00001 Latentwärmespeicher 00002
00003 Die Erfindung betrifft einen Latentwärmespeicher mit
00004 einem Wärmespeichermedium und einem Wärmeübertragungsme-
00005 dium, wobei das Wärmeübertragungsmedium über eine Düsen-
00006 anordnung in das Wärmespeichermedium eindüsbar ist und
00007 sich beispielsweise im Zuge eines Ausspeichervorganges
00008 bezüglich des Wärmespeichermediums Hohlstrukturen,
00009 gegebenenfalls gefüllt mit Wärmeübertragungsmedium
00010 ergeben. 00011
00012 Ein derartiger Latentwärmespeicher ist bereits in ver-
00013 schiedenen Ausgestaltungen bekannt geworden. Es wird
00014 insbesondere auf die WO 95/16 176 verwiesen. Darüber
00015 hinaus auch auf Latentwärmespeicher wie sie aus der DD
00016 23 68 62, der DD 28 01 13 bekannt ist. Des weiteren ist
00017 auf die DE-Al 41 22 659 zu verweisen. Bezüglich hierzu
00018 geeignetes Speichermediums auf Paraffinbasis wird auch
00019 auf die DE-Al 43 07 065 verwiesen. 00020
00021 Bei derartigen Latenwärmespeichern, insbesondere sol-
00022 chen, bei welchen das Wärmespeichermedium aus Paraffin
00023 besteht, stellt sich das Problem, insbesondere im Zuge
00024 des Ausspeieherns, wenn also kaltes Wärmeübertragungsme-
00025 dium in wärmeres Wärmespeichermedium eingedüst wird,
00026 daß sich Hohlstrukturen bilden, welche in sich Wärme-
00027 Übertragungsmedium einschließen. Diese Hohlstrukturen
00028 sind zunächst in der Regel kugelförmig. Es ist zwar
00029 bereits vorgeschlagen worden, (vergl. auch DE-Al 43 07 00030 065) , das Wärmespeichermedium, insbesondere das Paraf-
00031 fin derart zu modifizieren, daß eine gewisse Brüchig-
00032 keit bzw. leichte Aufbrechbarkeit der sich ergebenen
00033 Strukturen einstellt. Hiermit ist auch bereits ein
00034 wesentlicher Fortschritt erzielt worden. Gleichwohl
00035 wird aber angestrebt, diese Hohlstrukturen noch weiter
00036 zu verkleinern oder günstiger im Sinne einer Packungs-
00037 dichte auszubilden. Allgemein wird hiermit das Ziel 00038 verfolgt, die Speicherkapazität bei gleichem Behältervo-
00039 lumen zu erhöhen. Weiter ist es auch ein Ziel, das
00040 Verhalten eines solchen Latentwärmespeichers insgesamt
00041 zu verbessern. 00042
00043 Auf diesem Hintergrund beschäftigt sich die Erfindung
00044 mit dem technischen Problem, einen wie oben angegebenen
00045 Latentwärmespeicher zu verbessern. Etwa im Hinblick auf
00046 die sich ergebenden Hohlstrukturen oder im Hinblick auf
00047 das Verhalten des Speichers oder im Hinblick auf die
00048 Leistung des Speichers allgemein. 00049
00050 Diese technische Problematik ist zunächst und im wesent-
00051 liehen beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei
00052 darauf abgestellt ist, daß das Wärmespeichermedium und
00053 das Wärmeübertragungsmedium zusammen einer solchen von
00054 außen aufgeprägten Druckbelastung aussetzbar sind, daß
00055 sich eine Beeinflussung oder auch eine Zerstörung der
00056 Hohlstrukturen ergibt. Die Beeinflussung kann auch
00057 hinsichtlich einer Beeinflussung der Verteilung der
00058 Hohlstrukturen in dem Speicher gegeben sein. Bei dem
00059 bekannten Latentwärmespeicher ist zwar auch bereits
00060 eine gewisse Druckbelastung gegeben. Wenn sich die
00061 Hohlstrukturen bilden, die aus dem gegenüber dem Wärme-
00062 Übertragungsmedium spezifisch leichteren Wärmespeieher-
00063 medium bestehen, wachsen diese nach unten an und auf-
00064 grund des gegebenen Auftriebes sowie des Gewichtes des
00065 darüberliegenden, verfestigten Speichermaterials ergibt
00066 sich eine gewisse Druckbelastung auf diese Hohlstruktu-
00067 ren. Erfindungsgemäß wird aber nun vorgeschlagen, ge-
00068 zielt und zusätzlich einen gesonderten Druck bzw. eine
00069 gesonderte Druckbelastung auf diese Hohlstrukturen
00070 aufzugeben. D.h., über die bei dem bekannten System aus
00071 den Auftriebskräften der Gewichtsbelastung hinaus her-
00072 rührende Druckbelastung wird eine gesonderte Druckbela-
00073 stung aufgegeben. Dies kann beispielsweise dadurch
00074 erreicht sein, daß der gesamte Latentwärmespeicher bzw.
00075 der Speicherkreislauf einem gewissen Druckniveau ausge-
00076 setzt ist. Überraschend hat sich gezeigt, daß bei einer
00077 solchen permanenten Druckbelastung nicht nur die Hohl-
00078 Strukturen, die gleichwohl in der Regel noch entstehen,
00079 alsbald aufbrechen und so das benötigte Volumen reduzie-
00080 ren. Vielmehr hat sich sogar überraschenderweise ge-
00081 zeigt, daß diese Hohlstrukturen im Sinne einer besseren
00082 Stapelbarkeit modifiziert sind. Anstelle von im wesent-
00083 liehen kugelförmigen Strukturen können sich ellip-
00084 tisch/eiförmig verformte Strukturen einstellen. Diese
00085 führen zu einer höheren Stapeldichte. Die gesonderte
00086 Druckbelastung kann bei einem offenen System beispiels-
00087 weise durch ein Ausdehnungsgefäß mit einer hohen Wasser-
00088 säule erreicht sein. Darüber hinaus kann aber auch
00089 insgesamt ein geschlossenes System vorgesehen sein.
00090 Hierdurch ändert sich auch die Gesamtcharakteristik des
00091 Systems. Bislang wurde durch die im Kreislauf angeordne-
00092 te Pumpe das Wärmeübertragermedium, als beispielsweise
00093 Wasser, durch das im Zuge des Ausspeicherns sich verfe-
00094 stigende Wärmespeichermedium hindurchgesaugt. Hierdurch
00095 waren Spezialpumpen erforderlich, da Kavitationserschei-
00096 nungen nicht auszuschließen waren. Arbeitet man dagegen
00097 im geschlossenen System bzw. unter einem relativ hohen
00098 Druck, so wird auch die Druckseite der Pumpe beispiels-
00099 weise beim Ausspeichern genutzt. Es kommt nicht nur zu
00100 einem Durchsaugen, sondern auch zu einem Durchdrücken
00101 des WärmeÜbertragermediums durch das sich verfestigende
00102 Wärmespeichermedium (im einzelnen in den oben beschrie-
00103 benen Strukturen, wenn es sich um ein Wärmespeichermedi-
00104 um auf Paraffinbasis handelt) . Überraschenderweise kann
00105 hierdurch auch eine kostengünstigere Pumpe eingesetzt
00106 werden. Darüber hinaus kommt es auch zu einer gieichmä-
00107 ßigeren Verteilung der durch Strömungspfade in der
00108 Stapelung der sich verfestigenden Strukturen des Wärme-
00109 speichermediums. Hierdurch wird auch eine größere Wärme-
00110 tauscherflache erreicht, was zu dem noch zu einem gün-
00111 stigeren Ansprechverhalten des Latentwärmespeichers
00112 auch beim Einspeichern von Wärme führt. Der Wasserfaden
00113 in der Pumpe kann auch nicht mehr abreißen. Für die
00114 Pumpe ist sogar eine geringere Energieaufnahme gegeben.
00115 Weiter überraschend stellen sich auch eine Vielzahl von
00116 Strömungswegen für das Wärmetransportmittel durch die
00117 (Kugel-) Strukturen ein. Dieses erbringt insgesamt auch
00118 einen wesentlich geringeren Druckverlust. Dadurch, daß
00119 bereits im Bereich des Ausdüsens des kalten Wärmetrans-
00120 portmittels in das heiße Paraffin, beispielsweise, eine
00121 Strömung in senkrechter Richtung des Speichers gegeben
00122 ist, aufgrund des geschlossenen Kreislaufes, werden die
00123 sich ergebenden Strukturen dort sofort erfaßt und im
00124 wesentlichen in gleichmäßiger Verteilung schichtenweise
00125 abgelegt. Während die zunächst angesprochene Druckbela-
00126 stung durch einen erhöhten statischen Druck erzielt
00127 ist, kann alternativ oder kombinativ auch vorgesehen
00128 sein, daß die Druckbelastung durch einen Druckimpuls
00129 erzielt ist. Dieser Maßnahme liegt die Erkenntnis zu-
00130 gründe, daß zur Zerstörung oder Beeinflussung der Hohl-
00131 Strukturen nicht notwendig eine permanente Druckbela-
00132 stung erforderlich ist. Vielmehr kann es ausreichend
00133 sein, wenn die Druckbelastung gezielt nach Aufbau einer
00134 gewissen Anzahl von Hohlstrukturen kurzzeitig einsetzt
00135 oder wenn beispielsweise am Ort des Entstehens gezielt
00136 eine Implus-Druckbelastung jeweils auf die Hohlstruktu-
00137 ren ausgeübt wird. Hierzu kann es beispielweise auch
00138 vorteilhaft sein, ein in das System eingeschaltetes
00139 Ausdehnungsgefäß mit einem betätigbaren Absperrventil
00140 zu versehen. Im Zuge des Betriebs des Latentwärmespe-
00141 ichers kommt es in natürlicher Weise, jedenfalls bei
00142 geschlossenem System, zu einer Schwankung im Druck, da
00143 beim Ausspeichern durch die Volumenvergrößerung des
00144 Latentwärmespeichermaterials (jedenfalls bei einem
00145 solchen auf Paraffinbasis) eine Volumenvergrößerung und
00146 damit eine Druckerhöhung eintritt. Diese Druckerhöhung
00147 kann bei einem abriegelbaren Ausdehnungsgefäß gleichsam
00148 gespeichert werden und wenn gewünscht impulsartig in 00149 das System eingegeben werden (nach einem nochmaligen
00150 Aufschmelzen des Latentwärmespeichermaterials und im
00151 Zuge des dann wiedererfolgenden Verfestigen des Latentw-
00152 ärmespeichermaterials zur Zerstörung oder Beeinträchtig-
00153 ung der sich ergebenden Hohlstrukturen) . Hinsichtlich
00154 der statischen Druckerhöhung empfiehlt sich in weiterer
00155 Ausführung auch, wobei dies aber auch mit der impulsar-
00156 tigen Druckbelastung kombinierbar sein kann, oberhalb
00157 des Latentwärmespeichers einen mit dem Latentwärmespe-
00158 icher hydraulisch gekoppelten Flüssigkeitsbehälter
00159 anzuordnen. Die hydraulische Koppelung kann grundsätz-
00160 lieh beispielsweise über eine Membrane erreicht sein,
00161 d.h., also, ohne daß unbedingt ein Ineinanderübergehen
00162 der Flüssigkeiten gegeben ist. Vorteilhafter ist es
00163 jedoch, eine unmittelbare Zusammenschaltung der entspre-
00164 chenden Flüssigkeiten vorzunehmen. Aufgrund der Wärme-
00165 ein- und ausspeieherung in dem Latentwärmespeicher kann
00166 sich hier aufgrund natürlicher Konvektion bei wärmerem
00167 Latentwärmespeicher ein Wärmeaustausch zu dem oberhalb
00168 des Latentwärmespeichers angeordneten Flüssigkeitsbehäl-
00169 ter ergeben. Dies wird vorteilhafterweise dazu ausge-
00170 nutzt, einen Warmwasserbehälter oberhalb des
00171 Latentärmespeichers und geeigneterweise in dem genann-
00172 ten Flüssigkeitsbehälter eingebunden - jedoch hydrau-
00173 lisch nicht verbunden mit der umgebenen Flüssigkeit -
00174 anzuordnen. Hierdurch kann bei großem Wärmeangebot noch
00175 eine gewisse Brauchwassermenge mit vorgewärmt werden.
00176 Zugleich ist, wie beschrieben, hierdurch eine vorteil-
00177 hafte Druckerhöhung im Latentwärmespeicher gegeben. In
00178 weiterer bevorzugter Ausführungsform ist vorgesehen,
00179 daß der Latentwärmespeicher mit einem Druckhalter gekop-
00180 pelt ist. Dies kann beispielsweise ein in der Heizungs-
00181 technik übliches Ausdehnungsgefäß sein. Dieser Druckhai-
00182 ter kann dazu benutzt werden, etwaige Spitzenbelastun-
00183 gen abzufangen und im wesentlichen für einen konstanten
00184 - erhöhten - Druck zu sorgen. Der erhöhte Druck ist
00185 vorteilhafterweise im Bereich von fünf bis zehn Meter
00186 Wassersäule zu sehen. 00187
00188 Gegenstand der Erfindung ist auch ein Latentwärmespei-
00189 eher mit einem Wärmespeichermedium und einem Wärmeüber-
00190 tragungsmedium, wobei das Wärmeübertragungsmedium über
00191 eine Düsenanordnung in das Wärmespeichermedium ein-
00192 düsbar ist. Bezüglich eines solchen Latentwärmespei-
00193 chers beschäftigt sich die Erfindung mit dem techni-
00194 sehen Problem, in einem Latentwärmespeicher sowohl in
00195 dem Latentwärmespeichermaterial Wärme zu speichern, wie
00196 auch in möglichst geeigneter Weise die Wärme für Brauch-
00197 wasserzwecke zu nutzen. In diesem Zusammenhang ist es
00198 bereits bei einem derartigen Latentwärmespeicher vorge-
00199 schlagen worden, den Anteil den Wärmetransportmittels,
00200 in der Regel Wasser, so zu erhöhen, daß hier auch eine
00201 übliche Wärmespeicherung gegeben ist. Nachteilig ist
00202 hierbei allerdings, daß das Gesamtvolumen des
00203 Latentwärmespeichers, welches auch in der Regel im
00204 Kreislauf geführt wird, wesentlich erhöht ist. Erfin-
00205 dungsgemäß wird zur Lösung der aufgezeigten Problematik
00206 dagegen vorgeschlagen, daß oberhalb des Latentwärmespei-
00207 chers ein Fluidspeicher, insbesondere ein Wasserspei-
00208 eher, angeordnet ist und daß der Fluidspeicher in wärme-
00209 leitendem Kontakt mit dem Latentwärmespeicher steht.
00210 Durch den gesonderten Fluidspeicher wird das Volumen
00211 des eigentlichen Latentwärmespeichers nicht erhöht.
00212 Dadurch, daß aber weiter gleichwohl ein wärmeleitender
00213 Kontakt gegeben ist, kann durch ein Einspeichern von
00214 Wärme in den Latentwärmespeicher auch der Fluidspeicher
00215 aufgeheizt werden. Insbesondere bei einem Überangebot
00216 von Wärme ist hier eine nutzvolle Verwendung gegeben.
00217 Weiter ist bevorzeugt, daß in dem Fluidspeicher ein
00218 abgeschlossener und gesondert ein- und ausspeisbarer
00219 Wasserbehälter angeordnet ist. Dieser kann zu dem vor-
00220 zugsweise noch eigenständig aufheizbar sein, etwa über
00221 eine elektrische Tauchheizung. In weiterer bevorzugter
00222 Ausgestaltung ist es auch vorgesehen, daß der Fluidspei-
00223 eher unmittelbar hydraulisch mit dem Latentwärmespei-
00224 eher verbunden ist. Hierdurch kann aufgrund natürlicher
00225 Konvektion erwärmtes Wärmetransportmittel aus dem
00226 Latentwärmespeicher in den Fluidspeicher, in die Umge-
00227 bung des dort gesondert eingebrachten Wasserspeichers,
00228 aufsteigen und so eine Erwärmung über den Latentw-
00229 ärmespeicher erfolgen. Bei der hydraulischen Verbindung
00230 mit dem Latentwärmespeicher, im einfachen Fall durch
00231 Rohre, welche durch das Wärmespeichermedium, Paraffin,
00232 hindurchragen und in das Wärmeübertragermedium, Wasser
00233 hineinragen, wird beim Laden des Latentwärmespeichers
00234 durch Schwerkraft eine Mitladung des in den Fluidspei-
00235 eher enthaltenen Wassers erreicht. Hierbei ist davon
00236 ausgegangen, daß sich in dem Fluidspeicher kaltes Was-
00237 ser befindet. Die Mitladung erfolgt durch natürliche 00238 Konvektion durch die Verbindungsrohre hindurch. Soweit 00239 in dem Fluidspeicher bzw. dem gesonderten Wasserspei-
00240 eher die Fluid-/Wassertemperatur bereits die Aufheiztem-
00241 peratur des Latentwärmespeichers erreicht oder überstie-
00242 gen hat, findet entsprechend keine natürliche Konvekti-
00243 on statt. In gleicher Weise findet ein Temperaturaus-
00244 gleich statt, wenn bei geladenem Latentwärmespeicher
00245 der Fluidspeicher abgekühlt wird. Für den Fall, daß
00246 eine Nachladung nicht ausreichend ist, ist in dem Fluid-
00247 Speicher bzw. in dem darin gesondert angeordneten Was-
00248 serspeicher noch ein Nachhaltsystem vorgesehen. Dies
00249 ist besonders vorteilhaft bei unterschiedlichen Verbrau-
00250 chersystemen mit unterschiedlichen Temperaturen. Z.B.
00251 Warmwasser (beispielsweise 55 Grad Celsius) , Niedertem-
00252 peraturheizung (beispielsweise 40 Grad Celsius) . Diese
00253 Systeme werden ohne sich zu beeinflussen optimal be-
00254 dient, hinsichtlich der Heizung aus dem Latentwärmespe-
00255 icher und hinsichtlich Warmwasser aus dem Warmwasserbe-
00256 hälter. Die Nachheizleistung ist minimiert. Die be-
00257 schriebene Kombination aus Fluidbehälter (Wasserbehäl-
00258 ter) und Latenwärmespeicher hat auch zur Folge, daß das
00259 Latentwärmespeichersystem unter höheren statischen
00260 Druck beschrieben wird, um ein Leerlaufen auszuschlie-
00261 ßen. Das wiederum beeinflußt das effektive Ausspeicher-
00262 volumen durch Wasserbindung. Die Wasserbindung in dem
00263 Wärmespeichermaterial, insbesondere in Paraffin, ist
00264 minimiert. Mit ansteigendem Druck geht die Wasserbin-
00265 düng zurück. Ein höherer Latentwärmespeichermaterialei-
00266 nsatz ist ermöglicht. Zu dem kann der Fluidbehälter
00267 modulartig auf bereits bestehende Latentwärmespeicher
00268 aufgesetzt werden, auch als Nachrüstelement. 00269
00270 Gegenstand der Erfindung ist des weiteren ein Verfahren
00271 zum Betreiben eines Latentwärmespeichers mit einem
00272 Wärmespeichermedium und einem Wärmeübertragungsmedium,
00273 wobei das Wärmeübertragungsmedium über eine Düsenan-
00274 ordung in das Wärmespeichermedium eindüsbar ist und
00275 sich beispielsweise im Zuge eines Ausspeichervorganges
00276 bezüglich des Wärmespeichermediums Hohlstrukturen, gege-
00277 benenfalls gefüllt mit Wärmeübertragungsmedium, erge-
00278 ben. Um die Leistung eines solchen Latentwärmespeichers
00279 zu erhöhen, schlägt die Erfindung in diesem Zusammen-
00280 hang vor, daß ein Fluiddruck des Latentwärmespeichers
00281 jedenfalls während des Ausspeicherns erhöht wird, zur
00282 Beeinflussung bzw. Zerstörung der entstehenden Hohl-
00283 Strukturen. Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß
00284 eine gezielte Erhöhung während des Ausspeicherns des
00285 Fluiddruckes vorgenommen werden kann, um die entstehen-
00286 den Hohlstrukturen zu beeinflussen oder zu zerstören.
00287 Bei zerstörten Hohlstrukturen benötigt der Latentw-
00288 ärmespeicher beim Ausspeichern weniger Volumen, so daß
00289 insgesamt bei gleichem Ausgangsvolumen mehr Latent-
00290 wärmespeichermaterial aufgenommen sein kann. Bei glei-
00291 chem Ausgangsvolumen erhöt sich die Leistung des
00292 Latentwärmespeichers. Es ist auch bevorzugt, die Erhö-
00293 hung des Fluiddruckes impulsartig vorzunehmen. 00294
00295 Nachstehend ist die Erfindung des weiteren anhand der
00296 beigefügten Zeichnungen, welche doch lediglich ein
00297 Ausführungsbeispiel darstellen, erläutert. Hierbei
00298 zeigt: 00299
00300 Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht eines
00301 Latentwärmespeichers mit aufgesetztem Wasser- 00302 Speicher;
00303
00304 Fig. 2 eine schematische Querschnittsansicht eines
00305 Latentwärmespeichers mit einer Druckhai-
00306 te-/Druckerhöhungseinrichtung. 00307
00308 Dargestellt und beschrieben ist zunächt, mit Bezug zu
00309 Fig. 1, ein Latentwärmespeicher 1 mit einem aufgesetz-
00310 ten bzw. vertikal über dem Latentwärmespeicher 1 ange-
00311 ordneten Wasserbehältnis 2. Der Latentwärmespeicher
00312 kann auf verschiedene Arten im einzelnen ausgebildet
00313 sein. Es wird hierzu auf die bereits eingangs genannte
00314 Druckschrift WO 95/16176 bezüglich weiterer Einzelhei-
00315 ten verwiesen.
00316 Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist oberhalb
00317 des Latentwärmespeichers 1 ein Wasserbehälter 2 angeord-
00318 net, wobei auch das Wärmeübertragungsmedium des Latenw-
00319 ärmespeichers 1 aus Wasser besteht. Bekanntlich sammelt
00320 sich dann, wenn es sich um einen Latenwärmespeicher
00321 handelt, und das Wärmespeichermedium aus beispielsweise
00322 Paraffin besteht, das Wärmespeichermedium 3 oberhalb
00323 des Wärmeübertragermediums 4 in Form einer Schichtung
00324 an. 00325
00326 Es ist nunmehr vorgesehen, daß in dem Wasserbehältnis 2
00327 ein - äußerer - Wasserbehälter mit Wasser 5 gefüllt.
00328 Weiter ist der Wasserbehälter 2 über Verbindungsrohre
00329 6,6' mit dem Latenwärmespeicher verbunden. Im einzelnen
00330 ist die Verbindung derart, daß die Verbindungsröhre
00331 6,6' bis auf ein Niveau n reichen, in welchem in allen
00332 Betriebszuständen des Latenwärmespeichers 1 mit Sicher-
00333 heit sich Wärmeübertragungsmedium, hier also Wasser 4,
00334 befindet. Ein Verbindungsröhr 6, 6 'kann - jedenfalls in
00335 dem Bereich, in welchem es sich permanent im Wärmeüber-
00336 tragungsmedium 4 oder in dem Wasserspeicher 2 in dem
00337 Wasser 5 sich befindet, mit einer vertikal verteilten
00338 Lochung ausgebildet sein. Es wird hierzu beispielsweise 00339 auf die DE-OS 43 06 684 verwiesen, deren Offenbarungsge-
00340 halt insoweit in vorliegende Anmeldung mit eingeschlos-
00341 sen wird. 00342
00343 Weiter ist in dem Wasserbehälter 2 ein gesonderter,
00344 gegenüber dem Wasser 5 abgeschlossener Zweitbehälter 7
00345 aufgenommen. Gemäß Ausführungsbeispiel ist dieser Zweit-
00346 behälter 7 vollflächig von dem Wasser 5 umgeben. Es
00347 kann aber auch nur eine teilflächige Umgebung durch das
00348 Wasser 5 gegeben sein. 00349
00350 Der Wasserbehälter 2 der Latentwärmespeicher 1 ist
00351 durch eine horizontale Trennwand voneinander separiert.
00352 Dieser ist nur von den Verbindungsröhren 6,6' durch-
00353 setzt. 00354
00355 Der Behälter 7 ist ein Warmwasserbereitungsbehälter. Er
00356 besitzt hierzu ein Nachheizsystem, was lediglich ange-
00357 deutet ist, Bezugszeichen 8. Darüber hinaus Anschlüsse
00358 9 für Warm- und Kaltwasser. Zum einen kann eine Erhit-
00359 zung oder Warmhaltung des in dem Behältnis 7 befindli-
00360 chen Wassers durch das umgebende Wasser 5 stattfinden.
00361 Andererseits ist eine eigene aktive Aufheizung des
00362 darin befindlichen Wassers möglich. 00363
00364 In weiterer Einzelheit ist in hydraulischem Anschluß an
00365 den Latentwärmespeicher 1 und zwar an das sich im unte-
00366 ren Bereich befindliche Wärmeübertragungsmedium (Wasser
00367 4) ein Druckhalter 10 vorgesehen. Der Druckhalter 10
00368 kann beispielsweise aus einem Gaspolster 11, einer
00369 Membran 12 und darunter befindlichem Wasserreservoir 13
00370 bestehen. Dieser Druckhalter dient insbesondere auch
00371 zur Aufnahme von Volumenänderungen. Ein Leerlaufen des
00372 Wasserbehälters 2 soll vermieden werden. Es kann sich
00373 hier auch um ein übliches Ausdehnungsgefäß handeln.
00374 In weiterer bevorzugter Ausführungsform kann das Ausdeh-
00375 nungsgefäß auch mit einem Absperrventil ll1 , das auch
00376 automatisch betätigbar sein kann, versehen sein. Hier-
00377 durch können, wie weiter vorne im einzelnen beschrie-
00378 ben, Druckspitzen gleichsam gespeichert werden und
00379 implusartig zu einem anderen Zeitpunkt in das System
00380 zur Zerstörung von Hohlstrukturen des Latentwärmespei-
00381 chermaterials eingegeben werden. 00382
00383 In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt.
00384 Bei dieser Ausführungsform ist ein Latentwärmespeicher
00385 1 durch eine aktive bzw. aktivierbare Einrichtung 10,14
00386 mit Druck beaufschlagbar. Der vertikal bewegliche Kol- 00387 ben 14 soll lediglich andeuten, daß aktiv ein Druck
00388 ausgeübt werden kann. In Übereinstimmung mit der Ausbil-
00389 düng der Fig. 1 ist ein Druckhalter 10 vorgesehen.
00390 Zusätzlich zu der Funktion des Druckhaltens kann hier
00391 jedoch - was lediglich schematisch angedeutet ist
00392 - über ein Kolbensystem 14 aktiv ein Druck - auch im-
00393 pulsweise - erzeugt werden. 00394
00395 Darüber hinaus ist es noch möglich, Impulsdruck bei-
00396 spielsweise durch eine Pumpe 15 zu erzeugen. Es kann
00397 auch eine Ausgestaltung der Armarturen der Pumpe derart
00398 vorgesehen sein, daß sich hinsichtlich einer Abschalt-
00399 oder Anfahrcharakteristik ein Druckstoß ergibt, wie er
00400 an sich in derartigen Leitungssystemen zu vermeiden
00401 ist. Bezüglich weiterer Einzelheiten der dargestellten
00402 Latentwärmespeicher wird im übrigen auf die bereits
00403 eingangs genannte WO 95/16176 verwiesen, deren Offenba-
00404 rungsgehalt auch vollinhaltlich in die Offenbarung
00405 vorliegender Anmeldung mit einbezogen wird. 00406
00407 Für die dargestellen Latentwärmespeicher ist auch cha-
00408 rakteristisch, daß kein offener Flüssigkeitsspiegel
00409 ausgebildet ist. Die Latentwärmespeicher sind vollstän-
00410 dig, gegebenenfalls eben unter erhöhtem Druck, gefüllt.
00411 Hinsichtlich der Druck-Impulsbeaufschlagung ist jedoch
00412 auch eine Ausbildung mit einem freien Flüssigkeitsspie-
00413 gel möglich. 00414
00415 Die Zusammenschaltung des Latentwärmespeichers 1 mit
00416 dem Wasserbehälter 2 und dem darin noch weiter befindli-
00417 chen aufheizbaren Wasserbehälter 7 hat folgende betrieb-
00418 liehe Eigenschaften und Vorteile: beim Laden des Latent-
00419 wärmespeicher 1 mit kaltem Wasser erfolgt über die Ver-
00420 bindungsrohre 6,6' - vorausgesetzt, daß die Temperatur
00421 in dem Wasserbehälter 2 niedriger als die Ladetempera-
00422 tur ist - aufgrund natürlicher Konvektion ein Mitladen
00423 des Wasserbehälters 2. Hierüber erfolgt auch eine Auf-
00424 heizung des Wasserbehälters 7. Wird nachfolgend bei
00425 geladenem Latentwärmespeicher 1 Wärme oder warmes Was-
00426 ser aus dem Wasserspeicher 1 abgezogen und durch kaltes
00427 ersetzt, z.B. durch einen entsprechenden Verbrauch im
00428 System, so erfolgt in gleicher Weise durch die Schwer-
00429 kraft bzw. natürliche Konvektion über die Verbindungs-
00430 röhre 6,6' eine Umladung und Wiederaufladung des Wasser-
00431 behälters 2 und des Wasserbehälters 7. Für den Fall,
00432 daß die Nachladung durch den Latentwärmespeicher 1
00433 nicht ausreicht, ist das Nachheizsystem 8 vorgesehen.
00434 Hier ist ein besonderter Vorteil gegeben bei unter-
00435 schiedlichen Verbrauchssystemen mit unterschiedlichen
00436 Temperaturen, z.B. einem Warmwasserverbrauchssystem und
00437 einer Niedertemperaturheizung (55 bzw. 40 Grad Celsi-
00438 us) . Diese Systeme können dann, ohne sich gegenseitig
00439 zu beeinflussen, von ihrem jeweils optimalen Speicher
00440 bedient werden. Die Heizung aus dem Latentwärmespeicher
00441 und das Wasser aus dem Warmwasserbehälter 2. Die Nach-
00442 heizleistung wird minimiert. 00443
00444 Die dargestellte Kombination gemäß Fig. 1 hat auch zur
00445 Folge, daß das Latentwärmespeichersystem unter höherem
00446 statischen Druck betrieben wird, um ein Leerlaufen
00447 auszuschließen. Im Hinblick auf das Latentwärmespei- 00448 chermaterial Paraffin hat dies nicht nur die erwähnte
00449 Auswirkung auf die Hohlstrukturen, sondern auch auf den
00450 Umfang der Wasserbindung in demt Paraffin allgemein.
00451 Unter Druckbelastung bindet Paraffin weniger Wasser in
00452 den dort gegebenen Hohlstrukturen (Paraffin ist inso-
00453 weit schwammartig anzusehen) . Insgesamt ermöglicht dies
00454 ein höheres Volumen an Latentwärmespeichermaterial. 00455
00456 Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In
00457 die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der
00458 Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori-
00459 tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt-
00460 lieh mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser
00461 Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit
00462 aufzunehmen.