Verfahren zu r Zuglauf- und Fahrwegüberwachung
Beschrei bung
Die Erfindung geht aus von einem Verfah ren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist aus der Europäischen Anmeldung EP 0 388 272 B1 bekannt. Zu r Erkennnung der Zugposition werden zah l reiche Sender und Empfängeranlagen längs der zu ü berwachenden Strecke install iert. Mit einem solchen System ist zwar d ie Identifi kation von Zügen mögl ich, nicht jedoch d ie Überwachung des Zustands des Fahrwegs. Außerdem ist nu r d ie Erkennung und Identifi kation solcher Züge mögl ich, die mit derselben Sender- und Empfängertechnik ausgerüstet sind. Befindet sich auch nur ein nicht entsprechend ausgerüstetes Fahrzeug auf der
Strecke, muß dieses System aufgegeben und zur herkömmlichen
Blocksicherung mittels Haupt- und Vorsi gnal zurückgekehrt werden.
Ein Sensorsystem, welches eine Meßstrecke kontinuierl ich überwacht, ist aus der internationalen Anmeldung WO 83/00744 bekannt. Bei diesem System werden Kräfte auf eine Ölleitung mit Hilfe einer optischen Faser gemessen.
Der Erfindung l iegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu r
Überwachung von Bahngleisen anzugeben, daß ohne zusätzl iche Mittel auch zur Überwachung des Zuglaufs einsetzbar ist.
Diese Aufgabe w i rd mit den im kennzeichnenden Tei l des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Vortei lhafte Ausgestaltungen des Gegenstands des Anspruchs 1 sind in den Unteransprüchen angegeben.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , welches wahrend des Zuglaufs auf der Eisenbahnstrecke anhand von elektrischen oder optischen Si gnalen erkennen läßt, ob ei n Fehler im Gleisbett, in der Eisenbahnschiene oder ei n Schaden an einem der Fahrzeuge oder der Radsätze vorliegt. Außerdem sollen aufgrund der Signale Position und Geschwind igkeit der Züge bestimmt und damit der Zuglauf überwacht und gesichert werden.
Die Erfindung eignet sich insbesondere für die Überwachung von Hoch- geschw ind i gkeitszügen und Hochgeschw indig keitsfahrstrecken, bei welchen auch k leinste Fehler im Gleisbett, an der Schiene oder an den Fahrzeugen zu schweren Unfällen fuhren können.
Erfindungsgemäß werden beide Schienen eines Eisenbahngleissystems über i hre gesamte Lange mit einem dichten, kontinuierlich vertei lten Sensorsystem ausgestattet, das es erlaubt, Ort und Geschwindigkeit der Zuge, einzelner Wagen und einzelner Achsen zu verfolgen (zur Kontrolle der Anwesenheit des letzten Wagens, von Achsbruchen, Rad brüchen und Entgleisungen). Zugleich erlaubt dieses Sensorsystem auch, Zustand und Sicherheit des Fahrwegs zu überwachen und insbesondere
Schienenbrüche, Schwel lenbruche und Schraubenbrüche, fehlerhafte Gleislagen, hohl hegende Schwellen, Gleisverwerfungen, nachlassende Tragfähigkeit und Elastizität des Unterbaues, Veränderungen des
Schotterbettes, Unterspulungen des Gleiskörpers und Sabotageakte (geloste oder entwendete Schienen, Hindernisse auf dem Fahrweg ) zu erkennen. Dabei sind wesentliche Merkmale d ieser Erfindung, daß das Sensorsystem wagenunabhangig arbeitet, also nicht auf besonderen Vorrichtungen an den Wagen oder Ruckmeldungen von d iesen beruht, und daß es kontinuierl ich über d ie Strecke vertei lt ist, also n icht auf punktuellen Einrichtungen an der Strecke beruht, die durch ihren exponierten Aufbau anfälliger gegenüber Beschädigungen und Entwenden sind.
Das Sensorsystem arbeitet vorzugsweise mit einem Sensorband, welches sehr einfach aufgebaute Sensoren aufweist, die in kurzen Abständen längs des Sensorbandes angeordnet sind. Diese Sensoren können gemäß Unteranspruch 3 Drucksensoren sein, welche auf den Druck ansprechen, der entsteht, wenn ein Radsatz über die Stelle rollt, an der sich der
Sensor an der Schiene befindet. InsDesonqere ist es von vorteil, eine Glasfaser zur weiterieitung der Senscrsignaie zu Denutzen. Die Senscrer Können aber auch gemäß Unteransbrücnen 4, 5, 6 aufgeoaut sein.
Duron den hierarcniscnen AufDau aes Sensorsystems ist es leicht möglich, Ort und Gescnwιndigκeιi des Zuges auf aer Strecke zu
Destimmen und diese Information zur Zugiauf- und Fanrwegücerwacnung weiterzuveraroeiten.
Die Erfindung wird nun annand eines Ausfünrungsbeisbiels unter Zunh - fenanme der Zeicnnungen näner erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den Gleisoberbau K mit zwischen Scniene und Schwelle befind- lichen Sensorband;
Fig. 2 den Gleisoberbau K mit am Schienensteg angebrachtem Sensoroand:
Fig. 2 den Gleisoberbau mit Sensorband und StrecKenrechner sowie ein Beispiel für das Sensorsignal im Normalzustand und bei Scmenen- bruch und
Fig. 4 die hierarchiscne Anordnung der Auswerteeinrichtung der Sensorsignale.
Figur 1 zeigt den Gleisoberbau unter" verwendung aer Befestigungsart w mit einer vorteilhaften Ausführungsform der Anordnung eines kontinuierlichen Sensomandes 7, welches unter dem Schienenfuß anstelle von oder zusammen mit einer dort üblicnerweise eingebauteh eiastischen Kunststoffzwischeniage angenracnt ist. Die Scniene 1 ist mit der Beton- scnwelle 6 euren Epsnon-Sbannklemmen 3 und in Kunststoffdübe 5 eir- gedrehte Schwellenschrauben 2 κraftschιüssig verspannt. Die Betor- sonwellen sind im Bereich, des Schienenaufiagers besonders ausgesndet. In die W-förmigen Vertiefungen greifen zwei stählerne Wιnκeifünrurgs- platten 4 und sichern die Schiene gegen seitliches verscnieber. Die Scniene steht abgesenen von der kunststoffzwiscnenlage 8 (Fig. 2 und dem damit kombinierten oder anstelle dieser Kunststoffzwischeniage ein- gebauten Sensorband 7a direkt auf den Betonschwellen. Auf aas Sensor- band wirkt daher unmittelbar die Schwellengegenkraft als Reaktionskraft der beim Befahren des Gleises auftretenden Führungskräfte. Die
Schwellengegenkraft ist abhängig von der dynamischen Radlast, dem
1 . Meßstellen in größerem Abstand sind mit geringeren Kosten ver- bunden und reichen aus, um Zuglauf, Gleiszustand und Gleisfreimeldung auf freier Strecke zu überwachen.
2. Meßstellen in kleinerer, Abstand sind für die Unterscheidung einzelner Wagen, für die Überwachung des Wagengewichtes und des Wagenzustandes erfcrderlicn, insbesondere im Bahnnofsbereich. und zur Verhin derun g der Flankenfahrt an Weichen.
Die Fahrgeschwindigkeit der Fahrzeuge muß hier nicht ausschließlicn üoer Ort und Zeit wie bei anderen Gleissicherungseinri chtungen De- stimmt werden, sondern ist auch an der dynamischen Belastung des Fahrweges erkennoar. Eine nöhere Fahrgeschw indigkeit erzeugt an jeden Stelle des Fahrweges ein hö neres Belastungsprofil. Damit ist eine kontinuierliche Geschwindigkeitsmessung möglicn, die nicht auf diskrete Ortsund Zeitmessungen angewiesen ist (s. die schematisch dargestellten Sensorsignale in Fig. 3).
Auf Neubaustrecken und nach Erneuerung des Schotteroberbaus müssen gewöhnlich Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten werden, da das neuverlegte Schotterbett noch nicht die volle Tragfähigkeit erreicht. Diese Geschwindigkeitsbeschränkungen können durch direkte Messung der dynamischen Fahrwegbelastung besser an den Zustand des Fahrwegs angepaßt werden.
Falls ein Gleisfehler vorllegt, in dem beispielsweise die Schwellen nohlliegen oder durch mangelnde Elastizität des Unterbaus bei Durchfanrt des Zuges eine Abweichung vom normalen Impuisdiagramm auftrtt. dassen sich Hinweise auf die Art des Fehlers und den betroffenen
StrecKenabschnitt gewinnen. Dadurch werden die
Streckenwartun gskosten gesenkt.
Em weiterer Vorteil der erfιndungsgemäßen Anordnung Desteht danin . daß die Streckenkcordinatoren SKA...SKD, welche die Meßergebnisse der Meßeinri chtungen 12 auswerten, wie in Fig. 4 dargestellt, hierarchisch vernetzt sind, so daß jeder Streckenkoordinator die Meßergebhisse men- rerer benachbarter Meßeinrichtungen auswerten und miteinander abglei- chen kann. Durch die hierarchische Vernetzung der Meßeinrichtungen
Schwel lenabstand und dem Stabi l isierungsgrad des Gleises. Durch d ie erfindungsgemäße Anordnung wird d ie Sch wellengegen k raft gleichzeiti g zu r Überwachung des Zuglaufes, des Fahrzeu gzustandes, des Fahrzeuggew ichtes sowie des Gleiszustandes und der Tragfähi g keit des Unterbaus herangezogen. Um Beschädigungen zu vermeiden, ist das Sensorband 7a mit einem schlagfesten Mantel ausgerüstet.
Tritt an einer bestimmten Stel le des Fahrweges ein Gleisfeh ler auf, etwa ein Schienenbruch, wie er in Fig. 3 angenommen wird, so zei gt das Sensorsignal eine für d ie Art des Fehlers charakteristische Veränderung, welche im unteren Teil der Figur schematisch anhand eines Impulsdiagramms dargestel lt ist. Beim Passieren eines Zuges 9 werden die Sensorsignale vor der Bruchstel le stärker anstei gen und unmittel bar an der Bruchstelle 10 sprungartig abfallen. Bei normalem Gleiszustand hat man dagegen einen stetigen Signalverlauf. Gleisfehler wie hohl l iegende Schwel len und Veränderungen des Schotterbettes erzeugen ebenfal ls charakteristische Sensorsignale, aus denen neben dem Ort auch d ie Art des Gleisfehlers bestimmt werden kann. Dazu d ient der Streckenrechner 1 1 , welcher in Fig. 3 schematisch dargestellt ist. Solche Streckenrechner befinden sich in bestimmten Abständen längs der Strecke und erhalten ihre Signale von den Sensorkoordinatoren SKA, SKB... (s. Fig. 4), welche die einzelnen kleineren Streckenabschnitte A, B... überwachen, in dem sie die dort erzeugten Sensorsignale auffangen und für d ie
Weiterverarbeitung im Streckenrechner 1 1 aufbereiten. Die
Sensorkoordinatoren sorgen auch für d ie Stromversorgung der Sensoren bzw. Überwachung ihrer Funktion. Ein zur Überwachung geeignetes hierarchisches System ist in Fig. 4 dargestel lt.
Die Reichweite der Si gnale bedingt eine längs der Strecke d urch gefüh rte Aufteilung des Sensorbandes in Abschn itte, in welchen jewei ls d ie Signale aufbereitet bzw. mit Zwischenverstärkern verstärkt werden. Damit kann d ie Dämpfung der Sensorsignale ausgeglichen werden.
Die Abstände der Meßeinrichtungen längs der Strecke sind variabel. Sie betragen im Bahnhofsbereich weni ge Meter und können auf offener Strecke auf mehrere Kilometer ausgedehnt werden. Bei der Festlegung der Abstände werden folgende Vor- und Nachtei le berücksichtigt:
wird Sicherheitsredundanz eingeführt. Bei Ausfall eines Streckenkoordinators kann ein anderer dessen Fun ktion mitübernehmen.