Biologisch abbaubare Landwirtschaftsfolien
Die Erfindung betrifft ein- oder mehrschichtige, thermoplastische Folie für den Einsatz in der Landwirtschaft, beispielsweise zur Ernteverfrühung und Unkrautunterdrückung aus biologisch abbaubaren und kompostierbaren Polymeren, die nach dem Abbau der Folie im Boden verbleiben und gegebenenfalls durch wertgebende Bestandteile (Nährstoffe, Mineralien) sowie durch die Abbauprodukte zur Verbesserung des Bodens beitragen können.
Es ist bekannt, daß bestimmte polymere Werkstoffe einem biologischen Abbau unterliegen können. Hauptsächlich sind hier Materialien zu nennen, die aus natürlich vorkommenden Polymeren direkt oder nach Modifzierung erhalten werden, beispielsweise Polyhydroxyalkanoate wie Polyhydroxybutyrat, plastische Cellulosen, Celluloseetherester, Celluloseester, plastische Stärken, Chitosan und Pullulan. Eine gezielte Variation der Polymerzusammensetzung oder der Strukturen, wie sie von Seiten der Polymeranwendung wünschenswert ist, ist aufgrund des natürlichen Synthesevorgangs nur schwer und oftmals nur sehr eingeschränkt möglich. Unter den Begriffen "biologisch abbaubare und kompostierbare Polymere bzw. Folien" werden im Sinne dieser Erfindung Materialien verstanden, die entsprechend der Prüfung nach DIN V 54 900 von 1998 die "Bioabbaubarkeit" testiert bekommen.
Viele der synthetischen Polymere hingegen werden durch Mikroorganismen nicht oder nur äußerst langsam angegriffen. Hauptsächlich synthetische Polymere, die Heteroatome in der Hauptkette enthalten, werden als potentiell biologisch abbaubar angesehen. Eine wichtige Klasse innerhalb dieser Materialien stellen die Polyester dar. Synthetische Rohstoffe, die nur aliphatische Monomere enthalten, weisen zwar eine relativ gute biologische Abbaubarkeit auf, sind aufgrund ihrer Materialeigenschaften nur äußerst eingeschränkt anwendbar; vergl. Witt et al. in Macrom. Chem. Phys., 195 (1994) S. 793 - 802. Aromatische Polyester zeigen dagegen bei guten
Materialeigenschaften deutlich verschlechterte, biologische Abbaubarkeit.
Aus der DE-A-44 32 161 sind seit neuerer Zeit verschiedene biologisch abbaubare synthetische Polymere auf Polyester bzw. Polyesteramid-Basis bekannt. Diese besitzen die Eigenschaft, daß sie gut thermoplastisch verarbeitbar und auf der anderen Seite biologisch abbaubar sind, d.h. deren gesamte Polymerkette von
Mikroorganismen (Bakterien und Pilzen) mittels Enzyme gespalten und vollständig zu Kohlendioxid, Wasser und Biomasse abgebaut werden. Ein entsprechender Test in natürlicher Umgebung unter Einwirkung von Mikroorganismen, wie es u.a. in einem Kompost vorherrscht, wird u.a. in der DIN V 54 900 gegeben. Diese biologisch abbaubaren Materialien können aufgrund des thermoplastischen Verhaltens zu
Halbzeugen wie Gieß- oder Blasfilmen verarbeitet werden. Dennoch ist der Einsatz dieser Halbzeuge stark begrenzt, da die mechanischen Eigenschaften für viele Anwendungen unzureichend sind. So werden für die Herstellung biologisch abbaubarer Mulch- und Landwirtschaftfolien eine Vielzahl an abbaubaren Polymeren genannt (z.B. US 5,436,293; US 5,405,653; US 5,399,666; US 5,322,866; EP-A-
0615532; US 5,217,803; EP-A-0466050; JP 3,259,935; EP-A-0449041; US 3,850,863; US 3,850,862). Viele dieser Polymere weisen jedoch einen relativ geringen Schmelzpunkt auf, der dazu führen kann, daß unter starker Sonneneinstrahlung die schwarze Mulchfolie partiell aufschmilzt oder erweicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine ein- oder mehrschichtige Folie aus biologisch abbaubaren und kompostierbaren Polymeren herzustellen, die eine zur Anwendung in der Landwirtschaft ausreichende Festigkeit aufweist, deren Abbauprodukte im Boden verbleiben können und die während der Nutzungsphase soweit an mechanischer Festigkeit verliert, daß sie mit den gebräuchlichen Techniken in den Boden eingefräst oder untergepflügt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine ein- oder mehrschichtige biologisch abbaubare und kompostierbare, thermoplastische Folie, die in jeder Schicht als biologisch abbaubares Polymer mindestens einen biologisch abbaubaren aliphatischen Polyester oder teilaromatischen Polyester mit einem Anteil der aroma-
tischen Säuren von nicht mehr als 50 Gew.%, bezogen auf alle Säuren, oder mindestens ein aus diesen Polyestem abgeleitetes funktionelles Derivat aus der Gruppe der Polyesterurethane mit einem Esteranteil von mindestens 75 Gew.%, der Polyestercarbonate mit einem Esteranteil von mindestens 70 Gew.% oder der Polyester- amide mit einem Esteranteil von mindestens 20 Gew.%, gegebenenfalls im Gemisch mit mindestens einer weiteren, biologisch abbaubaren Blendkomponente, und als Hilfsmittel, bezogen auf die Gesamtmasse jeder Schicht, maximal 5 Gew.-% an üblichen Nukleierungsmitteln, maximal 5 Gew.-% der üblichen Stabilisatoren und Neutralisationsmittel, maximal 5 Gew.-% der üblichen Gleit- und Trennmittel sowie maximal 5 Gew.-% der üblichen Antiblockmittel enthält, wobei mindestens eine
Schicht zusätzlich mindestens ein, die Lichtdurchlässigkeit beeinflussendes Additiv und mindestens eine Dispersionshilfe enthält.
Dabei war es überraschend, daß die erfindungsgemäßen Folien beim Einsatz in der Landwirtschaft, z. B. zur Ernteverfrühung und Unkrautunterdrückung bis zur Ernte der Pflanzenkulturen soweit abgebaut waren, daß ein Einfräsen oder Unterpflügen in den Boden unmittelbar nach der Ernte erfolgen konnte, ohne daß dieser Prozeß mechanisch gestört wurde.
Bei der Verstoffwechselung im Zuge des Abbaus der biologisch abbaubaren Polymeren ist der mittelbare oder unmittelbare Nutzen der entstehenden Stoffe für die Nutzpflanzen gering. Aus der chemischen Zusammensetzung der biologisch abbaubaren Polymeren vorwiegend aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff entstehen beim biologischen Abau überwiegend CO2, H2O und Biomasse. In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung werden der erfindungsgemäßen Folie zusätzlich wertgebende Bestandteile zugesetzt, die auf oder in den Böden schon während der Nutzung oder als Folge des biologischen Abbaus der Folie freigesetzt werden um das Wachstum der Nutzpflanzen zu fördern, den Ertrag zu steigern oder ihre Qualität zu verbessern.
Als Polymere für die erfindungsgemäße Folie sind geeignet:
biologisch abbaubare aliphatische oder teilaromatische Polyester, bei denen die aromatischen Säuren einen Anteil von nicht mehr als 50 Gew.-%, bezogen auf alle Säuren, ausmachen, vorzugsweise gebildet aus
a) aliphatischen bifunktionellen Alkoholen, bevorzugt linearen C2 bis Cio-Dial- koholen wie insbesondere Ethandiol, Hexandiol oder ganz besonders bevorzugt Butandiol und/oder cycloaliphatischen bifunktionellen Alkoholen, bevorzugt mit 5 oder 6 C-Atomen im cycloaliphatischen Ring, wie insbesondere Cyclohexandimethanol, und/oder teilweise oder vollständig statt der Diole monomere oder oligomere Polyole auf Basis Ethylenglykol, Propylenglykol, Tetrahydrofuran oder Copolymere daraus mit Molekulargewichten bis 4000, bevorzugt bis 1000, und gegebenenfalls geringen Mengen von verzweigten bifunktionellen Alkoholen, bevorzugt C -Cι2-Alkyldiolen, insbesondere Neo- pentyglykol, und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen von höherfunk- tionellen Alkoholen wie vorzugsweise 1,2,3-Propantriol oder Trimethylol- propan als alkoholfunktionalisiertem Baustein sowie aus aliphatischen bifunktionellen Säuren, vorzugsweise C2-Ci2-Alkyldicarbonsäuren, besonders bevorzugt Bernsteinsäure oder Adipinsäure und gegebenenfalls aromatischen bifunktionellen Säuren wie vorzugsweise Terephthalsäure, Isophthalsäure,
Naphthalindicarbonsäure und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen höherfunktionellen Säuren, vorzugsweise Trimellitsäure als säurefunktionali- siertem Baustein oder
b) aus säure- und alkoholfunktionalisierten Bausteinen, vorzugsweise mit 2 bis
12 C-Atomen in der Alkylkette vorzugsweise Hydroxybuttersäure, Hydroxy- valeriansäure, Milchsäure, oder deren Derivaten, beispielsweise ε-Caprolac- ton oder Dilactid,
oder einer Mischung aus mehreren der genannten Polyester und/oder einem oder mehreren Copolymeren aus den Bausteinen a) und b).
Weiterhin sind geeignet von den vorstehenden biologisch abbaubaren aliphatischen oder teilaromatischen Polyestern abgeleitete biologisch abbaubare, aliphatische oder teilaromatische Polyesterurethane, die zusätzlich zu den vorzugsweise aus den Bau- steinen a) und/oder b) gebildeten Estergruppen Urethangruppen enthalten, die vorzugsweise gebildet wurden aus
c) aliphatischen und/oder cycloaliphatischen bifunktionellen und zusätzlich gegebenenfalls höherfunktionellen Isocyanaten, mit vorzugsweise 1 bis 12 C- Atomen bzw. 5 bis 8 C-Atomen im Falle von cycloaliphatischen Isocyanaten, vorzugsweise Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Iso- phorondiisocyanat, gegebenenfalls zusätzlich mit linearen und/oder verzweigten und/oder cycloaliphatischen bifunktionellen und/oder höherfunktionellen Alkoholen, vorzugsweise C3-Cι2-Alkyldi- oder -polyole oder cycloali- phatischen Alkoholen mit 5 bis 8 C-Atomen, vorzugsweise Ethandiol, Hexan- diol, Butandiol, Cyclohexandimethanol, und/oder gegebenenfalls zusätzlich mit linearen und/oder verzweigten und/oder cycloaliphatischen bifunktionellen und/oder höherfunktionellen Aminen und/oder Aminoalkoholen mit vorzugsweise 2 bis 12 C-Atomen in der Alkylkette, vorzugsweise Ethylen- diamin oder Aminoethanol, und/oder gegebenenfalls weitere modifizierte
Amine oder Alkohole insbesondere Ethylendiaminoethansulfonsäure als freie Säure oder als Salz,
wobei der vorzugsweise aus a) und/oder b) gebildete Esteranteil mindestens 75 Gew.-%o, bezogen auf das Gesamtgewicht, beträgt.
Weiterhin sind geeignet von den vorstehenden aliphatischen oder teilaromatischen Polyestern abgeleitete aliphatische oder teilaromatische Polyestercarbonate, die zusätzlich zu den Bausteinen a) und/oder b) Carbonatgruppen enthalten, die vorzugs- weise gebildet werden aus:
d) einem Carbonatanteil, der aus aromatischen bifunktionellen Phenolen, bevorzugt Bisphenol-A, und Carbonatspendern, insbesondere Phosgen, hergestellt wird, oder einem Carbonatanteil, der aus aliphatischen Kohlensäureestern oder deren Derivaten wie vorzugsweise Chlorkohlensäureestern oder aliphatischen Carbonsäuren oder deren Derivaten wie beispielsweise Salzen und Carbonatspendern, insbesondere Phosgen, hergestellt wird, wobei
der vorzugsweise aus a) und/oder b) gebildete Esteranteil mindestens 70 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht beträgt.
Besonders geeignet sind von den vorstehenden aliphatischen oder teilaromatischen Polyestern abgeleitete aliphatische oder teilaromatische Polyesteramide, die zusätzlich zu den Bausteinen a) und/oder b) Amidgruppen enthalten, die vorzugsweise gebildet wurden aus
e) aliphatischen und/oder cycloaliphatischen bifunktionellen Aminen, bevorzugt linearen aliphatischen C2 bis Cio-Diaminen, insbesondere Isophorondiamin und ganz besonders bevorzugt Hexamethylendiamin, wobei diese Amine gegebenenfalls geringe Mengen an verzweigten bifunktionellen Aminen und/oder höherfunktionellen Aminen enthalten können sowie aus linearen und/oder cycloaliphatischen bifunktionellen Säuren, vorzugsweise mit 2 bis 12 C-Atomen in der Alkylkette bzw. C5- oder C6-Ring im Falle von cyclo-ali- phatischen Säuren, bevorzugt Adipinsäure, und gegebenenfalls geringen Mengen an verzweigten bifunktionellen und/oder gegebenenfalls aroma- tischen bifunktionellen Säuren wie beispielsweise Terephthalsäure, Isophthal- säure, Naphthalindicarbonsäure und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen höherfunktionellen Säuren, vorzugsweise mit 2 bis 10 C-Atomen, oder
f) säure- und aminfunktionalisierten Bausteinen, vorzugsweise mit 4 bis 20 C- Atomen in der cycloaliphatischen Kette, bevorzugt ω-Laurinlactam, besonders bevorzugt ε-Caprolactam,
oder einer Mischung aus e) und f), wobei der vorzugsweise aus a) und/oder b) gebildete Esteranteil mindestens 20 Ge\v.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht beträgt, vorzugsweise der Esteranteil 20 bis 80 Gew.-%, und der Anteil der Amidstrukturen 80 bis 20 Gew.-% beträgt.
Bei den in eingesetzten Polymeren kann es sich sowohl um reine Polymere als auch um Mischungen aus verschiedenen der genannten Polymere handeln.
In einer bevorzugten Ausfuhrungsform enthält die erfindungsgemäße Folie in mindestens einer Schicht einen Blend aus mindestens einem der vorgenannten Polymere mit mindestens einer zusätzlichen Blendkomponente.
Als zusätzliche Blendkomponente für erfindungsgemäße Folien sind geeignet Poly- ester aus lineraren bifunktionellen Alkoholen, wie vorzugsweise Ethylenglycol,
Hexandiol oder besonders bevorzugt Butandiol und/oder cycloaliphatischen bifunktionellen Alkoholen, wie vorzugsweise Cyclohexandimethanol und zusätzlich gegebenenfalls geringen Mengen höherfunktionellen Alkoholen, wie vorzugsweise 1,2,3-Propantriol oder Neopenthylglycol und aus lineraren bifunktionellen Säuren, wie vorzugsweise Bernsteinsäure oder Adipinsäure und/oder gegebenenfalls cycloaliphatischen bifunktionellen Säuren, wie vorzugsweise Cyclohexandicarbonsäure oder aus säure- und alkoholfunktionalisierten Bausteinen, vorzugsweise Hydroxy- buttersäure oder Hydroxyvaleriansäure oder deren Derivaten, beispielsweise ε- Caprolacton und deren Mischungen. Als zusätzlicher Blendkomponente bevorzugte, aus diesen Monomeren gebildete aliphatische Polyester sind Polycaprolacton und
Polylactide, insbesondere Polymilchsäure, Polyhydroxybuttersäure, Polyhydroxy- benzoesäure, Polyhydroxybuttersäure/Hydroxyvaleriansäure-Copolymere sowie Mischungen dieser Blendkomponenten und Copolymere aus den diese Blendkomponenten bildenden Monomeren. Ganz besonders geeignet ist Poly-ε-Caprolacton. Erfindungsgemäß dürfen dabei die/das eingesetzte Polymer(e) und der/die zusätzliche^) Blendkomponente(n) nicht aus identischen Monomeren aufgebaut sein.
In dieser Ausführungsform läßt sich die Geschwindigkeit des biologischen Abbaus bzw. die für eine bestimmte Abbauzeit erforderliche Foliendicke beeinflußen, was vermutlich auf die Ausbildung einer Mehrphasenmorphologie in der Folie zurückzu- führen ist.
Gemäß der Erfindung besonders bevorzugt ist ein Folienaufbau, bei dem in allen Schichten als Polymere ausschließlich ein oder mehrere der oben beschriebenen biologisch abbaubaren Polyesteramide gegebenenfalls als Blend mit mindestens einer zusätzlichen Blendkomponente zum Einsatz kommen.
Die erfindungsgemäße Folie kann mit maximal 5 Gew.-% für Polyester typisch eingesetzte Nukleierungsmitteln (beispielsweise 1,5-Naphthalindmatriumsul-fonat oder Schichtsilikate, beispielsweise Talkum, oder Keimbildner der Nanoteilchengröße, d.h. mittlerer Teilchendurchmesser < 1 μm, aus beispielsweise Titannitrid, Alumi- niumhydroxylhydrat, Bariumsulfat oder Zirkonverbindungen) und mit maximal 5 Gew.-% der üblichen Stabilisatoren und Neutralisationsmittel und mit maximal 5 Gew.-% der üblichen Gleit- und Trennmittel und maximal 5 Gew.-% der üblichen Antiblockmittel, ausgestattet und möglicherweise mit einer Corona- oder Flamm- oder Plasmavorbehandlung oder einem oxidativ wirkenden Stoff oder Stoffgemisch, z.B. Gase mit radikalischen Komponenten wie Ozon oder einem plasmaangeregten Gasgemisch aus beispielsweise Hexamethyldisiloxan mit Stickstoff (N2) und/oder Sauerstoff (O2), auf der Oberfläche behandelt sein.
Als Stabilisatoren und Neutralisationsmittel können die üblichen stabilisierend wirkenden Verbindungen für Polyesterverbindungen eingesetzt werden. Deren Zusatzmenge liegt maximal bei 5 Gew.-%.
Besonders geeignet als Stabilisatoren sind phenolische Stabilisatoren, Alkali-/Erd- alkalistearate und/oder Alkali-/Erdalkalicarbonate. Phenolische Stabilisatoren werden in einer Menge von 0 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,15 bis 0,3 Gew.-% und
mit einer Molmasse von mehr als 500 g/mol bevorzugt. Pentaerythrityl-Tetrakis- 3(3,5-di-Tertiärbutyl-4-Hydroxyphenyl)-Propionat oder l,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris- (3,5-di-Tertiärbutyl-4-Hydroxybenzyl)-benzol sind besonders vorteilhaft.
Neutralisationsmittel sind vorzugsweise Dihydrotalcit, Calciumstearat, Calcium- carbonat und/oder Calciummontanat einer mittleren Teilchengröße von höchstens 0,7 μm, einer absoluten Teilchengröße von kleiner 10 μm und einer spezifischen Oberfläche von mindestens 40 m2/g.
In einer besonders bevorzugten Auführungsform der Folie besitzt diese einen
Nukleierungsmittelanteil von 0,0001 bis 2 Gew.-% und einen Stabilisatoren- und Neutralisationsmittelanteil von 0,0001 bis 2 Gew.-%.
Gleit- und Trennmittel sind höhere aliphatische Amide, tertiäre Amine, aliphatische Säureamide, höhere aliphatische Säureester, niedrigmolekulare polarmodifizierte
Wachse, Montanwachse, cyclische Wachse, Phthalate, Metallseifen sowie Silikonöle. Besonders geeignet ist der Zusatz von höheren aliphatischen Säureamiden und Silikonölen.
Unter den aliphatischen Amiden sind insbesondere die Angebotsformen von
Ethylenamid bis Stearylamid geeignet. Aliphatische Säureamide sind Amide einer wasserunlöslichen Monocarbonsäure (sogenannte Fettsäuren) mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen. Erucasäureamid, Stearin- säureamid und Ölsäureamid sind hierunter bevorzugt.
Geeignet als Trenn- oder Gleitmittel sind außerdem Verbindungen, die sowohl Esterais auch Amidgruppen enthalten, wie beispielsweise Stearamid-Ethylstearat bzw. 2 Stear-Amido-Ethyl-Stearat.
Unter der Bezeichnung Montanwachse fällt ein Reihe von verschiedenen Verbindungen. Siehe hierzu Neumüller- et al. in Römpps Chemie-Lexikon, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1974.
Als cyclische Wachse sind beispielsweise Komponenten wie cyclische Adipin- säuretetramethylenester bzw. 1.6-Dioxa-2.7-dioxocyclododecan, oder das homologe Hexamethylenderivat geeignet. Solche Stoffe sind als Handelsprodukte mit dem Namen Glycolube VL bekannt.
Geeignete Silikonöle sind Polydialkylsiloxane, vorzugsweise Polydimethylsiloxan,
Polymethylphenylsiloxan, olefinmodifiziertes Silikon, mit Polyethern modifiziertes Silikon wie z. B. Polyethylenglykol und Polypropylenglykol sowie epoxyamino- und alkoholmodifiziertes Silikon. Die Viskosität der geeigneten Silikonöle liegt im Bereich von 5 000 bis 1 000 000 mm2/s. Polydimenthylsiloxan mit einer Viskosität von 10.000 bis 100.000 mm2/s ist bevorzugt.
Die Menge des zugesetzten Gleitmittels beträgt maximal 5 Gew.-%. In einer besonders bevorzugten Ausiührungsförm der Folie besitzt diese einen Gleitmittelanteil von 0,005 bis 4 Gew.-%>. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Folie besitzt diese einen Gleitmittelanteil von 0,05 bis 1 Gew.-%. Bei einer mehrschichtigen Folie kann eine, bzw. können mehrere oder alle Schichten Gleitmittel enthalten.
Geeignete Antiblockmittel sind sowohl anorganische als auch organische Zusatz- Stoffe, die als Erhebung aus der Folienoberfläche herausragen und somit einen
Abstandshaltereffekt hervorrufen. Bei mehrschichtigen Folien enthalten bevorzugt die äußeren Deckschichten die Antiblockmittel.
In einer bevorzugten Form werden als anorganische Antiblockmittel die folgenden Stoffe eingesetzt:
Aluminiumhydroxid
Aluminiumsilikate, beispielsweise Kaolin oder Kaolinton,
Aluminiumoxide, beispielsweise Θ-Aluminiumoxid
Aluminiumsulfat
Keramiken aus Silica-Aluminiumoxiden Bariumsulfat natürliche und synthetische Kieselsäuren
Schichtsilikate,
Siliciumdioxid
Calciumcarbonat vom Calcit-Typ Calciumphosphat
Magnesiumsilikate
Magnesiumcarbonat
Magnesiumoxid
Titandioxid Zinkoxid
Microglaskugeln, und als organische Antiblockmittel die folgenden Stoffe eingesetzt: mit dem biologisch abbaubaren Polymer unverträgliche organische Polymerisate wie
Stärke Polystyrole
Polyamide
Polycarbonate vernetztes und unvernetztes Polymethylmefhacrylat vernetztes Polysiloxan (z.B. Tospearl) polarmodifizierts Polyethylen (z.B. Maleinsäureanhydrid-gepfropftes Polyethylen) polarmodifizierts Polypropylen (z.B. Maleinsäureanhydrid-gepfropftes Polypropylen) statistische Copolymer auf Ethylen- oder Propylenbasis mit Vinylalcohol oder Vinylacetat oder Acrylsäure oder Acrylsäureester oder Methacrylsäure oder
Methacrylsäureester oder Metallsalzen der Methacrylsäure oder Metallsalze der Methacrylsäureester
Benzoguanamin Formaldehyd Polymere
aliphatische und teilaromatische Polyester mit anderen Schmelzpunkten als der Folienrohstoff aliphatische Polyesteramide mit anderen Schmelzpunkten als der Folienrohstoff aliphatische Polyesterurethane mit anderen Schmelzpunkten als der Folienrohstoff aliphatisch-aromatische Polyestercarbonate mit anderen Schmelzpunkten als der
Folienrohstoff
Die wirksame Menge an Antiblockmittel liegt im Bereich bis maximal 5 Gew.-%. In einer besonders bevorzugten Ausführung enthält die Folie 0,005 bis 4 Gew.-% Antiblockmittel. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführung enthält die Folie
0,05 bis 1 Gew.-% Antiblockmittel. Die mittlere Teilchengröße liegt zwischen 1 und 6 μm, insbesondere 2 und 5 μm, wobei Teilchen mit einer kugelförmigen Gestalt, wie in der EP-A-0 236 945 und der DE-A-38 01 535 beschrieben, besonders geeignet sind. Besonders geeignet sind auch Kombinationen verschiedener Antiblockmittel.
Bei der Auswahl der Hilfsmittel, Additive und Dispergierhilfen, insbesondere wenn sie in größeren Mengen entsprechend den angegebene Obergrenzen eingesetzt werden sollen, ist darauf zu achten, daß diese keine das Pflanzenwachstum oder die Pflanzenqualität beeinträchtigenden migrierenden Stoffe oder Abbauprodukte ent- halten bzw. bilden.
Zu den wertgebenden Bestandteilen für Wachstumsförderung, Ertragssteigerung oder Qualitätsverbesserung von Pflanzen zählen handelsübliche Düngemittel. Besonders vorteilhaft sind dabei Mehrstoffdünger, die alle Kernnährstoffe und womöglich auch noch Spurenelemente enthalten. Beispiele sind Gemiche von Verbindungen der
Kernnährstoffe N, P, K. Zu den unentbehrlichen Mineralbestandteilen gehören weiterhin z.B. Ca und Mg, die in Form von z.B. Dolomit (CaCO3, MgCO ) vorliegen
Derartige wertgebende Bestandteile in Form von Düngemitteln und Mineralien können in einem bestimmten Verhältnis Stickstoff:Phosphor:Kali von z.B. 1,5:1:2,5
gemischt in die erfindungsgemäße ein- oder mehrschichtige, thermoplastische Folie eingebracht werden.
Die Obergrenze für den Gehalt der erfindungsgemäßen Folie an wertgebenden Bestandteilen ist durch die erforderliche mechanische Festigkeit begrenzt. Bevorzugt beträgt der Anteil an wertgebenden Bestandteilen (Düngemittel und Mineralien) 0,5 bis 25 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge der diese Bestandteile enthaltenden Folienschicht.
Der Anteil aller Additive, Hilfsmittel und Dispersionshilfen einschließlich der wertgebenden Bestandteile an der erfindungsgemäßen ein- oder mehrschichtigen Folie beträgt vorzugsweise maximal 30 Gew.-%0 und insbesondere maximal 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse einer Folienschicht.
Als Dispersionshilfe, deren Anteil vorzugsweise zwischen 0,05 und 20 Gew.-% und insbesondere von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der entsprechenden Folienschicht, beträgt, wird bevorzugt Kreide, Talkum und/oder Gips eingesetzt. Der Einsatz von Kreide (CaCO3) die mit dem Abbau freigesetzt wird, kann dabei zur Abpuffung saurer Böden besonders vorteilhaft sein.
Als wichtige Eigenschaft der erfindungsgemäßen ein- oder mehrschichtigen Folie ist die gezielte Einstellung der Lichtdurchlässigkeit und der Lichtreflexion anzusehen. Neben Ruß als Additiv sind auch Additive (Pigmente und/oder Farbstoffe) geeignet, die aufgrund ihrer IR- Absorption zur Bodenerwärmung beiragen. Als solche können bevorzugt Pigmentkombinationen genutzt werden mit grüner Einstellung, gegebenenfalls auch braun, gelb und rot.
Im Falle der mehrschichtigen Folie sind reflektierende Oberflächenschichten von Vorteil, da durch die reflektierte Strahlung das Pflanzenwachstum eine zusätzliche Anregung erfährt und es zur Etrags- und Qualitätssteigerung kommt.
Als Additive können bevorzugt Farbstoff- oder Pigmentkombinationen eingesetzt werden, die zu weißen oder gelben Oberflächen führen.
Als Additive können besonders eingesetzt werden:
Lichtgelb, Makrolexorange, Makrolexgrün, Makrolexrot oder Kombinationen davon und gegebenenfalls zur deckenden Einfärbung in Mischungen mit Weißpigmenten. Auch anorganische Buntpigmente können verwendet werden.
Die eingesetzten Konzentrationen richten sich nach der Foliendicke. Dabei sind
Mengen von 0,3 bis 10 Gew.-% bevorzugt, bei den Makrolextypen liegen diese insbesondere bei bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der entsprechenden Folienschicht.
Durch die Möglichkeit der Coextrusion können verschiedene Additive auch in unterschiedliche Schichten einer mehrschichtigen Ausführungsform der Folie eingebracht werden, so daß das Pflanzenwachstum und die biologische Abbaubarkeit mit weitgebenden Bestandteilen den Anforderungen an die Kulter und den klimatischen Bedingungen angepaßt werden kann.
In einer bevorzugten Form der erfindungsgemäßen Folie besitzt diese eine Gesamtdicke, die kleiner als 200 μm, insbesondere kleiner als 80 μm ist.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen ein- oder mehrschichtigen biologisch abbau- baren und kompostierbaren Folie geschieht zweckmäßig über ein Extrusionsver- fahren.
Hilfsmittel, Dispersionshilfe, Additive und gegebenenfalls Düngemittel und
Mineralien können sowohl durch ein Masterbatch eingebracht werden, wobei deren Gehalt an den jeweiligen Stoffen entsprechend hoch ist, so daß die Folie oder die entsprechende Schicht der mehrschichtige Folie den angestrebten Gehalt aufweist,
als auch durch Compoundieren direkt mit dem oder den Polymeren vermischt und dann verarbeitet werden. Unter dem Begriff Masterbatch ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Stammischung zu verstehen, insbesondere ein granulat- förmiges staubfreies Konzentrat eines Kunststoffrohstoffes mit hohen Mengen der obengenannten Stoffe, das in der Masseaufbereitung als Zwischenprodukt verwendet wird (als Materialzusatz zu einem nicht oder nur teilweise oder unvollständig mit Zusatzstoffen ausgerüstetem Granulat), um daraus Folien herzustellen, die eine bestimmte Menge der obengenannten Stoffe enthalten. Das Masterbatch wird vor dem Einfüllen des Polymergranulates in den Extruder in derartigen Mengen zu den nicht oder nur teilweise oder unvollständig mit den obengenannten Zusatzstoffen ausgerüsteten Rohstoffen zugemischt, so daß die gewünschten Gewichtsprozentanteile in den Folien realisiert werden.
Die in Granulatform vorliegenden, mit Hilfsmitteln, Dispersionshilfe, Additiven und gegebenenfalls Düngemitteln und Mineralien gefüllten oder bei einer mehrschichtigen Folie gegebenenfalls ungefüllten Polymere werden in Extrudern aufgeschmolzen, homogenisiert, komprimierert und über eine Ein- oder Mehrschichtdüse ausgetragen. Dabei kann es sich bei der Düse um eine Ringdüse zur Herstellung eines nahtlosen Schlauchfilms handeln. Der so ausgetragene bzw. z.B. mittels Walzenpresseuren ausgezogene Film wird anschließend bis zur Verfestigung abgekühlt. Die Kühlung kann dabei sowohl über Luft als auch über Wasser oder auch mittels Kühlwalzen erfolgen. Die Kühlung kann dabei einseitig oder beidseitig, im Falle einer Schlauchfolie innen- und außenseitig oder nur innen- oder nur außenseitig erfolgen. Die Schlauchfolie kann zudem einseitig oder beidseitig geschnitten werden, so daß man eine ein- oder mehrschichtige Flachfolie erhält.
Alternativ kann die Ein- oder Mehrschichtdüse als Flachdüse zur Herstellung eines ein- oder mehrschichtigen Flachfilms ausgeführt ist. Der ausgetragene Film wird anschließend bis zur Verfestigung abgekühlt. Die Kühlung kann über Wasser mittels Kühlwalzen erfolgen. Nach der Verfestigung kann der gefertigte Film eventuell in- line ein- oder beidseitig oberflächenvorbehandelt werden, beispielsweise mit einer
Corona- und/oder Flamm- und/oder Plasmavorbehandlung und/oder einem oxidativ wirkenden Stoff und/oder einem an-/ablagerbaren Stoff und/oder einem Stoffgemisch aus oxidativ wirkenden und/oder anlagerbaren Stoffen, z. B. Gase mit radikalischen Komponenten wie Ozon oder einem plasmaangeregten Gasgemisch aus beispiels- weise Hexamefhyldisiloxan mit Stickstoff (N2) und/oder Sauerstoff (O2).
Die erfindungsgemäße Folie ist besonders geeignet für den Einsatz in vorbehandelter oder unvorbehandelter Form als Treibhaus-, Beet- oder Ackerflächenabdeckung, zur Abdeckung von Mieten, zum Einwickeln und zum Schutz von Pflanzenknollen oder - wurzeln, als Mulchfolien allgemeinen oder zur Auskleidung von Pflanzaufzuchtkästen in den Bereichen Gartenbau bzw. Landwirtschaft (z.B. für die Champignon- Zucht).
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne Sie darauf zu begrenzen.
Beispiel 1
Aus einem biologisch abbaubaren und kompostierbaren Polyesteramid aus 54 Gew.-% ε-Caprolactam, 23 Gew.-% Adipinsäure und 23 Gew.-% 1 ,4-Butandiol (LP BAK 403-004, Bayer AG) wurde unter Zugabe von 3,6 Gew.-% Ruß und 1,8
Gew.-% Kreide eine einschichtige Blasfolie hergestellt. Das Basismaterial LP BAK 403-004 hat einen MFI von 6 (in g/lOmin bei 190°C, 2,16kg, gemessen nach DIN 53 735), einen Schmelzpunkt von 125°C, gemessen nach ISO 3146 / C2, einen Anteil an Gleitmittel von 0,2 Gew.-% und einen Antiblockanteil von 0,1 Gew.-%. Die maxi- male Extrusionstemperatur betrug 180°C. Die Schmelze wurde über eine Ringdüse ausgetragen und durch Luft abgekühlt. Die maximale Düsentemperatur betrug 175°C. Es konnte ein Film mit einer Dicke von 30 μm hergestellt werden.
Beispiel 2
Aus dem gleichen Material aus Beispiel 1 wurde an einer Blasfolienanlage ein einschichtiger Film mit einer Dicke von 40μm hergestellt. Im Gegensatz zum Beispiel 1 enthält diese Folie neben 2,8 Gew.-% Ruß 1,4 Gew.-%0 Kreide. Die maximale Extrusionstemperatur betrug 180°C. Die Schmelze wurde über eine Ringdüse aus- getragen und durch Luft abgekühlt. Die maximale Düsentemperatur betrug 175°C.
Beispiel 3
Aus einer Mischung des biologisch abbaubaren und kompostierbaren Polyesteramid aus Beispiel 1 mit einem Anteil von 24 Gew.-% (LP BAK 403-006, bestehend aus
54 %o ε-Caprolactam, 23 % Adipinsäure und 23 % 1 ,4-Butandiol, Bayer AG) und einer zusätzlicher Blendkomponente mit einem Anteil von 60 Gew.-% (Poly-ε- Caprolacton TONE 787, Union Carbide Corporation) wurde unter Hinzufügen eines Rußmasterbatches von 10 Gew.-% (bestehend aus 70 Gew.-% LP BAK 1095, Polyesteramid aus 58 Gew.-% ε-Caprolactam und 24 Gew.-% Adipinsäure und
18 Ge .-% Butandiol, und 30 Gew.-% Ruß Elftex CB 254, Fa. Cabot und eines
Verarbeitungsmasterbatches von 6 Gew.-% bestehend aus 90 Gew.-% LP BAK 1095, Polyester aus 58 Gew.-% ε-Caprolactam und 24 Gew.-% Adipinsäure und 18 Gew.-% Butandiol, 3 Gew.-% mikronisiertem Talkum und 7 Gew.-% Hoechstwachs C) an der gleichen Anlage aus Beispiel 1 und 2 eine einschichtige Blasfolie hergestellt.
Die zusätzliche Blendkomponente hatte einen MFI von 2,8 (in g/lO min beil90°C, 2,16 kg, gemessen nach DIN 53 735) und einen Schmelzpunkt von 60°C, gemessen nach ISO 3146/C2. Die maximale Extrusionstemperatur betrug 160°C, die maximale Düsentemperatur betrug 155°C. Es konnten nach dem gleichen Verfahren wie in
Beispiel 1 und 2 ein Film mit einer Dicke von 40 μm hergestellt werden.
Beispiel 4
Aus den gleichen Komponenten wie im Beispiel 3 und mit gleicher Zusammensetzung wurde eine Folie mit gemahlenem Volldünger (Blaukorn Volldünger Nitroplaste Spezial, Compo GmbH) mit einem Anteil an 10 Gew.-% zu der Mischung hinzugefügt und eine einschichtige Blasfolie hergestellt. Die maximale Extrusionstemperatur betrug 160°C, die maximale Düsentemperatur betrug 155°C. Es konnte nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 3 ein Film mit einer Dicke von 40 μm herstellt werden.
An den gefertigten Mustern wurden die folgenden physikalischen Eigenschaften wie folgt gemessen:
Mechanische Eigenschaften
An den gefertigten Folien wurden die mechanischen Größen Reißfestigkeit und Reißdehnung in Längsrichtung gemäß DIN 53 455 bestimmt. Der E-Modul in Längsrichtung wurde entsprechend der DIN 53 457 gemessen. Die Dicke der einzelnen Muster wurde nach DIN 53 370 bestimmt.
Abbauverhalten
Im Freilandversuch wurde das Abbauverhalten der Folie aus Beispiel 1 untersucht. Dazu wurde die Folie auf eine Ackerfläche gespannt. Im regelmäßigen Abstand wurden der Folie Muster entnommen und deren mechanische Eigenschaften bestimmt.
Thermische/kalorische Eigenschaften
Mittels der Thermo-Analyse (DSC) wurden thermische und kalorische Eigenschaften wie Schmelz- und Kristiallisationstemperatur sowie die entsprechenden Enthalpien der Folien aus Beispiel 1 und 2 gemessen.
Lichtdichtigkeit
Zur Überprüfung der Lichtdichtigkeit wurde anhand der Folien aus Beispiel 1 und 2 die Weißlichtdurchlässigkeit mit einem Einstrahl-Photometer bestimmt. Dabei wird eine saubere Probe von 40 X 50 mm auf einen Halterahmen aufgeklebt und vor die
Meßöffnung des Gerätes geschoben. Der angezeigte Wert enspricht dem Anteil des durch die Probe getretenden Lichtes zum ursprünglich ausgestrahltem.
Permeationseigenschaften An den Folien aus Beispiel 1 und 2 wurde die Durchlässigkeit von Wasserdampf bei einer Temperatur von 23°C und einer relativen Feuchte von 85% gemäß DIN 53 122 bestimmt.
Die Ergebnisse der Untersuchungen an den Folien aus Beispiel 1 und 2 sind in Tabelle 1 und 2 aufgeführt.
Tabelle 1: Eigenschaften der Folien aus Beispiel 1 und 2
Tabelle 2:
Abnahme der mechanischen Eigenschaften der Folie aus Beispiel 1 im Freilandversuch