Verfahren zur Herstellung von linearen, alternierenden Kohlenmon- oxidcopolymeren
5 Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von linearen, alternierenden Kohlenmonoxidcopolymeren aus Kohlen- monoxid und olefinisch ungesättigten Verbindungen.
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Verfahren zur Herstellung von linearen, alternierenden Copolymeren aus Kohlenmonoxid und olefinisch ungesättigten Verbindungen sind hinlänglich bekannt. Kohlenmonoxid und olefinisch ungesättigte Verbindungen können in Suspension (vgl.
15 EP-A 0 453 011 oder EP-A 0 516 239) oder Gasphase (vgl. EP-A 0 702 045) copolymerisiert werden. In der Regel wird als Katalysator eine mit einem bidentaten Bisphosphinchelatliganden komplexierte Übergangsmetallverbindung wie (dppp) Pd(OAc) (dppp = Bis-1, 3- (diphenyl)phosphinopropan) eingesetzt (s.a. EP-A 0 121
20 965) .
Insbesondere großtechnische Verfahren zur Herstellung von linearen, alternierenden Kohlenmonoxidcopolymeren haben sich, um wirtschaftlichen Anforderungen zu genügen, durch reproduzierbar gute
25 Aktivitäten (Aktivität = kg Polymer/g Katalysatormetall/hr) auszuzeichnen. Vorteilhafterweise sollte das Polymerprodukt gleichzeitig in hoher Schüttdichte anfallen, um zufriedenstellende Raum-Zeit-Ausbeuten sowie vorteilhafte Verarbeitungs- und Verpak- kungseigenschaf en sicherzustellen.
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Zwecks Verf hrensoptimierung wurden bislang vielfältige Parameter wie Katalysatorzusammensetzung, der Zusatz von Reglern wie Wasserstoff oder Benzochinon oder von Cokatalysatoren wie Cobaltcar- borate oder Aluminoxane (s.a. EP-A 0 702 045) getestet. Im Fall
35 der Suspensionspolymerisation wurde ebenfalls die Wahl des Reaktionsmediums näher untersucht. Beispielsweise wird gemäß EP-A 0 454 270 bei der Herstellung von Kohlenmonoxidcopolymeren eine Mischung aus Methanol und Aceton mit einem Acetongehalt von 1,5 Vol.-% eingesetzt. In Gegenwart eines in-situ aus Palladium-
40 (IΙ)acetat, einer starken Broensted-Säure und 2-Hydroxy- alkyl-1, 3-bis- (di (2-methoxyphenyl)phosphino)propan als Chelat- liganden erzeugten Katalysatorsystems werden Aktivitäten von 9,0 kg Terpolymer/g Pd/hr erzielt. Wird jedoch im Unterschied zu den vorgenannten Bedingungen 1, 3-Bis- (diphenyl) phosphinopropan (dppp)
45 als Chelatligand bei einem Acetonanteil von 3 Vol.-% verwendet, liegt die Aktivität nur bei 4 , 4 kg Terpolymer/g Pd/hr.
Die WO 96/01690 beschreibt die Kohlenmonoxidcopolymerisation in Gegenwart eines definierten Übergangsmetallkomplexes, z.B. (dppp) Pd(CH3CN) 2 (CIO4) , in Mischungen aus Methanol und Aceton mit einem Acetonanteil von 94 Vol.-%. Für die Herstellung von CO/ Ethen-Copolymeren bzw. von CO/Ethen/Propen-Terpolymeren liegen die erzielten Aktivitäten allerdings nur im Bereich von 0,001 bis 0,003 kg Polymer/g Pd/hr.
Gemäß WO 92/07019 kann man mit einem vorab aus Palladium- (IΙ)acetat, dppp und p-Toluolsulfonsäure in Gegenwart von Aceto- nitril hergestellten, definierten Katalysatorkomplex in einer Aceton/Wasser-Mischung, enthaltend 2,5 Vol . -% Wasser, CO/Propen- Copolymere erhalten. Diese Copolymeren fallen allerdings nur mit sehr geringen Molekulargewichten (< 1000 g/mol) an. Selbst bei Ausschluß von Sauerstoff liegen die ermittelten Aktivitäten nicht oberhalb von 1 , 0 kg Copolymer/g Pd/hr.
In der WO 93/01224 werden zur Steigerung von Molekulargewicht und Katalysatoraktivität Reaktionsmischungen aus einem tertiären C - bis Cio-Alkohol, z.B. t-Butanol, und einer aprotischen Komponente wie Aceton oder Tetrahydrofuran eingesetzt. Die aprotische Komponente darf maximal 80 Vol.-% der eingesetzten Flüssigkeitsmenge ausmachen. Mit einem definierten Palladiumkomplex wie (dppp) Pd(OAc) 2 und unter Zusatz eines nicht oder nur schwach koor- dinierenden Anions einer starken Säure werden mit einem Gemisch aus t-Butanol und Aceton, enthaltend 35 Vol . -% Aceton, Aktivitäten von 1,2 kg Terpolymer/g Pd/hr, mit einer Mischung aus Methanol und Aceton (65 Vol.-% Aceton) Aktivitäten von 1 , 0 kg Terpolymer/g Pd/hr erzielt.
Wird die Suspensionspolymerisation von Kohlenmonoxid und olefinisch ungesättigten Verbindungen zur Aktivitätssteigerung in Gegenwart von Wasserstoff durchgeführt, eignen sich gemäß EP 0 460 743 insbesondere aliphatische Ketone wie Aceton oder Methyl - ethylketon oder cyclische Ether wie Tetrahydrofuran oder Dioxan als Reaktionsmedien. Protische Flüssigkeiten wie Methanol haben sich dagegen als ungeeignet herausgestellt. Für die CO/Ethen-Co- polymerisation in Methylethylketon (mit einem Zusatz von 0,8 Vol.-% an Aceton) in Gegenwart eines Katalysatorgemisches, beste - hend aus Palladium (II) acetat, Trifluoressigsäure und 1,3-Bis(di- (2-methoxyphenyl)phosphino) ropan (dmpp) , liegt die Katalysatoraktivität bei 2,8 kg/g Pd/hr.
Der EP-A 0 485 035 ist eine Terpolymerisation in Methanol und Aceton (1,0 Vol.-% Aceton) unter Verwendung von Palladium- (IΙ)acetat, dmpp und Trifluoressigsäure zu entnehmen. Als Aktivität wird ein Wert von 6 , 1 kg Terpolymer/g Pd/hr genannt.
Gemäß US 4,877,860 führt die Verwendung von Keton/Alkohol-Mi - schungen, bei denen der Ketonanteil oberhalb von 50 Vol.-% und der Alkoholanteil nicht unter 5 Vol.-% liegt, zu einer Erhöhung von Polymerisationsgeschwindigkeit und Schüttdichte. In Methyle- thylketon/Methanol-Mischungen mit einem Ketonanteil von 87 Vol.-% werden in Gegenwart von Palladium (II) acetat, p-Toluolsulfonsäure und dppp als Chelatliganden Aktivitäten von 3 , 0 kg CO/Ethen-Copo- lymer/g Pd/hr und Schüttdichten von 0,20 g/ml erreicht. Mit einem tridentaten Chelatliganden in Aceton/Methanol (92 Vol.-% Aceton) konnte die Aktivität nicht merklich gesteigert werden (4,6 kg Co- polymer/g Pd/hr, Schüttdichte: 0,24 g/ml).
In der US 4,810,774 wird ein Suspensionsverfahren beschrieben, bei dem die Aktivität des Katalysators durch Beimengung von car- boxylischen Esterverbindungen oder von C3- bis Cχo-Ketonen zur methanolisehen Reaktionslösung verbessert werden soll. Der Katalysator wird in-situ gebildet aus einem Palladiumsalz, einem Nicht-Übergangsmetallsalz einer Säure mit einem pKa-Wert kleiner 6 und dppp als bidentatem Chelatliganden. In einem Methanol/Ace- ton-Reaktionsmedium mit einem Acetonanteil von 28,5 Vol.-% wird jedoch nur eine Aktivität von 0,032 kg CO/Ethen-Copolymer/g Pd/hr erzielt .
Die geschilderten Verfahren sind mit dem wesentlichen Nachteil behaftet, keinen unter ökonomischen Gesichtspunkten sinnvollen Zugang zu größeren Mengen an linearen, alternierenden Kohlenmonoxidcopolymeren zu liefern. Unter der Zielsetzung, ein für großtechnische Synthesen geeignetes Verfahren zur Verfügung zu stellen, ist aber sowohl ein hoher Umsatz wie auch die Reduzierung der eingesetzten Menge an Übergangsmetall anzustreben. Denn je geringer der Anteil an Übergangsmetall in der Ausgangsmischung ist, um so weniger finden sich Spuren von diesem im Polymerprodukt wieder, wodurch Aufreinigungsschritte entfallen bzw. minimiert werden können.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für die Herstellung von Kohlenmonoxidcopolymeren zur Verfügung zu stellen, das über eine sehr hohe Katalysator - aktivität verfügt, präparativ einfach umzusetzen ist und gleich- zeitig das erhaltene Polymerprodukt in hoher Schüttdichte und mit einem hohen mittleren Molekulargewicht liefert.
Demgemäß wurde ein Verfahren gefunden, bei dem man die Monomeren in Gegenwart eines Katalysatorsystems, enthaltend als aktive Bestandteile einen definierten, mit einem tri- oder bidentaten Liganden chelatisierten Metallkomplex auf der Basis eines Über- gangsmetalls der Gruppen VIIIB, IB oder IIB des Periodensystems der Elemente und eine freie Broensted-Säure, die keine Halogenwasserstoffsäure ist und einen pKa-Wert kleiner 6 aufweist, oder eine starke Lewis-Säure, in einem flüssigen Medium, enthaltend mindestens einen CT.- bis Cio-Alkohol und mindestens ein C3- bis Cio-Keton, wobei der Anteil an C3- bis Cio-Keton, bezogen auf die Mischung an inerten flüssigen Komponenten, im Bereich von 5 bis 35 Vol.-% liegt, copolymerisier .
Bevorzugt wird auf Katalysatorsysteme zurückgegriffen, die als aktive Bestandteile enthalten:
a) einen Übergangsmetallkomplex der allgemeinen Formel (I)
in der die Substituenten und Indizes die folgende Bedeutung haben:
G -(CRb 2)r-, -(CRb 2)s-Si(Ra)2-(CRb 2)t-, -A'-O-B'- oder -A'-Z(R5)-B'- mit
R5 Wasserstoff, unsubstituiertes oder mit funktionellen
Gruppen auf der Basis der nichtmetallischen Elemente der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA substituiertes Cι~ bis C30-Alkyl, C3- bis Cι4-Cycloalkyl, C6- bis Cis-Aryl, Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 15 C-Atomen im Arylrest oder Heteroaryl, langkettige Reste mit 5 bis 30 C-Atomen in der Kette, die über polare oder geladene Endgruppen verfügen, -N(Rb)2, -Si(Rc)3 oder einen Rest der allgemeinen Formel (II)
R1 R2
A' El' HD ,
(C(Rb)2), M
,E2 L2
R3 R4
in der
q eine ganze Zahl von 0 bis 20 bedeutet und die weiteren Substituenten in (II) die gleiche Bedeutung wie
in (I) haben,
A' , B' -(CRb 2)r<-, -(CRb 2)s-Si(Ra)2-(CRb 2)t- oder -N(Rb)-, ein r'-, s- oder t-atomiger Bestandteil eines Ringsystems oder zusammen mit Z ein (r'+l)-, (s+1)- oder (t+1) -atomiger Bestandteil eines Heterocyclus ,
Ra, Rc Ci- bis C30-Alkyl, C3- bis Cι0-Cycloalkyl , C6- bis Ci5~Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 15 C-Atomen im Arylteil,
R wie Ra, zusätzlich Wasserstoff , -Si(Rc) , -N(Ra)2,
-OH, -O-Ci- bis -C2o-Alkyl, -0-C6- bis -Cι5-Aryl und Halogen,
r 1, 2, 3 oder 4 und
r' 1 oder 2,
s, t 0, 1 oder 2, wobei 0 < s+t < 3,
Z ein nichtmetallisches Element aus der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente,
M ein Metall, ausgewählt aus den Gruppen VIIIB, IB oder IIB des Periodensystems der Elemente,
E1, E2 ein nichtmetallisches Element aus der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente,
R1 bis R4 Substituenten, unabhängig voneinander ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Cι~ bis C2o~kohlenstofforganischen und C3- bis C o-siliciumorganischen Resten in substituierter und unsubstituierter Form,
L1, L2 formal geladene oder neutrale Liganden,
X formal ein- oder mehrwertige Anionen,
p 0, 1, 2, 3 oder 4 und
m, n 0, 1, 2, 3 oder 4,
wobei p = m x n, sowie
b) eine Broensted-Säure mit einem pKa-Wert kleiner 6, die keine Halogenwasserstoffsäure ist, oder eine starke Lewis-Säure.
Grundsätzlich sind als Bestandteil der Ubergangsmetallkomplexe
(I) bzw. des Katalysatorsystems bidentate Chelatliganden der allgemeinen Formel (R1) (R2) E -G-E2 (R3) (R4) (III) geeignet, in der die Substituenten und Indizes die vorgenannte Bedeutung haben.
Die verbrückende Struktureinheit G in den Metallkomplexen (I) bzw. den Chelatliganden (III) besteht im allgemeinen aus ein- oder mehratomigen Brückensegmenten. Unter einer verbrückenden Struktureinheit wird grundsätzlich eine Gruppierung verstanden, die die Elemente Ei und E2 miteinander verbindet. Unter solche Struktureinheiten fallen beispielsweise substituierte oder unsubstituierte Alkylenketten oder solche Alkylenketten, in denen eine Alkyleneinheit durch eine Silylen-, eine Amino- oder Phosp- hinogruppe oder durch einen Ethersauerstoff ersetzt ist.
Demgemäß kommen als Einheiten A' und B' gemäß den Formeln (I) bis (III) Cι~ bis C4-Alkyleneinheiten in substituierter oder unsubstituierter Form in Frage, also beispielsweise Methylen, Ethylen, Propylen, Ethyliden, Propyliden oder Benzyliden. A' und B' können ebenfalls ein ein-, zwei-, drei- oder vieratomiger Bestandteil eines aliphatischen oder aromatischen Ringsystems sein. Zum Beispiel können A' und B' eine Methylen- oder Ethyleneinheit eines Cyclopropyl-, Cyclopentyl- oder Cyclohexylrings darstellen. A' und B' können des weiteren Bestandteil eines Heterocyclus sein, der aus den Komponenten A'-Z-R5 bzw. B'-Z-R5 gebildet wird, d.h. A'-Z-R5 bzw. B'-Z-R5 können z.B. einen substituierten oder unsubstituierten Pyrrolidin- oder Piperidinring ausbilden.
Unter den einatomig verbrückten Struktureinheiten sind solche mit einem verbrückenden Atom aus der Gruppe IVA des Periodensystems der Elemente wie -C(Rb)2- (r=0) oder -Si(Ra)2~ (s,t=0), worin Ra unabhängig voneinander insbesondere für lineares oder verzweigtes Ci- bis C2o_Alkyl, beispielsweise Methyl, Ethyl, i-Propyl oder t- Butyl, C3- bis C6-Cycloalkyl , wie Cyclopropyl oder Cyclohexyl, Cß- bis Cio-Aryl, wie Phenyl oder Naphthyl , mit funktionellen Gruppen auf der Basis der nichtmetallischen Elemente der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA des Periodensystems substituiertes Cς- bis Cio-Aryl, beispielsweise Tolyl, (Trifluormethyl) phenyl , Dimethylamino- phenyl, p-Methoxyphenyl oder partiell oder perhalogeniertes Phenyl, Alkylaryl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil, beispielsweise Benzyl, und Rb für die vorstehend für R angegebenen Bedeutungen sowie zusätzlich für Wasserstoff und -Si(Rc)3 stehen, bevorzugt. Ra stellt insbesondere eine Methylgruppe, Rb insbesondere Wasserstoff dar.
Unter den mehratomig verbrückten Systemen sind die zwei-, drei- und vieratomig verbrückten Struktureinheiten hervorzuheben, wobei die dreiatomig verbrückten Systeme in der Regel bevorzugt eingesetzt werden.
Geeignete dreiatomig verbrückte Struktureinheiten basieren im allgemeinen auf einer Kette aus Kohlenstoffatomen, also zum Bei- spiel Propylen (-CH2CH2CH2-) , oder auf einer Brückeneinheit mit einem nichtmetallischem Heteroatom aus der Gruppe IVA, VA oder VIA des Periodensystems der Elemente, wie Silicium, Stickstoff, Phosphor oder Sauerstoff im Kettengerüst.
Die Brückenkohlenstoffatome in mehratomig verbrückten Struktur - einheiten können mit Resten Rb, vorzugsweise mit Cι~ bis C2o~Alkyl wie Methyl, Ethyl oder t-Butyl, C3- bis Cg-Cycloalkyl wie Cyclopropyl oder Cyclohexyl, Cξ- bis Cio-Aryl wie Phenyl, mit funktioneilen Gruppen auf der Basis der nichtmetallischen Elemente der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA des Periodensystems substituiertes Ci- bis C2o_Alkyl oder Cζ- bis Cio-Aryl, beispielsweise Trifluor- methyl, Tolyl, (Trifluormethyl) phenyl, Dimethylaminophenyl , p-Methoxyphenyl oder partiell oder perhalogeniertes Phenyl, Alkylaryl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 10 C-Atomen im Aryl - teil, beispielsweise Benzyl, oder mit funktioneilen Gruppen auf Basis der nichtmetallischen Elemente der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA der Periodensystems der Elemente, also beispielsweise Triorganosilyl (-Si(Rc)3), Dialkylamino (-N(Ra)2), Alkoxy (-O-Ci- bis -C o~Alkyl oder -O-Cß- bis -Cis-Aryl) , zum Beispiel Methoxy oder Ethoxy, Hydroxy oder Halogen wie Fluor oder Chlor, substituiert sein. Geeignete substituierte Propylenbrücken sind zum Beispiel solche mit einer Methyl-, Phenyl-, Hydroxy-, Trifluor-
ethyl-, ω-Hydroxy-Cχ-bis C3o-alkyl- oder Methoxygruppe in 2-Posi- tion.
Unter den mehratomig verbrückten Struktureinheiten mit einem Heteroatom im Kettengerüst werden vorteilhaft Verbindungen (I) bzw. (III) eingesetzt, in denen Z Stickstoff oder Phosphor, insbesondere Stickstoff bedeutet. Der Substituent R5 an Z kann z.B. bedeuten: Wasserstoff, lineares oder verzweigtes Cι~ bis C3o-Alkyl, insbesondere Cι~ bis C2o_Alkyl, wie Methyl, Ethyl, i- Propyl, t-Butyl, n-Hexyl oder n-Dodecyl, C3- bis Cι -Cycloalkyl , insbesondere C3 bis Cio-Cycloalkyl , wie Cyclopropyl oder Cyclohexyl, Cς- bis Ci5~Aryl, insbesondere C6- bis Cio-Aryl, beispielsweise Phenyl, Alkylaryl mit 1 bis 20 C-Atomen im Alkylrest und 6 bis 10 C-Atomen im Arylrest, beispielsweise Benzyl, oder Hetero- aryl wie Pyridyl, Pyrazolyl oder Pyrazinyl.
Unter die genannten Alkyl- und Arylreste fallen sowohl unsubstituierte wie auch substituierte Verbindungen. Die substituierten Verbindungen können zum Beispiel funktioneile Gruppen auf der Ba- sis der nichtmetallischen Elemente der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA des Periodensystems der Elemente enthalten. Geeignet sind u.a. Triorganosilylgruppen wie Trimethylsilyl oder t-Butyldiphe- nylsilyl, die Carbonsäuregruppe oder Carbonsäurederivate wie Ester oder Amide, primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen wie Dimethylamino oder Methylphenylamino, die Nitro- und die
Hydroxygruppe, des weiteren Alkoxyreste wie Methoxy oder Ethoxy, die Sulfonatgruppe sowie Halogenatome wie Fluor, Chlor oder Brom. Aryl bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung auch substituiertes und unsubstituiertes Heteroaryl, also zum Beispiel Pyridyl oder 2-Methylpyridyl . Unter Alkylreste R5 fallen ebenfalls langkettige Alkylengruppen mit vorzugsweise 12 bis 22 C-Atomen in der Kette, die über polare protonenaktive oder ionische Funktionalitäten wie die Sulfonsäure- , Carbonsäure-, Hydroxy-, Aminosäure- oder Ammoniumgruppe, zum Beispiel in endständiger Po- sition, verfügen.
Bevorzugt sind als Reste R5 insbesondere auch solche Verbindungen, die einen elektronenziehenden Substituenten darstellen. Geeignet als elektronenziehende Substituenten sind zum Beispiel Alkyl - gruppen mit einem oder mehreren elektronenziehenden Resten wie Fluor, Chlor, Nitril oder Nitro in α- und/oder ß-Position zu Z. Weiterhin geeignet sind Arylgruppen mit den genannten elektronenziehenden Resten sowie als direkt an Z gebundene Reste auch die Nitril-, Sulfonat und Nitrogruppe. Als geeignete elektronen- ziehende Alkylreste seien beispielhaft die Trifluormethyl-, Tri- chlorethyl-, Difluormethyl-, 2 , 2 , 2-Trifluorethyl-, Nitromethyl- und die Cyanomethylgruppe genannt. Als geeignete elektronen-
ziehende Arylreste seien beispielhaft genannt: m-, p-, o-Fluor- oder Chlorphenyl, 2 , 4-Difluorphenyl , 2 , 4-Dichlorphenyl , 2, 4 , 6-Trifluorphenyl, 3 , 5-Bis (tri-fluormethyl) phenyl , Nitro- phenyl, 2-Chlor-5-nitrophenyl und 2-Brom-5-nitrophenyl . In diesem Zusammenhang kommen ebenfalls Carbonylgruppen als Reste R5 in Frage, so daß, wenn Z zum Beispiel Stickstoff bedeutet, Z und R5 eine Carbonsäueamidfunktionalität ausbilden. Als ein solcher geeigneter Rest seien die Acetyl- oder die Trifluoracetylgruppe genannt .
Unter den Resten R5 sind insbesondere bevorzugt t-Butyl, Phenyl, p-Fluorphenyl, Trifluormethyl , 2 , 2 , 2-Trif luorethyl , Pentafluor- phenyl, 3 , 5-Bis (trifluormethyl) phenyl sowie ortho-, z.B. 3,4-, meta-, z.B. 2,4-, oder para-, z.B. 2 , 5-Difluorphenyl .
Als chelatisierend wirkende Atome E1 und E2 kommen unabhängig voneinander die nichtmetallischen Elemente der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente in Frage, wobei bevorzugt auf Stickstoff und Phosphor, insbesondere Phosphor zurückgegriffen wird. In einer bevorzugten Ausführungsform stellen El und E2 in den Formeln (I) bis (III) Phosphor dar.
In den Übergangsmetallkomplexen (I) bzw. Chelatliganden (III) stellen die Reste Ri bis R4 Substituenten, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Cι~ bis C2o~kohlenstofforganischen und C3- bis C3o-siliciumorganischen Resten in substituierter und unsubsti- tuierter Form, dar. Als kohlenstofforganische Reste R1 bis R4 kommen, unabhängig voneinander, beispielsweise Cι~ bis C2o~Alkyl, C3- bis Cio-Cycloalkyl, C6- bis Cι5-Aryl, Alkylaryl mit 1 bis 10 C- Atomen im Alkyl- und 6 bis 15 C-Atomen im Arylteil oder Hetero- aryl in Betracht.
Als geradkettige aliphatische Reste sind u.a. geeignet Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl und Octyl.
Als verzweigte aliphatische Reste eignen sich C3- bis C2o_ » vorzugsweise C3- bis Ci2-Alkylreste, wie die i-Propyl-, i-Butyl-, s-Butyl-, Neopentyl- und t-Butylgruppe, weiterhin Alkylaryl mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen im Alkylrest und 6 bis 14 C-Atomen im Arylrest.
Besonders geeignete verzweigte aliphatische Reste sind die t-Bu- tylgruppe, die i-Propylgruppe und die s-Butylgruppe.
Auch Alkylgruppen mit weiter außen liegender Verzweigung sind als Substituenten R1 bis R4 gut geeignet, wie die i-Butyl-, die 3-Methyl-but-2-yl- und 4-Methylpentylgruppe .
Als cycloaliphatische Reste kommen z.B. C3- bis Cio-Monocyclen wie beispielsweise die Cyclopropyl- , Cyclobutyl-, Cyclopentyl- , Cyclohexyl oder die Menthylgruppe sowie bicyclische Reste wie die Norbornyl-, Pinanyl-, Bornyl- und Bicyclononylgruppe in beliebiger Verknüpfung des Ringgerüstes mit den Atomen E1 und E2 in Be- tracht. Vorzugsweise enthalten die cycloaliphatischen Reste insgesamt 5 bis 20 C-Atome, ganz besonders bevorzugt sind Cyclohexyl, 1-Methylcyclohexyl und Menthyl . Unter den aliphatischen Resten sind die substituierten Aliphaten und die Cycloaliphaten bevorzugt.
Ferner sind lineare Arylalkylgruppen mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen im Alkylrest und 6 bis 14 C-Atomen im Arylrest geeignet, wie beispielsweise Benzyl.
Als Arylreste kommen aromatische Systeme mit 6 bis 15 C-Atomen in substituierter und unsubstituierter Form in Frage, beispielsweise Phenyl, Tolyl, Xylyl, p-Trifluormethylphenyl , Dimethyl- aminophenyl , p-Methoxyphenyl oder partiell oder perhalogeniertes Phenyl, bevorzugt werden Phenyl und o-Methoxyphenyl eingesetzt.
Als Heteroarylreste sind ganz allgemein C3- bis C2o~Verbindungen geeignet, die vorzugsweise 1 bis 3 Stickstoffatome pro Ring enthalten, z.B. Pyridyl, Pyrimidyl , Pyrazinyl oder Triazinyl sowie mit Alkyl- oder Arylgruppen versehenes Heteroaryl .
Die Reste R1 bis R4 können auch Atome aus der Gruppe IVA, VA, VIA oder VIIA des Periodensystems der Elemente enthalten, wie zum Beispiel Halogen, Sauerstoff, Schwefel, Stickstoff, Silicium, hier beispielsweise die Bis (trimethylsilyl)methylgruppe. Auch funktioneile Gruppen wie zum Beispiel Hydroxy, Alkoxy, Amino und Cyan, die sich unter den Polymerisationsbedingungen inert verhalten, kommen in diesem Zusammenhang in Betracht.
Bevorzugte Heterosubstituenten R1 bis R4 sind auch C - bis C o~ siliciumorganische Reste, das heißt tetravalente Siliciumatome die einerseits an E1 oder E2 gebunden sind und deren übrige Valenzen mit drei kohlenstofforganischen Resten abgesättigt sind, wobei die Summe der Kohlenstoffatome dieser drei an Silicium gebundenen Reste im Bereich von drei bis dreißig liegt. Beispiels - weise seien genannt die Trimethylsilyl-, t-Butyldimethylsilyl- oder Triphenylsilylgruppe, insbesondere die Trimethylsilylgruppe.
Die Reste R1 bis R4 sollten vorzugsweise soweit raumerfüllend sein, daß das Zentralatom, z.B. das Palladiumatom, mit dem die Atome Ex und E2 den aktiven Komplex bilden, weithin abgeschirmt wird. Reste, welche dieser Forderung genügen, sind beispielsweise cycloaliphatische Reste, verzweigte aliphatische Reste, darunter besonders solche mit Verzweigung in α-Position, sowie aromatische Reste.
Die Reste R1 bis R4 in einer Metallkomplexverbindung (I) können sowohl identisch vorliegen als auch nur paarweise übereinstimmen oder vollständig voneinander verschieden sein, d.h. R1 * R2 + R3 * R4. In einer weiteren Ausführungsform stimmen die Reste R1 und R2 an E1 bzw. R3 und R4 an E2 jeweils überein, jedoch sind R1, R2 nicht identisch mit R3 , R4.
Beispielhaft seien als geeignete Chelatliganden (III) genannt: 1, 3-Bis- (diphenylphosphinopropan) (dppp) , 1 , 3-Bis- (di (2-methoxy- phenyl) phosphino)propan (dmpp) , Bis- (diphenylphosphinomethyl)phe- nylamin (dpmpa) und Bis (diphenylphosphinomethyl) -2 , 4-difluorphe- nylamin.
Als Metalle M der beschriebenen Katalysatorsysteme eignen sich die Metalle der Gruppen VIIIB, IB und IIB des Periodensystems der Elemente, also neben Eisen, Cobalt und Nickel vornehmlich die Platinmetalle wie Ruthenium, Rhodium, Osmium, Iridium und Platin sowie ganz besonders bevorzugt Palladium. Die Metalle können in den Komplexen (I) formal ungeladen, formal einfach positiv geladen oder vorzugsweise formal zweifach positiv geladen vorliegen.
Geeignete formal geladene anorganische Liganden L1, L2 sind Hydrid, Halogenide, Sulfate, Phosphate oder Nitrate. Des weiteren sind die Salze organischer Sulfonsäuren wie Methylsulfonat, Tri - fluormethylsulfonat oder p-Toluolsulfonat geeignet. Besonders geeignet als formal geladene Liganden L1, L2 sind Carboxylate, bevorzugt Cι~ bis C2o~Carboxylate und insbesondere Cι~ bis
C7-Carboxylate, also z.B. Acetat, Trifluoracetat , Propionat, Oxa- lat, Citrat oder Benzoat . Besonders bevorzugt ist Acetat.
Weiterhin geeignet als formal geladene organische Liganden L1, L2 sind monoanionische Cι~ bis C o-aliphatische Reste, C3- bis C3o_cycloaliphatische Reste, Alkylaryleinheiten mit 6 bis 14 C-atomen im Aryl- und 1 bis 6 C-Atomen im Alkylteil. Geeignete Anionen leiten sich demgemäß zum Beispiel ab von der Methyl-, Ethyl-, Propyl-, i-Propyl-, t-Butyl-, n-, i-Pentyl-, Cyclohexyl-, Benzyl- oder Phenylgruppe. Die Phenylgruppe kann auch mit alipha- tischen oder aromatischen Resten substituiert sein.
Als formal ungeladene Liganden L1, L2 sind generell Lewisbasen geeignet, also Verbindungen mit mindestens einem freien Elektronenpaar. Besonders gut geeignet sind Lewisbasen deren freies Elektronenpaar oder deren freie Elektronenpaare sich an einem Stick- stoff- oder Sauerstoffatom befinden, also beispielsweise Nitrile, R-CN, Ketone, Ether, Alkohole oder Wasser. Vorzugsweise verwendet man Cι~ bis Cιo-Nitrile wie Acetonitril, Propionitril, Benzonitril oder C2- bis Cio-Ketone wie Aceton, Acetylaceton oder C2- bis Cio-Ether, wie Dirnethylether, Diethylether, Tetrahydrofuran. Ins - besondere verwendet man Acetonitril, Tetrahydrofuran oder Wasser.
Grundsätzlich können die Liganden 1 und L2 in jeder beliebigen Ligandkombination vorliegen, d.h. der Metallkomplex (I) kann zum Beispiel einen Nitrat- und einen Acetatrest, einen p-Toluolsulfo- nat und einen Acetatrest oder einen Nitratrest und einen formal geladenen organischen Liganden wie t-Butyl enthalten. Bevorzugt liegen in den Metallkomplexen L1 und L2 als identische Liganden vor.
Je nach formaler Ladung des das Metall M enthaltenden Komplexfragments enthalten die Metallkomplexe (I) Anionen X. Ist das M- enthaltende Komplexfragment formal ungeladen, so weist der Komplex (I) beispielsweise kein Anion X auf.
Vorteilhafterweise werden Anionen X eingesetzt, die möglichst wenig nucleophil sind, d.h. eine möglichst geringe Tendenz haben, mit dem Zentralmetall M eine starke Wechselwirkung, ob ionisch, koordinativ oder kovalent, einzugehen.
Geeignete Anionen X sind beispielsweise Perchlorat, Sulfat,
Phosphat, Nitrat oder Carboxylate wie Trifluoracetat oder Tri - chloracetat sowie konjugierte Anionen von Organosulfonsäuren wie p-Toluolsulfonat, weiterhin Tetrafluoroborat , Tetraphenylborat, Tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Tetrakis [bis (3 , 5-trifluor- methyl) phenyl] borat, Hexafluorophosphat, Hexafluoroarsenat oder Hexafluoroantimonat. Vorzugsweise verwendet man Perchlorat, Tri - fluoracetat, Tetrafluoroborat oder Hexafluorophosphat und insbesondere Trifluormethylsulfonat, Trifluoracetat oder p-Toluol- sulfonat.
Als definierte Übergangsmetallkomplexe sind insbesondere geeignet: [1, 3-Bis (diphenyl)phospinopropan] palladium (II) acetat, [1, 3-Bis (di- (2-methoxyphenyl)phosphinopropan] palladium (II) acetat, [Bis- (diphenylphosphinomethyl)phenylamin] palladium(II) acetat und [Bis (diphenylphosphinomethyl) -2 , 4-difluorphenyla- min] alladium(II) acetat.
Definierte Übergangsmetallkomplexe (I) können nach folgenden Verfahren hergestellt werden.
Die Herstellung erfolgt für die neutralen Chelatkomplexe (p = 0) durch Austausch von schwach koordinierenden Liganden, wie zum Beispiel 1, 5-Cyclooctadien, Benzonitril oder Tetramethylethylen- diamin, die an die entsprechenden Übergangsmetallverbindungen, beispielsweise Übergangsmetall-Halogenide, Übergangsmetall- (Alkyl) (Halogenide) , Übergangsmetall-Diorganyle, gebunden sind, gegen die Chelatliganden der allgemeinen Formel (III) in der vorhergehend beschriebenen Bedeutung.
Die Reaktion wird im allgemeinen in einem polaren Lösungsmittel, wie beispielsweise Acetonitril, Aceton, Ethanol, Diethylether , Dichlormethan oder Tetrahydrofuran oder deren Gemischen bei Temperaturen im Bereich von -78 bis +60°C durchgeführt.
Des weiteren können neutrale Metallkomplexe (I) , in denen L1 und L2 Carboxylat, z.B. Acetat, bedeuten, durch Umsetzung von Übergangsmetallsalzen wie beispielsweise Pd(OAc)2 mit den beschriebenen Chelatliganden (III) in Acetonitril, Aceton, Ethanol, Diethylether, Dichlormethan, Tetrahydrofuran oder Wasser bei Raumtemperatur hergestellt werden. Auch Lösungsmittelgemische können dabei verwendet werden.
Als weitere Synthesemethode kommt die Umsetzung der Chelatkomplexe der allgemeinen Formel (I) mit Organometallverbindungen der Gruppen IA, IIA, IVA und IIB in Frage, beispielsweise Cι~ bis Cg-Alkyle der Metalle Lithium, Aluminium, Magnesium, Zinn, Zink, wobei formal geladene anorganische Liganden L1, L2' wie vorher definiert, gegen formal geladene aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Liganden L1, L2- wie ebenfalls vorher definiert, ausgetauscht werden. Die Reaktion wird im allgemeinen in einem Lösungsmittel wie beispielsweise Diethylether oder Tetrahydro- furan bei Temperaturen im Bereich von -78 bis 65°C durchgeführt.
Monokationische Komplexe der allgemeinen Formel (I) (p=l) können zum Beispiel durch Umsetzung von (Chelatligand) Metall (Diacetat)- oder (Chelatligand) Metall (Dihalogeno) -Komplexen mit stöchiometrischen Mengen eines Metallsalzes M'X erhalten werden. Die Umsetzungen werden im allgemeinen in koordinierenden Lösungsmitteln wie beispielsweise Acetonitril, Benzonitril oder Tetra- hydrofuran bei Temperaturen im Bereich von -78 bis 65°C durchgeführt.
Es ist vorteilhaft, wenn die Metallsalze M'X folgende Kriterien erfüllen. Das Metall M' soll vorzugsweise schwer lösliche Metall - halogenide bilden, wie zum Beispiel Silberchlorid. Das Salz-Anion soll vorzugsweise ein nicht-nucleophiles Anion X, wie vorher de- finiert, sein.
Gut geeignete Salze für die Bildung von kationischen Komplexen sind Silbertetrafluoroborat, Silberhexafluorophosphat, Silbertri- fluormethansulfonat, Silberperchlorat, Silberparatoluolsulfonat, Silbertrifluoracetat und Silbertrichloracetat .
Die dikationischen Komplexe (p = 2) werden analog den monokatio- nischen Komplexen hergestellt, nur daß jetzt anstatt der (Chelat- ligand)Metall (Acetat) (Organo) - oder der (Chelatligand)Metall (Ha- logeno) (Organo) -Komplexe die (Chelatligand) Metall (diacetat) -bzw. (Chelatligand) Metall (di-Halogeno) -Komplexe als Vorstufe eingesetzt werden.
Als weiteres Verfahren zur Herstellung der dikationischen Kom- plexe (I) kommt die Umsetzung von [Q4M] X2 mit den eingangs definierten Chelatliganden der allgemeinen Formel (III) in Frage. Hierbei bedeutet Q gleiche oder unterschiedliche schwache Liganden wie beispielsweise Acetonitril, Benzonitril oder 1,5-Cyclo- octadien, M und X haben die vorher definierte Bedeutung.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Metallkomplexe der allgemeinen Formel (I) ist die Umsetzung der Dihalogenmetallvor- läuferkomplexe mit Silbersalzen, enthaltend nicht-koordinierende Anionen.
Ganz allgemein gehen mit der Verwendung definierter Metall - komplexe (I) höhere Produktivitäten einher als mit der in-situ Generierung des polymerisationsaktiven Katalysatorkomplexes. Unter einem definiertem Metallkomplex wird im Sinne der vorlie- genden Erfindung eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) verstanden, die vor der Zugabe zum Polymerisationsgemisch separat hergestellt und isoliert wird und keine oder nahezu keine Nebenprodukte oder nicht umgesetzte Bestandteile aufweist. Erst in Gegenwart der beschriebenen Broensted- oder Lewis-Säuren entsteht der polymerisationaktive Katalysatorkomplex aus den definierten Verbindungen (I) . Broensted- bzw. Lewis-Säure und Metallkomplexe (I) bilden demgemäß das polymerisationsaktive Katalysatorsystem.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von linearen, al- ternierenden Kohlenmonoxidcopolymeren wird in Suspension in einem flüssigen Medium, enthaltend mindestens einen niedermolekularen Cι~ bis CIQ-, bevorzugt Cι~ bis C6-, besonders bevorzugt Cι~ bis
C3-Alkohol und mindestens ein C3- bis Cι0-, bevorzugt einem C3- bis Cζ- und besonders bevorzugt einem C3- oder C4-Keton durchgeführt. Der Anteil an C3- bis Cio-Keton, bezogen auf die Mischung an inerten flüssigen Komponenten, d.h. an flüssigen Komponenten, die nicht Monomere sind, liegt im Bereich von 5 bis 35, bevorzugt von 6 bis 32 und besonders bevorzugt von 10 bis 20 Vol.-%. Insbesondere sind Ketonanteile von 11 bis 15 Vol . -% bevorzugt. Als niedermolekulare Alkohole kommen beispielsweise Methanol, Ethanol, i-Propanol, n-Butanol, t-Butanol, Amylalkohol oder n-He- xanol sowie Polyole wie Ethylenglycol , 1, 3-Propandiol oder Glyce- rin in Betracht. Es können auch beliebige Mischungen an Cι~ bis Cio-Alkoholen verwendet werden. Bevorzugt wird auf Methanol, Ethanol und i-Propanol, insbesondere Methanol zurückgegriffen.
Geeignete C3- bis Cιo~Ketone umfassen zum Beispiel Aceton, Methylethylketon, Cyclohexanon, Diethylketon oder beliebige Mischungen der vorgenannten Ketone. Bevorzugt sind die C3- bis C6-Ketone, vorzugsweise Aceton und Methylethylketon, besonders bevorzugt Aceton.
Bevorzugte Flüssigkeitsmischungen bestehen aus einer oder mehreren unterschiedlichen Alkohol- und einer oder mehreren Ketonkom- ponenten. Unter diesen Fluidmischungen sind binäre Systeme bevorzugt. Besonders bevorzugte binäre Flüssigkeitssysteme bestehen aus Methanol und Methylethylketon, Aceton und Ethanol, Aceton und i-Propanol sowie insbesondere Methanol und Aceton.
Den beschriebenen Flüssigkeitsmischungen können auch geringe Mengen an weiteren, unter den Copoylmerisationsbedingunen inerten Flüssigkeiten beigemengt sein. Dieses können aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Pentan oder Hexan, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Toluol oder Xylol, halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan oder Chloroform oder Wasser sein. Der Anteil dieser flüssigen Komponenten sollte regelmäßig 1, bevorzugt 0,5 Vol.-%, bezogen auf die Mischung an flüssigen Komponenten, die nicht Monomere sind, nicht übersteigen.
Bevorzugt werden die verwendeten Flüssigkeiten vor Kontakt mit den Monomeren und dem Katalysator von gelöstem Sauerstoff be- freit. Dieses kann z.B. durch Behandeln mit Ultraschall unter einer Inertgasatmosphäre, beispielsweise unter Stickstoff oder Argon, mittels Durchleiten von Inertgas durch die Flüssigkeitsmischung oder die Einzelkomponenten, mittels Destillation der Einzelkomponenten unter einer Schutzgasatmosphäre oder durch mehrfaches vorsichtiges Evakuieren der Flüssigkeitsmischung oder der Einzelkomponenten geschehen.
Als olefinisch ungesättigte Monomerverbindungen kommen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von linearen, alternierenden Kohlenmonoxidcopolymeren sowohl reine Kohlenwasser - Stoffverbindungen als auch heteroatomhaltige olefinisch unge- sättigte Verbindungen wie (Meth) acrylsäureester oder -amide sowie Homoallyl- bzw. Allylalkohole, -ether oder -halogenide in Betracht. Unter den reinen Kohlenwasserstoffen sind C2- bis C2o_Alkene besonders geeignet. Unter diesen sind wiederum die niedermolekularen ethylenisch ungesättigten Verbindungen wie Ethen oder Propen oder α-Olefine mit 4 bis 20 C-Atomen, insbesondere 4 bis 10 C-Atomen, wie 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen oder 1-Octen hervorzuheben. Selbstverständlich können als olefinisch ungesättigte Verbindungen auch cyclische Olefine, z.B. Cyclo- penten, aromatische Olefin erbindungen wie Styrol oder α-Methyl- styrol oder Vinylester wie Vinylacetat eingesetzt werden. Es können auch beliebige Mischungen der vorgenannten olefinisch ungesättigten Verbindungen eingesetzt werden. Besonders bevorzugt werden Ethen oder Propen, insbesondere Ethen, oder Mischungen von Ethen mit niedermolekularen α-Olefinen, wie Propen oder 1-Buten, verwendet. Es lassen sich z.B. ohne weiteres Ethen/Propen/Kohlen- monoxidterpolymere mit Propengehalten größer 5 Mol-% erhalten.
Das molare Verhältnis von Kohlenmonoxid zu olefinisch ungesättigter Verbindung bzw. zu einem Gemisch an olefinisch ungesättigten Verbindungen bewegt sich in der Regel im Bereich von 5:1 bis 1:5. Üblicherweise liegt dieser Wert im Bereich von 2 : 1 bis 1:2.
Die Copolymerisationstemperatur wird im allgemeinen in einem Be- reich von 0 bis 200°C eingestellt, wobei bevorzugt bei Temperaturen im Bereich von 20 bis 130°C copolymerisiert wird. Der Druck liegt im allgemeinen im Bereich von 2 bis 300 bar und insbesondere im Bereich von 20 bis 220 bar.
Zur Katalysatoraktivierung wird in der Regel auf geeignete Aktivatorverbindungen zurückgegriffen. Als Aktivatorverbindungen kommen sowohl freie Broensted-Säuren mit pKa-Werten kleiner 6, die keine Halogenwasserstoffsäuren sind, als auch starke Lewis-Säuren in Frage. Geeignet als Broensted-Säuren sind zum Beispiel Schwe- feisäure, Salpetersäure, Borsäure, Tetrafluorborsäure, Perchlorsäure, p-Toluolsulfonsäure, Trifluoressigsäure, Trifluormethan- sulfonsäure oder Methansulfonsäure oder deren Mischungen. Bevorzugt wird auf p-Toluolsulfonsäure und Tetrafluorborsäure zurückgegriffen.
Als starke Lewis-Säuren kommen beispielsweise Borverbindungen wie
Triphenylboran, Tris (pentafluorphenyl) boran, Tris (p-chlorphe- nyDboran oder Tris (3 , 5-bis- (trifluormethyl) phenyl) boran oder
Aluminium-, Zink-, Antimon- oder Titanverbindungen mit lewis- saurem Charakter in Frage. Es können auch Mischungen von
Protonensäuren bzw. Lewis-Säuren sowie Protonen- und Lewis-Säuren im Gemisch eingesetzt werden.
Das molare Verhältnis von Aktivator zu Metallkomplex (I) , bezogen auf die Menge an Metall M, liegt im allgemeinen im Bereich von 1 bis 100, bevorzugt von 4 bis 30 und besonders bevorzugt von 5 bis 20.
Der Metallkomplex (I) wird, bezogen auf das inerte flüssige Reak- tionsmedium, in der Regel in einer Konzentration von 0,001 bis 1,0, bevorzugt von 0,005 bis 0,5 und besonders bevorzugt von 0,008 bis 0,1 mmol/1 (bezogen auf das Metall M in (I)) eingesetzt.
Die Kohlenmonoxidcopolymerisation kann sowohl diskontinuierlich, z.B. in Rührautoklaven, als auch kontinuierlich, z.B. in Rohrreaktoren, Schlaufenreaktoren oder Rührkesselkaskaden durchgeführt werden.
Bei diskontinuierlicher Fahrweise hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, das Katalysatorsystem, d.h. den definierten Metallkomplex (I) und die Aktivatorverbindung zu dem vorgelegten flüssigen Reaktionsmedium und den Monomeren zu geben. Vorteilhafterweise setzt man das Katalysatorsystem in gelöster Form, insbesondere als alkoholische Lösung in z.B. Methanol oder
Ethanol, ein. Besonders vorteilhaft ist es, das Katalysatorsystem bzw. die Katalysatorlösung unter den eingestellten Reaktions- bedingungen, also bei der Polymerisationstemperatur und dem Polymerisationsdruck zuzugeben. Selbstverständlich können die genann- ten Katalysatorkomponenten auch separat, gelöst oder in reiner Form, zum Reaktionsgemisch gegeben werden. Des weiteren ist es natürlich möglich, die Katalysatorkomponenten vorzulegen und anschließend Reaktionsmedium und Monomere hinzuzufügen und die Polymerisation zu starten.
Die Reaktionszeiten liegen im allgemeinen im Bereich von Minuten bis zu mehreren Tagen. In der Regel lassen sich bei Reaktionszeiten von 2 bis 24 h zufriedenstellende Resultate erzielen.
Des weiteren kann die Kohlenmonoxidcopolymerisation mit einem in- situ erzeugten Katalysatorkomplex durchgeführt werden. Bei diesem Verfahren werden üblicherweise Kohlenmonoxid und olefinisch unge-
sättigte Verbindungen in Gegenwart eines Katalysatorsystems, bestehend aus
i) einem Metall, ausgewählt aus den Gruppen VIIIB, IB und IIB des Periodensystems der Elemente, das in Salzform oder als Komplexsalz vorliegt,
ii) einem Chelatliganden der allgemeinen Formel (III)
(R1) (R2)El-G-E (R3) (R4) (III),
in der die Substituenten und Indizes die folgende Bedeutung haben:
G -(CRb 2)r-, -(CRb 2)s-Si(Ra)2-(CR 2)t-, -A'-O-B'- oder -A' -Z (R5) -B' - mit
R5 Wasserstoff, unsubstituiertes oder mit funktioneilen
Gruppen auf der Basis der nichtmetallischen Elemente der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA substituiertes Cι~ bis
C30-Alkyl, C3- bis Cι -Cycloalkyl, C6- bis Cι5-Aryl, Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 15 C-Atomen im Arylrest oder Heteroaryl , langkettige Reste mit 5 bis 30 C-Atomen in der Kette, die über polare oder geladene Endgruppen verfügen, -N(Rb)2/ -Si (Rc) 3 oder einen
Rest der allgemeinen Formel (II)
R3 R4
in der
q eine ganze Zahl von 0 bis 20 bedeutet und die weiteren Substituenten in (II) die gleiche Bedeutung wie
in (I) haben,
A', B' -(CRb 2)r'-- -(CRb 2)s-Si(Ra)2-(CRb 2)t- oder -N(Rb)-, ein r'-, s- oder t-atomiger Bestandteil eines Ringsystems oder zusammen mit Z ein (r'+l)-, (s+1)- oder
( t+1) -atomiger Bestandteil eines Heterocyclus ,
Ra, Rc Ci- bis C30-Alkyl, C3- bis Cι0-Cycloalkyl , C6- bis Cis-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 10 C-Atomen im Alkyl- und 6 bis 15 C-Atomen im Arylteil,
Rb wie Ra, zusätzlich Wasserstoff , -Si(Rc)3, -N(Ra)2,
-OH, -O-Ci- bis -C2o-Alkyl, -0-C6- bis -Cis-Aryl und Halogen,
r 1, 2, 3 oder 4 und
r' 1 oder 2,
s, t 0, 1 oder 2, wobei 0 < s+t < 3,
Z ein nichtmetallisches Element aus der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente,
und
iii) einer freien Broensted-Säure, die keine Halogenwasserstoff - säure ist und einen pKa-Wert kleiner 6 aufweist, oder einer starken Lewis-Säure,
in einem flüssigen Medium, enthaltend mindestens einen Cι~ bis Cio-Alkohol und mindestens ein C3- bis Cio-Keton, wobei der Anteil an C3- bis Cio-Keton, bezogen auf die Mischung an inerten flüssigen Komponenten, im Bereich von 5 bis 35 Vol.-% liegt, copoly- merisiert.
Als Salze von üblicherweise zweiwertigen Metallen M sind Halogenide, Sulfate, Phosphate, Nitrate und Carboxylate, wie Ace- tate, Propionate, Oxalate, Citrate, Benzoate, sowie Sulfonsäure- salze wie zum Beispiel Methylsulfonate, Trifluormethylsulfonat und p-Toluolsulfonat geeignet. Vorzugsweise verwendet man Carboxylate oder Sulfonsäurederivate, insbesondere Acetate.
Besonders geeignete Katalysatorkomponenten i) sind Palladiumdi- carboxylate, vorzugsweise Palladiumdiacetat, Palladiumdipropio- nat, Palladiumbis (trifluoracetat) und Palladiumoxalat, sowie Pal - ladiumsulfonate, vorzugsweise Palladiumbis (trifluormethan- sulfonat) , Palladiumbis (methansulfonat) , Palladiumbis (p-Toluolsulfonat) , insbesondere verwendet man Palladiumdiacetat.
Die Komponenten ii) und iii) finden sich bereits vorgehend in allgemeiner und bevorzugter Form beschrieben.
Bei der in-si tu Generierung der Polymerisationskatalysatoren setzt man die Metalle M üblicherweise zweiwertig in Form ihrer Salze ein und bringt sie mit der Chelatverbindung ii) der allgemeinen Formel (III) und der/den Säuren iii) in Berührung. Dies kann vor dem Kontakt der so erhältlichen katalytisch aktiven Masse mit dem Monomeren geschehen, im allgemeinen außerhalb des Polymerisationsreaktors. Die Umsetzung der Einzelkomponenten Metallsalz i) , Chelatverbindung ii) und Säure iii) kann aber auch, nach Zugabe in gelöster oder reiner Form, im Polymerisationsreaktor in Gegenwart der Monomeren durchgeführt werden. Vorteilhafterweise gibt man eine Lösung, enthaltend die genannten Katalysatorkomponenten, unter den bereits eingestellten
Reaktionsbedingungen im letzten Verfahrensschritt zum Polymerisa- tionsgefäß .
Das Verhältnis der Katalysatorbestandteile i) , ii) und iii) zu- einander wird im allgemeinen so gewählt, daß das molare
Verhältnis der Metallverbindung i) zur Komponente ii) 0,01 : 1 bis 10 : 1, bevorzugt 0,1 : 1 bis 2 : 1, und das molare Verhältnis der Metallverbindung i) zur Säure iii) 0,01 : 1 bis 100 : 1, bevorzugt 0,05 : 1 bis 1 : 1 beträgt.
Mit den erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich regelmäßig Aktivitäten größer 22 und auch größer 26 kg Polymer/g Katalysatorme- tall/hr erzielen. Dieses trifft sowohl auf die Herstellung binärer als auch höherer Copolymersysteme zu.
Des weiteren zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus, daß es in reproduzierbarer Weise Copolymermaterial mit hoher Schüttdichte liefert. Die Schüttdichten können über Auswaage eines druckfrei befüllten Gefäßes mit dem Copolymerpulver be- stimmt werden. Die ermittelten Werte liegen im allgemeinen bei 0,1 g/ml und darüber.
Außerdem können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren reproduzierbar relativ hohe mittlere Molekulargewichte Mn erzielt werden. Diese Werte liegen regelmäßig über den in alkoholischen Lösungsmitteln erzielten Molekulargewichten.
Das beschriebene Verfahren eröffnet einen präparativ einfachen und effektiven Zugang zu linearen, alternierenden Kohlenmonoxid- copolymeren mit guten Abfüll- sowie Verarbeitungseigenschatten.
Darüber hinaus zeigen in der Schmelze gepreßte Platten aus gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Kohlenmonoxidcopolymeren ebenso wie daraus granulierte oder spritzgegossene Produkte keine oder nur eine sehr geringe Gelbfärbung. Demgemäß fällt das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Produkt in hoher Reinheit an. Vernetzungsreaktionen im Verlauf der Weiterverarbeitung können somit unterbunden werden.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele nä- her erläutert.
Beispiele:
XH-NMR- und i3C-NMR-Spektren wurden an Geräten der Fa. Bruker auf- genommen. Die Schüttdichte der erhaltenen Copolymeren wurde mit Hilfe eines Gefäßes mit normiertem Volumen bestimmt.
Die Molekulargewichte Mn bzw. Mw sowie die Polydispersitäten wurden mittels Gelpermeationschromatographie von 0,15 Gew.-%igen Lö- sungen des Polymers in Hexafluorisopropanol (HFIP) an einer
Shodex HFIP-Säule bestimmt. Als Eluens wurde Hexafluorisopropanol, enthaltend 0,05 Gew.-% Kaliumtrifluoracetat, verwendet. Die Durchflußgeschwindigkeit betrug 0,5 ml/min. Als Eichsubstanzen dienten Polymethylmethacrylat-Proben mit enger Molekulargewichts - Verteilung. Als Standard wurde ein Kohlenmonoxidcopolymer mit bekannter Molekulargewichtsverteilung (bestimmt mittels Lichtstreuungsexperimente) eingesetzt.
Die Viskositätszahl VZ wurde mittels Kapillarviskosimeter be- stimmt. Hierbei wurde das Polymer in einem äquimolaren ortho- Dichlorbenzol/Phenol -Gemisch gelöst .
[ (dppp) Pd (OAc) 2] wurde gemäß EP-A 0 121 965 hergestellt.
I. Allgemeine Vorschrift zur Herstellung von Kohlenmonoxid/ Ethen/Propen-Terpolymeren
i) mit [Bis-1, 3- (diphenyl) phosphinopropan) ] palladium (II) acetat als Katalysatorkomplex (Beispiele 1 bis 13)
Zu einer Mischung aus Methanol und Aceton (4 1) in einem inerti- sierten und mit Stickstoff gefluteten Druckbehälter gab man bei Raumtemperatur Propen (440 g) , erhöhte die Temperatur auf 90°C und stellte mit einem CO/Ethen-Gasgemisch (1:1) den Druck auf 100 bar ein. Nach Zugabe von [ (dppp) Pd (OAc) 2] (0,04 mmol) und p-Toluolsul- fonsäure (0,70 mmol) in Methanol (40 ml) wurde das Reaktionsgemisch für 6 hr unter den genannten Reaktionsbedingungen gehalten.
Nach Abkühlen und Entspannen des Druckbehälters wurde die Polymersuspension filtriert und das erhaltene weiße Polymerpulver mit Methanol (5 1) , Wasser (10 1) und Aceton (5 1) gewaschen und bei 80°C im Vakuumtrockenschrank bei 1 mbar von letzten Lösungsmittel - resten befreit. Weitere Angaben zu den Reaktionsbedingungen und den jeweiligen Versuchsergebnissen sind der folgenden Tabelle 1 zu entnehmen.
Tabelle 1:
' Vergleichsversuch; b) Anstelle von para-Toluolsäure wurde das Kaliumsalz der para- Toluolsulfonsäure verwendet. c) Abweichend von der Versuchsbeschreibung wurde das Katalysatorsystem als erste Komponente in das Reaktionsgefäß gegeben; d) Abweichend von der Versuchsbeschreibung wurde kein definier- ter Metallkomplex verwendet. Palladium (II) acetat (0,04 mmol), dppp (0,04 mmol) und para-Toluolsulfonsäure (0,70 mmol) wurden im Suspensionsmittel vorgelegt, woraufhin die Befüllung mit Monomeren erfolgte und die Reaktionsparameter eingestellt wurden; e) Anteil an in das Copolymer eingebautem Propen; bestimmt mittels 1H-NMR- und ι3C-NMR-Spektroskopie; f) n.b. = nicht bestimmt.
9) Es wurde nur in sehr geringem Umfang Polymerbildung beobachtet.
ii) mit [Bis (diphenylphosphinomethyl-2 , 4-difluorphenyla- min) ] palladium (II) acetat als Katalysatorkomplex (Beispiele 14 bis 17)
Zu einer Mischung aus Methanol und Aceton (1 1) in einem inerti- sierten und mit Stickstoff gefluteten Druckbehälter gab man bei Raumtemperatur Propen (150 g) , erhöhte die Temperatur auf 90°C und stellte mit einem CO/Ethen-Gasgemisch (1:1) den Druck auf 80 bar ein. Nach Zugabe von [Bis (diphenylphosphinomethyl-2 , 4-difluorphe- nylamin) ] palladium (II) acetat (0,015 mmol) und p-Toluolsulfonsäure (0,075 bzw. 0,175 mmol) in Methanol (50 ml) wurde das Reaktions- gemisch für 5 hr unter den genannten Reaktionsbedingungen gehalten. Nach Abkühlen und Entspannen des Druckbehälters wurde die Polymersuspension filtriert und das erhaltene weiße Polymerpulver mit Methanol (3 1) und Aceton (3 1) gewaschen und bei 80°C im Vakuumtrockenschrank bei 1 mbar von letzten Lösungsmittelresten befreit. Weitere Angaben zu den Reaktionsbedingungen und den jeweiligen Versuchsergebnissen sind der folgenden Tabelle 2 zu entnehmen .
Tabelle 2 :
a) 0,075 mmol p-Toluolsulfonsäure als Cokatalysator;
b) Vergleichsversuch;
c ) 0,175 mmol p-Toluolsulfonsäure als Cokatalysator;
d) Anteil an in das Copolymer eingebautem Propen; bestimmt mittels
iH-NMR- und
i3C-NMR-Spektroskopie; n.b. = nicht bestimmt.