Beschreibung
Verfahren und Anordnung zur Übertragung von Programmen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Übertragung von Programmen auf ein elektronisches Gerät, sowie auf eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens. Der Begriff "Programm" bezieht sich hier insbesondere auf Software bzw. Firmware die zum Betreiben des elektronischen Gerätes verwen- det wird.
Nach dem Verkauf eines elektronischen Gerätes, das über einen Prozessor zur Verwendung von Programmen verfügt (z.B. ein Mobilfunkendgerät) , an den Endkunden tritt häufig der Fall ein, daß neue Programme, Software oder Firmware auf das elektronische Gerät übertragen werden soll. Dabei kann es sich beispielsweise um Programme handeln, die neue zusätzliche Funktionen des elektronischen Gerätes ermöglichen oder um Programm-Updates, die die Eigenschaften des elektronischen Gerä- tes verbessern. Bisher wurde dieses Problem entweder gelöst, indem man die Programme von einem PC über eine serielle Schnittstelle auf das elektronische Gerät übertragen hat, oder ROM- bzw. EPROM-Bausteine ausgewechselt hat. Bei anderen Verfahren werden Programme, die beispielsweise auf einer Dis- kette gespeichert sind von einem eigens für diesen Zweck vorgesehenen Diskettenlaufwerk gelesen. All diese Verfahren sind jedoch mit hohem Aufwand verbunden und setzen teilweise spezielle Hardware oder Peripheriegeräte voraus. Außerdem ist eine korrekte Erfassung der Anzahl der vom Händler verkauften bzw. auf Geräte (z.B Mobilfunkendgeräte) übertragenen Programme durch diese Verfahren nur schwer möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, mit denen Programme mit geringem Aufwand und möglichst prak- tisch auf elektronische Geräte übertragen werden können.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Dabei werden Programme, die auf einer Einsteckvorrichtung gespeichert sind, nach dem Einstecken der Einsteckvorrichtung in das elektronische Gerät auf das elektronische Gerät übertragen, wobei die Übertragung von einer Steuereinheit in der Einsteckvorrichtung gesteuert wird.
Dies hat den Vorteil, daß die Übertragung nicht vom Gerät ge- steuert werden muß und daher das Gerät nicht mit zusätzlicher Hard- oder Software versehen werden muß.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Einsteck- vorrichtung an einen - am elektronischen Gerät für andere Zwecke schon vorhandenen - Schacht zur Aufnahme von Einsteck- karten und die zugehörige Schnittstelle angepaßt und die Steuereinheit steuert die Übertragung der Programme und paßt die Übertragung an die dieser Scnittstelle entsprechende Ein- /Ausgabe-Schnittstelle bzw. das entsprechende Übertragungs- protokoll an. Dadurch wird erreicht, daß zur Programmübertragung eine bereits bestehende Schnittstelle benützt werden kann, d.h. es können Programme übertragen werden, ohne eigens für diese Zwecke eine Schnittstelle vorsehen zu müssen.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsvariante sieht vor, daß auf der Einsteckvorrichtung zusätzlich ein nichtflüchtiger
Speicher vorgesehen ist, der die Anzahl der Übertragungen des
Programms auf elektronische Geräte erfaßt und die Übertragung des Programms nicht mehr zugelassen wird, wenn eine bestimmte Anzahl von Übertragungen durchgeführt wurde. Dies bringt in der Praxis beispielsweise den Vorteil, daß ein Händler mit einer vom Hersteller erworbenen Einsteckvorrichtung ein neues Programm nur auf eine bestimmte Anzahl von elektronischen Geräten von Endkunden übertragen kann. Dadurch wird der Vertrieb dieser Programme und die zugehörige Abrechnung enorm vereinfacht .
Durch die Erfindung kann, insbesondere wenn das elektronische Gerät beispielsweise zur Benutzer-Identifizierung schon Ein- steckkarten benützt, wie es in aktuellen zellularen Mobilfun- knetzen der Fall ist (SIM-Karte) , erreicht werden, daß eine bestehende Vorrichtung zur Aufnahme von Einsteckkarten und die zugehörige Schnittstelle (SIM-Schnittstelle) benützt werden kann, um Programme zu übertragen. Die Steuereinheit steuert dabei die Übertragung der Programme und ermöglicht, daß beispielsweise eine bestehende Ein-/Ausgabe-Schnittstelle
(SIM-Ein- /Ausgabe-Schnittstelle) und das zugehörige Übertragungsprotokoll (SIM-Protokoll) benützt werden kann.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran- Sprüchen. Anordnungen zur Durchführung des Verfahrens sind in den Ansprüchen 5 bis 7 angegeben.
Zur Erläuterung von Ausführungsformen der Erfindung dienen die nachstehend aufgelisteten Figuren. Es zeigen:
FIG 1 den Ablauf einer bevorzugten Ausführungsvariante der
Erfindung
FIG 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele und mit Hilfe der Figuren näher beschrieben.
Der Ablauf einer Übertragung von Programmen auf ein elektro- nisches Gerät, insbesondere ein Kommunikationsendgerät ist in Figur 1 dargestellt. Nach dem Einschalten des Gerätes wird überprüft, ob eine Einsteckvorrichtung (Karte) eingesteckt ist. Handelt es sich bei der Karte nicht um eine Programmierkarte, sondern beispielsweise um eine SIM-Karte so wird der Normalbetrieb des Gerätes aufgenommen.
Handelt es sich bei der Karte allerdings um eine Programmierkarte, also eine Karte, auf der ein Programm gespeichert ist, das auf das Gerät übertragen werden soll, so wird zunächst überprüft, ob die Karte für das vorliegende Gerät geeignet ist. Liegt keine Eignung vor, so wird eine andere Karte angefordert. Ist die Karte geeignet, so wird überprüft, ob das Programm bereits im Gerät gespeichert ist. Falls das Programm bereits im Gerät gespeichert ist, so wird eine andere Karte angefordert. Ansonsten wird überprüft, ob eine Übertragung zulässig ist. Dazu wird die Anzahl der zulässigen Programmübertragungen mit der Anzahl der bereits erfolgten Programmübertragungen verglichen. Diese beiden Werte können dabei auf nichtflüchtigen Speichern gespeichert werden. Die Zählung der Programmübertragungen kann auch durch einen Zäh- 1er realisiert werden. Falls sich herausstellt, daß eine wei-
tere Programmübertragung zulässig ist, wird das Gerät und die
Karte in den Programmübertragungsmodus geschaltet . Dann wird die erste Adresse übertragen bei der der erste Teil des Programms im Gerät gespeichert werden soll . Darauf werden die n Datenbytes des ersten Programmteils auf das Gerät übertragen. Diese letzten beiden Schritte werden solange wiederholt, bis das Programm komplett übertragen ist. Schließlich wird die Anzahl der Programmübertragungen um eins erhöht, der neue Wert auf der Einsteckkarte gespeichert und eine andere Karte angefordert.
Ein Dialog zwischen Nutzer und Kommunikationsendgerät zur Steuerung des Verfahrensablaufs kann dabei über ein Display erfolgen.
Da ein Kommunikationsendgerät für aktuelle Mobilfunknetze wie GSM über einen Schacht zur Aufnahme von SIM-Karten für die Nutzer- Identifizierung verfügt kann eine Einsteckvorrichtung in vorteilhafter Ausgestaltung die Form einer derartigen EinSteckkarte haben. Darüber hinaus kann die Steuereinheit auf der Einsteckkarte das bekannte Übertragungsprotokoll der SIM- Schnittstelle verwenden, um die Programmübertragung abzuwik- keln.
Bei einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung be- schränkt sich die Steuerung der Übertragung von Programmen durch die Steuereinheit auf der Einsteckvorrichtung darauf, zu überprüfen, ob es aufgrund der Anzahl der bisherigen Programmübertragungen noch zulässig ist, eine weitere Übertragung durchzuführen.
Eine dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechende Einsteckvorrichtung (EV) sieht einen Programm-Speicher (PS) vor, auf dem die zu übertragenden Programmdaten gespeichert sind. Dieser kann vorzugsweise als Flash-Baustein oder als ROM ausge- führt werden. Ein Flash-Baustein hat dabei den Vorteil, daß die Karte wiederverwendet werden kann. Außerdem verfügt die Einsteckvorrichtung über eine Steuereinheit (SE). zur Steuerung der Übertragung der Programme auf das elektronische Gerät und zur Anpassung der Übertragung an eine vorhandene Ein- /Ausgabe-Schnittstelle (EAS) , beispielsweise eine SIM-Ein- /Ausgabe-Schnittstelle eines Mobilfunkendgerätes . Der Programmspeicher (PS) kann dabei über einen Bus (BUS) mit der Steuereinheit (SE) verbunden sein oder als Teil der Steuereinheit ausgeführt werden (monolithisch) . Die Steuereinheit (SE) selbst kann unabhängig von dem Programm als digitale
Hardware oder als MikroController mit integriertem Programm realisiert werden.
Über eine Ein/Ausgabe-Schnittstelle (EAS) wird das Übertra- gungsprotokoll abgewickelt auf dessen Basis die Programme übertragen werden. Außerdem ist denkbar, daß die Schnittstelle (SS) auch für eine passende Stromversorgung (V, GND) der Einsteckvorrichtung sorgt und die Einsteckvorrichtung mit einer Reset- (R) und einer Taktsteuerung (C) versorgt.
Bei einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Anordnung entspricht die Ein/Ausgabe-Schnittstelle (EAS) einer SIM-Ein-/Ausgabe-Schnittstelle von Mobilfunkendgeräten und das zugehörige Übertragungsprotokoll einem SIM-Protokoll .
Eine weitere erfindungsgemäße Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens ist darüber hinaus mit einem nichtfluchtigen Speicher (NS) versehen, der die Anzahl der Übertragungen eines Programms erfaßt. Alternativ zum nichtflüchtigen Speicher (NS) kann dazu auch ein Teil des Programmspeichers (PS) verwendet werden. In diesem Fall können dann dafür festgelegte Bits nach einer Programmübertragung gelöscht werden (bitweiser Zähler) .
Der Fachmann kann anhand der vorliegenden Beschreibung leicht weitere Anwendungen der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele konzipieren und ausführen. So kann dieses Verfahren auch auf Geräte der Unterhaltungselektronik, der Automobilelektronik oder auf Haushaltsgeräte angewendet werden. Das Verfahren kann grundsätzlich auf alle Geräte angewendet werden, die mit einem Prozessor versehen sind und die man daher durch neue Programme mit neuen Funktionen ausstatten kann oder deren bestehende Eigenschaften verbessert werden können.