Silikatglaszusammensetzung und Verfahren zur Modifikation keramischer Werkstoffe
Die Erfindung betrifft eine Silikatglaszusaπunensetzung zur Modifikation keramischer Werkstoffe, insbesondere Dentalwerkstoffe, sowie ein Verfahren zur Modifikation eines keramischen Werkstücks, vorzugsweise einer Dentalprothese. Außerdem betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Silikatglaszusammensetzung.
Künstliche Zähne, wie sie beispielsweise für Kronen oder Brücken verwendet werden, können aus Porzellan hergestellt werden, das auf einen Metallgrundkörper aufgebrannt wird. Um ein möglichst naturgetreues
Aussehen zu erreichen, wird das Porzellan in mehreren Schichten aufgebrannt, wobei auf daε Metallgrundgerüst zunächst eine Gchicht aus stark opakem Porzellan aufgebaut und gebrannt wird. Auf diese deckende Schicht wird dann eine weitere Schicht aus durchscheinendem Porzellan aufgetragen. Vor dem abschließenden Brennen kann noch eine weitere Schicht aus stärker durchscheinendem Porzellan als Schneidefläche aufgetragen werden, wodurch das natürliche Aussehen der künstlichen Zähne weiter verstärkt wird. Das Brennen des Porzellans erfolgt jeweils bei Temperaturen von ca. 650 - 1100 °C.
Um eine Anpassung an die Färbung der natürlichen Zähne zu erreichen, können dem Porzellan Pigmente beigefügt werden. In der DE 34 24 777 werden beispielsweise farbige Metalloxide vorgeschlagen, die als rarbekomponente einem Calciumphosphat- Glaskeramikmateπal beigegeben wird. Die Tarbung wird
durch eine Reaktion der Metalloxide mit dem keramischen Material erzeugt.
In der DE-GS-38 09 019 wird vorgeschlagen, den künstlichen Zahn schrittweise aufzubauen. Dabei werden dem durchscheinenden Keramikmaterial der einzelnen Schichten jeweils Pigmente zugemischt, und die Schicht anschließend gebrannt.
Nachteilig an diesen Färbemethoden ist, daß die Färbung der Keramik nach dem Brennen kaum noch verändert werden kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Zahnfarbe zu dunkel ausgefallen ist. Eine Aufhellung der Keramik ist nach dem Brennvorgang praktisch nicht mehr möglich.
Ein weiteres Problem von keramischen Werkstoffen besteht darin, daß ihre mechanische Festigkeit um den Faktor 100 unter den theoretisch errechneten liegen. Ein Grund dafür sind die in der Griffithschen Bruchmechanik postulierten Mikrorisse. Sie sind mit bis zu 1000 Sprüngen pro cm' in Gläsern und Keramiken vorhanden und wegen ihrer Größe von ca. 3 - G μm ohne optische Hilfsmittel nicht sichtbar. Die Kerbstellenwirkung tritt verstärkt auf, wenn andere Materialien mit Gläsern oder Keramiken beschichtet werden. Durch unterschiedliche Wärmeausdehnung der Materialien treten zusätzliche Spannungen auf. Auch bei Temperaturwechseln mit geringem Temperaturunterschied können daher nach einer gewissen Zeit sogenannte Ξpätsprünge auftreten. Bei herköiruTilichen Verfahren versucht man Materialien mit möglichst eng zusammenliegenden
Wärmeausdehnungskoeffizienten zu verwenden und durch Temperatur-Zeit-Zyklen beim Brennen die Differenzen auszugleichen. Sind sichtbare Sprünge vorhanden oder ist die Stabilität des Werkstücks durch Mikrorisse ZU stari-- reduziert , ist dieses unbrauchbar und als
Ausschuß zu betrachten. Um brauchbare Ergebnisse zu erhalten, müssen viele verschiedene Parameter gleichzeitig beherrscht werden. Nur Personen mit viel Erfahrung erreichen einen zufriedenstellenden Gualitätsstandard. Zudem ist ein beträchtlicher Arbeits- und Geräteaufwand erforderlich, der die Kalkulation der Hersteller erheblich belastet.
Ein weiteres Problem bei der Herstellung künstlicher Zähne liegt in der Verbindung zwischen einem metallischen Grundgerüst und einer aus kosmetischen Gründen vorgesehenen Verblendung mit Kunststoff. Herkömmliche Verfahren ermöglichen nur eine "inselweise" Verbindung zwischen Kunststoff- und Metallflächen. In den Zwischenraum können daher Flüssigkeiten eindringen, wodurch die Verbindung geschwächt, wird und Verfärbungen des Kunststoffs eintreten können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Silikatglaszusammensetzung anzugeben, mit der die Materialeigenschaften bekannter Keramikmaterialien, insbesondere Dentalkeramik, modifiziert werden können, sowie ein Verfahren zur Modifikation der Eigenschaften von Keramikmaterialien. Dabei soll sowohl eine Modifizierung bereits beim Aufbau der Keramik möglich sein bzw. die Eigenschaften einer bereits gebrannten Keramik noch nachträglich mit Hilfe der Zusammensetzung verändert werden können. Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Haftung zwischen Kunststoffverblenduπgen und einem metallischen Grundgerüst zur Verfügung zu stellen.
Die Aufgabe wird mit einer Silikatglaszusammensetzung gelöst, die
a) einen Transformationspunkt von Tt < 550 °C; b) einem Erweichungspunkt von T& < G00 ° C c) einem Wärmeausdehnungskoeffizienten von α < 13 x 10~f) K~α , insbesondere von α < 10 x 10~6 iC 1 aufweist und bezogen auf Gewichtsbasis im wesentlichen besteht aus:
SlOP
RrG
R'G 0 - 4 °o
B?C.4 π r η o o u , u — Λ. έ o
ZZrrOO 0 - 1 °o
SnO_, 0 - 5 °o
TlG , 0 - 5 °o
wobei R ein oder mehrere Alkalimetalle, vorzugsweise Natrium oder Kalium, und R' ein oder mehrere Erdalkalimetalle, vorzugsweise Calcium, ist, und die Silikatglaszusammensetzung durch Zusammenschmelzen der Gxide erhalten wird.
Die Zusammensetzung besitzt einen niedrigen Schmelzpunkt und eine geringere Saurεloslichkeit im Vergleich zu mineralischen keramischen Werkstoffen vergleichbarer Zusammensetzung. Die Zusammensetzung geht nicht auf natürliche Mineralien zurück, die, eventuell nach einer entsprechenden Reinigung, wβ_ι terverarbeitet werden. Im Gegensatz zu diesen weist die Silikatglaszusammensetzung ein nicht- stochiometπsches 'Verhältnir der einzelnen Metalloxide auf und kann daher durcn eine Variation de≤ Anteils der einzelnen Komponenten individuell auf ein Zu lösendem Prouieiu aπgepaCf werden. Die
Zusammensetzung bildet keine regelmäßige Kristallstruktur sondern liegt als Glas vor. Sie kann daher Spannungen, denen sie ausgesetzt wird, ausgleichen. So enthält die Zusammensetzung im Gegensatz zu mineralischen Keramiken beispielsweise keine, weniger oder kleinere Leucitkristalle. Durch Konzentrationsänderungen der Oxide in der Zusammensetzung, also der Netzwerkbildner und Nεtzwandler sowie der sich amphoter verhaltenden Oxide, werden Eigenschaften wie z.L. die Viskosität der Schmelze, die chemische Beständigkeit gegen Laugen und Säuren, die Wärmeausdehnunq, der Brechnungsindex sowie die Trübung beeinflußt werden. Durch daε Temperatur-Zeitprogramm beim Erschmelzen der Zusammensetzung können Eigenschaften wie Transluzenz, Transparenz (Aufheizprogramm, Endtemperatur), Beständigkeit, Festigkeit, Kristallisation (Abkühlprogramm) und Zusammensetzung (Verdampfung leicht flüchtiger Anteile durch Haltezeit bei der Endtemperatur) gesteuert werden. Im Gegensatz zu keramischen Zusammensetzungen, die aus aufbereiteten Mineralien hergestellt werden und unter Umständen eine vergleichbare Zusammensetzung aufweisen können, zeigt die erfmdungsgemäße Zusammensetzung überraschenderweise eine erhöhte Stabilität gegenüber Säuren. Mit herkömmlichen Keramiken läßt sich bei vergleichbaren physikalischen Eigenschaften, wie Transformationspunkt oder Wärmeausdennungskoeffizient eine vergleichbare Ξäurestabilität nicht erreichen.
Die Eigenschaften der Silikatglaszusammensetzung sind besonders vorteilhaft, wenn die Zusammensetzung, bezogen auf die Gesamtmasse, als Alkalimetalloxid einen Anteil von 0 - 5 °o Li.?0, 0 - 20 °o K-,0,
αui- WCΓX-CJ U -
Soll eine Bioaktivität der Keramik erreicht werden, kann der Zusammensetzung ein Anteil von vorzugsweise 10 - 40 °0 Hydroxylapatit beigemischt sein.
Die Tarbung, die Tluoreszenz bzw. die Opaleszenz der Keramik kann dadurch beeinflußt werden, daß der Zusammensetzung zumindest ein Pigment und/oder zumindest ein opaleszenzfordernder Stoff und/oder zumindest ein fluoreszenzfordernder Stoff beigemischt ist, vorzugsweise im Verhältnis von 20 : 1 bis 10 : 1 (v/v Zusammensetzung : Pigment) .
Die Zusammensetzung läßt sich leicht verarbeiten, wenn die Zusammensetzung eine Pulverform oder Fastenform, vorzugsweise mit enger Korngrößenverteilung, aufweist.
Kunstliche Zähne bzw. Dentalkeramiken mit hervorragenden Materialeigenschaften können erhalten werden, wenn der Zusammensetzung ein üblicher KeramikwerKstoff , vorzugsweise Dentalkeramikwerkstoff zugegeben ist, wobei bezogen auf die Gesamtmasse der Anteil der Silikatglaszusammensetzung 2 - 20 Gew.-o, insbesondere 5 - 10 Gew.-o, betragt. Die Verarbeitung erfolgt wie bei den unmodiflzierten keramischen Werkstoffen. Die Erfahrungen der. Zahntechnikers können daher unmittelbar einfließen.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Schritte:
Anmischen einer Silikatglaszusammensetzung gemäß zumindest einem der Ansprüche 1 bis C mit einer farblosen, fluchtigen Flüssigkeit bis zα einer cremigen Konsistenz, Auftragen einer dünnen Schicht der angemischten
Zusammensetzung auf die gereinigte Oberfläche eines an sich fertig gebranntes keramisches Werkstücks; Brennen des Descuiciiteten κ.eraπϊisehen WerkstucKs bei
einer Temperatur von 650 - 950 °C, wobei die Brenntemperatur bis zu 180 °c unterhalb des Verglasungspunktes der für das Werkstück verwendeten Keramik liegt. Das Verfahren kann bei allen bekannten Keramiken, Gläsern und Glaskeramiken angewendet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bleibt der Oberflächenglanz einer bereits gebrannten Keramik erhalten. Ein weiterer Glanzbrand ist daher nicht notwendig.
Durch das Brennen diffundiert die Zusammensetzung ir die Oberfläche des bereits fertig gebrannten Werkstücks . Dabei können verschiedene Stoffe mit in das keramische Material eindiffundieren. So können beispielsweise Oberflächenfarben nachträglich in die Oberfläche des Werkstoffs eingebracht werden und somit eine Korrektur der Farbe erzielt werden. Insbesondere ist auch eine nachträgliche Aufhellung der Tarbe eines künstlichen Zahnes bzw. einer Kerami/-. erzielbar, was mit den bisher bekannten Methoden nicht möglich war. Ebenso können Opaleszenz und riuoreszenz nachträglich verändert werden. Soll εiner Keramik Bioaktivität verliehen werden, kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch nachträglich Hydroxylapatit auf der Oberfläche des künstlichen Zahns eingebracht werden.
Durch das erfindungsgεmäße Verfahrεn wεrdεn auch Mikrorissε (Griffith-flaws ) verschlossen. Solche unterhalb des Auflösungsvermögens des menschlichen Auges bleibenden Mikrorisse sind Ursache für Brüche und Sprünge, die erst nach einiger Zeit des Gebrauchs auftreten. Vorteilhaft führ! daher auch eine Benandlung eines künstlichen Zahns bzw. eines keramischen Werkstücks mi; einer farbangepaßten bzw.
farbneutralen Silikatglaszusammensetzung zu einer Erhöhung seiner mechanischen Widerstandsfähigkeit.
Alternativ kann das Verfahren auch in der Weise durchgeführt werden, daß vor dem Auftragen der angemischten Zusammensetzung die Oberfläche des keramischen Werkstücks aufgerauht wird. Dies kann beispielswεisε durch mechanische Bearbεitung oder durch Ätzen geschehen.
Ist die Oberfläche des keramischen Werkstücks nach dem Aufbrennen der Silikatglaszusammensetzung noch zu rauh, kann anschließend ein Glanzbrand durchgeführt werden, um eine bessere Korpervertraglichkeit zu erreichen.
Insbesondere bei bioaktiven Keramiken kann die Oberfläche nach dem Brennen auch angeätzt werden.
Die Eigenschaften der Oberfläche lassen sich auch durch Variationen des Brennvorgangs beeinflussen. Es hat sich als günstig erwiesen, den Brennvorgang mit einem Temperaturprogramm durchzuführen. Dabei wird insbesondere zunächst bei ca. 300 - 400 °C die Silikatglaszusammensetzung getrocknet und anschließend das Werkstück mit einer Iieizrate von ca. 50 - 70 °C/mιn bis auf Brenntemperatur erwärmt.
Vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Silikatglaszusammensetzung auch als
Grundierungsmittel für Verbindungen zwischen metallischen Werkstucken und solchen aus Kunststoff verwendet werden. Die Zusammensetzung läßt sich nahezu spannungsfrei auf ein metallisches Grundgerüst aufziehen. Nach Aufbringen eines Silans kann dann eine Ilaftverbmdung, beispielsweise zu einem KunststoffWerkstück , herqestellt werden. Diese kann sc ausgeführt werden, daß die gesamte Kontaktfläche
zwischen metallischem Grundqerüst und Kunststoffkörper als Haftflache wirkt. Insbesondere bei Zahnprothesen kann dann keine Flüssigkeit zwischen die beiden Werkstücke eindringen, wodurch die Beständigkeit der Verbindung erhöht wird.
Zur Erläuterung wird die Erfindung im folgenden an Hand der nachfolgenden Beispiele näher erörtert.
Beispiel 1:
Herstellung der Silikatglaszusammensetzung
υic μ
uivii^cu I.ΛIUC UUCI clιι,a_μιcclιcuuc
Vorlauferverbindungεn werden abgewogen und innig miteinander vermischt, so dau ΞiCn ein oemiscn der folgenden chemischen Zusammensetzung ergibt:
SiG- 49
A1?0H 10
ZrG? 7
Jllυj j
TiG2 I
Das Gemisch wird m einem Tiegel auf über 1000 °C zu einem Glas erschmolzen. Das gεschmolzεnε Glas wird n. Wasser abgeschreckt, getrocknet und zu einem Fulver vεrrnahlen. Das Pulver weist eine durcnschnittliehe Tεilchεngröße von ca. 8 - 12 μm auf. Vor der weiteren
»clαiUCiLÜiH f
\aιm Qαo ruxvcx αu.„ii UUILII ein jlcu uci lichten Maschenveite 40 μm passiert werden.
Die Eigenschaften der Silikatglaszusammensetzung können während des Schmelzens durch ein Temperatur- Zeit-Programm gesteuert werden und damit den Eigenschaften der Keramiken, Glaser oder Glaskeramiken angepaßt werden. Beeinflußt werden können dadurch Eigenschaften wie Transparenz oder
Beispiel .-.:
Verarbeitungsanlεitung zum Verschließen von Sprüngen in bεrεits gebrannten keramischen, glasigen oder g1asKeramischen Werksuücrcεn durch Lifrusionsbehandlung:
Das mit Beispiel 1 erhaltene Pulver wird mit handelsüblicher Dentalmalfarbε farblich an das zu bearbeitende Dentalwerkstück angepaßt und mit 'Wasser oder Ethanol zu einer cremigen Konsistenz angerührt und in einer dünnen Schicht auf die gereinigte Oberflache der zu behandelnden Keramik aufgebracht. Zum Anmischen dεr Zusammensetzung können alternativ auch alle anderen handelsüblichen farblosen und verdampfbaren Flüssigkeiten verwendet werden. Anschließend
das WerκstüCι> gεbrannt, wobcx folgendes Tempεraturprogramm verwendet wird:
Trocknungstemperatur: 400 °C Trocknungszeit: 5 Minuten
Hεizrate: 55 - 65 °C
Brennzeit: 2 Minuten
Brenntemperatur: 700 - 1000
Ilaltezεit: 1 Minute Abkühlzeit: I Minute
Bεispiεl o :
Verarbeitungsanleitung zum Aufhellen von bereits gexjranntεn keramischen Wεrkstücken:
Das aus Beispiel 1 erhaltene Pulver wird mit einer handelsüblichen farblosεn Anmischflüssigkeit, beispielsweise Ethanol, bis zu einer crεmigen Konsistenz angemischt und in einer dünnen gleichmäßigen Schicht auf die Oberfläche des zu behandelnden keramischen 'Werkstücks aufgetragen. Die Ξchichtstärke ist. vom gewünschten Aufhellungsgrad anhängig. Anschiießenu wiru das Werκ3tucκ zunächst uc x 1 {) <.J ^- u hx u u Lfci i y c Llυι,r»πc ι uliiu uαlni Do x U J U —
950 °C gebrannt. Brenndauer, Heizrate und Brenntεmpεratur werden in Abhängigkeit von der aufgetragenen Schichtstärke und der gewünschten Oberflächenstruktur des Werkstücks gewählt. .
Verarbeitungsanlεitung zum Aufhellen von bereits gebrannten keramischen ΛεrKsι_uckεn:
Da:, aus Beispiel I erhaltene Pulver wird mit einer handelsüblichen farblosen Anmischflüssigkeit , beispielsweise χji_nanθx, bis zu einer cremigen Konsistenz angemischt. Die Oberfläche des Werkstücks wird leicht angerauht und anschließend gereinigt. Das angemischte Pulver wird in einer dünnen gleichmäßigen Schicht auf der Oberfläche des Werkstücks aufgetragεn. Die Ξchichtdickε richtεt sich nach dem gewünschten Aufhellungsgrad. Das Werkstück wird zunächst getrocknεt und anschliεßεnd ein Glanzbrand nach den Angaben des Keramikherstellers durchgeführt.
Beispiel 5 :
Verarbeitungsanleitung, um eine Bioaktivität der Keramik zu erreichen:
Ein Teil fein gemahlener Hydroxylapatit und vier Teile des aus Beispiel 1 erhaltenen Pulvers werden innig vermischt und mit Ethanol bis zu einer cremigen Konsistenz angemischt. Die Oberfläche des zu behandelnden, bereits gebrannten keramischen Werkstücks wird aufgerauht und gereinigt. Anschließend wird eine dünne, gleichmäßige Schicht der angemischten Zubereitung auf die Oberfläche aufgetragen und bei erhöhter Temperatur getrocknet. Abschließend wird ein Glanzbrand nach den Angaben deε Keramikherstellers durchgeführt.
Beispiel 6:
Verarbeitungsanleitung zur Reduktion der Opazitat von Oberflächenmalfärben in gebrannten keramischen, glaskeramischen oder glasigen Wεrkstücken:
Zwei Volumenteile einer handelsüblichen Obεrflächenmalfärbe werden mit einem Volumenteil des in Beispiεl 1 εrhaltenen Pulvεrs innig vermischt unα mit einer handelsüblichen Anmischflüssigkeit, beispielsweise Ethanol, angemischt. Der Farbauftrag erfolgt nach Angaben des Farbenherstellers. Anschließend wird ein Glanzbrand durchgeführt, der nach den Angaben des Kεramikherstellers ausgeführt wird. Eine Glasur ist nicht notwendig.
Be ispie l 7 :
Herstellung eines modifizierten keramischen Werkstücks:
Die erfindungsgemäße Silikatglaszusammensetzung kann als Zuschlag zu allen auf dem Markt angebotenen Keramikmassen, insbesondere Dentalkeramikmassen, verwendet werden. Nach dem Zumischen der Silikatglaszusammensetzung wird die Keramik in der bekannten Art und Weise weiterverarbeitet.
Ein handelsüblicher Dentalkeramikwerkstoff wird mit einem Anteil von 6 Gew.-I des unter Beispiel 1 erhaltenen Pulvers innig vermischt. Die Keramik wird dann entsprechend den Angaben des Keramikherstellers weiterverarbeitet. Nach dem Auftrag auf beispielsweise ein metallisches Grundgerüst wird die Keramikmasse entsprechend den Herstellerangaben gebrannt .
Erhalten wird ein Werkstück, das eine im Vergleich zu herkömmlichen Keramikwerkstoffen erhöhte Elastizität aufweist und daher Spannungen, die an der
Verbindungsstelle zwischen einem metallischen Grundgerüst und dem keramischen Werkstuck durch deren unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten verursacht wird, ausgleichen kann.
Im folgenden wird die Verwendung der erfindungsgemäßen Silikatglaszusammensetzung beschrieben, um eine spannungsfreie Verbindung zwischen einem Metall- und einem KunststoffWerkstück herzustellen.
Bei spie l 8 :
Die Oxide bzw. ihre Vorlaufersalzε werden abgewogen und innig vermischt , so daß sich ein Gemisch mit dεr folgenden Zusammensetzung ergibt:
ΞiO;, 45
8 κso o
Na .,0
B?0 _,
SnO -,
TlO _, 9 MgO 1
ZrO-, 1
Das Gemisch wird wie bei Beispiel 1 beschrieben gescnmoxZen und zu einem r'ulver auiuereitet.
Das metallische Gerüst, auf dem beispielsweise eine Kunststoffverblendung angebracht werden soll, wird nach Herstellerangabεn vorbereitet, wobei jedoch kein Gerustbrand durchgeführt wird. Das wie oben beschrieben hergestellte Pulver wird mit Ethanol bis zu einer cremigen Konsistenz angemischt. Zum Anmischen kann auch jede beliebige andere handelsübliche Anmischflüssigkeit verwendet werden. Anschließend wird eine dünne Schicht der angemischten Zusammensetzung auf der gereinigten Oberfläche des metallischen Gerüsts aufgetragen. Der sich anschließende Brennvorgang wird mit folgenden Parametern durchgeführt:
Starttemperatur: 400 - 500 "c
Trockenzeit: 2 Minuten
Brennzeit: 2 Minuten
Vakuum: 0 Hεizratε: 55 - 65 °C
Brenntemperatur: 600 - 780 °C
Ilalte∑eit: 2 Minuten
Abkühlen: 2 Minuten
Nach dem Abkühlen wird die Oberfläche des glasigen Überzugs angeätzt. Dafür kann beispielsweise verdünnte Flußsäure verwendet werden. Nach Spülen und Trocknen wird auf die Oberfläche eine dünne Schicht Silan aufgεtragen und 3 bis 5 Minuten getrocknet. Anschließend wird in der üblichen Weise eine Verblendung mit Kunststoff durchgeführt.