OPTISCHER SENSOR MIT STÖRLICHTUNTERDRÜCKUNG
Die Erfindung bezieht sich auf einen optischen Sensor mit elektronischen Mit¬ teln zur Unterdrückung von Störlicht.
Leuchtstoffröhren neuerer Generation haben ein Vorschaltgerät, welches die Röhre mit Frequenzen im Bereich von 20-100 kHz ansteuert. Trotz der Träg¬ heit der Leuchtschicht wird immer noch ein massgeblicher Teil des Lichtes mit dieser Frequenz von der Röhre abgestrahlt, wodurch die meisten opti¬ schen Sensoren, falls solches Licht unter bestimmten Bedingungen auf den Empfänger trifft, gestört werden. Stark betroffen werden hierbei Reflexions¬ lichttaster, vor allem jene mit Hintergrundausblendung, da sie direkt das Ob¬ jekt betrachten und zumeist ein grösseres Bildfeld haben, als dies bspw. bei optischen Schranken der Fall ist. Um dieses Problem zu lösen, werden heute zusätzliche Mittel eingesetzt, die eine möglichst selektive Auswertung des Nutzsignals ermöglichen und mitlaufendes Störlicht dämpfen.
Es ist bekannt. Störlicht, das zusammen mit dem Nutzsignal aus dem Sender in den Empfänger gelangt, mit Hilfe von solchen zusätzlichen Mitteln in der Wirkung zu verringern. So wird beispielsweise in der DE-OS 38'23'007 ein optischer Sensor beschrieben, der eine gekoppelte Sende- und Empfangsein-
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heit enthält und dessen Empfangseinheit mit Hilfe bspw. eines Bandpassfiiters selektiv auf die Sendeeinheit abgestimmt ist. Wenn auch der Einsatz von Bandpassfiltern eine einfache, vielbenützte und an sich bequeme Lösung ist, bringt der blosse Einsatz von Bandpassfiltern als selektiv wirken sollende Passage zur Dämpfung von dem Nutzsignal überlagertem Störlicht nicht die Resultate, wie sie eigentlich erwartet werden. Dies, entweder weil die Band¬ breite des Bandpasses zu gross ist um oben beschriebenes Störlicht effizient zu unterdrücken, oder weil bei kleiner Bandbreite die Güte des Bandpasses so gross ist, dass die Ein- und Ausschaltzeiten bei optischen Sensoren je nach Anregungssignal untragbar gross werden. Zudem ist es üblich, solche Band¬ pässe mit kleiner Bandbreite wegen ihrer annähernd sinusförmigen Ausgangs¬ spannung mit ebensolchen Sinussignalen anzusteuern. Nun ist aber die Reali¬ sierung von Sinussignalen mit elektronischen Komponenten mit einem gewis¬ sen Aufwand verbunden, der in kleinen optischen Sensoren kaum tragbar ist.
Eine wesentliche Verbesserung bietet die nachfolgend diskutierte und in den Patentansprüchen definierte Erfindung.
Die Lösung des Problems mittels Bandpassfilter scheint auf den ersten Blick trivial, doch ist die bei genauerer Betrachtung dann nicht der Fall, wenn man ein Bandpassfilter oder mehrere in Reihe geschaltete Bandpassfilter in einer ganz bestimmten Verfahrensweise betreibt. Charakteristisch für einen Band- passfilter ist, dass seine Ausgangsspannung im Bereich hoher und tiefer Fre¬ quenzen stark abgeschwächt wird. Dazwischen befindet sich der Durchlass¬ bereich, in welchem ein bestimmter Frequenzanteil des Signals verstärkt wird. Entsprechend der Dimensionierung weist dieser Durchlassbereich eine grösse- re oder kleinere Bandbreite auf. Legt man an den Eingang eines Bandpass- filters weisses Rauschen an. so entsteht am Ausüann eine annähernd sinus-
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förmige Spannung. Dies, weil sämtliche Frequenzen ober- und unterhalb der Mittenfrequenz zunehmend abgeschwächt werden.
Nun kann man davon ausgehen, dass man nicht zwingend ein kontinuierliches Signal (Sinussignal) benötigt, um den Bandpassfilter anzusteuern, es genügt auch, die benötigte Energie in Form von kurzen Pulsen mit einer Repetitions- frequenz einzuspeisen, die exakt oder nahezu der Eigenfrequenz des Filters entspricht. Auf diese Weise gerät der Baπdpassfilter, sofern dessen Güte genügend gross ist, wie ein Schwingkreis in Resonanz. Tut man dies, dann kann man beobachten, dass das Nutzsignal auf diese Weise eine Anhebung erfährt, entsprechend einer abklingenden e-Funktion ( l-e'l τ), während Störun¬ gen mit einer anderen Frequenz als die Mittenfrequenz des Bandpassfilters eine markante Abschwächung erfahren. Bei einer hohen Güte des Bandpass- filters sind unter Umständen mehrere Pulse nötig, und den Ausgang des Fil¬ ters auf die zum Durchsteuern des Sensors nötige Spannung zu bringen. Dadurch ergibt sich eine Art integrierendes Verhalten eines solcherart ange¬ steuerten Bandpassfilters: Die Hüllkurve des Nutzsignals folgt annähernd dem Zeitverhalten eines Integriergliedes. Dies kann zur Fehlerkorrektur ausgenutzt werden, indem die Güte des Bandpasses so gewählt wird, dass gerade eine gewünschte Anzahl Sendepulse den Sensor zum Einschalten bringen. Einzelne Störpulse stören den Sensor nicht mehr und die statistische Häufigkeit von Fehlschaltungen wird damit drastisch reduziert.
Anhand der nachfolgend aufgeführten Figuren wird dieser Vorgang nun im Detail diskutiert.
Figur 1 zeigt die Funktion der Anregung eines Bandpassfilters mit Rechtecksignalen.
Figur 2 zeigt ein beispielsweises Blockschema eines optischen
Sensors mit Bandpassfilter wie er im Zusammenhang mit der Erfindung eingesetzt werden kann.
Figur 3 zeigt eine beispielsweise Schaltung eines aktiven Band- passfilters mit Amplitudenbegrenzung.
Figur 4 zeigt eine beispielsweise Schaltung zur Amplitudenbe¬ grenzung.
Figur 5 zeigt ein beispielsweises Blockschema eines optischen Sensors mit passivem Bandpassfilter.
Figuren 6 und 7 zeigen zwei beispielsweise Schaltungen eines passiven
Bandpassfilters.
Figuren 8 bis 10 zeigen Blockschemata von drei Schaltungsbeispielen, welche die gleichen Wirkungen haben wie die Schal¬ tungen zur Amplitudenbegrenzung.
Figuren 11 und 12 zeigen einen Signalverlauf mit und einen ohne Ampli- nidenbegrenzung zur Verringerung der Ausschaltzeit¬ dauer.
Figur 13 zeigt einen Signalverlauf bei asynchronem Ausschwin¬ gen, nämlich dem Ausschwingen mit Eigenresonanz,
wodurch sich das ausschwingende Signal zu den Aus¬ tastimpulsen zeitlich zu versetzen beginnt.
Figur 14 zeigt das Störverhalten eines erfindungsgemässen opti¬ schen Sensors; unten das Signal am Eingang und oben das Signal am Ausgang des letzten Bandpassfilters einer Filterreihe. Das Störsignal wird im Verhältnis zum Nutzsignal ungefähr um den Faktor 10 abge¬ schwächt.
In Figur 1 erkennt man einen Pulszug, wie er an den Eingang eines Bandpass¬ filters angelegt wird und darüber eingezeichnet die Reaktion des Filters in Form einer in der Amplitude kontinuierlich wachsenden Sinusschwingung. Der Scheitelpunkt der Sinusspannung befindet sich beim Einschwingen wie im kontinuierlichen Zustand zeitlich ungefähr an der gleichen Stelle wie das Ende des jeweiligen Eingangs- bzw. Sendepulses. An dieser Stelle findet vor¬ zugsweise die Auswertung statt, und zwar durch Definieren eines kurzen Zeit¬ fensters am Ende des Sendepulses und einer Schwelle, die während minde- stens einem Teil des Zeitfensters überschritten sein muss. Eine zweite Aus¬ wertemethode besteht darin, am Anfang dieses Zeitfensters, das auch zeit¬ gleich mit dem Sendepuls sein kann, das Signal zu nullen (auf Null bringen) und dann das Anwachsen des Signals und das Überschreiten einer Schwelle während des Zeitfensters zu beobachten (differentielle Auswertung). Eine dritte Auswertemethode besteht darin, das Ausgangssignal des Bandpassfilters gleichzurichten oder daraus ein Maximalwertsignal zu bilden und dessen Überschreiten einer Schwelle zu kontrollieren.
Diese dritte Auswertemethode eignet sich vor allem bei Durchlichtschranken bei denen die exakte Sendefrequenz und -phase im Empfänger nicht schon vorbekannt sind. Die erste Auswertemethode bringt den Vorteil, das Aus¬ gangssignal nur während einer kurzen Zeit austasten zu können, vor allem bei langen Sendepausen zwischen den Sendepulsen, was die Störfestigkeit gegen schnelle Störspitzen (optisch oder elektromagnetisch) weiter erhöht. Das durch die Anregung erzeugte Sinussignal ist synchron zum Sendesignal was die Wiederholfrequenz betrifft. Die zweite Auswertemethode eignet sich für Anwendungen mit nicht allzu langen Sendepausen. Hier wird das niederfre- quente Rauschen noch zusätzlich unterdrückt.
Es ist von Vorteil, die aktiven Bandpassfilter als Switched-Capacitor-Filter zu realisieren, deren Takteingang mit dem Clock des Sendeoszillators gekoppelt ist, wodurch bei Änderung der Sendefrequenz die Mittenfrequenz des Filters mit der Sendefrequenz mitläuft. Ferner erlaubt diese Technologie eine auf wenige Prozente genaue Dimensionierung der Filterparameter innerhalb einer integrierten Schaltung.
Der Einschwingvorgang zeigt das integrierende Verhalten eines solchen Band¬ passes. Das Ausgangssignal hat exakt die Frequenz der Sendepulse, ob die Bandpassfrequenz genau mit dieser übereinstimmt oder nur angenähert (er¬ zwungene Schwingung). Als Impulsform zur Anregung des "Resonanzkreises" eignen sich Pulse mit asymmetrischem Puls/Pausenverhältnis. Diese Pulse können irgend eine Form haben, bspw. Rechteckform, modifizierte Recht¬ eckform (bspw. mit abklingender Exponentialfunktion ansteigend und abfal¬ lend), Ausschnitte eines Sinussignals etc. Ein kurzes Tastverhältnis ist dabei von Vorteil, kann aber bspw. bei Anwendung von Laserdioden wegen deren begrenzten Pulsleisrung nicht immer erreicht werden.
Figur 2 zeigt nun ein Blockschaltbild zur Realisierung eines optischen Sensors gemäss Erfindung. Es zeigt eine Empfangsdiode 1, welche in der Regel eine Silizium-PIN-Diode ist, deren Fotostrom in den Eingang eines rauscharmen Vorverstärkers 2 gerührt wird. Die Vorverstärkung des Signals ist relativ fre¬ quenzunabhängig, sie weist also kein wesentliches Bandpassverhalten auf. Das Ausgangssignal aus dem Vorverstärker ist eine Wechselspannung, welche einem Bandpassfilter B mit Amplitudenbegrenzung (optional, kann auch kurz¬ geschlossen werden) zugeführt wird. Dieses besteht im wesentlichen aus ei- nem Operationsverstärker 3, einer nachgeschalteten Amplitudenbegrenzungs- schaltuπg 5 und einem rück- bzw. gegengekoppelten Filternetzwerk 4. Es handelt sich hierbei um ein aktives Bandpassfilter, welches sich dadurch aus¬ zeichnet, dass vor der Rückführung des Au gangssignals ins Gegenkopplungs¬ netzwerk eine Amplitudenbegrenzung vorgesehen ist. Das Ausgangssignal, das einer Auswerteschaltung 6 zugeführt wird, ist also ein amplitudenbegrenztes Signal.
Figur 3 zeigt ein Schaltungsbeispiel für ein amplitudenbegrenztes Bandpass- filter gemäss Figur 2. Das Eingangssignal vom Vorverstärker wird bei Uιn angelegt und das Ausgangssignal zur Auswertung entnimmt man bei U^,. Die
Speisung des Operationsverstärkers erfolgt über U + /U-. Die Widerstände Rl,
R2, R3 und die Kondensatoren Cl und C2 bestimmen die Dimensionierung des Filters. Die Berechnungsgrundlagen findet man in der einschlägigen Lite- ratur. Die Komponenten Cl und R3 stellen den Gegenkopplungszweig 4 gemäss Figur 2 dar, der nach der Amplitudenbegrenzung auf den Eingang zurückgeführt wird. Ein Beispiel zur Amplitudenbegrenzung ist durch den
Spannungsteiler R4/R5 gezeigt. Wenn man den Spannungsteiler R4/R5 weg- lässt (R4 = 0 Ω, R5 = ∞ Ω), dann fällt die Amplitudenbegrenzung je nach Ausgangssignal weg oder wird stark reduziert.
Ein anderes Beispiel für eine Schaltung 5 zur Amplitudenbegrenzung ist in Figur 4 gezeigt. Bei diesem Beispiel wird die Ausgangsspannuπg OPout über einen Widerstand R auf zwei gegeneinandergeschaltete Dioden D1/D2 ge¬ führt, sodass am Ausgang die Spannung Uou„ die zur Auswerteschaltung 6 und in die Rückkopplung 4 geführt wird, keine höhere Amplitude als die Durch¬ lasspannungen der Dioden erreichen kann, wodurch die Amplitude, wie in Figur 11, im Gegensatz zu Figur 12, gezeigt, in beiden Spannungsbereichen geclipt ist.
Figur 5 zeigt ein beispielsweises Blockschema eines optischen Sensors mit passivem Bandpassfilter. Im Gegensatz zur Realisierung mit aktiven Filtern werden bei der Realisierung mit passiven Filtern Breitbandverstärker im Zusammenhang mit Kombinationen von RC-Hochpässe bzw. Tiefpässen ver- wendet. Des weiteren können bei der Realisierung mit passiven Filtern Breit¬ bandverstärker im Zusammenhang mit Kombinationen von LC-Filter verwen¬ det werden. Schliesslich können die RC-Hochpässe bzw. Tiefpässe und die LC-Filter auch miteinander kombiniert werden. Für die anderen Eigenschaf¬ ten dieses Blockschemas eines passiven Filters wird auf Figur 2 verwiesen.
Figur 6 zeigt ein Schaltungsbeispiel für einen passiven RC-Bandpassfilter ge¬ mäss Figur 5. Dieser RC-Bandpassfilter ist durch Nacheinanderschalten eines Hochpasses und eines Tiefpasses realisiert. Das Nacheinanderschalten eines Hochpasses und eines Tiefpasses in umgekehrter Reihenfolge führt zu demsel¬ ben Resultat. Das Einfügen einer Verstärkerstufe zwischen Hochpass und Tiefpass zur Entkopplung oder zur Vorverstärkung ist optional.
Figur 7 zeigt ein Schaltungsbeispiel für einen passiven LC-Bandpassfϊlter ge¬ mäss Figur 5. Dieser passive LC-Bandpassfilter besitzt eine Mittenfrequenz, die durch die Gleichung f0= l/(2π(LC) ) bestimmt ist. Die Serienschaltung der beiden Komponenten lässt bei dieser Frequenz fj, den grössten Strom passieren. Über dem Lastwiderstand RL fällt dann die grösste Spannung ab.
Figur 8 zeigt ein Schaltungsbeispiel, das die gleiche Wirkung hat wie die vorhergehenden Schaltungen zur Amplitudenbegrenzung. Hier wird die Ge- samtverstärkung der Empfangsdiode 1 in Abhängigkeit von der empfangenen Lichtmenge geregelt. In diesem Beispiel wird die Ausgangsspannung Uou, zusätzlich zur Auswertschaltung 6 auch über einen Spitzenwertgleichrichter 7 mit definierter Zeitkonstante und einen spannungsgesteuerten Spannungsteiler 8 in die Rückkopplung 4 geführt. Das Teilerverhältnis U-./Uout des Gegen- kopplungsspannungsteilers 8 wird mit steigender Ausgangsspannung erhöht, wodurch die Gesamtverstärkung des Bandpassfilters B bei grossen Signalpe- geln reduziert wird. Dies ergibt den gleichen Effekt wie eine Amplitudenbe¬ grenzung.
Figur 9 zeigt ein weiteres Schaltungsbeispiel, das die gleiche Wirkung hat wie die Schaltungen zur Amplitudenbegrenzung. Wiederum erfolgt diese durch Regelung der Gesamtverstärkung der Empfangsdiode 1 in Abhängigkeit von der empfangenen Lichtmenge. Der spannungsgesteuerte Spannungsteiler 8 ist hier jedoch in den Eingangskreis des Bandpassfilters B eingebaut. Dement¬ sprechend muss das Teilerverhältnis U„/Uin hier mit steigender Eingangsspan¬ nung Uin abnehmen, um die Ausgangsamplitude zu begrenzen. Die Zeitkon¬ stante des Spitzenwertgleichrichters 7 ist in derselben Grössenordnung wie oder etwas grösser als die Ausschwingzeit σ des Bandpassfilters B zu wählen (r„ « σ). Diese Schaltung i.st ebenso mit einem passiven Bandpassfilter mit zu-
sätzliche , vorgelagertem und regelbarem Verstärker realisierbar, dessen Verstärkung vom Ausgangssignal des Bandpassfilters bestimmt wird.
Figur 10 zeigt ein letztes Schaltungsbeispiel, das die gleiche Wirkung hat wie die vorhergehenden Schaltungen zur Amplitudenbegrenzung. Hier erfolgt diese allerdings durch Regelung der Sendeleistung der Sendediode 10 mit einer steuerbaren Sendestufe (9) in Abhängigkeit von der mit der Empfangs¬ diode 1 empfangenen Lichtmenge. Die Sendeleistung wird mit steigender Aus- gangsspannung des Bandpassfilters B reduziert. Dadurch wird das Empfangs¬ signal auf den gewünschten maximalen Wert zurückgeregelt, was die Amplitu¬ de ebenfalls begrenzt. Dies bringt keine technischen Vorteile gegenüber den Varianten in Figuren 8 und 9, könnte sich aber als kostengünstiger erweisen.
Das generelle Vorgehen zur Ermittlung der Dimensionierung einer realen Schaltung mit Hilfe einer Simulation (Computer) beginnt vorzugsweise mit einer ersten Dimensionierung durch Auftrennung der Funktionsblöcke. Als erstes werden alle zum Einsatz gelangenden Bandpassfilter einzeln in Blöcke aufgetrennt und (einzeln) auf die gewünschte Mittenfrequenz dimensioniert. Dadurch wird sichergestellt, dass der Ausgang nicht durch die frequenzabhän¬ gige Eingangsimpedanz der folgenden Stufe beeinflusst wird. Die Bandpässe mit hohen Güten sollten am Schluss des Signalwegs eingesetzt werden. Selbst¬ verständlich kann für die Dimensionierung mit den in der Literatur vorhande- nen Koeffizienten für die bekannten Filtertypen wie Tschebyscheff, Bessel, Butterworth etc. gerechnet werden.
Anschliessend erfolgt die Beurteilung des Einschwingverhaltens der gesamten Schaltung (alle Bandpässe) mittels einer Transientenanalyse. Dauert die Ein-
schwingzeit zu lange, muss die Güte reduziert werden, wodurch aber die Flan¬ kensteilheit im Amplitudengang des Filters leidet. Sind dagegen die Über¬ schwinger zu gross, geht man weg von Tschebyscheff-Koeffizienten in Rich¬ tung Butterworth oder Bessel, wodurch sich die Anstiegszeit verlangsamt. Auf diese Weise kann man leicht und schnell die zu realisierende Schaltung grob dimensionieren.
Die Ansprech- und Abfallzeiten sind bei fester Schwelle in der Auswertung in erster Linie von zwei Faktoren abhängig: erstens von der Güte des Bandpass¬ filters und zweitens von der Amplitude des Empfangssignals, also indirekt vom Reflexionsgrad des Objekts. In der Regel ist das Ansprechen auf den zweiten bis zehnten Impuls erwünscht, und zwar möglichst unabhängig von der Amplitude. Dies ist ebenso für das Abfallen erwünscht, ist aber mit einer reinen Bandpassschaltung nicht realisierbar. Da in vielen Fällen mit einer grossen Reserveverstärkung gearbeitet werden muss. ist die Schwelle im Ver¬ hältnis zum maximalen Nutzsignal in der Regel sehr niedrig. Die Hüllkurve des Nutzsignals fällt dementsprechend beim Ausschalten mit einer e-Funktion (e"'/τ) ab und die Abfallzeit kann je nach Amplitude des Signals und der Güte des Bandpasses sehr lange werden. Durch die Amplitudenbegrenzung am Ende des Bandpassfilters kann nun die Anfangsbedingung für den Aus¬ schwingvorgang verbessert werden, indem die maximale Amplitude des Band¬ passes nahe bei der Schwelle gehalten wird. Dabei ist es wichtig, dass bei hintereinandergeschalteten mehreren Bandpassfiltern derjenige mit der gröss- ten Güte als letzter angeordnet wird und daher auch begrenzt wird. Die Am¬ plitudenbegrenzung kann geschehen durch geschicktes Ausnützen der maxima¬ len Ausgangsspannung eines Operationsverstärkers (siehe Figur 3) oder durch Schaltungen, wie sie als Beispiele in den Figuren 4 und 8- 10 gezeigt sind. Nach einer solche Massnahme sehen dann die Signale wie in Figur 11 aus. Man sieht hier, dass die Aus.schaltzeitdauer toff beim amplitudenbegrenzten
Signal gemäss Figur 11 wesentlich kürzer ist, als beim voll ausschwingenden Signal gemäss Figur 12.
Eine weitere markante Verbesserung der Abfallzeit kann bei Optosensoren mit einer Auswertung mittels Austastung, die Sender und Empfänger im glei¬ chen Gehäuse haben, erzielt werden, wenn die Eigenfrequenz der Bandpässe leicht höher oder niedriger gewählt wird, als die Sendefrequenz, also die Fre¬ quenz des Nutzsignals. Figur 13 zeigt eine entsprechende Signalfolge. Solange das Sendesignal empfangen wird, schwingt das Ausgangssignal des Bandpass¬ filters mit derselben Frequenz wie das Sendesignal; diese erzwungene Schwingung ist im Zeitbereich 11 dargestellt. Sobald das Sendesignal im Zeitbereich 12 nicht mehr empfangen wird, schwingt das Ausgangssignal des Bandpassfilters mit der leicht anderen, bspw. niedrigeren Eigenfrequenz aus. Dies ergibt eine schnell wachsende Phasenverschiebung zwischen Sendefre¬ quenz und dem abfallenden Ausgangssignal, womit sich die Maxima das Aus¬ gangssignals schnell vom Sender der Sendepulse und damit vom Zeitfenster der Austastung wegbewegen. Dadurch wird bereits beim ersten nicht mehr vorhandenen Empfangsimpuls ausgeschaltet.
Figur 14 zeigt nun einen Signalverlauf, bei dem das Störverhalten eines Opto- sensors gegen Störlicht ermittelt wurde. Der untere Signalverlauf betrifft ein 4- kHz- Empfangssignal eines Lasersensors vor dem letzten Bandpassfilter mit einer überlagerten 50-kHz-Stönιng, die von einer Leuchtstoffröhre stammt. Der obere Signalverlauf zeigt das um Faktor 50 verstärkte Signal am Ausgang des letzten Bandpassfilters. Die Darstellung des Nutzsignals ist leicht vergrös- sert, dabei stellt man fest, dass das Störsignal um etwa Faktor 10 verglichen zum Nutzsignal reduziert wurde. Dies ist eine markante Verbesserung des Störverhaltens durch die diskutierte Massnahme in einem optischen Sensor.
Die besten Resultate erzielte man mit einer Mittenfrequenz im Bereich von 1-10 kHz. Des weiteren empfielt es sich, eine rauscharme Eingangsstufe zu verwenden. Ideal scheint im Hinblick auf Störlicht mit Frequenzen von 100 Hz (normale Lampen) und grösser 40 kHz (Leuchtstoffröhren mit neueren Vorschaltgeräten) eine Sende- und Bandpassfrequenz im Bereich von 500 Hz bis 20 kHz.