Absorbierender Hygieneartikel zum einmaligen Gebrauch
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen absorbierenden Hygieneartikel zum einmaligen Gebrauch mit einem Rückenbereich und einem Bauchbereich, umfassend ein zumindest abschnittsweise flüssigkeitsdurchlässiges Deckblatt, ein zumindest abschnittsweise flüssigkeitsdichtes Rückenblatt und einen dazwischen angeordneten Saugkörper sowie mechanisch wirkende Verschlußelemente zum Verbinden von Rückenbereich und Bauchbereich im an den Körper eines Benutzers angelegten Zustand des Hygieneartikels .
Im Zuge der fortschreitenden Weiterentwicklung von Hygieneartikeln, wie Windeln, Inkontinenzvorlagen oder - slips, werden die sog. Chassismaterialien, also die zur Bildung des Rückenblatts und den Deckblatts verwendeten Flachbahnmaterialien immer dünner, leichtgewichtiger und damit instabiler. Es werden zunehmend atmungsaktive Folien mit auf das Flächengewicht bezogen geringerer Stabilität bzw. Festigkeit als bei wasserdampfundurchlässigen Folien eingesetzt. Die Projektionsflache des Saugkörpers senkrecht zur Ebene des Hygieneartikels im flach ausgelegten Zustand wird aufgrund zunehmender Absorptionsfähigkeit des Saugkörpers bzw. der darin enthaltenen, insbesondere superabsorbierende Polymere aufweisenden Materialien immer kleiner. Der Saugkörper mit seinen zumeist bauschelastischen Fasern verleiht dem Hygieneartikel aber eine gewisse Steifigkeit oder Formstabilität. Mit verringerter Größe des Saugkörpers nimmt die Stabilität des Hygieneartikels im Bereich außerhalb des Saugkörpers ab. Daraus ergeben sich Schwierigkeiten bei der Herstellung der Hygienartikel in schnelllaufenden Maschinen; es kommt zu Flattern der
Flachbahnmaterialien auf dem Förderband. Darüber hinaus wird die Handhabbarkeit des fertigen Hygieneartikels vom Endverbraucher als unkomfortabel empfunden. Der Hygieneartikel wirkt lapprig. Es besteht Bruch- bzw. Reißgefahr der Chassismaterialien, insbesondere beim Anlegen des Hygieneartikels, da durch die mechanisch wirkenden Verschlusselemente, die üblicherweise auf seitlich abstehenden Verschlusslaschen vorgesehen sind, nachweislich sehr hohe Zugkräfte in die Chassismaterialien eingelaitet werden .
Im Bauchbereich des Hygieneartikels treten diese nachteiligen Wirkungen in geringerem Maße auf, da dort zumeist flächenhaft erstreckte Auftreffelemente für die mechanisch wirkenden Verschlusselemente vorgesehen sind, und zwar in Form von stabilisierenden Frontaltapes mit insbesondere flauschförmiger Oberflächenstruktur, mit der die mechanisch wirkenden Verschlusselemente eine Halteverbindung ausbilden können .
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hygieneartikel der eingangs beschriebenen Art im Rückenbereich zu stabilisieren.
Diese Aufgabe wird bei einem Hygieneartikel der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im Rückenbereich und in einer Querrichtung des Hygieneartikels verlaufend eine einstückige, sich über die gesamte Breite des Rückenbereichs erstreckende, den Rückenbereich stabilisierende Bandlasche angeordnet ist, die zumindest bereichsweise mit dem Rückenblatt, gegebenenfalls zusätzlich mit dem Deckblatt oder einer weiteren Schicht verbunden ist, und dass die Bandlasche mit Endabschnitten beidseits über einen seitlichen Längsrand des Artikels übersteht und diese Endabschnitte die mechanisch wirkenden Verschlußelemente aufweisen und dass die Bandlasche im wesentlichen unelastisch
ist oder zumindest eine geringere Elastizität aufweist als die des Rückenblatts .
Mit der Erfindung wurde also erkannt, dass durch Vorsehen der im wesentlichen unelastischen oder zumindest mit einer geringeren Elastizität als die des Rückenblatts versehene Bandlasche, welche sich im angelegten Zustand des Hygieneartikels gürtelartig vom Rückenbereich in Richtung auf den Bauchbereich erstreckt und zugleich die mechanisch wirkenden Befestigungsmittel bildet, eine Stabilisierung des Rückenbereichs des Hygieneartikels erreicht wird. Die besonders bei mechanisch wirkenden Verschlusselementen auftretenden Kräfte werden nicht mehr lokal in die Chassismaterialien, also Rückenblatt und/oder Deckblatt, eingeleitet, sondern sie werden von der in Umfangsrichtung oder Querrichtung über die gesamte Breite des Rückenbereichs durchgehende Bandlasche aufgenommen und über deren Anbindung an die Chassismaterialien teilweise und gleichmäßig auf diese abgeleitet .
Wenn die Bandlasche in vorteilhaf er Weise zwischen dem Rückenblatt und dem Deckblatt angeordnet ist, so vermittelt dies einen optisch gefälligen Eindruck und die Zugkräfte werden, wenn überhaupt, auf beide Chassismaterialien übertragen.
Die mechanisch wirkenden Verschlusselemente können in vorteilhafter Weise Teil eines Klettverschluss-Systems sein. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um die hakenbildende Komponente des Klettverschluss-Systems.
In ganz besonders vorteilhafter Weiterentwicklung der Erfindung ist die Bandlasche einschließlich der Verschlusselemente einstückig extrudiert . Die Anwendung des Extrusionsverfahrens ist nicht nur kostengünstig, da keine weiteren Verfahrensschritte zum Verbinden einer Bandlasche
und zusätzlicher Verschlusselemente erforderlich sind, sondern sie schließt auch die Gefahr des Auftretens schwacher Verbindungsstellen, die dann bevorzugt Bruchstellen bilden, aus .
Bevorzugtermaßen weisen die beiderseitigen Endabschnitte der Bandlasche den jeweiligen Kantenabschluss der Bandlasche bildende Kantenendbereiche auf, die keine mechanischen Verschlusselemente tragen und somit als Greifbereich für die Finger eines Benutzers (Fingerlift) fungieren können.
Nach einem weiteren bevorzugten Erfindungsgedanken weist die Bandlasche einen mittleren Abschnitt mit einer ersten Materialstärke und sich beidseits an den mittleren Abschnitt anschließende Außenabschnitte mit einer zweiten Materialstärke auf, die größer ist als die erste Materialstärke, wobei die Endabschnitte der Bandlasche, welche die mechanischen Verschlusselemente aufweisen, Teil dieser Außenabschnitte der Bandlasche sind. Auf diese Weise kann dort, wo die größten Kräfte auftreten, die Materialstärke entsprechend angepasst werden und in Bereichen geringerer Beanspruchung reduziert werden.
Als noch vorteilhafter wird es angesehen, wenn ein die mechanischen Verschlusselemente tragender Teilbereich der Außenabschnitte eine dritte Materialstärke aufweist, die größer ist als die zweite Materialstärke. Hierdurch sind die mechanisch wirkenden Verschlusselemente, die vorzugsweise die hakenbildende Komponente eines Klettverschluss-Systems bilden, auf einer Art "Podest" angeordnet und können somit effektiver in einen in entsprechender Weise ausgebildeten Auftreffbereich im Bauchbereich des Hygieneartikels eingreifen und damit die Haltefunktion effektiver erfüllen.
Das zumindest abschnittsweise flüssigkeitsdichte Rückenblatt ist vorzugsweise atmungsaktiv; hierunter soll eine
Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens 500 g/m2 in 24 Stunden nach DIN 35122, Blatt 1 verstanden werden.
Bei einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hygieneartikels weist die Bandlasche in dem Bereich, in dem sie mit dem Rückenbereich überlappt, eine Vielzahl von durchgehenden Einschnitten auf, die vorzugsweise im wesentlichen linear erstreckt sind. Wenn die Bandlasche an ein Chassismaterial angefügt ist und die Chassismaterialien querelastisch ausgebildet sind, so kann die Bandlasche der elastischen Dehnung der Chassismaterialien folgen, indem sich die Einschnitte beispielsweise rautenförmig öffnen. Die Bandlasche behindert daher die gewolltermaßen elastische Dehnung der Chassismaterialien nicht. In weiterer Ausbildung dieses Erfindungsgedankens erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Einschnitte in Längsrichtung des Hygieneartikels erstreckt sind und mehrere Einschnitte in Querrichtung nebeneinander und zur Längsrichtung versetzt zueinander angeordnet sind. Hierdurch wird eine über die Erstreckung der Bandlasche gleichmäßige Wirkung der Einschnitte erreicht.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In der Zeichnung zeigt :
Figur 1 eine Draufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hygieneartikels in Form einer Windel,
Figur 2 eine Schnittansicht gesehen in Richtung der Pfeile II-II;
Figur 3 eine der Figur 2 entsprechende Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Windel ; und
Figur 4 eine Draufsicht auf die Bandlasche nach Figur 3.
Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Hygienartikel in Form einer Windel mit einem Rückenbereich 2 und einem Bauchbereich 4. Die Windel umfasst ein zumindest abschnittsweise flüssigkeitsdurchlässiges Deckblatt 6, ein zumindest abschnittsweise flüssigkeitsdichtes Rückenblatt 8 und einen dazwischen angeordneten Saugkörper 10.
In Querrichtung 12 bzw. parallel zur Querrichtung 12 der Windel erstreckt sich eine über die gesamte Breite 13 des Rückenbereichs 2 durchgehende Bandlasche 14, die wie aus Figur 2 ersichtlich zwischen Deckblatt 6 und Rückenblatt 8 hindurchgehend angeordnet ist . Die Bandlasche 14 steht mit jeweiligen Endabschnitten 16 beidseits über in Längsrichtung 18 verlaufende seitliche Längsränder 20 des chassisbildenden Deckblatts 6 bzw. Rückenblatts 8 vor. Diese Endabschnitte 16 umfassen auch mechanisch wirkende Verschlusselemente 22, bei denen es sich um die hakenbildende Komponente eines Klettverschluss-Systems handelt. Im Bauchbereich 4 der Windel ist auf der Außenseite des Rückenblatts 8 ein die schlaufenbildende Komponente des Klettverschluss-Systems darstellendes flauschförmiges Frontaltape 23 vorgesehen. Die Verschlusselemente 22 und die Bandlasche 14 sind einstückig extrudiert . Verbindungsprobleme beim Zusammenfügen von Verschlusselementen an Haltelaschen treten daher nicht auf.
Wie aus Figur 2 zu ersehen ist, weist die Bandlasche 14 einen mittleren Abschnitt 24 und zwei sich daran anschließende Außenabschnitte 26 auf, wobei die Außenabschnitte 26 eine größere Materialdicke aufweisen, als der mittlere Abschnitt 24.
Die in Querrichtung 12 äußeren Kantenendbereiche 28 der