VERFAHREN UND ANLAGE ZUR RUCKGEWINNUNG VON DIOLEN
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von Diolen im Zuge einer nach einer Gleichgewichtsreaktion ablaufenden Veresterung der Diole mit Dicarbonsäure und/oder im Zuge der Hydrolyse eines Polykondensations- produkts der Diole mit Dicarbonsäuren, wonach als Neben¬ produkt ein mit Diolen, anderen Alkoholen und diversen niedrigsiedenden Komponenten kontaminiertes Abwasser anfällt.
Bei der PET (Polyethylenterephthalat)-Polykondensation verläßt Abwasser den Kolonnenkopf bzw. den Kopfkondensator von Prozeß-Kolonnen, welches mit Acetaldehyd (AA) und einer kleinen Menge des wertvollen Monomers 1,2-Ethandiol (ED) bzw. Ethylenglykol (EG) verunreinigt ist. Die Haupt¬ funktion der Prozeß-Kolonnen besteht darin, das Reaktions¬ produkt der Veresterung, also das mit AA und ED verunreinigte Abwasser, aus dem Prozeß -auszuschleusen und das wertvolle Monomer ED bzw. EG zurückzugewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, weisen die Prozeß-Kolonnen zahlreiche Kolonnenböden oder große Packungshöhen auf und bauen folglich verhältnismäßig hoch. Ferner werden erheb-
ORIGINAL UNTERLAGEN
liehe Mengen Wärmeenergie sowie Kühlwasser benötigt, um die Verluste an dem wertvollen Monomer ED bzw. EG über den Kolonnenkopf im Rahmen einer optimalen Wirtschaftlichkeit des Gesamtverfahrens so klein wie möglich zu halten. Hinzukommt, daß vor Einleitung des primär mit AA und ED kontaminierten Kolonnenkopfproduktes in den Vorfluter eine Abwasserkläranlage zur Senkung des biologischen Sauer¬ stoffbedarfs (BSB) bzw. chemischen Sauerstoffbedarfs (CSB) erforderlich ist.
Vergleichbares gilt für einen PET-Recyclingprozeß. Hier verläßt ebenfalls ein mit AA und einer kleinen Menge des wertvollen Monomers ED bzw. EG kontaminiertes Abwasser den Kopfkondensator bzw. den Kolonnenkopf von Prozeß-Kolonnen. Auch in diesem Fall besteht die Hauptfunktion der Prozeß-Kolonnen darin, das Reaktionsprodukt (Abwasser mit AA und ED) aus dem Prozeß auszuschleusen und das wertvolle Monomer ED für die Weiterverwendung zurückzugewinnen.
Gleiches gilt auch für die PBT (Polybutylenterephtha- lat)-Polykondensation, wobei am Kopfkondensator der Prozeß-Kolonnen ein mit einer Restmenge an Tetrahydrofuran (THF) , Butenol, Butanol und dem wertvollen Monomer 1,4-Butandiol (BD) kontaminiertes Abwasser anfällt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, wonach sich Diole bzw. Alkohole mit zwei OH-Gruppen im Zuge einer Veresterung und/oder einer Hydrolyse in energiesparender Weise sowie unter Einsparung von Betriebsmitteln und insbesondere einer sonst üblichen
Kläranlage in umweltschonender Weise zurückgewinnen lassen. Außerdem soll eine Anlage geschaffen werden, die zur Durchführung dieses Verfahrens besonders geeignet ist und sich durch einfache und funktionsgerechte Bauweise auszeichnet.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch, daß das kontaminierte Abwasser im Wege einer Umkehrosmose und/oder Mikrofiltration gereinigt wird, daß im Zuge dieser Reinigung reines Wasser und von dem reinen Wasser getrennte Diole, zum Beispiel ED oder BD, anfallen, und daß die Diole (zum Beispiel ED oder BD) wieder dem Prozeß, d. h. dem Polykondensationsprozeß oder dem Hydrolyse- bzw. Recyclingprozeß, oder einem anderen Verwendungszweck zugeführt werden und das reine bzw. gereinigte Abwasser ebenfalls dem Prozeß oder einer anderen Verwendung zugeführt wird. - Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß im Wege der Umkehrosmose und/oder Mikrofiltration das kontaminierte Abwasser als Kopfprodukt der Prozeß-Kolonnen gereinigt wird, indem die Moleküle in dem Abwasser infolge ihrer unterschiedlichen Dimensionen und chemischen Potentiale in zwei Fraktionen sauber getrennt werden. Die wertvollen Monomere, wie die Diole ED und BD, aber auch zum Beispiel 2,2'-Dihydroxydiethylether, welches während der Veresterung in einer Parallelreaktion entsteht, werden zwecks Reaktion vollständig wieder in den Polykondensationsprozeß bzw. Hydrolyseprozeß zurückgeführt und gehen nicht verloren.
Durch die ein- oder auch mehrstufig betriebene Umkehr- osmose erhält man in einer Fraktion reines Wasser mit einem genügend niedrigen CSB- bzw. BSB-Wert, so daß nicht länger eine aufwendige Kläranlage erforderlich ist, um einerseits das Diol von dem Abwasser zu trennen und andererseits das Abwasser zu reinigen. Da darüber hinaus im Zuge der Umkehrosmose eine Konzentration beispielsweise des ED oder BD im Kopfprodukt der Prozeß-Kolonnen von ca. 5 Gew.% und mehr verarbeitet werden kann, können der Wärmeenergie- und Kühlwasserbedarf verringert werden sowie die Anzahl der Kolonnenböden und folglich die Bauhöhe der Prozeß-Kolonnen reduziert werden.
Ferner ist man durch die Umkehrosmose in der Lage, nicht nur beispielsweise ED bzw. BD sondern auch AA und THF mit hoher Trennschärfe von dem Abwasser zu separieren. In diesem Zusammenhang empfiehlt die Erfindung, dem sich im Zuge einer Kondensation bildenden kontaminierten Abwasser vor Eintritt in die Umkehrosmose-Station in dosierter Menge ein (Inert-)Gas (z. B. Stickstoff und/oder Luft) zuzugeben und das (Inert-)Gas mit insbesondere dem AA bzw. THF einer Abgasverbrennung mit ggf. Wärmerückgewinnung zuzuführen. Folglich lassen sich die als gesundheitsschädlich eingestuften Verbindungen AA bzw. THF umweltfreundlich entsorgen und können, da sie einen guten Brennwert besitzen, mittels geringer (Inert-)Gas-Dosierung der Wärmerückgewinnung im Zuge der" AbgasVerbrennung zugeführt werden.
Das durch die Umkehrosmose aus dem Abwasser mit sehr hoher
Reinheit anfallende Wasser kann beispielsweise einem ohnehin vorhandenen Granulierungssystem zugeführt werden, was zu einer weiteren Kostensenkung führt. Denn die Granulierung wird normalerweise mit deminealisiertem Wasser betrieben, welches in einer dafür eigens bereit ge¬ stellten separaten Anlage unter Aufwendung von elek¬ trischem Strom und Trinkwasser erzeugt werden muß. Diese separate Anlage zur Erzeugung von demineralisiertem Wasser und die in diesem Zusammenhang anfallenden Kosten können nunmehr entfallen, da eben infolge der Umkehrosmose hinreichend reines Wasser zur Verfügung steht. Als er¬ gänzende bzw. alternative Möglichkeit kann das Wasser auch dem Kühlturmsystem zur weiteren Verwendung zugeleitet werden.
Im Rahmen der Erfindung kommt insbesondere einem Verfahren zum Rückgewinnen von Ethylenglykol (EG) in einem Polyethy- lenterephthalat (PET)-Polykondensationsprozeß besondere Bedeutung zu, wonach Teraphtalsäuse und Ethylenglykol (EG) reagieren und als Nebenprodukt mit Acetaldehyd (AA) und einer Restmenge Ethylenglykol (EG) kontaminiertes Abwasser anfällt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das kontaminierte Abwasser im Wege einer Umkehrosmose durch Mikrofiltration gereinigt wird, daß im Zuge dieser Reinigung reines Wasser und von dem reinen Wasser getrenntes Ethylenglykol (EG) anfallen, und daß das Ethylenglykol (EG) wieder dem Polykondensationsprozeß und das reine Abwasser einem anderen Verwendungszweck zugeführt werden.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So wird bevorzugt als Diol 1,2-Ethandiol verwendet und zur Veresterung einer Dicarbonsaure, wie zum Beispiel Terephthalsäure oder Isophthalsäure, eingesetzt. Weiter handelt es sich vorzugsweise bei der Veresterung um einen Polyethylenterephthalat (PET)-Polykondensations¬ prozeß. Es kann aber auch als Diol 1,4-Butandiol verwendet werden und zur Veresterung einer Dicarbonsaure, wie zum Beispiel Terephthalsäure, eingesetzt werden. Es ist auch möglich, daß es sich bei der Veresterung um einen Polybutylenterephthalat (PBT)-Polykondensationsprozeß han¬ delt.
Vorzugsweise wird im Zuge der Hydrolyse eines Polykonden- sationsproduktes von 1,2-Ethandiol mit einer Dicarbonsaure und Wasser das 1,2-Ethandiol zurückgewonnen.
Bei dem Polykondensationsprodukt, welches im Zuge der Hydrolyse aufgespalten wird, handelt es sich bevorzugt um ein Polyesterprodukt, wobei die Hydrolyse dieses Polyesterproduktes als Polyester-Recyclingprozeß ausge¬ führt wird. Weiter wird das kontaminierte, jedoch von insbesondere Acetaldehyt (AA) oder Tetrahydrofuran (THF) bereits befreite Abwasser vor seiner Umkehrosmose- Behandlung auf mindestens 20° C bis 60° C abgekühlt, weil die Umkehrosmose nur bei niedrigen Temperaturen arbeitet. Weiter wird bevorzugt im Zuge der" Hydrolyse eines Polykondensationsproduktes von 1,2-Ethandiol mit einer Dicarbonsaure und Wasser das 1,2-Ethandiol zurückgewonnen und einer weiteren Reinigungsstufe unterzogen oder direkt
einer Weiterverwendung zugeführt, wobei das im Wege einer Umkehrosmose gereinigte Wasser dem Prozeß wieder zugeführt wird.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Anlage, die zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens besonders geeignet ist. Diese Anlage weist in ihrem grundsätzlichen Aufbau zumindest
- einen Reaktor oder Behälter,
- eine dem Reaktor oder Behälter nachgeordnete Prozeß- Kolonne,
- einen der Prozeß-Kolonne nachgeordneten Kondensator,
- einen von dem Kondensator zu der Prozeß-Kolonne füh¬ renden Rücklauf und
- einen von der Prozeß-Kolonne zu dem Veresterungsreaktor führenden Rücklauf auf.
Diese Anlage ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Konden¬ sator zumindest eine Umkehrosmosestation mit zumindest einem Mikrofilter und zumindest einer Pumpe zur Druckbe¬ aufschlagung des den Mikrofilter durchdringenden Abwassers nachgeordnet ist, und daß von der Umkehrosmosestation ein Diol-Rücklauf zumindest zu dem Reaktor oder Behälter bzw. zu dem Rücklauf zwischen der Prozeß-Kolonne und dem Reaktor oder Behälter und ein Reinwasserabfluß zu einem
oder mehreren Verbrauchern führen. - Vorzugsweise ist dem Kondensator ein Rückflußbehälter mit (Inert-)Gas-Stripper und (Inert-)Gasdosierungsvorrichtung zur Gasbehandlung nachgeordnet. In diesem Zusammenhang ist bevorzugt im Anschluß an den Kondensator und den Rückflußbehälter mit (Inert-)Gas-Stripper vor der Umkehrosmosestation ein Kühler für das Abwasser vorgesehen bzw. zwischengeschaltet. Darüber hinaus kann im Rahmen der Erfindung von der Umkehrosmosestation der Diol-Rücklauf sowohl in den Reaktor oder Behälter bzw. in den ohnehin vorhandenen Diol-Rücklauf zwischen der Prozeß-Kolonne und den Reaktor oder Behälter münden, als auch zu einer oder mehrerer Einspeisestellen der Prozeßkolonne führen.
Diese Anlage und das beanspruchte Verfahren ermöglichen zunächst einmal eine Energie-Einsparung und Produktions- kostensenkung, weil die Rücklauf erhältnisse an dem Kolonnenkopf nicht mehr besonders hoch sein müssen, da eine präzise Trennung der Substanzen und insbesondere der Diole durch die Umkehrosmose erfolgt. Die geringeren Rücklaufverhältnisse vermindern den Bedarf an Wärmeenergie am Kolonnensumpf und den Kühlwasserbedarf am Kondensator. Ebenso kann die .Anzahl der Kolonnenböden und dadurch die Bauhöhe der Prozeß-Kolonne reduziert werden. Eine weitere Energie-Einsparung resultiert daraus, daß leicht flüchtige Nebenprodukte wie das Acetaldehyd (AA) oder das Tetra- hydrofuran (THF) nicht länger im Abwasser verbleiben, sondern ihre Verbrennungswärme im Wärmeenergieerzeuger umweltschonend verwertet wird. Ferner gelingt eine Ein¬ sparung an Rohstoffen, weil der Monomer- bzw. der Diolver-
brauch zum Beispiel für Polyethylenterephthalat (PET) um ca. 1,5 kg ED pro Tonne PET reduziert wird.
Darüber hinaus entfällt die sonst erforderliche Anlage zur Erzeugung von demineralisiertem Wasser für das Granulier¬ system. Denn das im Rahmen des erfindungsgemäßen Ver¬ fahrens im Wege der Umkehrosmose erzeugte reine Wasser macht den normalerweise zur Erzeugung von deminerali¬ siertem Wasser notwendigen Trinkwasserverbrauch über¬ flüssig. Des weiteren kann die gesamte bzw. überschüssige Reinwassermenge auch als sog. "Make-up"-Wasser dem Kühlturmkreislauf oder anderen Zwecken zugeführt werden. Ebenso kann die sonst übliche Kläranlage entfallen, da infolge des erfindungsgemäßen Verfahrens kein umweltbe¬ lastendes Abwassers mehr anfällt. Insoweit zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße zu seiner Durchführung geeignete Anlage durch eine ökono¬ mische und ökologische Arbeitsweise aus.
Dies gilt in gleicher Weise für eine Anlage, welche zur Rückgewinnung des Diols aus einem beispielsweise PET- Recyclingprozeß eingesetzt wird. Denn diese weist einen vergleichbaren Aufbau auf. - Die bereits beschriebenen Vorteile und Wirkungen werden auch im Falle eines PBT- Polykondensationsprozesses erreicht. Denn dieser unter¬ scheidet sich letztlich nur dadurch, daß beispielsweise anstelle des ED beim PET-Prozeß Butenol, Butanol und BD durch die Umkehrosmose zurückgeleitet und anstelle des AA Tetrahydrofuran (THF) der Verbrennung zugeführt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher er¬ läutert.
PET-Polykondensationsprozeß
Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine Anlage zum Rückgewinnen von ED in einem PET-Polykonden¬ sationsprozeß. Diese Anlage weist zumindest einen Reaktor 1 auf, in welchem Terephthalsäure und ED reagieren, wobei u. a. Wasser als Reaktionsprodukt freigesetzt wird. Es erfolgt also eine Veresterung der Terephthalsäure unter Bildung von Polyethylenterephthalat (PET) . Dem Reaktor 1 ist eine Prozeß-Kolonne 2 mit einem Kondensator 3 nachgeordnet, so daß als Reaktions- bzw. Nebenprodukt mit Acetaldehyd (AA) und einer Restmenge (ED) kontaminiertes Abwasser anfällt. Von dem Kondensator 3 führt ein Rücklauf 4 zu dem Kolonnenkopf der Prozeß-Kolonne 2 um ein bestimmtes Rückflußverhältnis einhalten zu können. Ferner führt von dem Kolonnensumpf der Prozeß-Kolonne 2 ein Diol- bzw. ED-Rücklauf 5 zu dem Reaktor 1. Grundsätzlich können auch mehrere Reaktoren, Prozeß-Kolonnen und Kondensatoren verwirklicht sein. Nach dem Ausführungsbeispiel ist dem Kondensator 3 zumindest eine Umkehrosmosestation 6 mit zumindest einem Mikrofilter 7 und zumindest einer Pumpe 8 für die Druckbeaufschlagung des dem Mikrofilter 7 durch¬ dringenden Abwassers nachgeordnet. Im' gezeigten Beispiel ist dem Kondensator 3 ein Rückflußbehälter mit (Inert-)Gas-Stripper 13 nachgeordnet. Zur Dosierung der (Inert-)Gasmenge ist hier eine (Inert-)Gasdosierungs-
Vorrichtung 14 vorgesehen. Bei dem Mikrofilter 7 kann es sich auch um eine Membrane bzw. um eine Kombination aus Mikrofilter und Membrane handeln. Von der Umkehrosmosestation 6 führt nach dem Ausführungsbeispiel ein Diol- bzw. ED-Rücklauf 9 zu dem Reaktor 1 bzw. zu dem ED-Rücklauf 5 zwischen der Prozeß-Kolonne 2 und dem Reaktor 1 und/oder als Seitenstrom zur Prozeß-Kolonne 2 und/oder zu irgendeiner anderen Stelle im Prozeß 12 (zum Beispiel Abtauchbehälter oder Pastenansatz) . Ferner weist die Umkehrosmosestation 6 einen Reinwasserabfluß 10 auf, der zu einem Verbraucher führt. Bei diesem Verbraucher kann es sich um ein Granuliersystem und/oder andere Verbraucher handeln. Zwischen dem Rückflußbehälter mit Gas-Stripper 13 und der Umkehrosmosestation 6 ist ein Kühler 11 für das Abwasser zwischengeschaltet, um das Abwasser auf ca. 20° C bis 60° C herunterzukühlen. Diese Abkühlung ist für die nachfolgende Umkehrosmose erforderlich, welche nur bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen effektiv arbeitet.
PET-Recyclingprozeß
Die in der einzigen Figur gezeigte Anlage ist auch für einen PET-Recyclingprozeß einsetztbar. Bei einem der¬ artigen PET-Recyclingprozeß reagieren PET und Wasser im Zuge einer Ester-Hydrolyse zu ED und Terephthalsäure, wobei hier der Reaktor 1 als Hydrolysereaktor arbeitet. Das reine Wasser kann zur Vorreinigung des PET verwendet werden oder kann erneut dem Hydrolysereaktor zugeführt werden. Der Sumpf der Prozeß-Kolonne 2 stellt dabei
gereinigtes ED bereit, welches einer Weiterverwertung zugeführt werden kann.
PBT-Polykondensationsprozeß
Nach dem gleichen Verfahren und unter Hinzuziehung der bereits beschriebenen Anlage läßt sich ein Polybutylen- terephthalat (PBT)-Polykondensationsprozeß ausführen. Dabei ist das aus dem Kopf der Prozeß-Kolonne 2 kommende Abwasser in der Regel mit Butanol, Butenol, BD und THF verunreinigt.
Das THF wird mit (Inert-)Gas aus dem Abwasser entfernt und der Verbrennung zugeführt, während Butanol, Butenol und BD sowie höhermolekulare Kontaminationen in der Umkehr¬ osmosestation 6 vom Wasser abgetrennt werden. Das reine Wasser kann wiederum der Granulierung in einem Granuliersystem und/oder anderen Zwecken zugeführt werden, wobei die restlichen Substanzen zurück in den Poly¬ kondensationsprozeß bzw. Hydrolyseprozeß gelangen.