WO1997036041A1 - Mehrkomponentensystem zum verändern, abbau oder bleichen von lignin, ligninhaltigen materialien oder ähnlichen stoffen sowie verfahren zu seiner anwendung - Google Patents

Mehrkomponentensystem zum verändern, abbau oder bleichen von lignin, ligninhaltigen materialien oder ähnlichen stoffen sowie verfahren zu seiner anwendung Download PDF

Info

Publication number
WO1997036041A1
WO1997036041A1 PCT/EP1997/001546 EP9701546W WO9736041A1 WO 1997036041 A1 WO1997036041 A1 WO 1997036041A1 EP 9701546 W EP9701546 W EP 9701546W WO 9736041 A1 WO9736041 A1 WO 9736041A1
Authority
WO
WIPO (PCT)
Prior art keywords
lignin
radical
alkyl
salt
ester
Prior art date
Application number
PCT/EP1997/001546
Other languages
English (en)
French (fr)
Inventor
Hans-Peter Call
Original Assignee
Consortium für elektrochemische Industrie GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Consortium für elektrochemische Industrie GmbH filed Critical Consortium für elektrochemische Industrie GmbH
Priority to AU25058/97A priority Critical patent/AU2505897A/en
Publication of WO1997036041A1 publication Critical patent/WO1997036041A1/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H8/00Macromolecular compounds derived from lignocellulosic materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H6/00Macromolecular compounds derived from lignin, e.g. tannins, humic acids
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C5/00Other processes for obtaining cellulose, e.g. cooking cotton linters ; Processes characterised by the choice of cellulose-containing starting materials
    • D21C5/005Treatment of cellulose-containing material with microorganisms or enzymes
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C9/00After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
    • D21C9/10Bleaching ; Apparatus therefor
    • D21C9/1026Other features in bleaching processes
    • D21C9/1036Use of compounds accelerating or improving the efficiency of the processes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Abstract

Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen enthaltend a. ggf. mindestens einen Oxidationskatalysator und b. mindestens ein geeignetes Oxidationsmittel und c. mindestens einen Mediator, dadurch gekennzeichnet, daß der Mediator ausgewählt ist aus der Gruppe cyclischer N-Hydroxyverbindungen mit mindestens einem ggf. substituierten fünf- oder sechsgliedrigen Ring enthaltend die in Formel (A) genannte Struktur, sowie deren Salze, Ether oder Ester, wobei X und Y gleich oder verschieden sind, und O, S, oder NR1 bedeuten, wobei R1 Wasserstoff-, Hydroxy-, Formyl-, Carbamoyl-, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfonorests, Sulfamoyl-, Nitro-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C¿1?-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphonooxyrests bedeutet, wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino- und Phenylreste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R?2¿ substituiert sein können und die Aryl-C¿1?-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, verzweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R?2¿ ein- oder mehrfach substituiert sein können, wobei R2 gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-Ester oder Salz des Sulfonorests, Sulfamoyl-, Nitro-, Amino-, Phenyl-, C¿1?-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest bedeutet.

Description

Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen so¬ wie Verfahren zu seiner Anwendung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen sowie Verfahren zu seiner Anwendung.
Als heute hauptsächlich zur Zellstoffherstellung verwendete Verfahren sind das Sulfat- und das Sulfitverfahren zu nennen. Mit beiden Verfahren wird unter Kochung und unter Druck Zell¬ stoff erzeugt. Das Sulfat-Verfahren arbeitet unter Zusatz von NaOH und Na2S, während im Sulfit-Verfahren Ca(HS03)2 + S02 zur Anwendung kommt.
Alle Verfahren haben als Hauptziel die Entfernung des Lignins aus dem verwendeten Pflanzenmaterial, Holz oder Einjahrespflanzen.
Das Lignin, das mit der Cellulose und der Hemicellulose den Hauptbestandteil des Pflanzenmaterials (Stengel oder Stamm) ausmacht, muß entfernt werden, da es sonst nicht möglich ist, nicht vergilbende und mechanisch hochbelastbare Papiere herzustellen.
Die Holzstofferzeugungsverfahren arbeiten mit Steinschleifern (Holzschliff) oder mit Refinern (TMP) , die das Holz nach ent- sprechender Vorbehandlung (chemisch, thermisch oder chemisch¬ thermisch) durch Mahlen defibrillieren.
Diese Holzstoffe besitzen noch einen Großteil des Lignins. Sie werden v. a. für die Herstellung von Zeitungen, Illustrierten, etc. verwendet.
Seit einigen Jahren werden die Möglichkeiten des Einsatzes von Enzymen für den Ligninabbau erforscht. Der Wirkmechanismus derartiger lignolytischer Systeme ist erst vor wenigen Jahren aufgeklärt worden, als es gelang, durch geeignete Anzuchtbe¬ dingungen und Induktorzusätze bei dem Weißfäulepilz Phanero- chaete chrysosporium zu ausreichenden Enzymmengen zu kommen. Hierbei wurden die bis dahin unbekannten Ligninperoxidasen und Manganperoxidasen entdeckt. Da Phanerochaete chrysosporium ein sehr effektiver Ligninabbauer ist, versuchte man dessen Enzyme zu isolieren und in gereinigter Form für den Ligninabbau zu verwenden. Dies gelang jedoch nicht, da sich herausstellte, daß die Enzyme vor allem zu einer Repolymerisation des Lignins und nicht zu dessen Abbau führen.
Ähnliches gilt auch für andere lignolytische Enzymspezies wie Laccasen, die das Lignin mit Hilfe von Sauerstoff anstelle von Wasserstoffperoxid oxidativ abbauen. Es konnte festge¬ stellt werden, daß es in allen Fällen zu ähnlichen Prozessen kommt. Es werden nämlich Radikale gebildet, die wieder selbst miteinander reagieren und somit zur Polymerisation führen.
So gibt es heute nur Verfahren, die mit in-vivo Systemen ar¬ beiten (Pilzsysteme) . Hauptschwerpunkte von Optimierungsversu¬ chen sind das sogenannte Biopulping und das Biobleaching.
Unter Biopulping versteht man die Behandlung von Holzhack- schnitzeln mit lebenden Pilzsystemen.
Es gibt 2 Arten von Applikationsformen:
1. Vorbehandlung von Hackschnitzeln vor dem Refinern oder Mah- len zum Einsparen von Energie bei der Herstellung von Holz¬ stoffen (z.B. TMP oder Holzschliff).
Ein weiterer Vorteil ist die meist vorhandene Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Stoffes, ein Nachteil die schlechtere Endweiße.
2. Vorbehandlung von Hackschnitzeln (Softwood/Hardwood) vor der Zellstoffkochung (Kraftprozeß, Sulfitprozeß) . Hier ist das Ziel, die Reduzierung von Kochchemikalien, die Verbesserung der Kochkapazität und "extended cooking".
Als Vorteile werden auch eine verbesserte Kappareduzierung nach dem Kochen im Vergleich zu einem Kochen ohne Vorbehand¬ lung erreicht.
Nachteile dieser Verfahren sind eindeutig die langen Behand- lungszeiten (mehrere Wochen) und v.a. die nicht gelöste
Kontaminierungsgefahr während der Behandlung, wenn man auf die wohl unwirtschaftliche Sterilisation der Hackschnitzel ver¬ zichten will.
Das Biobleaching arbeitet ebenfalls mit in-vivo Systemen. Der gekochte Zellstoff (Softwood/Hardwood) wird vor der Bleiche mit Pilz beimpft und für Tage bis Wochen behandelt. Nur nach dieser langen Behandlungszeit zeigt sich eine signifikante Kappazahlerniedrigung und Weißesteigerung, was den Prozeß un- wirtschaftlich für eine Implementierung in den gängigen Bleichsequenzen macht.
Eine weitere meist mit immobilisierten Pilzsystemen durchge¬ führte Applikation ist die Behandlung von Zellstoffabrikati- onsabwässern, insbesondere Bleichereiabwässern zu deren Ent¬ färbung und Reduzierung des AOX (Reduzierung von chlorierten Verbindungen im Abwasser, die Chlor- oder Chlordioxid-Bleich¬ stufen verursachen) .
Darüber hinaus ist bekannt, Hemicellulasen u.a. Xylanasen, Mannanasen als "Bleichbooster" einzusetzen.
Diese Enzyme sollen hauptsächlich gegen das nach dem Kochpro¬ zeß das Restlignin zum Teil überdeckende reprecipitierte Xylan wirken und durch dessen Abbau die Zugänglichkeit des Lignins für die in den nachfolgenden Bleichsequenzen angewendeten Bleichchemikalien (v.a. Chlordioxyd) erhöhen. Die im Labor nachgewiesenen Einsparungen von Bleichchemikalien wurden in großem Maßstab nur bedingt bestätigt, so daß man diesen Enzym¬ typ allenfalls als Bleichadditiv einstufen kann.
Als Cofaktor neben den lignolytischen Enzymen nimmt man Che- latsubstanzen (Siderophoren, wie Ammoniumoxalat) und Biotensi- de an.
In der Anmeldung PCT/EP87/00635 wird ein System zur Entfernung von Lignin aus lignincellulosehaltigem Material unter gleich- zeitiger Bleiche beschrieben, welches mit lignolytischen Enzy¬ men aus Weißfäulepilzen unter Zusatz von Reduktions- und Oxi- dationsmitteln und phenolischen Verbindungen als Mediatoren arbeitet.
In der DE 4008893C2 werden zusätzlich zu Red/Ox-System "Mimic Substanzen", die das aktive Zentrum (prosthetische Gruppe) von lignolytischen Enzymen simulieren, zugesetzt. So konnte eine erhebliche Performanceverbesserung erzielt werden.
In der Anmeldung PCT/EP92/01086 wird als zusätzliche Verbesse¬ rung eine Redoxkaskade mit Hilfe von im Oxidationspotential "abgestimmten" phenolischen oder nichtphenolischen Aromaten eingesetzt.
Bei allen drei Verfahren ist die Limitierung für einen gro߬ technischen Einsatz die Anwendbarkeit bei geringen Stoffdich¬ ten (bis maximal 4%) und bei den beiden letzten Anmeldungen die Gefahr des "Ausleachens" von Metallen beim Einsatz der Chelatverbindungen, die v.a. bei nachgeschalteten Peroxid- bleichstufen zur Zerstörung des Peroxids führen können.
Aus WO/12619, WO 94/12620 und WO 94/12621 sind Verfahren be¬ kannt, bei welchen die Aktivität von Peroxidase mittels soge¬ nannter Enhancer-Substanzen gefördert werden.
Die Enhancer-Substanzen werden in WO 94/12619 anhand ihrer Halbwertslebensdauer charakterisiert. Gemäß WO 94/12620 sind Enhancer-Substanzen durch die Formel A=N-N=B charakterisiert, wobei A und B jeweils definierte cyclische Reste sind.
Gemäß WO 94/12620 sind Enhancer-Substanzen organische Chemika¬ lien, die mindestens zwei aromatische Ringe enthalten, von de¬ nen zumindest einer mit jeweils definierten Resten substitu¬ iert ist.
Alle drei Anmeldungen betreffen "dye transfer inhibition" und den Einsatz der jeweiligen Enhancer-Substanzen zusammen mit Peroxidasen als Detergent-Additiv oder Detergent-Zusammenset- zung im Waschmittelbereich. Zwar wird in der Beschreibung der Anmeldung auf eine Verwendbarkeit zum Behandeln von Lignin verwiesen, aber eigene Versuche mit den in den Anmeldungen konkret offenbarten Substanzen zeigten, daß sie als Mediatoren zur Steigerung der Bleichwirkung der Peroxidasen beim Behan¬ deln von ligninhaltigen Materialien keine Wirkung zeigten!
WO 94/29510 beschreibt ein Verfahren zur enzymatischen De- lignifizierung, bei dem Enzyme zusammen mit Mediatoren einge¬ setzt werden. Als Mediatoren werden allgemein Verbindungen mit der Struktur NO-, NOH- oder HRNOH offenbart.
Von den in WO 94/29510 offenbarten Mediatoren liefert
1-Hydroxy-lH-benzotriazole (HBT) die besten Ergebnisse in der Delignifizierung. HBT hat jedoch verschiedene Nachteile:
Es ist nur zu hohen Preisen und nicht in hinreichenden Mengen verfügbar.
Es reagiert unter Delignifizierungsbedingungen zu lH-Benzotriazol. Diese Verbindung ist schlecht abbaubar und stellt damit in größeren Mengen eine beträchtliche Umweltbela- stung dar.
Darüber hinaus reagiert 1-Hydroxy-lH-benzotriazol unter dem Einfluß von Oxidationsmitteln, wie sie auch bei der Delignifizierung verwendet werden, zu weiteren, nicht näher charakterisierten Abbauprodukten, die eine unerwünschte starke Färbung zeigen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen enthaltend
a. ggf. mindestens einen Oxidationskatalysator und
b. mindestens ein geeignetes Oxidationsmittel und
c. mindestens einen Mediator dadurch gekennzeichnet, daß der Mediator ausgewählt ist aus der Gruppe cyclischer N- Hydroxyverbindungen mit mindestens einem ggf. substituierten fünf- oder sechsgliedrigen Ring enthaltend die in Formel A ge¬ nannte Struktur
Formel A
Figure imgf000008_0001
sowie deren Salze, Ether oder Ester, wobei
X und Y, gleich oder verschieden sind, und 0, S, oder NR1 be¬ deuten wobei
R1 Wasserstoff-, Hydroxy-, Formyl-, Carbamoyl-, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfonorests, Sulfamoyl-, Nitro-, Amino-, Phenyl-, Aryl-Cj^- C5-alkyl-, C^C^-Alky!-, CT^-Cg-Alkoxy-,
Figure imgf000008_0002
Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphonooxyrests bedeutet,
wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino- und Phenylreste unsubsti¬ tuiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R2 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, c l~c 5~Alkoχy~' C-L-C-LQ-Carbonyl-,
Figure imgf000009_0001
ge¬ sättigt oder ungesättigt, verzweigt oder unverzweigt sein kön¬ nen und mit einem Rest R2 ein- oder mehrfach substituiert sein können wobei
R2 gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Carboxy- rest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono- Ester oder Salz des Sulfonorests, Sulfamoyl-, Nitro-, Amino-, Phenyl-, CT^-C8-Alkyl-, CT^-C8-Alkoxyrest bedeutet.
Das erfindungsgemäße Mehrkomponentensystem enthält Mediatoren, die großtechnisch verfügbar und kostengünstiger als HBT sind. Diese Mediatoren reagieren unter dem Einfluß von Oxidationsmit- teln zu Produkten ohne störende Verfärbung. Diese Produkte sind ihrerseits vollständig abbaubar.
Vorzugsweise umfaßt das erfindungsgemäße Mehrkomponentensystem mindestens einen Oxidationskatalysator.
Als Oxidationskatalysatoren werden im erfindungsgemäßen Mehr¬ komponentensystem bevorzugt Enzyme eingesetzt. Im Sinne der Er¬ findung umfaßt der Begriff Enzym auch enzymatisch aktive Pro¬ teine oder Peptide oder prosthetische Gruppen von Enzymen.
Als Enzym können im erfindungsgemäßen Mehrkomponentensystem
Oxidoreduktasen der Klassen 1.1.1 bis 1.97 gemäß Internationa¬ ler Enzym-Nomenklature, Committee of the International Union of Biochemistry and Molecular Biology (Enzyme Nomenclature, Academic Press, Inc., 1992, S. 24-154) eingesetzt werden.
Vorzugsweise werden Enzyme der im folgenden genannten Klassen eingesetzt:
Enzyme der Klasse 1.1, die alle Dehydrogenasen, die auf primä- re, sekundäre Alkohole und Semiacetale wirken, umfassen und die als Akzeptoren NAD+ oder NADP+ (Subklasse 1.1.1), Cyto- chrome (1.1.2), Sauerstoff (02) (1.1.3), Disulfide (1.1.4), Chinone (1.1.5) oder die andere Akzeptoren haben (1.1.99). Aus dieser Klasse sind besonders bevorzugt die Enzyme der Klasse 1.1.5 mit Chinonen als Akzeptoren und die Enzyme der Klasse 1.1.3 mit Sauerstoff als Akzeptor.
Insbesondere bevorzugt in dieser Klasse ist Cellobiose: quinone-1-oxidoreduktase (1.1.5.1) .
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.2. Diese Enzym- klasse (1.1.5.1) umfaßt solche Enzyme, die Aldehyde zu den korrespondierenden Säuren oder Oxo-Gruppen oxidieren. Die Ak¬ zeptoren können NAD+, NADP+ (1.2.1), Cytochrome (1.2.2), Sau¬ erstoff (1.2.3), Sulfide (1.2.4), Eisen-Schwefel-Proteine (1.2.5) oder andere Akzeptoren (1.2.99) sein.
Besonders bevorzugt sind hier die Enzyme der Gruppe (1.2.3) mit Sauerstoff als Akzeptor.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.3. In dieser Klasse sind Enzyme zusammengefaßt, die auf CH-CH-Gruppen des Donors wirken.
Die entsprechenden Akzeptoren sind NAD+, NADP+ (1.3.1), Cyto¬ chrome (1.3.2), Sauerstoff (1.3.3), Chinone oder verwandte Verbindungen (1.3.5), Eisen-Schwefel-Proteine (1.3.7) oder an¬ dere Akzeptoren (1.3.99).
Besonders bevorzugt ist Bilirubinoxidase (1.3.3.5).
Hier sind ebenfalls die Enzyme der Klaε-se (1.3.3) mit Sauer¬ stoff als Akzeptor und (1.3.5) mit Chii me etc. als Akzeptor besonders bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.4, die auf CH-NH2-Gruppen des Donors wirken. Die entsprechenden Akzeptoren sind NAD+, NADP+ (1.4.1), Cyto- chrome (1.4.2), Sauerstoff (1.4.3), Disulfide (1.4.4), Eisen- Schwefel-Proteine (1.4.7) oder andere Akzeptoren (1.4.99).
Besonders bevorzugt sind auch hier Enzyme der Klasse 1.4.3 mit Sauerstoff als Akzeptor.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.5, die auf CH-NH- Gruppen des Donors wirken. Die entsprechenden Akzeptoren sind NAD+, NADP+ (1.5.1), Sauerstoff (1.5.3), Disulfide (1.5.4), Chinone (1.5.5) oder andere Akzeptoren (1.5.99).
Auch hier sind besonders bevorzugt Enzyme mit Sauerstoff (02) (1.5.3) und mit Chinonen (1.5.5) als Akzeptoren.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.6, die auf NADH oder NADPH wirken.
Die Akzeptoren sind hier NADP+ (1.6.1), Hämproteine (1.6.2), Disulfide (1.6.4), Chinone (1.6.5), N02-Gruppen (1.6.6), und ein Flavin (1.6.8) oder einige andere Akzeptoren (1.6.99).
Besonders bevorzugt sind hier Enzyme der Klasse 1.6.5 mit Chinonen als Akzeptoren.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.7, die auf andere N02-Verbindungen als Donatoren wirken und als Akzeptoren Cyto- chrome (1.7.2), Sauerstoff (02) (1.7.3), Eisen-Schwefel-Pro¬ teine (1.7.7) oder andere (1.7.99) haben.
Hier sind besonders bevorzugt die Klasse 1.7.3 mit Sauerstoff als Akzeptor.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.8, die auf Schwe- felgruppen als Donatoren wirken und als Akzeptoren NAD+, NADP+ (1.8.1), Cytochrome (1.8.2), Sauerstoff (02) (1.8.3), Disulfi¬ de (1.8.4), Chinone (1.8.5), Eisen-Schwefel-Proteine (1.8.7) oder andere (1.8.99) haben. Besonders bevorzugt ist die Klasse 1.8.3 mit Sauerstoff (02 ) und (1.8.5) mit Chinonen als Akzeptoren.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.9, die auf Häm- gruppen als Donatoren wirken und als Akzeptoren Sauerstoff (02) (1.9.3), N02-Verbindungen (1.9.6) und andere (1.9.99) haben.
Besonders bevorzugt ist hier die Gruppe 1.9.3 mit Sauerstoff (02) als Akzeptor (Cytochromoxidasen) .
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.12, die auf Was¬ serstoff als Donor wirken.
Die Akzeptoren sind NAD+ oder NADP+ (1.12.1) oder andere (1.12.99) .
Desweiteren bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.13 und 1.14 (Oxigenasen) .
Weiterhin sind bevorzugte Enzyme die der Klasse 1.15 , die auf Superoxid-Radikale als Akzeptoren wirken.
Besonders bevorzugt ist hier die Superoxid-Dismutase (1.15.1.1) .
Weiterhin sind bevorzugt Enzyme der Klasse 1.16.
Als Akzeptoren wirken NAD+ oder NADP+ (1.16.1) oder Sauerstoff (02) (1.16.3).
Besonders bevorzugt sind hier Enzyme der Klasse 1.16.3.1 (Ferroxidase, z.B. Ceruloplasmin) .
Weiterhin bevorzugte Enzyme sind diejenigen, die der Gruppe
1.17 (Wirkung auf CH2-Gruppen, die zu -CHOH- oxidiert werden),
1.18 (Wirkung auf reduziertes Ferredoxin als Donor), 1.19 (Wirkung auf reduziertes Flavodoxin als Donor) und 1.97 (ande¬ re Oxidoreduktasen) angehören.
Weiterhin besonders bevorzugt sind die Enzyme der Gruppe 1.11., die auf ein Peroxid als Akzeptor wirken. Diese einzige Subklasse (1.11.1) enthält die Peroxidasen.
Besonders bevorzugt sind hier die Cytochrom-C-Peroxidasen (1.11.1.5), Catalase (1.11.1.6), die Peroxydase (1.11.1.6), die lodid-Peroxidase (1.11.1.8), die Glutathione-Peroxidase (1.11.1.9), die Chlorid-Peroxidase (1.11.1.10), die L-Ascor- bat-Peroxidase (1.11.1.11), die Phospholipid-Hydroperoxid- Glutathione-Peroxidase (1.11.1.12), die Mangan-Peroxidase (1.12.1.13), die Diarylpropan-Peroxidase (Ligninase, Lignin- Peroxidase) (1.11.1.14).
Ganz besonders bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.10, die auf Biphenole und verwandten Verbindungen wirken. Sie katalysieren die Oxidation von Biphenolen und Ascorbaten. Als Akzeptoren fungieren NAD+, NADP+ (1.10.1), Cytochrome (1.10.2), Sauer¬ stoff (1.10.3) oder andere (1.10.99).
Von diesen wiederum sind Enzyme der Klasse 1.10.3 mit Sauer¬ stoff (02) als Akzeptor besonders bevorzugt.
Von den Enzymen dieser Klasse sind die Enzyme Catechol Oxidase (Tyrosinase) (1.10.3.1), L-Ascorbate Oxidase (1.10.3.3), o-A- minophenol Oxidase (1.10.3.4) und Laccase (Benzoldiol: Oxigen Oxidoreduktase) (1.10.3.2) bevorzugt, wobei die Laccasen (Ben- zoldiol: Oxigen Oxidoreduktase) (1.10.3.2) insbesondere bevor¬ zugt sind.
Die genannten Enzyme sind käuflich erhältlich oder lassen sich nach Standardverfahren gewinnen. Als Organismen zur Produktion der Enzyme kommen beispielsweise Pflanzen, tierische Zellen, Bakterien und Pilze in Betracht. Grundsätzlich können sowohl natürlich vorkommende als auch gentechnisch veränderte Orga¬ nismen Enzymproduzenten sein. Ebenso sind Teile von einzelligen oder mehrzelligen Organismen als Enzymproduzenten denkbar, vor allem Zellkulturen.
Für die insbesondere bevorzugten Enzyme, wie die aus der Grup- pe 1.11.1 vor allem aber 1.10.3 und insbesondere zur Produk¬ tion von Laccasen werden beispielsweise Weißfäulepilze wie Pleurotus, Phlebia und Trametes verwendet.
Das erfindungsgemäße Mehrkomponentensystem umfaßt mindestens ein Oxidationsmittel. Als Oxidationsmittel können beispiels¬ weise Luft, Sauerstoff, Ozon, H202, organische Peroxide, Per¬ säuren wie die Peressigsäure, Perameisensäure, Perschwefelsäu¬ re, Persalpetersäure, Metachlorperoxibenzosäure, Perchlorsäu¬ re, Perborate, Peracetate, Persulfate, Peroxide oder Sauer- stoffspezies und deren Radikale wie OH* , 00H* , Singulettsauer- stoff, Superoxid (02 *~), Ozonid, Dioxygenyl-Kation (02 ), Di- oxirane, Dioxetane oder Fremy Radikale eingesetzt werden.
Vorzugsweise werden solche Oxidationsmittel eingesetzt, die entweder durch die entsprechenden Oxidoreduktasen generiert werden können z.B. Dioxirane aus Laccasen plus Carbonylen oder die chemisch den Mediator regenerieren können oder diesen di¬ rekt umsetzen können.
Das erfindungsgemäße Mehrkomponentensystem umfaßt als Mediator (Komponente c) bevorzugt mindestens eine Verbindungen der all¬ gemeinen Formel I, II,III oder IV,
& ^
Figure imgf000015_0001
III IV
wobei X, Y, die bereits genannten Bedeutungen haben und die Reste R3-R18 gleich oder verschieden sind und Halogenrest, Carboxyrest, Salz oder Ester eines Carboxyrests oder die für R genannten Bedeutungen haben,
wobei R und R10 bzw. R11 und R12 nicht gleichzeitig Hydroxy- oder Aminorest bedeuten dürfen und
ggf. je zwei der Substituenten R3-R6, R7-R8, R9-R12, R13-R18 zu einem Ring -B- verknüpft sein können, wobei -B- eine der fol- genden Bedeutungen hat:
(-CH=CH)-n mit n = 1 bis 3, -CH=CH-CH=N- oder
Formel A
Figure imgf000015_0002
und wobei ggf die Reste R9-R12 auch untereinander durch ein oder zwei Brückenelemente -Q- verbunden sein können, wobei -Q- gleich oder verschieden ist und eine der folgende Bedeutungen hat: -O-, -S, -CH2-, -CR19=CR20-;
wobei R19 und R20 gleich oder verschieden sind und die Bedeu¬ tung von R3 haben.
Als Mediatoren besonders bevorzugt sind Verbindungen der all¬ gemeinen Formeln I, II, III oder IV, bei denen X und Y O oder S bedeuten.
Beispiele für solche Verbindungen sind N-Hydroxy-phthalimid sowie ggf. substituierte N-Hydroxy-phthalimid-Derivate, N-
Hydroxymaleimid sowie ggf. substituierte N-Hydroxymaleimid-De- rivate, N-Hydroxy-Naphthalsäureimid sowie ggf. substituierte N-Hydroxy-Naphthalsäureimid-Derivate, N-Hydroxysuccinimid und ggf.substituierte N-Hydroxysuccinimid-Derivate, vorzugsweise solche, bei denen die Reste R9-R12 polycyclisch verbunden sind.
Als Mediator (Komponente c des erfindungsgemäßen Mehrkomponen¬ tensystems) insbsondere bevorzugt ist N-Hydroxyphthalimid.
Als Mediator geeignete Verbindungen der Formel I sind beispielsweise:
N-Hydroxyphtha1imid,
N-Hydroxy-benzol-1,2,4-tricarbonsäureimid, N,N•-Dihydroxy-pyromel1itsäurediimid,
N,N'-Dihydroxy-benzophenon-3,3' ,4,4•-tetracarbonsäurediimid.
Als Mediator geeignete Verbindungen der Formel II sind beispielsweise:
N-Hydroxymaleimid,
Pyridin-2,3-dicarbonsäure-N-hydroxyimid. Als Mediator geeignete Verbindungen der Formel III sind beispielsweise:
N-Hydroxysuccinimid, N-Hydroxyweinsäureimid,
N-Hydroxy-5-norbornen-2,3-dicarbonsäureimid, exo-N-Hydroxy-7-oxabicyclo[2.2.1]-hept-5-en-2,3-dicarboximid, N-Hydroxy-cis-cyclohexan-l,2-dicarboximid, N-Hydroxy-cis-4-cyclohexen-l,2-dicarbonsäureimid.
Als Mediator geeignete Verbindung der Formel IV ist beispielsweise:
N-Hydroxynapthalsäureimid-Natrium-Salz.
Als Mediator geeignete Verbindung mit einem sechsgliedrigen Ring enthaltend die in Formel A genannte Struktur ist beispielsweise:
N-Hydroxyglutarimid.
Die beispielhaft genannten Verbindungen eignen sich auch in Form ihrer Salze oder Ester als Mediator.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung von Substanzen, welche erfindungsgemäß als Mediatoren geeignet sind zum Verän¬ dern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materia¬ lien oder ähnlichen Stoffen.
Die Wirksamkeit des Mehrkomponentensystems beim Verändern, Ab¬ bau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen ist häufig nochmals gesteigert, wenn neben den genannten Bestandteilen noch Mg *?+ Ionen vorhanden sind.
Die Mg 2+ Ionen können beispielsweise als Salz, wie z.B. MgS04, eingesetzt werden. Die Konzentration liegt im Bereich von 0,1 - 2 mg/g ligninhaltigem Material, vorzugs¬ weise bei 0,2 - 0,6 mg/g. In manchen Fällen läßt sich eine weitere Steigerung der Wirk¬ samkeit des erfindungsgemäßen Mehrkomponentensystems dadurch erreichen, daß das Mehrkomponentensystem neben den Mg 2+ Ionen auch Komplexbildner wie z.B. Ethylendiamintetraessigsaure (ED- TA) , Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA) , Hydroxyethylen- diamintriessigsäure (HEDTA) , Diethylentriaminpentamethylen- phosphonsäure (DTMPA) , Nitrilotriessigsäure (NTA) , Polyphos- phorsäure (PPA) etc. enthält. Die Konzentration liegt im Be¬ reich von 0,2 - 5 mg/g ligninhaltigem Material, vorzugsweise bei 1 - 3 mg.
Der Einsatz des erfindungsgemäßen Mehrkomponentensystems in einem Verfahren zum Behandeln von Lignin erfolgt beispielswei¬ se dadurch, daß man die jeweils ausgewählten Komponenten a) bis c) gemäß Anspruch l gleichzeitig oder in beliebiger Rei¬ henfolge mit einer wässrigen Suspension des ligninhaltigen Ma¬ terials mischt.
Vorzugsweise wird ein Verfahren unter Einsatz des erfindungs- gemäßen Mehrkomponentensystems in Gegenwart von Sauerstoff oder Luft bei Normaldruck bis 10 bar und in einem pH-Bereich von 2 bis 11, bei einer Temperatur von 20 bis 95°C, vorzugs¬ weise 40 - 95"C, und einer Stoffdichte von 0,5 bis 40 % durchgeführt.
Ein für den Einsatz von Enzymen bei der Zellstoffbleiche unge¬ wöhnlicher und überraschender Befund ist, daß beim Einsatz des erfindungsgemäßen Mehrkomponentensystems eine Steigerung der Stoffdichte eine erhebliche Steigerung der Kappaerniedrigung ermöglicht.
Aus ökonomischen Gründen bevorzugt wird ein erfindungsgemäßes Verfahren bei Stoffdichten von 6 bis 30 Gew.%, besonders be¬ vorzugt 9 bis 15 Gew.% durchgeführt.
Überraschenderweise zeigte sich ferner, daß eine saure Wäsche (pH 2 bis 6, vorzugsweise 4 bis 5) oder Q-Stufe (pH-Wert 2 bis 6, vorzugsweise 4 bis 5) vor der Enzym-Mediatorstufe bei manchen Zellstoffen zu einer erheblichen Kappazahlerniedrigung im Vergleich zur Behandlung ohne diese spezielle Vorbehandlung führt. In der Q-Stufe werden als Chelatbildner die zu diesem Zwecke üblichen Substanzen (wie z.B. EDTA, DTPA) eingesetzt. Sie werden vorzugsweise in Konzentrationen von 0,1 %/t bis 1 %/t besonders bevorzugt 0,1 %/t bis 0,5 %/t eingesetzt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise 0,01 bis 10.000 Units (U) Enzym pro g ligninhaltiges Material einge- setzt. Besonders bevorzugt werden 0,1 bis 100, insbesondere bevorzugt werden 1 bis 40 U Enzym pro g ligninhaltiges Materi¬ al eingesetzt. (1 U entspricht dem Umsatz von 1 μmol 2,2'-Azino-bis(3-ethyl-benzothiazolin-6-sulfonsäure-diammo- niumsalz) (ABTS)/min/ml Enzym)
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise 0,01 mg bis 100 mg Oxidationsmittel pro g ligninhaltigen. Material einge¬ setzt. Besonders bevorzugt werden 0,01 bis 50 mg Oxidations¬ mittel pro g ligninhaltigem Material eingesetzt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise 0,5 bis 80 mg Mediator pro g ligninhaltigem Material eingesetzt. Beson¬ ders bevorzugt werden 0,5 bis 40 mg Mediator pro g ligninhal¬ tigem Material eingesetzt.
Gleichzeitig können Reduktionsmittel zugegeben werden, die zu¬ sammen mit den vorhandenen Oxidationsmitteln zur Einstellung eines bestimmten Redoxpotentials dienen.
Als Reduktionsmittel können Natrium-Bisulfit, Natrium-
Dithionit, Ascorbinsäure, Thioverbindungen, Mercaptoverbindun- gen oder Glutathion etc. eingesetzt werden.
Die Reaktion läuft beispielsweise bei Laccase unter Luft- oder Sauerstoffzufuhr oder SauerstoffÜberdruck bzw. Luftüberdruck ab, bei den Peroxidasen (z.B. Ligninperoxidasen, Manganperoxi- dasen) mit Wasserstoffperoxid ab. Dabei können beispielsweise der Sauerstoff auch durch Wasserstoffperoxid + Katalase und Wasserstoffperoxid durch Glucose + Glucoseoxidase oder andere Systeme in situ generiert werden.
Außerdem können dem System Radikalbildner oder Radikalfänger (Abfangen von beispielsweise OH" oder OOH" Radikalen) zuge¬ setzt werden. Diese können das Zusammenspiel innerhalb der Red/Ox- und Radikalmediatoren verbessern.
Der Reaktionslösung können auch weitere Metallsalze zugegeben werden.
Diese sind im Zusammenwirken mit Chelatbildnern als Radikal¬ bildner oder Red/Ox-Zentren wichtig. Die Salze bilden in der Reaktionslösung Kationen. Solche Ionen sind u.a. Fe , Fe ' Mn2+, Mn3+, Mn4+, Cu2+, Ca2+, Ti3+, Cer4+, Al3+.
Die in der Lösung vorhandenen Chelate können darüber hinaus als Mimicsubstanzen für die Enzyme, beispielsweise für die Laccasen (Kupferkomplexe) oder für die Lignin- oder Manganper- oxidasen (Hämkomplexe) dienen. Unter Mimicsubstanzen sind sol¬ che Stoffe zu verstehen, die die prosthetischen Gruppen von (hier) Oxidoreduktasen simulieren und z.B. Oxidationsreaktio- nen katalysieren können.
Weiterhin kann dem Reaktionsgemisch NaOCl zugesetzt werden. Diese Verbindung kann im Zusammenspiel mit Wasserstoffperoxid Singulettsauerstoff bilden.
Schließlich ist es auch möglich, unter Einsatz von Detergen- tien zu arbeiten. Als solche kommen nicht-ionische, anioni¬ sche, kationische und amphotere Tenside in Betracht. Die De- tergentien können die Penetration der Enzyme und Mediatoren in die Faser verbessern.
Ebenso kann es für die Reaktion förderlich sein, Polysacchari¬ de und/oder Proteine zuzusetzen. Hier sind insbesondere als Polysaccharide Glucane, Mannane, Dextrane, Lävane, Pektine, Alginate oder Pflanzengummis und/oder eigene von den Pilzen gebildete oder in der Mischkultur mit Hefen produzierte Poly¬ saccharide und als Proteine Gelantine und Albumin zu nennen. Diese Stoffe dienen hauptsächlich als Schutzkolloide für die Enzyme.
Weitere Proteine, die zugesetzt werden können, sind Proteasen wie Pepsin, Bromelin, Papain usw. Diese können u.a. dazu die¬ nen, durch den Abbau des im Holz vorhandenen Extensins C, eines hydroxyprolinreichen Proteins, einen besseren Zugang zum Lignin zu erreichen.
Als weitere Schutzkolloide kommen Aminosäuren, Einfachzucker, Oligomerzucker, PEG-Typen der verschiedensten Molekulargewich¬ te, Polyethylenoxide, Polyethylenimine und Polydimethylsi- loxane in Frage.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann nicht nur bei der Deligni- fizierung (Bleiche) von Sulfat-, Sulfit-, Organosol-, o.a. Zellstoffen und von Holzstoffen eingesetzt werden, sondern auch bei der Herstellung von Zellstoffen oder Holzstoffen (Re- finerstoff/Holzschliff) allgemein beispielsweise aus Holz¬ oder Einjahrespflanzen. Dazu sollte eine Defibrillierung durch die üblichen Kochverfahren und/oder mechanischen Verfahren oder Druck (d.h. eine sehr schonende Behandlung bis zu Kappa- zahlen im Bereich von > 50 Kappa bzw. >10% Ligningehalt ) ge¬ währleistet sein.
Bei der Bleiche von Zellstoffen wie auch bei der Herstellung von Zellstoffen kann die Behandlung mehrfach wiederholt wer- den, entweder nach Wäsche und Extraktion des behandelten Stof¬ fes mit NaOH oder ohne diese Zwischenschritte. Dies führt zu noch wesentlich weiter reduzierten Kappawerten und zu erhebli¬ chen Weißesteigerungen. Ebenso kann vor der Enzym/Mediatorbe¬ handlung eine 02-Stufe eingesetzt werden oder auch wie bereits erwähnt eine saure Wäsche oder Q-Stufe (Chelatstufe) ausge¬ führt werden. Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert:
Beispiel l: Enzymatische Bleiche mit N-Hydroxyphthalimid und βoftwood Sulfatzellstoff
5 g atro Zellstoff (Softwood 02 delignifiziert) , Stoffdichte 30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben: A) 20 ml Leitungswasser werden mit 30 mg N-Hydroxyphthalimid (HPI) unter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/1 H2S04-Lsg. so eingestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert. B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame- tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 35 U (1 U = Umsatz von 1 μmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml aufgefüllt. Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne- ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45βC vorgeheizte Reaktions¬ bombe gegeben und unter 1 - 10 bar SauerstoffÜberdruck für 1 - 4 Stunden inkubiert. Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 μm) gewaschen und 1 Stunde bei 60"C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell¬ stoff (atro) extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt. Das Ergebnis ist in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 2: Enzymatische Bleiche mit N-Hydroxyphthalimid und Hardwood Sulfatzellstoff
5 g atro Zellstoff (Hardwood), Stoffdichte 30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben: A) 20 ml Leitungswasser werden mit 30 mg N-Hydroxyphthalimid (HPI) unter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/1 H2S04-Lsg. so eingestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert.
B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame- tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 35 U (1 U = Umsatz von 1 μmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammengegeben und auf 33 ml aufgefüllt.
Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne- ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45°C vorgeheizte Reaktions¬ bombe gegeben und unter 1 - 10 bar Sauerstoffüberdruck für 1 -
4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 μm) gewaschen und l Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell¬ stoff (atro) extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt. Das Ergebnis ist in Tabelle 1 aufgeführt.
Beispiel 3: Enzymatische Bleiche mit N-Hydroxymaleimid und Softwood Sulfatzellstoff
5 g atro Zellstoff (Softwood 02 delignifiziert) , Stoffdichte 30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben:
A) 20 ml Leitungswasser werden mit 21 mg N-Hydroxymaleimid un¬ ter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/1 H2S04-Lsg. so eingestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert. B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame- tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 35 U (1 U = Umsatz von 1 μmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert. Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml aufgefüllt.
Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne- ter gemixt. Danach wird der Stoff in eine auf 45*C vorgeheizte Reaktions¬ bombe gegeben und unter 1 - 10 bar Sauerstoffüberdruck für 1 4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 μm) gewaschen und 1 Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell¬ stoff (atro) extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt. Das Ergebnis ist in Tabelle 1 aufgeführt.
Tabelle l
Ergebnisse Beispiel 1 bis 3
System Kappa vor Kappa nach Ligninabbau
Extraktion Extraktion [%]
Nullwerte Soft¬ 9,6 9,3 3,1 wood o2
HPI + Softwood 7,8 6,7 30,2 °2
Nullwerte 12,7 11,5 9,5 Hardwood
HPI + Hardwood 10,8 9,4 26
Nullwerte Soft¬ 9,6 9,3 3,1 wood o2
N-Hydroxymalei¬ 9,1 8,1 15,6 mid + Softwood 0o
Die Ergebnisse beziehen sich auf eine Inkubationsdauer von 4 Stunden.
Beispiel 4: Hydrolyse von N-Hydroxyphthalimid in Wasser (Ei¬ genabbau des Mediators)
In einem Reaktionsansatz werden 30 mg N-Hydroxyphthalimid (HPI) in 50 ml Leitungswasser gelost und mit 0,5 mol/1 H2S04-Lösung auf pH 4, 5 eingestellt. Diese Lösung wird für 5
Stunden bei einer Temperatur von 45°C gerührt.
Nach der angegebenen Inkubationszeit hat sich das eingesetzte
HPI zu 30% in Phthalsaure und Hydroxylamin umgesetzt. Dabei entstehen Phthalsaure und Hydroxylamin zu gleichen molaren
Teilen.

Claims

Ansprüche - 24 -
1. Mehrkomponentensystem zum Verandern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ahnlichen Stoffen enthaltend
a. ggf. mindestens einen Oxidationskatalysator und
b. mindestens ein geeignetes Oxidationsmittel und
c. mindestens einen Mediator, dadurch gekennzeichnet, daß der Mediator ausgewählt ist aus der Gruppe cyclischer N-
Hydroxyverbindungen mit mindestens einem ggf. substituierten fünf- oder sechsgliedrigen Ring enthaltend die in Formel A ge¬ nannte Struktur
Figure imgf000026_0002
Formel A
sowie deren Salze, Ether oder Ester, wobei
X und Y, gleich oder verschieden sind, und 0, S, oder NR1 be¬ deuten, wobei
R1 Wasserstoff-, Hydroxy-, Formyl-, Carbamoyl-, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfonorests, Sulfamoyl-, Nitro-, Amino-, Phenyl-,
Figure imgf000026_0001
c l~c 10~Carbonvl~' Carbonyl-C-^Cg-alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphonooxyrests bedeutet,
wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino- und Phenylreste unsubsti¬ tuiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R2 substituiert sein können und die Aryl-C--C8-alkyl-, C1-C12-Alkyl-,
C^Cς-Alkoxy-, C-L-C-LQ-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste ge¬ sattigt oder ungesättigt, verzweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R2 ein- oder mehrfach substituiert sein können, wobei
R2 gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Carboxy- rest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono- Ester oder Salz des Sulfonorests, Sulfamoyl-, Nitro-, Amino-, Phenyl-, C1-C5-Alkyl-, C-j^-C8-Alkoxyrest bedeutet.
2. Mehrkomponentensystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, daß es mindestens einen Oxidationskatalysator umfaßt.
3. Mehrkomponentensystem gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß als Oxidationskatalysator Enzym eingesetzt wird.
4. Mehrkomponentensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Enzym Laccase eingesetzt wird.
5. Mehrkomponentensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidationsmittel Luft, Sauer¬ stoff, Ozon, H202, organische Peroxide, Persäuren wie die Peressigsäure, Perameisensäure, Perschwefelsäure, Persalpeter¬ säure, Metachlorperoxibenzosäure, Perchlorsäure, Perborate, Peracetate, Persulfate, Peroxide oder Sauerstoffspezies und deren Radikale wie OH*, OOH* , Singulettsauerstoff, Superoxid (02 *~), Ozonid, Dioxygenyl-Kation (θ2 +) , Dioxirane, Dioxetane oder Fremy Radikale eingesetzt werden.
6. Mehrkomponentensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Mediator (Komponente c) minde¬ stens eine Verbindungen der allgemeinen Formel I, II,III oder
IV,
Figure imgf000028_0001
wobei X, Y, die bereits genannten Bedeutungen haben und die Reste R3-R18 gleich oder verschieden sind und Halogenrest, Carboxyrest, Salz oder Ester eines Carboxyrests oder die für
R genannte Bedeutung haben,
wobei R und R bzw. 1RJ-J" und R nicht gleichzeitig Hydroxy- oder Aminorest bedeuten dürfen und
ggf. je zwei der Substituenten R3-R6, R7-R8, R9-R12, R13-R18 zu einem Ring -B- verknüpft sein können, wobei -B- eine der fol- genden Bedeutungen hat:
(-CH=CH)-n mit n = 1 bis 3, -CH=CH-CH=N- oder
Formel A
Figure imgf000028_0002
und wobei ggf die Reste R9-R12 auch untereinander durch ein oder zwei Brückenelemente -Q- verbunden sein können, wobei -Q- gleich oder verschieden sein kann und folgende Bedeutungen ha- ben kann: -O-, -S, -CH2-, -CR19=CR20-;
wobei R19 und R20 gleich oder verschieden sind und die Bedeu¬ tung von R3 haben
eingesetzt wird.
7. Mehrkomponentensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, da¬ durch gekennzeichnet, daß als Mediator mindestens eine Sub¬ stanz, ausgewählt auε der Gruppe N-Hydroxyphthalimid, ggf.substituierte N-Hydroxyphthalimid-Derivate, N-Hydroxymalei¬ mid, ggf. substituierte N-Hydroxymaleimid-Derivate, N-Hydroxy- Naphthalsäureimid, ggf. substituierte N-Hydroxy-Naphthalsäurei- mid-Derivate, N-Hydroxysuccinimid, ggf. substituierte N- Hydroxysuccinimid-Derivate, eingesetzt werden.
8. Mehrkomponentensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, da¬ durch gekennzeichnet, daß als Mediator N-Hydroxyphthalimid ein¬ gesetzt wird.
9. Verfahren zum Behandeln von Lignin, dadurch gekennzeichnet, daß man die jeweils ausgewählten Komponenten a) bis c) gemäß Anspruch 1 gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge mit ei¬ ner wässrigen Suspension des ligninhaltigen Materials mischt.
10. Verwendung von Mediatoren gemäß Anspruch 1 zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen.
PCT/EP1997/001546 1996-03-27 1997-03-26 Mehrkomponentensystem zum verändern, abbau oder bleichen von lignin, ligninhaltigen materialien oder ähnlichen stoffen sowie verfahren zu seiner anwendung WO1997036041A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AU25058/97A AU2505897A (en) 1996-03-27 1997-03-26 Multicomponent system for changing, reducing or bleaching lignin, lignin-containing materials or similar substances as well as processes for its application

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1996112193 DE19612193A1 (de) 1996-03-27 1996-03-27 Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen sowie Verfahren zu seiner Anwendung
DE19612193.0 1996-03-27

Publications (1)

Publication Number Publication Date
WO1997036041A1 true WO1997036041A1 (de) 1997-10-02

Family

ID=7789639

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
PCT/EP1997/001546 WO1997036041A1 (de) 1996-03-27 1997-03-26 Mehrkomponentensystem zum verändern, abbau oder bleichen von lignin, ligninhaltigen materialien oder ähnlichen stoffen sowie verfahren zu seiner anwendung

Country Status (3)

Country Link
AU (1) AU2505897A (de)
DE (1) DE19612193A1 (de)
WO (1) WO1997036041A1 (de)

Cited By (12)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1998044189A1 (en) * 1997-03-31 1998-10-08 Whitmire David R Enzyme aided removal of color from wood pulps
EP0885868A1 (de) * 1997-06-06 1998-12-23 Consortium für elektrochemische Industrie GmbH Oxidationsverfahren zur Herstellung von Aldehyden und Ketonen in Gegenwart stickstoffhaltiger
DE19842662A1 (de) * 1998-09-17 2000-03-30 Consortium Elektrochem Ind Zusammensetzung und Verfahren zum Verändern, Abbau oder Bleichen von ligninhaltigen Materialien
US6177423B1 (en) * 1996-11-01 2001-01-23 Warner-Lambert Company Isoquinolones
US6254724B1 (en) 1997-07-23 2001-07-03 Ciba Specialty Chemicals Corporation Inhibition of pulp and paper yellowing using nitroxides, hydroxylamines and other coadditives
US6416627B1 (en) 1999-09-15 2002-07-09 Ciba Specialty Chemicals Corporation Polymeric stabilizers with high affinity to pulp
US6447644B1 (en) 1997-07-23 2002-09-10 Ciba Specialty Chemicals Corporation Inhibition of pulp and paper yellowing using nitroxides, hydroxylamines and other coadditives
US6468487B1 (en) * 1997-01-14 2002-10-22 Daicel Chemical Industries, Ltd. Nitration or carboxylation catalysts
US6599326B1 (en) 1999-01-20 2003-07-29 Ciba Specialty Chemicals Corporation Inhibition of pulp and paper yellowing using hydroxylamines and other coadditives
US6660128B1 (en) 1998-04-16 2003-12-09 Pulp And Paper Research Institute Of Canada Oxidase process for pulp
WO2004083516A1 (de) * 2003-03-18 2004-09-30 Lanxess B.V. Oxidationssystem enthaltend einen makrocyclischen metallkomplex, dessen herstellung und verwendung
US6989449B1 (en) 1999-09-15 2006-01-24 Ciba Specialty Chemicals Corporation Chlorohydrin and cationic compounds having high affinity for pulp or paper

Families Citing this family (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19820947B4 (de) * 1997-05-12 2005-12-01 Call, Krimhild Enzymatisches Bleichsystem mit neuen enzymwirkungsverstärkenden Verbindungen zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder Verändern oder Abbau von Kohle sowie Verfahren unter Verwendung des Bleichsystems
DE19726241A1 (de) * 1997-06-20 1998-12-24 Call Krimhild Erweitertes enzymatisches Multikomponentensystem zur Behandlung von Abwässern, zur Herstellung von Holzverbundstoffen, zum Deinken von Altpapier, Colour stripping von Altpapier, zum Einsatz als Oxidationssystem bei der organischen Synthese und zum Einsatz bei der Kohleverflüssigung
US7319112B2 (en) 2000-07-14 2008-01-15 The Procter & Gamble Co. Non-halogenated antibacterial agents and processes for making same

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1994029510A1 (de) * 1993-06-16 1994-12-22 Lignozym Gmbh Verfahren zur veränderung, abbau oder bleichen von lignin, ligninhaltigen materialien oder ähnlichen stoffen
US5478356A (en) * 1994-05-10 1995-12-26 The Clorox Company Cyanoamines and compositions useful for bleaching
JPH0838909A (ja) * 1994-08-02 1996-02-13 Daicel Chem Ind Ltd 酸化触媒およびそれを用いた酸化方法
EP0717143A1 (de) * 1994-12-16 1996-06-19 Lignozym GmbH Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen sowie Verfahren zu seiner Anwendung

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1994029510A1 (de) * 1993-06-16 1994-12-22 Lignozym Gmbh Verfahren zur veränderung, abbau oder bleichen von lignin, ligninhaltigen materialien oder ähnlichen stoffen
US5478356A (en) * 1994-05-10 1995-12-26 The Clorox Company Cyanoamines and compositions useful for bleaching
US5478356B1 (en) * 1994-05-10 1997-11-18 Clorox Co Cyanoimides and compositions useful for bleaching
JPH0838909A (ja) * 1994-08-02 1996-02-13 Daicel Chem Ind Ltd 酸化触媒およびそれを用いた酸化方法
EP0717143A1 (de) * 1994-12-16 1996-06-19 Lignozym GmbH Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen sowie Verfahren zu seiner Anwendung

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
DATABASE WPI Section Ch Week 9616, Derwent World Patents Index; Class A41, AN 96-155414, XP002036111 *

Cited By (18)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6177423B1 (en) * 1996-11-01 2001-01-23 Warner-Lambert Company Isoquinolones
US6362181B1 (en) 1996-11-01 2002-03-26 Warner-Lambert Company Isoquinolones
US6468487B1 (en) * 1997-01-14 2002-10-22 Daicel Chemical Industries, Ltd. Nitration or carboxylation catalysts
WO1998044189A1 (en) * 1997-03-31 1998-10-08 Whitmire David R Enzyme aided removal of color from wood pulps
EP0885868A1 (de) * 1997-06-06 1998-12-23 Consortium für elektrochemische Industrie GmbH Oxidationsverfahren zur Herstellung von Aldehyden und Ketonen in Gegenwart stickstoffhaltiger
US6023000A (en) * 1997-06-06 2000-02-08 Consortium fur elektrochemisch Industrie GmbH Process for the preparation of aldehydes and ketones
US6297403B1 (en) 1997-06-06 2001-10-02 Consortium für elektrochemische Industrie GmbH Process for the preparation of aldehydes and ketones
US6254724B1 (en) 1997-07-23 2001-07-03 Ciba Specialty Chemicals Corporation Inhibition of pulp and paper yellowing using nitroxides, hydroxylamines and other coadditives
US6447644B1 (en) 1997-07-23 2002-09-10 Ciba Specialty Chemicals Corporation Inhibition of pulp and paper yellowing using nitroxides, hydroxylamines and other coadditives
US6500303B1 (en) 1997-07-23 2002-12-31 Ciba Specialty Chemicals Corporation Inhibition of pulp and paper yellowing using nitroxides, hydroxylamines and other coadditives
US6660128B1 (en) 1998-04-16 2003-12-09 Pulp And Paper Research Institute Of Canada Oxidase process for pulp
DE19842662A1 (de) * 1998-09-17 2000-03-30 Consortium Elektrochem Ind Zusammensetzung und Verfahren zum Verändern, Abbau oder Bleichen von ligninhaltigen Materialien
US6599326B1 (en) 1999-01-20 2003-07-29 Ciba Specialty Chemicals Corporation Inhibition of pulp and paper yellowing using hydroxylamines and other coadditives
US6416627B1 (en) 1999-09-15 2002-07-09 Ciba Specialty Chemicals Corporation Polymeric stabilizers with high affinity to pulp
US6989449B1 (en) 1999-09-15 2006-01-24 Ciba Specialty Chemicals Corporation Chlorohydrin and cationic compounds having high affinity for pulp or paper
US7312332B2 (en) 1999-09-15 2007-12-25 Ciba Specialty Chemicals Corporation Chlorohydrin and cationic compounds having high affinity for pulp or paper
US7776182B2 (en) 1999-09-15 2010-08-17 Ciba Specialty Chemicals Corporation Chlorohydrin and cationic compounds having high affinity for pulp or paper
WO2004083516A1 (de) * 2003-03-18 2004-09-30 Lanxess B.V. Oxidationssystem enthaltend einen makrocyclischen metallkomplex, dessen herstellung und verwendung

Also Published As

Publication number Publication date
AU2505897A (en) 1997-10-17
DE19612193A1 (de) 1997-10-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0943032B1 (de) Mehrkomponentensystem zum verändern, abbau oder bleichen von lignin oder ligninhaltigen materialien sowie verfahren zu seiner anwendung
EP0825294B1 (de) Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, oder ligninhaltigen Materialien sowie Verfahren zu seiner Anwendung
EP0739433B1 (de) Verfahren zur veränderung, abbau oder bleichen von lignin, ligninhaltigen materialien oder kohle
KR100197048B1 (ko) 리그닌, 리그닌함유재 또는 그 동일물질을 개질, 분해 또는 표백하는 조성물
WO1997036041A1 (de) Mehrkomponentensystem zum verändern, abbau oder bleichen von lignin, ligninhaltigen materialien oder ähnlichen stoffen sowie verfahren zu seiner anwendung
EP0905306A1 (de) Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien sowie Verfahren zu seiner Anwendung
EP1012376A2 (de) Oxidations- und bleichsystem mit enzymatisch hergestellten oxidationsmitteln
WO2003061550A2 (de) Neue katalytische aktivitäten von oxidoreduktasen zur oxidation und/oder bleiche
WO1997036039A1 (de) Mehrkomponentensystem zum verändern, abbau oder bleichen von lignin, ligninhaltigen materialien oder ähnlichen stoffen sowie verfahren zu seiner anwendung
EP1436371A2 (de) Enzymatische systeme zur generierung aktiver sauerstoffspezies zur reaktion mit anderen precursern zur oxidation und/oder bleiche
DE19723629B4 (de) Verfahren zum Behandeln von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen
DE19820947B4 (de) Enzymatisches Bleichsystem mit neuen enzymwirkungsverstärkenden Verbindungen zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder Verändern oder Abbau von Kohle sowie Verfahren unter Verwendung des Bleichsystems
DE19631131A1 (de) Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen sowie Verfahren zu seiner Anwendung
WO1998055489A1 (de) Mehrkomponentensystem zum verändern, abbau oder bleichen von lignin, ligninhaltigen materialien oder ähnlichen stoffen sowie verfahren zu seiner anwendung
DE19804583A1 (de) Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien sowie Verfahren zu seiner Anwendung

Legal Events

Date Code Title Description
AK Designated states

Kind code of ref document: A1

Designated state(s): AU BR CA CN JP KR NO NZ PL RU UA US

AL Designated countries for regional patents

Kind code of ref document: A1

Designated state(s): AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LU MC NL PT SE

DFPE Request for preliminary examination filed prior to expiration of 19th month from priority date (pct application filed before 20040101)
121 Ep: the epo has been informed by wipo that ep was designated in this application
NENP Non-entry into the national phase

Ref country code: JP

Ref document number: 97533827

Format of ref document f/p: F

122 Ep: pct application non-entry in european phase
NENP Non-entry into the national phase

Ref country code: CA