Flachwischbezuα mit umlaufendem Bürstenkranz
Die Erfindung betrifft einen Flachwischbezug für die Fußbodenreinigung mit einem Deckblatt, das auf der oberen Fläche Mittel zum Befestigen auf einem Halter und im mittleren Bereich der unteren Fläche Schlingen bzw. Fransen aufweist.
Eine Vielzahl von Flachwischbezügen für die Fußbodenreinigung ist bekannt. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Feuchtwischbezüge, also auf zum feuchten oder nassen Reinigen von Fußböden geeignete Bezüge. An diese Bezüge werden eine Reihe von Anforderungen gestellt. Die Bezüge sollen die Reinigungsflüssigkeit schnell aufnehmen, sie ohne zu tropfen zu Fußboden transportieren, dort allmählich abgeben und die verschmutzte Reinigungsflüssigkeit, das sogenannte Schmutzwasser schnell wieder aufnehmen. Außerdem wird die Aufnahme einer möglichst großen Menge an festen Schmutzpartikeln, eine geringe Flusenabgabe und ein gutes Gleitverhalten über dem Fußboden gefordert. Die Wischbezüge werden von Zeit zu Zeit bei höheren Temperaturen durchgewaschen. Eine weitere Forderung besteht daher in einer hohen Waschstabilität. Schließlich sollen die Wischbezüge kostengünstig herstellbar sein
Der Besatz der reinigungsaktiven Seite, also der der Unterseite des Deckblatts, kann als Fransen, Schlingen, Streifen oder Zotteln ausgebildet sein. Diese bestehen aus Viscose, Baumwolle, Kunstfasern und Mischungen aus diesen in unterschiedlichsten Mischungsverhältnissen. Die Vielzahl der Ausführungen von Flachwischbezügen erklärt sich durch die hohe Anzahl unterschiedlicher Anforderungen, die in der Regel nicht gleichzeitig optimal erfüllt werden können. Besteht die reinigungsaktive Seite, also die Unterseite des Deckblatts, aus Fransen, so ist zwar die Reinigungsleistung hoch, aber eine starke Flusenabgabe und ein schlechtes Gleitverhalten ist die Folge. Werden Bezüge mit Schlingen anstelle von Fransen eingesetzt, so verbessert sich das Gleitverhalten und werden weniger Flusen abgegeben, aber die Reinigungsleistung sinkt auf einen
mittleren Wert ab. Besteht andererseits die Unterseite des Deckblatts aus einem Schwamm- oder Vliestuchmaterial in Form von mehreren, in Reihen nebeneinander angeordneten Streifen, so werden praktisch keine Flusen abgegeben und die Reinigungsleistung ist sehr hoch. Nachteilig ist hier jedoch das schlechte Gleitverhalten. Ein derartiger streifenförmiger Besatz der Unterseite des Deckblatts wird zum Beispiel in der DE 38 09 279 C1 beschrieben.
Auch die für die Unterseite des Deckblatts eingesetzte Faserart beeinflußt das Reinigungsergebnis und die Lebensdauer der Wischbezüge. Eine hohe Saugleistung wird zwar mit Viscose erreicht, dieses Material ist jedoch nicht zu einem häufigen Auswaschen bei höheren Temperaturen geeignet. Baumwolle ist zwar waschstabiler als Viscose, aber die Saugleistung sinkt auf einen mittleren Wert ab. Eine besonders hohe Waschstabilität und damit eine sehr hohe Lebensdauer wird mit einer Unterseite des Deckblatts aus Kunstfasern erreicht. Ein derartiger Wischbezug zeigt jedoch keine Saugleistung.
Aus diesen Gründen hat sich ein Wischbezug nach der DE 32 26 947 A1 als für die Praxis besonders geeignet erwiesen. Der Bezug hat zwei Bereiche mit unterschiedlicher Textilform. Der mittlere Bereich der unteren Fläche des Deckblatts enthält Schlingen aus einer Mischung von Kunstfasern und Baumwolle. Sie dienen zur Aufnahme des Schmutzwassers mit darin gelöstem Schmutz. Zusätzlich ist am Rand ein umlaufender Textilkranz aus Fransen mit offenen Garnenden angebracht, die ebenfalls aus einer Mischung von Kunstfasern und Baumwolle bestehen. Die Fransen dienen zur gründlichen Aufnahme von Schmutzpartikeln im sogenannten Achterwischverfahren, bei dem immer nur eine der beiden längeren Seiten des rechteckigen Wischbezuges vorne liegt. Eine weiter Steigerung der Reinigungsleistung sowie der Lebensdauer bei einer Senkung der Herstellkosten wäre vorteilhaft.
Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin, einen kostengünstigen , sowohl für trockene als auch für nasse/feuchte Reinigungsaufgaben geeigneten Flachwischbezug zu entwickeln, der neben einem guten Gleitverfahren, also einer geringen Reibung auf dem Boden, gleichzeitig eine besonders hohe Reinigungsleistung sowohl für wasserlöslichen als auch für festen Schmutz und eine hohe Lebensdauer, also eine gute Waschstabilität aufweist.
Dieses Problem wird erfindungsgegemäß mit einem Flachwischbezug der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß auf beiden Seiten der Naht eines umlaufenden Fransenbandes Fransen angeordnet sind, wobei die inneren Fransen so kurz sind, daß sie beim feuchtigkeitsbedingten Quellen um im wesentlichen 90° in Richtung der Wischfläche abknicken und eine Art Bürstenkranz bilden. Ein solcher Flachwischbezug hat den Vorteil, daß der Bürstenkranz den Reinigungseffekt durch seine Bürstwirkung deutlich verstärkt. Normalerweise ist die Entfernung von Haaren von nassen Wischflächen ein Problem, da Haare auf nassen Flächen förmlich festkleben. In dem erfindungsgemäßen Bürstenkranz haften Haare sehr effektiv. Der Bürstenkranz hat außerdem den Vorteil, daß er die Gleiteigenschaften des Bezuges positiv beeinflußt.
Das durch das feuchtigkeitsbedingte Quellen verursachte Abknicken der Fransen ist bei einer Fransenlänge zwischen 2,5 und 30 mm recht wirkungsvoll, besonders effektiv jedoch bei einer Länge zwischen 5 und 20 mm. Bestehen die Fransen aus Ringspinngarn, das aus einem Gemisch aus Kunstfasern und Baumwolle hergestellt ist, ist das Quellen besonders stark. Dies trifft in besonderem Maße auf ein Gemisch zu, das zu etwa 3λ aus PES und etwa aus Baumwolle besteht. Durch das starke Quellen sitzt der Faden der Naht des äußeren Fransenbandes äußerst fest in der Naht. Insbesondere aber ist die Abknickwirkung der kurzen Fransen um so ausgeprägter, je stärker der Fransengarn quillt. Das
Ringspinngarn der angegebenen Zusammensetzung quillt beispielsweise nach 5 Waschmaschinenwäschen bei 60° um 65 %.
Von Vorteil ist es, wenn die äußeren Fransen so lang sind, daß sie freibeweglich sind. Dies ermöglicht eine besonders gute Aufnahme von Schmutz und erlaubt das Eindringen des äußeren Fransenkranzes in Ecken und längs der Fußleisten. Vorteilhaft ist außerdem, daß sie bei einer solchen Länge gut auf der Wischfläche aufliegen. Diese Eigenschaften lassen sich besonders günstig bei einer Länge zwischen 20 und 100 mm erreichen. Wenn die Fransen offene Garnenden aufweisen, zeigen sie ein besonderes Aufnahmevermögen für Schmutz.
In der beigefügten Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Flachwischbezuges mit umlaufendem Bürstenkranz dargestellt, bei dessen Beschreibung die vorgenannten und weitere Vorteile deutlich werden. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 die Oberseite des Flachwischbezuges und
Fig. 2 die Unterseite des Flachwischbezuges.
Die Draufsicht auf die Oberseite des Flachwischbezuges 1 in Fig. 1 zeigt das Deckblatt 2 mit Einschubtaschen 3 für einen Halter eines Fußbodenwischgerätes. Um das Deckblatt 2 herum ist ein Fransenkranz angeordnet, der hier aus den langen Fransen 7 besteht. Die Draufsicht auf die Unterseite des Flachwischbezuges 1 in Fig. 2 zeigt im mittleren Bereich die Schlingen 6 und umlaufend um den mittleren Schiingenbereich das umlaufende Fransenband mit der Naht 5. Innerhalb der Naht sind die kurzen Fransen 4 und außerhalb die langen Fransen 7 dargestellt. Das Fransenmaterial besteht vorzugsweise aus Ringspinngarn. Bei Ringspinngarn werden die einzelnen zunächst parallel ausgerichtet. Das erhaltene Garn wird danach durch eine echte Drehung mit Hilfe eines Ringläufers verfestigt. Als Ergebnis erhält man ein Garn mit einer
geordneten parallellen Faserstruktur, die die Eigenquellung der Fasern nicht behindert. Eine flauschige Faser und ein besonders hohes Saugvermögen ist die Folge. Wischbezüge mit Ringspinngarn können bis zu 25 % leichter sein als solche aus konventionellen Fasern und dennoch die gleiche Fülle, Saugkapazität und Reinigungsleistung haben.
Besonders vorteilhaft sind Fransen, die aus Ringspinngarnen mit gegenläufiger Drehung ausgebildet sind. Sämtliche Einzelfasern des Ringspinngarns gegenläufig gegenüber den einzelnen Fasern des anderen Garns im Zwirn sind, schließen sich die offenen Garnenden selbsttätig. Es wurde festgestellt, daß sich die offenen Fransen, die als Zwirn des Ringspinngarns gebildet sind, insbesondere beim Auswaschen schließen und ein häufiges Auswaschen der Auflösung der Fransenenden entgegenwirkt.
Die Ausbildung des dargestellten Flachwischbezuges ist insgesamt sehr vorteilhaft. Der innenliegendene Schiingenbereich 6 dient als Flüssigkeitsspeicher zur Auf- und Abgabe während des Betriebs. Außerdem wird durch den Schiingenbereich in ähnlicher Weise wie durch den Bürstkranz 4 die Gleiteigenschaft des Bezuges vorteilhaft beeinflußt. Der vorgeschlagene Flachwischbezug hat erheblich günstigere Gebrauchseigenschaften als die bisher bekannten Bezüge.