Abbildungsverfahren von Bildern auf Textilien
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abbilden eines Bildes auf ein Textil.
Zugrundeliegender Stand der Technik
Bilder und bildartige Elemente werden häufig auf Textilien aufgebracht. Dies erfolgt nach dem bekannten Stand der Technik, beispielsweise im Stickverfahren, wodurch den Bildern eine dreidimensionale Struktur verliehen wird. Dazu werden computergesteuerte Stickmaschinen mit einem entsprechenden Bild, welches auf das Textil aufgebracht werden soll, programmiert. Die Stickmaschinen sticken anschließend automatisch das Bild farbig oder auch einfarbig auf Textilien oder vergleichbare Werkstoffe Das Ergebnis -ist
ÖESWIGUNGS ÜP1E
ein Bild mit einer dreidimensional strukturierten Fläche. Nachteil bei diesem Verfahren ist, daß die Auflösung des Bildes durch das Stickverfahren begrenzt ist. Zudem ist die Anzahl der verwendeten Garnfarben technisch bedingt begrenzt. Derzeit können etwa 12 bis 16 Garne mit verschiedenen Farben verwendet werden. Kleinere Bilddetails oder auch 5 Schriftzüge lassen sich jedoch auf diese Art nicht herstellen.
Eine weitere Methode zum Aufbringen von Bildern auf Textilien ist das Aufbringen von Drucken, beispielsweise durch Aufbügeln. Hier wird ein Bildträger bedruckt. Der Bildträger ist eine - in der Regel farblose - Folie, die mit dem Bild bedruckt wird. Die 10 Folie ist als eine spezielle Haftfolie ausgebildet, die sich durch Erhitzen bzw. Aufbügeln mit dem Textil dauerhaft verbindet, wodurch das Bild auf dem Textilstoff haftet.
Als Alternative dazu besteht die Möglichkeit, das Bild auf einen Bildträger mit einer speziellen Farbe zu drucken. Durch Erhitzen bzw. Aufbügeln verbindet sich nun die 15 Druckfarbe direkt mit dem Textilstoff. Der Bildträger wird anschließend lediglich abgezogen. Durch diese beiden zuletzt genannten Verfahren läßt sich ein relativ gutes Ergebnis bezüglich der Auflösung erreichen. Nachteil ist bei den Druckverfahren, daß eine dreidimensionale Struktur, wie bei dem Stickverfahren, fehlt, die dem Betrachter den Eindruck einer wertvolleren Verarbeitung des Bildes vermittelt.
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Offenbarung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Verfahren zu entwickeln, bei dem die Auflösung eines gestickten Bildes für den Betrachter erhöht wird.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
a) eine von einem Umriß des Bildes gebildete Fläche auf das Textil gestickt wird,
J 0 b) das Bild als Punktmatrix von einer Bildvorlage auf einen Transferträger gedruckt wird,
c) die Punktmatrix von dem Transfertrager auf die gestickte Flache aufgebracht wird
Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt folgendes Prinzip zugrunde. Im Gegensatz zum
Stand der Technik bei mehrfarbigen Bildern geht das erfindungsgemaße Verfahren nicht von mehreren Garnen mit verschiedenen Garnfarben aus, sondern in der Regel nur von einem Stickgarn, vorzugsweise aus weißer Farbe. Dieses einfarbige Stickgarn wird erst nach dem Besticken eines Textils eingefarbt. Dabei wird erst der Umriß eines Motivs als Stickfläche einfarbig auf ein Textil gestickt, und dann wird das Stickgarn, somit die aufgestickte Fläche, durch das sogenannte Sublimationstransfer- Verfahren eingefarbt
Beim Sublimationstransfer- Verfahren wird zunächst ein Transfertrager im Offset- Druckverfahren mit einem Motiv rasterformig bedruckt. Der Transfertrager besteht häufig aus einer Folie, die aus Kunststoff oder Papier hergestellt ist Das Motiv wird anschließend auf die gestickte Flache gelegt, so daß mit Hilfe von Hitze und Druck das Bild auf die Stickerei aufgebracht werden kann
Bei diesem Verfahren wird das Bildmotiv nicht, wie beim Stand der Technik, auf die Textiloberflache gedruckt, sondern das Stickgarn wird durch das Sublimationstransfer-
Verfahren nachtraglich, nach dem Aufbringen auf einen Textilgrund, gewebetief eingefarbt Als Stickgarn haben sich besonders gut synthetische Fasern, wie Polyestergarn, für das Einfarben erwiesen Durch die Kombination von Druck und Hitze wird beim Sublimationstransfer- Verfahren die Farbe in einen gasformigen Zustand versetzt Dabei geht die Farbe von dem Transfertrager auf das synthetische Stickgarn über Dies erfolgt dadurch, daß durch die Hitze sich bei der Synthetikfaser die Molekulstruktur öffnet Dabei können die gasformig vorliegenden Farbmolekule in die geöffneten Poren eindringen Vorzugsweise wird der Transfertrager bei einer Temperatur von 190 bis 197 Grad Celsius für 30 Sekunden mit einem Druck von 400 bis 600 bar auf die gestickte Flache aufgepreßt Durch dieses Verfahren wird erreicht, daß ein gesticktes Bild mit einer
Qualität hergestellt werden kann, wie sie derzeit nur beim Offset-Druck bekannt ist
Als vorteilhaft erweist sich bei einem solchen erfindungsgemaßen Verfahren, wenn die Flache einfarbig mit einer dreidimensionalen Struktur gestickt wird Durch die Verwendung von beispielsweise weißem Garn zur Herstellung der Stickflache, werden bei dem Druck nicht so intensive Farben benotigt, um die Garnfarbe abzudecken Eine dreidimensionale Struktur der Stickerei, die dem Bild entsprechend angepaßt ist, verleiht dem Druck für den Betrachter einen realistischen Eindruck des Bildes
Als vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemaßen Verfahrens hat sich zum Bedrucken eines Transfertragers das Offsetdruckverfahren erwiesen Durch dieses Verfahren wird eine recht detaillierte Darstellung des Bildes erreicht
Die verwendeten Farben werden bevorzugt durch Hitze und Druck - beispielsweise durch Aufbügeln und - pressen - auf die gestickte Flache von dem Transfertrager aufgebracht Dabei zeigen die verschiedenen Farben ein unterschiedliches Verhalten bezüglich ihrer Ausdehnung Die Farben wurden bei einer gleichmaßigen Verteilung ineinander verlaufen
Die Ausdehnung der Farben beim Auftragen auf die Stickerei lassen sich daher bei der Große der Bildpunkte in der Punktmatrix berücksichtigen, indem die einzelnen Farben mit deren spezifischer Ausdehnung abgestimmt werden
Weitere Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteranspruche
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Fig 1 zeigt stilisiert eine von einem Umriß eines Bildes gebildete, bestickte Flache
Fig 2 zeigt ein Motiv auf einem bedruckten Transfertrager
Fig 2a zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Motivs aus Fig 2
Fig 3 zeigt das Motiv von Fig 2, nachdem es auf die gestickte Flache aufgebracht wurde
Fig. 4 zeigt in stark vergrößerter Darstellung beispielhaft im Vergleich die mögliche Ausdehnung bei verschiedenen Farben auf einer gestickten Fläche nach dem Sublimations-Transferverfahren
Fig. 5 zeigt in stark vergrößerter Darstellung beispielhaft die Farbverteilung auf dem Transferträger
Fig. 6 zeigt in stark vergrößerter Darstellung beispielhaft die Farbverteilung auf der gestickten Fläche.
Fig 7 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch eine gestickte Flache, bei der ein Motiv mittels Sublimations-Transferverfahrens aufgebracht wird.
Fig 8 zeigt eine Kurve bezüglich des Anteils der Farbe beim
Sublimationsverfahren, die auf das Stickgarn in einer Abhängigkeit von der Zeit übergeht.
Fig. 9 zeigt eine Vorrichtung, um das Bild nach dem erfindungsgemaßen Verfahren auf ein Textil aufzubringen
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
In Fig 1 ist eine auf ein Textil gestickte Flache 10 dargestellt Diese Flache 10 wird durch einen Umriß 12 begrenzt Der Umriß 12 entspricht der Kontur eines Bildmotivs Vorliegend ist der Umriß 12 in stilisierter Form das Bild eines Mannes mit einem Tablett voller Bierkruge Eine solche beispielhafte Flache 10 wird auf ein Textil vorteilhafterweise einfarbig aufgestickt Diese Flache 10 weist durch das Stickverfahren eine dreidimensionale Struktur auf
In Fig 2 ist das Bild 14 eines Mannes mit einem Tablett voller Bierkruge dargestellt Dieses Bild 14 wird als Punktmatrix auf einen Transfertrager 16 im Offset-Druckverfahren aufgedruckt. Die Farbverteilung sollte vorzugsweise auf die Farbverlaufe der einzelnen Farben beim Aufbringen auf die gestickte Flache 10 abgestimmt werden. Die Farbe eines jeden Rasterpunktes der Punktmatrix sollte somit entsprechend seiner Ausdehnung dosiert werden, da jede Farbe bei einem angenommenen konstanten Druck und einer konstanten Temperatur ein anderes Ausdehnungs- und Aufhahmeverhalten vom Stickgarn aufweist
In Fig 2a wird ein vergrößerter Ausschnitt 30 des Bildmotivs des Transfertragers 16 dargestellt. Rasterlinien 32 sind gedachte Linien Durch die Vergrößerung wird deutlich, daß die Rasterpunkte 34, 36 der Punktmatrix unterschiedlich groß sind Bei den
Rasterpunkten 34 handelt es sich somit um eine andere Farbe, als bei den Rasterpunkten
36 Dies ist, wie bereits erläutert, deswegen erforderlich, weil jede Farbe bei einem angenommenen konstanten Druck und einer konstanten Temperatur ein anderes Ausdehnungs- und Aufnahmeverhalten vom Stickgarn aufweist
In Fig 3 ist das Bild 14 des Mannes mit einem Tablett voller Bierkrüge entsprechend den vorherigen Figuren dargestellt Dieses Bild 14 ist nach dem erfindungsgemaßen Verfahren auf die gestickte Flache 10 aufgebracht Wie hier veranschaulicht werden soll, sind die Farbverlaufe nach dem Aufbringen des Bildemotivs auf die gestickte Flache 10 optimal aufeinander abgestimmt Die Farben laufen gegebenenfalls nur da ineinander, wo sie es auch sollen
Fig 4 zeigt in stark vergrößerter Darstellung beispielhaft im Vergleich die mögliche Ausdehnung bei verschiedenen Farben auf einer gestickten Flache nach dem Sublimations-
Transferverfahren Die gestickte Flache 10 ist als Untergrund vorgesehen Bevor nach dem erfindungsgemaßen Verfahren Druck und Hitze auf die Farbpunkte 34, 36, 38 ausgeübt wird, verfugen sie über einen mengenmäßigen Anteil und eine entsprechende Ausdehnung auf dem Transfertrager, wie er durch die inneren Kreise 35, 37, 39 dargestellt wird Die Ausdehnung der Farben Gelb und Magenta der Farbpunkte 35 und
37 betragt ungefähr 70 Prozent, nachdem Hitze und Druck auf den Transfertrager ausgeübt wird Bei der Farbe Cyan des Farbpunktes 39 betragt die Ausdehnung lediglich
nur ca 50 Prozent Nach Ausübung von Druck und Hitze haben alle Farben einen gleichen Ausdehnungsradius, wie durch die Kreise 40 symbolisiert wird
Fig 5 zeigt in stark vergrößerter Darstellung beispielhaft die Farbverteilung 35, 37, 39 auf dem Transfertrager 16 Damit die Faben Cyan, 35, Magenta 37 und Gelb 39 nach dem Übertragen von dem Transfertrager 16 auf die gestickte Flache 10 in etwa die gleiche Ausdehnung haben, wie es in Fig 6 dargestellt ist, dürfen die Farben entsprechend ihrer Ausdehnung anteilmäßig nur in der Punktmatrix des Transfertragers 16 vorgesehen sein
Fig 6 zeigt in stark vergrößerter Darstellung beispielhaft die Farbverteilung 40 auf der gestickten Flache 10 Der überlappende Bereich 42, in dem alle benachbarten Farben sich überschneiden, erscheint nach Anwendung des erfindungsgemaßen Verfahrens auf der gestickten Flache 10 schwarz
Fig 7 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch eine gestickte Flache 10, bei der ein Motiv mittels Sublimations-Transferverfahrens aufgebracht wird Die auf ein Textil aufgestickte Flache 10 liegt an unterster Stelle Der Transfertrager 16 wird auf diese Flache 10 so aufgelegt, daß sich das Bildmotiv, was durch die Farbpunkte 44, 46, 48 symbolisiert wird, zwischen dem Transfertrager und der Flache 10 befindet Pfeile 50 deuten an, daß nun gleichmaßig Druck auf den Transfertrager 16 ausgeübt wird Dieses flächige Andrucken, was durch eine Heißpresse 18 (siehe Fig 9) erfolgt, wird mit einem Druck von ca 400 bis 600 bar bei einer Temperatur von ca 195-197 Grad Celsius vollzogen
Fig 8 zeigt eine Kurve bezuglich des prozentualen Anteils der Farbe beim
Sublimationsverfahren, die auf das Stickgarn - hier Polyestergarn - in einer Abhängigkeit von der Zeit übergeht Bei vorliegender Kurve wurde ein konstanter Druck von 600 bar bei einer konstanten Temperatur von 197 Grad Celsius erzeugt Hier zeigt sich, daß ein optimales Ergebnis nach ca 30 Sekunden erzielt wird Dann sind ca 50 Prozent der Farbe in das Stickgarn übergegangen
Fig. 9 zeigt die Heißpresse 18, um das Bild 14 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf eine gestickte Fläche 10 aufzubringen. Mit 20 ist in Fig. 3 das Textil bezeichnet, auf das die gestickte Fläche 10 bereits aufgestickt ist. Der Transferträger 16 ist aus Kostengründen häufig Papier, das im Offsetverfahren bedruckt wird. Da das Offsetverfahren grundsätzlich bekannt ist, wird an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen. Der Transferträger 16 und das Textil 20 werden so in die Heißpresse 18 eingeführt, daß jeweils das Bild 14 und die gestickten Fläche 10 sich gegenüberliegen. Durch Zusammenpressen der heißen Pressenteile 22 und 24 wird das Bild 14 auf die gestickte Fläche 10 übertragen. Die Pressenteile 22, 24 werden über Führungen 26 über einen hydraulischen Antrieb 28, der in dieser Darstellung nur angedeutet wird, zusammengepreßt. Die Farben des Bildes 14 verbinden sich dauerhaft mit der gestickten Fläche 10. Die Farbmenge jedes Punktes der Punktmatrix muß hierbei so gewählt werden, daß durch das Erhitzen und Verbinden mit dem Garn ein optimales Verlaufen gewährleistet wird. Die Ausdehnung jedes Punktes der Punktmatrix füllt damit eine vorher bestimmte Fläche.