VERFAHREN ZUR BESCHICHTONG ELEKTRISCH LEITFÄHIGER SUBSTRATE
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten elektrisch leitfähiger Substrate, bei dem
(1) das Substrat in einen wäßrigen Elektrotauch¬ lack, der als Bindemittel mindestens ein katio¬ nisches, aminmodifiziertes Epoxidharz enthält, eingetaucht wird
(2) das Substrat als Kathode geschaltet wird
(3) durch Gleichstrom ein Film auf dem Substrat ab¬ geschieden wird
(4) das Substrat aus dem Elektrotauchlack entfernt wird und
(5) der abgeschiedene Lackfilm eingebrannt wird.
Die Erfindung betrifft auch einen wäßrigen Lack, der als Bindemittel ein kationisches, aminmodifiziertes Epoxidharz enthält, ein Verfahren zur Herstellung ei¬ nes kationischen, aminmodifizierten Epoxidharzes und ein nach diesem Verfahren hergestelltes kationisches, aminmodifiziertes Epoxidharz.
Das oben beschriebene Verfahren ist bekannt (vgl. z.B. DE-OS-35 18 732, DE-OS-35 18 770 und US-PS-3,984,299) und wird insbesondere zur Grundie¬ rung von Automobilkarosserien eingesetzt. Die mit dem oben beschriebenen Verfahren erhältlichen Lackierun¬ gen sind hinsichtlich Schichtdicke, Verlaufseigen¬ schaften, Steinschlagresistenz, Flexibilität, Haf¬ tungseigenschaften und Korrosionsschutz auf nicht vorbehandeltem Blech verbesserungsbedürftig.
Außerdem ist es wünschenswert, bei dem oben beschrie¬ benen Verfahren Elektrotauchlacke mit einem sehr ge¬ ringen Anteil an organischen Lösemitteln einzusetzen.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Auf¬ gabenstellung besteht in der Bereitstellung eines neuen Verfahrens gemäß Oberbegriff des Patentan- . Spruchs 1, mit dem Lackierungen erhalten werden kön¬ nen, die die oben beschriebenen Nachteile des Standes der Technik nicht bzw. in vermindertem Ausmaß auf¬ weisen.
Diese Aufgabe wird überraschenderweise durch ein Ver¬ fahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ge¬ löst, bei dem der Elektrotauchlack ein kationisches, aminmodifiziertes Epoxidharz enthält, das erhältlich ist, indem
(A) eine Verbindung, die pro Molekül durchschnitt¬ lich 1,0 bis 5,0, vorzugsweise 1,2 bis 2,5, be¬ sonders bevorzugt 2,0 Epoxidgruppen enthält oder eine Mischung aus solchen Verbindungen und
(B) ein organisches Amin oder ein Gemisch aus orga¬ nischen Aminen und
(C) ein urethangruppenhaltiges Addukt, das erhält¬ lich ist, indem
(cl) ein Polyether- oder Polyesterpolyol mit ei¬ nem zahlenmittleren Molekulargewicht von 400 bis 5000, vorzugsweise 600 bis 2000 oder ein Gemisch aus solchen Poly¬ ether- und/oder Polyesterpolyolen
(c2) ein Polyisocyanat oder ein Gemisch aus Po- lyisocyanaten und
(c3) eine Verbindung, die mindestens ein gegen¬ über Isocyanatgruppen reaktives Wasser¬ stoffatom und mindestens eine Ketimingruppe im Molekül enthält oder ein Gemisch aus solchen Verbindungen
miteinander umgesetzt werden und/oder
D) ein urethangruppenhaltiges Addukt, das erhältlich ist, indem in der Komponente (C) mindestens eine Ketimingruppe durch Hydrolyse in eine primäre Ami- nogruppe überführt wird
in einem solchen Mengenverhältnis miteinander umge¬ setzt werden, daß 20 bis 90, vorzugsweise 60 bis 80 % der Epoxidgruppen der Komponente (A) mit der Kompo-
nente (B) und die verbleibenden Epoxidgruppen mit der Komponente (C) und/oder (D) umgesetzt werden und das so erhaltene Reaktionsprodukt - falls noch notwen¬ dig- zumindest teilweise protoniert wird.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestell¬ ten Lackierungen zeichnen sich durch hohe Schicht¬ dicken, gute Verlaufseigenschaften, hohe Steinschlag¬ resistenz, hohe Flexibilität, gute Haftungseigen¬ schaften und guten Korrosionsschutz auf nicht vorbe¬ handeltem Blech aus. Ein weiterer wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die eingesetzten Elektrotauchlacke mit einem im Ver¬ gleich zum Stand der Technik sehr niedrigen Gehalt an organischen Lösemitteln Lackierungen mit den oben be¬ schriebenen guten Eigenschaften liefern.
Die erfindungsgemäß eingesetzten kationischen, amin- modifizierten Epoxidharze sind erhältlich, indem die Komponenten (A) und (B) und (C) und/oder (D) in einem solchen Mengenverhältnis miteinander umgesetzt wer¬ den, daß 20 bis 90, vorzugsweise 60 bis 80 %, der Epoxidgruppen der Komponente (A) mit der Komponente
(B) und die verbleibenden Epoxidgruppen mit der Kom¬ ponente (C) und/oder (D) umgesetzt werden und das -so erhaltene Reaktionsprodukt - falls notwendig - zumin¬ dest teilweise protoniert wird. Die Umsetzung der Komponenten (A), (B), (C) und/oder (D) wird in einem organischen Lösemittel (z.B. Xylol, Butylglykol, Bu- tanol usw.) oder in einem Gemisch aus organischen Lö¬ semitteln bei Temperaturen von 20 bis 160°C, vorzugs¬ weise 80 bis 130°C, durchgeführt. Wenn als Komponente
(C) und/oder (D) eine ketimingruppenhaltige Substanz eingesetzt wird, dann ist es zweckmäßig, die Um¬ setzung in Gegenwart von Wasser und/oder einer Bränsted-Säure durchzuführen. Es ist bevorzugt, in
einem ersten Schritt die Komponenten (A) und (B) zu einem epoxidgruppenhaltigen Zwischenprodukt umzu¬ setzen und dieses Zwischenprodukt dann in einem zwei¬ ten Schritt mit der Komponente (C) und/oder (D) umzu¬ setzen. Prinzipiell ist es auch möglich - aber weni¬ ger bevorzugt -, aus den Komponenten (A) und/oder (C) und/oder (D) ein epoxidgruppenhaltiges Zwischenpro¬ dukt herzustellen, das in einem zweiten Schritt mit der Komponente (B) weiter umgesetzt wird. Bei dieser Vorgehensweise müssen geeignete Maßnahmen (z.B. geringer Gehalt an (potentiellen) primären Aminogruppen in der Komponente (C) und/oder (D) , niedrige Reaktionstemperatur ...) ergriffen werden, damit keine gelierten Produkte erhalten werden. Das erhaltene Reaktionsprodukt wird - falls noch notwendig (eine Protonierung ist z.B. nicht notwendig, wenn als Komponente (B) ein Aminsalz eingesetzt wird oder wenn die Umsetzung mit der Kom¬ ponente (C) und/oder (D) in Gegenwart einer aus¬ reichenden Menge einer Brtfnsted-Säure durchgeführt wird) - mit einer Bränsted-Säure zumindest teil¬ weise protoniert und in eine wäßrige Phase überführt. Aus der so erhaltenen Dispersion kann dann nach all¬ gemein gut bekannten Methoden ein Elektrotauchlack hergestellt werden.
Als Komponente (A) können alle Verbindungen, die pro Molekül durchschnittlich 1,0 bis 5,0, vorzugsweise 1,2 bis 2,5, besonders bevorzugt 2,0, Epoxidgruppen enthalten, oder Mischungen aus solchen Verbindungen eingesetzt werden. Die Komponente (A) sollte ein zah¬ lenmittleres Molekulargewicht von 112 bis 5000, vor¬ zugsweise 800 bis 3000, aufweisen.
Als Komponente (A) werden vorzugsweise aus Polypheno- len und Epihalohydrinen hergestellte Polyglycidyl¬ ether eingesetzt. Als Beispiele für Polyphenole wer¬ den genannt: Bisphenol A (bevorzugt), Bisphenol F, 4,4'-Dihydroxybenzophenon, Bis-(4-hydroxyphe- nyl)-l,l-ethan, Bis-(4-hydroxyphenyl)-l,l- isobutan, Bis-(4-hydroxy-tertiär-butylphenyl)-2,2-propan, Bis-(2-hydroxynaphthyl)-methan, 1,5-Dihydroxynaphtha- lin und phenolische Novolakharze.
Als Komponente (A) können auch Polyglycidylether von mehrwertigen Alkoholen, wie z.B. Ethylenglykol, Di- ethylenglykol, Triethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,4-Propylenglykol, 1,5-Pentandiol, 1,2,6-Hexantriol, Glycerin Bis-(4-hydroxycyclohexyl-)2,2-propan Poly(ethylenoxid), Poly(propylenoxid) und Poly(tetrahydrofuran) eingesetzt werden.
Es können auch Polyglycidylester von Polycarbonsäu- ren, wie z.B. Oxalsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Terephthalsäure, 2,6-Naphthalindicarbonsäure, dimeri- sierte Linolsäure und Adipinsäure als Komponente (A) eingesetzt werden.
Ferner sind auch Hydantoinepoxide, epoxidiertes Poly- bu andien und Polyepoxidverbindungen, die man durch Epoxidierung einer olefinisch ungesättigten alipha- tisehen Verbindung erhält, als Komponente (A) ein¬ setzbar.
In vielen Fällen ist es nützlich, als Komponente (A) ein epoxidgruppenhaltiges Reaktionsprodukt aus einer Polyepoxidverbindung und einer oder mehreren modifi¬ zierenden Verbindungen einzusetzen.
Als Beispiele für modifizierende Verbindungen werden genannt:
a) Carboxylgruppenhaltige Verbindungen wie gesättigte oder ungesättigte Monocarbonsäuren (z.B. Benzoe- säure, Leinölfettsäure, 2-Ethylhexansäure, Versa- ticsäure) , aliphatische, cycloaliphatische und/- oder aromatische Dicarbonsäuren verschiedener Ket¬ tenlänge (z.B. Adipinsäure, Sebacinsäure, Iso- phthalsäure oder dimere Fettsäuren), Hydroxialkyl- carbonsäuren (z.B. Milchsäure, Dimethylolpropion- säure) sowie carboxylgruppenhaltige Polyester oder
b) aminogruppenhaltige Verbindungen wie Diethylamin oder Ethylhexylamin oder Diamine mit sekundären Aminogruppen, z.B. N,N'-Dialkylalkylendiamine wie Dimethylethylendiamin, N,N*-Dialkyl-polyoxialky- lenamine wie N,N'-Dimethylpolyoxipropylendiamin, cyanalkylierte Alkylendiamine wie Bis-N,N'-cyan- ethylethylendiamin, cyanalkylierte Polyoxialkylen- amine wie Bis-N,N'-cyanethylpolyoxipropylendiamin, Polyaminoamide wie z.B. Versamide, insbesondere endständige Aminogruppen enthaltende Umsetzungs¬ produkte aus Diaminen (z.B. Hexamethylendiarnin) , Polycarbonsäuren, insbesondere Dimerfettsäuren. und Monocarbonsäuren, insbesondere Fettsäuren, oder das Umsetzungsprodukt von einem Mol Diaminohexan mit zwei Molen Monoglycidylether oder Monogly- cidylester, speziell Glycidylester Ä» -verzweigter Fettsäuren wie der Versatiesäure, oder
c) hydroxylgruppenhaltige Verbindungen wie Neopen- thylglykol, Bis-ethoxiliertes Neopentylglykol, Hy- droxipivalinsäureneopentylglykolester, Dimethylhy- dantoin-N,N'-diethanol, Hexandiol-1, 6, Hexan- diol-2,5, l,4-Bis-(hydroximethyl)- cyclohexan,
1,l-Isoproρyliden-bis-(p-phenoxi)-2-propanol, Tri- methylolpropan, Pentaerythrit oder Aminoalkohole wie Triethanolamin, Methyldiethanolamin oder hy- droxylgruppenhaltige Alkylketimine wie Amino- methylpropandiol-1,3- methylisobutylketimin oder Tris-(hydroximethyl)-aminomethancyclohexanonketimin sowie auch Polyglykolether, Polyesterpolyole, Po- lyetherpolyole, Polycaprolactonpolyole, Polycapro- lactampolyole verschiedener Funktionalität und Mo¬ lekulargewichte oder
d) gesättigte oder ungesättigte Fettsäuremethylester, die in Gegenwart von Katalysatoren wie Natrium- methylat mit Hydroxylgruppen der Epoxidharze umge- estert werden.
Als Komponente (A) werden ganz besonders bevorzugt Verbindungen eingesetzt, die erhältlich sind, indem
(i) eine Diepoxidverbindung (vorzugsweise ein Bis- phenol-A-diglycidylether) oder ein Gemisch aus Diepoxidverbindungen mit einem Epoxidäquivalent- gewicht unter 2000 mit
(ii) einer Verbindung, die eine - und nur eine - phe¬ nolische Hydroxylgruppe (vorzugsweise ein Alkyl- phenol) oder eine - und nur eine - Thiolgruppe im Molekül enthält,
so umgesetzt wird, daß ein Reaktionsprodukt erhalten wird, in dem die Komponenten (i) und (ii) in einem Molverhältnis von 2:1 bis 10:1, vorzugsweise 2:1 bis 4:1, besonders bevorzugt 2:1, eingebaut sind. Derar¬ tige Verbindungen werden in der DE-OS-35 18 770 und DE-OS-35 18 732 offenbart.
Als Komponente (B) können primäre und/oder sekundäre A ine eingesetzt werden.
Das als Komponente (B) eingesetzte Amin sollte vor¬ zugsweise wasserlöslich sein. Als Beispiele für ein¬ setzbare Amine werden genannt: Mono- und Dialkyl- amine, wie Methylamin, Ethylamin, Propylamin, Butyl- amin, Dimethylamin, Diethylamin, Dipropylamin, Me- thylbutylamin und dergleichen, Alkanolamine, wie z.B. Methylethanolamin, Diethanolamin und dergleichen, und Dialkylaminoalkylamine, wie z.B. Dimethylaminoethyl- amin, Diethylaminopropylamin, Dimethylaminopropylamin und dergleichen. In den meisten Fällen werden nieder¬ molekulare Amine verwendet, doch ist es auch möglich, höhermolekulare Monoamine oder Mischungen aus nieder¬ molekularen und höhermolekularen Aminen einzusetzen.
Polyamine mit primären und sekundären Aminogruppen können in Form ihrer Ketimine mit den Epoxidgruppen umgesetzt werden. Die Ketimine werden aus den Poly- aminen in bekannter Weise hergestellt.
Als Komponente (B) können auch Salze von primären, sekundären und tertiären Aminen eingesetzt werden. Zur Neutralisation der Amine geeignete Säuren schließen Borsäure oder andere Säuren mit einer größeren Dissoziationskonstanten als Borsäure ein, bevorzugt organische Säuren mit einer
Dissoziationskontanten von größer als etwa _ς
1 x 10 . Die bevorzugte Säure ist Milchsaure. Bei¬ spiele von anderen Säuren sind Ameisensäure, Essig¬ säure, Propionsäure, Buttersäure, Salzsäure, Phos¬ phorsäure, Schwefelsäure und Kohlensäure. Der A inan- teil des Amin-Säuresalzes ist vorzugsweise ein ter- tiäres Amin, wie z.B. Dimethylethanolamin, Triethyl- amin, Trimethylamin, Triisopropylamin und dergleichen,
Als Komponente (C) wird ein urethangruppenhaltiges Addukt eingesetzt, das erhältlich ist, indem
(cl) ein Polyether- oder Polyesterpolyol mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 400 bis 5000, vorzugsweise 600 bis 2000, oder ein Ge¬ misch aus solchen Polyether- und/oder Polyester- polyolen,
(c2) ein Polyisocyanat oder ein Gemisch aus Polyiso- cyanaten und
(c3) eine Verbindung, die mindestens ein gegenüber Isocyanatgruppen reaktives Wasserstoffatom und mindestens eine Ketimingruppe im Molekül enthält oder ein Gemisch aus solchen Verbindungen
miteinander umgesetzt werden.
Die Komponenten (cl), (c2) und (c3) können.zur Her¬ stellung der Komponente (C) sowohl in Substanz als auch in einem gegenüber Isocyanatgruppen inerten Lö¬ semittel oder Löseraittelgemisch, ggf. bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise bei 40 bis 100°C, mitein¬ ander umgesetzt werden. Die Umsetzung kann durch Zu¬ gabe von Katalysatoren wie z.B. Dibutylzinndilaurat katalysiert werden.
Die Komponenten (cl) , (c2) und (c3) werden in einem solchen Mengenverhältnis miteinander umgesetzt, daß auf ein Äquivalent Isocyanatgruppen 0,75 bis 1,5, vorzugsweise 0,9 bis 1,1, besonders bevorzugt 1,0, Äquivalente von gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven Wasserstoffatomen kommen. Wenn als Komponente (cl) ein Polyether- oder Polyesterdiol und als Komponente
(c2) ein Diisocyanat eingesetzt wird, dann werden vorzugsweise n Mol der Komponente (cl), n+1 Mol der Komponente (c2) und 2 Mol der Komponente (c3) mit¬ einander umgesetzt.
Es ist bevorzugt, als Komponente (cl) ein Poly¬ ether- oder Polyesterdiol oder ein Gemisch aus Poly¬ ether- und/oder Polyesterdiolen und als Komponente (c2) ein Diisocyanat oder ein Gemisch aus Diisocyana- ten einzusetzen. Es können auch höher funktioneile Polyether- und/oder Polyesterpolyole und/oder Poly- isocyanate eingesetzt werden. In solchen Fällen ist aber dafür Sorge zu tragen - z.B. durch Zumischung von monofunktionellen Reaktionspartnern -, daß es nicht zu einer Gelierung der Reaktionsmischung kommt.
Für die Reihenfolge, in der die Komponenten (cl) , (c2) und (c3) umgesetzt werden können, gibt es mehre¬ re Möglichkeiten: So kann z.B. in einer ersten Stufe aus den Komponenten (cl) und (c2) ein endständige Isocyanatgruppen aufweisendes Präpolymer hergestellt werden, dessen Isocyanatgruppen dann in einer zweiten Stufe mit der Komponente (c3) umgesetzt werden. Es ist aber auch möglich, die Komponenten (cl) und (c3) vorzulegen und die Komponente (c2) langsam zuzugeben. Eine dritte Variante besteht darin, daß in einer er¬ sten Stufe aus den Komponenten (c2) und (c3) ein iso- cyanatgruppenhaltiges Vorprodukt hergestellt wird, das dann in einer zweiten Stufe mit der Komponente (cl) umgesetzt wird.
Die Komponente (D) kann erhalten werden, indem in der Komponente (C) mindestens eine Ketimingrupe durch Hy¬ drolyse in eine primäre Aminogruppe überführt wird. Das geschieht zweckmäßigerweise durch Zugabe von Was-
ser zu dem aus (cl), (c2) und (c3) erhaltenen Reak¬ tionsprodukt.
Als Komponente (cl) wird ein Polyether- oder Poly¬ esterpolyol mit einem zahlenmittleren Molekularge¬ wicht von 400 bis 5000, vorzugsweise 600 bis 2000, oder ein Gemisch aus solchen Polyether- und/oder Po- lyesterpolyolen eingesetzt. Als Komponente (cl) wird vorzugsweise ein Polyether- oder Polyesterdiol mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 400 bis 5000, vorzugsweise 600 bis 2000, oder ein Gemisch aus solchen Polyether- und/oder Polyesterdiolen einge¬ setzt. Besonders bevorzugt werden Polyetherdiole mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 400 bis 5000, vorzugsweise 600 bis 2000, als Komponente (cl) eingesetzt.
Als Beispiele für geeignete Polyetherpolyole werden aliphatische Polyetherdiole der allgemeinen Formel H-(-0(CHR) -) -OH genannt. R = Wasserstoff oder ein niedriger Alkylrest, n = 2 bis 6, bevorzugt 3 bis 4, und m » 2 bis 100, bevorzugt 5 bis 50. Es können lineare oder verzweigte Polyetherpolyole wie Poly- (ethylenoxid), Poly(propylenoxid) , Poly(butylenoxid) und/oder durch Copolymerisation von Ethylenoxid mit Propylenoxid erhältliche Polyetherpolyole als Kompo¬ nente (cl) eingesetzt werden. Besonders bevorzugt werden Poly(propylenoxid) und Copolymere aus Ethylen¬ oxid und Propylenoxid mit einem zahlenmittleren Mole¬ kulargewicht von 600 bis 2000 als Komponente (cl) eingesetzt.
Es können selbstverständlich auch Mischungen aus un¬ terschiedlichen Polyetherpolyolen als (cl)-Komponente eingesetzt werden.
Es können auch Polyesterpolyole, insbesondere Poly- esterdiole, mit einem zahlenmittleren Molekularge¬ wicht von 400 bis 5000, vorzugsweise 600 bis 2000, als Komponente (A) eingesetzt werden.
Polyesterdiole werden durch Veresterung von orga¬ nischen Dicarbonsäuren oder ihren Anhydriden mit or¬ ganischen Diolen hergestellt oder leiten sich von ei¬ ner Hydroxycarbonsäure oder einem Lacton ab. Um ver¬ zweigte Polyesterpolyole herzustellen, können in ge¬ ringem Umfang Polyole oder Polycarbonsäuren mit einer höheren Wertigkeit eingesetzt werden. Die Dicarbon¬ säuren und Diole können lineare oder verzweigte ali- phatische, cycloaliphatische oder aromtische Dicar¬ bonsäuren oder Diole sein.
Die zur Herstellung der Polyester verwendeten Diole bestehen beispielsweise aus Alkylenglykolen wie Ethy- lenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol, Butan- diol-1,4, Hexandiol-1,6, Neopentylglykol und anderen Diolen wie Dimethylolcyclohexan. Die Säurekomponente des Polyesters besteht in erster Linie aus niedermo¬ lekularen Dicarbonsäuren oder ihren Anhydriden mit 2 bis 30, bevorzugt 4 bis 18, Kohlenstoffatomen im Mo¬ lekül. Geeignete Säuren sind beispielsweise o-Phthal- säure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrahydro- phthalsäure, Cyclohexandicarbonsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebazinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Glutarsäure, Hexachlorheptandicarbon- säure, Tetrachlorphthalsäure und/oder dimerisierte Fettsäure. Anstelle dieser Säuren können auch ihre Anhydride, soweit diese existieren, verwendet werden. Bei der Bildung von Polyesterpolyolen können auch kleinere Mengen an Carbonsäuren mit 3 oder mehr Carb- oxylgruppen, beispielsweise Trimellithsäureanhydrid oder das Addukt von Maleinsäureanhydrid, an unge¬ sättigten Fettsäuren anwesend sein.
Erfindungsgemäß werden auch Polyesterdiole einge¬ setzt, die durch Umsetzung eines Lactons mit einem Diol erhalten werden. Sie zeichnen sich durch die Ge¬ genwart einer endständigen Hydroxylgruppe und wieder¬ kehrende Polyesteranteile der Formel CO-(CHR) -CH2-0 aus. Hierbei ist n bevorzugt 4 bis 6 und der Substituent R Wasserstoff, ein Alkyl-, Cycloalkyl- oder Alkoxyrest. Kein Substituent enthält mehr als 12 Kohlenstoffatome. Als Beispiele werden genannt Poly(hydroxycapronsäure) , Poly(hydroxybutter- säure) , Poly(hydroxydecansäure) und Poly(hydroxy- stearinsäure) . Für die Herstellung der Polyesterdiole wird das unsubstituierte -Caρrolacton, bei dem n den Wert 4 hat und alle R-Substituenten Wasserstoff sind, bevorzugt. Die Umsetzung mit Lacton wird durch nie¬ dermolekulare Polyole wie Ethylenglykol, 1,3-Propan- diol, 1,4-Butandiol, Dimethylolcyclohexan gestartet. Es können jedoch auch andere Reaktionskomponenten wie Ethylendiamin, Alkyldialkanolamine oder auch Harn¬ stoff mit Caprolacton umgesetzt werden.
Als Komponente (c2) können aliphatische, cycloalipha- tische und/oder aromatische Polyisocyanate mit minde¬ stens zwei Isocyanatgruppen pro Molekül eingesetzt werden. Als Komponente (c2) werden vorzugsweise Di- isocyanate eingesetzt. Als aromatische Diisocyanate eignen sich Phenylendiisocyanat, Toluylendiisocyanat, Xylylendiisocyanat, Biphenylendiisocyanat, Naphthy- lendiisocyanat und Diphenylmethandiisocyanat.
Aufgrund ihrer guten Beständigkeit gegenüber ultra¬ violettem Licht ergeben (cyclo)aliphatische Diisocya¬ nate Produkte mit geringer Vergilbungsneigung. Bei¬ spiele hierfür sind Isophorondiisocyanat, Cyclopenty- lendiisocyanat sowie die Hydrierungsprodukte der aro-
matischen Diisocyanate, wie Cyclohexylendiisocyanat, Methylcyclohexylendiisocyanat, und Dicyclohexyl- methandiisocyanat. Aliphatische Diisocyanate sind Verbindungen der Formel 0CN-(CR2) NCO, worin r eine ganze Zahl von 2 bis 20, insbesondere 6 bis 8, ist und R, das gleich oder verschieden sein kann, Wasserstoff oder einen niedrigen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, vorzugsweise 1 oder 2 C-Atomen darstellt. Beispiele hierfür sind Trimethylendiisocyanat, Tetra- methylendiisocyanat, Pentamethylendiisocyanat, Hexa- methylendiisocyanat, Propylendiisocyanat, Ethylethy- lendiisocyanat, Dimethylethylendiisocyanat, Methyl- trimethylendiisocyanat und Trimethylhexandiisocyanat, Besonders bevorzugt werden als Diisocyanate Isopho- rondiisocyanat und Dicyclohexylmethandiisocyanat.
Es können selbstverständlich auch Mischungen aus un¬ terschiedlichen Polyisocyanaten eingesetzt werden.
Als Komponente (c3) werden Verbindungen, die ein ge¬ genüber Isocyanatgruppen reaktives Wassestoffatom und mindestens eine Ketimingruppe im Molekül enthalten, eingesetzt. Diese Verbindungen können nach allgemein gut bekannten Methoden durch Umsetzung von Verbindun¬ gen, die ein gegenüber Isocyanatgruppen reaktives. Wasserstoffatom und mindestens eine primäre Amino- gruppe im Molekül enthalten, mit Ketonen erhalten werden. Als Beispiele für Verbindungen, die ein ge¬ genüber Isocyanatgruppen reaktives Wasserstoffatom und mindestens eine primäre Aminogruppe im Molekül enthalten, werden Verbindungen, die eine sekundäre Aminogruppe und mindestens eine primäre Aminogruppe im Molekül enthalten (z.B. N-Alkylalkylendiamine wie N-Methylethylendiamin und Polyalkylenpolyamine wie Diethylentriamin) sowie Verbindungen der allgemeinen
Formel H^-CRjRj-Rg-OCCHI^-CHRg-O) -H genannt. In dieser Formel stehen R, und R_ für Wasserstoff, Alkyl- oder -CH2OH-Gruppen, R- steht für einen linearen oder verzweigten Alkylenrest, ins¬ besondere für einen Alkylenrest mit 1 bis 3 Kohlen¬ stoffatomen, . und R- stehen für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und n = 0 bis 5. Als Beispiele werden konkret genannt: Etha- nolamin, Propanolamin, Butanolamin, 2-Amino-2- me- thyl-propanol-1 (H2N-C(CH3)2-CH2OH) , 2-Ami- no-2- ethyl-proρanol-1 und ethoxyliertes und/oder propoxyliertes Ethanolamin oder Propanolamin wie z.B. 2,2'-Aminoethoxyethanol
(H2N-CH2CH2-0-CH2-CH2-OH) und Diethylengly- colmono-(3-aminoproρyl)ether (H2N-(CH2)3-0-CH2-CH2-0-CH2-CH2-OH) . Es können auch Aminophenole eingesetzt werden. Diese sind jedoch weniger bevorzugt. Die primären Amino¬ gruppen der Verbindungen, die ein gegenüber Iso¬ cyanatgruppen reaktives Wasserstoffatom und minde¬ stens eine primäre Aminogruppe im Molekül enthalten, werden nach allgemein gut bekannten Methoden (vgl. z.B. DE-OS-35 19 953) mit Ketonen in Ketimingruppen überführt. Als Ketone können z.B. eingesetzt werden: Aceton, Methylethylketon, Diethylketon, Methylpropyl- keton, Methylisopropylketon, Methyl-n-butylketon, Me¬ thylisobutylketon, Ethylisopropylketon, Cyclohexanon, Cyclopentanon, Acetophenon. Besonders bevorzugte Ke¬ tone sind Aceton, Methylethylketon und Methyliso- butylketon.
Die erfindungsgemäßen kationischen, aminmodifizierten Epoxidharze können sowohl als fremdvernetzende als auch als selbstvernetzende Harze eingesetzt werden.
Selbstvernetzende Harze sind z.B. durch Umsetzung mit teilblockierten Polyisocyanaten, die im Durchschnitt
eine freie Isocyanatgruppe pro Molekül enthalten, er¬ hältlich. Die erfindungsgemäßen kationischen, aminmo- difizierten Epoxidharze werden vorzugsweise als fremdvernetzende Harze eingesetzt.
Die wäßrigen Dispersionen der erfindungsgemäßen ka¬ tionischen, aminmodifizierten Epoxidharze können nach gut bekannten Methoden zu Elektrotauchlacken weiter¬ verarbeitet werden. Sie werden dazu ggf. mit minde¬ stens einem Vernetzungsmittel, Pigmenten, Füllstoffen und sonstigen allgemein gut bekannten Zusätzen wie z.B. Entschäumungsmittel, Zusatzlösemittel, Antioxi- dantien, oberflächenaktive Mittel, Verlaufhilfsmittel usw. gemischt.
Beispiele für geeignete Vernetzungsmittel sind Pheno¬ plaste, polyfunktionelle Mannichbasen, Melaminharze, Benzoguanaminharze und blockierte Polyisocyanate. Als Vernetzungsmittel werden vorzugsweise blockierte Polyisocyanate eingesetzt.
Als blockierte Polyisocyanate können beliebige Poly¬ isocyanate benutzt werden, bei denen die Isocyanat¬ gruppen mit einer Verbindung umgesetzt worden sind, so daß das gebildete blockierte Polyisocyanat gegen¬ über Hydroxyl- und Aminogruppen bei Raumtemperatur beständig ist, bei erhöhten Temperaturen, in der Re¬ gel im Bereich von etwa 90βC bis etwa 300°C, aber reagiert. Bei der Herstellung der blockierten Poly¬ isocyanate können beliebige für die Vernetzung geeig¬ nete organische Polyisocyanate verwendet werden. Be¬ vorzugt sind die Isocyanate, die etwa 3 bis 36, ins¬ besondere etwa 8 bis etwa 15 Kohlenstoffatome enthal¬ ten. Beispiele geeigneter Diisocyanate sind Hexa- methylendiisocyanat, 2,4-Toluylendiisocyanat, 2,6-To- luylendiisocyanat 4,4* und 2,4' Diphenylmethandiiso-
cyanat sowie Mischung aus 4,4' und 2,4' Diphenyl- methandiisocyanat und l-Isocyanatomethyl-5-isocyanat
-1,3,3-trimethylcylohexan. Es können auch Polyisso- cyanate von höherer Isocyanatfunktionalität verwendet werden. Beispiele dafür sind trimerisiertes Hexa- methylendiisocyanat und trimerisiertes Isophorondi- isocyanat. Ferner kann man auch Mischungen von Poly- isocyanaten benutzen.Die bei der Erfindung als Ver- netzungsmittel in Betracht kommenden organischen Po¬ lyisocyanate können auch Präpolymere sein, die sich beispielsweise von einem Polyol einschließlich eines Polyetherpolyols oder eines Polyesterpolyols ableiten. Für die Blockierung der Polyisocyanate können belie¬ bige geeignete aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Alkylmonoalkohole verwendet werden. Bei¬ spiele dafür sind aliphatische Alkohole, wie Methyl-, Ethyl-, Chlorethyl-, Propyl-, Butyl-, Amyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, 3,3,5-Trimethylhexyl-, Decyl- und Laurylalkohol; cy- cloaliphatische Alkohole wie Cyclopentanol und Cyclo- hexanol; aromatische Alkylalkohole wie Phenylcarbinol und Methylphenylcarbinol.
Andere geeignete Blockierungsmittel sind Hydroxyl- amine wie Ethanolamin, Oxime wie Methylethylketon^ oxim, Acetonoxim und Cyclohexanonoxim oder Amine wie Dibutylamin und Diisopropylamin. Die genannten Poly¬ isocyanate und Blockierungsmittel können bei geeigne¬ ten Mengenverhältnissen auch zur Herstellung der oben erwähnten teilblockierten Polyisocyanate verwendet werden.
Das Vernetzungsmittel wird in der Regel in einer Men¬ ge von 5 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das kationische aminmodifizierte Epoxid¬ harz, eingesetzt.
Pigmente werden vorzugsweise in Form von Pigment¬ pasten in die wäßrige Dispersion der kationischen, aminmodifizierten Epoxidharze eingearbeitet.
Die Herstellung von Pigmentpasten ist allgemein be¬ kannt und braucht hier nicht näher erläutert zu wer¬ den (vgl. D.H. Parker, Principles of Surface Coating Technology, Intersience Publishers, New York (1965); R.L. Yates, Electropainting, Robert Draper Ltd., Teddington/England (1966); H.F. Payne, Organic Coating Technology, Band 2, Wiley and Sons, New York (1961)).
Die Pigmentpasten "können im Prinzip alle für Elektro- tauchlacke geeigneten Pigmente enthalten. Im allge¬ meinen ist Titandioxid das einzige oder das haupt¬ sächliche weiße Pigment. Andere weiße Pigmente oder Streckmittel, wie Antimonoxid, Zinkoxid, basisches Bleicarbonat, basisches Bleisulfat, Bariumcarbonat, Porzellan, Ton, Kalciumcarbonat, Aluminiumsilikat, Siliciumdioxid, Magnesiumcarbonat und Magnesiumsili¬ kat können aber auch verwendet weden. Als farbige Pigmente können beispielsweise Cadmiumgelb, Cadmium- rot, Ruß, Phthalocyaninblau, Chromgelb, Toluidylrot und hydradisiertes Eisenoxid benutzt werden.
Die Pigmentpaste kann neben den Pigmenten auch noch Weichmacher, Füllstoffe, Netzmittel usw. enthalten.
Der Festkörper der erfindungsgemäß eingesetzten Elek- trotauchlacke beträgt vorzugsweise 7 bis 35 Gew.-Tei¬ le, besonders bevorzugt 12 bis 25 Gew.-Teile. Der pH-Wert der Elektrotauchlacke liegt zwischen 4 und 8, vorzugsweise zwischen 5 und 7,5.
Der Elektrotauchlack wird mit einer elektrisch lei¬ tenden Anode und mit dem als Kathode geschalteten elektrisch leitfähigen Substrat in Berührung ge¬ bracht. Beim Durchgang von elektrischem Strom zwi¬ schen Anode und Kathode wird ein fest haftender Lack¬ film auf der Kathode abgeschieden.
Die angelegte Spannung kann in einem großen Bereich schwanken und kann z.B. zwischen 2 und 1000 Volt lie¬ gen. Typischerweise wird aber mit Spannungen zwischen
50 und 500 Volt gearbeitet. Die Stromdichte liegt in
2 der Regel zwischen etwa 10 und 100 Ampere/m . Im
Verlauf der Abscheidung neigt die Stromdichte zum Ab¬ fallen.
Nach der Abscheidung wird der beschichtete Gegenstand abgespült und ist zum Einbrennen bereit.
Die abgeschiedenen Lackfilme werden im allgemeinen bei Temperaturen von 130 bis 200°C über eine Zeit¬ dauer von 10 bis 60 Minuten, vorzugsweise bei 150 bis 180°C über eine Zeitdauer von 15 bis 30 Minuten, ein¬ gebrannt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zum Beschichten von beliebigen elektrisch leitenden Substraten, ins¬ besondere aber zum Beschichten von Metallen wie Stahl, Aluminium, Kupfer und dergleichen eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Lacke können auch durch Spritzen, Streichen, Rakeln usw. sowohl auf elektrisch leitende als auch auf elektrisch nichtlei¬ tende Substrate aufgebracht werden.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert. Alle Angaben über Teile und Prozentsätze sind Gewichtsangaben, falls nicht ausdrücklich etwas anderes festgestellt wird.
I. Darstellung von urethangruppenhaltigen Addukten C
1. Ketiminhaltiges Vorprodukt c3 - 1
In einem geeigneten Reaktor, ausgestattet mit Rüh¬ rer, Inertgaseinleitung, Wasserabscheider und Rückflußkühler werden 1.100 g 2.2'-Aminoethoxy- ethanol (H2N-CR" 2-CH2-0-CH2-CH2-OH) und 1886 g Methylisobutylketon vorgelegt und in einer Stickstoffatmosphäre unter Rühren langsam aufge¬ heizt. Bei 109 °C tritt ein erster merklicher De¬ stillationsfluß ein, bei dem das erste Kondensa¬ tionswasser abgeschieden wird. Man steigert im Laufe der Reaktion die Temperatur in kleinen Schritten innerhalb 3 Std. auf 142 °C und hält auf dieser Temperatur, bis die Reaktion zum Erliegen kommt und 189 g Wasser ausgekreist sind. An¬ schließend wird auf 40 °C gekühlt und unter Stick¬ stoff ausgetragen.
Die erkaltete Lösung weist ein Aminäquivalentge- wicht von 265 auf.
2. Ketiminhaltiges Vorprodukt c3-2
In der unter 1.1 beschriebenen Weise werden 836 g Ethanolamin (H2N-CH2~CH2-OH) und 2.210 g Me¬ thylisobutylketon umgesetzt bis 150 g Wasser aus¬ gekreist sind. Die Lösung hat ein Aminäquivalent- gewicht von 199,5.
3. Urethangruppenhaltiges Addukt C-l
In einem Reaktionsgefäß mit Wasserabscheider und Rückflußkühler, Rührer und Inertgaseneinleitung werden 1.154,3 g Polypropylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 900 (Lubrimet P 900, Fa. BASF) zusammen mit 208,3 g Methyliso- butylglykol vorgelegt. Zur Entfernung von Wasser¬ spuren wird zunächst auf 68 °C erwärmt und unter leichtem Vakuum 30 min lang unter Rückfluß de¬ stilliert. Sodann gibt man 0,9 g. Dibutylzinndi- laurat zu und läßt 720,0 g Desmodur W ' (Fa. Bayer) in der Weise zutropfen, daß die Temperatur zwischen 68 und 60 °C bleibt. Man hält in diesem Temperaturbereich bis die Reaktionslösung ein Iso- cyanatäquivalentgewicht von 670 (bezogen auf Fest¬ anteile) erreicht hat. Sodann läßt man 713,3 g c3-l innerhalb von 10 min. unter Kühlung zulaufen und rührt bei 60 °C bis IR-spektroskopisch keine Isocyanatgruppen mehr nachweisbar sind. An¬ schließend kühlt man und verdünnt mit 120 g Butyl- glykol und 80 g Methylisobutylketon. Die Lösung hat einen theoretischen Festgehalt von 80 % und einen Basengehalt von 0,9 meq/g Festharz. Die Vis¬ kosität einer 60 %-igen Lösung (verdünnt mit Sol- venon PM (Fa. BASF) und gemessen an einem Platte-Kegel-Viskosimeter) liegt bei 5,1 dPas.
' Desmodur W = Dicyclohexylmethandiisocyanat
4. Urethangruppenhaltiges Addukt C-2
Analog der zuvor beschriebenen Weise werden 1.403 g Polyetherdiol Pluriol PE 3100 1) in 230 g Methylisobutylketon gelöst, durch Azeotrop- destillation entwässert und mit 668 g Desmodur
W ( 2') (Isocyanatäquivalentgewicht 131, Fa. Bayer) bis zu einem Isocyanatäquivalentgewicht von 852 (bezogen auf Festanteile) umgesetzt. Anschließend wird mit 633 g Vorprodukt c3-l reagiert, bis keine Isocyanatgruppen mehr nachweisbar sind (IR-Spek- trum) . Dann wird mit 128 g Butylglykol und 104 g Methylisobutylketon verdünnt. Die Lösung hat eine theoretischen Festgehalt von 80 %, der Basengehalt liegt bei 0,82 meq/g Festharz. Die Viskosität (60 %-ige Verdünnung mit Solvenon PM, Platte Ke- gel-Viskosimeter) liegt bei 7,2 d Pas.
(1) Fa. BASF; Polyetherdiol auf Basis von Ethy- lenoxid und Propylenoxid mit mittlerem Mole¬ kulargewicht von ca. 1.100
(2) Desmodur W = Dicyclohexylmethandiisocyanat
5. Urethangruppenhaltiges Addukt C-3
In der unter 1.3 beschriebenen Weise wird aus
1.061 g Polycaprolactondiol Capa 200 (OH-Zahl 198; Fa. Interox)
210 g Methylisobutylketon
0,9 g Dibutylzinndilaurat
831 g Isophorondiisocyanat (NCO-Äquivalent- gewicht 111)
eine Vorstufe hergestellt, die bei einem NCO-Äqui- valentgewicht von 510 (bezogen auf Feststoff 90 %) mit 709 g des ketiminhaltigen Vorproduktes c3-2 weiter umgesetzt wird bis zu einem Isocyanatgehalt von 0. Nach Verdünnung mit 189 g Methylisobutlyke- ton hat die Lösung einen theoretischen Festgehalt von 80 % und einen Basengehalt von 1,30 meq/g Festharz. Die Viskosität einer 60 %-igen Probe liegt bei 4,2 dPas (verdünnt mit Solvenon PM ' gemessen am Platte-Kegel-Viskosimeter) .
1) Solvenon PM = Monoether des Propylenglycols
II. Darstellung von aminmodifizierten Epoxidharzen
1. Harz 1
In einem geeigneten Reaktor werden 1.359 g Epoxid- harz auf Basis Bisphenol A mit einem EEW ' von 490 und 81 g Xylol vorgelegt und unter Stickstoff¬ atmosphäre auf 108 °C aufgeheizt. Sobald die Schmelze klar ist, werden 182 g Dodecylphenol zu¬ gegeben, und die Mischung wird durch azeotrope Rückflußdestillation mit Hilfe eines Wasserab¬ scheiders unter Vakuum innerhalb 30 min von Was¬ serspuren befreit. Sodann gibt man 2,3 g N,N-Di- methylbenzylamin zu und heizt auf 130 °C auf. Das Reaktionsgemisch wird auf dieser Temperatur gehal¬ ten, bis das EEW einen Wert von 1.110 erreicht hat (ca. 3,5 Std.)
EEW = Epoxidäquivalentgewicht in Gramm pro Äquivalent. Sofern nicht anders angegeben, bezieht sich im Folgenden das EEW von Lö¬ sungen auf die darin enthaltenen Festanteile,
Man gibt nun 139 g Butylglykol, 102 g Diethanol- amin und 141 g Xylol zu und kühlt währenddessen auf 90 °C ab. 1 Stunde später gibt man 894 g des urethangruppenhaltigen Adduktes C-l, 139 g Dowa- nol PPH ' (Fa. Dow Chemicals), 42 g Eisessig und 12 g H20 zu und läßt bei 90 °C weiterrea¬ gieren, bis keine Viskositätszunahme mehr fest¬ stellbar ist (ca. 2 Std) . Sodann kühlt man und verdünnt mit 108 g Isobutanol. Die Harzlösung hat einen Festkörper von 71,4 % (1 Std bei ca. 130 °C gemessen) und einen Basengehalt von 0,71 meq/g Festharz.
' Dowanol PPH = Propylenglycolmonophenylether
Harz 2
Analog zum vorstehend beschriebenen Beispiel wer¬ den 1.351 g Epoxidharz auf Basis Bisphenol A (EEW 490; Fa. Shell) und 81 g Xylol unter Stickstoff bei 110 °C unter Rühren aufgeschmolzen. Nach Zuga¬ be von 181 g Dodecylphenol werden unter Vakkum bei 111 °C Restwasserspuren azeotrop ausgekreist. Dann heizt man auf 130 °C auf und gibt währenddessen 2.4 g N,N-Dimethylbenzylamin zu. Man hält die Mi¬ schung ca. 4 Std. auf dieser Temperatur, bis das EEW auf 1.109 gestiegen ist. Dann gibt man 190 g Xylol und 101 g Diethanolamin zu und kühlt gleich¬ zeitig die leicht exotherm reagierende Mischung auf 90 °C ab. Nachdem das Diethanolamin 1 Std. re-
agiert hat, werden 1.085 g des urethanhaltigen Ke- timinaddukts C-2 und 12 g entionisiertes Wasser zugegeben. Anschließend läßt man die Mischung 2 Std. bei 90 βC reagieren, kühlt auf 70 °C ab und trägt ohne weitere Verdünnung aus.
Das Harz hat einen Festgehalt von 83,1 % (1 Std. bei 130 °C gemessen) und einen Basengehalt von 0,67 meq/g Festharz. 3. Harz 3
In einem Reaktor werden 1.107 g eines Epoxidharzes auf Basis Bisphenol A mit einen EEW von 188 zusam¬ men mit 335 g Bisphenol A, 168 g Nonylphenol und 85 g Xylol vorgelegt und unter Stickstoffat- mosphäre und unter Rühren auf 130 °C aufgeheizt. Dann gibt man 0,8 g Triphenylphosphin zu, worauf die Temperatur auf 152 °C steigt. Nach Abklingen der exothermen Reaktion läßt man die Temperatur auf 130 °C absinken und gibt 3,2 g N,N-Dimethyl- benzylamin zu. Sobald das EEW auf 1.096 an gestiegen ist, wird die Reaktionsmischung mit 102 g Butylglykol und 243 g Xylol verdünnt und auf 90 °C gekühlt. Sodann gibt man 108 g Diethanolamin zu, läßt 1 Stunde lang bei 90 °C reagieren und gibt 708 g des urethanhaltigen Addukts auf Basis Polycaprolactondiol C-3 und 13 g H20 zu. An¬ schließend wird 2 Stunden bei 80 °C gerührt und nach kurzer Kühlung mit 332 g Isobutanol verdünnt. Das Harz hat einen Festgehalt von 71,2 % (1 Std. bei 130 °C gemessen) und einen Basengehalt von 0,79 meq/g Festharz.
1
III. Darstellung von Vernetzungsmitteln
c 1. Vernetzer 1
In einem Reaktor, der mit einem Rührer, Rückflu߬ kühler, Innenthermometer und Inertgaseinleitung ausgestattet ist, werden 1.133 g Toluylendiisocya- nat (Mischung aus etwa 80 % 2,4- und 20 % 2,6- 0 Isomeren) und 356 g Methylisobutylketon unter Stickstoffatmosphare vorgelegt. Man gibt 0,7 g Di- butylzinndilaurat zu und trägt innerhalb von 4 Stunden 290 g Trimethylolpropan in Form kleiner Portionen in gleichen Zeitabständen ein. Die Küh¬ 5 lung wird so einreguliert, daß die Temperatur der Reaktionsmischung nicht über 45 °C steigt. 30 min. nach Zugabe der letzten Portion Trimethylolpropan wird ein NCO-Äquivalentgewicht von 217 gemessen (bezogen auf Festanteile) . Unter weiterer Kühlung 0 läßt man nun innerhalb 1 Std. 722 g n-Propylglykol zutropfen. Am Ende der Zugabe ist die Temperatur auf 86 °C angestiegen. Man erwärmt nun auf 100° C und läßt eine weitere Stunde nachreagieren. Bei der anschließenden Kontrolle sind keine NCO-Grup- 5 pen mehr nachweisbar. Man kühlt nun ab und ver¬ dünnt mit 500 g Methylisobutylketon. Die Lösung dieses Polyurethanvernetzers hat einen Feststoff¬ gehalt von 69,8 % (1 Std. bei 130 °C gemessen).
0
2. Vernetzer 2
In einem Reaktor, wie er im vorstehenden Beispiel beschrieben ist, werden unter Stickstoffatmosphare 1.146 g trimerisiertes Hexamethylendiisocyanat mit 5 einem NCO-Äquivalentgewicht von 191 ("Basonat PLR
8638", Fa. BASF) und 339 g Methylisobutylketon un¬ ter Rühren auf 50 °C erwärmt. Während 4 Std. wer¬ den nun 774 g Di-n-butylamin zugetropft. Die Tem- peratur wird dabei durch Kühlung unter 55 °C ge¬ halten. Die Vernetzerlösung wird anschließend ge¬ kühlt und mit weiteren 141 g Methylisobutylketon verdünnt. Der Festgehalt liegt bei 69,5 % (1 Std. bei 130 °C gemessen) .
3. Vernetzer 3
Entsprechend der am 11.11.1987 beim Deutschen Pa¬ tentamt unter P 37 38 218.7 eingereichten Patent¬ anmeldung (Beispiel 1) wird ein Vernetzer mit ak¬ tivierten Estergruppen dargestellt. In einem geeigneten Reaktionsgefäß werden 1.035 g Azelainsäure in Gegenwart von 57 g Xylol unter Inertgas bei 110 °C aufgeschmolzen. Zu der nunmehr klaren Lösung werden sodann 1,3 g AMC-2 (Katalysa¬ tor auf der Basis von Crlll-oktoat, Handelsprodukt der Cordova Chemicals) zugegeben und 876 g eines Epoxidharzes auf Basis Bisphenol A (Epoxidäquiva- lentgewicht 188) portionsweise innerhalb von 30 min unter Rühren eingetragen und einreagiert. Anschließend wird bei 140 - 180 °C das anfallende Kondensationswasser über einen Wasserabscheider ausgekreist. Die Temperatur wird bei 180 ° C ge¬ halten bis die Säurezahl des Reaktionsgemisches auf 285 abgefallen ist. Anschließend läßt man auf 115 ° abkühlen, gibt 4,0 g des obengenannten Katalysa- tors zu und tropft innerhalb von 1,5 h 1.324 g 2-Ethylhexylglycidether zu. Die Reaktion wird bei 115 °C fortgesetzt bis die Säurezahl kleiner 1 mg KOH/g Festkörper und das EEW größer 10.000 ist. Man erhält eine klare, grünstichige
Harzlösung, die nach kurzem Kühlen ohne weiteres Verdünnen ausgetragen wird. Der Vernetzer besitzt einen Feststoffgehalt von 95,6 % (1 h bei 130 °C) und eine Viskosität von 2,5 dPas (70 %ig in Methylisobutylketon) .
IV. Herstellung wässriger Bindemitteldispersionen.
Die Herstellung der wässrigen Bindemitteldisper¬ sionen erfolgt aus den in der nachfolgenden Ta¬ belle (Tab.l) aufgeführten Komponenten in den dort aufgeführten Gewichtsanteilen. Es wird folgender¬ maßen verfahren:
Harz, Vernetzer und Zusatzstoffe werden bei Raum¬ temperatur gemischt und mit der vorgesehenen Menge Eisessig versetzt. Anschließend wird die erste Wassermenge (H20 I) portionsweise eingerührt. Man gibt sodann Katalysatorlösung und gegebenen¬ falls Lösemittel und weitere Lackhilfsmittel zu, homogenisiert kurze Zeit und verdünnt mit der zweiten Wassermenge (H20 II) in kleinen Porti¬ onen auf den Endfeststoffgehalt.
Die Dispersionen werden in einer anschließenden Vakuumdestillation von flüchtigen Lösemitteln be¬ freit, wobei das destillativ entfernte Lösemittel mengenmäßig durch Wasser ersetzt wird. Danach wird die Dispersion filtriert.
Tab. 1: Wässrige Bindemitteldispersionen (Gewichtsanteile in g)
Dispersion 1 2
Harz 1 (Bsp. II. 1) 911,3
Harz 2 (Bsp. II. 2) - 878,8
Harz 3 (Bsp. III. 3) — - 1, .120,-
Vernetzer 1 (Bsp. III.1) 257,6 220,9 -
Vernetzer 2 (Bsp. III.2) 225,4 193,2 -
Vernetzer 3 (Bsp III.3) - - 351,5
Plastilit 3060 ^ 89,6 89,6 -
Entschäumer 2)' 2,2 2,2 2,2
Bleioctoat 3)' - - 22,4
Isobutanol - 150,- - Eisessig 5,7 17,8 26,- H20 I 756,- 839,7 717,9 H20 II 1.153,9 1.760,- 1 .260,-
1) Polypropylenglykolverbindung, Fa. BASF 2) 50 %-ige Lösung von Surfynol (Fa. Air Pro¬ ducts) in Butylglykol
3) Handelsübliche Lösung (24 % Pb)
V. Herstellung einer grauen Pigmentpaste
27,81 Teile Bisphenol A-diglycidylether, 1,44 Tei¬ le Xylol und 5,81 Teile Bisphenol A werden in Ge¬ genwart von 0.002 Teilen Triphenylphosphin bei 150 - 160 °C bis zu einem EEW von 345 umgesetzt. Der Ansatz wird dann mit 21,61 Teilen Butylglykol ve: ünnt und auf 49 °C gekühlt. Dann wird eine Mi-
schung aus 7,77 Teilen 9-Amino-3.6-dioxanonan-l-ol und 4,07 Teilen N,N-Dimethylaminopropylamin inner¬ halb 6 min zugegeben, worauf die Temperatur auf 110 °C steigt. Man hält die Mi¬ schung 1 Std. lang zwischen 110 und 115 °C bevor 6,45 Teile Butylglykol zugegeben werden und der Ansatz auf 77 °C gekühlt wird. Anschließend werden 14,9 Teile Nonylphenolglycidylether zugegeben. Die Temperatur steigt daraufhin auf 90 °C an und wird dort 1 Std. gehalten, bevor mit 10,03 Teilen Bu¬ tylglykol verdünnt und gekühlt wird. Der Fest¬ stoffgehalt der dünnflüsigen Harzlösung liegt bei 60 %.
Zur Herstellung der Pigmentpaste werden zunächst 29,33 Teile Wasser, 1,59 Teile Essigsäure (90 %-ig) und 21,60 Teile der vorstehend beschrie¬ benen Harzlösung vorgemischt. Nun werden 0,7 Teile
Entschäumer ' , 0,5 Teile Ruß, 4,8 Teile basii-¬ sches Bleipigment, 6,75 Teile Extender HEWP2) 32,48 Teile Titandioxid (R 900) und 2,25 Teile Di- butylzinnoxid zugegeben, und die Mischung wird 30 min lang unter einem schnellaufenden Dissolver- rührwerk vordispergiert. Anschließend wird die Mi¬ schung in einer Laborkleinmühle (Motor Mini Mill, Eiger Engineering Ltd. Great Britain) während 1 bis 1,5 Std. bis zu einer Hegmann-Feinheit von kleiner/gleich 12 dispergiert und mit weiterem Wasser auf die gewünschte Verarbeitungsviskosität fein eingestellt. Es resultiert eine sehr ent¬ mischungsstabile Pigmentpaste.
1) "Tristar Antifoam" Tristar Chemical Co. Dallas, USA ' English China Clay Int. Great Britain
Zubereitung der Elektrotauchbader und Abschei¬ dung von Lackfilmen
Zur Prüfung als kathodisch abscheidbare Elektro- tauchlacke werden die wässrigen Bindemitteldisper¬ sionen aus Tab. 1 in den unten jeweils angegebenen Gewichtsteilen mit entionisiertem Wasser und 10 %iger Essigsäure verdünnt. In die so verdünnte Bindemitteldispersion wird dann unter Rühren die jeweilige Pigmentpaste eingetragen.
Man läßt die Elektrotauchbader 5 Tage bei Raumtem¬ peratur unter Rühren altern. Die Abscheidung der Lackfilme erfolgt während 2 min bei der angegebe¬ nen Spannung auf kathodisch geschalteten zink- phosphatierten Stahlprüftafeln sowie auf katho¬ disch geschalteten nicht vorbehandelten Stahl¬ tafeln. Die Badtemperatur wird hierbei auf 27 °C gehalten. Die abgeschiedenen Naßfilme werden mit entionisiertem Wasser nachgespült und während 20 min. bei 165 °C eingebrannt.
Elektrotauchbad 1
2.325 Teile entionisiertes Wasser
3 Teile Essigsäure (10 %-ig)
2.100 Teile Dispersion 1 (Beispiel IV. Tab. 1) und
572 Teile Pigmentpaste (Beispiel V)
werden, wie oben beschrieben, in einen Elektrotauchlack überführt. Der Feststoffgehalt des Bades liegt bei 20 %.
Abscheidung und Prüfung der Filme:
Schichtdicke: 35-um
Spannung: 270 V Verlauf* 1
Erichsen-Tiefung 7 Gitterschnitt ' 0
Die Salzsprühnebelbelastung auf nichtvorbehandel- ten Stahlblechen nach ASTM B 117 ergab nach 360 h eine Unterwanderung von 1,0 mm (gemessen vom Schnitt) .
*) 'Benotung: 0 bester Wert, 5 schlechtester Wert.
Elektrotauchbad 2
2.500 Teile entionisiertes Wasser
3 Teile Essigsäure (10 %ig)
1.925 Teile Dispersion 2 (Beispiel IV. Tab. 1)
572 Teile Pigmentpaste (Beispiel V)
Aus obenstehenden Komponenten wird in der bereits beschriebenen Weise ein Elektrotauchlackbad zube¬ reitet. Der Feststoffgehalt liegt bei 20 %. Das Bad steht als Beispiel für einen erfindungsgemäßen Lack mit einem geringen Anteil an organischen Lö¬ semitteln.
Eine nach 5-tägiger Badalterung gezogene Lackprobe weist als einziges Lösemittel Butylglykol in einer Menge von 0,5 Gewichts-% auf (gaschromatographisch bestimmt) .
Abscheidung und Prüfung der Filme:
Schichtdicke 25 μm
Spannung 320 V
Verlauf
1-2
Erichsen-Tiefung 7,5
Reverse Inpact (in-lb) 40
Biegung am konischen Dorn 1 nach ISO-Norm (in cm)
Gitterschnitt 0
Elektrotauchbad 3
2.400 Teile entionisiertes Wasser
3 Teile Essigsäure (10 %ig) 2.025 Teile Dispersion 3 (Beispiel IV, Tab. 1) 572 Teile Pigmentpaste (Beispiel V)
Aus den obenaufgeführten Komponenten wird ein Elektrotauchlackbad zubereitet.
Abscheidung und Prüfung der Filme:
Schichtdicke: 24/um
Spannung: 300 V Verlauf 2
Erichsen-Tiefung 8
Reverse Inpact (in-lb) 80 Gitterschnitt 0
Die Salzspruhnebelbelastung aus nicht vorbehandel¬ ten Stahlblechen nach ASTM ergab nach 360 h eine Unterwanderung von kleiner 1 mm (gemessen vom Schnitt) .