Besehreibung
Geminale Dimethylalkyl-Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung in flüssigkristallinen
Mischungen
Die ungewöhnliche Kombination von anisotropem und fluidem Verhalten der Flüssigkristalle hat zu ihrer Verwendung in einer Vielzahl von elektro-optischen Schalt- und
Anzeigevorrichtungen geführt. Dabei können ihre
elektrischen, magnetischen, elastischen und/oder
thermischen Eigenschaften zu Orientierungsänderungen
genutzt werden. Optische Effekte lassen sich
beispielsweise mit Hilfe der Doppelbrechung, der
Einlagerung dichroitisch absorbierender Farbstoffmoleküle ("guest-host mode") oder der Lichtstreuung erzielen.
Zur Erfüllung der ständig steigenden Praxisanforderungen auf den verschiedenen Anwendungsgebieten besteht laufend ein Bedarf an neuen verbesserten Flüssigkristall ("liquid crystal")-Mischungen und somit auch an einer Vielzahl mesogener Verbindungen unterschiedlicher Struktur. Dies gilt sowohl für die Gebiete, bei denen nematische LC-Phasen (z. B. TN = "twisted nematic", STN = "supertwisted nematic", SBE = "supertwisted birefringence effect", ECB =
"electrically controlled birefringence") verwendet werden, als auch für solche mit smektischen LC-Phasen (z. B.
ferroelektrische, elektrokline).
Viele der für LC-Mischungen geeigneten Verbindungen lassen sich durch ein Aufbauprinzip beschreiben [siehe
z. B. J. Am. Chem. Soc. Bd. 108, 4736 (1986), Struktur I;
Science Bd. 231, 350 (1986), Fig. 1 A; J. Am. Chem. Soc.
Bd. 108, 5210 (1986), Fig. 3], bei dem Kerne aus cyclischen
Verbindungen - Aromaten, Heteroaromaten, aber auch
gesättigte Ringsysteme - mit geradkettigen oder in der
Kette durch kleine Gruppen (z. B. Methyl, Chlor)
substituierten und somit einfach verzweigten
Alkylseitenketten verknüpft sind. Zunehmende Aufmerksamkeit haben neuerdings ferroelektrische Flüssigkristallsysteme als Anzeigeelemente in
elektrooptischen Bauteilen gewonnen. Eine Voraussetzung für die praktische Verwendbarkeit solcher Systeme ist vielfach die Ausbildung einer smektisch-C-Phase bzw. einer chiralen smektisch-C-Phase (Sc- bzw. Sc *-Phase) in einem breiten Temperaturbereich, insbesondere auch bei Temperaturen um und unterhalb Raumtemperatur. Bei den meisten bekannten Verbindungen, die eine Sc-Phase bilden, entsteht diese bei einer Temperatur, die erheblich über der Raumtemperatur liegt. Aufgabe ist es daher, den Schmelzpunkt und
insbesondere den unteren Phasenumwandlungspunkt der
Sc-Phase zu senken.
Es ist bekannt, daß die Schmelzpunktsdepression in
Mischungen um so ausgeprägter ausfällt, je größer der strukturelle. Unterschied der Komponenten des Gemisches ist (siehe z. B. J. Chem. Soc. 1955, 4305). Dies gilt auch für die Schmelzpunktsdepression in Systemen, die eine für die Herstellung elektrooptischer Bauelemente ideale Phasenfolge aufweisen. Hier bleiben aber andere wesentliche
Kenngrößen eher dann erhalten, wenn die Komponenten der Mischung strukturell ähnlich sind. Die beiden Aufgaben - Schmelzpunktserniedrigung und Verschiebung der unteren Temperaturgrenze der Sc-Phase zu tieferer Temperatur einerseits und weitestgehende Erhaltung der anderen
Kenngrößen andererseits - stehen also in einem Widerspruch.
Es wurde gefunden, daß geminale Dimethylalkyl- Verbindungen der allgemeinen Formel (I) die genannten
Anforderungen erfüllen,
R1-A1(-M1)k(-A2)1(-M2)m(-A3)n (I)
in der bedeuten:
R1 CH3-, geradkettiges oder verzweigtes (mit oder ohne
asymmetrischem C-Atom) Alkyl oder Alkenyl mit 2 bis 16
C-Atomen, wobei auch eine oder zwei nicht-benachbarte
-CH2-Gruppen durch -O-, -S-, -CO-, -CO-O-, -O-CO-,
-Si(CH3)2- oder -O-CO-O- ersetzt sein können, und wobei auch H des Alkylrestes durch F ersetzt sein kann, oder einer der nachfolgenden Reste
A1,A2,A3, gleich oder verschieden, 1,4-Phenylen, bei dem 2 H
durch F ersetzt sein können, 1,4-Cyclohexylen,
Pyrazin-2,5-diyl, Pyridazin-3,6-diyl, Pyridin-2,5-diyl, Pyrimidin-2,5-diyl, (1,3,4)-Thiadiazol-2,5-diyl,
M1,M2, gleich oder verschieden, -CO-O-, -O-CO-, -CO-S-, -S-CO-, -CH2-O-, -O-CH2-, -C≡C-, -CH=CH-,
G,G1, gleich oder verschieden, geradkettiges oder
verzweigtes Alkylen mit 1 bis 16 C-Atomen, bei dem auch eine oder zwei nicht-benachbarte -CH2-Gruppen durch -O-, -S-, -O-CO-; -CO-O-, -CO- oder -O-CO-O- ersetzt sein können
R2,R3,R4,R5, gleich oder verschieden, H oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 16 oder Alkenyl mit 2 bis 16 C-Atomen, bei dem auch eine -CH2-Gruppe durch -O-, -S- -CO-O-, -O-CO-, -CO- oder -O-OC-O- ersetzt sein kann k,l,m,n Null oder 1
R6 geradkettiges Alkyl mit 1 bis 10 C-Atomen.
Bevorzugt sind dabei geminale Dimethylalkyl-Verbindungen, bei denen in der allgemeinen Formel I die Gruppierung -A1(-M1)k(-A2)1(-M2)m(-A3)n- bedeutet:
Besonders bevorzugt werden geminale Dimethylalkyl- Verbindungen, bei denen in der allgemeinen Formel I die Gruppierung -A1(-M1)k(-A2)1(-M2)m(-A3)n- folgende Bedeutungen hat:
R
1 bedeutet: geradkettiges oder verzweigtes (mit oder ohne asymmetrischem C-Atom) Alkyl oder Alkenyl mit 2 bis 16 C-Atomen, wobei auch eine CH
2-Gruppe durch -O-, -S-, -CO-, -CO-O- oder -O-CO- ersetzt sein kann,
G bedeutet: geradkettiges oder verzweigtes Alkylen mit
1 bis 16 C-Atomen, bei dem auch eine -CH2-Gruppe durch -O-, -S-, -CO-O- oder -O-CO- ersetzt sein kann und
R6 bedeutet: geradkettiges Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen.
Die neuen geminalen Dimethyl-substituierten Verbindungen sind chemisch, photochemisch und thermisch stabil und
verfügen über eine gute Mischungskompatibilität.
Besonders bevorzugt sind unter den Verbindungen der
allgemeinen Formel (I) Phenylbenzoate und solche, bei denen mindestens einer der Reste A1, A2, A3 1,4-Phenylen und ein weiterer Pyrimidin-2,5-diyl oder 1,3,4-Thiadiazol-2,5-diyl bedeuten. Die genannten Verbindungen zeichnen sich dadurch aus, daß sie im Vergleich zu den analogen, nicht geminal- disubstituierten AlkylVerbindungen teilweise wesentlich niedrigere Schmelzpunkte aufweisen. Der Schmelzpunkt hängt dabei entscheidend von der Stellung der Dimethylgruppe in der Kette ab.
Es hat sich gezeigt, daß man besonders niedrige
Schmelzpunkte und breite flüssigkristalline Phasenbereiche erhält, wenn die Alkylen- bzw. Alkylketten G und. R6
(siehe Formel I) unabhängig voneinander zwischen 2 und 8, besonders bevorzugt 4 bis 5 -CH2-Einheiten enthalten. Für niedrige Schmelzpunkte ist eine Gesamtzahl der -CH2-Einheiten von G und R6 in der Dimethyl- substituierten Kette zwischen 7 und 12 von Vorteil, besonders günstige Eigenschaften erhält man in Ketten mit 8 oder 9 -CH2-Kettengliedern.
Ein herausragendes Merkmal der geminal verzweigten
Dimethyl-Verbindungen sind ihre guten Eigenschaften in
Mischungen. So verfügen sie nicht nur über eine gute
Mischungskompatibilität, sondern beeinflussen in besonderer Weise den Schmelzpunkt von Mischungen. Es konnte beobachtet werden, daß die Verwendung der erfindungsgemäßen Dimethylsubstituierten Verbindungen der Formel (I) in
flüssigkristallinen Mischungen zu beachtlichen
Schmelzpunktserniedrigungen. und/oder zu einer ebenfalls vorteilhaften Verschiebung der Kristallisationstemperatur zu sehr niedrigen Temperaturen führen.
Diese Eigenschaften machen die Verbindungen als Bestandteile flüssigkristalliner Mischungen besonders interessant.
Besonders bevorzugt ist dabei die Verwendung von dimethylsubstituierten Verbindungen der Phenylpyrimidine, der
Phenylbenzoate und der Phenylthiadiazole in Mischungen.
Speziell für ferroelektrische Mischungen bringt die
Verwendung der erfindungsgemäßen dimethyl-substituierten Komponenten neben den günstigen Eigenschaften bezüglich der Erniedrigung sowohl der Kristallisations- als
auch der Schmelztemperatur weitere besondere Vorteile.
So konnte beobachtet werden, daß die Verwendung
der Verbindungen der Formel (I) zu einer deutlichen
Verkürzung der Schaltzeiten führt. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, daß die dimethyl-substituierte
Dotierstoffe im Vergleich zu den unsubstituierten
Dotierstoffen wesentlich höhere spontane Polarisationen induzieren. Außerdem konnte nachgewiesen werden, daß die
erfindungsgemäßen Verbindungen im Vergleich zu den
entsprechenden Alkylverbindungen einen höheren effektiven Schaltwinkel und damit eine bessere Transmission des
Hellzustandes in dem elektrooptischen Schaltelement
bewirken.
Bevorzugte Komponenten für die Erhöhung des effektiven Schaltwinkels sind die Phenylbenzoate und die 5-Phenylpyrimidin-2-yl-Verbindungen.
Eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe ist eine
flüssigkristalline Mischung, die mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) enthält. Die Flüssigkristall-Mischungen bestehen aus 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 15 Komponenten, darunter mindestens eine der erfindungsgemäß beanspruchten Verbindungen. Die anderen Bestandteile werden vorzugweise ausgewählt aus den bekannten Verbindungen mit nematischen, cholesterischen und/oder geneigt-smektisehen Phasen, dazu gehören
beispielsweise Schiff sehe Basen, Biphenyle, Terphenyle, Phenylcyclohexane, Cyclohexylbiphenyle, Pyrimidine,
Zimtsäureester, Cholesterinester, verschieden überbrückte, terminal-polare mehrkernige Ester von p-Alkylbenzoesäuren.
Im allgemeinen liegen die im Handel erhältlichen
Flüssigkristall-Mischungen bereits vor der Zugabe der erfindungsgemäßen Verbindung(en) als Gemische verschiedener Komponenten vor, von denen mindestens eine mesogen ist, d. h. als Verbindung, in derivatisierter Form oder im
Gemisch mit bestimmten Komponenten eine Flüssigkristall- Phase zeigt [mindestens eine enantiotrope
(Klärtemperatur > Schmelztemperatur) oder monotrope
(Klärtemperatur < Schmelztemperatur) Mesophasenbildung erwarten läßt].
Von der oder den erfindungsgemäßen Verbindung(en) enthalten die Flüssigkristall-Mischungen im allgemeinen 0,01 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 50 Gew.-%, insbesondere
0,1 bis 25 Gew.-%,
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach an sich bekannten Standardreaktionen aus mesogenen monofunktionell- reaktionsfähigen Grundkörpern durch Verknüpfung mit
ebenfalls monofunktionell-reaktionsfähigen geminalen
Dimethylalkyl-Verbindungen hergestellt werden, wobei die Synthese beider Komponenten bekannt ist.
Flüssigkristalline Mischungen, die Verbindungen der
allgemeinen Formel (I) enthalten, sind besonders für die Verwendung in elektrooptischen Schalt- und
Anzeigevorrichtungen (Displays) geeignet. Schalt- und
Anzeigevorrichtungen (LC-Displays) weisen u. a. folgende Bestandteile auf: ein flüssigkristallines Medium,
Trägerplatten (z. B. aus Glas oder Kunststoff), beschichtet mit transparenten Elektroden, mindestens eine
Orientierungsschicht, Abstandahalter, Kleberahmen,
Polarisatoren sowie für Farbdisplays dünne
Farbfilterschichten. Weitere mögliche Komponenten sind Antireflex-, Passivierungs-, Ausgleichs- und Sperrschichten sowie elektrisch nichtlineare Elemente, wie z. B.
Dünnschichttransistoren (TFT) und Metall-Isolator-Metall- (MIM)-Elemente. Im Detail ist der Aufbau von
Flüssigkristalldisplays bereits in einschlägigen
Monographien beschrieben (z. B. E. Kaneko, "Liquid Crystal TV Displays: Principles and Applications of Liquid Crystal Displays", KTK Scientific Publishers, 1987, Seiten 12 - 30 und 163 - 172). Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele verdeutlicht.
Beispiele
Zur Herstellung der Beispielverbindungen: Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach
literaturbekannten Standardreaktionen aus mesogenen
monofunktionellen Grundkörpern durch Verknüpfung mit
ebenfalls monofunktionellen geminalen Dimethyl-Verbindungen hergestellt werden.
Die Synthese der mesogenen Edukte ist literaturbekannt.
Die geminalen Dimethyl-Verbindungen können z. B. nach
J. Org. Chem., Band 35, 3218 (1970) hergestellt werden. Beispiel 1
5-Octyl-2-[4-(3,3-dimethyl-heptyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin Darstellung: Zu 1,3 g (5 mmol) Triphenylphosphin in 30 ml Methylenchlorid werden bei einer Temperatur von 0 bis 5°C 0,8 ml (5 mmol) Azo-dicarbonsäurediethylester getropft. Nach 30 Minuten Rühren bei Raumtemperatur werden 1,42 g (5 mmol) 4-(5- Octylpyrimidin-2-yl)-phenol und 0,72 g (5 mmol)
3,3-Dimethylheptanol zugegeben. Nach einer Reaktionszeit von 48 Stunden wird das Lösungsmittel abdestilliert und der Rückstand chromatographisch gereinigt (Kieselgel/
Methylenchlorid/Essigester (98 : 2)).
Die Umkristallisation aus Methanol ergibt 0,5 g farblose Kristalle.
Die Phasenfolge lautet: X 34 I.
Beispiel 2
5-Octyloxy-2-[4-(3,3-dimethyl-heptyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin Phasenfolge: X 57 Sc -51 SA 53 I.
5-Octyl-2-[4-(3,3-dimethyl-nonyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin
Phasenfolge: X 36 I.
5-Octyloxy-2-[4-(3,3-dimethyl-nonyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin Phasenfolge: X 46 SA 44 I.
5-Octyl-2-[4-(5,5-dimethyl-nonyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin
Phasenfolge: X -1 Sc 19 SA 29 I.
Der Einfluß der Stellung der Dimethyl-Verzweigung erkennt man bei dem Vergleich der Phasen der Verbindungen aus den Beispielen 1, 3, 5 und 7. Es wird deutlich, daß die
Verbindung aus Beispiel 5 besonders günstige Eigenschaften aufweist. Der Schmelzpunkt dieser Verbindung liegt um
20 bis 35°C niedriger als bei den Verbindungen aus den anderen Beispielen. Offensichtlich führt die
Dimethyl-Substitution in der 5-Stellung im Vergleich zu der 3-Stellung bzw. der 7-Stellung zu einem besonders niedrigen Schmelzpunkt.
Vergleichsbeispiel V5
Zum Vergleich mit der Verbindung aus Beispiel 5 bietet sich folgende Verbindung an, welche sich im wesentlichen dadurch von der Verbindung aus Beispiel 5 unterscheidet, daß sie keine Dimethyl-Verzweigung enthält. l
Phasenfolge (sieohe Flüssige Kristalle in Tabelle I,
Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie VEB (Leipzig), 1974, Seite 260, Nr. 4169):
X 33 Sc 56 SA 65 N 68 I.
Die erfindungsgemäße Verbindung weist im Vergleich zu V5 einen um 34°C niedrigeren Schmelzpunkt auf.
Beispiel 6
5- Octyloxy-2-[4-(5,5-dimethyl-nonyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin
Phasenfolge: X1 35 X2 17 Sc 64 SA 67 I. Vergleichsbeispiel V6
Zum Vergleich mit der Verbindung aus Beispiel 6 bietet sich folgende Verbindung an:
Diese weist folgende Phasenfolge auf:
X 51 Sc 92,3 SA 99,5 N 100,3 I.
Die erfindungsgemäße Substanz hat einen um 15°C niedrigeren Schmelzpunkt. Beispiel 7
5-Octyl-2-[4-(7,7-dimethyl-nonyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin Phasenfolge: X 18 Sc 36 SA 51 I. Beispiel 8
5-Octyloxy-2-[4-(7,7-dimethyl-undeeyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin Phasenfolge: X1 22 X2 36 Sc 74 SA 82 I.
Vergleichsbeispiel V8
Zum Vergleich mit Beispiel 8 bietet sich folgende, nicht dimethylsubstituierte Verbindung an:
Phasenfolge: X 50 S
c 89 S
A 99,6 I.
Die erfindungsgemäße Verbindung hat den Vorteil, daß ihr Schmelzpunkt um 14°C niedriger liegt. Beispiel 9
5-(3,3-Dimethyl-heptyloxy)-2-(4-octyloxyphenyl)-pyrimidin Phasenfolge: X 48 I. Beispiel 10
5-(3,3-Dimethyl-nonyloxy)-2-(4-octyloxyphenyl)-pyrimidin Phasenfolge: X 59 I.
Beispiel 11
5- (5, 5-Dimethyl-nonyloxy)-2- (4-octyloxyphenyl )-pyrimidin Phasenfolge: X 54 Sc 34 N 37 I.
Beispiel 12
5-(7,7-Dimethyl-undecyl)-2-(4-octyloxyphenyl)-pyrimidin
Phasenfolge: X 43 Sc 55 I.
Im Vergleich zur BeispielVerbindung 11 weist diese Substanz einen um 11°C niedrigeren Schmelzpunkt auf.
Offensichtlich ist eine Kettenlänge von 11 Kohlenstoffen im Vergleich zu einer Kettenlänge von 9 Kohlenstoffen bevorzugt.
Beispiel 13
5-Pentyloxy-2-[4-(7,7-dimethyl-undeeyl)-oxyphenyl]-pyrimidin Phasenfolge: X 62 S
c 35 S
A 63 I.
5-Hexyloxy-2- [4- (7 , 7-dimethyl-undecyl) - oxy-phenyl]-pyrimidin
Phasenfolge: X 31 Sc 34 SA 77 I.
2-Decylthio-5-[4-(6,6-dimethyl-heptyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin Phasenfolge: X 60 Sc 53 SA 55 I.
2-Nonyloxy-5-[4-(6,6-dimethyl-heptyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin Phasenfolge: X 86 Sc 80 SA 82 I.
Beispiel 17
2-Octyl-5-[4-(6,6-dimethyl-heptyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin
Phasenfolge: X 73 Sc 64 SA 71 I.
Beispiel 18
3,3-Dimethyl-heptansäure-[4-(5-octyl-pyrimidin-2-yl)- phenyl]-ester Phasenfolge: X 34 I.
Beispiel 19
3,3-Dimethyl-heptansäure-[4-(5-octyloxy-pyrimidin-2-yl)- phenyl]-ester
Phasenfolge: X 53 Sc 49 N 50 I.
Vergleichsbeispiel 19 Eine Vergleichskomponente, die sich im wesentlichen von
Beispiel 19 dadurch unterscheidet, daß sie keine geminale
Ditnethoxygruppe aufweist, zeigt die Phasenfolge:
X 73 Sc 89 SA 92 N 93
Die erfindungsgemäße Substanz weist dagegen einen um
20°C niedrigeren Schmelzpunkt auf.
Beispiel 20
3,3-Dimethyl-heptansäure-[2-(4-octyloxy-phenyl)-pyrimidin- 5-yl]-ester Phasenfolge: X1 48 X2 54 I.
Beispiel 21
3,3-Dimethyl-nonansäure-[4-(5-octyloxy-pyrimidin-2-yl)- phenyl]-ester
Phasenfolge: X 45 Sc 42 N 46 I. Beispiel 22
trans-4-Pentylcyclohexancarbonsäure-[4-(5-(3,3-dimethyl- nonanoyloxy)-pyrimidin-2-yl)-phenyl]-ester
Phasenfolge: X 102 N 119 I Beispiel 23
3,3-Dimethyl-nonansäure-[2-(4-octyloxy-phenyl)-pyrimidin-
5-yl]-ester Phasenfolge: X 61 I. Beispiel 24
3,3-Dimethyl-nonansäure-[4-(5-octyl-pyrimidin-2-yl)- phenyl]-ester
Phasenfolge: X 45 I.
5- ( 1 , 1-Dimethyl-nonyl ) -2- (4- octyloxy-phenyl)-pyrimidin
Phasenfolge: X 22 I.
Beispiel 26
(2S,3S)-2-Butyl-oxiran-3-methyl-[2-(4-<5,5-dimethylheptyl>- oxy-phenyl)-pyriirtidin-5-yl]-ether
Phasenfolge: X 83 S2 87 SA 92 I.
= -18,06° (C = 2, CH
2Cl
2)
Beispiel 27
(2S,3S)-2-Butyl-oxiran-3-methyl-[2-(4-<7,7-dimethylnonyl>- oxy-phenyl)-pyrimidin-5-yl]-ether
Phasenfolge: X 90 Sc 96 SA 106 I.
= -17,16° (c = 2, CH2Cl2)
Beispiel 28
(2S,3S)-2-Butyl-oxiran-3-methyl-[2-(4-<3,3-dimethylpentyl>- oxy-phenyl)-pyrimidin-5-yl]-ether
Phasenfolge: X 96 I.
[α]22 = -19,6° (c = 2, CH2Cl2)
Beispiel 29
(4S)-2,2-Dimethyl-dioxolan-4-methyl-[4-(5-<7,7-dimethylundecyloxy>-pyrimidin-2-yl)-phenyl]-ether
Phasenfolge: X 110 I.
= +6,06° (c = 2, CH2Cl2)
Beispiel 30
4-(5-Heptyl-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-phenyl-(5,5-dimethylnonyl)-ether Phasenfolge: X 49 Sc 33 I.
Beispiel 31
4-(5-Heptyl-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-phenyl-(7,7-dimethylundecyl)-ether
Phasenfolge: X 54 Sc 55 I.
Beispiel 32
4-[5-(4-Hexylcyclohexyl)-1,3,4-thiadiazol-2-yl]-phenyl- (5,5-dimethyl-nonyl)-ether
Phasenfolge: X 93 Sc 101 SA 111 N 112 l.
Beispiel 33
4-[5-(4-Hexylcyclohexyl)-l,3,4-thiadiazol-2-yl]-phenyl- (7,7-dimethyl-undeeyl)-ether Phasenfolge: X 90 Sc 117 SA 129 N 129 I.
Vergleichsbeispiel V33
Zum Vergleich bietet sich folgende, nicht
dimethylsubstituierte Verbindung an:
Phasenfolge: X 105 Sc 122 N 165
Dieses Beispiel zeigt, daß die erfindungsgemäßen
Verbindungen 33 und 32 einen um 15°C niedrigeren
Schmelzpunkt aufweist.
Beispiel 34
4-(4-Decyloxybenzoyloxy)-phenyl-(7,7-dimethylundecyl)- ether
Phasenfolge: X 23 SB 30 Sc 54 SA 62 I..
Beispiel 35
4- (4-Decyloxybenzoyloxy) -phenyl- (5 , 5-dimethylnonyl ) - ether Phasenfolge: X1 29 X2 38 Sc 39 SA 48 I. Vergleichsbeispiel V35
Zum Vergleich bietet sich folgende, nicht
dimethylsubstituierte Verbindung an:
Phasenfolge (siehe Flüssige Kristalle in Tabellen I,
Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie VEB (Leipzig), 1974, Seite 69, Nr. 672).
X 75 Sc 87 SA 89 N 91.
Die verzweigte Verbindung hat den Vorteil eines um
27°C niedrigeren Schmelzpunktes.
Beispiel 36
5-Octyl-2-[4-(7,7-dimethyl-undeeyl)-oxy-phenyl]-pyrimidin Phasenfolge: X 9 Sc 29 SA 46 I.
Vergleichsbeispiel V36
Zum Vergleich bietet sich folgende, nicht
dimethylsubstituierte Verbindung an:
Phasenfolge: X 33,5 S
c 61 S
A 67 N 70 I.
Die erfindungsgemäße Verbindung hat den Vorteil, daß ihr Schmelzpunkt um 24°C niedriger liegt. Beispiel 37
(2S,3S)-2-Chlor-3-methyl-pentansäure-[4-(5-<7,7-dimethyl- undecyloxy>-pyrimidin-2-yl)-phenyl]-ester
Phasenfolge: X 22 I. = +7 , 3 ° ( c = 2 , CH2Cl2 )
Anwendungsbeispiel 1 a) Um den Einfluß der geminal dimethyl-substituierten
Verbindungen auf den effektiven Tiltwinkel zu
untersuchen, wurden jeweils 10 % verschiedener
Verbindungen in der folgenden, aus 10 Komponenten bestehenden ferroelektrischen Mischung M gelöst:
Mischung M:
5-Octyloxy-2-(4-hexyloxy-phenyl)-pyrimidin 10,5 Mol-%
5-Octyloxy-2-(4-octyloxy-phenyl)-pyrimidin 4,8 Mol-%
5-Octyloxy-2-(4-butyloxy-phenyl)-pyrimidin 11,1 Mol-%
5-Octyloxy-2-(4-decyloxy-phenyl)-pyrimidin 8,8 Mol-% trans-4-Pentyl-cyclohexancarbonsäure-
[4-(5-dodecyl-pyrimidin-2-yl)]-phenylester 16,6 Mol-% 5-Octyl-2-(4-decyloxy-phenyl)-pyrimidin 11,2 Mol-% 5-Octyl-2-(4-octyloxy-phenyl)-pyrimidin 15.,2 Mol-%
5-Octyl-2-(4-hexyloxy-phenyl)-pyrimidin 16,8 Mol-% (2R,3R)-3-Propyl-oxiran-2-carbonsäure-
[4-(2-octyloxy-pyrimidin-5-yl)-phenyl]-ester 0,9 Mol-%%
(R)-4-(5-n-Octyl-pyrimidin-2-yl)-phenyl-
2,2-dimethyl-1,3-dioxolan-4-carbonsäureester 4,1 Mol-% Die Struktur der Verbindungen und die Änderung des
Kontrastes sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
Die in der Tabelle 1 dargestellten Meßergebnisse zeigen, daß die Verwendung von geminal dimethyl- substituierten Verbindungen im Vergleich zu den analogen nicht- bzw.
monomethyl-substituierten Alkylverbindungen zu einer Erhöhung des effektiven Tiltwinkels führt.
Anwendungsbeispiel 2 a) Eine flüssigkristalline Mischung bestehend aus den
folgenden neun Komponenten,
5-Octyloxy-2-(4-hexyloxy-phenyl)-pyrimidin 8,8 Mol-% 5-Octyloxy-2-(4-octyloxy-phenyl)-pyrimidin 3,0 Mol-% 5-Octyloxy-2-(4-butyloxy-phenyl)-pyrimidin 9,6 Mol-% 5-Octyloxy-2-(4-decyloxy-phenyl)-pyrimidin 5,3 Mol-% 5- Octyl-2- (4- dodecyloxy-phenyl )-pyrimidin 7 , 8 Mol-% trans-4-Pentyl-cyclohexancarbonsäure-
[4-(5-decyl-pyrimidin-2-yl)]-phenylester 12,4 Mol-% Hept ansäure- (4- (5- octylpyrimidin- 2-yl ) ) - phenylester 13,1 Mol-% 4'-Decyloxybenzoesäure-4"-(5,5-dimethyl- nonyloxy)-phenylester 40,0 Mol-% weist die folgenden Phasenbereiche auf X -32 Sc 52 SA 65 N 75 I.
Die Kristallisationstemperatur bei einer Abkühlrate von 10°C min-1 liegt bei -40°C. b) Für den Vergleich der physikalischen Eigenschaften
wurden die Phasenbereiche einer Mischung gemessen, die sich von der obengenannten nur dadurch unterscheidet, daß sie keine erfindungsgemäße Komponente enthält.
Diese Vergleichsmischung weist folgende Phasenbereiche auf
X -9 Sc 73 SA 77 N 96 I.
Die Kristallisationstemperatur bei den obengenannten Abkühlbedingungen liegt bei -17°C. Offensichtlich führt die erfindungsgemäße Komponente zu einer Erniedrigung des Schmelzpunktes und der Kristallisationstemperatur.
Anwendungsbeispiel 3
Eine ferroelektrische flüssigkristalline Mischung bestehend aus sechs Komponenten
5-Octyloxy-2-(4-butyloxy-phenyl)-pyrimidin 25,2 Mol-%
5-Octyloxy-2-(4-hexyloxy-phenyl)-pyrimidin 24,0 Mol-%
5-Octyloxy-2-(4-octyloxy-phenyl)-pyrimidin 11,4 Mol-%
5-Octyloxy-2-(4-decyloxy-phenyl)-pyrimidin 20,2 Mol-% trans-4-Pentyl-cyclohexancarbonsäure-
[4-(5-decyl-pyrimidin-2-yl)]-phenylester 14,2 Mol-%
(2S,3S)-2-[4-(5-(5,5-Dimethyl-nonyl)-pyrimidin-
2-yl)-phenyloxy]-methyl-3-butyloxiran 5,0 Mol-% zeigt folgende flüssigkristalline Phasenbereiche
X 11 79 84 N* 97 I
und weist bei20°C eine spontane Polarisation von 37 nCº cm-2 und eine Schaltzeit von 80 μs auf.
Im Vergleich dazu weist die ferroelektrische Mischung, die sich von der obengenannten ferroelektrischen Mischung nur dadurch unterscheidet, daß sie anstelle des
erfindungsgemäßen Dotierstoffes 5 Mol-% (2R,3R)-3- Propyloxiran-2-carbonsäure-[(octyloxy-pyrimidin-2-yl)- phenyl]-ester enthält, bei einer Temperatur von 20°C eine Polarisation von 24 nCcm- 2 und eine Schaltzeit von 120 μs auf. Offensichtlich zeichnet sich der dimethyl-substituierte
Dotierstoff dadurch aus, daß er in Mischungen eine spontane Polarisation induziert, die 1,5 mal höher liegt als bei der vergleichbaren Dotierstoffmischung. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die ferroelektrische flüssigkristalline Mischung mit dem erfindungsgemäßen Dotierstoff eine wesentliche kürzere Schaltzeit aufweist als die Vergleichsmischung.