Schirmkontaktbügel
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Stecker- oder-Schaltschrankeinsatz mit einem Isolierkörper, der eine Mehrzahl von parallel zuein¬ ander angeordneten Kontaktstiften oder -buchsen enthält und in ein Steckergehäuse oder ein Schaltschrankpaneel einsetzbar ist, wobei die Kontaktstifte oder -buchsen auf einer Vorderseite des Isolierkörpers zur Steckverbindung zugänglich sind und auf der Rückseite des Isolierkörpers Anschlußmittel zur Verbindung mit jeweils einem Kabel oder einer Litze aufweisen, und wobei auf der Rückseite des Isolierkörpers ein quer zur Achse der Kontakt¬ stifte oder -buchsen verlaufender Bügel zur Zugentlastung für die Kabel oder Litzen angeordnet ist, der eine Mehrzahl von Bohrungen zum Anbringen von Schellen oder Klemmen zum Einspannen der Kabel oder Litzen trägt.
Ein derartiger Einsatz ist aus der DE 92 03 471 Ul bekannt. Bei Einsätzen der genannten Art gibt es Anwendungsfälle, bei denen abgeschirmte Stecker- oder Schaltschrankkabel oder Litzen zu verwenden sind, um elektromagnetische Störeinflüsse zu vermei¬ den. In der betrieblichen Praxis ist es darüber hinaus erforder¬ lich, für die einzelnen Kabel oder Litzen eine Zugentlastung sicherzustellen, damit die eigentlichen elektrischen Anschlu߬ verbindungen an den Kontaktstiften oder -buchsen, die gekrimpt oder geschraubt sein können, von mechanischen Einflüssen entla¬ stet werden. Hierzu dienen die Bügel der bekannten Art.
Die bisher verwendeten Zugentlastungsbügel sind aufgrund ihrer mehrfach abgekanteten Form nur in mehreren Arbeitsgängen herzu¬ stellen, wodurch sie trotz billigsten Ausgangsmaterials relativ
verteuert werden. Im übrigen ist bei der Verwendung als Ab¬ schirmpotential ihre unmittelbare Verbindung mit den Schutz¬ kontakten von Nachteil, da elektromagnetische Rückwirkungen von den Erdungs- oder Schutzkontakten auf die Abschirmfunktion für die gerade abzuschirmende Leiter der Kabel oder Litzen möglich sind.
Hiervon ausgehend ist es- Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Steckereinsatz bereitzustellen, der eine Verbesserung der Abschirmung der angeschlossenen Kabel oder Litzen eröffnet. Die Lösung hierfür besteht darin, daß der Bügel aus zumindest einem Steg, der bereichsweise mit einem leitenden Material zumindest beschichtet ist und die Bohrungen zum Anbringen der Schellen oder Klemmen aufweist und aus zwei Schenkeln aus nichtleitendem Material zur unmittelbaren Befestigung derselben am Isolierkör¬ per besteht. Einen besonders stabilen Aufbau, der rationell herzustellen ist, erreicht man mit einem mehrteiligen Bügel aus zumindest einem Steg aus leitendem Material mit den Bohrungen und aus zwei Schenkeln aus nichtleitendem Material. Bei diesem Aufbau kann der Steg als einfaches Flachteil vom Bandmetall oder als einfaches Winkelprofil vom Profilstab abgetrennt und gelocht werden und die in Formgebung komplizierteren Schenkel als Kunst- stoffteile in günstiger Weise für die Großserienherstellung ohne mechanische Nacharbeit gefertigt werden. Steg und Schenkel kön¬ nen dann in einfacher Weise miteinander verschraubt oder ver¬ klebt werden. In einer besonders bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, daß die Schenkel als Spritzteile hergestellt sind. Es ist aber auch möglich, einen einteiligen Bügel teilweise leitend zu beschichten oder im Bereich des Steges eine zusätzli¬ che leitende Platte vorzusehen. Eine sichere Zugentlastung wir in jedem Fall ermöglicht.
Hiermit wird für die Abschirmung der Kabel oder Litzen ein ge¬ sondertes Potential unabhängig von den Schutzkontaktanschlüssen bereitgestellt. Die Abschirmungsgewirke der von ihrer äußeren Ummantelung befreiten, d. h. abisolierten Kabel und Litzen wer-
den wie üblich auf dem Abschirmungsbügel leiten angeschlossen, während die Leiter selber jeweils an einem der Kontaktstifte oder -buchsen im Isolierkörper angeschlossen werden. Weiter wird der leitende Steg des Bügels über ein Kabel selber mit einem der Kontaktstifte oder -buchsen im Isolierkörper angeschlossen, wobei im Isolierkörper des jeweiligen Gegensteckers an der ent¬ sprechenden Kontaktbuchse bzw. -stift der Steg des entsprechen¬ den Bügels in gleicher Weise angeschlossen wird. Auf diese Weise werden die in eine Steckverbindung ein- und ausgehenden Abschir¬ mungen getrennt von der Betriebserde miteinander verbunden, so daß Störeinflüsse unterbleiben.
In Weiterführung dieses Gedankens können mehrere verschiedene voneinander isolierte Stege zwischen den Schenkeln angeordnet werden, die dann verschiedene Potentiale für die Abschirmung bilden, die insbesondere für die einzelnen Abschirmummantelungen von mehrfach abgeschirmten Kabeln oder Litzen getrennt zur Ver¬ fügung stehen.
Die Schenkel können so ausgestaltet werden, daß sie im Bereich ihrer Befestigung am Isolierkörper eine verbreiterte Basis haben und sich insbesondere mit einer Stirnfläche und/oder zwei Sei¬ tenflächen am Isolierkörper abstützen, so daß sie auch bei er¬ höhter mechanischer Belastung sicher mit diesem verbunden sind.
Die Schenkel können jeweils mit Schrauben am Isolierkörper fest¬ gelegt werden. Aufgrund der freien Gestaltungsmöglichkeit der Kunststoffteile sind jedoch auch Rastverbindungen vielfältiger Art möglich.
Nach einer günstigen Weiterbildung ist vorgesehen, daß der Bügel bei teilweise gelösten Befestigungsmitteln gegenüber dem Iso¬ lierkörper wegschwenkbar ist, um ein Einsetzen von Kontaktstif¬ ten oder -buchsen in den Isolierkörper oder ein Anschließen von Leitern an denselben zu erleichtern. Sind Schrauben als Befesti-
gungsmittel vorgesehen, sind diese hierfür zu lösen. Im Falle von Rastverbindungen kann eine mehrfache Verrastung vorgesehen sein, die stufenweise zu entriegeln ist.
Nach einer weiteren Ausbildung ist es möglich, daß eine den Bügel insgesamt umschließende Abschirmhülse vorgesehen ist, die in Richtung der Leiterführung verläuft, und die mit dem Steg leitend verbunden ist. Insbesondere können hierbei derartige^Ab- schirmhülsen einer Steckerverbindung miteinander leitend ver¬ bunden werden, jedoch gegenüber den Schutzkontakten und Stecker¬ gehäusen isoliert angeordnet sein. Hierdurch wird die Abschir¬ mung der Leiter vervollkommnet.
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Einsatz mit Zugentla¬ stungsbügel
a) in Seitenansicht b) in Stirnansicht;
Fig. 2 zeigt einen Schenkel des Zugentlastungsbügels als Einzelheit
a) in Ansicht von der Steganschlußseite b) in vertikalem Schnitt;
Fig. 3 zeigt einen Steg des Zugentlastungsbügels als Einzel¬ heit.
Figur 1 zeigt einen Stecker- oder Schaltschrankeinsatz mit einem einstückigem Isolierkörper 11. An diesem ist die Vorderseite mit 12 bezeichnet und die Rückseite mit 13. In dem Isolierkörper 11 sind einzelne Kontaktstifte oder -buchsen parallel zur Mittel¬ achse 14 einsetzbar. Jeweils an den Enden des langgestreckten
Isolierkörpers sind Erdungs- oder Schutzkontakte 15 angeordnet, die Schraubenlöcher zum Eindrehen von Schrauben 16 haben. Mit¬ tels weiterer Schrauben 24 ist ein U-förmiger Zugentlastungs¬ bügel 21 am Isolierkörper 11 angeschraubt, der seitliche Schen¬ kel 22 und einen diese verbindenden Steg 23 hat. Während die Schenkel 22 aus nicht-leitendem Material bestehen, ist der Steg aus leitendem Material. In den Schenkeln 22 sind Durchgangslö¬ cher zum Eindrehen der Schrauben 24 vorgesehen. Der Steg 23 ist mit den Schenkeln 22 über Schrauben 25 verbunden. Im Steg 23 sind Schraubenlöcher 26 zur Befestigung von Schellen vorgesehen, mit denen Kabel oder Litzen, die mit den Kontaktstiften oder - buchsen zu verbinden sind, zugentlastet festgelegt werden kön¬ nen. Zugleich ist hierbei deren Abschirmummantelung mit dem Steg 23 elektrisch leitend zu verbinden, wobei das Potential von dem der Schutzkontakte verschieden ist.
In Figur 2 ist die Form eines der Schenkel 22 im einzelnen zu erkennen, wobei ein Mittelsteg 26 zu erkennen ist, in dem zwei Durchgangslöcher 27 für die Schrauben 25 vorgesehen sind. Zu¬ mindest an einer Seitenfläche des Mittelstegs 26 ist ein Steg 23 anschlagbar. Eine Durchgangsöffnung 28 zum Durchstecken einer Schraube 24 ist ebenfalls erkennbar.
In Figur 3 ist der bereits in Figur 1 deutlich erkennbare Steg 22 als flaches rechteckiges Blechteil mit den Schraubenlöchern 26 nochmals dargestellt.