Beschreibung
Verfahren zur Durchfuhrung eines Hard-Handover-Vorgangs in einem Mobilfunksystem
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchfuhrung eines Hard-Handover-Vorgangs m einem Mobilfunksystem nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bewegt sich eine Mobilstation aus dem Versorgungsbereich ihrer Basisstation heraus, muß die Verbindung ber eine andere Basisstation gefuhrt werden. Das Weiterreichen der Verbindung von einer Basisstation auf eine andere Basisstation wird als 'Handover' bezeichnet. Der Handover (HO) ist ein sehr zeit- kritischer Vorgang m Mobilfunksystemen, da die Kontinuität der laufenden Verbindung gewahrleistet sein muß.
In Fig. 5 sind beispielhaft zwei Basisstationen BSl und BS2 dargestellt, zwischen denen ein Handover-Vorgang durchgeführt werden soll, wobei nachfolgend davon ausgegangen wird, daß sich ein Teilnehmer mit einer Mobilstation MS von einer Funkzelle, für welche die Mobilstation BSl zustandig ist, m eine Funkzelle, für welche die Mobilstation BS2 zustandig ist, bewegt. Das Umschalten der zwischen der Basisstation BSl und der Mobilstation MS bestehenden Verbindung auf die Basisstation BS2 wird von einer Vermittlungsstelle SC ('Switchmg Centre ' ) gesteuert. Des weiteren sind m Fig. 5 jeweils die Uplmk-Ubertragungsrichtungen (von der Mobilstation zu der entsprechenden Basisstation) und die Downlmk- Ubertragungsrichtungen (von der entsprechenden Basisstation zu der Mobilstation) dargestellt.
Hinsichtlich der Durchfuhrung von Handover-Vorgangen wird zwischen verschiedenen Handover-Arten unterschieden, welche sich im wesentlichen m der Arbeitsweise des m dem jeweiligen Mobilfunksystem angewendeten Handover-Algorith us unterscheiden.
Bei einem sogenannten Soft-Handover (SHO) wird gleichzeitig zu der bestehenden Verbindung mit der augenblicklich zustandigen Basisstation auch eine Verbindung mit der neuen Basis- Station aufgebaut. Für das m Fig. 5 gezeigte Beispiel bedeutet dies, daß wahrend dieser Zeitspanne über die Basisstatio- nen BSl und BS2 dieselben Informationen an die Mobilstation MS gesendet werden. Die Mobilstation MS empfangt wieder dieser Zeit Signale von beiden Basisstationen BSl und BS2 und kann beide Signale nutzen. Wird das Signal der neuen Basisstation BS2 von der Mobilstation MS vollständig empfangen, kann von der Vermittlungsstelle SC die alte Basisstation BSl aufgegeben und vollständig auf die neue Basisstation BS2 umgeschaltet werden, wodurch der Soft-Handover-Vorgang abge- schlössen ist.
Mit Hilfe eines Soft-Handovers können somit Datenverluste wahrend des Handover-Vorgangs vermieden werden, wobei hierzu jedoch ein relativ hoher Aufwand erforderlich ist, da von der Mobilstation für kurze Zeit zwei Übertragungskanale gleichzeitig belegt werden und daher die mögliche Teilnehmerkapazi- tat der Basisstationen reduziert wird.
Bei einem sogenannten Hard-Handover (HHO) erfolgt hingegen ein 'hartes' Umschalten von der augenblicklich zustandigen Basisstation bzw. Funkzelle zu der neuen Basisstation bzw. Funkzelle. Der hierzu erforderliche Aufwand ist deutlich geringer als bei einem Soft- Handover-Vorgang, da von der Mobilstation nicht gleichzeitig zwei Übertragungskanale unter- schiedlicher Basisstationen belegt werden.
Ein mit einem Hard-Handover verbundenes Problem ist jedoch die Tatsache, daß durch das harte Umschalten von der aktuell zustandigen Basisstation auf eine neue Basisstation bei einer Echtzeit-Datenubertragung üblicherweise Datenverluste auftreten, die beispielsweise bei der Übertragung von Sprachdaten
eine kurze Unterbrechung der empfangenen und gesendeten Sprachinformationen zur Folge haben.
In Fig. 7 ist eine Darstellung eines Hard-Handover-Vorgangs von der in Fig. 5 gezeigten Basisstation BSl zu der Basisstation BS2 dargestellt, wobei insbesondere die zeitliche Folge der über die entsprechenden Uplink- bzw. Downlink- Verbindungen zwischen der jeweils aktiven Basisstation und der Mobilstation übertragenen Rahmen m bzw. m+1 zum Zeitpunkt des Hard-Handovers dargestellt sind.
Bei dem herkömmlichen Hard-Handover-Vorgang ist kein nahtloser Übergang von der Basisstation BSl zu der Basisstation BS2 möglich ist.
Geht man von einer Mobilstation MS mit nur einem Frequenzsynthesizer aus, so müßte der Frequenzsynthesizer solange auf dem Frequenzpaar des Up- und Downlinks der alten Basisstation BSl bleiben, bis der gesamte Rahmen Nr. m über den Uplink an die Basisstation BSl gesendet worden ist. Erst dann kann der Frequenzsynthesizer auf das entsprechende Uplink/Downlink- Frequenzpaar der neuen Basisstation BS2 umschalten. Dies hat jedoch zur Folge, daß von der Mobilstation MS nicht der über den Downlink der neuen Basisstation BS2 gesendete Rahmen Nr. m+1 von Anfang an empfangen werden kann, so daß gegebenenfalls der gesamte Inhalt dieses Rahmens verloren geht. Sollte die Mobilstation den Downlink der neuen Basisstation BS2 wie in Fig. 7 gezeigt empfangen, so kann zwar die Mobilstation auf der Frequenz der Basisstation BSl den Uplink-Rahmen Nr. m vollständig empfangen und auf der Frequenz der Basisstation BS2 den Downlink-Rahmen Nr. m+1 vollständig senden, die Datenübertragung ist jedoch mindestens 1024 Chips verzögert, wobei bei diesen Überlegungen noch nicht die zur Umschaltung der Frequenz des Frequenzsynthesizers der Mobilstation erfor- derliche Zeit berücksichtigt ist, die bis zu 1,2ms betragen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Durchfuhrung eines Hard-Handover-Vorgangs m einem Mobilfunksystem vorzuschlagen, wobei Datenverluste wahrend des Hard-Handover-Vorgangs vermieden oder zumindest deutlich reduziert werden können.
Diese Aufgabe wird erfmdungsgemaß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelost. Die Unteranspruche definieren vorteilhafte und bevorzugte Ausfuhrungsformen der vorliegenden Erfindung.
Erfmdungsgemaß wird zum Zeitpunkt eines Hard-Handover- Vorgangs zwischen der Mobilstation und der alten Basisstation, die vor dem Hard-Handover für die Kommunikation mit der Mobilstation verantwortlich ist, und/oder zwischen der Mobilstation und der neuen Basisstation, welche nach dem Hard- Handover f r die Kommunikation mit der Mobilstation verantwortlich sein soll, ein Rahmen im sogenannten 'Compressed Mode' übertragen. Vorzugsweise wird zum Zeitpunkt des Hard- Handover-Vorgangs sowohl ein Rahmen zwischen der Mobilstation und der alten Basisstation als auch ein Rahmen zwischen der Mobilstation und der neuen Basisstation im 'Compressed Mode' übertragen. Durch den 'Compressed Mode', der insbesondere jeweils sowohl auf den Downlink als auch auf den Uplink ange- wendet wird, entsteht m dem jeweils komprimierten Rahmen eine Ubertragungslucke, die für den Hard-Handover genutzt werden kann. Insbesondere kann wahrend dieser Ubertragungslucken bei einem Zwischenfrequenz-Handover die erforderliche Fre- quenzumschaltung durchgeführt werden. Des weiteren kann wah- rend der Ubertragungslucken die Sende-/Empfangsleistung bezuglich der neuen Basisstation eingestellt und die erforderliche Chip-Synchronisation durchgeführt werden. Ebenso ist wahrend der Ubertragungslucken bereits eine Verarbeitung (beispielsweise Decodierung) des empfangenen Rahmens möglich.
Durch die Anwendung des 'Compressed Mode' wird die Handover- Prozedur verk rzt und es können insbesondere bei einer beste-
henden Rah ensynchronitat zwischen der alten Basisstation und der neuen Basisstation Datenverluste wahrend des Hard- Handover-Vorgangs vermieden werden.
Um die für den Handover erforderliche Synchronisation zwischen der Mobilstation und der neuen Basisstation herbeizufuhren, kann die Mobilstation eine von der neuen Basisstation kontinuierlich gesendete Pilotbitsequenz, insbesondere bei UMTS den CPICH-Kanal ( ' Common Pilot Channel'), zur Synchrom- sierung auf den Downlink der neuen Basisstation auswerten.
Zur Synchronisierung der neuen Basisstation auf den Uplink der Mobilstation wird vorgeschlagen, daß von der Mobilstation wahrend der durch den 'Compressed Mode' hervorgerufenen Uber- tragungslucke ein speziell für diesen Zweck vorgesehenes
Uplmk-Synchronisierungssignal gesendet wird, welches dann zur Uplmk-Synchronisierung von der neuen Basisstation ausgewertet werden kann. Bei diesem Uplmk-Synchronisierungssignal kann es sich insbesondere um den ursprunglich für den RACH- Kanal ('Random Access Channel') vorgesehenen PRACH-Präambel
Code ('Physical Random Access Channel') handeln. Des weiteren ist auch möglich, daß zur Uplmk-Synchronisierung wahrend der Ubertragungslucke sowohl von der Mobilstation als auch von der neuen Basisstation ein kompletter Steuerkanal ('Dedicated Physical Control Channel1, DPCCH) übertragen wird, der insbesondere Leistungseinstellmformationen (TPC-Bits, 'Transmit Power Control') für den jeweiligen Empfanger enthalt, so daß nicht nur die Snychronitat herbeigeführt, sondern auch die Sendeleistung der Mobilstation und der neuen Basisstation op- timiert werden kann, ehe die eigentliche Datenübertragung zwischen der Mobilstation und der neuen Basisstation beginnt.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefugte Zeichnung naher anhand bevorzugter Ausfuhrungsbei- spiele erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Darstellung zur Erläuterung des der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Prinzips,
Fig. 2 zeigt eine Darstellung zur Erläuterung eines ersten Ausfuhrungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 3 zeigt eine Darstellung zur Erläuterung eines zweiten Ausfuhrungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 4 zeigt eine Darstellung zur Erläuterung eines dritten Ausfuhrungsbeispiels der Erfindung,
F g. 5 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild eines erfin- dungsgemaßen Mobilfunksystems,
Fig. 6 zeigt eine Darstellung zur Erläuterung der Rahmenstruktur m dem 'Compressed Mode', und
Fig. 7 zeigt eine Darstellung zur Erläuterung der Durchfuh- rung eines Hard-Handover-Vorgangs gemäß dem Stand der Tech¬
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Mo- bilfunksystems gemäß dem sogenannten UMTS-Mobilfunkstandard ('Universal Mobile Telecommunication System') erläutert. Die Erfindung ist jedoch allgemein auf Mobilfunksysteme anwendbar, bei denen ein im Folgenden naher beschriebener Komprimiermodus oder 'Compressed Mode' vorgesehen ist.
Gemäß dem derzeitigen Stand der UMTS-Standardisierung ist vorgesehen, den Sender des Mobilfunksystems gelegentlich m einem als 'Slotted Mode' oder 'Compressed Mode' bezeichneten Modus zu betreiben, wobei m diesem Fall die zu übertragenden Informationen innerhalb bestimmter Rahmen m komprimierter Form an einen Empfanger übertragen werden, um m dem entsprechenden komprimierten Rahmen eine Sendeaustastlucke mit einem oder mehreren sogenannten ' Idle Slots' zu erhalten, wobei die
Sendeaustastlucke von Informationsbits frei ist. Zur Komprimierung müssen die Informationen m einem verkürzten Zeitintervall übertragen werden.
Das Prinzip der Komprimierung ist schematisch m Fig. 6 dargestellt, wobei mehrere sequentiell übertragene Rahmen dargestellt sind, die jeweils eine identische Rahmendauer besitzen. Gemäß dem UMTS-Standard umfaßt jeder Rahmen 15 Zeit- schlitze und besitzt eine Rahmendauer von 10ms. Bezüglich des m Fig. 6 gezeigten zweiten Rahmens ist der 'Compressed Mode' angewendet, d.h. m diesem Rahmen werden die Informationen m komprimierter Form übertragen, so daß eine Sendeaustastlucke ( ' Idle Peπod' oder ' Idle Time') mit mehreren ' Idle Slots1 auftritt, m der keine Informationen übertragen werden. Wie ebenfalls in Fig. 6 gezeigt ist, kann wahrend dieses im 'Compressed Mode' betriebenen Rahmens die Sendeleistung erhöht werden, um eine von dem 'Compressed Mode' nicht beeinträchtigte Ubertragungsqualitat zu erzielen. Die komprimierten Rahmen können periodisch oder infolge eines von dem Mobilfun- knetz initiierten Befehls auftreten.
Bislang wurde der 'Compressed Mode' lediglich dazu verwendet, um es der Mobilstation zu ermöglichen, Messungen von Funkzellen anderer Frequenzen durchzufuhren.
Erfmdungsgemaß ist hingegen vorgesehen, den 'Compressed Mode' für die Durchfuhrung eines Hard-Handover-Vorgangs zu nutzen.
Durch den 'Compressed Mode' können die 15 Zeltschlitze eines Rahmens auf bis zu acht Zeitschlitze komprimiert werden, wahrend die Mobilstation in der dadurch gewonnenen Austastlucke oder 'Idle Time' der verbleibenden sieben Zeitschlitze weder sendet ('Uplink Compressed Mode') noch empfangt ('Downlink Compressed Mode') . Durch den 'Compressed Mode' kann somit bei einem Hard-Handover-Vorgang Zeit für die eventuell erforderliche Frequenzumschaltung ( ' Frequency Switchmg') oder Deco-
dierung des empfangenen Rahmens etc. gewonnen werden, ohne die im Uplink und Downlink übertragenen Daten zu verlieren. Zudem kann die 'Idle Time' für Synchronisationszwecke oder für das Power-Management, d.h. zur Einstellung der Sende- und Empfangsleistung, genutzt werden.
Das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip soll nachfolgend anhand der Darstellung von Fig. 1 erläutert werden, wobei analog zu Fig. 5 und Fig. 7 davon ausgegangen wird, daß ein Hard-Handover von der Basisstation BSl zu der Basisstation
BS2 durchgeführt werden soll. Die Darstellung von Fig. 1 entspricht daher grundsatzlich derjenigen von Fig. 7, so daß im Folgenden nur auf die für die vorliegende Erfindung wesentlichen Unterschiede eingegangen wird.
Bei dem m Fig. 1 gezeigten Hard-Handover-Vorgang wird davon ausgegangen, daß die Rahmen der Basisstationen BSl bzw. BS2 von der Mobilstation MS zueinander zeitsynchron empfangen werden.
Zum Zeitpunkt des Hard-Handover sendet und empfangt die vor dem Hard-Handover zuständige Basisstation BSl den letzten Rahmen Nr. m im 'Compressed Mode'. Die in Fig. 1 gezeigten Blocke symbolisieren jeweils die komprimierten Rahmen. Wie m Fig. 1 gezeigt ist, sollte der erste Zeitschlitz der Übertra- gungslucke ('Transmission Gap', TG) der neunte Zeitschlitz (d.h. der Zeitschlitz Nr. 8) sein und die Lange der Übertra- gungslucke ('Transmission Gap Length', TGL) sieben Zeitschlitze umfassen. Die Basisstation BS2, auf die gewechselt werden soll, sendet und empfangt ebenfalls zum Zeitpunkt des Hard-Handover den ersten Rahmen Nr. m+1 im 'Compressed Mode', wobei hier die Übertragungslucke am Anfang des komprimierten Rahmens plaziert sowie am besten wie in Fig. 1 gezeigt mit dem ersten Zeitschlitz (Zeitschlitz Nr. 0) des komprimierten Rahmens Nr. m+1 beginnen und sieben Zeitschlitze umfassen sollte .
Wird der m Fig. 1 gezeigte und zuvor beschriebene 'Compressed Mode' mit TGL = 7 verwendet, verbleiben 14 * 2560 -
1024 Chips = 34816 Chips, um von der alten Basisstation BSl auf die neue Basisstation BS2 umzuschalten, wobei ein Chip einer Zeitdauer von etwa 0,26μs entspricht. Der Uplink wird von der Mobilstation MS jeweils um 1024 Chips zeitversetzt zu dem empfangenen Downlink gesendet. Die somit verbleibende Zeit von 34816 Chips wird sich m der Realität etwas verkurzen, wenn Ungenauigkeiten bei der Messung des Laufzeitunter- schieds ('Observed Time Difference Of Arπval', OTDOA) und die Zeitdiskretisierung beim Senden an der jeweiligen Basisstation berücksichtigt werden. Für die nachfolgenden Überlegungen wird angenommen, daß die Ungenauigkeit bei der Messung der Laufzeitdifferenz 20 Chips umfaßt, was etwa 2km ent- spricht, wahrend hinsichtlich der Zeitdiskretisierung davon ausgegangen wird, daß nur mit einer Quantisierung des für die Kanalisierungscodes verwendeten Spreizfaktors von maximal 512 Chips gearbeitet wird, um die Orthogonalitat der gesendeten Kanalisierungscodes ('Channelization Code') zu wahren, so daß sich für die zur Umschaltung von der Basisstation BSl auf die Basisstation BS2 verbleibende Zeit eine Dauer von 34816 Chιps-20 Chιps-256 Chιps=34540 Chips ergibt.
Die Dauer der somit annähernd 30000 Chips = 7,8ms umfassenden 'Idle Time' kann bei einem Handover zwischen auf unterschiedlichen Frequenzen arbeitenden Basisstationen ( ' Inter Frequen- cy Handover) als Frequenz-Umschaltzeit genutzt werden. Des weiteren kann diese 'Idle Time1 für Leistungse stellungen, zur Chip-Synchronisation und/oder zur Verarbeitung, msbeson- dere Decodierung, des empfangenen Rahmens genutzt werden etc ..
Selbstverständlich können auch Ubertragungslucken mit anderen Langen den einzelnen Rahmen verwendet werden, so daß sich entsprechend andere Werte für die für die oben beschriebenen Maßnahmen zur Verfugung stehende Zeit ergeben. Des weiteren ist es bereits ausreichend, wenn lediglich entweder zwischen
der alten Basisstation BSl und der Mobilstation MS oder zwischen der neuen Basisstation BS2 und der Mobilstation ein komprimierter Rahmen übertragen wird.
Zur Verdeutlichung des der Erfindung zugrundeliegenden Prinzips sind m Fig. 1 zwei Zeitpunkte tl und t2 dargestellt, wobei der Umschalt- oder Handover-Vorgang zum Zeitpunkt tl (d.h. mit dem ersten Zeitschlitz der Übertragungslucke des von der Mobilstation MS an die alte Basisstation BSl gesende- ten komprimierten Uplmk-Rahmens Nr. m) beginnt und zum Zeitpunkt t2 (d.h. mit dem letzten Zeitschlitz der Übertragungslucke des von der neuen Basisstation BS2 an die Mobilstation MS gesendeten komprimierten Downlmk-Rahmens Nr. m+1) abgeschlossen ist.
Damit eine Synchronisation der Mobilstation MS auf den Downlink der mit der Mobilstation MS augenblicklich kommunizierenden Basisstation BSl bzw. BS2 möglich ist, wird von jeder Basisstation kontinuierlich der sogenannte ' Common Pilot Channel' (CPICH) gesendet, der sogenannte Pilotbits für die Synchronisierungszwecke enthalt.
Daneben muß jedoch auch eine Upl k-Synchronisation durchgeführt werden, die nachfolgend naher anhand von zwei Fig. 2 bzw. Fig. 3 gezeigten Ausfuhrungsbeispielen erläutert werden soll.
Für die Synchronisierung der Basisstation BS2 auf den Uplink der Mobilstation MS mußte das Timmg des von der Basisstation BS2 empfangenen Uplmks annähernd bekannt sein. Durch die
Laufzeitunterschiede ergeben sich jedoch zusatzliche Ungenau- lgkeiten. Gemäß einem ersten Ausfuhrungsbeispiel wird daher vorgeschlagen, wahrend der Übertragungslucke, d.h. wahrend der 'Idle Time', ein Uplmk-Synchronisierungssignal zu sen- den, welches die Basisstation zur Synchronisierung verwenden kann. Um die Synchronisation möglichst effektiv zu gestalten,
sollte dieses Uplmk-Synchronisierungssignal gute Korrelati- onseigenschaften besitzen.
Als Uplmk-Synchronisierungssignal konnte von der Mobilstati- on MS beispielsweise (gegebenenfalls wiederholt) die eigentlich für den 'Random Access Channel' (RÄCH) vorgesehene RACH- Praambel gesendet werden. Die Verteilung der von der Mobilstation MS hierfür verwendeten Zeitschlitze ist in Fig. 2 lediglich beispielhaft gewählt. In herkömmlichen Mobilfunksy- stemen werden von einer Mobilstation RACH-Bursts der Regel an eine Basisstation gesendet, um eine Verbindung mit dieser aufzubauen. Diese RACH-Bursts enthalten eine vordefinierte Bitsequenz, die sehr gut für Synchronisierungszwecke und damit auch für die erforderliche Uplmk-Synchronisierung geeig- net sind.
Anstelle des RACH-Signals können von der Mobilstation MS jedoch auch andere geeignete Pilotsignale als Uplmk- Synchronisierungssignal gesendet werden.
Als weitere Möglichkeit für die Uplmk-Synchronisierung wird gemäß einem m Fig. 3 gezeigten zweiten Ausfuhrungsbeispiel der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, zwischen der Mobilstation MS und der neuen Basisstation BS2 sowohl ber den Uplink als auch über den Downlink einen kompletten Steuerkanal ('Dedicated Physical Control Channel', DPCCH) zu übertragen. Auf diese Weise kann nicht nur eine Synchronisierung zwischen der Basisstation BS2 und der Mobilstation MS, sondern auch eine Optimierung der Empfangs- und Sendeleistung durch eine entsprechende Leistungsregelung ('Open Loop Power Control') erzielt werden, wobei insbesondere über den Steuerkanal die Sendeleistung der Mobilstation MS und Basisstation BS2 auf einen optimalen Wert eingestellt wird, ehe die eigentliche Datenübertragung beginnt.
Der wahrend der übertragungslucke von der Mobilstation MS bzw. der Basisstation BS2 gesendete DPCCH-Steuerkanal sollte
lediglich sogenannte TPC-Bits und Pilotbits enthalten. Die TPC-Bits ('Transmit Power Control'), deren Wert von dem jeweiligen Sender der TPC-Bits nach einer Auswertung eines Empfangssignals festgelegt wird, enthalten für den jeweiligen Empfanger der TPC-Bits eine Anweisung, seine Sendeleistung auf einen den jeweiligen TPC-Bits entsprechenden Wert einzustellen. Die blicherweise bei UMTS dem DPCCH-Steuerkanal zusätzlich enthaltenen TFCI-Bits ('Transport Format Combina- tion Indicator') werden nicht benotigt. FBI-Bits ('Feedback Information') können genutzt werden, um bei Verwendung verschiedener Antennen mit mehreren einstellbaren Betriebsmodi die hierzu erforderlichen Parameter zu signalisieren ('Transmit Antenna Diversity').
Der DPCCH-Steuerkanal kann im Uplink beispielsweise derart strukturiert sein, daß pro Zeitschlitz acht Pilotbits und zwei TPC-Bits übertragen werden. Für den Downlink sollte hingegen ein Format gewählt werden, bei dem möglichst wenige Daten (insbesondere keine TFCI-Bits) übertragen werden, damit möglichst viele Pilotbits zur Verfugung stehen. Die TPC-
Felder des ersten Zeitschlitzes oder der ersten Zeitschlitze des Uplink- und Downlmk-DPCCH können mit einem fixen bekannten Bitmuster vorbelegt werden, um die Synchronisationsprozedur am Anfang zu unterstutzen. Diese TPC-Felder werden dann nicht zur Leistungsregelung verwendet. Erst die wahrend der folgenden Zeitschlitze jeweils empfangenen TPC-Bits werden dann als Kommando für eine Erhöhung oder Erniedrigung der Sendeleistung ausgewertet.
Wie m Fig. 3 gezeigt ist, sendet zuerst die Basisstation BS2 wahrend der Übertragungslucke den DPCCH-Steuerkanal. Nachdem die Mobilstation MS den Downlmk-Steuerkanal empfangen hat, sendet sie 1024 Chips spater über den Uplink ebenfalls einen DPCCH-Steuerkanal, welcher der Basisstation BS2 dann zur Syn- chronisation dient. Die durch einen DPCCH-Steuerkanal belegten Zeitschlitze des Downlink und Uplink sind jeweils in Fig. 3 punktiert dargestellt.
Die Erfindung erzielt dann den maximalen Vorteil, wenn sowohl die alte Basisstation BSl als auch die neue Basisstation BS2 derart zeitbezogen senden, daß - wie Fig. 1 bis Fig. 3 ge- zeigt ist - von der Mobilstation MS der Downlink der alten
Basisstation BSl rahmensynchron zum Downlink der neuen Basisstation BS2 empfangen wird, d.h. der komprimierte Rahmen Nr. m+1 der Basisstation BS2 von der Mobilstation MS unmittelbar anschließend an den komprimierten Rahmen NR. m der Basissta- tion BSl empfangen wird. Diese Rahmensynchronisation ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.
In Fig. 4 sind zwei Hard Handover-Falle dargestellt, bei denen der Downlink der alten Basisstation BSl und der Downlink der neuen Basisstation BS2 nicht rahmensynchron von der Mobilstation MS empfangen werden, so daß kein nahtloser Übergang von der Basisstation BSl auf die Basisstation BS2 gewährleistet werden kann. Dennoch werden gegenüber dem bisherigen Verfahren Vorteile erzielt. Im Einzelnen kann der Dar- Stellung von Fig. 4 Folgendes entnommen werden.
Bei der als 'Fall 1' dargestellten Rahmenrelation kann mit Hilfe des 'Compressed Mode' noch ein nahtloser Übergang zwischen den m den Rahmen Nr. m und den Rahmen Nr. m+1 ge- sendeten Kommunikationsinformationen erzielt werden. Hingegen wird sich auch bei der als 'Fall 2' dargestellten Rahmenrela- tion trotz Anwendung des 'Compressed Mode' ein Datenverlust einstellen. D.h. sind die Rahmen nicht zueinander synchronisiert, wird durch Anwendung des 'Compressed Mode' die Wahr- schemlichkeit eines Datenverlustes reduziert, wobei allerdings ein Datenverlust nicht vollständig vermieden werden kann. Beim UMTS-Mobilfunkstandard kann allerdings davon ausgegangen werden, daß die Signale der beiden Basisstationen BSl und BS2, zwischen denen der Handover durchgeführt werden soll, derart angepaßt werden, daß die Rahmen Nr. m und m+1 zumindest annähernd synchronisiert sind.