Verfahren und Anordnung zur Information mobiler Teilnehmer
Durch das stetig wachsende Verkehresaufkommen wird der Bedarf an hochwertigen Systemen zur Verkehrsinformation und Verkehrsleitung immer dringlicher. Dabei ergeben sich jedoch die Probleme, wie dem Benutzer stets aktuelle Informationen zur Verfügung gestellt werden können, die ihm gleichzeitig einen hohen Benutzerkomfort bieten.
Diese Problematik wird gelöst durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 2. Weitere mögliche Ausgestaltungsformen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar. Insbesondere können Daten auf verschiedenste Ausgangsparameter bezogen werden, z.B. Orts-, Start- oder Zielinformationen bzw. Streckeninformationen der Fahrt, zentrale- oder endgeräteseitige Abfragen, die gerätegestützt oder personengestützt durchgeführt werden können. Die Datenübertragungen können zu
Informationserfassungszwecken und/oder zu Informationsübertragungszwecken wie auch zur Informationsaktualisierung durchgeführt werden.
Die Navigationsdienste unterstützen den Kunden bei der Fahrt zu seinem Ziel auf einer Route. Die Routenberechnung erfolgt unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage in der Dienstezentrale.
Die in diesem Dokument beschriebene Orientierungshilfe ist ein einfacher Navigationsdienst, der den Kunden mit eingeschränkter Falschfahrterkennung und Rückführung zu seinem Ziel führt.
Die Präsentation der Route im Endgerät erfolgt bevorzugt mittels einer Routengrobbeschreibung und kann insbesondere durch Icons (Wegeleitsymbole) dargestellt werden, anhand derer der Kunde zum Ziel geführt wird. Die Orientierungshilfe hat vorzugsweise eine eigeschränkte Fehlfahrtenerkennung. Eine gezielte Rückführung auf die Route kann unterstützt werden.
Der Dienst Orientierungshilfe ist insbesondere für Endgeräte gedacht, welche ohne gespeicherte Orts- oder Straßendaten wie eine Digitale Karte im Fahrzeug, sondern nur mit Ortsbestimmungseinrichtungen wie z.B. mit GPS ausgestatten sind (im folgenden wird meist
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beispielhaft ein System mit GPS beschrieben). Es ist deshalb in der Regel nicht möglich, exakt an einem bestimmten Ort (Manöverpunkt) Abbiegehinweise wie z. B. „jetzt rechts abbiegen" zu geben, da aufgrund der eingeschränkten Positionierungsgenauigkeit oft die dazu nötige exakte Feststellung der Fahrzeugposition (insbesondere bei GPS ca. 10m genau) nicht möglich ist.
Deshalb muß der Fahrer frühzeitig auf bevorstehende Manöver aufmerksam gemacht werden. Als Manöverhinweis reicht es nicht aus, nur das unmittelbar auszuführende Manöver anzugeben (z. B. „rechts abbiegen"), sondern der Nutzer muß mittels einer abstrahierten Darstellung (Wegeleitsymbole) über die Kreuzungstopographie am Manöverpunkt informiert werden (s. Fig. 1). Der Anhang enthält einen Vorschlag für eine solche Wegeleitsymbolik.
Die Zentraleinheit (T-Traffic-Zentrale) berücksichtigt bei der Generierung der Route die vom Endgerät übertragene Information über die Ortungsfunktion des Endgerätes (z.B. reines GPS oder zusätzliche Koppelnavigation). Dadurch wird sichergestellt, daß auch mit Endgeräten ohne Koppelnavigation eine funktionsfähige Orientierungshilfe - wenn auch geringerer Qualität - möglich wird.
Zusätzlich wird in diesem Dokument der Dienst Routenbewertung beschrieben. Bei der Routenbewertung wird eine im Endgerät bekannte Route vom Endgerät in die Zentrale übertragen. In der Zentrale wird für diese Route auf Basis der aktuellen Verkehrslage die Reisezeit abgeschätzt und zum Engerät übertragen.
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1.1 Kurzbeschreibung Orientierungshilfe
Die Orientierungshilfe hat folgenden Basisablauf:
1. Routenanfrage an die Zentrale
2. Routenberechnung und -aufbereitung, Übertragung der vollständigen Route ins Endgerät
3. Abarbeitung der Route im Endgerät
siehe Fig. 2
Der Kunde fragt die Route unter Angabe
• seiner Startposition (im Regelfall die aktuelle Position),
• der Zielposition und
• von Optimierungskriterien (z. B. kürzeste oder schnellste Route)
in der Zentrale ab.
Zusätzlich können Punkte, die auf der Route angefahren werden sollen (Via-Punkte), oder Punkte, die nicht angefahren werden sollen (Meide-Punkte), mit angegeben werden.
Zur Eingabe der Zieladresse werden verschiedene Formen unterstützt (z. B. Stadt und Straße, POI: z. B. Flughafen, Bahnhof).
Die Routenanfrage an die Zentrale kann erfolgen über
• Zieleinαabe direkt am Endαerät: der Kunde gibt die notwendigen Informationen zur Routenberechnung am EG ein, bzw. ruft sie aus einem vorhandenen Zielespeicher im Endgerät ab.
• Telefonie: hierbei ermittelt die Zentrale (Operator) die oben genannten Informationen zur Routenberechnung im Dialog mit dem Kunden
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In der Zentrale werden bei der Routenanfrage mit einer Zielanfrage direkt am Endgerät zunächst die Kundenangaben auf Korrektheit, Vollständigkeit und Eindeutigkeit überprüft. Ggf. wird eine Fehlermeldung zum Fahrzeug gesandt. Ist die Benutzeranfrage bei unvollständigen Adreßangaben nicht eindeutig zu interpretieren, so wird mit der Fehlermeldung eine Auswahlliste ins Fahrzeug zugestellt, mit der die Anfrage präzisiert werden kann.
Die Route wird in der Zentrale aufbereitet. Mittels der Route_Message wird die Routeninformation ins Fahrzeug gesandt. Mit der Übertragung der Route ins Fahrzeug ist für die Zentrale die Anfrage beendet.
Die Routeninformation enthält
• eine textuelle Routenαrobbeschreibuno zur Übersicht über die geplante Route durch den Benutzer,
• die berechnete Gesamtentfernunα zum Zielort und die Reisezeit zum Zielort unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage sowie
• eine Liste von Weαepunkten mit zugeordneten Icons zur Navigation während der Fahrt.
Die Abarbeitung der Liste der Wegepunkte erfolgt lokal im Endgerät. Die Reihenfolge der Wegepunkte auf der Route ist durch die Reihenfolge ihres Auftretens in der Liste gegeben.
Die Route wird entsprechend der Wegepunktliste sequentiell abgearbeitet, wobei für jede Kreuzung, an der ein Abbiegemanöver durchgeführt werden muß, dieses durch ein entsprechendes Icon angezeigt wird.
Fehlfahrten werden erkannt, wenn der Kunde einen vorgegebenen Korridor, dessen Breite mit der Routenbeschreibung ins Endgerät geladen wird, verläßt.
Das Endgerät kann dann
1. in einen Kompaß-Mode umschalten, in dem auf dem Bildschirm die Richtung und Entfernung zum nächsten Wegepunkt auf der Route angezeigt wird, oder
2. dem Kunden die Möglichkeit zu einer neuen Routenanfrage bieten.
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1.2 Kurzbeschreibung Routenbewertung
Dieser Dienst ermöglicht die Bewertung einer im Endgerät vorhandenen Route bezüglich der aufgrund der aktuellen Verkehrslage zu erwartenden Reisezeit (s. Fig. 3). Dazu wird die Routenbeschreibung (der zu berechnenden Route) in die Zentrale übertragen (Travel_Time_- Request_Message). Die Route wird dabei wie bei der Orientierungshilfe oder der Zielführung in Form von Wegeleitpunkten beschrieben.
Die Zentrale schätzt die Reisezeit für diese Route aufgrund der aktuellen Verkehrslage und überträgt diese in das Endgerät (Travel_Time_Message).
1.3 Übersicht über die Dokumente
In diesem Dokument werden die einzelnen Dienste funktional beschrieben und die konkreten Abläufe auf Basis derADP's dargestellt. Die Codierung derADP's wird erläutert. Die Dienste sind bezüglich gewisser Abläufe und Funktionen parametrierbar. Die definierten Diensteparameter werden in diesem Dokument aufgelistet. Die Festlegung der individuellen Diensteparametrierung ist Aufgabe der jeweiligen Diensteanbieter. Diese Basisspezifikation legt den Gesamtumfang der von den Endgeräten der ersten Generation zu unterstützenden Funktionen und Abläufen fest. Zusätzlich können diese Abläufe und Funktionen von den jeweiligen Diensteanbietern in eigenständigen Dokumenten detaillierter spezifiziert werden.
Diensteübergreifende Spezifikationen, die für das Verständnis der vorliegenden Spezifikation erforderlich sind:
• Interne Dienste - Endgeräteseitige Beschreibung des Dienstablaufs
Folgende Dokumente werden für das Verständnis der vorliegenden Spezifikation ebenfalls benötigt:
• Anforderungen an den logischen Aufbau einer Lokalisierungsperlenkette für eine Punktlokalisierung
• Beschreibung der diensteübergreifenden Fehlerbehandlung
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Die aufgeführten Message Types finden sich in den Dokumenten:
• Application Data Protocol Navigation Services
• ADP Message Types of General Interest
Richtlinien für die Codierung spezieller Datentypen finden sich in folgenden Dokumenten:
• Address Coding
• Coding of Text and Transparent Data
• Coding of Extended Location Message
• Area and Location Coding
• Coding of Absolute Time
Der Transportrahmen für die Message Types ist festgelegt in:
• Transport Protocol
Verfahren zum Datenschutz und zur Datensicherheit sind in den Dolumenten „Conditional Access and Security (CAS)" festgelegt:
• CAS Protocol
• ADP Key Management
• Dienstebeschreibung Key Management and Security
Die Numerierung von Telegrammtypen entspricht dem Dokument:
• Message Type Numbering
Die jeweils aktuellen Versionsnummern der aufgeführten Dokumente werden bei jeder Änderung an unsere Partner weitergegeben.
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2 Allgemeine Abläufe
2.1 Begriffsdefinitionen
Folgende Begriffe sind für dieses Dokument eindeutig festgelegt. • aktive Quittung aktive Bestätigung des Erhalts einer Message durch den Nutzer
ADP Application Data Protocol • Geo-Code Eindeutige Festlegung und Identifikation eines geographischen Objektes durch Koordinaten
Kompaßmode/ reine endgeräteseitige Funktion, bei derein Pfeil auf dem Homing Display in Richtung einer geographischen Koordinate zeigt (meist mit zusätzlicher Angabe der Entfernung in der Luftlinie)
ie Message Types mit ihren Inhalten werden wie folgt beschrieben:
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Information Element Type Length [bits] Content
Beschreibung des Feldinhaltes Festlegung Länge des Festlegung des Inhaltes zur z.B.:Protocol Discriminator oder des Feldtyps Feldes Nutzung der Dienste Position MF: in Anzahl Bits
Mandatory, Fix bei MF oder length OF
MV:
Mandatory, var. Variable length bei MV oder
OF: OV
Optional, Fix length
OV:
Optional, Variable length
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2.2 Transportprotokoll - Handling
Zur Nutzung der Dienste Orientierungshilfe und Routenbewertung wird das Transportprotokoll wie folgt verwendet:
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Der Rahmen unterstützt das Versenden von mehreren Short-Messages.
Alle innerhalb des Dokuments CAS Protocol definierten Funktionen, Verfahren und Abläufe sind endgeräteseitig zu unterstützen.
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2.2.1 Dienstekennung
Application ID's sind eindeutige, von der Zentrale vergebene Dienstekennungen. Diese werden im Fe/oΑpplication ID im Transport-Layer übertragen.
Die Diensteanbieter können innerhalb der definierten Abläufe eigenständige Dienste definieren. Diese können beispielsweise dadurch gekennzeichnet sein, daß die übermittelten Informationsinhalte eingeschränkt werden. Zu Identifizierung der angebotenen Dienste werden Dienstekennungen vergeben.
Folgende Application-ID werden vergeben:
Application ID 31 h Orientierungshilfe: Digital Request
Application ID 32h Orientierungshilfe: Operator Request
Application ID 33 h Routenbewertung
2.2.2 Zuordnung von Antworten zu einer Anfrage
Die Zuordnung von Transaktionen erfolgt über die beiden Felder :
• Initiative Flaα
• Context Number
im Transport-Layer
Im Auftrag an die Zentrale vergibt das Verkehrstelematik-Endgerät eine frei wählbare Context Number (Einschränkung: MSB = 1). Mit Initiative Flaα = 1 (initiative) wird die erste Transaktion der Kette, der Auftrag, gekennzeichnet.
Erfolgt eine Antwort an das Verkehrstelematik-Endgerät wird wieder dessen Context Number gesetzt. Das Initiative Flaα wird bei allen zugehörigen Antworten auf 0 gesetzt.Damit kann der Auftraggeber die Antwort eindeutig dem erteilten Auftrag zuordnen.
Bei nicht vom Endgerät initiierten Route Messages vergibt die Zentrale eine frei wählbare Context Number (Einschränkung: MSB = 0). Das Initiative Flao = 1 (initiative).
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2.3 Codierung von Text
Alle Text Elemente innerhalb der Navigationsdienste verwenden folgendes Format:
2.4 Codierung des Communication Headers der verwendeten ADPs
Die Werte für Protocol Discriminator und Message Type sind dem Dokument „Message Type Numbering" zu entnehmen. Das Bulk Flag wird stets auf 0 gesetzt.
2.5 Zeitsteuerung der Kommunikationsabläufe
Die für die Navigationsdienste relevanten Timer sind nachfolgend aufgeführt.
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2.6 Verwaltung von Diensteadressen
2.6.1 Orientierungshilfe
Die Hinterlegung und das Updaten der Diensteadressen im Endgerät wird in der Telematikdienstespezifikation Interne Dienste erläutert.
Für den Dienst Orientierungshilfe muß das Endgerät bzgl. der Adreßverwaltung die volle Funktionalität der internen Dienste unterstützen.
2.6.2 Routenbewertung
Die Hinterlegung und das Updaten der Diensteadressen im Endgerät wird in der Telematikdienstespezifikation Interne Dienste erläutert.
Für den Dienst Routenbewertung muß das Endgerät bzgl. der Adreßverwaltung die volle Funktionalität der internen Dienste unterstützen.
2.7 Diensteparameter
Nachfolgend sind alle Diensteparameter für Navigationsdienste aufgelistet. Die von der Zentrale aktuell unterstützten Diensteparameter werden durch Interne Dienste in das Endgerät geladen. Nicht parametrierbare Abläufe oder Funktionen sind verbindlicher Teil des Standards und werden von allen Zentralen unterstützt.
2.7.1 Abläufe
Zur Parametrierung der Abläufe stehen 32 Bit-Switches zur Verfügung, die wie folgt belegt sind (0: nicht unterstützt durch Zentrale, 1: unterstützt durch Zentrale):
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2.7.2 Funktionen
Zur Parametrierung der Funktionen stehen 64 Bit-Switches zur Verfügung, die wie folgt belegt sind. Alle aufgeführten Funktionen sind endgeräteseitig zu unterstützen und werden über die internen Dienste anbieterspezifisch parametrisiert.
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3 Beschreibung der Dienste
3.1 Orientierungshilfe
Die Orientierungshilfe hat folgenden Basisablauf:
1. Routenanfrage (im Fehledall folgt eine Error Message)
2. Routenberechnung und Aufbereitung in der Zentrale/Übertragung ins Endgerät (Route Message)
3. Abarbeitung der Route im Endgerät
Zusätzlich wird es zukünftig möglich sein, daß der Kunde über den Operator oderz. B. einen Online-Dienst eine Routenberechnung (auch zeitversetzt) initiert, so daß dann das Endgerät ohne Initiierung einer Routenanfrage eine Routenbeschreibung erhält. In diesem Fall beginnt der Ablauf sofort mit der Abarbeitung der Route im Endgerät.
Die Endgeräte müssen diese Verarbeitung von „fremd-", d.h. von Dritten initiierten Route Messages unterstützen.
3.1.1 Routenanfrage
Die Routenanfrage an die Zentrale kann edolgen über
• Zieleingabe direkt am Endgerät: der Kunde gibt die notwendigen Informationen zur Routenberechnung am EG ein (insbesondere Adressinformationen)
• Operator (Sprachverbindung): hierbei ermittelt der Operator die oben genannten Informationen zur Routenberechnung im Dialog mit dem Kunden
Im Rahmen der Routenanfrage müssen folgende Informationen angegeben werden bzw. werden vom Endgerät automatisch generiert:
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Startpunkt/Adresse (Generierung im Regelfall automatisch durch das Endgerät: aktuelle Position): Lokalisierungs-Perlenkette oder postalische Adressebeschreibung (mandatory)
Zieladresse: Geographische Koordinate und/oder postalische Adressbeschreibung (darf nur bei einer Operatoranfrage fehlen)
gewünschte Abfahrtzeit oder gewünschte Ankunftszeit, diese Informationen werden bei der Routenberechnung auf Basis der aktuellen Verkehrslage mit berücksichtigt (die Unterstützung dieser Funktionalität ist parametrierbar, s. Kapitel 2.7).
Die vom Endgerät zur Zentrale übertragene „gewünschte Abfahrtzeit" wird von T-Traffic zunächst ignoriert.
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• die Kriterien zur Routenberechnung (die Unterstützung der einzelnen Kriterien ist parametrierbar, s. Kapitel s. Kapitel 2.7:
- schnellste Route mit Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage (wird als Default- Vorgabe für das Endgerät empfohlen),
- schnellste Route ohne Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage,
- kürzeste Route (ohne Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage),
- benutzerdefiniert (anhand von in der Zentrale hinterlegten Kriterien; die Kriterien- Hinterlegung erfolgt über Customer Care, nicht über das EndgerätJ, sowie den zusätzlichen Wahlmöglichkeiten
- Bevorzugung von Fernstraßen,
- Minimierung von Ortsdurchfahrten,
- keine Straßen mit Maut-Pflicht
• sowie bis zu 6 zusätzlichen Adressen, die je nach Wahl des Kunden entweder angefahren werden müssen (Via-Punkte) oder nicht angefahren werden dürfen (Meide-Punkte): Geographische Koordinate und/oder postalische Adressbeschreibung (die Anzahl der möglichen Adressen ist parametrierbar, siehe s. Kapitel 2.7)). Bei Via-Punkten werden die Adressen in der vorgegebenen Reihenfolge abgefahren, d.h. es wird kein Traveling Salesman-Problem gelöst.
Via-Punkte können dazu verwandt werden, unerwünschte Routen auszuschließen bzw. zu korrigieren. Meidepunkte werden zunächst nicht unterstützt.
Die Zentrale prüft die erhaltenen Angaben auf Korrektheit, Vollständigkeit und Eindeutigkeit und weist der Adresse bzw. den Adressen eine geografische Koordinate bzw. ihre geographische Koordinate zu (s. unten).
In der Route_Request__Message werden folgende zusätzlichen benutzerspezifischen Informationen zur Zentrale übertragen:
• Telefonnummer des Benutzers (optional):
Dieses Feld ist dann mit der Telefonnummer des Empfängers der Route auszufüllen, wenn die Routenanfrage fremdinitiiert wird.
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Informationen über das Endgerät (muß übertragen werden, ausgewertet wird die Information über die Ortung)
sowie in zukünftigen Diensteausprägungen Informationen über das Fahrzeug.
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3.1.1.1 Zieleingabe am Endgerät
Bei der Zieleingabe am Endgerät gibt der Kunde die Adressen für den Zielort und alle gewünschten Viapunkte am Endgerät ein oder wählt sie aus einem ggf. vorhanden Adressenspeicher des Endgerätes aus.
Der Adressspeicher (Adressbuch) sollte über folgende Wege gefüllt werden können:
• Abspeicherung einer innerhalb einer Route-Message erhaltenen Adresse (inklusive geographischer Koordinaten)
• Abspeicherung einer durch einen Auskunftsdienst erhaltenen Adresse (Service-Provider- POl)
• Positionsspeicherung: Der Kunde kann am Endgerät seine aktuelle Position (geographische Koordinate), ergänzt um zusätzliche Adressinformationen, im Adreßbuch speichern (z. B. Heimatadresse).
Die Adressen werden mittels der Route_Request_Message zur Zentrale übertragen und dort auf Korrektheit, Vollständigkeit und Eindeutigkeit geprüft. Bei unvollständigen Adressangaben erfolgt eine Fehlermeldung, die falls möglich eine Adressauswahlliste für die fraglichen Adressen enthält. Der Kunde kann dann die gewünschte Adresse auswählen und mit dieser eine neue Routenanfrage initiieren. Es ist durch einen Parameter einstellbar, ob die Zentrale die Rückgabe von Auswahllisten grundsätzlich unterstützt (s. Kapitel 2.7). Sämtliche im ADP vorgesehenen Felder für die Angabe und Übermittlung von Adressinformation sind endgeräteseitig zu unterstützen. Welche Kombinationen und Untermengen zentralseitig unterstützt werden, ist diensteanbieter spezifisch festzulegen.
Sind die Adresse oder einzelne Angaben nicht eindeutig, wird die Fehlermeldung zum Fahrzeug übertragen. Diese kann Auswahllisten enthalten. Die Unterstützung der Fehlermeldung ist abhängig vom Diensteanbieter.
Folgende Adreßanfragen werden akzeptiert:
1. geographische Koordinaten (alle anderen angegebenen Felder werden zentraleseitig ignoriert)
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2. Geo-Codes (alle anderen Felder werden zentraleseitig ignoriert)
3. Service-Provider-POl: die vollständige bei einer Adreßabfrage über Auskunftsdienste erhaltene Adreßinformation muß übertragen werden (Ausnahme: „additional information" und „country"). Service-Provider-POl können über Auskunftsdienste (s. Kapitel 3.2.2) ins Endgerät geladen und ggf. im Adreßbuch gespeichert werden.
4. MAP-POI mit Ortswahl (Straßenbeschreibung und POI-Name wird ignoriert): Bei mehreren in Frage kommenden POl's wird der nächstliegende POI ausgewählt (ggf. wird auch eine Auswahlliste übertragen).
5. MAP-POI ohne Ortswahl: Die Zentrale wählt als Default den nächstliegenden POI dieses Typs aus (bezogen auf die mitübertragene Startadresse). Straßenbeschreibung und POI- Name werden ignoriert.
6. Ortswahl und Straßenname: Der Straßenname muß entweder als „Street Identification" oder als „Street Name incl. House Number" übertragen werden. Werden beide übertragen, wird die Street Identification ignoriert. Es wird empfohlen, die Street Identification nicht für eine Adreßanfrage zu verwenden.
7. nur Ortswahl (Default s.u.)
8. vollständige Telefonnummer: Ortsvorwahl und Teilnehmemummer müssen übergeben werden. Die Landeskennziffer ist optional.
Für die Ortswahl sind folgende Möglichkeiten zugelassen:
• nur Ortsname (Default: Ortsmittelpunkt)
• nur Postleitzahl (Default: Zentrum des PLZ-Bezirks)
• nur Telefon-Ortsvorwahl (Default: Zentrum des Ortsvorwahlbereiches)
• Ortsname und Telefon-Ortsvorwahl oder Postleitzahl
Postleitzahl und Telefonnummer dürfen nicht gleichzeitig übergeben werden, ansonsten erfolgt eine Fehlermeldung. Gleiches gilt, falls Ortsname und Postleitzahl oder Telefonnummer widerspüchlich sind.
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Die „Additional Information" sowie das Feld „Country" wird bei der Adreßanfrage immer ignoriert. Ist das Feld „Staat" leer, so wird als Land Deutschland (D) genommen.
Für die einzelnen lE's gelten folgende Anforderungen:
• geographische Koordinaten nach der Digitalen Karte in der Zentrale. Bei bloßer Angabe von Koordinaten können Start und Ziel im Rahmen der Ungenauigkeiten vom Kundenwunsch abweichen.
• Ortsnamen nach dem offiziellen Ortsnamen. Gibt es mehrere Orte gleichen offiziellen Namens, wird zur Identifizierung die Postleitzahl oder die Ortsvorwahl herangezogen. Ortsnamen sowie Namen von Autobahnanschlußstelien können mit Bindestrich übergeben werden (z. B. Köln-Lindenthal, Bonn-Bad Godesberg). Werden im überregionalen Sprachgebrauch auch nur die Namen der Vororte verwendet (z. B. Wattenscheid, Bad Godesberg), werden auch diese von der Zentrale akzeptiert.
• Straßenbezeichnungen: Straßentypen BAB, Bundesstraße, Landstraße, Staatsstraße, Kreisstraße, Europastraße mit Nummer und eventueller zusätzlicher Bezeichnung (a,b,n,r), z. B. B55n (s. ADP).
• Straßennamen nach dem offiziellen ortsabhängigen Straßenverzeichnis.
• Postleitzahlen nach dem Postleitzahlenverzeichnis der Deutschen Bundespost.
• POI-Typ: MAP-POI's Zentrum, Bahnhof, Flughafen so wie sie in der Digitalen Karte der Zentrale verzeichnet sind. Service-Provider-POI's werden im Rahmen der Auskunftsdienste beschrieben.
• Staat nach Liste der internationalen Kfz-Zeichen.
• Telefonummer: nur Vorwahl (Länderkennziffer ist Kannfeld, default: Deutschland).
In folgenden Fällen folgt eine Fehlermeldung „start/destination/additional adress not identified" (das entsprechende Bit in der Error Message ist gesetzt):
• gleichzeitig Angabe geographischer Koordinaten und Geo-Code
• gleichzeitig Angabe geographischer Koordinaten und Service-Provider-POl
• nicht interpretierbare geographische Koordinaten, Geo-Codes oder Service-Provider-POl
• nicht interpretierbare Telefonortsvorwahl oder Postleitzahl
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• nicht interpretierbare vollständige Telefonnummer
Zusätzlich kann von der Zentrale für die betroffene Adresse das Bit „start/desination/additional adress ambiguous" gesetzt werden. In diesem Fall folgt ein Auswahllistenfeld innerhalb der Adreßbeschreibung, in dem im Feld .Additional Information" eine Fehlererklärung in Freitext angegeben wird. Ist eine vollständige Telefonnummer nicht eindeutig interpretierbar, dann wird die Telefonnummer mit denjenigen Stellen zurückgegeben, die interpretiert werden konnten (Beispiel: 0228-5201900 wird übergeben, die Zentrale kann die Nummer bis 02285201 interpretieren und gibt diese Nummer zurück).
Ist die Adresseangabe bezüglich der Ortswahl, eines MAP-POI's, oder eines Straßennamens nicht eindeutig, werden Auswahllisten nach folgenden Kriterien mit der Fehlermeldung zum Fahrzeug übertragen, wobei in der Auswahliste nur die zu konkretisierenden lE's enthalten sind (d.h. keine vollständigen Adressfelder, Ausnahmen sind genannt):
• Ortsname: Auswahlliste mit max. 5 Alternativen
• Straßenname: Auswahlliste mit max. 5 Alternativen
• MAP-POI: Auswahlliste mit max. 5 Alternativen
Die Codierung der einzelnen lE's ist im ADP zu den Navigationsdiensten detailliert beschrieben.
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3.1.1.2 Anfrage über Operator (Speech Connection)
Bei der Anfrage über Operator sind grundsätzlich zwei Fälle zu unterscheiden:
1. Es wird mit der Operatoranfrage eine Route_Reqυest_Message versandt, die zumindest die Startposition enthält.
2. Der Kunde wählt direkt den Operator an (auch über andere Telefone möglich). In diesem Fall muß er dem Operator auch seine Startposition mitteilen. Das Endgerät erhält eine nicht von ihm initiierte Route_Message und interpretiert diese.
Nachfolgend wird der erste Fall einer Operator-Anfrage mit Übertragung einer Route_Message beschrieben. Dies ist als eigener Dienst zu betrachten, der eine separate Dienstekennung erhält.
Das Anfragetelegramm unterliegt keinen speziellen Einschränkungen. Es ist zu empfehlen, die Startadresse sowie die vom Kunden gewählten Kriterien zur Routenberechnung im Endgerät zu speichern und mit in die Zentrale zu übertragen.
Die möglichen Abläufe für den Aufbau der Sprachverbindung sind im Kapitel 3.3.2 dargestellt. Der Erhalt einer Fehlermeldung unterbricht den Aufbau der Sprachverbindung, sofern diese noch nicht aufgebaut wurde (beim Timer-basierten Ablauf).
Es bestehen bevorzugt folgende zusätzlichen Anforderungen an die Anfrage:
Die gewünschte Operator-Anfrage wird in der Message zusätzlich dadurch gekennzeichnet, daß keine Zieladresse mit übertragen wird.
Die Message muß die Start-Adresse (Perlenkette oder postalische Adressbeschreibung) beinhalten. Falls gewünscht, können die Kriterien zur Routenberechnung bereits mit der Anfrage übertragen werden.
Die Message kann zusätzlich bis auf die Zieladresse alle weiteren lE's enthalten. Es ist zu empfehlen, die vom Kunden gewählten Kriterien zur Routenberechnung im Endgerät zu speichern und mit in die Zentrale zu übertragen.
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Während der Sprachverbindung ermittelt der Operator im Dialog mit dem Kunden die noch fehlenden Informationen bis zum Vorliegen eindeutiger Adressen für das Ziel sowie eventueller Via- und Meidepunkte.
Anschließend sendet die Zentrale nach erfolgter Routenberechnung die Route (Route_Message) ins Fahrzeug.
3.1.2 Routenberechnung und Aufbereitung
In der Zentrale wird die Route anhand der übermittelten Informationen auf Basis der aktuellen Verkehrslage erstellt und in die Route_Message codiert. Anschließend wird die Route_Message zum Fahrzeug übertragen.
Bei der Berechnung der Route und der Routenaufbereitung wird die zentraleseitig die bei der Routenanfrage mitübertragene Information über die Ortung berücksichtigt. Dabei werden zunächst Endgerät mit reinem GPS und Endgeräte mit zusätzlicher Koppelnavigation unterschieden.
Für Endgeräte mit reinem GPS werden für die Routenberechnung bestimmte Straßenklassen oder sogar einzelne Straßen ausgeschlossen. Dies kann zu Umwegen führen. Grundsätzlich wird bei diesen Endgeräten von einer Positionierungsgenauigkeit von ca. 100 m ausgegangen.
Zusätzlich wird bei Endgeräten mit reinem GPS eine ausführlichere Routengrobbeschreibung generiert.
Nach Absprache mit den Herstellern kann bei Geräten mit Digitaler Karte (Navigationssysteme) eine ausführliche Routengrobbeschreibung generiert werden. Die Liste der Wegeleitsymbole sollte bei den Navigationssystemen auf ein Maß reduziert werden, welches für eine darauf basierende fahrzeugautonome Routenfeinberechnung notwendig ist.
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3.1.3 Abarbeitung der Route im Endgerät
Die Route_Message kann folgende Informationen enthalten:
• eine textuelle Routengrobbeschreibung zur Übersicht über die geplante Route durch den Benutzer (Route Briefing)
• die berechnete Reisezeit zum Zielort und die Gesamtentfernung zum Zielort (Routenlänoe) unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrslage.
• eine Liste von Wegepunkten mit zugeordneten Icons zur Navigation während der Fahrt
Es wird Sonderfälle geben, wo die Routenbeschreibung leer bleibt oder keine Wegepunkte enthalten sind.
Die Reisezeit zum Zielort wird gerundet übertragen, d.h. die Zentrale rundet die berechnete Reisezeit (z. B. 37 Minuten oder 3 Stunden, 31 Minuten) auf einen sinnvollen Wert, welcher von der Berechnungsgenauigkeit abhängt (z. B. 40 Minuten; 3 Stunden, 30 Minuten). Wird im Endgerät aus der Reisezeit zum Zielort durch Adition zur Ist-Zeit eine Ankunftszeit errechnet und dem Kunden angezeigt, dann sollte hier ebenfalls eine zusätzliche Rundung erfolgen. In der nachfolgenden Tabelle wird dazu ein Vorschlag unterbreitet:
Bei der Aktualisierung der berechneten Ankunftszeit während der Fahrt sollten Pausen berücksichtigt werden (Erkennung durch Abschaltung des Gerätes).
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Zusätzlich wird empfohlen, bei Überschreitung der Ist-Reisezeit von der übertragenen, bisher absolvierten Reisezeit von mehr als 30 % und mindestens 10 Minuten den Benutzer darüber zu informieren und ihm die Möglichkeit einer erneuten Routenanfrage zu bieten.
Die Liste von Wegepunkten bezeichnet Manöverounkte. Sie werden an Stellen gesetzt, wo der Fahrer voraussichtlich Hinweise benötigt, um dem Routenverlauf folgen zu können (abbiegen, einordnen, Namensänderungen von Straßen, etc.).
Der grobe Ablauf der Orientierungshilfe ist der folgende:
1. Die textuelle Routengrobbeschreibung wird angezeigt und vom Kunden quittiert.
2. Ein Pfeil zeigt in Richtung auf den ersten Wegepunkt (Kompaßmode). Zusätzlich wird die Entfernung (Luftlinie) zu diesem Wegepunkt mit angezeigt.
3. Wird der Wegepunkt erreicht, wird dieser als passiert markiert und der nächste Wegepunkt wird mit der aktuellen Entfernung zu diesem Wegepunkt (Fahrstrecke) angezeigt.
4. Nach dem Passieren des letzten Wegepunktes wird dies dem Kunden angezeigt. Gleichzeitig zeigt ein Pfeil in Richtung des Zielortes (mit Entfernungsangabe in Luftlinie; Kompaßmode).
Die Reihenfolge, in der die Wegepunkte abzufahren sind, ist durch die Reihenfolge der Wegepunkte in der Liste vorgegeben. Die Positionierung der Wegepunkte kann diensteanbieterspezifisch unterschiedlich gehandhabt werden. Dies ist inbesondere für den jeweils ersten bzw. letzten Wegepunkt einer Wegepunkteliste der Fall. Bei ihrer Interpretation ist auch jeweils der im IE„Type of Starting Point" bzw. „Type of Destination" enthaltene Code zu beachten. Die genauen Festlegungen werden in den Diensteanbieter spezifischen Zusatzspezifikationen getroffen.
Die Start- und Zieladressen werden immer nur mit folgenden Informationen übertragen, wobei eine Übertragung einzelner, optionaler Felder unterbleibt, wenn sie bereits mit gleichem Inhalt in der Anfrage enthalten waren:
• Geographische Koordinate
• wenn POI: POI-Typ und POI-Name
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• Straßenbeschreibung (nicht bei Map-POI's)
• Ortsbezeichnung
Ist der erste Wegepunkt nicht identisch zur Startadresse, dann wird dies mit Angabe des Typs des Startwegepunktes zusätzlich mitgeteilt. Das Endgerät sollte dann in den Kompaßmode schalten, wobei der Kompaßpfeil auf den ersten Wegepunkt zeigen sollte. Der Typ „capture area" wird für die Orientierungshilfe nicht unterstützt.
Kann der Zieladresse auf der Digitalen Karte in der Zentrale keine exakte geographische Koordinate zugeordnet werden, dann erfolgt zentraleseitig die Zuordnung zu einer Koordinate nach folgendem Prinzip (Angabe im Typ der Zieladresse):
1. Die Ortsmitte wird als Bezugspunkt gewählt bzw. bei POI's die nächst mögliche Koordinate
2. Ist der Punkt nicht erreichbar (z. B. in einer Fußgängerzone), dann wird zentraleseitig ebenfalls eine in der Nähe liegende Koordinate zugeordnet.
Mit dem Erhalt des Telegramms mit dem 1. Wegepunkt sollte sofort mit der Abarbeitung der Route begonnen werden, d.h. es muß nicht abgewartet werden, bis die vollständige Route im Endgerät eintrifft.
Die textuelle Routengrobbeschreibung enthält wesentliche Meilensteine der Route, die dem Benutzer einen Überblick über die zu fahrende Route geben (z. B. Fahrt von Bonn nach Düsseldorf: A555 bis Kreuz Köln Süd, A4 bis Kreuz Köln Ost, A 1 bis Kreuz Köln Nord, A57 bis Kreuz Kaarst). Die Übertragung der Meilensteine erfolgt entweder als Text oder als Geo- Code. Eine Mischung von Text und Geo-Codes ist möglich.
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3.1.3.1 Inhalte der Wegepunkte
Die einzelnen Wegepunkte haben folgende Inhalte:
• geographische Koordinate des Wegepunktes (WGS84)
• optional die offizielle Straßenbezeichnung: für die Straße, in die abgebogen werden soll (wird im Regelfall angegeben)
• der Ortsname: Der Ortsname wird im Regelfall übertragen.
• eine Flag, welches gesetzt ist, wenn die Route bis zum nächsten Manöverpunkt auf Autobahnen bzw. autobahnähnlichen Straßen verläuft. Das gesetzte Flag gibt den Hinweis darauf, daß eine frühzeitige Signalisierung des nächsten Manövers vorgenommen werden sollte.
Bei gesetztem Flag sind die Ausfahrten der Autobahn mit Geo-Codes codiert. Das Endgerät kann dem Geo-Code-Tabel die Information über die nächste Ausfahrt sowie die Entfernung dahin entnehmen und zur Anzeige bringen.
• eine abstrahierte Darstellung (Icons) der Kreuzung. Dabei werden 4 verschiedene Kreuzungstypen unterschieden
- keine Kreuzung (der Wechsel eines Straßen- oder Ortsnamens wird übertragen)
- sternförmige Kreuzung mit bis zu 8 möglichen Ein-/ Ausfahrten
- Kreisverkehr mit bis zu 8 Ein-/ Ausfahrten
- Autobahnausfahrten mit bis zu vier Abfahrtsmöglichkeiten pro Abfahrtsrichtung. Alle Darstellungen beziehen sich auf die Fahrtrichtung entsprechend der Routenbeschreibung. Die jeweilige Ausfahrtstraße ist gekennzeichnet. Ein Wendemanöver wird in der sternförmigen Kreuzung als Stern mit der Codierung Einfahrtsstraße = Ausfahrtstraße gekennzeichnet. Die Kreuzungstypen Stern und Kreis können als „Moving Map" dargestellt werden. Dazu können Angaben zum Winkel zwischen Fahrtrichtung (= Einfahrtsstraße), Ausfahrtsstraße und gegen Norden enthalten sein.
• ein Hinweis (wenn link flaα= 1) darauf, daß 2 Manöver so dicht aufeinander folgen, daß sie zusammengefaßt
Das link f,aα w'
rcl'
m
ISA/EP
ersten der beiden zusammenzufassenden Wegepunkte gesetzt. Zwei aufeinanderfolgende Wegepunkte mit gesetztem link flag sind nicht zulässig.
» die geschätzte Fahrzeit zum nachfolgenden Wegepunkt (wird nur dann nicht übertragen, wenn im selben Wegepunkt das Link-Flag gesetzt ist).
» σV'e Weglänge zum nachfolgenden Wegepunkt (wird nur dann nicht übertragen, wenn im selben Wegepunkt das Link-Flag gesetzt ist).
> ein optionaler Aktionshinweis, der unterstützende Informationen zum Manöver in Textform enthält (z.B. Richtung Köln, Achtung: Enge Kurve).
> optional die Angabe einer Korridorbreite. Die Korridorbreite definiert zusammen mit der Länge der Luftlinie zum nächsten Wegpunkt (zu errechnen aus den WGS-84-Koordinaten) ein rechteckiges Bezugsgebiet. Dieses Bezugsgebiet wird zur Fehlfahrtenerkennung verwendet. Verläßt der Kunde das Bezugsgebiet, wird die Fehlfahrt erkannt Zusätzlich kann das Bezugsgebiet zur Selektion von routen relevanten Verkehrsinformationen eingesetzt werden (s. Kapitel 3.2.1).
optional die Anzahl der Kreuzungen bis zum nachfolgenden Manöverpunkt sowie die Entfernung zur nächsten Kreuzung: Wenn es aufgrund des Straßenverlaufs sinnvoll erscheint, wird die Anzahl der Kreuzungen bis zum nächsten Manöverpunkt übertragen. Dies ermöglich es in Verbindung mit dem nächsten Manöverpunkt, dem Kunden eine zusätzliche Information zu geben (z. B. „6. Kreuzung links").
Die geographischen Koordinaten werden in Abhängigkeit vom Kreuzungstyp und gesetztem link flag gesetzt. Die Bedeutung der Koordinaten wird in der Dienstespezifikation des Anbieters im Detail festgelegt.
Es werden bevorzugt die geographischen Koordinaten nach folgenden Regeln vergeben:
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
Wird das Link-Flag gesetzt, ist der Kreuzungstyp des ersten Wegepunktes ausschlaggebend für die Interpretationsvorschrift.
Bei gesetztem link flag und dem Kreuzungstyp Stern enthalten beide Wegepunkte eine Icon- Codierung vom Typ Stern. Die Bildschirmdarstellung sollte in einem Icon erfolgen. Die Ausfahrtstraße des 1. Wegepunktes ist dazu mit der Einfahrtstraße des 2. Wegepunktes zu kombinieren.
Ist der Kreuzungstyp bei gesetztem link flag vom Typ Kreisverkehr oder Autobahnausfahrt, dann wird im zweiten Wegepunkt keine Icon-Codierung übertragen, sondern es wird eine zweite geographische Koordinate zur Unterstützung der Icon-Anzeige im Endgerät angegeben (s. oben).
Im Anhang ist ein Vorschlag für mögliche Icon-Darstellungen sowie für ein geeignetes Anzeigeverhalten enthalten.
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
Fehlfahrten
Werden Fehlfahrten erkannt, weil das durch die Korridorbreite aufgespannte Bezugsgebiet verlassen wurde, ist der Benutzer zu informieren. Das Endgerät sollte nun dem Benutzer die Möglichkeit geben, eine neue Routenanfrage bezogen auf das gleiche Ziel zu starten. Zusätzlich sollte in den Kompaßmode geschaltet werden, wobei der Pfeil auf den nächstliegenden Wegepunkt zeigt.
Eine Änderung des Wegepunktes, auf den der Pfeil zeigt (weil ein anderer Wegepunkt zum nächsten Wegepunkt wird) sollte vom Benutzer ausdrücklich quittiert werden. Idealerweise kann der Benutzer im Kompaßmode zwischen den Wegepunkten umschalten.
Eine Fehlfahrt sollte erst dann dem Benutzer angezeigt werden, wenn sich die Position über eine größere Distanz außerhalb des Korridors bewegt. Dadurch können Ungenauigkeiten des GPS berücksichtigt bzw. unterdrückt werden.
3.2 Verbindung zu anderen Diensten
3.2.1 Verkehrsinformationsdienst
Das IE „Street Identification", welches in den Diensten Verkehrsinformation und Navigation/Orientierungshilfe Verwendung findet, ermöglicht die Berücksichtigung neuer, während der Fahrt autretender Vekehrsstörungen in Bezug auf die aktuelle Route. Die weitere Präzisierung/Individuaiisierung erfolgt über die Auswertung der Geo Codes relativ zur aktuellen Position, bzw. zu den Wegepunkten und über die zugehörige Korridorinformation.
Die für die Navigationsdienste und in den Verkehrsinformationsdiensten verwendeten Straßenbezeichungen sind identisch. T-Traffic-Verkehrsmelduπgen enthalten bevorzugt diese Straßenbezeichnung (z. B. A555, B236). Dadurch ist möglich, Verkehrsmeldungen, welche sich auf Straßen beziehen, die auf der Route liegen, aus der Gesamtheit der dem Endgerät vorliegenden Verkehrsmeldungen auszufiltern (z.B. bei umkreisbezogenem oder zielgerichtetem Vl-Dienst, Cell Broadcast).
Zusätzlich ist es unter Ausnutzung des durch den Fehlfahrtenkorridor und der Wegepunkte aufgespannten Bezugsgebietes möglich, die Verkehrsmeldungen zu eliminieren, welche nicht
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
auf der Route liegen. Dieses geschieht dadurch, daß nur Verkehrsmeldungen selektiert werden, bei denen zusätzlich zur Straßenbezeichnung auch die Geo-Codes im Bezugsgebiet liegen (s. Fig. 4). Die durch den Abstand der Wegepunkte aufgespannte Rechteckseite sollte zu beiden Seiten um 1km verlängert werden, um sicherzustellen, daß die Überschneidung der Korridore zu einer Selektion aller die Route betreffenden Verkehrsinformationen führt.
Sollte das Endgerät in Ausnahmefällen in der Routengrobbeschreibung einen nicht interpretierbaren Geo-Code erhalten, dann kann dieser mittels der TINFO-Message TINFO_Code_Request_Message in Klartext übersetzt werden (s. ADP TINFO).
Verkehrsmeldungen enthalten ein Umleitungsflag („bypass flag"). Wird eine Verkehrsmeldung auf der Route mit gesetztem Umleitungsflag empfangen, sollte dem Kunden mit der Anzeige der Verkehrsmeldung die Möglichkeit eine neuen Routenanfrage (kombiniert mit einem Travel Time Request) gegeben werden (s. auch Kapitel 3.4).
Die vorgeschlagene Nutzung der innerhalb des Navigationsdienstes bereitgestellten Routeninformation und des Bezugsbereiches in Verbindung mit dem Verkehrsinformationsdienst ist ein reines Endgeräte-Feature, welches durch die dargestelle Kompatibilität der Dienste ermöglicht wird.
3.2.2 Auskunftsdienst
Jeder Dienste-Anbieter kann im Rahmen der Service-Provider-POI's frei Nummern für einzelne POI-Typen vergeben (z. B. Tankstellen, Geldautomaten).
Im Rahmen der Navigationsdienste wird zunächst keine Nummerierung von Service-Provider- POI's festgelegt. Sollen Service-Provider-POI's für den Navigationsdienst genutzt werden, dann muß durch Nutzung eines Auskunftsdienstes die vollständige Adresse des gewünschten POI's aus der Zentrale geladen werden. Diese Adresse kann dann bei einer Zielanfrage genutzt werden. Es sollte immer die vollständige von der Zentrale erhaltene Adreßinformation zum Service-Provider-POl übertragen werden, um Mehrdeutigkeiten auszuschließen (s. auch Kapitel 3.1.1.1).
in der Dienstespezifikation und dem zugehörigen ADP zu den Auskunftsdiensten ist beschrieben, wie ein Service-Provider-POl geladen werden kann.
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
3.3 Kommunikationsabläufe
Alle bidirektionalen Kommunikationsabläufe sind im ADP der Navigationsdienste dargestellt.
Eine Anfrage gilt seitens der Zentrale als abgeschlossen, wenn die gewünschte Antwort (Route_Message, Travel_Time_Estimation) oder die ErrorJMessage versandt wurde. Enthält die Error_Message eine Auswahlliste, mit deren Hilfe der Kunde seine Anfrage konkretisieren kann, dann wird eine nachfolgende Anfrage mit eindeutiger Adresse trotzdem als vollständig neuer Ablauf ge wertet.
3.3.1 Digital Request
Die Anfrage an die Zentrale ertolgt nur die Route Request Message (kein Operator, s. Fig. 5).
Folgende Timer werden verwendet:
• TNA Va (wird mit Empfang der Delivery Notification gestartet)
Mit dem Absenden der Route Message oder der Error Message ist zentraleseitig der Ablauf beendet.
3.3.2 Operatorgestützte Anfragen
Eine Operator-Anfrage im Sinne dieser Spezifikation wird immer mit einer Route Request Message begonnen. Operator-Anfragen ohne Route Request Message (s. Kapitel 3.1.1.2) sind wie fremd-initiierte Anfragen zu behandeln.
Bei einer Operator-Anfrage mit einer Route Message sind zentraleseitig die Informationen aus der Route Message (zumindest Startposition) und aus dem Dialog mit dem Operator zusammenzuführen. Dabei muß durch einen Timer-basierten Synchronisationsmechanismus sichergestellt sein, daß die Route_Message dem Operator zu Gesprächsbeginn vorliegt.
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
3.3.2.1 Timer-basiert (MO)
Nach Ablauf eines Timers baut das Endgerät die Sprachverbindung zum Operator auf (Fig. 6).
Folgende Timer werden verwendet:
• TNA Va (wird mit Absenden der Route_Request__Message gestartet)
• TNA Vb (wird mit Empfang der Delivery Notification für die Route_Request_Message gestartet)
• TNA Vc (wird mit Empfang der Delivery Notification für die Route_Request_Message gestartet)
Mit dem Absenden der Route Message oder der Error Message ist zentraleseitig der Ablauf beendet.
3.3.3 Fremd-Initiierte Route Messages
Zusätzlich zu den dargestellten Kommunikationsabläufen muß das Endgerät in der Lage sein, von ihm nicht initierte Route_Messages zu verarbeiten (Fig. 7). Solche Route_Messages können z. B. über andere Medien Online-Dienste initiiert worden sein). Die Präsentation der Route-Message sollte nie ohne aktive Quittung durch den Benutzer erioigen.
3.4 Routenbewertung
Bei der Routenbewertung wird eine Routenbeschreibung (einer berechneten Route) in die Zentrale übertragen (Travel_Time_Request_Message). Die Route wird dabei wie bei der Orientierungshilfe oder der Zielführung in Form von Wegeleitpunkten beschrieben.
Die Zentrale schätzt die Reisezeit für diese Route aufgrund der aktuellen Verkehrslage und überträgt diese in das Endgerät (Travel_Time_Message).
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
Der Ablauf ist wie folgt (vgl. Fig. 8, s. auch ADP Navigationsdienste):
Die Travel_Time_Request_Message hat folgende Inhalte:
• Anzahl der Wegeleitpunkte zur Routenbeschreibung,
• Geogaphische Koordinate und/oder offizielle Straßenbezeichung/Straßenname, Kreuzungen werden dabei genauso wie bei der Adresseingabe am Endgerät bei der Routenanfrage beschrieben codiert.
• Grobe Himmelsrichtung, die nach dem Erreichen des Wegepunktes gefahren wird (nicht beim Zielwegepunkt).
• optional benutzerspezifische Informationen (Telefonnummer; Angaben zum Endgerät werden ignoriert). Von der Zentrale wird eine übertragene Telefonnummer als die Zieladresse der Travel_Time_Estimation inteφretiert. Dieses Feld ist insbesondere dann mit der Empfängertelefonnummer der Route auszufüllen, wenn die Route an ein anderes Endgerät als das absendende Endgerät gesendet werden soll.
Folgende Timer werden verwendet:
• TNA Vd (wird mit Absenden der Travel Time Request Message gestartet)
Mit dem Absenden der Travel Time Message oder der Error Message ist zentraleseitig der Ablauf beendet.
Die Codierung der einzelnen lE's ist im ADP zu den Navigationsdiensten detailliert beschrieben.
3.5 Fehlerbehandlung
Die dienstespezifischen Fehlermeldungen sind im ADP festgelegt. Diensteübergreifende Fehler (z.B. Kommunikationsfehler) werden im Dokument „Beschreibung der diensteübergreifenden Fehlerbehandlung" dargestellt.
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
Soweit in diesem Dokument keine zusätzlichen Erläuterungen gegeben werden, sind dienstespezifische Fehlermeldungen folgendermaßen zu interpretieren:
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
Error Type Erläuterung/Bedeutung input error s. Dokument „Beschreibung der diensteübergreifenden Fehlerbehandlung"
Server timed out s. Dokument „Beschreibung der diensteübergreifenden Fehlerbehandlung"
Server error s. Dokument „Beschreibung der diensteübergreifenden Fehlerbehandlung"
Server overloaded s. Dokument „Beschreibung der diensteübergreifenden Fehlerbehandlung" on treatment Ist eine zügige Beantwortung der Anfrage wegen momentaner Überlastung des Servers nicht möglich, dann wird diese Fehlermeldung übersandt. Die berechnete Route wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeschickt. start not identified s. Kapitel 3.1.1.1 destination not identified s. Kapitel 3.1.1.1 start ambiguous s. Kapitel 3.1.1.1 destination ambiguous s. Kapitel 3.1.1.1 route not identified Die Berechnung einer Route auf Basis der übergebenen Kriterien war nicht möglich. further requests not possible s. Dokument „Beschreibung der diensteübergreifenden Fehlerbehandlung" additional destination 1 not identified s. Kapitel 3.1.1.1 additional destination 2 not identified s. Kapitel 3.1.1.1 additional destination 3 not identified s. Kapitel 3.1.1.1 additional destination 4 not identified s. Kapitel 3.1.1.1 additional destination 5 not identified s. Kapitel 3.1.1.1
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
4 Anforderungen an die Endgeräte
4.1 Kommunikation
Die Daten-Kommunikation zwischen dem Endgerät und der Zentrale wird durch den im GSM zur Verfügung stehenden Kurznachrichtendienst abgewickelt. Im Gegensatz zu anderen VT- Diensten wird bei den Navigationsdiensten der Cell Broadcast nicht benötigt, so daß nur Kurznachrichtendienste SMS-MT (TS 21) und SMS-MO (TS 22) für die Abwicklung der Dienste benötigt werden. Um den Benutzer weiterhin Operator-Anfragen zu ermöglichen, muß der Sprachdienst (TS 11) unterstützt werden.
4.2 Ortung
Das Endgerät sollte über Koppelnavigation verfügen.
Das Endgerät darf erst dann als Startadresse eine Lokalisierungsperlenkette an die Zentrale senden, wenn eine hinreichend genaue Lokalisierung garantiert ist. Um bei Einschaltung des
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Endgerätes eine schnelle Initialisierung bzw. Zielanfrage zu ermöglichen, sollte immer die letzte Spur vor dem Abschalten im Gerät gespeichert sein.
Der Ortungsgenauigkeit mit Kopplenavigation muß im Mittel < 50 m sein. Die Genauigkeit der Koppelnavigation sollte bei langsamer Stadtfahrt (30 - 50 km/h) 5% der zurückgelegten Distanz und bei Fahrten mit mittlerer Geschwindigkeit (70 - 90 km/h) 3 % der zurückgelegten Distanz nicht überschreiten, wobei eine maximale GPS-Abschattungsdistanz von 1000 Meter zugrundegelegt wird.
Die GPS-Signalreakquisitionszeiten sollten im Bereich von 1 bis 2 Sekunden liegen.
4.3 MMI
Das Endgerät muß über ein Grafik-Display mit der Möglichkeit zur Graphik- und Textdarstellung, sowie eine komfortable Eingabemöglichkeit verfügen. Zusätzlich ist eine Sprachausgabe der Manöver wünschenswert.
Empfehlung: Punktmatrix min 128x112 min. 4 Zeilen, min. 20 Zeichen/Zeile
4.4 Speicher
Für die Orientierungshilfe sollte das Endgerät mindestens 40 Wegepunkte speichern können. Es sollten idealerweise speicherbare 100 Wegepunkte für eine Route vorgesehen werden. Um die Eingabe von Zielen zu erleichtern, sollte im Endgerät ein Notizbuch mit mind. 50 Einträgen existieren, aus dem u.a. auch die Zielbeschreibung übernommen werden kann.
Der Wegepunktspeicher sollte dynamisch ausgelegt sein, damit beispielsweise bei Wegepunkten, welche ohne Straßennamen übertragen werden, kein Speicher für den Straßennamen freigehalten wird.
Kann das Endgerät wegen fehlenden Speicherplatzes nicht alle Wegepunkte speichern, dann sollten bis auf die Zieladresse alle Wegepunkte verworfen werden, die nicht mehr gespeichert werden konnten. Der Kunde ist darüber zu informieren, daß Wegepunkte verworfen worden sind. Nach Erreichen des letzten noch gespeicherten Wegepunktes der Route ist in den
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Kompaßmode auf das Ziel zu schalten. Es wird empfohlen, zusätzlich dem Kunden rechtzeitig vor dem Erreichen des letzten noch gespeicherten Wegepunktes die Möglichkeit zu geben, eine neue Routenanfrage zum Ziel zu stellen.
4.5 Sonstige Anforderungen
Eine Zieleingabe sollte ebenfalls mit Hilfe der Geo-Codierung möglich sein.
Die Anzeige von Hinweisen sollte durch ein akustisches Signal angekündigt werden.
Der Benutzer sollte die Möglichkeit haben, zwischen den Wegeleitsymbolen scrollen zu können (insbes. weiterschalten auf den nächsten Wegeleitpunkt).
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
4.6 Vorschläge zur Wegeleitsymbolik
Wie bereits in der Einleitung dargelegt, ist der Dienst Orientierungshilfe für Endgeräte gedacht, welche ohne Digitale Karte im Fahrzeug bevorzugt mit GPS ausgestattet sind. Es ist deshalb nicht möglich, wie bei Navigationssystemen exakt am Manöverpunkt Abbiegehinweise wie z. B. „jetzt rechts abbiegen" zu geben, da aufgrund der eingeschränkten Positionierungsgenauigkeit die dazu nötige exakte Feststellung der Fahrzeugposition (ca. 10m genau) nicht realisierbar ist.
Deshalb muß der Fahrer frühzeitig auf bevorstehende Manöver aufmerksam gemacht werden. Als Manöverhinweis reicht es nicht aus, nur das unmittelbar auszuführende Manöver anzugeben (z. B. rechts abbiegen), sondern der Nutzer muß frühzeitig mittels einer abstrahierten Darstellung über die Kreuzungstopogräphie am Manöverpunkt informiert werden.
Bei kurz hintereinander folgenden Manövern oder komplexen Kreuzungen müssen diese dem Nutzer gleichzeitig (d.h. in einem Symbol) dargestellt werden, da dieses seiner Wahrnehmung des Manövers in der Realität und seiner Reaktionsmöglichkeit entspricht. Die Zusammenfassung von zwei Icons zu einem Symbol wird durch das link flag angezeigt.
Für den spätesten Zeitpunkt der Anzeige des Wegeleitsymbols werden folgende Vorschläge gemacht (die Anzeige sollte durch die Ausgabe einer akustischen Warnung begleitet werden):
mit Koppelnavigation ohne Koppelnavigation
Autobahn: 1.500 m 1.500 m
Landstraße 500 m 500 m
Stadt (ohne Stadtautobahnen) 50 m 100 m
Das Wegeleitsymbol sollte ca. 50m (ohne Koppelnavigation 100m) nach dem Erreichen der geographischen Koordinaten des Wegeleitsymbols vom Bildschirm entfernt werden (bei gesetztem link flag nach Erreichen der zweiten geographischen Koordinate).
BERICHTIGTES BLATT (REGEL 91) ISA/EP
Die vorgeschlagene Wegeleitsymbolik beruht auf vier Kreuzungstypen, von denen drei als Grundtypen codiert zum Fahrzeug übertragen werden:
1. Sternförmige Kreuzung (junction)
2. Kreisverker (roundabout)
3. Autobahnausfahrt/Füßler (fork)
Durch Einsatz des link flags beim Typ „junction" wird der zusätzliche Typ
4. Doppelkreuzung/Versatz
dargestellt.
Nachfolgend werden Vorschläge für die Bildschirmdarstellung der einzelnen Kreuzungstypen gemacht. Die Darstellung beruht auf einem Display mit mindestens 128 x 112 Pixeln.
Zusätzlich sollte die Entfernung zum 1. Manöverpunkt, sowie der Name der Straße, in die abzubiegen ist, angezeigt werden.
1. Sternförmige Kreuzung (junction) s. Fig.9a
2. Kreisverkehr (roundabout) s. Fig. 9b
3. Autobahnausfahrt Füßler (fork) s. Fig. 9c
4. Doppelkreuzung/Versatz (aus junction mit link flag)
Geradeaus aufeinanderfolgende Kreuzungen s. Fig. 9d
schräger Versatz s. Fig. 9e
rechtwinkliger Versatz s. Fig. 9f
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