Faseroptischer Sensor nach dem Fabry-Perot-Prinzip
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen faseroptischen Sensor gemäß der Gattung des ersten Patentanspruchs. Derartige Sensoren werden insbesondere zu hochempfindlichen Messungen kleiner Verschiebungen benutzt, die durch Dehnungen, Verformungen, Drücke, Temperaturänderungen von Gasen, Flüssigkeiten oder festen Stoffen zustande kommen. In gleicher Weise sind Brechzahl-, Absorptionsund Konzentrationsänderungen ermittelbar. Die Verwendung von faseroptischen Sensoren bietet sich besonders in elektromagnetisch gestörten oder explosionsgefährdeten Umgebungen an. Mit den dabei zur Anwendung kommenden faseroptischen interferometrisσhen Meßverfahren werden sehr hohe Empfindlichkeiten erzielt. Zur Messung kleiner Verschiebungen bei kleinen Abständen sind faseroptische Fabry-Perot-Interferometer-Anordnungen bekannt. So werden faseroptische Fabry-Perot-Sensoren für Temperaturmessungen /1,2/ und für Druσkmessungen /3/ benutzt. Der Fabry-Perot-Resonator besteht dabei in allen Fällen aus zwei das Licht reflektierenden Flächen, die einen Spalt veränderlicher Breite begrenzen und die am Ende einer oder zweier Lichtfasern angeordnet sind. Für Druckmessungen wird gemäß /3/ die eine reflektierende Fläche als Membran gestaltet, die sich bei Druckänderungen verbiegt und die Spaltbreite verändert. Bei Ternperaturmessungen befindet sich zwischen den reflektierenden Flächen ein sich thermisch ausdehnender lichtdurchlässiger fester Stoff /2/. Bei einer weiterhin bekannten Anwendung wird
eine reflektierende Fläche durch die thermische Ausdehnung eines kreisförmig urn dieselbe befestigten flachen Körpers gegen die andere reflektierende Fläche verschoben /1/ . Bei Spaltbreitenänderungen eines Fabry-PerotResonators ändern sich in zusätzlicher Abhängigkeit der Wellenlänge des verwendeten Meßlichts die Transmission und die Reflexion des Resonators. Entscheidenden Einfluß auf die Meßempfindlichkeit übt die Steilheit aus, mit der sich die Lichtintensität bzw. der Kontrast ändert. Bei empfindlichen Messungen der Spaltbreitenänderungen muß dafür gesorgt werden, daß die reflektierenden Flächen zueinander parallel sind und daß das Licht innerhalb des Resonators keine oder nur eine geringe Divergenz besitzt. Ersteres stellt an die Präzision der Herstellung der thermischen Dehnungskörper und Membranen und besonders an deren Befestigung an die Faserenden hohe Anforderungen. Der Forderung nach geringer Divergenz des Lichts wird durch zusätzliches Einfügen von kollimierenden optischen Elementen, z.B. GRIN-Linsen, zwischen Faserenden und Resonator entsprochen. Diese den Stand der Technik betreffenden Maßnahmen erschweren die Herstellung faseroptischer Sensoren nach dem Fabry-Perot-Prinzip und erhöhen die Kosten für eine derartige Anordnung.
Es ist auch schon ein die Endflächen zwangsweise parallelisierender faseroptischer Sensor bekannt, der nach dem Fabry-Perot-Prinzip arbeitet /4/ und der in einer fassenden Kapillare von einer Kapillarenöffnung her eine Einmodenfaser und von der anderen Kapillarenöffnung her eine Mehrmodenfaser als Reflektor enthält. Die Endflächen beider Fasern sind parallel zueinander und begrenzen den Meßraum. Die Fasern sind über ihre ganze Länge in der Kapillare mit dieser verbunden. Die
Nachteile dieser Anordnung sind darin zu sehen, daß mindestens eine relativ kostspielig und aufwendig handhabbare Monomodefaser erforderlich ist und daß die Fasern über ihre gesamte Länge in die Kapillare eingeklebt bzw. mit der Kapillare verbunden sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen faseroptischen Sensor nach dem Fabry-Perot-Prinzip zu schaffen, der nicht an die aufwendig handhabbaren, lichtschwachen Monomodefasern gebunden ist. Durch einfache Variation der Mittel ist der Sensor in vielfältiger Weise an Meßaufgaben anpaßbar, bei denen kleine Verschiebungen der Fabry-Perot-Flachen bzw. Veränderungen der optischen Weglängen zu messen sind oder bei denen zu bestimmende physikalische Einflußgrößen in kleine zu messende Verschiebungen umwandelbar sind.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des ersten Patentanspruchs gelöst. Die Verwendung mindestens einer Multimodefaser erleichtert ihre Handhabbarkeit ebenso, wie sie die Lichtführung verbessert. Die Anwendung einer numerischen Apertur, die kleiner als 0, 2 ist, vorzugsweise nicht über 0, 1 liegt, gewährleistet, daß die nach dem Durchlaufen des Abstands zwischen den zueinander parallelen Reflexionsoder Endflächen sich überlagernden Strahlen hinreichend interferenzfähig sind. Die Wahl der Brechzahlen von Faserkern und Fasermantel bestimmt die numerische Apertur. Bei Verwendung einer Lichtleitfaser, z.B. mit Quarzglaskern, soll die relative Brechzahldifferenz Δ=(nK-nM)/nK≤2,4 • 10-3 betragen, wobei riκ die Brechzahl des Faserkerns und nM die Brechzahl des Fasermantels bedeuten. Die Multimode-Lichtleitfaser wird durch Brechen oder durch Brechen und Polieren mit einer
zu ihrer Längsachse rechtwinkligen Endfläche versehen und in die Kapillare eingeführt. Dabei ist der innere Durchmesser der Kapillare an den äußeren Durchmesser der Faser angepaßt, so daß die Faserendfläche zwangsweise rechtwinklig zur Achse von Kapillare und Faser ausgerichtet ist.
Ist die Kapillare beidseitig offen und von jeder Seite eine optische Faser in sie eingeführt, so ist je nach der zu lösenden Meßaufgabe entweder eine der optischen Fasern mit der Kapillare an einer definierten Stelle oder aber es sind beide optische Fasern an definierten Stellen mit der Kapillare fest verbunden. In jedem Fall befinden sich die Endflächen der beiden optischen Fasern in einem Abstand von größenordnungsmäßig 1 bis zu einigen 10 μm, so daß ein planparalleler Spalt entsteht, in dem die wenig divergierenden Lichtstrahlen mehrfach reflektiert und zur Interferenz gebracht werden. Um mindestens zwei Meßgrößen gleichzeitig bestimmen zu können, kann zwischen den Endflächen der beiden optischen Fasern mindestens ein weiteres optisches Faεerstück angeordnet sein, dessen Endflächen mit den Endflächen der optischen Fasern planparallele zur gemeinsamen Faserachse rechtwinklig gebildete Spalte bilden. Auf diese Weise kann z.B. eine Dehnungsmessung mit einer Temperaturmessung kombiniert werden. Auch für das Faserstück ist es von Vorteil, wenn es nicht über seine gesamte Länge, sondern nur an einer definierten Stelle mit der Kapillare in Verbindung steht.
Empfehlenswert ist es, die Kapillare an der gleichen definierten Stelle mit einem Meßobjekt fest zu verbinden, an der die eine optische Faser mit der Kapillare fest verbunden ist. Die andere optische Faser kann in
der Kapillare gleitend gelagert und mit dem Meßobjekt selbst fest verbunden sein. Ist die Kapillare an mehreren definierten Stellen mit dem Meßobjekt verbunden, so befinden sich diese in der Nachbarschaft der Verbindungssteilen der optischen Fasern mit der Kapilla.e.. Ist in der Kapillare zwischen den Endflächen der optischen Fasern ein Faserstück vorgesehen, so kann die Kapillare an den gleichen definierten Stellen mit dem Meßobjekt in Verbindung stehen, an denen die eine der optischen Fasern und das Faserstück mit der Kapillare fest verbunden sind.
Für die Durchführung von Druckmessungen ist es von Vorteil, die Kapillare an einem Ende mit einer Aufweitung zu versehen und diese Aufweitung durch eine Membran zu verschließen. An der Membran ist dann mit einem Ende ein Faserstück befestigt, das in der Kapillare gleitend gelagert ist und das mit seiner entgegengesetzt liegenden Endfläche mit der Endfläche einer optisehen Faser zusammenwirkt, die ebenfalls in die Kapillare hineinragt und mit der Kapillare fest verbunden ist. Zwischen den einander zugekehrten Endflächen der Faser und des Faserstücks wird so ein planparalleler Spalt gebildet, dessen Größe sich in Abhängigkeit von dem auf die Membran wirkenden Druck ändert. Eine andere zu Druckmessungen geeignete vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen faseroptischen Sensors ergibt sich, wenn die Kapillare quer zur Faseraσhse geteilt ist, beide Kapillarteile durch eine Ringmembran miteinander verbunden sind, wenn die eine der beiden optischen Fasern an einer definierten Stelle am äußeren Ende des einen Kapillarteils befestigt ist und die andere der beiden optischen Fasern an einer definierten Stelle des anderen Kapillarteils befestigt ist und
durch die Ringmembran in den einen Kapillarteil hineinragt. Druckänderungen im Bereich der Ringmembran verändern die Lage der beiden Kapillarteile und damit der beiden einander zugekehrten Enden der optischen Fasern zueinander. Damit ergibt sich eine Veränderung der Spaltbreite sowie eine Veränderung des Interferenzbildes, die dieser Spaltbreitenänderung zugeordnet ist.
Zur Durchführung von Temperaturmessungen kann der Spalt zwischen den Endflächen der optischen Fasern in der Kapillare vorteilhaft mit einer Immersion gefüllt sein, deren Brechzahl oder Absorption sich in Abhängigkeit von der Temperatur ändert. Vorteilhafterweise werden hierfür z.B. Flüssigkeiten oder Polymere verwendet, deren Brechzahl sich mit der Temperatur stark ändert (Δn/ΔT≥ 10-4/Cº).
Damit sich die thermisch bedingten Längenänderungen der optischen Fasern und der Kapillare nicht auf das Messungsergebnis auswirken, ist es von Vorteil, beide aus demselben Material, vorzugsweise aus Quarzglas herzustellen.
Die Fasern einerseits und die Kapillare andererseits können auch aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Betrifft der Unterschied der Materialien die thermischen Eigenschaften, so wird der Sensor vorteilhaft zu Temperaturmessungen verwendet. Liegt dieser Unterschied im Bereich der magnetostriktiven Eigenschaften, so ist der Sensor zu Magnetfeldmessungen besonders geeignet. Ist die Kapillare aus einem Material hergestellt, dessen Ausdehnung sich bei Gasadsorption ändert, so ist der Sensor vorteilhaft zu Gaskonzentrations- und Feuchtemessungen verwendbar. In jedem Fall wird die
Meßaufgabe auf eine Längenrnessung nach dem Fabry-PerotPrinzip zurückgeführt.
Eine möglichst geringe Divergenz der optischen Strahlen im Spalt wird auch dadurch erreicht, daß mindestens eine der beiden optischen Fasern an ihrer Stirnfläche mit einem apertureinengenden Faserstück verbunden ist, dessen Länge in der Kapillare wenigstens gleich dem zehnfachen Durchmesser des lichtleitenden Kerns der verwendeten optischen Faser ist, und das die Kapillare rundum ganzflächig berührt. Vorteilhafterweise wird für das apertureinengende Faserstück eine optische Faser ohne optischen Mantel verwendet. Dadurch wird erreicht, daß zu stark divergierende, die Interferenz negativ beeinflussende Lichtstrahlen vor ihrem Eintritt in den Spalt ausgeblendet werden. Das apertureinengende Faserstück kann mit der entsprechenden optischen Faser durch Schweißen oder Kleben verbunden werden. Ebenso kann zwischen der Kapillare und dem apertureinengenden Faserstück eine Schweiß- oder Schrumpfverbindung oder eine Verbindung über eine Immersionsklebung bestehen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnung von sieben Ausführungsbeispielen näher erläutert; alle Ausführungsbeispiele stellen Achsialschnitte dar. Es zeigen:
Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau eines erfindungsge- mäßen faseroptischen Sensors,
Fig. 2 einen faseroptischen Sensor mit die Apertur einengendem Faserstück,
Fig. 3 eine Befestigungsmöglichkeit für zwei optische
Fasern und eine Kapillare,
Fig. 4 eine gleitende Lagerung einer optischen Faser in einer Kapillare,
Fig. 5 einen optischen Sensor mit zwei Spalten,
Fig. 6 einen optischen Sensor mit einem an einer Membran befestigten Faserstück und
Fig. 7 einen optischen Sensor mit einer zweigeteilten
Kapi l lare.
In Fig. 1 sind zwei optische Fasern 1, 2 mit einander zugekehrten Endflächen 3, 4 in einer Kapillare 5 im wesentlichen koaxial zu einer Achse X-X gelagert; die Fasermäntel sind mit 101 und 201 und die Faserkerne mit 102 und 202 bezeichnet. Die Endflächen 3, 4 sind zueinander parallel und bilden einen planparallelen Spalt 6. Der Innendurchmesser der Kapi llare 5 ist nur wenig größer als der Außendurchmesser der beiden gleichen Fasern 1, 2, so daß beide Fasern 1, 2 in der Kapillare 5 gleitend verschiebbar sind. Wenigstens eine der beiden Fasern 1, 2 besitzt eine numerische Apertur von etwa 0, 1, so daß Licht, welches in der Faser mit der kleinen numerischen Apertur geleitet wird, im Spalt 6 eine hinreichend geringe Divergenz besitzt und auch bei mehrfacher Reflexion zwischen den Endflächen 3, 4, die zugleich Spaltflächen sind, interferenzfähig bleibt. Die Breite des Spaltes 6 beträgt bis zu einigen 10μm. Der Spalt 6 stellt einen optischen Fabry-Perot-Resonator dar. Das im Spalt 6 mehrfach reflektierte Licht kann je nach der optischen Phasendifferenz konstruktiv oder destruktiv interferieren. Die Interferenz erzeugt bei Änderung der optisch wirksamen Breite des Spaltes 6 eine Änderung der reflektierten bzw. transmittierten Lichtintensität. Zwischen den Intensitätsmaxima bzw. Intensitätsminima, der optisch wirksamen Spaltbreite und der Wellenlänge des verwendeten Lichts besteht ein
eindeutiger Zusammenhang, der bei bekannter Lichtwellenlänge zur Messung der Spaltbreite benutzt wird. Der Interferenzkontrast, die Größe der Intensitätsänderung, wird durch Aufbringen reflektierender Beläge 7, 8 auf die den Spalt begrenzenden Endflächen 3, 4 erhöht. Wesentlich für die Entstehung einer meßtechnisch auswertbaren Interferenz ist, daß beide Endflächen 3, 4 auch bei Änderung der Spaltbreite zueinander parallel bleiben und daß das Licht im Spalt 6 eine hinreichend kleine Divergenz besitzt. Ersteres wird mit Sicherheit gewährleistet, wenn der Innendurchmesser der Kapillare 5 um höchstens 1% größer ist, als der Außendurσhmesser der verwendeten optischen Faser 1 bzw. 2. Bei Fasern mit 200μm Außendurchmesser ist z.B. der Kapillareninnendurchmesser 202μm. Ebenso müssen die optischen Fasern 1, 2 über eine Länge von wenigstens dem Zehnfachen des Faserdurchmessers (z.B. 2mm) in der Kapillare geführt werden. Die hinreichend kleine Divergenz wird durch die kleine numerische Apertur von 0, 1 gewährleistet. Durch die Wahl der Brechzahldifferenz zwischen dem Kern 102 bzw. 202 und dem Mantel 101 bzw. 201 der entsprechenden optischen Fasern 1, 2 mit Werten von 3,4·10-3 wird auch bei dickeren Multimodefasern, z.B. aus Quarzglas, die gewünschte Apertur erreicht.
Beim faseroptischen Sensor gemäß Fig. 1 wird der Resonatorspalt 6 durch die Faser 1 beleuchtet und das Interferenzsignal über die Faser 2 einer nicht dargestellten optoelektronischen Auswertung zugeführt. In gleicher Weise könnte das Interferenzsignal in Reflexion über dieselbe Faser 1 der Auswertung zugeleitet werden. In diesem Fall muß die Reflexionsfläche 4 nicht Endfläche einer Faser sein.
In Fig. 2 sind wieder die optischen Fasern 1 und 2 in der Kapillare 5 gelagert. An die Endfläche 3 der optischen Faser 1 ist ein Faserstück 9 mit Hilfe einer Immersion 10 angeklebt, das eine der Endfläche 4 der optischen Faser 2 benachbarte Endfläche 12 besitzt. Für das apertureinengende Faserstück 9 wird eine optische Faser ohne optischen Mantel verwendet. Eine optische Immersion 11 zwischen dem Faserstück 9 und der Wandung der Kapillare 5 sorgt für einen hinreichend guten optisehen Kontakt zwischen beiden Teilen, so daß Lichtstrahlen mit größerer Apertur ausgeblendet werden. Die reflexionsfördernden Beläge 7, 8 tragen zur Kontrasterhöhung des Interferenzbildes bei. Die Länge des Faserstücks 9 soll mitdestens das Zehnfache seines Durchmessers betragen, um die apertureinengende Wirkung zu erzielen. Anstelle der Immersionsverbindungen 10, 11 können auch Schweißverbindungen oder Aufschrumpfungen verwendet werden. In Fig. 3 sind die optischen Fasern 1, 2 mit ihren Endflächen 3, 4 zur Bildung des Spaltes 6 wieder in der Kapillare 5 angeordnet. Die optischen Fasern 1, 2 sind an definierten Stellen 13, 21 mit der Kapillare 5 fest verbunden. Die Kapillare 5 ist an definierten Stellen 14, 15 in der Nähe ihrer Enden mit einem Meßobjekt 16 starr verbunden. Die definierten Stellen 13 und 14 sowie 21 und 15 sind einander zugeordnet. Infolge der punktförmigen Fixierung der optischen Fasern 1, 2 in der Kapillare 5 wird bei Dehnung des Meßobjekts 16 zwischen den Fixierungen 14 und 15 der Spalt 6 um den Wert der Dehnung vergrößert, es kommt zu einer Beeinflussung der optischen Interferenz, die mit Hilfe nicht dargestellter Auswertemittel festgestellt und aus der die Dehnung bestimmt werden kann. Die Kapillare 5 ist
vorteilhafterweise aus dem gleichen Material hergestellt wie die optischen Fasern 1, 2, um den Einfluß der thermischen Ausdehnung dieser Bauteile bei der Messung zu verringern. In einem Beispiel für Dehnungsmessungen besitzt der Sensor folgende Abmessungen:
Faseraußendurchmesser 200μm,
Kapillareninnendurchmesser 202μm, Kapillarenaußendurchmesser 300μm, Abstand zwischen den definierten Stellen 14 und 21 bzw. 14 und 15 15mm,
Spaltbreite ca. 10μm.
Eine Dehnung des Meßobjekts 16 um den 10-6-fachen Teil der Entfernung von 15mm zwischen den Fixierpunkten 14 und 15 ergibt eine Spaltbreitenäderung von ca. 15nm, die anhand der Änderung des Interferenzsignals aus dem Fabry-Perot-Interferometer ohne weiteres detektierbar ist.
In Fig. 4 sind die optischen Fasern 1, 2 mit den einander zugekehrten Endflächen 3, 4 und deren reflexfördernden Belägen 7, 8 wieder in der Kapillare 5 gelagert. Die Kapillare 5 ist an der definierten Stelle 14 mit dem Meßobjekt 16 fest verbunden. Ebenso ist in der Nähe der definierten Stelle 14 die optische Faser 1 mit der Kapillare an der definierten Stelle 13 starr verbunden. Die optische Faser 2 befindet sich in fester Verbindung mit dem Meßobjekt 16 an der definierten Stelle 17 und gleitet in der Kapillare 5, so daß sich bei Dehnungen bzw. Schrumpfungen des Meßobjektes 16 der Abstand zwischen den beiden Endflächen 3 und 4 verändert. Bei diesem faseroptischen Sensor haben die Dehnungseigenschaften der Kapillare 5 keinen Einfluß auf das Meßergebnis.
Der in Fig. 5 dargestellte faseroptische Sensor besitzt die Kapillare 5, in der die Enden der optischen Fasern
1 und 2 mit den Endflächen 3 und 4 sowie zwischen ihnen ein Faserstück 18 mit den Enflachen 22 und 23 angeordnet sind. Zwischen den Endflächen 3 und 22 einerseits sowie 4 und 23 andererseits befinden sich Spalte 24 und 25, die als Fabry-Perot-Interferometer dienen. Sowohl die Kapillare 5 als auch die optischen Fasern 1,
2 und das Faserstück 18 sind koaxial zur Achse X-X angeordnet. Der Innendurchmesser der Kapillare 5 ist um etwa 2μm größer als der Außendurchmesser (200μm) der optischen Fasern 1, 2 bzw. des Faserstücks 18. Definierte Befestigungsstellen der Kapillare 5 am Meßobjekt 16 befinden sich bei 14 und 19. Über der definierten Befestigungsstelle 14 an einem Ende der Kapillare 5 liegt die definierte Befestigungsstelle 13 der optischen Faser 1 mit der Kapillare 5. Über der definierten Befestigungsstelle 19 in der halben Länge der Kapillare 5 zwischen den Befestigungsstellen 13 und 21 ist die definierte Befestigungsstelle 20 in der Mitte des Faserstücks 18 angeordnet. Am anderen Ende der Kapillare 5 befindet sich die definierte Befestigungsstelle 21 der optischen Faser 2. Im vorliegenden Beispiel wird Licht einer nicht dargestellten Lichtquelle durch die optische Faser 1 zum Spalt 24 geleitet, dort mehrfach reflektiert und das reflektierte Interferenzsignal durch die Faser 1 zu einem nicht dargestellten Empfänger geleitet. In gleicher Weise wird von einer nicht dargestellten Lichtquelle durch die Faser 2 Licht zum Spalt 25 geleitet und nach mehrfacher Reflexion im Spalt 25 das reflektierte Interferenzsignal in die Faser 2 und zu einem nicht dargestellten Empfänger reflektiert. Während der Spalt 24 zu Dehnungsmessungen zwischen den Verbindungsstellen 14 und 19 des Meßobjek
tes 16 dient, wird der Spalt 25 zur Bestimmung der Temperatur benutzt. Hierfür wird die thermisch bedingte Längenänderung der Kapillare 5 zv/ischen den Befestigungsstellen 20 und 21 verwendet. Mit dem faseroptisehen Sensor gemäß Fig. 5 können also zwei Meßgrößen unabhängig voneinander bestimmt werden. Die zusätzliche Temperaturmessung ist dann notwendig, wenn die Kapillare 5 z.B. aus Elastizitätsgründen, aus einem Material besteht, dessen thermische Ausdehnung von der der optischen Fasern 1, 2 abweicht, oder wenn aus anderen Gründen neben der Dehnung die Temperatur gemessen werden soll.
In Fig. 6 ist eine Kapillare 5 einseitig mit einer zylindrischen Erweiterung 26 versehen, die von einer Membran 27 verschlossen wird. Mit der Membran 27 ist ein Faserstück 28 so verbunden, daß es über den größeren Teil seiner Länge im engeren Teil der Kapillare gleitet. Vom anderen Ende der Kapillare 5 her ist eine optische Faser 1 derart in die Kapillare eingeführt, daß sich zwischen ihrer Endfläche 3 und der Endfläche 29 des Faserstücks 28 in jedem Fall ein planparalleler Spalt 30 nach Art eines Fabry-Perot-Resonators ausbildet. In der Nähe des Einführungsendes der optischen Faser 1 ist diese mit der Kapillare 5 an der definierten Stelle 13 verbunden. Der in Fig. 6 dargestellte faseroptische Sensor dient der Druckmessung. Dabei leitet die optische Faser 1 Licht einer nicht dargestellten Lichtquelle zum Spalt 30 und von diesem nach mehrfacher Reflexion zu einem nicht dargestellten Empfänger. Bei Druck- oder Krafteinwirkung auf die Membran 27 wird diese mehr oder weniger verformt, so daß das Faserstück 28 sich in der Kapillare 5 bewegt und die Breite des Spaltes 30 interferometrisch meßbar
verändert wird. Auf diese Weise sind Membrandurchbie-gungen von wenigen nm meßbar.
Anstelle der zylindrischen Erweiterung 26 kann die Kapillare 5 innerhalb ihres Außendurchmessers einseitig auch eine Erweiterung des Innenraums besitzen, die durch eine Membran, deren den Innenraum begrenzende Fläche lichtreflektierende Eigenschaften hat, verschlossen ist. In einem geringen Abstand von der Membran kann die Endfläche einer im übrigen in die Kapillare 5 eingekitteten optischen Faser angeordnet sein. Bei Ausbiegung der Membran vergrößert oder verkleinert sich deren Abstand von der Endfläche der optischen Faser. Auch diese Abstandsänderung ist im reflektierten Licht interferometrisch meßbar.
In Fig. 7 ist eine zweigeteilte Kapillare vorgesehen, deren Teile 51 und 52 an ihren einander zugekehrten Enden 33 und 34 über eine ringförmige Membran 31 mit-einander verbunden sind. An seinem freien Ende ist in den Kapillarteil 51 die optische Faser 1 eingeführt und an der definierten Stelle 13 mit dem Kapillarteil 51 starr verbunden. Durch den Kapillarteil 52 ist die optische Faser 2 so hindurchgeführt, daß sie in den Kapillarteil 51 gleitend hineinragt. Die optische Faser 2 ist mit dem Kapillarteil 52 an einer definierten Stelle 32 fest verbunden. Zwischen den Enden 33 und 34 der Kapillarteile 51 und 52 und der Ringmembran 31 umgibt die optische Faser 2 einen Druckraum 36, der unter der Einwirkung eines von außen wirkenden Drucks 35 parallel zur Achse X-X vergrößert oder verkleinert wird. Da die optische Faser 2 mit dem Kapillarteil 52 an der Stelle 32 verbunden ist, verändert sich bei Verkleinerung oder Vergrößerung des Abstandes zwischen
den Enden 33 und 34 entsprechend der Spalt 6 zwischen den Endflächen 3 und 4 der optischen Fasern 1 und 2. Diese Veränderung ist interferometrisch erfaßbar sowohl bei transmittierten als auch bei reflektiertem Licht. Das Meßlicht kann also über eine der optischen Fasern 1 oder 2 zugeleitet und nach Passieren des Resonatorspaltes 6 durch die gleiche Faser 1 zurück oder durch die andere Faser 2 weitergeleitet werden. Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die druckbedingte Durchbiegung der Membran 27 bzw. 31 und deren Übertragung auf eine von zwei Faserendflachen 3 und 29 bzw. 3 und 4 begrenzten Spalt 30 bzw. 6 durch thermische Volumenänderung einer Gas- oder Flüssigkeitsfüllung hervorgerufen wird, so daß eine solche Anordnung als Gas- oder Flüssigkeitsthermometer verwendbar ist. Weiterhin kann die Druckänderung auf Osmose beruhen. In diesem Fall ist die Membran 27 bzw. 31 halbdurchlässig ausgebildet.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination mit-einander erfindungswesentlich sein.
/1/ W. H. Quick et al : Fiber optics sensing techniques, Proceedings of the First International Conference on Optical Fibre Sensors, London 1983, pp. 6-9
/2/ E. R. Cox et all: Fibre optic color sensors based on Fabry-Perot-Interferometry, Proceedings of the First International Conference on Optical Fibre Sensors, London 1983, pp. 122-126
/3/ E. W. Saaski et al : A family of fiber optic sensors using cavity resonator microshifts, Proceedings of the 4th International Conference on Optical Fibre Sensors, Tokyo 1986, pp. 11-14
/4/ Tuan A. Tran et al : Stabilized extrinsic fiber optic Fabry-Perot-Sensor for Service acoustic wave detection, SPIE Vol. 1584, Fiber Optic and Laser Sensors IX (1991), PP 178-186
Bezugszei chenl iste
1 , 2 - optische Fasern
3 , 4, 12 ,
22, 23, 29- Endflächen
5 - Kapillare
6, 24, 25,
30 - Spalte
7, 8 - reflektierende Beläge
9, 18, 28 - Faserstücke
10, 11 - Immersionsverbindungen 13, 14, 15,
17, 19, 20,
21, 32 - definierte Stellen
16 - Meßobjekt
26 - zylindrische Erweiterung
27, 31 - Membran
33 , 34 - einander zugekehrte Enden
35 - Druck
36 - Druckraum
51 , 52 - Kapillartei le
101, 201 - Fasermäntel
102, 202 - Faserkerne
X-X - Achse