Kettenrad für Geienkketten und Dämpfungseinrichtung
Die Erfindung betrifft ein Kettenrad für insbesondere langgliedrige Gelenkketten.
Durch die US-A-3,052, 1 33 ist eine Dämpfungseinrichtung für Kettenräder bekannt, bei welcher im Zahngrund des Kettenrades elastische Dämpfungskörper unterschiedlichster Geometrie vorgesehen sind. Die Kette ist hierbei als Gelenkkette, bestehend aus mit Buchsen verbundenen Laschen ausgebildet, wobei während des Kettenumlaufes die Buchsen auf den elastischen Elementen ablegbar sind. Die Dämpfungselemente sind somit am Ursprungsort der Stoßgeräusche angeordnet. Aufgrund des hier gegebenen geringen Platzangebotes müssen die Dämpfungselemente relativ klein ausgeführt werden und sind dementsprechend hoch belastet. Infolge der vom Dämpfungselement geleisteten Verformungsarbeit wird ein Teil der Stoßenergie abgebaut. Damit das Dämpfungselement ausweichen kann, sind am Kettenrad Aussparungen im Aufnahmebereich des Dämpfungselementes vorgesehen, die das Kettenrad an einer hochbelasteten Stelle schwächen. Als Folge müssen das Kettenrad und demzufolge auch die Kette deutlich breiter ausgelegt werden. Im Servicefall ist der Austausch der Dämpfungselemente bei aufgelegter Kette sehr umständlich.
Durch die JP-A-10281 234 sind Dämpfungselemente im Bereich der die Kettenlaschen miteinander verbindenden Buchsen vorgesehen, wobei das jeweilige Dämpfungselement die gesamte Kettenlast übernehmen muß. Dies betrifft somit auch die gesamt Zugkraft, die vom Kettenrad auf die Kette übertragen wird. In Abhängigkeit von der Kettenlänge sind deutlich mehr Dämpfungselemente als beim zuerst genannten Stand der Technik notwendig, wobei sich die Belastung hier jedoch auf eine größere Anzahl von Dämpfungselementen verteilt. Auch hier ist eine Demontage der
Dämpfungselemente ohne Austausch der Kette bzw. von Kettenteilen äußerst schwierig.
Abweichend vom Stand der Technik gemäß US-A-3,025, 1 33 sitzen die Dämpfungselemente nicht am Ursprungsort der Stoßgeräusche, sondern wirken indirekt über die Kettenlaschen.
Durch die DE-A-4220606 ist ein Kettenrad für Gelenkketten bekannt. An der Scheibe des Kettenrades sind beidseitig paarweise mittels einer Spannschraube ringförmige Dämpfungselemente befestigt, und zwar in einer derartigen Anordnung, daß beim Umlauf der Kette deren Laschen geräuschdämmend abgestützt werden. Die Geometrie der Dämpfungselemente bedingt eine hohe partielle Belastung des eigentlichen Dämpfungsbereiches, wodurch der Einsatz hochwertiger und damit teurer Dämpfungsmaterialien einhergeht und unter Umständen bei insbesondere hochbelasteten Kettentrieben an ihre Belastungsgrenzen heranreichen, da die von den Kettenlaschen aufgebrachte Belastung lediglich auf einen kleinen Flächenbereich des Dämpfungselementes fokussiert wird.
Ziel des Erfindungsgegenstandes ist es, den Stand der Technik dahingehend weiterzubilden, daß Ketteneinlaufgeräusche am Kettenrad durch Optimierung der Dämpfungseinrichtungen vermieden werden können, wobei gleichzeitig eine gute Zugänglichkeit der Dämpfungseinrichtungen auch bei aufgelegter Kette gegeben sein soll. Darüber hinaus sollen bereits im Einsatz befindliche Kettentriebe mit Dämpfungseinrichtungen nachrüstbar sein.
Dieses Ziel wird erreicht durch ein Kettenrad für insbesondere langgliedrige Gelenkketten, das mit mehreren im Bereich mindestens einer Stirnfläche angeordneter Dämpfungseinrichtungen versehen ist, die mit einem den Kettenlaschen zugewandten flächenartigen Auflagebereich versehen sind,
dessen Auflagefläche so ausgebildet ist, daß zumindest Teilbereiche der jeweiligen Kettenlasche darauf ablegbar bzw. abstützbar sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kettenrades sind den zugehörigen Unteransprüchen zu entnehmen.
Dieses Ziel wird darüber hinaus erreicht durch eine Dämpfungseinrichtung für insbesondere mit langgliedrigen Gelenkketten zusammenwirkenden Kettenrädern, bestehend aus einem Trägerelement, auf welchem ein Dämpfungselement vorgesehen ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung sind den zugehörigen Unteransprüchen zu entnehmen.
Der Erfindungsgegenstand erlangt bevorzugt Anwendung in Personenförderanlagen, wie in Rolltreppen oder Rollsteigen.
Die erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtungen unterscheiden sich in ihrem funktionalen Aufbau vom Stand der Technik dadurch, daß sie aus einem festem Trägerelement bestehen, das das eigentliche Dämpfungselement trägt, wobei das Dämpfungselement vorzugsweise austauschbar auf dem Trägerelement befestigt ist. Über Befestigungselemente kann das Trägerelement beispielsweise an mindestens einer Stirnfläche des Kettenrades vorgesehen werden.
Die gegenüber den bisher bekannten Dämpfungseinrichtungen verbesserte Wirkungsweise ergibt sich aus der maximal vergrößerten aktiven Auflagefläche. Die Kettenglieder (Kettenlaschen) werden im wesentlichen auf ihrer gesamten Länge abgefangen, das heißt, die Aufschlagenergie wird vom eigentlichen Dämpfungselement über die zugehörige Auflagefläche der Kettenlaschen aufgenommen und auch über eine etwa gleiche Fläche auf das Trägerelement übertragen. Erst im festgespannten Trägerelement erfolgt die
Fokussierung der auftretenden Kräfte auf die kleinere Auflagefläche des Befestigungselementes.
Durch diesen Aufbau wird die lokale Belastung des Dämpfungselementes auf ein Minimum reduziert, wodurch der Einsatz einfacher Elastomere möglich ist, die im rein elastischen Verformungsbereich arbeiten.
Die Dämpfungseinrichtungen können in folgenden Varianten ausgeführt werden:
Befestigung auf Höhe des Kettenzahnrades,
Befestigung auf Höhe des Zahngrundes.
Die vorgeschlagene Lösung bedingt keinerlei konstruktive Änderungen der bisherigen Antriebe und Umkehrstationen der Gelenkketten und sie ist kompatibel zu bereits eingebauten Anlagen, was eine Nachrüstung derartiger Anlagen erleichtert.
Darüber hinaus bietet der Aufbau der Dämpfungseinrichtungen das Potential zur Verfeinerung der Technik (z.B. Spannen der Elemente nach Installation bei aufgelegter Kette zur Erhöhung des Servicefreundlichkeit, Ein- und Nachstellbarkeit der Eindrucktiefe, zusätzliche federnde Lagerung, usw.).
Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 Kettenrad mit stirnseitig angeordneten Dämpfungseinrichtungen;
Figur 2 Dämpfungseinrichtungen, montiert auf Höhe des Kettenradzahnes;
Figur 3 Dämpfungseinrichtungen, befestigt auf Höhe des Zahngrundes;
Figur 4 Darstellung eines Trägerelementes in verschiedenen Ansichten.
Figur 1 zeigt ein Kettenrad, das mit einer Vielzahl von Zähnen 2 am äußeren Umfang versehen ist. Ein Kettenglied 3 (Kettenlaschen) einer hier nicht weiter dargestellten Gelenkkette ist lediglich angedeutet. Im Bereich der Stirnflächen 4 ist das Kettenrad 1 mit einer Vielzahl von Dämpfungseinrichtungen 5 versehen, die gebildet sind aus jeweils einem Trägerelement 6 sowie einem Dämpfungselement 7. Das Trägerelement 6 ist mit einem flächenartigen Auflagebereich 8 zur vorzugsweise lösbaren Aufnahme des Dämpfungselementes 7 ausgerüstet. Das Dämpfungselement 7, das vorzugsweise aus einem Elastormermaterial besteht, beinhaltet ebenfalls einen flächenartigen Auflagebereich 9 zur Aufnahme bzw. Abstützung wesentlicher Bereiche 10 des Kettengliedes 3.
Figur 2 zeigt eine Teildarstellung des Kettenrades 1 . Erkennbar sind Dämpfungseinrichtungen 5, die auf Höhe des hier nicht erkennbaren Kettenzahnrades vorgesehen sind. Die Dämpfungseinrichtungen 5 beinhalten Trägerelemente 6, die mit Dämpfungselementen 7 zusammenwirken, während die Trägerelemente 6 über Befestigungselemente 1 1 mit dem Kettenrad 1 verbunden sind. Desweiteren erkennbar sind Kettenglieder 3, gebildet durch Kettenlaschen 1 2, die über Buchsen 1 3 miteinander verbunden sind. Erkennbar ist, daß der Auflagebereich 9, der Dämpfungselemente 7, einen großen Bereich 1 0 der Kettenlaschen 1 2 aufnimmt, so daß hier abweichend zum Stand der Technik eine wesentlich größere Auflagefläche für die Kettenlaschen 1 2 gegeben ist, so daß die Aufschlagenergie vom Dämpfungselement 7 und auch über die etwa gleiche Fläche auf das Trägerelement 6 übertragen wird. Erst im Trägerelement 6 erfolgt die Fokussierung der auftretenden Kräfte auf die kleinere Auflagefläche des Befestigungselementes 1 1 .
Figur 3 zeigt eine Alternative zu Figur 2, wobei die Befestigung der Dämpfungseinrichtungen 5, bestehend aus Trägerelement 6 und
Dämpfungselement 7 auf Höhe des Zahngrundes des Kettenrades 1 vorgesehen ist. Die Trägerelement 6 und die Dämpfungselemente 7 sind hierbei mit etwa dachförmigen Bereichen 14, 1 5 bzw. 1 6, 1 7 ausgebildet, wobei zwei dachförmige Bereiche 1 6, 1 7 eines jeden Trägerelementes 6 einen gemeinsamen Auflagebereich für den Bereich 10 einer jeden Kettenlasche 1 2 bilden.
Figur 4 zeigt das Trägerelement 6 in verschiedenen Ansichten. Das Trägerelement 6 ist abhängig von der Kettenlaschenlänge zylindrisch ausgebildet und beinhaltet flächenförmige Auflagebereiche 8 zur Aufnahme hier nicht weiter dargestellter Dämpfungselemente.