DE19502144A1

DE19502144A1 - Aufbrennbare silikatische Masse zur Herstellung von Zahnersatz

Info

Publication number: DE19502144A1
Application number: DE19502144A
Authority: DE
Inventors: Leonhard Dr Meyer
Original assignee: BERINGER LEITZBACH MONIKA
Current assignee: BERINGER LEITZBACH MONIKA
Priority date: 1995-01-25
Filing date: 1995-01-25
Publication date: 1996-08-01

Description

Die Erfindung betrifft eine aufbrennbare silikatische Masse zur Herstellung von Zahnersatz.

Die DE 39 02 771 A1 beschreibt eine derartige Masse mit fol gender Zusammensetzung:

SiO₂
40,0-42,0 Gew.-%
Al₂O₃	16,0-17,5 Gew.-%
CaO	0,4- 0,6 Gew.-%
Na₂O	8,5-10,0 Gew.-%
K₂O	9,0-10,0 Gew.-%
B₂O₃	1,6- 1,8 Gew.-%
ZrO₂	4,0- 5,0 Gew.-%
TiO₂	15,0-16,5 Gew.-%
Li₂O	0,2- 0,3 Gew.-%

Die Teilchengröße dieser bekannten Masse liegt zwischen 2 µm und 40 µm. Ihre Brenntemperatur liegt zwischen 850 und 870°C; sie liegt also verhältnismäßig hoch. Diese bekannte Masse wird aus zwei Komponenten hergestellt, nämlich aus einer Grundmasse und einem Opaker. Dies ist aufwendig und die Masse kann sich wieder entmischen. Diese bekannte Masse kann außerdem nur auf bestimmte Legierungen aufgebrannt werden. Außerdem enthält sie das radioaktive Hafniumoxid, nämlich als Beigleitelement zu ZrO₂, was ebenfalls nachteilig ist.

Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, eine aufbrennbare Masse zur Herstellung von Zahnersatz vorzuschlagen, die sich demgegenüber insbeson dere durch eine fühlbar erniedrigte Brenntemperatur auszeich net.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale von Pa tentanspruch 1.

Versuche haben gezeigt, daß die erfindungsgemäße Masse bei Brenntemperaturen von ca. 700°C aufgebrannt werden kann. Dies liegt insbesondere an dem, verglichen mit dem erwähnten Stand der Technik, verringerten Gehalt an Al₂O₃. Auch ist die erfin dungsgemäße Masse auf alle aufbrennfähigen Dentallegierungen aufbrennbar. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß sie aus einer einzigen Grundmasse besteht, so daß das Arbeiten mit der erfindungsgemäßen Masse, verglichen mit dem erwähnten Stand der Technik, sicherer im Arbeitsergebnis ist. Des weiteren enthält die Masse keine radioaktiven Strahlen des Hafniumoxids HfO₂, weil auf ZrO₂ verzichtet wird.

Bevorzugt wird es, wenn die Teilchengröße der Masse kleiner ist als etwa 20 µm. Gegenüber den in der Praxis verwendeten Teilchengrößen nach der vorstehend zitierten DE-A1 werden erfindungsgemäß also feinere Teilchengrößen eingesetzt, die besonders gut auf der aufgerauhten (sandgestrahlten) Metall oberfläche appliziert werden können. Sie nehmen dort als dünn aufgebrachte Schicht keinen unnötigen Platz in Anspruch.

Aufgrund der niedrigen Aufbrenntemperatur von maximal 750°C wird eine störende Oxidbildung der meisten Metallegierungen minimiert; eine nachträgliche Polierarbeit bleibt im üblichen Rahmen.

Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Masse ergibt sich also eine auf alle in der Zahntechnik gebräuchlichen Metallegierungen aufbrennbare Glaskeramik, deren besonderer Vorteil darin be steht, daß sie bei den erwähnten und besonders niedrigen Tem peraturen auch unter normaler Atmosphäre aufbrennbar ist. Dem Zahntechniker wird bei der zahnfarbenen Verblendung von Me tallgerüsten für Kronen und Brücken kein Platz weggenommen, und zwar bedingt durch die verhältnismäßig kleine Teilchen größe.

Die erfindungsgemäße Masse ist ein Haftvermittler für Kronen- und Brückenarbeiten zwischen Metall und Composite. Sie kann auch für Modellgerüstprothesen eingesetzt werden, außerdem auch als Haftvermittler für die Verblendung von Metallgerüsten durch Metallkeramik mit dem Ziel, die Verbindung zwischen Metallkeramik und Metall zu verbessern.

Außerdem kann die erfindungsgemäße Masse zur Abdeckung von Metallkonstruktionen im Munde dienen, um galvanische Ströme zu minimieren, die Folge von unterschiedlichen Metallen im Munde sind.

Durch die Partikelfeinheit läßt sich die Masse auch mit in der Dentaltechnik üblichen Sprühpistolen verarbeiten, was bei der Masse gemäß dem eingangs erwähnten Stand der Technik nicht der Fall ist.

Das Aufbrennen keramischer Masse hat, verglichen mit anderen bekannten Systemen, die folgenden Vorteile:

- Niedriger gerätemäßiger Aufwand - ein Laborofen für Tem peraturen bis 700°C ist meist vorhanden.
- Niedrige Kosten.
- Einfache Handhabung und gleichbleibende Ergebnisse.
- Flächiger Haftverbund.
- Hohe Verbundfestigkeit, wie bei Metallkeramiken üblich.
- Gute Langzeitfestigkeit im Mundmilieu.

Die bekannte Masse nach der eingangs erwähnten DE-A1 ist zwar ebenfalls aufbrennbar, sie benötigt aber, wie schon erwähnt, höhere Brenntemperaturen und - bedingt durch die Teilchengrö ßen von etwa 2-40 µm - werden dort relativ dicke Schichten aufgetragen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Massen ist der Seidenglanz der Oberfläche, der mit sich bringt, daß die Zahntechniker keine sichere optische Kontrolle über die Quali tät des Verbundes haben. Die erfindungsgemäße Masse dagegen zeigt nach dem Aufbrennen Glasglanz, d. h. einen satten Glanz.

Claims

1. Aufbrennbare silikatische Masse zur Herstellung von Zahn ersatz, gekennzeichnet durch die folgenden Bestandteile: SiO₂ 35-50 Gew.-% Al₂O₃ 5-15 Gew.-% K₂O 5-15 Gew.-% Na₂O 5-15 Gew.-% B₂O₃ 0- 5 Gew.-% TiO₂ 5-15 Gew.-% SnO₂ 0-15 Gew.-% CaO 0- 5 Gew.-% Li₂O 0- 5 Gew.-% Sb₂O₃0- 1 Gew.-% @ Summe = 100 Gew.-%;

sowie Farbkörper bis maximal 15 Gew.-%.

2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Teilchengröße kleiner als etwa 20 µm ist.