Chargiergutvorwärmer
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Chargiergutvorwärmer zum Vorwärmen von Chargiergut für ein metallurgisches Schmelzaggregat, wie zum Beispiel einen Lichtbogenofen.
Ein solcher Chargiergutvorwärmer ist zum Beispiel in der US-A-5, 153,894 (EP-A-0 385 434) beschrieben. Er umfaßt einen Beschickungsschacht der über dem Schmelztiegel eines Lichtbogenofens installiert ist und dessen Innenraum durch eine Verbindungsöffnung mit dem Innenraum des Lichtbogenofens verbunden ist. Dieser Beschickungsschacht weist eine vom Schmelztiegel unabhängige Tragkonstruktion auf, an der neben dem Beschickungsschacht ein Gefäßdeckel für den Schmelztiegel befestigt ist, so daß der Schmelztiegel einerseits, und der Gefäßdeckel mit Beschickungsschacht anderseits, relativ zueinander bewegbar sind. Im unteren Bereich des Beschickungsschachts sind einander gegenüberliegende, schwenkbar gelagerte Rückhaltefinger angeordnet, die durch Stellglieder aus einer Schließstellung, in der sie die Verbin- dungsöffnung mit dem Innenraum des Lichtbogenofens verschließen und das Chargiergut im Beschickungsschacht zurückhalten, nach unten in eine Freigabestellung schwenkbar sind. In dieser Freigabestellung geben sie die Verbindungsöffnung zum Innenraum des Lichtbogenofens frei, so daß das im Beschickungsschacht durch Abgase des Schmelzvorgangs vorgewärmte Char- giergut sich in den darunter liegenden Schmelztiegel entleeren kann. Die Rückhaltefinger sind an zwei sich gegenüberliegenden horizontalen Lagerwalzen angeordnet, die drehbar im Beschickungsschacht gelagert sind. Kräfte die auf die Rückhaltefinger wirken, werden über die horizontalen Lagerwalzen in den Beschickungsschacht eingeleitet und über dessen Tragkonstruktion abgeleitet. Stoßbeanspruchungen, die beim Einbringen des Chargiergutes in den Beschickungsschacht auf die Rückhaltefinger einwirken, werden hierbei durch Stoßdämpfer abgedämpft, die zwischen Lagerwalzen und Beschickungsschacht eingebaut sind.
In der US-A-4,852,858 (EP-A-0 291 701 ) wird vorgeschlagen die Rückhaltefinger individuell in der Tragkonstruktion des Beschickungsschachts zu lagern und ihnen an den Eintrittsstellen in den Beschickungsschacht elastische Auflager an dem Beschickungsschacht zuzuordnen. Diese elastischen Auflager sollen Stoßbeanspruchungen abfedern, die beim Einbringen des Chargiergutes in den Beschickungsschacht auf die Rückhaltefinger einwirken.
In der WO 95/04910 wird ein Kniehebelmechanismus vorgeschlagen, der es erlauben soll, Stoßkräfte unter Verwendung großer Stoßdämpfer unmittelbar in die Tragkonstruktion des Beschickungsschachts einzuleiten. Bei den vorerwähnten Chargiergutvorwärmern werden somit die Stoßbeanspruchungen und Kräfte, die beim Einbringen des Chargiergutes in den Beschickungsschacht auf die Rückhaltefinger einwirken, ausschließlich von der Tragkonstruktion des Beschickungsschachts aufgenommen. Dies bedingt, daß diese Tragkonstruktion entsprechend ausgelegt werden muß, was die Schacht- konstruktion stark verteuert. Weiterhin bleibt festzustellen, daß selbst die abgedämpften Stoßbeanspruchungen, die Tragkonstruktion mit Beschickungsschacht und Gefäßdeckel noch relativ stark belasten, was sich natürlich negativ auf die Lebensdauer der Anlage auswirkt.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Tragkon- struktion des Beschickungsschachts von der Belastung durch Stoßbeanspruchungen weitgehend zu entlasten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Chargiergutvorwärmer zum Vorwärmen von Chargiergut für ein metallurgisches Schmelzaggregat nach Anspruch 1. Der erfindungsgemäße Chargiergutvorwärmer umfaßt demnach einen Beschik- kungsschacht zur Aufnahme des Chargiergutes, der in seinem oberen Bereich eine Beschickungsöffnung aufweist und an seinem unteren Ende eine Einmündung in das Schmelzaggregat ausbildet, eine erste Tragkonstruktion zum Tragen des Beschickungsschachtes oberhalb des Schmelzaggregates, Rück- haltefingern im unteren Bereich des Beschickungsschachtes, die aus einer Schließstellung, in der sie die Einmündung in das Schmelzaggregat für Char-
giergut zumindest teilweise verschließen und Chargiergut im Beschickungsschacht zurückhalten, in eine Freigabesteilung bewegbar sind, in der sich Chargiergut aus dem Beschickungsschacht in das Schmelzaggregat entleeren kann, und eine zweite Tragkonstruktion, in der die Rückhaltefinger unabhängig von der ersten Tragkonstruktion angeordnet sind.
Die gesonderte Tragkonstruktion für die Rückhaltefinger bewirkt, daß Chargierstöße, die beim Chargieren auf die Rückhaltefinger auftreffen, nicht in die Tragkonstruktion des Chargiergutvorwärmers eingeleitet werden. Die erste Tragkonstruktion muß folglich allein die weitgehend statische Belastung des Beschickungsschachtes aufnehmen, während alle kurzzeitig auftretenden Spitzenbelastungen durch das Chargieren von der zweiten Tragkonstruktion aufgenommen werden. Diese Aufgabenteilung zwischen den beiden Tragkonstruktionen ermöglicht es, jede Tragkonstruktioπ auf ihre besondere Aufgabe hin zu optimieren, so daß eine optimale Funktionsfähigkeit bei größtmöglicher Wirtschaftlichkeit erreicht werden kann. Weiterhin ist anzumerken, daß in dem erfindungsgemäßen Chargiergutvorwärmer die Rückhaltefinger relativ einfach und schnell austauschbar sind.
Die erste Tragkonstruktion und die zweite Tragkonstruktion können sich alternativ an unterschiedlichen Traggestellen oder an einem gemeinsamen Traggestell abstützen, wobei das oder die Traggestelle bevorzugt bezüglich des Schmelzaggregates beweglich sind, so daß der Chargiergutvorwärmer und die Rückhaltefinger von dem Schmelzaggregat entfernt werden können. Die Traggestelle können hierzu beispielsweise jeweils einen schienengeführten Wagen umfassen, wobei sich die Schienen in der üblichen Art und Weise an einer das Schmelzaggregat umgebenden Hallenkonstruktion abstützen. In dem Fall, in dem sich beide Tragkonstruktionen an einem gemeinsamen Traggestell abstützen, geschieht dies vorzugsweise an einem gemeinsamen Wagen, der gegenüber dem Schmelzaggregat verfahrbar ist.
Die zweite Tragkonstruktion ist bevorzugt schwenkbar in dem entsprechenden Traggestell gelagert, so daß die Rückhaltefinger bezüglich des Chargiergutvor-
wärmers zwischen der Schließstellung und der Freigabestellung verschwenkbar sind.
In einer bevorzugten Ausgestaltung umfaßt die zweite Tragkonstruktion eine Kassette, in der mehrere Rückhaltefinger beabstandet nebeneinander ange- ordnet sind, und Schwenkarme, die seitlich an der Kassette angeordnet sind, wobei die Schwenkarme in dem entsprechenden Traggestell schwenkbar gelagert sind. Durch Verschwenken der Schwenkarme, z.B. mittels eines Betätigungselementes, werden die Rückhaltefinger folglich gemeinsam mit der Kassette verschwenkt, so daß ein synchrones Betätigen der Rückhaltefinger durch einen gemeinsamen Antrieb ermöglicht wird.
Die Anlenkpunkte der Schwenkarme sind dabei vorzugsweise seitlich neben dem Beschickungsschacht angeordnet. Hierdurch ergibt sich ein geringer Platzbedarf der ausgeschwenkten Rückhaltefinger in Freigabesteilung hinter dem Beschickungsschacht sowie ein optimales Schwenkverhalten beim Einschwenken.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Kassette lösbar an den Schwenkarmen angeflanscht, so daß die Kassette als Ganzes austauschbar ist. Diese Ausführung erleichtert ein schnelles Austauschen der Kassette mitsamt der Rückhaltefinger, wenn diese aufgrund von Abnutzungserscheinungen ihr Lebensende erreicht haben. Überdies sind die einzelnen Rückhaltefinger vorzugsweise einzeln auswechselbar in der Kassette angeordnet, so daß ein individuelles Auswechseln der Rückhaltefinger ermöglicht wird.
Um die auf die Rückhaltefinger auftreffenden Chargierstöße vor dem Einleiten in die zweite Tragkonstruktion etwas abzudämpfen, ist jeder Rückhaltefinger derart mittels eines elastischen Elementes in der Kassette montiert, daß auftreffende Stöße von dem elastischen Element aufgenommen, d.h. gedämpft werden. Weiterhin kann sich die zweite Tragkonstruktion in eingeschwenkter Stellung zusätzlich auf einem unabhängigen Auflager abstützen, das auftreffende Stöße aufnimmt und direkt in die Ofenfundamente ableiten kann. Durch diese Maßnahmen treffen die auftretenden Chargierstöße lediglich in abge-
schwächter Form auf die zweite Tragkonstruktion auf, so daß diese wesentlich weniger belastet wird und folglich eine höhere Standzeit aufweist.
Im folgenden wird nun eine Ausgestaltung der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren näher beschrieben. Es zeigen: Fig.1 : eine Draufsicht auf ein Schmelzaggregat mit Chargiergutvorwärmer, wobei die Rückhaltefinger in ihre Schließstellung eingeschwenkt sind; Fig.2: einen Schnitt durch eine Seitenansicht des Schmelzaggregates der
Figur 1 ; Fig.3: eine Draufsicht auf ein Schmelzaggregat mit Chargiergutvorwärmer, wobei die Rückhaltefinger in ihre Freigabestellung ausgelenkt sind;
Fig.4: einen Schnitt durch eine Seitenansicht des Schmelzaggregates der
Figur 3; Fig.5: eine schematische Darstellung einer vorteilhaften Anordnung der
Rückhaltefinger bei einem Chargiergutvorwärmer mit Doppelschacht. Der erfindungsgemäße Chargiergutvorwärmer 2 zum Vorwärmen von Chargiergut für ein metallurgisches Schmelzaggregat 4, umfaßt einen Beschickungsschacht 6 zur Aufnahme des Chargiergutes, der oberhalb des Schmelzaggregates 4, z.B. eines Lichtbogenofens zum Einschmelzen von Stahlschrott, angeordnet ist. Der Beschickungsschacht 6 weist in seinem oberen Bereich eine Beschickungsöffnung 8 auf, die im allgemeinen durch eine (nicht dargestellte) Abdeckhaube verschließbar ist, und bildet an seinem unteren Ende eine Einmündung 10 in dem oberen Bereich des Schmelzaggregat 4 aus. Der Beschickungsschacht 8 bildet somit eine Art Kamin, durch den die beim Einschmelzen von Metallen entstehenden heißen Prozeßgase abgeleitet werden, wobei sie einen Teil ihrer Wärme an das in dem Beschickungsschacht 8 zurückgehaltene Chargiergut abgeben.
Der Beschickungsschacht 8 ist vorzugsweise verfahrbar oberhalb des Elektroofens 4 angeordnet, so daß er zu Wartungsarbeiten an dem Ofen 4 von diesem entfernt werden kann. Dazu ist der Beschickungsschacht 8 beispielsweise an einem Wagen 12 aufgehängt, der oberhalb des Elektroofens 4 auf Schienen 14
geführt ist. Der Wagen 12 bildet folglich zusammen mit den Schienen 14 ein Traggestell für den Beschickungsschacht 8.
Der Wagen 12 umfaßt bevorzugt einen Rahmen 16 mit zwei seitlichen Auslegern 18, die sich beiderseits des Beschickungsschachtes 8 nach vorne erstrek- ken, so daß zwischen den Auslegern 18 ein Aufnahmeraum für den Beschik- kungsschacht 8 ausgebildet wird. Der Beschickungsschachtes 8 ist dann mittels einer Tragkonstruktion an den seitlichen Auslegern 18 des Wagens montiert, wobei die Tragkonstruktion in einer einfachen Ausführung zwei Querträger 20 umfaßt, die sich zwischen den beiden Auslegern 18 quer zu diesen erstrecken und an denen sich der Beschickungsschacht 8 abstützt (siehe Fig.2). Eine derart einfache Ausgestaltung der Tragkonstruktion wird möglich, da die Tragkonstruktion gemäß der vorliegenden Erfindung lediglich die weitgehend statische Belastung des Beschickungsschachtes 8 aufnehmen muß. In einer alternativen Ausgestaltung kann die Tragkonstruktion zusätzlich eine Hubvorrichtung aufweisen, mittels der der Beschickungsschacht 8 bezüglich des Elektroofens 4 angehoben werden kann.
An seiner Rückwand ist der Beschickungsschacht 8 im unteren Bereich derart ausgestaltet, daß bei montiertem Beschickungsschacht 8 zwischen diesem und dem Elektroofen 4 eine Öffnung 22 zum Einführen von Rückhaltefingern 24 aus hitzebeständigem Material ausgebildet wird. Diese Rückhaltefinger 24 dienen dazu, Chargiergut, das in den Beschickungsschacht 8 chargiert wird, in diesem zurückzuhalten, während sie gleichzeitig die heißen Prozeßgase durchlassen, so daß diese durch das zurückgehaltene Chargiergut hindurchströmen können.
Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die Rückhaltefinger 24 in einer eigenen Tragkonstruktion angeordnet, die von der Tragkonstruktion des Beschickungsschachtes 8 unabhängig ist. Dazu sind die einzelnen Rückhaltefinger 24 vorzugsweise beabstandet nebeneinander in einer Kassette 26 montiert, die sich außerhalb des Beschickungsschachtes 8 im wesentlichen quer zu diesem erstreckt und die seitlich mittels zwei Schwenkarmen 28 an dem Wagen 12 angelenkt ist. Um die Rückhaltefinger 24 zwischen einer Schließstellung, in der sie die Einmündung 10 in das Schmelzaggregat 4 für
Chargiergut zumindest teilweise verschließen und Chargiergut im Beschik- kungsschacht 8 zurückhalten (Fig. 1 und 2), und einer Freigabestellung, in der sich Chargiergut aus dem Beschickungsschacht 8 in das Schmelzaggregat 4 entleeren kann (Fig. 3 und 4), zu verschwenken, werden die Schwenkarme 28 mittels eines (nicht dargestellten) Antriebs, z.B. eines oder mehrerer Hydraulikzylinders), angetrieben. Die Rückhaltefinger 24 stützen sich somit über die Schwenkarme 28 direkt an dem Wagen 12, d.h. an dem Traggestell, ab, ohne die Tragkonstruktion des Beschickungsschachtes 8 zu belasten.
Die Kassette 26 umfaßt in einer bevorzugten Ausgestaltung ein rohrförmiges Gehäuse 30, das sich in montiertem Zustand im wesentlichen horizontal zwischen den beiden Auslegern 18 des Wagens 12 erstreckt und an beiden Enden jeweils lösbar mit einem der Schwenkarme verbunden ist. Die Montage des Gehäuses 30 an den Schwenkarmen 28 geschieht dabei vorzugsweise über jeweils einen Schnellverschluß 32, der an jeder Seite des Gehäuses vorgesehen ist. Bei dem Schnellverschluß 32 kann es sich beispielsweise um einen Flansch handeln der mit einem entsprechenden Flansch an dem jeweiligen Schwenkarm 28 verschraubbar ist. Auf diese Weise wird ein schnelles Austauschen der Kassette 26 mitsamt der Rückhaltefinger 24 ermöglicht, wenn diese aufgrund von Abnutzungserscheinungen ihr Lebensende erreicht haben. In das Gehäuse 30 ist für jeden Rückhaltefinger 24 eine Hülse 34 eingesetzt, die sich im wesentlichen radial durch das Gehäuse erstreckt und in diesem jeweils eine Einmündung ausbildet. Die innere Abmessung der Hülse 34 ist derart der äußeren Abmessung des jeweiligen Rückhaltefingers 24 angepaßt, so daß das hintere Ende des Rückhaltefingers 24 durch die Hülse 34 hindurch- gesteckt und an der Rückseite des Gehäuses 30 z.B. durch einen Splint verriegelt werden kann. Die Hülse 34 und der jeweilige Rückhaltefinger 24 verjüngen sich dabei vorzugsweise nach hinten hin, so daß der Rückhaltefinger 24 spielfrei in die Hülse eingesetzt werden kann. Durch diese einfache Ausgestaltung wird ein schnelles individuelles Austauschen einzelner Rückhaltefinger 24ermöglicht.
Um auftretende Stoßbelastungen an den Rückhaltefingern 24 zu dämpfen, weist das Gehäuse 30 an der Rückseite vorzugsweise einen sich über dessen gesamte Länge nach hinten erstreckenden Ausleger 36 auf, der unmittelbar oberhalb der Einmündung der Hülse 34 in das Gehäuse 30 mit diesem fest verbunden ist. In den Ausleger 36 ist ein elastisches Element 38 integriert, an dem sich die aus dem Gehäuse 30 hervorstehenden hinteren Enden der Rückhaltefinger 24 abstützen, so daß Stöße von dem elastischen Element 38 aufgenommen werden. Es ist anzumerken, daß anstelle eines elastischen Elementes 38, das sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Gehäu- ses 30 erstreckt, auch mehrere einzelne elastische Elemente vorgesehen sein können, wobei beispielsweise jedem Rückhaltefinger 24 ein eigenes elastisches Element zugeordnet ist.
Nach dem Durchstecken der hinteren Enden der Rückhaltefinger 24 durch die zugeordneten Hülsen 34, erstreckt sich das jeweils vordere Ende der Rückhal- tefinger 24 an der dem Beschickungsschacht 8 zugewandten Seite des Gehäuses 30 nach vorne und kann durch die Öffnung 22 in dem Beschickungsschacht 8 in diesen hineingeführt werden. Durch Verschwenken der Schwenkarme 28 können die vorderen Enden der Rückhaltefinger 24 dann zwischen der jeweiligen Schließstellung (Fig. 1 und 2) und der Freigabestellung (Fig. 3 und 4) hin- und herbewegt werden.
In der Schließstellung (Fig. 2) erstrecken sich die vorderen Enden der Rückhaltefinger 24 im wesentlichen über die gesamte Einmündung 10 nach vorne und reichen bis an die Vorderwand des Beschickungsschachtes 8 heran. Beim Chargieren des Chargiergutvorwärmers 2 fällt das Chargiergut auf die sich nach vorne erstreckenden Rückhaltefinger 24 und wird von diesen im Beschik- kungsschacht 8 zurückgehalten. Um die Tragkonstruktion der Rückhaltefinger 24 von den dabei auftretenden senkrecht wirkenden Chargierstößen zu entlasten, stützt sich die Kassette in der Schließstellung bevorzugt auf einem unter dem Wagen 12 quer zwischen den beiden Auslegern 18 verlaufenden Träger 40 ab. Dieser Träger 40 ist derart an dem Wagen 12 montiert, daß die Kassette in der Schließstellung der Rückhaltefinger 24 auf diesem aufliegt und die Chargierstöße über den Träger 40 direkt in den Wagen 12 eingeleitet
werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann sich der träger 40 überdies auf einem unabhängigen Auflager 42 abstützen, das direkt auf dem Fundament der Hallenkonstruktion ruht.
Durch das auf den vorderen Enden der Rückhaltefinger 24 aufliegende Char- giergut, wird auf die Rückhaltefinger 24 ein beträchtliches Drehmoment ausgeübt. Um dieses Drehmoment nicht in den Schwenkantrieb der Schwenkarme 28 einzuleiten, ist vorzugsweise in dem oberen Bereich des Wagens 12 eine Verriegelungsstrebe 44 angelenkt, die sich in ihrer Verriegelungsstellung nach unten erstreckt und an dem Ausleger 36 des Gehäuses 30 angreift. Die Verriegelungsstrebe 44 blockiert die Kassette 26 mit den Rückhaltefingern 24 in ihrer Schließstellung und nimmt folglich das auf die Rückhaltefinger 24 einwirkende Drehmoment auf.
Zum Verschwenken der Rückhaltefinger 24 in ihre Freigabesteilung, wird zunächst die Verriegelungsstrebe 44 aus ihrer Verriegelungsstellung gelöst. Die Kassette 26 mitsamt den Rückhaltefingern 24 wird dann unter dem Gewicht des zurückgehaltenen Chargiergutes oder durch den Schwenkantrieb der Schwenkarme 28 aus ihrer Schließstellung verschwenkt und die Rückhaltefinger 24 geben die Einmündung 10 frei (Fig. 4). Die Schwenkbewegung der Rückhaltefinger 24 ist dabei vorzugsweise derart ausgelegt, daß die Rückhalte- finger 24 in ihrer Freigabestellung die Öffnung in der Rückwand des Beschik- kungsschachtes 8 weitgehend verschließen. Der unter dem Wagen 12 montierte Träger 40 kann dabei beispielsweise als Anschlag ausgebildet sein, an dem die vorderen Enden der Rückhaltefinger 24 in der Freigabesteilung anliegen. Das gewünschte Schwenkverhaiten der Rückhaltefinger 24 kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Anlenkpunkte 46 der Schwenkarme 28 bezüglich der Kassette 26 derart an den Auslegern 18 des Wagens 12 nach vorne versetzt angeordnet sind, daß sie seitlich neben dem Beschickungsschacht 8 liegen. Die vertikale Position der Anlenkpunkte 46 liegt dabei vor- zugsweise zwischen den vertikalen Endpositionen der Kassette, d.h. zwischen der jeweiligen vertikalen Position der Kassette in der Schließ- und der Freiga-
bestellung. Hierdurch ergibt sich in der Freigabestellung der Rückhaltefinger 24 eine fast senkrechte Stellung der Rückhaltefinger 24 in unmittelbarer Nahe der hinteren Wand des Beschickungsschachtes 8. Dies ermöglicht einerseits ein weitgehendes Verschließen der Öffnung im hinteren Bereich des Beschik- kungsschachtes 8. Andererseits ergibt sich durch diese Anordnung ein sehr geringer Platzbedarf der ausgeschwenkten Rückhaltefinger 24 in Freigabestellung hinter dem Beschickungsschacht 8.
Da in der Freigabesteilung der Rückhaltefinger 24 die Anlenkpunkte 46 der Schwenkarme 28 überdies tiefer liegen als die Kassette 26, wirkt auf die Kassette 26 ein Drehmoment, das sie nach dem Entleeren des Beschickungsschachtes 8 in Richtung ihrer Schließstellung zurückschwenken läßt. Es sind folglich keine großen Kräfte aufzuwenden, um die Rückhaltefinger 24 in ihre Schließstellung zu verschwenken, so daß der Schwenkantrieb der Schwenkarme 28 entsprechend klein ausgelegt werden kann. Es bleibt anzumerken, daß durch die Kassette 26 vorzugsweise eine Kühlflüssigkeit durchgeleitet wird, die die Hülsen 34 umspült und hierdurch die Rückhaltefinger 24 in ihrem hinteren Bereich kühlt. Die Zu- bzw. Abfuhr des Kühlmittels geschieht dabei vorzugsweise über die Schwenkarme 28, die beispielsweise mittels Drehzuführungen an deren Anlenkpunkten gespeist werden. Figur 5 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Chargiergutvorwärmers 2. Es handelt sich hierbei um eine Ausführung mit zwei getrennten Beschickungsschächten 8 und 8', die symmetrisch zur Längsachse 48 des Schmelzaggregates in einem gewissen Abstand nebeneinander angeordnet sind. Jeder der beiden Beschickungsschächte 8 und 8' ist dabei trapezförmig ausgestaltet, wobei er sich im seitlichen Bereich des Schmelzaggregates weiter nach vorne erstreckt als im mittleren Bereich. Hierdurch wird bewirkt, daß sich das Chargiergut bei freigegebener Einmündung 10 besser in das Zentrum des Schmelzaggregates entleert.
In diesem Fall ist jedem der Beschickungsschächte 8 bzw. 8' jeweils eine Kassette 26, bzw. 26' zugeordnet, in der die Rückhaltefinger 24 bzw. 24' des jeweiligen Beschickungsschachtes 8 bzw. 8' angeordnet sind, wobei die
Kassetten 26 und 26' unabhängig voneinander an eigenen Schwenkarmen 28 bzw. 28' an dem Wagen montiert sind. Der Wagen 12 umfaßt hierzu einen dritten Ausleger, der sich in den Zwischenraum zwischen den beiden Beschik- kungsschächten 8 und 8' erstreckt. Die Anlenkpunkte der Schwenkarme 28 und 28' an dem dritten, mittleren Ausleger sind dabei vorzugsweise gegenüber den jeweiligen Anlenkpunkten an den äußeren Auslegern nach hinten versetzt, so daß sich sowohl die beiden Kassetten als auch deren Drehachsen entsprechend den jeweiligen Beschik- kungsschächten 8 und 8' im äußeren Bereich des Schmelzaggregates weiter nach vorne erstrecken als im mittleren Bereich. Hierdurch wird das Schwenkverhalten der Rückhaltefinger 24 bzw. 24' beim Verschwenken in ihre Freigabestellung derart beeinflußt, daß die Entleerung des Chargiergutes in das Zentrum des Elektroofens 4 weiter begünstigt wird.