Kolbenpumpe
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft eine Kolbenpumpe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 , die zur Verwendung in einer schlupfgeregelten oder elektrohydraulischen Fahrzeugbremsanlage vorgesehen ist.
Es ist eine Vielzahl derartiger Kolbenpumpen bekannt. Beispielhaft sei genannt die DE 40 27 794 A1. Die bekannte Kolbenpumpe weist ein Pumpengehäuse auf, in das eine Laufbuchse eingesetzt ist, in welcher ein zu einer hin- und hergehenden Hubbewegung antreibbarer Kolben axial verschieblich aufgenommen ist. Der Kolben ist ein spanend durch Bohren und Drehen gefertigtes Teil. Die Herstellung des Kolbens ist daher aufwendig und kostenintensiv.
Vorteile der Erfindung
Bei der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ist der Kolben rohrartig ausgebildet, seine Herstellung erfolgt beispielsweise durch Tiefziehen. Am Kolben ist durch Umformen, beispielsweise durch axiales Stauchen des rohrartigen Kolbens, ein nach außen stehender Wulst angebracht, der eine axiale Anlage für einen Dichtring oder einen Führungsring des Kolbens bildet. Die Erfindung hat zunächst den Vorteil, daß der Kolben spanlos durch
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Umformen und dadurch schnell, einfach und preisgünstig herstellbar ist. Hinzu kommt, daß sich der Kolben durch hohe Maßhaltigkeit und Oberflächengüte - auszeichnet, so daß eine Nachbearbeitung nicht erforderlich ist und der Kolben auch ohne Laufbuchse unmittelbar in die Zylinderbohrung des Pumpengehäuses eingesetzt und dort axial verschieblich geführt sein kann. Ein Innenraum des rohrartigen Kolbens wirkt als Dämpferkammer, die einen separaten Fluiddruckschwankungsdämpfer der Kolbenpumpe erübrigt.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
Der Kolben der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe kann als sog. Einfachkolben ausgebildet, d. h. an zwei axial voneinander beabstandeten Stellen auf dem gleichen Durchmesser geführt sein. Gemäß Anspruch 4 ist der Kolben als Stufenkolben ausgebildet, d. h. er ist beispielsweise im Bereich seines Wulstes auf einem anderen, insbesondere einem größeren Durchmesser als an einem insbesondere einem Antriebsexzenter zugewandten Bereich geführt. Die Stufung des Kolbens beeinflußt das Förderverhalten der Kolbenpumpe, es läßt sich insbesondere ein Ansaugen sowohl während eines sog. Saughubs als auch während eines sog. Förderhubs erreichen, wodurch sich der Förderstrom zumindest auf der Saugseite der Kolbenpumpe vergleichmäßigt.
Gemäß Anspruch 5 weist der Kolben einen durch Umformen hergestellten Ventilsitz eines Ein- oder Auslaßventils der Kolbenpumpe auf. Dies hat den Vorteil einer einfachen Ventilsitzfertigung in einem Arbeitsgang mit der Koibenherstellung in hoher Qualität und mit infolge einer Materialverfestigung beim Umformvorgang hoher Verschleißfestigkeit.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 6 ist ein Anlaufstück am Kolben angebracht, dessen einem Antriebsexzenter zugewandte Stirnfläche eine Anlauffläche des Kolbens bildet, mit der der Kolben am Umfang des Antriebsexzenterelements anliegt. Das Anlaufstück ist zumindest im Bereich der Anlauffläche verschleißfest beispielsweise durch Härten oder durch Verwendung eines verschleißfesten Materials ausgebildet. Der Kolben ist dadurch a uf einfache
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Weise beständig gegen die an der Anlauffläche durch Reibung auftretenden Beanspruchungen.
Gemäß Anspruch 7 ist der Kolben mit einer mit ihm einstückigen, vorzugsweise durch Umformen angeformten Stirnwand anstelle des Ansiaufstücks ausgebildet, mit der er am Umfang des Antriebsexzenterelements anliegt. Die Stirnwand ist zumindest in dem Bereich, in dem sie am Antriebsexzenterelement anliegt beispielsweise durch lokales Härten verschleißfest ausgebildet. Auf diese Weise wird ein separates Anlaufstück eingespart, die Herstellung der Stirnwand erfolgt in einem Arbeitsgang mit der Kolbenherstellung.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 8 weist die Kolbenpumpe eine rohrartige Laufbuchse auf, die in die Zylinderbohrung des Pumpengehäuses eingesetzt ist. Bei einer Weiterbildung gemäß Anspruch 9 ist durch Umformen ein Ventilsitz eines Aus- oder Einlaßventils der Kolbenpumpe an der Laufbuchse angebracht. Dadurch wird auf einfache Weise der Ventilsitz in einem Arbeitsgang mit der Herstellung der Laufbuchse gefertigt. Der Ventilsitz weist eine hohe Oberflächengüte und durch Materialverfestigung beim Umformen eine hohe Verschleißfestigkeit auf.
Zum Verschließen der Zylinderbohrung auf einer dem Antriebsexzenter abgewandten Seite, weist die erfindungsgemäße Kolbenpumpe gemäß Anspruch 10 ein als Tiefziehteil hergestelltes Verschlußelement auf. Diese Ausgestaltung der Erfindung hat den Vorteil, daß das Verschlußelement spanlos schnell und preisgünstig herstellbar ist. Bei einer Ausgestaltung der Erfindung gemäß
Anspruch 11 ist der Ventilsitz eines Aus- oder Einlaßventils der Kolbenpumpe an einem durch Umformen, beispielsweise Tiefziehen hergestellten Ventilsitzteil angebracht. Diese Ausgestaltung hat dieselben Vorteile wie der an der Laufbuchse durch Umformen hergestellte Ventilsitz, sie ist insbesondere für Kolbenpumpen ohne Laufbuchse vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Kolbenpumpe ist insbesondere als Pumpe in einer Bremsanlage eines Fahrzeugs vorgesehen und wird beim Steuern des Drucks in Radbremszylindern verwendet. Je nach Art der Bremsanlage werden für derartige
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Bremsanlagen die Kurzbezeichnungen ABS bzw. ASR bzw. FDR bzw. EHB verwendet. In der Bremsanlage dient die Pumpe beispielsweise zum Rückfördern von Bremsflüssigkeit aus einem Radbremszylinder oder aus mehreren Radbremszylindern in einen Hauptbremszylinder (ABS) und/oder zum Fördern von Bremsflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter in einen Radbremszylinder oder in mehrere Radbremszylinder (ASR bzw. FDR bzw. EHB). Die Pumpe wird beispielsweise bei einer Bremsanlage mit einer Radschlupfregelung (ABS bzw. ASR) und/oder bei einer als Lenkhilfe dienenden Bremsanlage (FDR) und/oder bei einer elektrohydraulischen Bremsanlage (EHB) benötigt. Mit der Radschlupfregelung (ABS bzw. ASR) kann beispielsweise ein Blockieren der Räder des Fahrzeugs während eines Bremsvorgangs bei starkem Druck auf das Bremspedal (ABS) und/oder ein Durchdrehen der angetriebenen Räder des Fahrzeugs bei starkem Druck auf das Gaspedal (ASR) verhindert werden. Bei einer als Lenkhilfe (FDR) dienenden Bremsanlage wird unabhängig von einer Betätigung des Bremspedals bzw. Gaspedals ein Bremsdruck in einem oder in mehreren Radbremszyiindem aufgebaut, um beispielsweise ein Ausbrechen des Fahrzeugs aus der vom Fahrer gewünschten Spur zu verhindern. Die Pumpe kann auch bei einer elektrohydraulischen Bremsanlage (EHB) verwendet werden, bei der die Pumpe die Bremsflüssigkeit in den Radbremszylinder bzw. in die Radbremszylinder fördert, wenn ein elektrischer Bremspedalsensor eine
Betätigung des Bremspedals erfaßt oder bei der die Pumpe zum Füllen eines Speichers der Bremsanlage dient.
Zeichnung
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung dargestellter, bevorzugt ausgewählter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die beiden Zeichnungen zeigen zwei erfindungsgemäße Kolbenpumpen im Achsschnitt.
Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels
Die in Figur 1 dargestellte, erfindungsgemäße Kolbenpumpe 10 ist in einen Hydraulikblock 12 einer schlupfgeregelten, im übrigen nicht dargestellten Fahrzeugbremsanlage untergebracht. In den Hydraulikblock 12, von dem der
5 klaren Darstellung wegen lediglich ein die Kolbenpumpe 10 umgebendes Bruchstück dargestellt ist, sind weitere, nicht dargestellte hydraulische Bauelemente, wie beispielsweise Magnetventile, der schlupfgeregelten Fahrzeugbremsanlage eingesetzt und durch den Hydraulikblock 12 miteinander und mit der Kolbenpumpe 10 hydraulisch verschaltet. Der Hydraulikblock 12 ist hydraulisch an einen nicht dargestellten Hauptbremszylinder angeschlossen, an den Hydraulikblock sind nicht dargestellte Radbremszylinder angeschlossen. Der Hydraulikblock 12 bildet ein Pumpengehäuse 12 der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe 10 und wird nachfolgend als solches bezeichnet.
Im Pumpengehäuse 12 ist eine Zylinderbohrung 14 angebracht, in die eine Laufbuchse 16 eingepreßt ist. Die Laufbuchse 16 ist ein zylindrisches, rohrförmiges, durch Umformen, insbesondere durch Tiefziehen aus Blech in einem Arbeitsgang hergestelltes Bauteil. Die Laufbuchse 16 ist einstückig mit einem Laufbuchsenboden 18, an den ein Ventilsitz 20 durch Umformen in einem Arbeitsgang mit der Herstellung der Laufbuchse 16 angebracht ist.
In ein offenes Ende der Laufbuchse 16 ist ein hohizylindrisches Filterelement 22 in Verlängerung der Laufbuchse 16 eingepreßt. Das Filterelement 22 weist ein hohizylindrisches Filtersieb 24 auf, das mit einem Filtergerüst 26 aus Kunststoff umspritzt ist, welches axial verlaufende, über den Umfang verteilt angeordnete Filterstege 28 aufweist, die an ihren Enden einstückig in Filterringe 30 übergehen, in die die Enden des Filtersiebs 24 eingebettet sind. Als Pumpeneinlaß weist die erfindungsgemäße Kolbenpumpe 10 eine zur Zylinderbohrung 14 radiale Einlaßbohrung 32 auf, von der aus mit der Kolbenpumpe 10 zu fördernde
Bremsflüssigkeit in die Zylinderbohrung 14 eintritt und nach Durchströmen des Filtersiebs 24 ins Innere der Laufbuchse 16 gelangt.
In der Laufbuchse 16 ist ein Kolben 34 axial verschieblich aufgenommen. Der Kolben 34 steht aus dem offenen Ende der Laufbuchse 18 vor, er ragt durch das hohlzylindrische Filterelement 22 hindurch und steht aus dem Filterelement 22 in die Zylinderbohrung 14 hinein vor. Der Kolben 34 ist rohrförmig durch Umformen, insbesondere durch Tiefziehen aus Blech hergestellt. Er weist innerhalb der Laufbuchse 16 einen umlaufenden, radial überstehenden Wulst 36 auf, der durch
6 axiales Stauchen des Kolbens 34 hergestellt ist. An seinem in der Laufbuchse 16 befindlichen Ende weist der Kolben 34 einen mit ihm einstückigen Kolbenboden 38 auf, in dessen Mitte ein Ventilsitz 40 durch Umformen in einem Arbeitsgang mit der Herstellung des Kolbens 34 angebracht ist. Die Herstellung des Ventilsitzes 40 am Kolbenboden 38 ebenso wie des Ventilsitzes 20 am Laufbuchsenboden 18 bewirkt eine Materialverfestigung im Bereich des Ventilsitzes 20, 40, die die Verschleißfestigkeit des Ventilsitzes 20, 40 erhöht. Die Ventilsitze 20, 40 können zusätzlich gehärtet sein.
Das aus der Laufbuchse 16 vorstehende Ende des Kolbens 34 ist mittels eines in die Zylinderbohrung 14 eingesetzten Führungsring 42 axial verschieblich geführt und mittels eines Dichtrings 44 im Pumpengehäuse 12 abgedichtet.
In das aus der Laufbuchse 16 vorstehende Ende des Kolbens 34 ist ein scheibenförmiges Anlaufstück 46 bis zur Anlage einer umlaufenden
Anschlagschulter 48 am Kolben 34 fluiddicht in den Kolben 34 eingepreßt. Zur Sicherstellung der Dichtheit kann das Anlaufstück 46 mit dem Kolben 34 beispielsweise verschweißt, insbesondere laserverschweißt sein. Das Anlaufstück 46 ist durch Umformen, beispielsweise Kaltschlagen aus Stahl hergestellt. Das Umformen bewirkt eine Materialverfestigung, die die Verschleißfestigkeit des Anlaufstücks 46 erhöht. Eine äußere Stirnfläche des Anlaufstücks 46 bildet eine Anlauffläche 50, mit der Kolben 34 am Umfang eines elektromotorisch rotierend antreibbaren Exzenters 52 anliegt. Der Exzenter 52 dient in an sich bekannter Weise zum Antrieb des Kolbens 34 zu einer in axialer Richtung hin- und hergehenden Hubbewegung. Zur Steigerung der Verschleißfestigkeit kann das Anlaufstück 46 durchgehend oder zumindest im Bereich der Anlauffläche 50 gehärtet sein.
An seinem in der Laufbuchse 16 befindlichen Ende ist der Kolben 34 mittels eines Führungsrings 54 in der Laufbuchse 16 geführt und mittels eines Dichtrings 56 abgedichtet. Der Führungsring 54 ist auf einer dem Laufbuchsenboden 18 zugewandten Seite des Wulstes 36 auf das Ende des Kolbens 34 aufgesetzt. Der Wulst 36 bildet eine axiale Anlage für den Führungsring 54. Der Dichtri ng 56 ist axial an den Führungsring 54 anschließend auf das in der Laufbuchse 16
7 befindliche Ende des Kolbens 34 aufgesetzt. Der Kolben 34 ist also in der Laufbuchse 16 auf einem größeren Durchmesser geführt und abgedichtet als auf seinem aus der Laufbuchse 16 in die Zylinderbohrung 14 vorstehenden Ende, der Kolben 34 ist somit als Stufenkolben ausgebildet.
Zum Fluideinlaß sind vier über den Umfang verteilt angeordnete Einlaßöffnungen 58 aus dem Umfang des Kolbens 30 auf der dem Laufbuchsenboden 18 abgewandten Seite des Wulstes 36 ausgestanzt. Bremsflüssigkeit aus dem Inneren der Laufbuchse 16 gelangt durch diese Einlaßöffnungen 58 in einen Innenraum 60 des rohrförmigen Kolbens 34. Der aufgrund der dünnwandigen Ausbildung des Kolbens 34 großvolumige Innenraum bildet eine saugseitige Dämpferkammer 60 der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe 10, die Bremsflüssigkeitsdruckschwankungen, welche insbesondere durch die pulsierende Förderweise der Kolbenpumpe 10 verursacht werden, dämpft.
An dem in der Laufbuchse 16 befindlichen Ende des Kolbens 34 ist ein als federbelastetes Rückschlagventil ausgebildetes Einlaßventil 62 der Kolbenpumpe 10 angebracht: Das Einlaßventil 62 weist einen als Tiefziehteil aus Blech hergestellten, napfförmigen Ventilkäfig 64 auf, der mit einer umlaufenden Ringstufe 66 von außen auf das Ende des Kolbens 34 aufgesetzt ist. Der Ventilkäfig 64 ist mit einem oder mehreren ausgestanzten Bremsflüssigkeitsdurchlässen 68 versehen. In den Ventilkäfig 64 ist eine Schraubendruckfeder als Ventilschließfeder 70 eingesetzt, die eine einen Ventilschließkörper des Einlaßventils 62 bildende, im Ventilkäfig 64 aufgenommene Ventilkugel 73 gegen den Ventilsitz 40 am Kolbenboden 38 drückt. Das am Kolben 34 angebrachte Einlaßventil 62 befindet sich in einem Verdrängungsraum 74 der Kolbenpumpe 10, der umfangsseitig von der Laufbuchse 16 umschlossen und stirnseitig vom Laufbuchsenboden 18 einerseits und vom Kolbenboden 38 und dem auf den Kolben 34 aufgesetzten Dichtring 56 andererseits begrenzt ist. Ein Volumen des Verdrängungsraums 74 vergrößert und verkleinert sich während der hin- und hergehenden Hubbewegung des Kolbens 34, wodurch die Kolbenpumpe 10 in an sich bekannter Weise Bremsflüssigkeit fördert.
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In den Verdränungsraum ist eine Schraubendruckfeder als Kolbenrückstellfeder 76 eingesetzt, die sich innen am Laufbuchsenboden 18 abstützt und die gegen einen kreisscheibenförmigen Federteller 78 drückt, der einstückig radial nach außen abstehend an einen freien Rand des Ventilkäfigs 64 angeformt ist. Die Kolbenrückstellfeder 76 drückt den Kolben 34 mit dessen Anlauffläche 50 gegen den Umfang des Exzenters 52. Die Kolbenrückstellfeder 76 ist so stark ausgebildet, daß sie den Kolben 34 bei allen im Betrieb der Kolbenpumpe 10 auftretenden Belastungen in Anlage am Exzenter 52 und den Ventilkäfig gegen die Kraft der Ventilschließfeder 70 am Kolben 34 hält.
Die Laufbuchse 16 mit dem in sie eingesetzten Kolben 34, an dem das Einlaßventil 62 angebracht ist, mit der Kolbenrückstellfeder 76 sowie dem in die Laufbuchse 16 eingepreßten Filterelement 22 bildet eine Vormontagebaugruppe. Dabei bildet das Filterelement 22 eine Verliersicherung für den Kolben 34, die den Kolben 34 an dessen Wulst 36 bis zum Einsetzen in die Zylinderbohrung 14 in der Laufbuchse 16 hält. Zugleich richtet das Filterelement 22 den Kolben 34 bis zum Einsetzen der Vormontagebaugruppe in die Zylinderbohrung 14 mit seinem der Laufbuchse 16 fernen Filterring 30 axial in der Laufbuchse 16 aus, wodurch das Einführen und Einpressen der Vormontagebaugruppe in die Zylinderbohrung 14 problemlos möglich ist. Die in die Zylinderbohrung 14 eingepreßte Laufbuchse 16 trennt eine Niederdruckseite (Pumpeneinlaß) hydraulisch von einer Hochdruckseite (Pumpenauslaß).
Ein dem Exzenter 52 abgewandtes Ende der Zylinderbohrung 14 ist mit einem Verschlußelement 78 druckdicht verschlossen. Das Verschlußelement 78 ist ein hohizylindrisches Tiefziehteil aus Blech ausgebildet, das einstückig mit einem öffnungslosen Verschlußboden 80 ist. Das Verschlußelement 78 weist eine umlaufende Ringstufe 82 auf, an der es durch eine umlaufende Verstemmung 84 des Pumpengehäuses 12 gehalten und druckfest abgedichtet ist.
In das Verschlußelement 78 ist ein als federbelastetes Rückschlagventil ausgebildetes Auslaßventil 86 der Kolbenpumpe 10 eingesetzt: Eine Ventilkugel 88 als Ventilschließkörper wird von einer Ventilschließfeder 90 in Form einer Schraubendruckfeder gegen den Ventilsitz 20 am Laufbuchsenboden 18
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gedrückt. Die Ventilschließfeder 90 stützt sich am Verschlußboden 80 ab, an dem zur Zentrierung der Ventilschließfeder 90 eine nach innen stehende, kuppeiförmige Federzentrierung 92 angeformt ist. Ein Innenraum des Verschlußelements 78 bildet eine Dämpferkammer 94, die Bremsflüssigkeitsdruckschwankungen am Pumpenauslaß dämpft.
Ein Pumpenauslaß erfolgt durch eine oder mehrere Ausstanzungen 96 im Umfang des Verschlußelements 78 in eine radial zur Zylinderbohrung 14 im Pumpengehäuse 12 angebrachte Auslaßbohrung 98.
Beschreibung des zweiten Ausführungsbeispiels
Die in Figur 2 dargestellte, erfindungsgemäße Kolbenpumpe 10 weist einen Kolben 34 mit einem daran angebrachten Einlaßventil 62 wie die in Figur 1 dargestellte Kolbenpumpe 10 auf. Die in Figur 2 dargestellte Kolbenpumpe 10 ist ebenfalls in eine Zylinderbohrung 14 in einem Hydraulikblock 12 eingesetzt, welcher ein Pumpengehäuse 12 bildet. Im Unterschied zur der in Figur 1 dargestellten Kolbenpumpe 10 fehlt bei der in Figur 2 dargestellten Kolbenpumpe 10 eine Laufbuchse ebenso wie das in die Laufbuchse eingepreßte Filterelement, der Kolben 34 der in Figur 2 dargestellten Kolbenpumpe 10 ist unmittelbar in der Zylinderbohrung 14 mit dem in die Zylinderbohrung 14 eingesetzten Führungsring 42 und dem auf den Kolben 34 aufgesetzten Führungsring 54 geführt sowie mit dem in die Zylinderbohrung 14 eingesetzten Dichtring 44 und dem auf den Kolben 34 aufgesetzten Dichtring 56 abgedichtet. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden nachfolgend die Unterschiede zu der in Figur 1 dargestellten
Kolbenpumpe 10 erläutert und es wird im übrigen auf die oben stehenden Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung verwiesen. Für gleiche Bauteile werden gleiche Bezugszahlen verwendet.
Der Ventilsitz 20 des Auslaßventils 86 ist bei der in Figur 2 dargestellten
Kolbenpumpe 10 an einem Ventilsitzteil 100 ausgebildet. Das Ventilsitzteil 100 ist ein hohizylindrisches Tiefziehteil aus Blech, das in die Zylinderbohrung 14 eingepreßt ist. Der Ventilsitz 20 ist durch Umformen einstückig am Ventilsitzteil 100 angebracht. Das Auslaßventil 86 ist übereinstimmend mit dem Einlaßventil 62
10 ausgebildet, es weist einen ebensolchen Ventilkäfig 102 und eine in den Ventilkäfig 102 eingesetzte Ventilschließfeder 104 auf, die die Ventilkugel 88 gegen den Ventilsitz 20 drückt. Der Ventilkäfig 102 ist mit seiner Ringstufe 106 auf einen einstückig am Ventilsitzteil 100 angeformten Bund 108 aufgesetzt.
Die Zylinderbohrung 14 der in Figur 2 dargestellten Kolbenpumpe 10 ist ebenso wie die Zylinderbohrung 14 der in Figur 1 dargestellten Kolbenpumpe 10 mit einem als Tiefziehteil aus Blech hergestellten Verschlußelement 78 druckfest verschlossen, wobei das Verschlußelement 78 der in Figur 2 dargestellten Kolbenpumpe 10 axial kürzer als das Verschlußelement 78 der in Figur 1 dargestellten Kolbenpumpe 10 ist. Anstelle des tiefgezogenen Verschlußelements 78 kann auch ein durch Umformen, beispielsweise durch Kaltschlagen hergestelltes Verschlußelement 110 in die Zylinderbohrung 14 eingepreßt sein, wie in der rechten Bildhälfte von Figur 2 dargestellt.
Das Ventilsitzteil 100 mit dem an ihm angebrachten Auslaßventil 86 sowie das Verschlußelement 78, welches auf das Ventilsitzteil 100 aufgepreßt ist, bilden eine Vormontagebaugruppe.
Anstelle eines Anlaufstücks weist der Kolben 34 eine mit ihm einstückige
Stirnwand 112 an seinem dem Exzenter 52 zugewandten Ende auf, mit der er am Umfang des Exzenters 52 anliegt. Die Stirnwand 112 ist durch Umformen in einem Arbeitsgang mit der Kolbenherstellung gefertigt. Sie ist durch Nitrocarbo- nitrieren zumindest im Bereich der Anlage am Exzenter 52 gehärtet und dadurch verschleißfest ausgebildet. Eine solche Stirnwand 112 kann auch am Kolben 34 der in Figur 1 dargestellten Kolbenpumpe 10 anstelle des Anlaufstücks 46 vorgesehen werden. Ebenso ist es möglich, den Kolben 34 der in Figur 2 dargestellten Kolbenpumpe 10 mit einem Anlaufstück 46 anstatt der Stirnwand 112 zu versehen.