Zu elektrisch leitfähigen Elastomeren vernetzende Organopolysiloxanzusammensetzungen
Die Erfindung betrifft zu elektrisch leitfähigen Elastomeren vernetzende Organopolysiloxanzusammensetzungen und deren Herstellung. Weiterhin betrifft die Erfindung die Her¬ stellung von Formkörpern durch Spritzgießen.
Aus US-A 4,279,783 sind zu elektrisch leitfähigen Elasto¬ meren vernetzende Organopolysiloxanzusam ensetzungen be¬ kannt, die durch Mischen von zu elektrisch leitfähigem Elastomer vernetzender Organopolysiloxanmasse, die Ruß ent¬ hält, mit 0,3 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Organopolysiloxanzuammensetzung, ohlefasern, die eine durchschnittliche Länge von 1 bis 6 mm aufweisen, erhalten werden.
Es bestand die Aufgabe, zu elektrisch leitfähigen Elastome¬ ren vernetzende Organopolysiloxanzusammensetzungen bereitzu¬ stellen, die ohne Mitverwendung von Lösungsmittel herge¬ stellt werden können, die spaltproduktf ei sind, die pumpbar sind, aus denen Formkörper durch Spritzgießen erhalten werden können und mit denen Elastomere erhalten werden, die einen niedrigeren spezifischen Widerstand als bisher bekannte elektrisch leitfähige Organopolysiloxanelasto ere aufweisen. Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung sind zu elektrisch leitfähigen Elastomeren vernetzende Organopolysiloxanzusammensetzungen enthaltend zu elektrisch nicht leitfähigem Elastomer additions¬ vemetzende Organopolysiloxanmasse und
(a) 11 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Organopolysiloxanzusammensetzung, Kohlefasern mit einer durchschnittlichen Länge von 0,1 bis 10 mm.
Die erfindungsgemäßen Organopolysiloxanzusammensetzungen besitzen vorzugsweise eine durchschnittliche Viskosität von 0,5-106 bis 5-106 mPa-s bei 25°C, bevorzugt von 1-106 bis 3-106 mPa-s bei 25°C.
Die in den erfindungsgemäßen Organopolysiloxanzusammen- setzungen verwendeten Kohlefasern (a) besitzen bevorzugt eine Länge von 0,5 bis 3 mm und einen Durchmesser von vor¬ zugsweise 5 bis 10 μm, bevorzugt von 6 bis 8 μm, und sind im Handel käuflich erwerblich. Unter Kohlefasern sind auch Graphitfasern zu verstehen.
Als zu elektrisch nicht leitfähigen Elastomeren additions¬ vemetzende Organopolysiloxanmassen können alle bisher bekannten zu elektrisch nicht leitfähigen Elastomeren additionsvernetzenden Organopolysiloxanmassen verwendet werden. Die zu elektrisch nicht leitfähigen Elastomeren additionsvernetzenden Organopolysiloxanmassen enthalten vorzugsweise als wesentliche Bestandteile
(b) Organopolysiloxan enthaltend SiC-gebundene Kohlenwasser- stoffreste mit aliphatischen Kohlenstoff-Kohlenstoff- Mehrfachbindungen,
(c) Si-gebundene Wasserstoffatome aufweisendes Organopoly¬ siloxan,
(d) Katalysator unύ egebenenfalls
(e) Inhibitor.
Bevorzugt als Organopolysiloxane (b) sind solche der allge¬ meinen Formel
R^R3_aSiO(R2SiO) n(RlRSiO)mR3-aRέ ,
wobei R gleiche oder verschiedene, von aliphatischen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Mehrfachbindungen freie, einwertige Kohlenwasserstoffreste, die gegebenenfalls halogeniert sein können, bedeutet,
R1 einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest mit aliphatischen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Mehrfachbindungen bedeutet, a 0 oder 1, n eine ganze Zahl und m 0 oder eine ganze Zahl bedeutet, wobei die Summe m+n eine ganze Zahl mit einem solchen Wert bedeutet, daß die durchschnittliche Viskosität dieser Organopolysiloxane 100 bis 106 mPa-s, bevorzugt 200 bis 200 000 mPa«s, bei 25°C beträgt, mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens 2 Reste R1 vor¬ liegen.
Vorzugsweise enthalten die Reste R 1 bis 18 Kohlenstoff¬ atome je Rest. Beispiele für Reste R sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl-, iεo- Butyl-, tert.-Butyl-, n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo-Pentyl-, tert.-Pentylrest; Hexylreste, wie der n-Hexylrest; Heptyl- reste, wie der n-Heptylrest; Octylreste, wie der n-Octylrest und iso-Octylreste, wie der 2 ,2 , -Trimethylpentylrest; Nonylreste, wie der n-Nonylrest; Decylreste, wie der n- Decylrest; Dodecylreste, wie der n-Dodecylrest; Octadecyl- reste, wie der n-Octadecylrest; Cycloalkylreste, wie Cyclo-
pentyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptylreste und Methylcyclohexyl- reste; Arylreste, wie der Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl- und Phenanthrylrest; Alkarylreste, wie o-, m-, p-Tolylreste, Xylylreste und Ethylphenylreste; und Aralkylreste, wie der Benzylrest, der α- und der ß-Phenylethylrest.
Beispiele für halogenierte Kohlenwasserstoffreste R sind Halogenalkylreste, wie der 3 ,3 , 3-Trifluor-n-propylrest, der 2,2,2 , 2' , 2' , 2'-Hexafluorisopropylrest, der Heptafluor- isopropylrest und Halogenarylreste, wie der o-, m-, und p- Chlorphenylrest.
Beispiele für Reste R1 sind Alkenylreste, wie der Vinyl-, Allyl-, Butenyl- und Hexenylrest, wobei der Vinylrest bevor¬ zugt ist.
Wird als Bestandteil (b) Organopolysiloxan mit Si-gebundenen Vinylgruppen verwendet, enthalten diese Organopolysiloxane vorzugsweise 0,03 bis 1,1 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 0,7 Gew.-%, Vinylgruppen.
Es kann eine Art von Bestandteil (b) , aber auch ein Gemisch aus mindestens zwei verschiedenen Bestandteilen (b) verwen¬ det werden.
Bevorzugt als Si-gebundene Wasserstoffatome aufweisende Organopolysiloxane sind lineare, cyclische oder verzweigte Organopolysiloxane aus Einheiten der Formel
Rb, HcSiO4Λ-b, -c
wobei R die oben dafür angegebene Bedeutung hat, b 0, 1, 2 oder 3, c 0 oder 1 und die Summe von b+c <. 3 ist, mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens 2, insbesondere mindestens 3, Si-gebundene Wasserstoffatome vorliegen.
Besonders bevorzugt als Si-gebundene Wasserstoffatome auf¬ weisende Organopolysiloxane sind solche der allgemeinen Formel
HdR3_dSiO(R2SiO)x(HRSiO)yR3_dHd ,
wobei R die oben dafür angegebene Bedeutung hat, d 0 oder 1, x 0 oder eine ganze Zahl und y 0 oder eine ganze Zahl bedeu¬ tet, wobei die Summe x+y eine ganze Zahl mit einem solchen Wert bedeutet, daß die durchschnittliche Viskosität dieser Organopolysiloxane 1 bis 1 000 mPa*s bei 25°C, insbesondere 300 bis 500 mPa-s bei 25°C, beträgt, mit der Maßgabe, daß je Molekül mindestens 2, insbesondere mindestens 3, Si-gebundene Wasserstoffatome vorliegen.
Bevorzugte Beispiele für Organopolysiloxane (c) sind Misch¬ polymerisate aus Dimethylhydrogensiloxan- und Dimethyl- siloxaneinheiten, Mischpolymerisate aus Dimethylhydrogen¬ siloxan-, Di ethylsiloxan- und Methylhydrogensiloxan- einheiten, Mischpolymerisate aus Trimethylsiloxan- und Methylhydrogensiloxaneinheiten und Mischpolymerisate aus Trimethylsiloxan-, Dimethylsiloxan- und Methylhydrogensi¬ loxaneinheiten.
Die Organopolysiloxane (c) enthalten vorzugsweise 0,01 bis 1,6 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%, Si-gebundene Wasserstoffatome.
Es kann eine Art von Bestandteil (c) , aber auch ein Gemisch aus mindestens zwei verschiedenen Arten Bestandteil (c) verwendet werden.
Wird als Organopolysiloxan (b) Si-gebundene Vinylgruppen aufweisendes Organopolysiloxan verwendet, liegt vorzugsweise Si-gebundener Wasserstoff in Mengen von 0,1 bis 15 Si-gebun¬ denen Wasserstoffatomen je Si-gebundenem Vinylrest vor.
Als Katalysatoren (d) , die die Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an aliphatische Doppelbindung fördern, können die gleichen Katalysatoren eingesetzt werden, die auch bisher zur Förderung der Anlagerung von Si-gebundenem Wasserstoff an aliphatische Doppelbindung eingesetzt werden konnten. Beispiele für solche Katalysatoren (d) sind metallisches und feinverteiltes Platin, Ruthenium, Rhodium, Palladium und Iridium, wobei sich diese Metalle jeweils auf festen Trägern, wie Siliciumdioxyd, Aluminiumoxyd oder Aktivkohle, befinden können, und Verbindungen bzw. Komplexe dieser Elemente, wie Platinhalogenide, z.B. PtCl^ H2PtCl6*6H20, Na2PtCl4*4H20, Platin-Olefin-Komplexe, Platin- Alkohol-Komplexe, Platin-Alkoholat-Komplexe, Platin-Ether- Komplexe, Platin-Aldehyd-Komplexe, Platin-Keton-Ko plexe, einschließlich Umsetzungsprodukten aus H2PtCl5*6H20 und Cyclohexanon, Platin-Vinylsiloxankomplexe, wie Platin-1,3- Divinyl-1,1, 3, 3-tetramethyldisiloxankomplexe mit oder ohne Gehalt an nachweisbarem anorganisch gebundenem Halogen, Bis- (gam a-picolin) -platindichlorid, Tri ethylendipyridin- platindichlorid, Dicyclopentadienplatindichlorid, Dimethyl- sulfoxydethylenplatin- (II) -dichlorid, Cyclooctadien-Platin- dichlorid, Norbornadien-Platindichlorid, Gamma-picolin- Platindichlorid, Cyclopentadien-Platindichlorid, Umsetzungs- produkte von Platintetrachlorid mit Olefin und primärem Amin oder sekundärem Amin oder primärem und sekundärem Amin gemäß
US-A 4,292,434, wie das Umsetzungsprodukt aus in l-Octen gelöstem Platintetrachlorid mit see.-Butylamin, Ammonium- Platinkomplexe gemäß EP-B 110 370 und Platinverbindungen bzw. -komplexe gemäß US-A 4,177,341.
Wird als Katalysator (d) Platin, Platinverbindung bzw. Platinkomplex eingesetzt, so wird derartiger Katalysator vorzugsweise in Mengen von 5 bis 50 Gew.-ppm (Gewichtsteilen je Million Gewichtsteilen) , jeweils berechnet als elemen¬ tares Platin und bezogen auf das Gesamtgewicht der Bestand¬ teile (b) und (c) , verwendet.
Es kann eine Art von Katalysator (d) , aber auch ein Gemisch aus mindestens zwei verschiedenen Arten derartiger Katalysa¬ toren (d) verwendet werden.
Als Inhibitoren (d) , d.h. die Vernetzung verzögernde bzw. regelnde Mittel, können auch bei den zu elektrisch nicht leitfähigen Elastomeren additionsvernetzenden Organopoly¬ siloxanmassen alle Inhibitoren verwendet werden, die auch bisher für den gleichen Zweck verwendet werden konnten. Beispiele für Inhibitoren sind 1, 3-Divinyl-l, l, 3 , 3-tetra- methyldisiloxan, Benzotriazol, Dialkylformamide, Alkylthio- harnstoffe, Methylethylketoxi , organische oder silicium- organische Verbindungen mit einem Siedepunkt von mindestens 25°C bei 1012 mbar (abs.) und mindestens einer aliphatischen Dreifachbindung gemäß US-A 3,445,420, wie 1-Ethinylcyclo- hexan-1-ol, 2-Methyl-3-butin-2-ol, 3-Methyl-l-pentin-3-ol, 2 , 5-Dimethyl-3-hexin-2 , 5-diol und 3 , 5-Dimethyl-l-hexin-3-ol, Inhibitoren gemäß US-A 2,476,166, wie eine Mischung aus Diallyl aleinat und Vinylacetat, und Inhibitoren gemäß US 4,504,645, wie Maleinsäuremonoester.
Vorzugsweise wird der Inhibitor (d) in Mengen von 0,01 bis 0,2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Bestandteile (b) und (c) , eingesetzt.
Zusätzlich zu den Bestandteilen (b) , (c) , (d) und gegebenen¬ falls (e) können die zu elektrisch nicht leitfähigen Elasto¬ meren additionsvernetzenden Organopolysiloxanmassen Stoffe, die in den bisher bekannten zu elektrisch nicht leitfähigen Elastomeren additionsvernetzenden Organopolysiloxanmassen vorliegen konnten, mitverwendet werden. Beispiele für solche weiteren Stoffe sind Füllstoffe mit einer BET-Oberflache von mindestens 50 m2/g, wie pyrogen erzeugtes Siliciumdioxid oder gefälltes Siliciumdioxid mit einer BET-Oberflache von mindestens 50 m2/g, Füllstoffe mit einer BET-Oberflache von weniger als 50 m /g, wie Quarzmehl, Glasfaser, gefälltes Siliciumdioxid mit einer BET-Oberflache von weniger als 50 m2/g oder Diatomeenerde, Pigmente, lösliche Farbstoffe, Weichmacher, Organopolysiloxanharze, rein organische Harze, wie Polyvinylchloridpulver, und Mittel zur Verbesserung der Haftung der Elastomere auf den Unterlagen, auf denen sie erzeugt wurden.
Die oben genannten Füllstoffe können hydrophobiert sein, beispielsweise durch die Behandlung mit Organosilanen, Organosiloxanen oder Disilazanen, wie Hexamethyldisilazan.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen zu elektrisch leit¬ fähigen Elastomeren vernetzenden Organopolysiloxanzusammen- setzungen erfolgt durch Vermischen der Bestandteile (a) bis (e) nach für die Bereitung von additionsvernetzenden Organo- polysiloxanzusammensetzungen üblichen Verfahren. Die erfin- dungsgemäßen Organopolysiloxanzusammensetzungen werden vor¬ zugsweise aus mehr als einer Komponente, bevorzugt aus zwei Komponenten, bereitet. Die erste Komponente enthält dabei Bestandteil (b) und (d) , und die zweite Komponente enthält
den Bestandteil (c) , oder Bestandteil (d) liegt in einer dritten Komponente •> -. Bestandteil (a) liegt vorzugsweise in der ersten und zv. .ten Komponente, bevorzugt zu gleichen Anteilen, vor. Der Bestandteil (e) liegt vorzugsweise in der ersten Komponente vor.
Die Vernetzung der erfindungsgemäßen Organopolysiloxan- zusammensetzungen wird vorzugsweise bei 15°C bis 250°C, bevorzugt bei 80°C bis 200°C, durchgeführt.
Die aus den erfindungsgemäßen Organopolysiloxanzusammen- setzungen erhaltenen elektrisch leitfähigen Elastomere besitzen vorzugsweise einen spezifischen Widerstand von weniger als 1 Ohm x cm.
Die Herstellung von Formkörpern aus den erfindungsgemäßen Organopolysiloxanzusammensetzungen erfolgt durch Spritz¬ gießen, Preßformen, Transferpreßformen, Spritzprägen, wobei das Spritzgießen bevorzugt ist.
Das Verfahren zur Herstellung von Formkörpern durch Spritz¬ gießen kann schußweise, halbkontinuierlich oder voll¬ kontinuierlich durchgeführt werden.
Bevorzugt sind durch Spritzgießen hergestellte Formkörper. Beispiele für solche Formkörper sind Kabelstränge für Zünd¬ kabel in Kraftfahrzeugen und Pillen in Telefon-, Computer- und Fernbedienungskontaktmatten oder Elektroden.
Die erfindungsgemäßen Organopolysiloxanzusammensetzungen können weiterhin verwendet werden zur Herstellung von Kabelendverschlüssen, Konnektoren oder Schutzschichten zur Abschirmung von elektromagnetischer Störstrahlung.
In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Angaben von Teilen und Prozentsätzen auf das Gewicht, soweit nichts anderes angegeben ist.
Beispiele 1 bis 3 :
a) Eine Basismischung wurde jeweils hergestellt, indem 34,6 Teile eines Vinyldimethylsiloxygruppen als endständige Einheiten aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 20 000 mPa-s bei 25°C, 8,6 Teile eines Vinyldimethylsiloxygruppen als endständige Einheiten aufweisenden Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 1 000 mPa-s bei 25°C, 10,4 Teile einer durch Behand¬ lung mit Hexamethyldisilazan hydrophobierten, pyrogen erzeugten Kieselsäure mit einer BET-Oberflache von
300 m2/g und jeweils 16,7, 19,0 und 23,0 Teile Kohlefasern mit einer durchschnittlichen Länge von 1 mm miteinander vermischt wurden.
b) Eine Komponente A wurde jeweils erhalten, indem jeweils 100 Teile der oben unter a) beschriebenen Basismischung mit 0,5 Teilen eines Platin-1, 1, 3 , 3-Tetramethyl-l, 3- divinylsiloxan-Komplexes, 0,85 Teilen eines Vinyl¬ dimethylsiloxygruppen als endständige Einheiten auf¬ weisenden Diorganopolysiloxans aus Dimethylsiloxan- einheiten und 20 Mol-% Vinylmethylsiloxaneinheiten mit einer Viskosität von 600 mPa-s bei 25°C und 0,1 Teilen Ethinylcyclohexanol vermischt wurden.
c) Eine Komponente B wurde jeweils erhalten, indem jeweils 100 Teile der oben unter a) beschriebenen Basismischung mit 8 Teilen eines Mischpolymerisats aus Dimethyl¬ siloxan-, Methylhydrogensiloxan- und Trimethylsiloxan- einheiten mit einer Viskosität von 400 mPa-s bei 25°C,
das 0,45 Gew.-% Si-gebundenen Wasserstoff enthält, vermischt wurden.
d) Die Komponente A und die Komponente B wurden dann jeweils im Gewichtsverhältnis 1:1 miteinander gemischt. Aus dieser Mischung wurden durch Vulkanisation bei 150°C jeweils Platten mit einer Stärke von 2 mm hergestellt, an denen jeweils der spezifische Durchgangswiderstand gemessen wurde. Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengefaßt.
Vergleichsversuch 1:
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß in der Basismischung 17,1 Teile Ruß anstelle von 16,7 Teilen Kohlefasern eingesetzt wurden. Die Kom¬ ponenten A und B wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt und im Gewichtsverhältnis 1:1 miteinander ver¬ mischt. Die Vulkanisation und die Bestimmung des spezi¬ fischen Durchgangswiderstandes erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammen¬ gefaßt.
Vergleichsversuch 2 bis 4 (US-A 4,279,783) :
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß in der Basismischung 17,1 Teile Ruß und jeweils 0,5, 2,0 und 5,0 Teile Kohlefasern anstelle von 16,7 Teilen Kohlefasern eingesetzt wurden. Die Komponenten A und B wurden wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt und im Gewichtsverhältnis 1:1 miteinander vermischt. Die Vulkanisa¬ tion und die Bestimmung des spezifischen Durchgangswider¬ standes erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Ergeb¬ nisse sind in der Tabelle zusammengefaßt.
Vergleichsversuch 5 und 6:
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß in der Basismischung zusätzlich zu den 16,7 Teilen Kohlefasern jeweils 5 und 10 Teile Ruß eingesetzt wurden. Die Komponenten A und B wurden wie in Beispiel l beschrieben hergestellt und im Gewichtsverhältnis 1:1 miteinander vermischt. Die Vulkanisation und die Bestimmung des spezifischen Durchgangswiderstandes erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengef ßt.
Tabelle:
* bezogen auf das Gesamtgewicht der Organopolysiloxan- zusammensetzung
Beispiel 4 :
Zur Spritzgußverarbeitung wurden jeweils die Komponenten A und B aus den Beispielen 1 bis 3, verpackt in geeignete Gefäße, in eine handelsübliche Zweikomponentendosiermaschme eingebracht und mit Hilfe von hydraulischem Druck und den integrierten Pumpen über ein Schlauchleitungssystem der Spritzgießmaschine zugeführt. Dabei war die innige Vermi¬ schung beider Komponenten, die zunächst in der Mischkammer, dann im statischen Mischer erfolgte, sehr wichtig. In der Spritzgießmaschine befand sich zur Formgebung und Vulkanisa¬ tion der gemischten Kautschukmasse ein Werkzeug, das nach dem Stand der Technik konstruiert ist und gegebenenfalls auch einen vollautomatischen Betrieb ermöglicht, und eine Entformungshilfe. Es ließen sich leitfähige Kabelstränge für Zündkabel in Kraftfahrzeugen sowie leitfähige Pillen für Telefon-, Computer- und Fernbedienungskontaktmatten her¬ stellen.