Laqerunqshilfe zur tomoqraphischen Funktionsuntersuchunq der Halswirbelsäule
Die Erfindung betrifft eine Lagerungshilfe zur tomographischen Funktionsuntersuchung von Wirbeltieren, insbesondere Menschen, mit einer längs einer z- Richtung parallel zur Tomographenachse ausgedehnten Grundplatte, die vorzugsweise formschlüssig mit einer verfahrbaren Patientenliege einer Tomographieapparatur verbunden ist, wobei auf der Grundplatte im Thoraxbereich des zu untersuchenden Patienten eine Schulterplatte angebracht ist, die eine in Richtung auf den Kopf hin gegenüber der Grundplatte stetig ansteigende Lagerung der Thoraxregion des zu untersuchenden Patienten ermöglicht, und wobei am kopfseitigen Ende der Schulterplatte über eine horizontale, in einer Richtung quer zur z-Richtung verlaufende Gelenkachse eine Reklinationsplatte verschwenkbar angelenkt ist, die in Richtung auf die Grundplatte absenkbar ist.
Eine derartige Lagerungshilfe zur tomographischen Funktionsuntersuchung der Halswirbelsäule ist bekannt aus dem Artikel von J. Tacke et al. "Eine stufenlose pneumatische Bewegungsvorrichtung für die dynamische MRT der Halswirbelsäule" in der Zeitschrift Fortschr Röntgenstr 171 (1999) 249-253.
In der täglichen Praxis der Tomographie, insbesondere in der Magnetresonanz- Tomographie (= MRT), nehmen Untersuchungen der Wirbelsäule einen sehr breiten Raum ein, weil das diagnostsche Potential aufgrund des besseren Differenzierungsvermögens für verschiedene Gewebearten weitaus größer ist als mit den herkömmlichen (Röntgen-)Verfahren. Aber auch in der Computertomographie (= CT) können prinzipiell derartige Untersuchungen durchgeführt werden.
Die Entwicklung neuer Impulssequenzen in der MRT ermöglichte es, je nach diagnostischer Fragestellung wahlweise den Wirbelkanal mit seinem Liquor, Knochen, Bandscheiben, Bänder oder auch Gefäße hochauflösend gegeneinander und zum umliegenden Gewebe ohne Kontrastmittel abzugrenzen.
Moderne digitale Bildverarbeitungsverfahren in Verbindung mit schnellen Rechnern sind darüber hinaus in der Lage, die einzelnen Datensätze zu einem gesamten anatomischen Bild zu vereinigen und auch dreidimensional darzustellen - beispielsweise für die Operationsplanung. Auch weitere Schnittebenen können so ohne zusätzliche Untersuchungen nachträglich dargestellt werden.
Als einer der größten Nachteile der MR-Bildgebung in der Wirbelsäulen- Diagnostik wird von den Radiologen nach wie vor angesehen, dass effektiv durchzuführende Untersuchungen in verschiedenen Funktionsstellungen - wie z.B. in der konventionellen Myelographie üblich - praktisch nicht möglich sind.
Auch wegen der relativen Enge der in der Diagnostik verwendeten Magnete schätzen viele Radiologen den erreichbaren Bewegungsspielraum als zu gering ein, um mit funktionellen Untersuchungen zusätzliche Aussagen zu gewinnen.
In diesem Zusammenhang werden dann gelegentlich offene MR-Geräte verwendet. Solche Anlagen stehen aber den meisten Radiologen nicht zur Verfügung. Auch sind hochauflösende Aufnahmen wegen der geringeren Magnetfeldstärken nur sehr eingeschränkt möglich.
In der Literatur wurden in den vergangenen Jahren vielfach Versuche beschrieben, einzelne Funktionsstellungen mit mehr oder weniger experimentellen Lagerungshilfen zu realisieren. Diese Versuche haben zumindest gezeigt, dass bestimmte Funktionsstellungen möglich und ausreichend sind, spezielle Fragestellungen zu beantworten, die für die MRT bislang nicht zugänglich waren und die oft auch mit anderen Methoden - wenn überhaupt - nur schwierig abzuklären sind.
Für die Routinediagnostik sind aber all diese Lagerungshilfen - soweit kommerziell überhaupt verfügbar - wenig brauchbar, denn die vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten der gesamten Wirbelsäule erfordern eine größere Anzahl von einzelnen Gerätschaften, die für andere Bewegungen dann ein- bzw. ausgebaut werden müssen. Überdies sind kombinierte Bewegungen damit kaum möglich. Rein mechanische Modelle müssen vom Untersucher zudem oft noch von Hand verstellt werden, was dazu führen kann, dass sogar noch der Patiententisch aus dem Tomographen herausgefahren werden muss.
In der Praxis zieht das alles so lange Untersuchungszeiten nach sich, dass funktioneile MR-Untersuchungen der Wirbelsäule bislang mehr oder weniger der Forschung vorbehalten blieben.
Ebenso wie die eingangs von J. Tacke et al. beschriebene Lagerungshilfe dient auch eine von der Firma ulrich Medizintechnik, Buchbrunnenweg 12, D- 89081 Ulm angebotene MR-Lagerungshilfe vom Typ XD 8001 , wie sie in einem Firmenprospekt aus dem Jahre 1999 beschrieben ist, der Darstellung des Bewegungsablaufs an der Halswirbelsäule (= HWS). Die Funktionen der Lendenwirbelsäule (= LWS) können damit nicht untersucht werden. Der relativ kompli-
zierte mechanische Aufbau kann lediglich von Hand verstellt werden, so dass bei jeder Anpassung oder Änderung der Positionierung des Patienten dieser samt Lagerungshilfe aus dem Tomographen herausgezogen werden muss. Außerdem sind mit dieser bekannten MR-Lagerungshilfe lediglich zwischen vier und sieben diskrete Positionen des Patienten darstellbar, nicht jedoch eine kontinuierliche Positionierung in beliebigen Zwischenstellungen.
Die eingangs erwähnte Lagerungshilfe für dynamische HWS-Untersuchungen nach J. Tacke et al. erlaubt demgegenüber eine stufenlose pneumatische Bewegung, wobei kontinuierlich beliebige Zwischenstellungen in der Kopfposition des Patienten für MR-tomographische Untersuchungen dargestellt werden können. Bei den mit dieser bekannten Lagerungshilfe durchführbaren HWS- Untersuchungen ist die Schulter des Patienten jeweils starr gelagert, wobei der Oberkörper in der Normalposition bereits schräg nach oben zeigt. Damit ergibt sich aber ein stark eingeschränkter Bewegungsumfang im Inklinationsbereich der HWS, denn die Inklinationsstellung wird nur aus einer fixen Reklinati- onsstellung der HWS erreicht. Eine horizontale Normallage des Patienten ist mit der bekannten Lagerungshilfe überhaupt nicht darstellbar. Aufgrund der von vornherein bereits angehobenen Thoraxlagerung des Patienten ergibt sich aber auch bei den Inklinationsuntersuchungen der HWS eine unphysiologische Lagerung und damit ein unnatürlicher, oftmals unangenehmer oder sogar schmerzhafter Druck auf die Nackenbeuge des Patienten.
Mechanisch völlig anders aufgebaute Lagerungshilfen sind aus der Firmenschrift "Joint Motion Device Operator Manual Siemens" der Firma Chamco, Inc. Cocoa, Florida, USA, 1996 bekannt. Mit diesen Vorrichtungen können unter anderem Gelenkuntersuchungen sowie Untersuchungen der Hüfte durchgeführt werden, wobei die Vorrichtungen in der Regel für offene MR-Tomographen mit Zugriffsmöglichkeit von außen ausgelegt sind. Zwar sollen einige der beschriebenen Vorrichtungen auch kompatibel mit geschlossenen Hochfeldmagnetsystemen sein, jedoch ist der mechanisch und hydraulisch betriebene Aufbau relativ platzaufwendig und sehr komplex. Differenzierte Bewegungsmöglich-
keiten zur Einstellung von Funktionspositionen der HWS sind nicht vorgesehen. Insbesondere sind für LWS- und HWS-Untersuchungen zwei verschiedene Geräte notwendig. Ebenso ist auch keine definierte Anhebung der Schulter- und/oder Beckenregion eines Patienten in Rückenlage mit diesen Vorrichtungen möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine Lagerungshilfe zur tomographischen Funktionsuntersuchung der HWS mit den eingangs bezeichneten Merkmalen vorzustellen, mit der sich definiert und reproduzierbar der volle Bereich des physiologisch darstellbaren Bewegungsumfangs im HWS- Umfeld eines in einem Tomographen zu untersuchenden Patienten von außen stufenlos und präzise einrichtbar, korrigierbar und fixierbar herstellen lässt, wobei die Lagerungshilfe mechanisch möglichst einfach aufgebaut sein soll und insbesondere auch in großer räumlicher Enge innerhalb eines geschlossenen Tomographen alle für eine Funktionsuntersuchung der HWS erforderlichen Positionierungen des Patienten kontinuierlich einstellbar erlaubt, und wobei durch einfache Erweiterung der Lagerungshilfe ohne größeren technischen Aufwand auch Funktionsuntersuchungen der LWS ermöglicht werden sollen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf überraschend einfache aber wirkungsvolle Art und Weise dadurch gelöst, dass die Schulterplatte als eine erste Hebeplatte gestaltet ist und über eine zur Gelenkachse der Reklinationsplatte parallele Gelenkachse an ihrem kopfabgewandten Ende an der Grundplatte verschwenkbar angelenkt ist, dass zwischen der Grundplatte und der ersten Hebeplatte ein erster Hebesack aus elastischem Material angeordnet ist, der durch Einfüllen eines Fluids die erste Hebeplatte einseitig von der Grundplatte abheben kann, und dass die Reklinationsplatte beim Anheben oder Absenken der ersten Hebeplatte über die Gelenkachse mitgenommen wird, während sie an ihrem der Gelenkachse abgewandten Ende in z-Richtung beweglich ist, vorzugsweise auf einer Auflagefläche verschiebbar aufliegt.
Dadurch lässt sich mit ganz einfachen Mitteln mechanisch unaufwendig und besonders platzsparend der volle physiologisch mögliche Bewegungsumfang der Reklination im HWS-Bereich stufenlos darstellen. Mit Hilfe der Fluid- betriebenen ersten Hebeplatte sind aus einer horizontalen Normallage heraus kontinuierlich beliebig angehobene Einstellungen der Wirbelsäule in einer zum Schulterbereich hin ansteigenen Positionierung schräg nach oben möglich.
Die fernsteuerbare Bewegung der Hebeplatten mittels Fluideinfüllung oder Fluidabzug aus den entsprechenden Hebesäcken erfolgt vorzugsweise mittels Druckluft. Statt eines pneumatischen Antriebs ist prinzipiell aber auch ein hydraulischer Antrieb denkbar. In jedem Fall garantiert der fluidische Antrieb eine stufenlose und ruckfreie Durchführung der für die Positionierung des Patienten erforderlichen Bewegungen der Lagerungshilfe.
Die Bewegungen der Vorrichtung können von einer Bedienkonsole von außerhalb des Tomographen aus ferngesteuert werden. Während der Bewegung kann beispielsweise in MR-Tomographen durch Anwendung schneller Sequenzen in Projektionsrichtung („Durchleuchtung") der Bewegungsablauf dargestellt werden, da mit dem fluidischen Antrieb auch sehr langsame Bewegungen ermöglicht werden. Außerdem kann die jeweilige Bewegung an jeder beliebigen Stelle, beispielsweise für hochauflösende Sequenzen, angehalten werden.
Mit der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe sind insbesondere auch reproduzierbare Einstellungen vor einer Operation und für postoperative Kontroll- Untersuchungen sowie zur Qualitätssicherung möglich.
Insbesondere bei MR-Untersuchungen können mit der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe alle relevanten Bewegungen und deren Kombinationen im physiologisch erforderlichen Umfang realisiert werden.
Untersuchungen in Normalposition können aufgrund der geringen Bauhöhe der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe, die Folge des einfachen mechanischen
Aufbaus ist, praktisch ohne Qualitätsverlust durchgeführt werden. Auch kann das Gerät für viele andere Untersuchungen im Tomographen verbleiben (außer eventuell für Kopfuntersuchungen oder Mammographien).
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe ist vorgesehen, dass im Kopfbereich des zu untersuchenden Patienten eine Inklinationswippe vorhanden ist, die eine Aussparung aufweist, in welcher die Reklinationsplatte in einer Normalposition aufgenommen wird, dass die Inklinationswippe an zwei lateral links und rechts des Kopfbereichs angeordneten Lagerböcken um eine gemeinsame horizontale, zur z-Richtung senkrechte Drehachse verschwenkbar gelagert ist, wobei die Drehachse mit vertikalem Abstand von der Grundplatte angeordnet ist, und dass ein zusätzlicher mit Fluid befüllbarer, vorzugsweise aufblasbarer Hebesack zwischen der Grundplatte und der Inklinationswippe vorgesehen ist. Auf diese Weise wird mit Hilfe der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe jegliche Inklinationsbewegung des Kopfes eines zu untersuchenden Patienten im Wesentlichen um den physiologischen Drehpunkt herum ermöglicht.
Vorzugsweise ist der Abstand der Drehachse der Inklinationswippe von der Grundplatte so bemessen, dass eine Drehung des Kopfes des zu untersuchenden Patienten um dessen physiologischen Drehpunkt erfolgen kann. Dadurch lassen sich die Bewegungen optimal an die individuellen physiologischen Gegebenheiten des jeweils zu untersuchenden Wirbeltieres, insbesondere menschlicher Patienten, anpassen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der oben genannten Ausführungsform ist die Anlenkung der Reklinationsplatte an der ersten Hebeplatte so gestaltet, dass bei Betätigung der Inklinationswippe die Reklinationsplatte von der ersten Hebeplatte gelöst wird. Dadurch wird die Reklinationsplatte bei einer Inklinationsbewegung automatisch von der Inklinationswippe mitgenommen.
Besonders einfach und preiswert lässt sich dies dadurch erreichen, dass die Anlenkung der Reklinationsplatte an der ersten Hebeplatte durch mit der Reklinationsplatte verbundene Bolzen realisiert ist, die jeweils in eine mit der ersten Hebeplatte verbundene, vorzugsweise nach oben geöffnete hakenförmige Ausnehmung eingreifen. Damit steht eine besonders funktionssichere mechanische Lösung zur Verfügung.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass im Kopfbereich des zu untersuchenden Patienten eine Lateralflexionsschale vorgesehen ist, die über einen Gleitstein um eine vertikale Achse beweglich mit der Reklinationsplatte verbunden ist, wobei die vertikale Achse mit der physiologischen Drehachse des Kopfes des zu untersuchenden Patienten im Wesentlichen zusammenfällt. Damit kann unabhängig von anderen Bewegungen oder in Kombination mit Inklinations- und/oder Reklinationsbewegungen eine definierte Lateralbewegung des Kopfes durchgeführt und in einer beliebig vorgebbaren Zwischenstellung fixiert werden.
Diese Ausführungsform kann vorteilhaft dadurch ausgestaltet werden, dass innerhalb der Lateralflexionsschale eine Längenausgleichsschale in der Normalstellung in einer Richtung parallel zur z-Richtung linear verfahrbar angeordnet ist. Dadurch wird ein Längenausgleich der individuellen Halslänge unterschiedlicher Patienten sowie eine Feinangleichung an die physiologische Bewegung des Kopfes bei Inklination und/oder Reklination ermöglicht.
Eine weitere Verbesserung sieht vor, dass innerhalb der Längenausgleichsschale eine Rotationsschale um eine horizontale, in der Normalstellung zur z- Richtung parallele Achse drehbar und fixierbar angeordnet ist. Dies erlaubt eine Rotationsbewegung des Kopfes auch in Kombination mit anderen Bewegungsmöglichkeiten.
Um eine Einbaumöglichkeit für andere funktioneile Einheiten zu schaffen, wobei die Baugröße der Gesamtvorrichtung möglichst kompakt gehalten wird, kann
die Lateralflexionsschale hohl gestaltet sein. Ebenso können auch die erste Hebeplatte, die weitere Hebeplatte und ggf. andere bewegliche oder feste Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung hohl ausgeführt sein. In den Hohlräumen können dann insbesondere elektrische Geräte in Zusammenhang mit den durchzuführenden tomographischen Untersuchungen platzsparend und in unmittelbarer Nähe des zu untersuchenden Patienten aufgenommen werden.
Wenn der verwendete Tomograph eine Magnetresonanzapparatur ist, können beispielsweise im Hohlraum der Lateralflexionsschale eine oder mehrere Ober- flächenspulen angeordnet sein.
Bei anderen Ausführungsbeispielen kann im Hohlraum die untere Hälfte eines Kopfspulensystems und außerhalb des Hohlraums die entsprechende obere Hälfte des Kopfspulensystems angeordnet sein.
Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe ist dadurch gekennzeichnet, dass an einem auf der Grundplatte in der Längsrichtung linear verfahrbaren Schlitten eine am fußseitigen Ende einseitig abhebbare weitere Hebeplatte angelenkt ist, deren Gelenkachse parallel zur Gelenkachse der ersten Hebeplatte verläuft, wobei zwischen dem Schlitten und der weiteren Hebeplatte ein weiterer mit Fluid befüllbarer, vorzugsweise aufblasbarer Hebesack angeordnet ist, dass eine Vorrichtung zur Detektion der relativen Position des Schlittens zur ersten Hebeplatte vorgesehen ist, und dass der Schlitten in einer festleg baren relativen Position zur ersten Hebeplatte arretierbar ist.
In dieser Ausführungsform kann durch technisch sehr einfache Zusatzmaßnahmen die erfindungsgemäße Lagerungshilfe auch für Untersuchungen der LWS weitergebildet werden.
Bei normalen Untersuchungen der LWS ist zudem kein Umlagern oder Herausfahren des Patienten notwendig.
Die Wirbelsäule im Lendenbereich kann mittels der weiteren Hebeplatte in Richtung auf das Fußende des Patienten hin schräg nach oben angehoben werden. Durch das Vorsehen eines verfahrbaren Schlittens, der im übrigen statt an der weiteren Hebeplatte auch an der ersten Hebeplatte vorgesehen sein kann, ist eine relative Positionierung zwischen den beiden Hebeplatten in Längsrichtung des Patienten möglich, so dass beliebige Einstellungen je nach Patientengröße machbar sind.
Besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung dieser Ausführungsform, bei der auf der ersten Hebeplatte ein Schulterkissen zum zusätzlichen Anheben des oberen Schulterbereichs des zu untersuchenden Patienten angeordnet ist. Mit einem derartigen Schulterkissen lässt sich die Einstellung der Kyphoselage erheblich verbessern. Auch eine leichte Kyphosestellung der Brustwirbelsäule kann damit eingerichtet werden.
Um auch hier eine ferngesteuerte Anpassung zu ermöglichen, ist bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform das Schulterkissen mit Fluid befüllbar, vorzugsweise aufblasbar.
Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung, bei der das Schulterkissen im Längsschnitt in einer die z-Achse enthaltenden Vertikalebene im wesentlichen keilförmig ist, wobei die Keilspitze vom Kopfende der Vorrichtung wegzeigt. Damit wird sichergestellt, dass der Thorax bei der Anhebung des Schulterkissens nicht von der ersten Hebeplatte abhebt.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe mit LWS-Untersuchungsmöglichkeit ist zwischen der ersten und der weiteren Hebeplatte, vorzugsweise auf der Grundplatte, ein Lordosekissen vorgesehen. Damit wird mit mechanisch ganz einfachen Mitteln die Einrichtung einer Lordosestellung des Patienten ermöglicht.
Bei vorteilhaften Ausgestaltungen ist das Lordosekissen wieder mit Fluid befüllbar, vorzugsweise aufblasbar, um eine ferngesteuerte, stufenlose und ruckfreie Einstellung zu ermöglichen.
Außerdem kann bei vorteilhaften Weiterbildungen das Lordosekissen in Längsrichtung der Grundplatte verschiebbar angeordnet sein. Damit ergeben sich weitere Freiheitsgrade zur Anpassung der Lagerungshilfe an die individuelle Körperlänge des zu untersuchenden Patienten.
Weiterhin kann das Lordosekissen quer zur z-Richtung eine konkave Oberseite aufweisen, wodurch eine stabile Lagerung des Patienten ermöglicht wird. Insbesondere kann damit ein seitliches Wegrollen des Patienten verhindert werden.
Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe, bei der am kopfseitigen Ende der ersten Hebeplatte eine Verlängerungsplatte abnehmbar starr befestigt ist, die auf der Oberseite ihres kopfseitigen Endes ein Kopf polster zum Auflegen des Kopfes des zu untersuchenden Patienten aufweist. Ein Absinken des Kopfes bewirkt nämlich die Reklination der HWS und wirkt durch die Dehnung von Bändern und Muskeln der Inklination der LWS entgegen. Durch die Verlängerungsplatte wird jedoch eine Reklination der HWS wirkungsvoll verhindert und damit eine physiologische, schmerz- und spannungsfreie Lordosestellung der LWS des zu untersuchenden Patienten ermöglicht.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe zeichnet sich dadurch aus, dass seitlich der Mittelachse der Grundplatte ein Beckenkissen in Höhe des Beckens des zu untersuchenden Patienten angeordnet ist, und dass auf derselben Seite mit Abstand von der Mittelachse im Fußbereich des zu untersuchenden Patienten eine vorzugsweise gepolsterte Auslenkeinrichtung, insbesondere eine Auslenkstange zur Ablenkung der Füße des zu untersuchenden Patienten aus der Längsrichtung der Grundplatte ange-
ordnet ist. Damit lässt sich eine Lateralflexion der LWS mit ganz einfachen mechanischen Mitteln definiert darstellen.
Das Beckenkissen ist bei Weiterbildungen vorteilhafterweise wieder mit Fluid befüllbar, vorzugsweise aufblasbar, um eine ruckfreie Fernbedienung der Positionseinstellung zu gewährleisten und um je nach Körperumfang des Patienten die jeweils notwendige Anpassung vornehmen zu können.
Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist auch die Polsterung der Auslenkeinrichtung mit Fluid befüllbar, vorzugsweise aufblasbar, was eine ferngesteuerte Einstellung ermöglicht.
Ganz besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe mit LWS-Untersuchungsmöglichkeit, bei der außerhalb des Tomographen eine Anzeigeeinrichtung zur optischen Darstellung der mittels der Vorrichtung zur Detektion der relativen Position des Schlittens zur ersten Hebeplatte gemessenen Positionswerte angeordnet ist. Insbesondere bietet sich hierfür die Bedienungskonsole des Tomographen an. Auf diese Weise kann die Einstellung der gewünschten Untersuchungslage des Patienten von außen her überwacht werden.
Besonders vorteilhaft ist eine Verbesserung dieser Weiterbildung, bei der die Vorrichtung zur Detektion der relativen Position des Schlittens eine signalgebende, insbesondere ein Magnetresonanzsignal abgebende Probe umfasst, die in der Drehachse der weiteren Hebeplatte positioniert ist. Dadurch wird eine extrem genaue Lagekontrolle insbesondere bei bildgebenden MR-Untersuchun- gen ermöglicht.
Ganz besonders bevorzugt ist auch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe, bei der Verschiebungen der relativen Position des Schlittens zur ersten Hebeplatte sowie sämtliche Befüllungen oder Entleerungen von Hebesäcken oder anderen elastischen oder nicht-elastischen bewegli-
chen Hohlkörpern der Vorrichtung von außerhalb des Tomographen betätigbar sind. So lässt sich jede gewünschte Untersuchungsposition ohne ein Herausschieben des Patienten aus dem Tomographen ferngesteuert einstellen, verändern, variieren, nachkorrigieren oder fixieren.
Um Störungen der bildgebenden Tomographieteile zu vermeiden, ist bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass sämtliche Kraftantriebs- und Steuerungseinheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung außerhalb des Tomographen, vorzugsweise in einem anderen Raum angeordnet sind.
Besonders vorteilhaft schließlich ist auch eine Ausführungsform, bei der sämtliche Kraftantriebseinheiten aktiv durch den zu untersuchenden Patienten gestoppt werden können. Durch die Möglichkeit der aktiven Mitwirkung des Patienten selbst braucht kein zusätzlicher Raum für korrigierende Eingriffe von Bedienungspersonal vorgesehen werden. Außerdem kann auch auf die Bequemlichkeit des Patienten Rücksicht genommen werden, insbesondere Schmerzzustände durch Überdehnung in einer bestimmten Lage vermieden werden.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungsgemäss jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschliessende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a einen schematischen Vertikalschnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe für HWS- und LWS-
Untersuchungen mit darauf liegendem Patienten in horizontaler Normallage;
Fig. 1 b Lagerungshilfe nach Fig. 1a in vergrößertem Detail;
Fig. 2a wie Fig. 1a, aber in Horizontallage mit Lordosekissen in aufgeblasenem Zustand;
Fig. 2b die Vorrichtung nach Fig. 2a in größerem Detail;
Fig. 3a wie Fig. 1a, jedoch in Kyphoselage mit aufgeblasenem ersten und weiterem Hebesack sowie aufgeblasenem Schulterkissen;
Fig. 3b die Vorrichtung nach Fig. 3a in größerem Detail;
Fig. 4 einen schematischen Horizontalschnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe mit Beckenkissen und Auslenkeinrichtung zur Herstellung einer Lateralflexionslage;
Fig. 5 einen schematischen Vertikalschnitt durch das Kopfende der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe mit Reklinationsplatte und in Inklinationswippe in Reklinationsstellung der Reklinationsplatte im angehobenen Zustand der Schulterplatte;
Fig. 6 den Auschnitt nach Fig. 5 in größerem Detail in horizontaler Normallage der Reklinationsplatte;
Fig. 7 wie Fig. 6, aber mit der Inklinationswippe in angehobener Inklinationsposition der HWS;
Fig. 8a eine schematische Draufsicht auf die Reklinationsplatte mit Gleitstein für eine Lateralflexionsschale von oben;
Fig. 8b einen Vertikalschnitt durch die Mittelebene der Reklinationsplatte aus Fig. 8a parallel zur z-Richtung; und
Fig. 9 einen Vertikalschnitt in einer Ebene senkrecht zur z-Achse, welche die Gelenkachse der Inklinationswippe sowie die vertikale Drehachse des die Lateralflexionsschale tragenden Gleitsteines enthält.
In der schematischen Darstellung von Fig. 1a erkennt man eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe 1 für HWS- und LWS- Untersuchungen in horizontal gestreckter Normalposition mit daraufliegendem Patienten 2. Der Übersichtlichkeit halber ist der spezielle Aufbau zur HWS- Untersuchung in den Figuren 1a bis 4 nicht dargestellt, sondern erst ab Figur 5. Es versteht sich aber, dass der HWS-Teil für die vorliegende Erfindung wesentlich ist.
In Fig. 1b ist die Lagerungshilfe 1 aus Fig. 1a in einem schematischen Vertikalschnitt in größerem Detail ohne Patient 2 gezeigt. An einer längs einer z- Richtung ausgedehnten Grundplatte 3 ist eine als erste Hebeplatte 4 gestaltete Schulterplatte über eine horizontale Gelenkachse 5 in einer Richtung quer zur z-Richtung an ihrem kopfabgewandten Ende verschwenkbar angelenkt. Zwischen der Grundplatte 3 und der ersten Hebeplatte 4 ist ein erster Hebesack 6 aus elastischem Material angeordnet, der durch Einfüllen eines Fluids die erste Hebeplatte 4 einseitig von der Grundplatte 3 abheben kann. Des weiteren ist an einem auf der Grundplatte 3 in einer schematisch angedeuteten Führung 13 in z-Richtung linear verfahrbaren Schlitten 7 eine am fußseitigen Ende einseitig abhebbare weitere Hebeplatte 8 angelenkt, deren Gelenkachse 9 parallel zur Gelenkachse 5 der ersten Hebeplatte 4 verläuft, wobei zwischen dem Schlitten 7 und der weiteren Hebeplatte 8 ein weiterer Hebesack 10 angeordnet ist, der ebenfalls durch Einfüllen von Fluid, insbesondere durch Aufpumpen mit Luft,
eine Volumenvergrößerung erfahren kann, die zu einem einseitigen Abheben der Hebeplatte 8 vom Schlitten 7 führt.
Am fußseitigen Ende der Lagerungshilfe 1 ist, wie in Fig. 1a schematisch dargestellt, eine Vorrichtung 11 zur Detektion der relativen Position des Schlittens
7 zur ersten Hebeplatte 4 vorgesehen. In einer beliebig festlegbaren relativen Position zur ersten Hebeplatte 4 kann der Schlitten 7 dann mittels einer ebenfalls nur schematisch angedeuteten Feststellvorrichtung 12 arretiert werden.
Des weiteren ist in Fig. 1 b ein Schulterkissen 14 gezeigt, das auf der ersten Hebeplatte 4 angeordnet ist und zum Abstützen der Schulter des zu untersuchenden Patienten 2 dient. Das Schulterkissen 14 ist ebenso wie die beiden Hebesäcke 6, 10 mit Fluid befüllbar, vorzugsweise aufblasbar.
Des weiteren ist zwischen der ersten Hebeplatte 4 und der weiteren Hebeplatte
8 auf der Grundplatte 3 ein ebenfalls mit Fluid befüllbares Lordosekissen 15 angeordnet, das in Längsrichtung der Grundplatte 3 verschiebbar ist und quer zur z-Richtung eine im aufgeblasenen Zustand konkave Oberfläche aufweist.
Am kopfseitigen Ende der ersten Hebeplatte 4 ist für reine LWS- Untersuchungen eine Verlängerungsplatte 16 abnehmbar starr befestigt, die auf der Oberseite ihres kopfseitigen Endes ein Kopfpolster 17 zum Auflegen des Kopfes des zu untersuchenden Patienten 2 trägt. Bei HWS- oder kombinierten HWS-/LWS-Untersuchungen wird stattdessen der in den Figuren 5 bis 9 dargestellte Aufbau an die Hebeplatte 4 montiert.
An der Unterseite der ersten Hebeplatte 4 ist dazu am kopfseitigen Ende eine nach oben geöffnete hakenförmige Ausnehmung 18 in Fig. 1 b zu erkennen, die starr mit der ersten Hebeplatte 4 verbunden ist und deren Funktionsweise unten näher erläutert wird.
In den Figuren 2a und 2b ist jeweils die Horizontallage mit dem Lordosekissen 5 in aufgeblasenem bzw. mit Fluid befülltem Zustand dargestellt. Die Hebesäcke 6 und 10 sind in dieser Position entleert, damit die erste Hebeplatte 4 und die weitere Hebeplatte 8 horizontal flach liegen. Damit kann der Patient 2 in eine Lage mit vollständigem Rundrücken gebracht werden. Ein seitliches Wegkippen des Patienten 2 vom Lordosekissen 15 ist einerseits durch die oben erwähnte, aber bei der Abbildung nicht erkennbar konkave Oberseite des Lordosekissens 15 verhindert. Andererseits ist ein solches Wegkippen auch ohne die konkave Ausformung in der Regel nicht zu befürchten, da der untere Teil des Rückens noch auf der ersten Hebeplatte 4 stabil aufliegt.
In den Figuren 3a und 3b ist die erfindungsgemäße Lagerungshilfe 1 in der Kyphosestellung dargestellt, in der der erste Hebesack 6, der weitere Hebesack 10 und das Schulterkissen 14 aufgeblasen bzw. mit Fluid gefüllt sind. Wie man der Zeichnung entnehmen kann, hat das Schulterkissen 14 im Längsschnitt in der in der Zeichnung dargestellten Vertikalebene im wesentlichen eine Keilform, wobei die Keilspitze vom Kopfende des Patienten 2 wegzeigt.
In der Kyphosestellung ist durch Anheben der ersten Hebeplatte 4 aufgrund des aufgeblasenen ersten Hebesacks 6 der Thoraxbereich des Patienten 2 schräg nach oben angehoben. Außerdem ist durch das Anheben der weiteren Hebeplatte 8 aufgrund des aufgeblasenen weiteren Hebesackes 10 der Bereich des Beckens und der Oberschenkel des Patienten 2 in der Gegenrichtung schräg nach oben angehoben. Dabei ist essentiell, dass das Becken und der damit verbundene unterste Teil der Wirbelsäule (= Sacrum) dabei drehend nach vorn gekippt werden, weil die Bewegung sonst nur auf das Gelenk zwischen Oberschenkel und Becken wirkt.
Mit Hilfe des verfahrbaren Schlittens 7 kann die relative Position zwischen erster Hebeplatte 4 und weiterer Hebeplatte 8 individuell auf die Körpergröße des Patienten 2 eingestellt werden. Die Detektionsvorrichtung 11 zeigt dann nach
außen die relative Lage genau an. Sobald die richtige Lage erreicht ist, kann sie mit der Feststeileinrichtung 12 arretiert werden.
Bereits beim Auflegen des Patienten 2 auf die Lagerungshilfe 1 kann noch außerhalb des Tomographen eine grobe Voreinstellung der Lage erfolgen. Dazu ist die Gelenkachse 9, die sich auf der Höhe eines leicht tastbaren anatomischen Punktes (= Trochanter major) befinden sollte, nach außen gut sichtbar markiert. Genau in dieser Drehachse kann sich bei Anwendungen in der MR- Tomographie ein Probenröhrchen mit signalgebendem Material befinden, dessen Position innerhalb des Tomographen dann auf einer Übersichtsaufnahme sichtbar gemacht werden kann. Das Probenröhrchen, das in der Zeichnung nicht näher dargestellt ist, muss an einer genau definierten Stelle unterhalb des Sacrums liegen. Tut es das nicht, so vermisst man am Bildschirm die Distanz zwischen dem Probenröhrchen und einem Zielpunkt. Eine nachträgliche Lagekorrektur kann dann jederzeit erfolgen, ohne den Patienten 2 noch einmal aus dem Tomographen herauszufahren und nach entsprechender Änderung der Position eine neue Übersichtsaufnahme machen zu müssen.
Auf einer Anzeigevorrichtung kann die aktuell eingestellte Position des Schlittens 7 abgelesen werden. Wenn man nun den Patienten 2 eine leichte „Brücke" machen lässt, kann man die Arretierung an der Feststelleinrichtung 12 lösen und den Schlitten 7 um die erforderliche Weglänge verschieben. Ist ein solches Vorgehen beispielsweise aufgrund fehlender Mobilität des Patienten 2 nicht möglich, kann auch das Lordosekissen 15 soweit aufgepumpt werden, bis sich das Gesäß des Patienten 2 etwas anhebt und so den Schlitten 7 freigibt.
Die Darstellung einer Lateralflexion ist in Fig. 4 gezeigt. Dazu ist seitlich der Mittelachse der Grundplatte 3 ein Beckenkissen 19 in Höhe des Beckens des Patienten 2 angeordnet, welches wiederum mit Fluid befüllbar ist. Auf derselben Seite, auf der sich das Beckenkissen 19 befindet, mit Abstand von der Mittelachse im Fußbereich des Patienten 2 ist eine gepolsterte Auslenkeinrichtung 20 mit einer Auslenkstange 21 zur Ablenkung der Füße des Patienten 2 aus der
Längsrichtung der Grundplatte 3 angeordnet. Die Polsterung der Auslenkeinrichtung 20 kann wiederum mit Fluid befüllbar sein.
Die Lateralflexion der LWS wird allerdings auch bei der konventionellen Mye- lographie nur in seltenen Fällen (meist bei Listhesen) angewendet. Es wäre deshalb durchaus vertretbar, wenn in diesen Fällen ein klein wenig zusätzliche Handarbeit zur Positionierung des Patienten nötig wird. Nach Aufpumpen des Beckenkissens 19 werden die durchgestreckten Beine des Patienten mit der Auslenkeinrichtung 20 durch entsprechende Verschiebung in Richtung einer der beiden Doppelpfeile in Fig. 4 in die gewünschte Lage gebracht und die Auslenkeinrichtung 20 in dieser Stellung fixiert. Auch hier ist wiederum eine Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen der Patienten ohne weiteres möglich.
In Fig. 5 erkennt man im Anschluss an die durch den aufgeblasenen ersten Hebesack 6 angehobene erste Hebeplatte 4 eine um eine horizontale, in einer Richtung quer zur z-Richtung verlaufende Gelenkachse 22a verschwenkbare Reklinationsplatte 23, die über einen Bolzen 22, welcher in die hakenförmige Ausnehmung 18 eingreift, an der ersten Hebeplatte 4 angelenkt ist. Beim Anheben oder Absenken der ersten Hebeplatte 4 wird die Reklinationsplatte 23 über die Gelenkachse 22a mitgenommen, während sie an ihrem der Gelenkachse 22a abgewandten Ende in z-Richtung auf einer Auflagefläche 24 verschiebbar aufliegt.
In der in Fig. 5 gezeigten Stellung wird eine Reklination der HWS erreicht, wobei der Kopf des zu untersuchenden Patienten 2 (hier nicht gezeigt) schräg nach hinten geneigt ist, während der Thoraxbereich über die erste Hebeplatte 4 schräg nach oben zeigt.
Des weiteren ist in Fig. 5 eine Inklinationswippe 25 vorgesehen, die eine Aussparung 26 aufweist, in welcher die Reklinationsplatte 23 in der in Fig. 6 dargestellten Normalposition aufgenommen wird.
Die Inklinationswippe 25 ist an zwei lateral links und rechts des Kopfbereichs angeordneten Lagerböcken 27, 27' um eine gemeinsame horizontale, zur z- Richtung senkrechte Drehachse 28 verschwenkbar gelagert, wobei die Drehachse 28 mit vertikalem Abstand von der Grundplatte 3 angeordnet ist. Außerdem ist zwischen der Inklinationswippe 25 und der Grundplatte 3 ein mit Fluid befüllbarer, in der Regel aufblasbarer Hebesack 29 vorgesehen, der, wie in Fig. 7 dargestellt, ein einseitiges Anheben der Inklinationswippe 25 mit darin aufgenommener Reklinationsplatte 23 und somit ein Verschwenken um die Drehachse 28 bewirkt. Dabei wird der Bolzen 22 aus der hakenförmigen Öffnung 18 nach oben weggezogen und in z-Richtung auf das Kopfende der Vorrichtung 1 hin entfernt.
Wie aus Fig. 7 deutlich wird, befindet sich zur Erzeugung der Reklinationsstel- lung die erste Hebeplatte 4 in der horizontalen Normallage mit nicht-aufgeblasenem ersten Hebesack 6.
Der vertikale Abstand der Drehachse 28 der Inklinationswippe 25 von der Grundplatte 3 ist so bemessen, dass eine Drehung des Kopfes des zu untersuchenden Patienten 2 im Wesentlichen um dessen physiologischen Drehpunkt erfolgen kann.
Bei der in Fig. 8a gezeigten Draufsicht auf die Reklinationsplatte 23 von oben ist ein imaginärer Drehpunkt 36 gezeigt, um den die Lateral-Flexionsbewegung abläuft. Außerdem erkennt man in Fig. 8a zwei beidseitig angeordnete Lagerböcke 37, 37' zur Aufnahme des Gelenkbolzens 22.
Des Weiteren ist in Fig. 8a eine gekrümmte, die beiden Lagerböcke 37, 37' verbindende Führungsschiene 38 gezeigt, auf weicher ein Gleitstein 31 in Richtung des Doppelpfeiles um eine in Normalposition vertikale Achse bewegt werden kann. In einem Sagittalschnitt durch die vertikale Mittelebene der in Fig. 8a gezeigten Reklinationsplatte 23, wie er in Fig. 8b wiedergegeben ist, findet sich die Führungsschiene 38 im Querschnitt wieder.
Fig. 9 schließlich zeigt einen Vertikalschnitt senkrecht zur z-Achse, welcher die Drehachse 28 der Inklinationswippe 25 enthält. Auf dem Gleitstein 31 , der auf der Reklinationsplatte 23 aufsitzt, wird eine Lateralflexionsschale 30 um die vertikale Achse 32 drehbar getragen. Diese soll möglichst mit der physiologischen Drehachse des Kopfes des zu untersuchenden Patienten 2 zusammenfallen. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist die Lateralflexionsschale 30 hohl gestaltet und kann in ihrem Hohlraum 35 eine oder mehrere Oberflächenspulen oder beispielsweise auch eine untere Hälfte eines Kopfspulensystems für die MRT enthalten.
Innerhalb der Lateralflexionsschale 30 befindet sich eine Längenausgleichsschale 33, die in der Normalstellung in einer Richtung parallel zur z-Richtung linear verfahrbar ist. Innerhalb der Längenausgleichsschale 33 wiederum ist eine Rotationsschale 34 um eine horizontale, in Normalstellung zur z-Richtung parallele Achse drehbar und fixierbar angeordnet. Damit sind sämtliche Möglichkeiten der Bewegung des menschlichen Kopfes definiert, reproduzierbar und arretierbar gegeben.