Beschreibung
BRENNER UND VERFAHREN ZUR REDUZIERUNG VON VERBRENNUNGSSCHWINGUNGEN BEIM BETRIEB
Die Erfindung betrifft einen Brenner mit einem Strömungskanal zur Zuführung einer Strömung aus Verbrennungsluft oder aus einem Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch, wobei im Strö- mungskanal eine Drallvorrichtung zur Aufprägung eines Dralls auf die Strömung vorgesehen ist. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Verwendung eines Brenners sowie ein Verfahren zur Reduzierung von Verbrennungsschwingungen.
Bei einem Betrieb eines Brenners in einem Verbrennungssystem kann es zur Ausbildung von Verbrennungsschwingungen kommen. Dies ist auch bekannt unter den Begriffen "Brennkammerbrummen", "Brennkammerschwingungen", "verbrennungsinduzierte Druckpulsationen", "schwingende Verbrennungen". Die Verbren- nungsschwingungen beruhen auf einer Wechselwirkung der pro
Zeiteinheit zugeführten Menge des im Strömungskanal des Brenners strömenden Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemischs, welches nach einem Eintritt in eine Brennkammer gezündet wird und in einer Flamme verbrennt, mit dem momentanen Verbrennungsumsatz in der Flamme. Mit Verbrennungsumsatz ist die pro Zeiteinheit bei einer Verbrennung in einer Flamme umgesetzte Menge von Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch bezeichnet. Durch eine Änderung des Verbrennungsumsatzes kann es zu Druckschwankungen in der Brennkammer kommen, die zur Ausbildung einer sta- bilen Druckschwingung führen können. Die Verbrennungsschwingungen verursachen neben einer erhöhten Lärmentwicklung eine verstärkte mechanische und thermische Beanspruchung von zur Brennkammer zugehörigen Wänden und weiterer zum Verbrennungssystem gehörender Teile. Ein Hybridbrenner für eine Gasturbine ist bekannt aus der
EP-0 580 683 Bl. Ein Hybridbrenner weist sowohl einen Diffusionsbrenner, als auch einen Vormischbrenner auf. Er ist daher sowohl im Diffusionsbetrieb, als auch im Vormischbetrieb betreibbar. Der Vormischbrenner des Hybridbrenners weist ei- nen Ringkanal zur Zufuhrung von Verbrennungsluft oder von einem Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch auf. Im Ringkanal angeordnet befindet sich eine Drallvorrichtung zur Aufpragung eines Dralls auf eine Strömung, die das zugefuhrte Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch oder die Verbrennungsluft im Ringkanal bildet. Diese Drallvorrichtung wird auch als Drallgitter bezeichnet. Der Diffusionsbrenner des Hybridbrenners ist koaxial im Ringkanal des Vormischbrenners angeordnet. Der Diffusionsbrenner weist einen als Ringkanal ausgebildeten Verbrennungsluftzufuhrkanal auf, in dem koaxial ein Brenn- stoffzufuhrkanal angeordnet ist. Die Kanäle des Diffusionsbrenners munden in einer Düse. Weiterhin weist der Diffusionsbrenner in seinem Verbrennungsluftzufuhrkanal einen Pilotbrenner auf, welcher nur für den Betrieb des Vormischbrenners erforderlich ist. Bei einem Vormischbetrieb des Hybridbren- ners wird über den Ringkanal des Vormischbrenners ein Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch zugeführt, welches im Ringkanal eine Strömung bildet, welcher Strömung mit Hilfe des Drallgitters ein Drall aufgeprägt wird. Die drallbehaftete Strömung tritt zu einer Verbrennung aus dem Vormischbrenner aus. Die Verbrennung wird mit Hilfe der Flamme des Pilotbrenners stabilisiert. Bei einem Diffusionsbetrieb des Hybridbrenners wird über den Verbrennungsluft- und den Brennstoffzufuhrkanal des Diffusionsbrenners jeweils Verbrennungsluft, bzw. Brennstoff zu einer Mischung im Bereich der Düsen des Diffusionsbrenners zugeführt. Das bei der Mischung gebildete Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch tritt zu einer Verbrennung aus dem Diffusionsbrenner aus.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Brenner mit einer gerin- geren Neigung zur Ausbildung von Verbrennungsschwingungen bei
einem Einsatz in einem Verbrennungssystem anzugeben. Eine weitere Aufgabe ist es, ein Verfahren zur Reduktion von Verbrennungsschwingungen anzugeben.
Erfindungsgemaß wird die auf einen Brenner gerichtete Aufgabe gelost durch einen Brenner nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, der eine Drallvorrichtung mit einem Abströmende aufweist, welche Drallvorrichtung so ausgebildet ist, daß der Drall in Umfangsrichtung ungleichmäßig aufgeprägt ist.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich bei einem Betrieb eines Brenners im Stromungskanal eine Strömung von Verbrennungsluft bildet, der zur Bildung eines Verbrennungs- luft/Brennstoff-Gemischs über Brennstoffeinlasse Brennstoff beigemischt wird. Die Zufuhrung von Brennstoff erfolgt vorzugsweise in eine über den Querschnitt des Stromungskanals gleichmaßige Strömung von Verbrennungsluft. Dies hat den Vorteil, daß das ortliche Mischungsverhältnis zwischen Verbrennungsluft und Brennstoff über den Querschnitt im wesentlichen gleichmaßig ist. Mit einer gleichmaßigen Mischung kann der NOx-Gehalt des Abgases, welches bei der Verbrennung des bei der Mischung gebildeten Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisches entsteht, beeinflußt werden. Bevor das Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch der Verbrennung zugeführt wird, wird vorzugsweise mit einer Drallvorrichtung der Strömung im Stromungskanal ein Drall aufgeprägt, um die Verbrennung zu stabilisieren. Dieser Drall ist über den Umfang des Stromungskanals meist gleichmaßig, um die Gleichmäßigkeit der Strömung nicht zu beeinträchtigen. Untersuchungen haben ergeben: je gleichmaßiger die Strömung eines zur Verbrennung mit einem Brenner zugefuhrten Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisches ist, um so großer ist die Wahrscheinlichkeit, daß es bei einem Betrieb des Brenners in einem Verbrennungssystem zur Ausbildung von Verbrennungsschwingungen kommen kann.
Der Erfindung liegt daher die Idee zugrunde, einen Brenner so zu gestalten, daß eine Strömung eines gebildeten Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch vor der Zufuhrung zu einer Verbrennung durch Aufpragung eines ungleichmäßigen Dralls so verungleichmaßigt wird, daß die Anregung von Verbrennungsschwingungen bei einem Betrieb des Brenners in einem Verbrennungssystem zumindest deutlich reduziert ist. Dazu wird mit Hilfe einer im Stromungskanal angeordneten Drallvorrichtung der Strömung des Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisches ein in Umfangsrichtung ungleichmäßiger Drall aufgeprägt.
Vorzugsweise weist die Drallvorrichtung mehrere Drallelemente auf, wobei jedes Drallelement eine Umlenkflache aufweist. Aufgrund der Geometrie des Stromungskanals ist eine Haupt- stromungsrichtung der Strömung des Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisches definiert, die sich abhangig von der Brennergeometrie andern kann. Die Umlenkflachen der Drallelemente weisen jeweils am Abströmende einen Abstromwinkel zur Haupt- stromungsrichtung auf, der vorzugsweise für mindestens zwei direkt benachbarte Drallelemente unterschiedlich ist. Dadurch wird erreicht, daß die Strömung nach dem Durchströmen der Drallvorrichtung in Umfangsrichtung in zumindest zwei unterschiedlichen Winkeln austritt, so daß der aufgeprägte Drall in Umfangsrichtung ungleichmäßig ist.
Weiter bevorzugt ist jedes Drallelement als eine Drallschaufel ausgebildet.
Bevorzugtermaßen bilden mehrere Drallelemente mit gleichen Abstromwinkeln eine Drallgruppe, und die Drallvorrichtung weist mindestens eine solche Drallgruppe auf. Weiter bevorzugt ist die Drallvorrichtung aus mehreren Drallgruppen gebildet, wobei benachbarte Drallgruppen unterschiedliche Abstromwinkel aufweisen. Die Drallvorrichtung kann hierbei bei-
spielsweise aus sechs Drallgruppen gebildet sein, wobei jede Drallgruppe jeweils vier Drallelemente aufweisen kann.
Bevorzugterweise ist der Strömungskanal des Brenners als Ringkanal ausgebildet, wobei die Drallvorrichtung im Ringkanal angeordnet ist. Der Brenner kann beispielsweise als Hybridbrenner für eine Gasturbine ausgebildet sein.
Zur Verminderung der Menge der bei einer Verbrennung gebilde- ten NOx-Verbindungen ist es wünschenswert, zur Bildung von zur Verbrennung bestimmtem Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch Brennstoff in eine gleichmäßige Strömung von Verbrennungsluft zuzuführen. Vorzugsweise weist der Brenner dazu einen Brennstoffeinlaß auf, durch den Brennstoff in den Strö- mungskanal stromauf des Abströmendes zuführbar ist. Hierdurch wird der Brennstoff in eine vor der Drallvorrichtung gleichmäßige Strömung von im Zufuhrkanal strömender Verbrennungsluft zugeführt.
Die auf die Verwendung gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verwendung nach dem Patentanspruch 10, nach dem der Brenner in einer Gasturbine zur Verbrennung eines Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisches in einer Brennkammer verwendet wird.
Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren nach dem Patentanspruch 11. Dabei wird einer Strömung eines Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisches oder von Verbrennungsluft in einem Strömungskanal des Brenners ein in Umfangsrichtung ungleichmäßiger Drall aufgeprägt .
Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Drallvorrichtung zur Aufprägung des Dralls und das Verfahren zur Reduzierung von Verbrennungsschwingun-
gen naher erläutert. Es zeigen schematisiert und teilweise nicht maßstäblich unter Darstellung der für die Erläuterung verwendeten konstruktiven und funktioneilen Merkmale:
FIG 1 ein als Hybridbrenner ausgeführter Brenner für eine Gasturbine und FIG 2 eine Ansicht der in Umfangsrichtung abgewickelten Drallelemente des Ringkanals des Vormischbrenners.
Die Bezugszeichen samtlicher Figuren haben jeweils die glei¬ che Bedeutung.
In FIG 1 ist ein als Hybridbrenner 1 ausgeführter Brenner 1 einer nicht naher dargestellten Gasturbine gezeigt. Der Hy- bridbrenner 1 weist sowohl einen Diffusionsbrenner 2, als auch einen Vormischbrenner 3 auf. Der Vormischbrenner 3 weist einen Ringkanal 4 mit einer Außenwand 16 auf, der zur Zufuhrung von Verbrennungsluft 5 oder von einem Verbrennungsluft/ Brennstoff-Gemisch 5 dient. Im Ringkanal 4 angeordnet befin- det sich eine Drallvorrichtung 6 mit einem Abströmende 12, die zur Aufpragung eines Dralls auf eine Strömung 7 dient, welche Strömung 7 das zugefuhrte Verbrennungsluft/Brennstoff- Gemisch 5 oder die Verbrennungsluft 5 im Ringkanal 4 bildet. Die Drallvorrichtung 6 wird im folgenden auch als Drallgitter 6 bezeichnet. Das Drallgitter 6 weist mehrere Drallelemente 15 auf, die jeweils als Drallschaufel ausgebildet sind. Stromauf des Abströmendes 12 sind Brennstoffeinlasse 13 angeordnet, über die Brennstoff 14 in den Ringkanal 4 zufuhrbar und somit der Verbrennungsluft 5 beimischbar ist. Der Diffu- sionsbrenner 2 des Hybridbrenners 1 ist koaxial im Ringkanal 4 des Vormischbrenners 3 angeordnet. Der Diffusionsbrenner 2 weist einen als Ringkanal ausgebildeten Verbrennungsluftzufuhrkanal 8 auf, in dem koaxial ein Brennstoffzufuhrkanal 9 angeordnet ist. Die Kanäle 8 und 9 des Diffusionsbrenners 2 munden in einer Düse 10. Weiterhin weist der Diffusionsbren-
ner 2 in seinem Verbrennungsluftzufuhrkanal 8 einen Pilotbrenner 11 auf, welcher für einen Betrieb des Vormischbrenners 3 vorgesehen ist.
Bei einem Vormischbetrieb des Hybridbrenners 1 wird Verbrennungsluft 5 über den Ringkanal 4 zugeführt, die sich mit über die Brennstoffeinlasse 13 zugefuhrten Brennstoff 14 zu einem Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch mischt. Im Stromungskanal 2 bildet das Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch 5 eine Stro- mung 7 mit einer lokalen Hauptstromungsπchtung 14. Beim
Durchströmen des Drallgitters 6 wird der Strömung 7 ein in Umfangsrichtung ungleichmäßiger Drall aufgeprägt, m t dem d e Strömung 7 das Drallgitter 6 an der Abströmende 12 verlaßt und nachfolgend aus dem Ringkanal 4 austritt. Nach dem Aus- tritt erfolgt eine Zündung und Verbrennung des Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisches 5. Mit Hilfe einer Flamme des Pilotbrenners 11 wird die Verbrennung stabilisiert.
Vorteilhaft an der beschriebenen Ausgestaltung des Hybπd- brenners 1 ist, daß aufgrund des ungleichmäßigen Dralls, den die Strömung 7 des der Verbrennung zugefuhrten Verbrennungs- luft/Brennstoff-Gemischs 5 aufweist, die Abstromung aus dem Brenner selbst ungleichmäßig ist, wodurch eine Anfachung von Verbrennungsschwingungen zumindest reduziert ist. Weiterhin von Vorteil ist, daß die Strömung 7 einen Drall aufweist, mit dem die Verbrennung stabilisiert wird. Im Ringkanal 4 des Vormischbrenners bildet die Verbrennungsluft 5 stromauf des Abströmendes 12 eine gleichmaßige Strömung 7. Durch die Anordnung der Brennstoffeinlasse 13 kann der gleichmaßigen Strömung 7 der Verbrennungsluft 5 stromauf Brennstoff 14 zugeführt und beigemischt werden, wodurch eine gleichmaßige Mischung zwischen Verbrennungsluft 5 und Brennstoff 14 erreicht werden kann. Hierdurch ist eine Verkleinerung der bei der Verbrennung gebildeten Menge von NOx-Verbindungen möglich.
In Analogie zur Ausbildung des Drallgitters 6 des Vormischbrenners 3 kann ein im Verbrennungsluftzufuhrkanal 8 angeordnetes Drallgitter so ausgeführt sein, daß damit auf eine sich im Verbrennungsluftzufuhrkanal 8 ausbildende Strömung ein in Umfangsrichtung ungleichmäßiger Drall aufprägbar ist.
In FIG 2 ist eine Ansicht der in Umfangsrichtung abgewickelten Drallelemente 15 des Ringkanals 4 des Vormischbrenners 3 dargestellt, wobei als Blickrichtung die in FIG 1 dargestell- te Richtung 17 senkrecht zur Außenwand 16 des Ringkanals 4 gewählt ist. Die Drallelemente 15 weisen jeweils eine Umlenkfläche 18 auf. Die Umlenkflächen 18 bilden mit der lokalen Hauptströmungsrichtung 14 (siehe auch FIG 1) jeweils einen Abströmwinkel α. Die Umlenkflächen 18 zweier benachbarter Drallelemente 20 und 21 weisen unterschiedliche Abströmwinkel cxi und α2 auf. Hierdurch verläßt die Strömung 7 das Drallgitter 6 am Abströmende 12 mit einem in Umfangsrichtung ungleichmäßig aufgeprägten Drall. Die Drallelemente 20 und die Drallelemente 21 sind dabei jeweils zu einer Drallgruppe zu- sammengefaßt , die den Abströmwinkel oci bzw. α2 aufweisen.
Die Erfindung zeichnet sich aus durch einen Brenner, bei dem in einer Strömung Verbrennungsluft oder ein Verbrennungsluft/Brennstoff-Gemisch einer Verbrennung zugeführt wird, wo- bei der Strömung ein in Umfangsrichtung ungleichmäßiger Drall aufgeprägt wird.