrument 10 zum Gehirn liefern. Aufgrund des größeren Durchmessers des hohlen oberen Ab- Schnitts 14 und des Ansatzes 8, kann das chirurgische Instrument 10 innerhalb dieses Durchgangs verschwenkt werden, um im Gehirn auch zu Orten gelangen zu können, die seitlich versetzt sind zu der hypothetisch unmittelbar geraden Verlängerung des Durchgangs.
Im Prinzip wird durch diesen aus hohlem oberen Abschnitt
14 und hohlem Ansatz 8 bestehenden Durchgang gewährleistet, daß die erfindungsgemäße Referenzklemme 3' bei festem Sitz im Bohrloch 12 keinen für den Eingriff wichti- gen Platz vergeudet. Da die Beziehung zwischen den üblicherweise am Patienten verklebten Markierungskugeln und der Referenzklemme 3 ' durch eine Verschraubung im Bohrloch 12 mechanisch fest etabliert ist, muß der Patient
nur noch mit einem Gurt am Operationstisch fixiert werden. Eine für den Patienten äußerst lästige externe Fixierung mit Schrauben wie beim Stand der Technik ist nicht mehr nötig.
In der Zeichnung nicht dargestellt ist ein Ausführungs- beispiel, bei dem der Ansatz 8 im Prinzip geneigt werden kann. Hierdurch wird es dem chirurgischen Instrument 10 ermöglicht, aufgrund der Neigung des Ansatzes 8 der Refe- renzklemme 3 ' unter einem größeren Winkel in den Schädel 13 des Patienten einzudringen, um demgemäß zu winkelmäßig entfernten Orten des Gehirns zu gelangen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird ein standardisierter Einsatz mit Innengewinde in das Bohrloch 12 eingeführt, der an seiner Oberseite ein Kugelgelenk aufweist. In dieses Kugelgelenk wird der untere Abschnitt des Ansatzes 8 der Referenzklemme 3 ' mit entsprechendem Außengewinde 9 eingeschraubt. Ein zweites äußeres Gewinde oder eine Klemme fixiert dann das Kugelgelenk mit der Referenzklemme 3 ' in der gewünschten Position. Hierdurch kann die Richtung des stereotaktischen Instruments verändert werden und das Instrument mit der Referenzklemme 3 ' in der veränderten Position fixiert sein. Selbstverständlich muß jede veränderte Position der Referenzklemme 3' erneut durch Wiederholung der Registrierung der Markierungskugeln 7 gespeichert werden.