Schwachwindleiste f r Windanlagen
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Leistungssteigerung der Energiegewinnung aus Wind mit Vertikallaufern, insbesondere zur besseren Ausnutzung der Windenergie im Schwachwindbereich.
Zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Wind wird die Bewegungsenergie des stromenden Fluids durch geeignet konstruierte Rotoren- oder Rotorblatter m Bewegungsenergie umgewandelt. Diese kann über Generatoren m elektrische Energie konvertiert werden.
Aus dem Stand der Technik sind Windanlagen mit horizontaler Achse und mit vertikaler Achse bekannt.
Windanlagen mit horizontaler Achse werden in der Regel für turbulenzberuhigte Wmdstromungen ausgelegt und mus-
sen daher auf Masten m Abstanden oberhalb von 3 m zum Boden installiert werden. Bei Windgeschwindigkeiten oberhalb von 13 m/s müssen die Rotoren dieser Anlagen arretiert werden, um Beschädigungen der Windkraftanlage zu vermeiden .
Windanlagen mit vertikaler Achse zeigen keine negative Beeinflussung durch bodennahe Wirbel in der Horizontalebene, so daß der Einsatz dieser Windanlagen m geringeren Abstanden zum Boden möglich ist. Auch bei hohen Windgeschwindigkeiten oberhalb von 13 m/s ist keine Sicherheitsabschaltung der Rotorbewegung notwendig, wobei das Leistungsmaximum derartiger Anlagen bei hohen Windgeschwindigkeiten in der Regel unterhalb der maximalen Leistung vergleichbarer horizontaler Wmdeenergieanlagen liegt .
Die US 5,044,878 zeigt einen Vertikalrotor für Windenergieanlagen. Der Rotor weist zwei radiale Rotorgrundflachen auf, die in einem Axialabstand voneinander angeordnet sind. Zwischen den Rotorgrundflachen erstrecken sich parallel zur Rotorachse orientierte Rotorblatter. Die Rotorblatter sind parallel zur Rotorachse segmentiert und weisen zwischen den Rotorblattern achsparallele und leicht gebogene Lamellen auf, die eine Durchstro ung durch angebrachte Spalte begünstigen.
Ein wesentlicher Vorteil von Vertikalrotoren zur Wmd- energiegewmnung liegt darin begründet, daß der Einsatz auch bei kleinen Windgeschwindigkeiten mit hohen Wirkungsgraden möglich ist. Durch die langsame Rotationsgeschwindigkeit bei geringen Windgeschwindigkeiten ist die Windenergienutzung bei kleinen Leistungsverlusten mog-
lieh. Geringe Turbulenzen wirken sich dabei positiv auf die Leistungscharakteristik derartiger Anlagen aus.
Auch vertikal rotierende Windenergieanlagen erfordern eine Mindestwindgeschwindigkeit, um den Anlauf der Vertikalrotoren zu ermöglichen.
Eine Verbesserung der AnlaufCharakteristik vertikal rotierender Windenergieanlagen bei niedrigen Windgeschwindigkeiten durch konstruktive Änderungen oder Ergänzungen des Vertikalrotors und der im Vertikalrotor eingesetzten Baugruppen ist derzeit nicht bekannt.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur besseren Ausnutzung der Windenergie im Schwachwindbereich für Vertikallaufer anzugeben, mit der auf einfache Weise die notwendige Mindestwmdgeschwmdig- keit zum Anlauf der Vertikalrotoren gesenkt werden kann und die mit geringen Investitionskosten verbunden ist.
Diese Aufgabe wird von einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelost, derart, daß die Leiste eine Verengung des freien Stromungsquerschnittes zwischen den achsparallelen Rotorblattern verursacht und eine zusätzliche Angriffsflache für die Luftströmung bietet. Dadurch kann die zum Anlauf notwendige Anströmgeschwindigkeit gesenkt werden.
Die Ausfuhrungsform nach Anspruch 2 ermöglicht die kostengünstige Installation der Schwachwmdleiste ohne größeren apparativen Aufwand, auch für bereits installierte Anlagen, insbesondere durch Verkleben der Leiste mit dem Rotorblatt.
Die Ausfuhrungsform nach Anspruch 3 und nach Anspruch 8 bewirkt eine Leistungssteigerung der Windenergieanlage insbesondere bei hohen Windgeschwindigkeiten, insbesondere dadurch, daß die Auftriebskraft vergrößert wird und die Durchstro ung möglich ist. Dadurch können die Wir- kungsgradverluste gesenkt werden.
Die Ausfuhrungsform nach Anspruch 4 verstärkt die Auswirkungen der Leiste m Bezug auf ein Absinken der minimalen Anlaufgeschwindigkeit durch verbesserte stromungsmechani- sche Eigenschaften des Rotors.
Durch die wahlweise eckige oder runde Ausfuhrungsform der Luftschlitze kann durch die Ausfuhrungsform nach Anspruch 5 die freie Durchstromungsflache durch die Leiste geändert und der Einfluß der Windgeschwindigkeit auf das Durchstromungsverhalten berücksichtigt werden.
Die Ausfuhrungsform nach Anspruch 6 fuhrt zur Verringerung des von der Leiste verursachten Luftwiderstandes.
Durch die emstuckige Ausfuhrung der Leiste nach Anspruch 7 ergeben sich Kostenvorteile bei der Herstellung und beim Einbau, zudem wird die Stabilität der Leiste gegenüber mechanischer Beanspruchung erhöht.
Durch die wahlweise Bestückung aller Rotorblatter mit Leisten kann die minimal erforderliche Anströmgeschwindigkeit zur Einleitung des Anlaufvorganges weiter abgesenkt werden.
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 : Aufsicht auf die radiale Schnittflache des Vertikalrotors mit dem schematischen Aufbau der Rotorbaugruppen und einer Ausfuhrungsform der erfmdungsgemaßen Vorrichtung;
Figur 2 : Aufsicht gemäß Figur 1 einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform der erfmdungsgemaßen Vorrichtung;
Figur 3: Seitenansicht auf die Leiste gemäß Fig. 1 in Richtung A; sowie
Figur 4 : Seitenansicht auf eine weitere Ausfuhrungsform einer erfmdungsgemaß zu nutzenden Leiste m Ansicht B gem. Figur 2.
Figur 1 zeigt die Aufsicht auf eine radiale Schnittflache durch einen Ausschnitt eines dreieckformigen Vertikalrotors mit einer Rotorgrundflache 1. Im Zentrum des Vertikalrotors liegt eine vertikale Rotorachse 2. Auf der Rotorgrundflache 1 sind parallel und der Achse zugewandt konkave Rotorblatter 3 angeordnet. Anfangs- und Endpunkte der Rotorblatter 3 beschreiben einen Viertelkreisbogen, dessen eines Ende m Windrichtung und dessen anderes Ende m Achsrichtung weist. Die Rotorblatter 3 besitzen ein Achsrichtung gebogenes blattförmiges Profil. An dem m radialer Richtung am äußeren Rand der Rotorgrundflache 1 liegenden Rotorblatt 3 ist eine Schwachw dleiste 5 mit zwei unterschiedlich langen Schenkeln Richtung der Ro-
torachse 2 angebracht. Die Schwachwmdleiste 5 weist ein m radialer Richtung winkelförmiges Profil auf und ist mit dem kurzen Schenkel an dem Rotorblatt 3 befestigt. Die Schwachwmdleiste 5 ist achsparallel angeordnet, der lange Schenkel steht von der Oberflache des Rotorblatts 3 ab. In der Biegung der winkelförmigen Schwachwmdleiste 5 befinden sich runde oder eckige Luftschlitze 7.
Figur 2 zeigt die Aufsicht auf eine radiale Schnittflache durch einen kreisförmigen Vertikalrotor mit einem Ausschnitt einer Rotorgrundflache 10. Im Zentrum des Vertikalrotors liegt eine vertikale Rotorachse 2. Auf dem Rotor sind parallel zur Rotorachse 2 gebogene, der Rotorachse 2 zugewandt konkave, tragflachenartige Rotorblatter 4 angeordnet. Die Anfangs- und Endpunkte der Rotorblatter 4 beschreiben einen Bogen, dessen eines Ende in Windrichtung und dessen anderes Ende m Achsrichtung weist. An der Außenseite der Rotorgrundflache 10 befindet sich parallel zu den Rotorblattern 4 eine Schwachwmdleiste 5. Die Schwachwmdleiste 5 besteht aus zwei achsparallelen, m Achsrichtung konkav und mit unterschiedlichen Anstellwinkeln zur Achse verlaufenden bogenförmigen Rotorblattern, die eine geschwungene Spitze 6 bilden. Die Spitze weist eckige oder kreisförmige Luftschlitze 7 auf.
Figur 3 zeigt eine Seitenansicht auf die Schwachwmαleis- te 5 mit rechteckigen oder kreisförmigen Luftschlitzen 7.
Figur 4 zeigt eine Seitenansicht auf die Schwachwmdleiste 5 der Ausfuhrungsform gemäß Figur 2 mit rechteckigen oder kreisförmigen Luftschlitzen 7.
Im Betriebszustand wird die Luftströmung an den auf der Rotorgrundflache 1 bzw. 10 angebrachten Rotorblattern 3 bzw. 4 umgelenkt und dadurch der Rotor in Windrichtung gedreht. Durch die vorgesehenen Luftschlitze 7 kann der Wind durch den Biegungsbereich der Schwachwmdleiste 4 bzw. 5 hmdurchstro en .
Die Anlauf- und Rotationsbewegung des Rotors und die Ausnutzung der Windenergie wird bei niedrigen Windgeschwindigkeiten durch die erfmdungsgemaß vorgesehenen Schwach- wmdleisten 5 verbessert. Dadurch kommt es zu einem Anstieg der produzierten Jahresleistung im Vergleich zu vertikal rotierenden Anlagen ohne Schwachwmdleiste.
Ein großer konstruktiver Vorteil ergibt sich weiterhin daraus, daß die erfmdungsgemaß vorgesehenen Luftschlitze 7 im Winkel- oder Biegungsbereich der Schwachwmdleisten 5 die Durchstromung des Windes an dieser Stelle ermöglichen und dadurch für besonders hohe Auftriebskräfte bei hohen Windgeschwindigkeiten sorgen. Als Folge davon kommt es zu geringeren Wirkungsgradverlusten.
Im Vergleich zu horizontalen Windenergieanlagen sind bei mittleren Jahreswindgeschwindigkeiten unterhalb von 10 m/s deutliche Leistungssteigerungen möglich durch den Einsatz von Vertikallaufern mit Schwachwmdleiste.
Ein weiterer Vorteil der erfmdungsgemaßen Vorrichtung ist der niedrige Investitionsbedarf und die Möglichkeit der kostengünstigen Nachrüstung bereits bestehender, vertikal rotierender Windenergieanlagen. So können die Leisten gem. Figur 3 beispielsweise an der Innenseite von konventionellen Rotorblattern 3 angeklebt werden.