Verfahren zur beschleunigten Aufnahme von Carotinoidgemischen in Serum und Gewebe
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung befindet sich auf dem Gebiet des kosmetischen Sonnenschutzes und betrifft die Verwendung von Tocopherolen zur beschleunigten Aufnahme von Carotinoidgemischen in Serum und Gewebe.
Stand der Technik
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, daß Carotinoide einen photoprotektiven Einfluß auf die menschliche Haut haben. Somit ist die systemische Anwendung dieser Stoffe besonders bei schwach pigmentierter Haut zu empfehlen und bietet eine Ergänzung zur topischen Applikation von Lichtschutzmitteln. Bislang war dieser photoprotektive Effekt nur bei Pflanzen und Algen bekannt, zumal dies im wesentlichen nur im Zusammenhang mit Provitamin A, speziell ß-Carotin berichtet wurde. Die photoprotektive und antioxidative Wirkung der Carotinoide gewinnt erst jetzt allmählich an Bedeutung [vgl. Heinrich et al. in Parf.Kosm. 78, 10 (1997)]. US 4,713,398 (Nomomura) beschreibt ein Carotinoidgemisch in einem für den menschlichen Verzehr geeigneten Öl, die DE 196 05 659 A1 den Einsatz von ß-Carotin zur Behandlung von epithelialen Differenzierungsstörungen.
Sonnenschutzmittel zur orale Aufnahme werden in FR 2 698 268 A1 (L'Oreal) sowie in EP 0 712 630 A2 (JCB Cosmetiques) beschrieben, desweiteren werden in EP 0 747 039 A2 (SA.FO.SA. S.r.l.) Sonnenschutzmittel auf Basis natürlicher Stoffe beschrieben.
Obschon also Sonnenschutzformulierungen mit einem Gehalt an Carotinoiden, gegebenenfalls in Kombination mit anorganischen Lichtschutzpigmenten oder organischen UV-Filtern gegenüber Zubereitungen, die frei von diesen Terpenderivaten sind, gewisse Vorteile aufweisen, sind die Effekte doch längst nicht zufriedenstellend, weil es mit den Zubereitungen nach dem Stand der Technik bislang nicht möglich ist, in Serum und Gewebe, insbesondere in den oberen Hautschichten eine hinreichend große Carotinoidkonzentration einzustellen. Hierbei sind insbesondere die Einflüsse von Tocpherolen umstritten [vgl. F. Schweigert in: Carotenoids, Vol. 3, ed. G. Britton, S. Liaaen-Jensen, H. Pfander, Birkhäuser Verlag, Basel, S. 254-255, (1998)].
Demzufolge hat die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin bestanden, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das den eingangs geschilderten Problemen zuverlässig abhilft und insbesondere erlaubt, die
Aufnahme und Einlagerung von Carotinoidgemischen, insbesondere von Carotinoidgemischen natürlichen Ursprungs im Gewebe zu beschleunigen. Eine weitere Aufgabe hat darin bestanden, Lichtschutzzubereitungen zur topischen Applikation zu entwickeln, welche sich gegenüber dem Stand der Technik durch eine verbesserte Wirkung auszeichnen.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Tocopherolen zur beschleunigten Aufnahme von Carotinoidgemischen in Serum und Gewebe durch gleichzeitige topische Anwendung und/oder gleichzeitige orale Aufnahme.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß der Zusatz von Tocopherolen die Aufnahme von Carotinoidgemischen durch Gewebe und Serum signifikant beschleunigt. Schon die tägliche Einnahme von 500 I.E./Tag Tocopherol führt zusammen mit einer Dosierung von 25 mg/Tag Carotinoidgemisch innerhalb von 12 Wochen zu einer Verdoppelung des Lichtschutzes gegenüber dem Nullwert und zu einer Verdreifachung des Lichtschutzes gegenüber der Aufnahme der Carotinoidmenge in Abwesenheit von Tocopherolen. Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß Mischungen, die Provitamin A (ß- Carotin) und Vitamin E (α-Tocopherol) enthalten, besonders wirksam sind.
Carotinoide
Unter Carotinoiden sind Pflanzeninhaltsstoffe zu verstehen, die Gemüsen oder Früchten die gelbe, orange oder rote Farbe verleihen. Chemisch betrachtet handelt es sich um 11- bis 12-fach ungesättigte Tetraterpene mit einem Grundgerüst mit 9 konjugierten Doppelbindungen, 8 Methylverzweigungen (einschließlich der möglichen Ringstrukturen) und einer ß-lonon-Ringstruktur an einem Molekülende, während sie sich in der Struktur des anderen Endes des Moleküls unterscheiden. Typische Carotinoide sind beispielsweise ß-Carotin bzw. Provitamin A (I),
(I)
α-Carotin, Lutein, Cryptoxanthin, Zeaxanthin und Lycopin. Solubilisate von Carotinoiden und Tocopherolen zur oralen Aufnahme sind ferner aus der Deutschen Offenlegungsschrift DE 19609477
A1 bekannt. Die Carotinoide werden in Mischungen eingesetzt, wie sie beispielsweise bei der Extraktion aus pflanzlichen Materialien anfallen und unter der Bezeichnung „Betatene" literaturbekannt sind.
Besonders bevorzugt sind Carotinoidgemische, deren Einzelkomponenten ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von ß-Carotin (Provitamin A), α-Carotin, Lutein, Cryptoxanthin, Zeaxanthin und Lycopin.
Tocopherole
Unter Tocopherolen versteht man in 2-Stellung mit einem 4,8,12,-Trimethyltridecyl-Rest substituierte Chroman-6-ole (3,4-Dihydro-2H-benzopyran-6-ole). In die gleiche Gruppe der Biochinone, d.h. zu den polyprenylierten 1 ,4-Benzo- bzw. Naphthochinonen, gehören die Plastochinone, Tocopherolchinone, Ubichinone, Bovichinone, K- Vitamine, Menachinone (2-Methyl-1 ,4-naphthochinone). In Frage kommen insbesondere α-, ß-, γ- und δ-Tocopherole die der allgemeinen Formel (II) folgen (R = Wasserstoff oder Methyl), die ε-Tocopherole der allgemeinen Formel (III), die noch über die ursprüngliche ungesättigte Prenylseitenkette verfügen, sowie die α-Tocopherolchinone und -hydrochinone der allgemeinen Formel (IV), bei denen das Pyran-Ringsystem geöffnet ist.
y CH3
Neben den Tocopherolen kommen auch deren Derivate, insbesondere Ester mit Carbonsäuren, wie
beispielsweise Tocopherolacetat oder -palmitat in Frage. Verfahren zur Herstellung von Tocopherolen sind beispielsweise aus den Druckschriften EP 0610742 A1 (Hoffmann), EP 0641790 A1 (Scotia) und EP 0656894 B1 (Henkel) bekannt. Über den Einfluß von Vitamin E auf die Haut wird beispielsweise von Mayer et al. in Cosm.Toil. 108, 99 (1993) berichtet. Das Gewichtsverhältnis der Carotinoidgemische zu den Tocopherolen kann sowohl bei der topischen Applikation als auch bei der oralen Aufnahme im Bereich von 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise 75 : 25 bis 25 : 75 und insbesondere 60 : 40 bis 40 : 60 betragen.
Gewerbliche Anwendbarkeit
Kombinationen von Carotinoidgemischen und Tocopherolen zeigen eine synergistische Verstärkung in der Photoprotektion der Haut. Dieser Effekt wird beispielsweise durch orale Aufnahme der Mischungen erzielt, wobei die Darreichungsform beispielsweise eine Kapsel mit einer Hülle aus Gelatine oder Chitosan sein kann, welche den Wirkstoff spontan oder zeitverzögert freisetzt, so daß letztlich der natürliche Schutz der Haut gegen den schädlichen Einfluß von UV-Strahlen gestärkt wird. Hierzu reicht es in der Regel aus, eine Dosis von etwa 20 bis 50 mg Carotinoidgemisch/Tag in Kombination mit einer vergleichbaren Menge Tocopherol aufzunehmen. Bevorzugt sind dabei Mischungen aus Vitamin E und ß-Carotin (Provitamin A) sowie einem weiteren Carotinoid, ausgewählt aus der Gruppe α-Carotin,
Lutein, Cryptoxanthin, Zeaxanthin und Lycopin, welche aus toxikologischer Sicht völlig unbedenklich sind.
Alternativ ist es möglich, die Mischungen auch topisch anzuwenden und den Sonnenschutz lokal zu verstärken. Als besonders wirksam haben sich hierbei Carotinoidgemische erwiesen, daß neben ß- Carotin mindestens ein weiteres Carotin enthalten, welches ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird von α-Carotin, Lutein, Cryptoxanthin, Zeaxanthin und Lycopin. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft daher die Verwendung von Mischungen, enthaltend Tocopherole und ß-Carotin und mindestens ein weiteres Carotinoid, ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von α-Carotin, Lutein, Cryptoxanthin, Zeaxanthin und Lycopin zur Herstellung von Sonnenschutzmitteln zur topischen Applikation. Dabei können die Komponenten Carotinoidgemisch (ß-Carotin sowie weiteres Carotin) und Tocopherole im Gewichtsverhältnis 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise 75 : 25 bis 25 : 75 und insbesondere 60 : 40 bis 40 : 60 in Mengen von 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,5 bis 3 und insbesondere 1 bis 2 Gew.-% - bezogen auf die Zubereitungen - enthalten sein.
UV-Lichtschutzfilter
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden die Mischungen aus Carotinoidgemischen
und Tocopherolen zur Herstellung von Sonnenschutzmitteln zusammen mit weiteren UV- Lichtschutzfiltern eingesetzt. Unter UV-Lichtschutzfiltern sind organische Substanzen zu verstehen, die in der Lage sind, ultra-violette Strahlen zu absorbieren und die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z.B. Wärme wieder abzugeben. Die Filter können bei Raumtemperatur sowohl kristallin als auch flüssig vorliegen; UVB-Filter sind dabei öl- oder wasserlöslich. Als öllösliche Substanzen sind z.B. zu nennen:
• 3-Benzylidencampher und dessen Derivate, z.B. 3-(4-Methylbenzyliden)campher;
• 4-Aminobenzoesäurederivate, vorzugsweise 4-(Dimethylamino)benzoesäure-2-ethylhexylester, 4- (Dimethylamino)benzoesäure-2-octylester und 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
• Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester, 4-Methoxyzimtsäure- propylester, 4-Methoxyzimtsäureisoamylester, 2-Cyano-3-phenyl-zimtsäure-2-ethylhexylester (Oc- tocrylene);
• Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure-2-ethylhexylester, Salicylsäure-4-isopropylben- zylester, Salicylsäurehomomenthylester;
• Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-meth- oxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon;
• Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzmalonsäuredi-2-ethylhexylester;
• Triazinderivate, wie z.B. 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2'-ethyl-1 '-hexyloxy)-1 ,3,5-triazin und Octyltriazon.
• Propan-1 ,3-dione, wie z.B. 1-(4-tert.Butylphenyl)-3-(4'methoxyphenyl)propan-1 ,3-dion.
Als wasserlösliche Substanzen kommen in Frage:
• 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanolammonium- und Glucammoniumsalze;
• Sulfonsäurederivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sul- fonsäure und ihre Salze;
• Sulfonsäurederivate des 3-Benzylidencamphers, wie z.B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsul- fonsäure und 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bomyliden)sulfonsäure und deren Salze.
Als typische UV-A-Filter kommen insbesondere Derivate des Benzoylmethans in Frage, wie beispielsweise 1-(4'-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)propan-1 ,3-dion oder 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)- propan-1 ,3-dion. Die UV-A und UV-B-Filter können selbstverständlich auch in Mischungen eingesetzt werden. Neben den genannten löslichen Stoffen kommen für diesen Zweck auch unlösliche Pigmente, nämlich feindisperse Metalloxide bzw. Salze in Frage, wie beispielsweise Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxid, Aluminiumoxid, Ceroxid, Zirkoniumoxid, Silicate (Talk), Bariumsulfat und Zinkstearat. Die Partikel sollten dabei einen mittleren Durchmesser von weniger als 100 nm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 nm und insbesondere zwischen 15 und 30 nm aufweisen. Sie können eine sphärische Form
aufweisen, es können jedoch auch solche Partikel zum Einsatz kommen, die eine ellipsoide oder in sonstiger Weise von der sphärischen Gestalt abweichende Form besitzen. Neben den beiden vorgenannten Gruppen primärer Lichtschutzstoffe können auch sekundäre Lichtschutzmittel vom Typ der Antioxidantien bzw. Radikalfänger eingesetzt werden, die die photochemische Reaktionskette unterbrechen, welche ausgelöst wird, wenn UV-Strahlung in die Haut eindringt. Typische Beispiele hierfür sind Superoxid-Dismutase und Ascorbinsäure (Vitamin C).
Sonnenschutzmittel
Die erfindungsgemäßen Sonnenschutzmittel, die als wasserfeste O/W- oder wasserlöslich W/O- Emulsionen, Lotionen oder Cremes vorliegen, können als weitere Hilfs- und Zusatzstoffe milde Ten- side, Ölkörper, Emulgatoren, Überfettungsmittel, Perlglanzwachse, Stabilisatoren, Konsistenzgeber, Verdickungsmittel, Polymere, Siliconverbindungen, biogene Wirkstoffe, Antischuppenmittel, Filmbildner, Konservierungsmittel, Hydrotrope, Solubilisatoren, Insektenrepellentien, Selbstbräuner, Parfümöle, Farbstoffe und dergleichen enthalten.
Typische Beispiele für geeignete milde, d.h. besonders hautverträgliche Tenside sind Fettalkoholpoly- glycolethersulfate, Monoglyceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Fettsäureglutamate, Ethercarbonsäuren, Alkyloligoglucoside, Fettsäureglucamide, Alkylamidobetaine und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise auf Basis von Weizenproteinen.
Als Ölkörper kommen beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit linearen C6-C22- Fettalkoholen, Ester von verzweigten C6-Cι3-Carbonsäuren mit linearen C6-C22-Fettalkoholen, Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z.B. Propylenglycol, Dimer- diol oder Trimertriol) und/oder Guerbetalkoholen, Triglyceride auf Basis Cε-Cio-Fettsäuren, flüssige Mono-/Di-/Triglyceridmischungen auf Basis von C6-Ci8-Fettsäuren, Ester von C6-C22-Fettalkoholen und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere Benzoesäure, Ester von C2- Ci2-Dicarbonsäuren mit linearen oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 22 Kohlenstoffatomen oder Poly- olen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen, pflanzliche Öle, verzweigte primäre Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare und verzweigte C6-C22-Fettalkoholcarbonate, Guerbet- carbonate, Ester der Benzoesäure mit linearen und/oder verzweigten C6-C22-Alkoholen (z.B. Finsolv®
TN), lineare oder verzweigte, symmetrische oder unsymmetrische Dialkylether mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe, Ringöffnungsprodukte von epoxidierten Fettsäureestern mit Polyolen, Siliconöle und/oder aliphatische bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe in Betracht.
Als Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens einer der folgenden Gruppen in Frage:
(1) Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/ oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe;
(2) Ci2/i8-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin;
(3) Glycerinmono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Ethylenoxidanlagerungsprodukte;
(4) Alkylmono- und -oligoglycoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und deren ethoxy- lierte Analoga;
(5) Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
(6) Polyol- und insbesondere Polyglycerinester, wie z.B. Polyglycerinpolyricinoleat, Polyglycerinpoly- 12-hydroxystearat oder Polyglycerindimerat. Ebenfalls geeignet sind Gemische von Verbindungen aus mehreren dieser Substanzklassen;
(7) Anlagerungsprodukte von 2 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
(8) Partialester auf Basis linearer, verzweigter, ungesättigter bzw. gesättigter C6/22-Fettsäuren, Ricinolsäure sowie 12-Hydroxystearinsäure und Glycerin, Polyglycerin, Pentaerythrit, Dipenta- erythrit, Zuckeralkohole (z.B. Sorbit), Alkylglucoside (z.B. Methylglucosid, Butylglucosid, Lauryl- glucosid) sowie Polyglucoside (z.B. Cellulose);
(9) Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate und deren Salze;
(10) Wollwachsalkohole;
(11 ) Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
(12) Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol gemäß DE-PS 1165574 und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin oder Polyglycerin sowie
(13) Polyalkylenglycoie.
Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Alkylphenole, Glycerinmono- und -diester sowie Sorbitanmono- und -diester von Fettsäuren oder an Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht. Ci2/i8-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin sind aus DE-PS 20 24 051 als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
Cβ/is-Alkylmono- und -oligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung von Glucose oder Oligosac- chariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 C-Atomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt, daß sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als auch oligomere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte übliche Homologenverteilung zugrunde liegt.
Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N- dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acylamino- propyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethylammonium- glycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid- Derivat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer Cβ -Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H- Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodi- propionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkyl- aminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- gruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das Ci2/ιβ-Acylsarcosin. Neben den ampholytischen kommen auch quartäre Emulgatoren in Betracht, wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methyl- quatemierte Difettsäuretriethanolaminester-Salze, besonders bevorzugt sind.
Als Überfettungsmittel können Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie poly- ethoxylierte oder acylierte Lanolin- und Lecithinderivate, Polyolfettsäureester, Monoglyceride und Fett- säurealkanolamide verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren dienen.
Als Perlglanzwachse kommen beispielsweise in Frage : Alkylenglycolester, speziell Ethylenglycol- distearat; Fettsäurealkanolamide, speziell Kokosfettsäurediethanolamid; Partialglyceride, speziell Stea- rinsäuremonoglycerid; Ester von mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxysubstituierte Carbonsäuren mit
Fettalkoholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell langkettige Ester der Weinsäure; Fettstoffe, wie beispielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde, Fettether und Fettcarbonate, die in Summe mindestens 24 Kohlenstoffatome aufweisen, speziell Lauron und Distearylether; Fettsäuren wie Stearinsäure, Hydroxystearinsäure oder Behensäure, Ringöffnungsprodukte von Olefinepoxiden mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
Als Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole oder Hydroxyfettalkohole mit 12 bis 22 und vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben Partialglyceride, Fettsäuren oder Hydroxy- fettsäuren in Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination dieser Stoffe mit Alkyloiigoglucosiden und/oder Fettsäure-N-methylglucamiden gleicher Kettenlänge und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten . Geeignete Verdickungsmittel sind beispielsweise Polysaccharide, insbesondere Xanthan-Gum, Guar- Guar, Agar-Agar, Alginate und Tyiosen, Carboxymethyl-cellulose und Hydroxyethylcellulose, ferner höhermolekulare Polyethylenglycolmono- und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, (z.B. Carbopole® von Goodrich oder Synthalene® von Sigma), Polyacrylamide, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon, Tenside wie beispielsweise ethoxylierte Fettsäureglyceride, Ester von Fettsäuren mit Polyolen wie beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan, Fettalkoholethoxylate mit eingeengter Homologenverteilung oder Alkyloligoglucoside sowie Elektrolyte wie Kochsalz und Ammoniumchlorid.
Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise kationische Cellulosederivate, wie z.B. eine quaternierte Hydroxyethylcellulose, die unter der Bezeichnung Polymer JR 400® von Amerchol erhältlich ist, kationische Stärke, Copolymere von Diallylammoniumsalzen und Acrylamiden, quaternierte Vinylpyrrolidon/Vinyl-imidazol-Polymere, wie z.B. Luviquat® (BASF), Kondensationsprodukte von Poly- glycolen und Aminen, quaternierte Kollagenpolypeptide, wie beispielsweise Lauryldimonium hydroxy- propyl hydrolyzed collagen (Lamequat®L/Grünau), quaternierte Weizenpolypeptide, Polyethylenimin, kationische Siliconpolymere, wie z.B. Amidomethicone, Copolymere der Adipinsäure und Dimethyl- aminohydroxypropyldiethylentriamin (Cartaretine®/Sandoz), Copolymere der Acrylsäure mit Dime- thyldiallylammoniumchlorid (Merquat® 550/Chemviron), Polyaminopolyamide, wie z.B. beschrieben in der FR-A 2252840 sowie deren vernetzte wasserlöslichen Polymere, kationische Chitinderivate wie beispielsweise quaterniertes Chitosan, gegebenenfalls mikrokristallin verteilt, Kondensationsprodukte aus Dihalogenalkylen, wie z.B. Dibrombutan mit Bisdialkylaminen, wie z.B. Bis-Dimethylamino-1 ,3- propan, kationischer Guar-Gum, wie z.B. Jaguar® CBS, Jaguar® C-17, Jaguar® C-16 der Firma Celanese, quaternierte Ammoniumsalz-Polymere, wie z.B. Mirapol® A-15, Mirapol® AD-1 , Mirapol® AZ-1 der Firma Miranol.
Als anionische, zwitterionische, amphotere und nichtionische Polymere kommen beispielsweise Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/ Isobomylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere und deren Ester, un-
vernetzte und mit Polyolen vernetzte Polyacrylsäuren, Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/ Acrylat-Copolymere, Octylacrylamid/Methylmethacrylat/tert.Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypro- pylmethacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere, Vinylpyrroli- don/Dimethylaminoethylmethacrylat/Vinylcaprolactam-Terpolymere sowie gegebenenfalls derivatisierte Celluloseether und Silicone in Frage.
Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpolysiloxane, cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-, glykosid- und/oder alkylmodifizierte Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig vorliegen können. Typische Beispiele für Fette sind Glyceride, als Wachse kommen u.a. Bienenwachs, Carnaubawachs, Candelillawachs, Montanwachs, Paraffinwachs oder Mikrowachse gegebenenfalls in Kombination mit hydrophilen Wachsen, z.B. Cetylstearylalkohol oder Partialglyceriden in Frage. Als Stabilisatoren können Metallsalze von Fettsäuren, wie z.B. Magnesium-, Aluminium- und/oder Zink- stearat bzw. -ricinoleat eingesetzt werden. Unter biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Desoxy- ribonucleinsäure, Retinol, Bisabolol, Allantoin, Phytantriol, Panthenol, AHA-Säuren, Aminosäuren, Ceramide, Pseudoceramide, essentielle Öle, Pflanzenextrakte und Vitaminkomplexe zu verstehen. Als Antischuppenmittel können Climbazol, Octopirox und Zinkpyrethion eingesetzt werden. Gebräuchliche Filmbildner sind beis-pielsweise Chitosan, mikrokristallines Chitosan, quaterniert.es Chitosan, Polyvinylpyrrolidon, Vinyl-pyrrolidon-Vinylacetat-Copoly-merisate, Polymere der Acrylsäurereihe, qua- ternäre Cellulose-Derivate, Kollagen, Hyaluronsäure bzw. deren Salze und ähnliche Verbindungen. Als Quellmittel für wäßrige Phasen können Montmorillonite, Clay Mineralstoffe, Pemulen sowie alkylmodifizierte Carbopoltypen (Goodrich) dienen.
Zur Verbesserung des Fließverhaltens können ferner Hydrotrope, wie beispielsweise Ethanol, Iso- propylalkohol, oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen, besitzen vorzugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei Hydroxylgruppen. Typische Beispiele sind
• Glycerin;
• Alkylenglycole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butyienglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton;
• technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1 ,5 bis 10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
• Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
• Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest, wie beispielsweise Methyl- und Butylglucosid;
• Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Mannit,
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• Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
• Aminozucker, wie beispielsweise Glucamin.
Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung, Para- bene, Pentandiol oder Sorbinsäure sowie die in Anlage 6, Teil A und B der Kosmetikverordnung aufgeführten weiteren Stoffklassen. Als Insekten-Repellentien kommen N,N-Diethyl-m-touiuamid, 1 ,2-Pen- tandiol oder Insect repellent 3535 in Frage, als Selbstbräuner eignet sich Dihydroxyaceton.
Als Parfümöle seien genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen. Natürliche Riechstoffe sind Extrakte von Blüten (Lilie, Lavendel, Rosen, Jasmin, Neroli, Ylang-Ylang), Stengeln und Blättern (Geranium, Patchouli, Petitgrain), Früchten (Anis, Koriander, Kümmel, Wacholder), Fruchtschalen (Bergamotte, Zitrone, Orangen), Wurzeln (Macis, Angelica, Sellerie, Kardamon, Costus, Iris, Calmus), Hölzern (Pinien-, Sandel-, Guajak-, Zedern-, Rosenholz), Kräutern und Gräsern (Estragon, Lemongras, Salbei, Thymian), Nadeln und Zweigen (Fichte, Tanne, Kiefer, Latschen), Harzen und Balsamen (Galbanum, Elemi, Benzoe, Myrrhe, Olibanum, Opoponax). Weiterhin kommen tierische Rohstoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische Riechstoffverbindungen sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxy- ethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalyiacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethyl- acetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethyl-phenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpro- pionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, oc-lso- methylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Isoeugenol, Gera- niol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene und Balsame. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als Aromakomponenten verwendet werden, eignen sich als Parfümöle, z.B. Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzenöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiver- öl, Olibanöl, Galbanumöl, Labolanumöl und Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl, Dihydro- myrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol, Phenylethylalkohol, oc-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzyiaceton, Cyclamenaldehyd, Linalool, Boisambrene Forte, Ambroxan, Indol, Hedione, Sandelice, Citronenöl, Mandarinenöl, Orangenöl, Allylamylg lycolat, Cyclovertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, ß-Damas- cone, Geraniumöl Bourbon, Cyclohexylsalicylat, Vertofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evernyl, Iraldein gamma, Phenylessigsäure, Geranylacetat, Benzylacetat, Rosenoxid, Romilllat, Irotyl und Floramat allein oder in Mischungen, eingesetzt.
Als Farbstoffe können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen ver-
n
wendet werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoffkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S.81-106 zusammengestellt sind. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Mischung, eingesetzt.
Der Gesamtanteil der Hilfs- und Zusatzstoffe kann 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - betragen. Die Herstellung der Mittel kann durch übliche Kalt- oder Heißprozesse erfolgen; vorzugsweise arbeitet man nach der Phaseninversionstemperatur-Methode.
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Beispiele
Die Untersuchungen zur Aufnahme von Carotinoidgemischen und zur Photoprotektion wurden mit einem Panel bestehend aus 20 hautgesunden Probanden mit Haut des Lichttyps II nach Fitzpatrick und Pathak durchgeführt. Zu Beginn der 14-wöchigen Untersuchung wurden die Ausgangswerte für jeden Probanden ermittelt. Zwischenuntersuchungen fanden nach 4, 8 und 12 Wochen statt. 2 Wochen nach Beendigung der Zugabe an Carotinoidgemischen wurde die wash-out-Phase bestimmt. Die Konzentration an ß-Carotin und Vitamin E sowie Melanin, Hämoglobin und der Oxygenierungsgrad des Hämoglobins wurden mit Hilfe der Reflektionsspektroskopie bestimmt. Die Farbveränderungen während der Carotinoid-Supplementierung wurden mit Hilfe eines Minolta-Chromameters (L-, a-, b- System) in Hautrötung, Gelbanteil und Hauthelligkeit differenziert. Die Tagesdosierung betrug 25 mg einer Betaten-Mischung aus der Alge Dunaliella mit hohem Provitamin A-Anteil alleine und/oder 500 I.E./Tag Vitamin E Fortissimum, Fa.Hermes. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt und stellen die Mittelwerte für das Probandenpanel nach Abschluß der Untersuchung dar; die photoprotektive Wirkung wird gegenüber dem Blindwert (d.h. keine Zugabe von Carotinoid) angegeben.
Tabelle 1 Photoprotektive Wirkung
Bsp. Zugabe Photoprotektion [%-rel.l
V1 Ohne 100
V2 Betatenmischung alleine 200
V3 Tocopherol alleine 110
1 Betatenmischung + Tocopherol 300
Man erkennt, daß gegenüber dem Blindwert (V1) bei Dosierung der Betatenmischung die Photoprotektion der Haut verdoppelt wird (V2). Setzt man Mischungen von Betatenen und Tocopherol ein, verdreifacht sich der Schutz (1). Beispiel V3 macht dabei deutlich, daß es sich hierbei nicht um eine additive Wirkung handelt, da die gleiche Menge Tocopherol alleine eingesetzt praktisch keinen photoprotektiven Einfluß besitzt.
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Rezepturbeispiele (Mengenangaben als Gew.-%, Wasser ad 100)
Sonnenschutzcreme
Cetearylglucoside (and) Cetearyl Alkohol 4,0
Hydrogenated Palm Glycerides 2,0
Dicaprylyl Ether 8,0
Coco Glycerides 6,0
Octyl Methoxycinnamate 5,0
4-Methylbenzyliden Camphor 3,0
Benzophenon-3 4,0
Titandioxid 1,0
Zinkoxid 1,0 α-Tocopherol (Vitamin E) 0,5 ß-Carotin (Provitamin A) 0,5
Lutein 0,5
Octyl Triazone 1,0
Glycerin (86 Gew.-%ig) 5,0
O/W-Sonnenschutzlötion
Coco Glycerides 20,0
Cetearyl Alcohol 5,0
Sodium Laureth Sulfate 4,0
Coco Caprylate/Caprate 3,0
Cetearyl Isononanoate 3,0 α-Tocopherol (Vitamin E) 1,0 ß-Carotin (Provitamin A) 0,5
Lutein 0,5
Octyl Methoxycinnamate 7,5
Butyl Methoxybenzoylmethane 2,5
Benzophenone-11 1,0
Glycerine 3,0
Soluble Collagen 2,0
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