Titel: Klemmbeschlag für eine Glasplatte
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Kiemmbeschlag für eine Glasplatte mit zwei die Glasplatte zwischen sich einspannenden Klemmelementen und einer raumgelenkigen Abstützung des Klemmbeschlages an einer Befestigungsvorrichtung, wobei ein Klemmelement an seiner der Glasplatte abgewandten Mantelfläche eine durch ein dauerelastisches Federglied gebildete kegelige oder ballige Mantelfläche aufweist, gegen die eine Komplementärfläche eines Innenmantels einer Überwurfglocke mit einstellba- rer Vorspannung anstellbar ist und zwischen der Überwurfglocke und einer einen zylindrischen Fortsatz der Überwurfglocke überfassenden Überwurfmutter ein verstarrbares Raumgelenk angeordnet ist, wobei eine Pendelschraube eine Öffnung im Topfboden der Überwurfmutter mit Spiel durchfaßt.
Durch die DE 195 19 527 A ist eine Vorrichtung bekannt geworden, bei der ein mit der gebäudeseitigen Halterung verbundener Träger an einem gebäudeinnenseitigen Klemmelement abgestützt ist. Die Abstützung erfolgt mittels eines in einer Lagerkammer des Klemmelementes in Achsrichtung des Trägers elastisch nachgiebig gelagerten Lagerkopfes des Trägers, wobei der Lagerkopf zusätzlich mit seitlichem Spiel in der Lagerkammer gelagert ist, um eine Verschieben des Trägers bzw. seines Lagerkopfes parallel zur Ebene der Glasplatte bei Einwirkung von Winddruck zu ermöglichen. Die elastische Nachgiebigkeit des Lagerkopfes wird durch Tellerfedern oder ein dauerelastisches Material bewirkt, des- sen Anordnung in der Lagerkammer ständig eine Rückstell kraft auf dem Träger bzw. die Glasscheibe im Sinne einer Positionierung des Trägers orthogonal zur Glasscheibe bewirkt, was letztlich die Einleitung von Spannungen in die Glasscheibe zur Folge hat. Außerdem können größere Toleranzen zwischen der Bohrung in der Glasscheibe und dem An- schlußpunkt an der gebäudeseitigen Halterung nicht ausgeglichen werden.
BFSTÄTΪGUNGSKOPIE
Die DE 44 00 979 A1 offenbart ebenfalls eine Vorrichtung, bei der das gebäudeinnenseitige Klemmelement (Aufnahmelager) an der der Halterung zugewandten Mantelfläche eine kugelige Oberfläche aufweist, an der ein Ausgleichsteil mit komplementärer Kugelkalottenfläche anliegt. Das Klemmelement besitzt eine Durchgangsbohrung für die Aufnahme der die Klemmelemente verbindenden Klemmschraube und einer ein Unterlegteil und das Ausgleichsteil durchfassende, und in das Klemmelement einfassenden Halteschraube. Mit der bekannten Vorrichtung können Bautoleranzen zwischen der Bohrung in einer Glasscheibe und einer Un- terkonstruktion (Halterung) ausgeglichen werden; eine federelastische Abstützung der Scheibe an der Halterung nach erfolgter Montage ist nicht vorgesehen.
Eine ähnliche Vorrichtung beschriebt die DE 44 45 724 A1 , bei der das gebäudeinnenseitige Klemmelement an seiner der Halterung zugewand- ten Mantelfläche eine kugelige Oberfläche aufweist, an der ein Schwenklager eines Befestigungsteiles seiner Komplementärfläche anliegt, wobei das Schwenklager mit seitlichem Spiel in einer Überwurfmutter gehalten ist. Nach erfolgter Montage ist auch hier eine Relativbewegung der Scheibe gegenüber dem Befestigungsteil nicht mehr möglich.
Ferner ist aus der EP 0 784 129 A1 eine Abstützung einer Befestigungsschraube an einer Halterung bekannt, bei der eine Platte der Halterung zwischen zwei plankonvexen Linsen festgelegt ist, die mit ihren Planflächen mittelbar an der Platte anliegen, wobei eine Linse mit ihrer konvexen Fläche an einem gebäudeinnenseitigen Klemmelement und die andere Linse mittelbar an einer die Befestigungsschraube aufnehmenden Mutter anliegt.
Bei der Befestigung von hochempfindlichen Glasplatten, beispielsweise Siliziumscheiben für die fotovoltäre Stromerzeugung genügen die vorbekannten Befestigungsvorrichtungen den an sie gestellten Anforderungen nicht. Bereits bei geringen Winddruck bzw. bei relativ geringen Verformungen aufgrund von Wärmeeinleitung kommt es zum Bruch der Siliziumelemente und damit zum Verlust des bestimmungsgemäßen Zweckes der Glasplatte. Ferner ist ein größerer Toleranzausgleich erforderlich,
wenn beispielsweise mehrere im wesentlichen orthogonal oder in einem Winkel aneinander grenzende Glaswandsegmente mittels sogenannter Verbindungsbrücken miteinander verbunden werden sollen. Hier ist neben der Möglichkeit eines größeren Toleranzausgleiches auch ein mög- liehst spannungsfreier Anschluß der einzelnen, über die Verbindungsbrücke miteinander verbundenen Klemmbeschläge an die einzelnen Glaswandsegment erwünscht.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Klemmbeschlag der eingangs genannten Gattung dahingehend zu verbessern, dass zum einen eine span- nungsfreie Anpassung des Klemmbeschlages unter Berücksichtigung auch größerer Bautoleranzen bei der Montage möglich ist, dass zum anderen nach erfolgter Montage zwischen dem Klemmbeschlag und der Glasplatte eine ausreichende Elastizität verbleibt, um Winddruck, Wärmespannungen oder mechanische Belastungen ohne Einleitung von Spannungen in die Glasplatte von den Klemmbeschlägen und damit von der Befestigungsvorrichtung aufnehmen zu können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Lehre nach Anspruch 1.
Hiernach weist das Raumgelenk zwei mit ihren Kugelpfannen gegen ein- ander gerichtete plankonkave Linsen auf, wobei eine Linse mit ihrer Planfläche an dem zylindrischen Fortsatz der Überwurfglocke und die andere Linse mit ihrer planen Fläche am Topfboden der Überwurfmutter anliegt und wobei der Schraubenkopf der Pendelschraube mit entsprechend konvex ausgebildeten Komplementärflächen an den Kugelpfannen der Linsen geführt ist.
Nach der erfindungsgemäßen Lösung werden - ausgehend von dem den internen Stand der Technik der Anmelderin bildenden gattungsgemäßen Klemmbeschlag - Winddruck, Wärmespannungen oder mechanische Belastungen durch die elastische Abstützung der Überwurfglocke an dem Klemmelement aufgefangen, weil auch nach erfolgter Montage eine Relativbewegung der beiden Teile zueinander ohne die Einleitung von Rückstellkräften in die Glasplatte möglich ist. Dies gewährleistet auch die einstellbare Vorspannung zwischen Klemmelement und Überwurfglocke.
Durch die mehrfache Untergliederung des Klemmbeschlages durch mindestens ein weiteres Raumgelenk ist nicht nur eine gute Anpassungs- moghchkeit an größere Bautoleranzen gegeben, die einzelnen Gelenkpunkte der Raumgelenke bilden auch bei fester Verspannung nach der Montage gewissermaßen Knotenpunkte mit einer gewissen Eigenelastizi- tat, die zusatzlich zur spannungsfreien Lagerung der Glasplatte beitragen Mit dem kennzeichnenden Merkmal, dass heißt durch die Anordnung der mit seitlichem Spiel gelagerten Kugelpfannen und die entsprechende Abstutzung des Schraubenkopfes an den vorgenannten Kugelpfannen ist eine größere Winkelabweichung der miteinander zu verbindenden Bauteile möglich, was insbesondere beispielsweise bei einer Eckverbindung mehrerer aneinander grenzender Glaswandsegmente über sogenannte Verbindungsbrucken von Vorteil ist
Weitere Merkmale der Erfindung sind durch die Unteranspruche gekenn- zeichnet
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Schraubenkopf der Pendelschraube orthogonal zur Langsachse des Schraubenschaftes derart geteilt, dass an einer planen Flache des Schraubenkopfes die Planflache einer plankonvexen Linse anliegt und die die Kugelpfannen aufwei- senden plankonkaven Linsen mit seitlichen Spiel in der Überwurfmutter gefuhrt sind Dies ermöglicht je nach Winkelabweichung des Schraubenschaftes der Pendelschraube gegenüber der Überwurfmutter eine ausreichende Relativverschiebung der die Kugelpfannen aufweisenden Linsen gegenüber dem Schraubenkopf der Pendelschraube, so dass auch gro- ßere Toleranzen ausgeglichen werden können
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Schraubenkopf der Pendelschraube ein Außengewinde zur Verbindung mit einem Gelenkanschluß für Verbindungsstucke von Glaswandsegmenten auf, wobei dieser Gelenkanschluß beispielsweise als Gelenkgabel ausgebildet sein kann, in die eine Gelenklasche einer Verbindungsbrucke eingreift
Im Ergebnis wird mit der Erfindung ein Klemmbeschlag mit zwei Raumgelenken vorgeschlagen, von denen ein Raumgelenk im wesentlichen durch ein dauerelastisches Federglied gebildet wird, wahrend mit dem zweiten
Raumgelenk unter Verwendung einfacher baulicher Mittel der Möglichkeit eines größeren Toleranzausgleiches gegenüber beliebigen Anschlußelementen Rechnung getragen wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles nä- her erläutert. Es zeigen:
Figur 1 : Eine Seitenansicht des Klemmbeschlages.
Figur 2: Den Schnitt A-A nach Figur 1.
Figur 3: Eine Draufsicht auf den Klemmbeschlag nach Figur 1.
Figur 4: In einem Schnitt entsprechend Figur 2 die Möglichkeit der maximalen Abwickelung der beiden Raumgelenke.
Ein Klemmbeschlag 1 gemäß Figur 2 besitzt zwei Klemmelemente 3 und 4, welche eine Glasplatte 2 unter Zwischenschaltung eines nicht näher bezeichneten Glasschutzes zwischen sich einschließen. Das Klemmele- ment 3 ist sichtlich in das Klemmelement 4 eingeschraubt. Dem Klemmelement 4 liegt an seiner mit 6 bezeichneten Mantelfläche ein dauerelastisches Federglied 7 an, welches seinerseits eine kegelige oder ballige Mantelfläche 8 aufweist, an der eine Komplementärfläche 9 eines Innenmantels 10 einer Überwurfglocke 11 anliegt. Die Vorspannung des dau- erelastischen Federgliedes 7 kann durch eine Überwurfglockeneinstellschraube 34 bestimmt werden, welche in das Klemmelement 4 einschraubt ist. Ein Schraubenkopf 36 (siehe Figur 4) der Überwurfglocken- einstellschraube 34 stützt sich dabei über eine plankonvexe Linse 37 an der Überwurfglocke 11 ab.
Die Überwurfglocke 11 besitzt einen zylindrischen Fortsatz 12 mit einem nicht näher bezeichneten Außengewinde, auf das eine Überwurfmutter 13 aufgeschraubt ist. Zwischen einem Topfboden 17 der Überwurfmutter 13 und der Überwurfglocke 11 ist ein zweites, mit 14 bezeichnetes Raumgelenk gebildet. Hierzu sind zwei plankonkave Linsen 20 und 21 vorgese- hen, wobei die Linse 20 mit ihrer Planfläche 22 (siehe Figur 4) an dem zylindrischen Fortsatz 12 anliegt, während die Linse 21 mit ihrer Planflä-
che 23 an dem Topfboden 17 anliegt. An durch die Linsen 20 und 21 gebildeten Kugelpfannen 19 liegt ein Schraubenkopf 24 mit seinen Komplementärflächen 25 bzw. 26 an. Ein Schraubenschaft 28 einer Pendelschraube 15 durchfaßt mit Spiel 18 eine Öffnung 16 im Topfboden 17 der Überwurfmutter 13.
Figur 4 läßt erkennen, dass sowohl der Schraubenkopf 24 der Pendelschraube 15 als auch die plankonkaven Linsen 20 und 21 mit seitlichem Spiel 32 in der Überwurfmutter 13 geführt sind.
Wie aus den Figuren 2 und 4 ersichtlich, ist der Schraubenkopf 24 der Pendelschraube 15 orthogonal zu einer Längsachse 27 unterteilt, so dass sich an dem Schraubenschaft 28 eine Planfläche 29 anschließt, an der eine Planfläche 30 einer plankonvexen Linse 31 anliegt. Die plankonvexe Linse 31 ist mit ihrer Komplementärfläche 25 in der Kugelpfanne 19 geführt, während der andere Teil des Schraubenkopfes 24 mit seiner Komplementärfläche 26 an der Kugelpfanne 19 der plankonkaven Linse 21 geführt ist.
Es ist ersichtlich, dass im wesentlichen durch das dauerelastische Federglied 7 gebildete Raumgelenk 35 einerseits und durch das zusätzliche, mittels der Überwurfmutter 13 verstarrbare Raumgelenk 14, bei elasti- scher Einspannung der Glasplatte 2, ein großer Toleranzbereich gewährleistet ist, was insbesondere bei Verwendung eines Gelenkanschlusses 5 zur Verbindung mit Verbindungsbrücken vorteilhaft ist. Der Gelenkanschluß 5 weist dabei ein Innengewinde auf, in welches der mit einem Außengewinde 33 ausgestatteter Schraubenschaft 28 der Pendel- schraube 15 eingedreht und damit angeschlossen wird.
Bezugszeichen
1 Klemmbeschlag
2 Glasplatte
3 Klemmelement
4 Klemmelement
5 Gelenkanschluß
Mantelfläche dauerelastisches Federglied
Mantelfläche
Komplementärfläche
10 Innenmantel
11 Überwurfglocke
12 zylindrischer Fortsatz 3 Überwurfmutter 4 Raumgelenk 5 Pendelschraube 6 Öffnung 7 Topfboden 8 Spiel 9 Kugelpfannen 0 plankonkave Linse 1 Plankonkave Linse 2 Planfläche 3 Planfläche 4 Schraubenkopf 5 Komplementärfläche 6 Komplementärfläche 7 Längsachse 8 Schraubenschaft 9 Planfläche 0 Planfläche 1 plankonvexe Linse 2 Spiel 3 Außengewinde 4 Überwurfglockeneinstellschraube
Raumgelenk Schraubenkopf plankonvexe Linse