GERÄT ZUM SORTIEREN UND ENTSTIPPEN VON FASERSUSPENSIONEN
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Sortieren und Ent- stippen von Fasersuspensionen, und zwar insbesondere einen sogenannten drucklosen Sortierer für stark ver¬ schmutzte Fasersuspensionen, wie sie als Spuckstoff aus den verschiedensten Sortiersystemen anfallen.
Bekannte offene Sortiergeräte, wie z.B. Vibrationssor¬ tierer, wie sie oft als Endstufe in einer mehrstufigen Sortieranlage eingesetzt werden, führen in der Regel nicht zu einem stark entwässerten Spuckstoff und haben außerdem relativ hohe Verluste an im Spuckstoff ver¬ bleibenden, brauchbaren Fasern zur Folge. Die hohen, mit dem Deponieren des Spuckstoffs verbundenen Kosten, vor allem aber die Forderung nach einem hohen Trockenge¬ halt des Spuckstoffs, zwingen deshalb oft zur Anschaffung von zusätzlichen Geräten, wie Kolbenpressen und Schnecken¬ verdichtern, zur weiteren Entwässerung des Spuckstoffs in einer Papierfabrik.
Bekannte Sortiergeräte mit einem Rotor unterliegen aber beim Aufarbeiten stark verschmutzter FaserSuspensionen einem hohen Verschleiß, sofern ihnen nicht ein Gerät zur Abscheidung spezifisch schwerer Schmutzteile vorgeschal¬ tet wird. In diesen Geräten wirken nämlich die spezifisch
schweren Schmutzteilchen zwischen Rotor und Sieb stark abrasiv.
Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Sortiergerät zu schaffen, welches sich auch für die Verarbeitung stark verschmutzter Fasersuspensionen eig¬ net und die Forderung nach einem möglichst faserfreien Spuckstoff hohen Trockengehalts erfüllt.
Ein Sortiergerät, in dem der Stippengehalt der zu ver¬ arbeitenden Fasersuspension vermindert wird und das einen Spuckstoff relativ hohen Trockengehalts ergeben soll, ist aus der EP-0 235 605-A2 bekannt. Dieses Sortierge¬ rät besitzt ein einen Rotor mit liegender Achse umge¬ bendes Gehäuse mit einem einlaßseitigen Gehäuseteil größeren und einem auslaßseitigen Gehäuseteil kleine¬ ren Durchmessers. Im einlaßseitigen Gehäuseteil besitzt der Rotor eine erste Rotorzone, die als Laufrad ver¬ hältnismäßig großen Durchmessers ausgebildet ist und ein Entstippen bewirken soll, während eine zweite, im auslaßseitigen Gehäuseteil befindliche Rotorzone als Zylinder wesentlich kleineren Durchmessers ausgebildet ist und von einem zylindrischen Sieb umgeben wird, wel¬ ches vom Gutstoff und dem größten Teil des Wassers passiert wird, um so einen verhältnismäßig trockenen Spuckstoff zu erzeugen. Auf der dem auslaßseitigen Gehäuse¬ teil kleineren Durchmessers gegenüberliegenden Seite des Laufrads befindet sich eine Siebplatte, und zwar in ganz geringem axialem Abstand vom Laufrad, an die sich ein mit einem Gutstoffauslaß versehener Gutstoffräum
anschließt. Wird dieses bekannte Gerät für die Aufarbeitung von aus gemischtem Altpapier gewonnen Fasersuspensionen verwendet, soll es für die letzte Stufe des Sortiervorgangs eingesetzt werden. Würde es die erste Stufe des Sortier¬ vorgangs bilden, hätten in der FaserSuspension enthaltene Schmutzteile, wie Sand und Metallteile, einen raschen Verschleiß des Laufrads, der Siebplatte, der am Umfang der zweiten Rotorzone angeordneten Flügel und des -die zweite Rotorzone umgebenden zylindrischen Siebs zur Folge.
Aus der DE-26 11 886-B der Anmelderin ist ein Gerät zum Sortieren und Entstippen von Fasersuspensionen bekannt, das ein einen mit liegender Achse angeordneten Rotor umgebendes Gehäuse besitzt, welches in einem vorderen Gehäuseendbereich einen Einlaß für die zu verarbeitende Fasersuspension, in einem mittleren Bereich unten einen Gutstoff uslaß für die sortierte Fasersuspension,.,und in einem hinteren Gehäuseendbereich unten eine ,Spuckstoff- auslaß aufweist. Der Rotor hat die Gestalt eines bohlen, ungefähr tonnenförmigen, rotationssymmetrischen Körpers und weist drei in Richtung der Rotorachse hintereinander- liegende Zonen auf, nämlich eine einlaßseitige erste Rotorzone, eine mittlere, zweite Rotorzone und eine auslaß- seitige dritte Rotorzone. In der ersten und der dritten Rotorzone sind am Rotorumfang stegartige Beschleunigerleist befestigt, um die Fasersuspension in Umfangsrichtung zu beschleunigen, während die zweite Rotorzone am Umfang mit in axialer Richtung verlaufenden Rippen versehen ist, die derart gestaltet sind, daß sie zusammen mit einem den Rotor in geringem radialem Abstand umfassenden Siebzylinder eine entstippende Wirkung entfalten. Zusammen mit diesem Siebzylinder bewirkt die erste Rotorzone ein Entwässern der Fasersuspension bei gleichzeitiger Absonderung von Gut¬ stoff, d. h. bei der ersten Rotorzone handelt es sich um
eine Sortier- und Entwässerungszone, die zweite Rotor¬ zone bewirkt, wie bereits erwähnt, ein Entstippen der Fasersuspension, und im Ringraum zwischen dritter Rotor¬ zone und Siebzylinder werden noch brauchbare Fasern aus dem Spuckstoff ausgewaschen und aussortiert, wozu in radialer Richtung von außen ein Verdünnungswasserzulauf auf den Siebzylinder gerichtet ist. Hinter dem Rotor verläßt der Spuckstoff das Gerätegehäuse durch den bereits erwähnten Spuckstoffauslaß.
Wird mit diesem bekannten Gerät eine aus gemischtem Altpapier gewonnene Fasersuspension sortiert und entstippt, so führen Sand, Metallteilchen und dgl. zu starken Verschlei߬ erscheinungen am Siebzylinder und an den am Rotorumfang befestigten Beschleuniger- und Entstippungsrippen. Des weiteren liefert dieses bekannte Gerät einen unerwünscht dünnen Spuckstoff, weil in der dritten Rotorzone mit Ver¬ dünnungswasser die noch brauchbaren Fasern aus dem Spuck¬ stoff ausgewaschen werden. Durch dieses bekannte Gerät ließ sich deshalb die vorstehend erwähnte Aufgabe nicht lösen.
Ausgehend von einem Gerät der Gattung, wie es durch die DE- 26 11 886-B bekannt geworden ist, d. h. von einem Gerät zum Sortieren und Entstippen von Fasersuspensionen, das ein Gehäuse besitzt, welches in einem vorderen Gehäuse¬ endbereich einen Einlaß für die zu verarbeitende Faser¬ suspension, ferner einen Gutstoffauslaß für die sortierte FaserSuspension sowie einen Spuckstoffauslaß aufweist und in dem ein Rotor mit liegender Achse drehbar gelagert ist, welcher mehrere, von Ringräumen unterschiedlicher Funktion umgebene, in Richtung der Rotorachse hintereinander liegende Zonen aufweist, von denen eine einlaßseitige erste Rotor¬ zone und eine letzte, dem an einem hinteren Gehäuseendbereich
angeordneten Spuckstoffauslaß zugewandte Rotorzone am Umfang mit Mitnahmeelementen für die Fasersuspension versehen sind, die letzte Rotorzone von einem ring- förmigen Sieb umgeben ist und eine stromaufwärts dieser letzten Rotorzone liegende Entstippungs-Rotorzone ein Entstippen bewirkende Erhebungen aufweist, wobei sich zwischen der ersten und der letzten Rotorzone eine von einem ringförmigen Sieb umgebene weitere Rotorzone befindet, läßt sich die gestellte Aufgabe erfindungs¬ gemäß dadurch lösen, daß die erste Rotorzone von einer ringförmigen Gehäusewand umgeben ist, in welche von unten ein Auslaß für spezifisch schwere Schmutzteilchen mündet, und daß die letzte Rotorzone als Spuckstoff- Eindickzone und die weitere Rotorzone als Sortierzone ausgebildet sind. Da bei dem erfindungsgemäßen Gerät kein die erste Rotorzone umgebendes Sieb vorgesehen werden muß, ja vielmehr Ausführungsformen bevorzugt werden, bei denen die erste Rotorzone von der Gehäusewand umgeben wird, die bis auf den oben angeordneten Einlaß für die zu verarbeitende Fasersuspension und die Mündung des Schwerschmutzauslasses geschlossen ist, werden in dem erfindungsgemäßen Gerät die spezifisch schweren Schmutz¬ teilchen aus der Fasersuspension abzentrifugiert, ehe sie zu einem Verschleiß an einem Sieb und den vom Sieb umschlossenen Rotorteilen führen können; die vom Rotor in schnellen Umlauf versetzte Fasersuspension schleudert die schweren Schmutzteilchen an die Gehäusewaήd, wo sie an dieser Wand entlang nach unten gleiten und dort in den Auslaß für die spezifisch schweren Schmutzteilchen gelangen Erst dann wird in dem erfindungsgemäßen Gerät die Faser¬ suspension entstippt und sortiert, wobei es als besonderer Vorteil anzusehen ist, daß die Vorgänge des Sortierens und Eindickens nicht im gleichen Bereich des Geräts ablaufe
weil man nämlich in der Sortierzone das Sieb zweckmäßiger¬ weise mit Spülwasser beaufschlagt, um das Sieb zu reinigen und brauchbare Fasern auszuwaschen, während bei dem erfindungsgemäßen Gerät die Spuckstoff-Eindickzone keine Spül- bzw. Waschwasser-Zufuhrvorrichtung aufweisen muß.
Bei einem gattungsfremden Gerät zum Sortieren und Aus¬ waschen einer Fasersuspension sowie zum Eindicken des Spuckstoffs (DE-28 50 385-B) wird ein mit nahezu liegender Achse angeordneter Rotor über seine ganze Länge von einem Siebzylinder umgeben; am einen Ende des gleichfalls mit nahezu liegender Achse angeordneten und ungefähr zylind¬ risch ausgebildeten Gerätegehäuses ist ein Einlaß für die zu verarbeitende FaserSuspension vorgesehen, außerhalb des Siebzylinders befindet sich ein Auslaß für den Gutstoff und am anderen Ende des Gerätegehäuses ist ein Spuckstoffauslaß vorgesehen. Eine einlaßseitige erste Rotorzone ist mit Beschleunigungsflügeln für die Fasersuspension versehen, eine zweite Rotorzone mit die Fasersuspension in axialer Richtung fördernden Transportflügeln und eine dritte Rotor¬ zone mit am Rotorumfang angeordneten Schleuderflügeln. Die erste Rotorzone dient dem Sortieren der Fasersuspension, die zweite dem Auswaschen der Fasersuspension (vermittels im Rotormantel vorgesehener Waschwasser-Auslaßöffnungen) , und in der dritten Rotorzone wird der Spuckstoff entwässert. Dieses bekannte Gerät ist deshalb gattungsfremd, weil es sich nicht um ein Entstippungsgerät handelt. Des weiteren löst es die gestellte Aufgabe nicht, weil es keine Mittel zum Entfernen spezifisch schwerer Schmutzteilchen, ehe die Fasersuspension in einen Ringraum zwischen einem Rotor und einem Sieb eintritt, aufweist.
Bei einem weiteren gattungsfremden Gerät (DE-38 20 366-A) , in dem die Fasersuspension gleichfalls nicht entstippt wird handelt es sich um ein Gerät für die
ZellstoffSortierung, welches in einem mit liegender Achse angeordneten, ungefähr kreiszylindrischen Gehäύde einen konzentrisch zum Gehäuse angeordneten Rotor aufweist. Die zu verarbeitende Fasersuspension wird am einen Gehäuseende achsparallel in das Gerät eingeleitet, und zwar in eine Kammer, die von der am Umfang geschlossenen Gehäusewand gebildet wird. In dieser Kammer befindet sich eine als Zahnscheibe ausgebildete erste Rotorzone, an die sich eine zweite, kreiszylindrische Rotorzone anschließt, die un¬ mittelbar hinter der Zahnscheibe mit einer Gehäusetrenn¬ wand einen schmalen Ringspalt bildet, dessen Außendurch¬ messer kleiner ist als der Außendurchmesser der .Zahnscheibe Auf die zweite Rotorzone sind rippenartige, in axialer Richtung verlaufende Flügel aufgesetzt. Ein einlaßseitiger erster Bereich der zweiten Rotorzone wird von einem als Sieb ausgebildeten Bereich der Gehäusewand umgeben so daß in diesem Bereich die Fasersuspension sortiert wird, währen ein vom Geräteeinlaß abgewandter zweiter Bereich der zweiten Rotorzone von einem geschlossenen Bereich der Gehäusewand umgeben wird, in die von oben ein Spuckstoffauslaß mündet. Im Bereich des Siebs führt ein Verdünnungswasseranschluß durch das Sieb hindurch. Die Zahnscheibe soll so ausgebilde sein, daß unerwünschte feste Schmutzteile.durch die Zahn¬ scheibe angeschlagen und in radialer Richtung nach außen sowie in Richtung auf den Geräteeinlaß zurückgeschleudert werden, um so die Schmutzteilchen daran zu hindern, in den hinter der Zahnscheibe liegenden Ringspalt einzutreten. In der DE-38 20 366-A wird jedoch ausdrücklich darauf hingewie daß der Hauptteil der in der Fasersuspension auftretenden Verunreinigungen durch das Gerät hindurchgeht und dieses mi
dem Spuckstoff verläßt. Des weiteren besitzt dieses bekannte Gerät keine Spuckstoff-Eindickzone. Zusammen¬ fassend kann gesagt werden, daß es undenkbar ist, mit diesem bekannten Gerät aus hochverschmutztem, gemischtem Altpapier gewonnene Fasersuspensionen zu bearbeiten.
Es liegt auf der Hand, daß die verschiedenen Rotor¬ zonen nicht notwendigerweise von ein und demselben Rotor gebildet werden müssen. Ferner kann sich vor der ersten Rotorzone auch noch eine weitere Rotorzone befinden, z.B. eine solche ohne Mitnahmeelemente für die Fasersuspension.
Zweckmäßigerweise wird das erfindungsgemäße Gerät so ausgebildet, daß alle Rotorzonen von einem einzigen, trommelfδrmigen Rotor und alle Siebe von einem rota- tionssymmetrischen Siebkorb gebildet werden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß aus der DE-AS 26 11 886 der Anmelderin ein Gerät zum Sortieren, Entstippen und Nachsortieren einer Fasersuspension bekanntgeworden ist, das in einem Gehäuse mit einem kreiszylindrischen Sieb einen mit liegender Achse angeordneten, trommeiför¬ migen Rotor besitzt. Am einen Ende des Gehäuses ist ein Einlaß für die zu verarbeitende Fasersuspension vorgesehen, am anderen Ende ein Spuckstoffauslaß, und dazwischen besitzt das Gehäuse unten einen Gut¬ stoffauslaß und oben, dem Spuckstoffauslaß benach¬ bart, einen Verdünnungswasseranschluß. Der Rotor ist an seinem Umfang in einer ersten und einer dritten, dem Einlaß bzw. dem Spuckstoffauslaß benachbarten Rotorzone mit parallel zur Rotorachse verlaufenden, leistenartigen Mitnehmerelementen für die Fasersus¬ pension versehen,und in einer zweiten, zwischen der
ersten und der dritten Rotorzone angeordneten Rotor¬ zone trägt er an seinem Umfang einen zahnradartigen Reif, dessen Zähne das Entstippen der Fasersuspension bewirken. Bei diesem bekannten Gerät gelangen also alle Schmutzteilchen, und zwar auch die spezifisch schweren, welche einen starken Verschleiß bewirken, zwischen den Rotor und den Siebzylinder, und der das Gerät verlassende Spuckstoff enthält infolge des Ver- dünnungswassereinlasses im Bereich der dritten Rotor¬ zone verhältnismäßig viel Wasser.
Bei einer bevorzugten Ausführunσsform des erfindungs- gemäßen Geräts ist zwischen der Sortierzone und der Spuckstoff-Eindickzone eine als Faserauswaschzone aus¬ gebildete Rotorzone vorgesehen, welche von einem ring¬ förmigen Sieb umgeben wird und der ein gegen den Rotor gerichteter Waschwassereinlaß zugeordnet ist. In dieser Zone werden die brauchbaren Fasern aus der entstippten Fasersuspension ausgewaschen und passieren als Gut¬ stoff das diese Rotorzone umgebende Sieb, so daß der das Gerät verlassende Spuckstoff weitgehendst faserfrei ist.
Da es sich bei dem erfindungsgemäßen Gerät vorzugs¬ weise um ein druckloses Sortiergerät handelt, empfiehlt es sich, den Rotor in der Sortierzone bzw. in der Faser- auswaschzone an seinem Umfang mit Mitnahmelementen für die Fasersuspension zu versehen, welche die letztere gegen das jeweilige Sieb drängen. Werden diese Mitnahme¬ elemente scharfkantig ausgebildet, so haben sie außer¬ dem einen Entstippungseffekt zur Folge, und in der Faser- auswaschzone begünstigen sie das Verteilen des Wasch- wassers und das Auswaschen der brauchbaren Fasern aus dem Spuckstoff.
Besonders wirksam sind die Mitnahmelemente dann, wenn sie als flügelartig vom Rotorumfang abstehende Stege oder Bleche ausgebildet sind.
Da der Vorgang des Entstippens bzw. Zerfaserns nicht¬ aufgelöster Faserzusa menballungen im wesentlichen zwi¬ schen den Erhebungen am Rotorumfang und den Kanten der Sieböffnungen stattfindet und auf eine Prall- und Scher¬ beanspruchung der Faserzusammenballungen zurückzuführen ist, hängt der Entstippungseffekt wesentlich vom radia¬ len Abstand der Erhebungen bzw. Stege vom jeweiligen Sieb ab. Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungs¬ gemäßen Geräts beträgt der radiale Abstand der Stege vom jeweiligen Sieb ca. 1/2 bis ca. 5 mm und vorzugsweise 1/2 bis ca. 1 mm. Besonders vorteilhaft sind Ausführungsformen, bei denen die Stege in ihrer Höhe zum Rotorumfang einstellbar sind.
Um die Absonderung der spezifisch schweren Schmutz¬ teilchen mit möglichst geringem Energieaufwand zu bewerkstelligen - die zu verarbeitende Fasersuspen¬ sion fließt in das Gerätegehäuse mit einer gewissen geodätischen Zulaufhöhe ein, die insbesondere 1 bis 4 m WS beträgt - , ist bei einer vorteilhaften Aus¬ führungsform der Gehäuseeinlaß für die zu verarbei¬ tende Fasersuspension ungefähr tangential ausgerich¬ tet und der Rotor in Richtung der EinlaßStrömung an¬ treibbar, so daß schon die EinlaßStrömung zu einer rotatorischen Strömung der Fasersuspension zwischen Rotor und Gehäusewand führt. Bei entsprechender Aus-
bildung und Anordnung der Mitnahmeelemente der ersten Rotorzone sowie des sich an letztere anschließenden Ringraums zwischen der Sortierzone und dem diese umgeben¬ den Sieb läßt sich erfindungsgemäß erreichen, daß spezifisch schwere Schmutzteilchen im wesentlichen nicht mit den Mitnahmeelementen der ersten Rotorzone in Berührung kommen und daß die Fasersuspension im wesentlichen ungehindert in den genannten Ringraum ein¬ treten kann, weitere Merkmale, durch die sich das erfindungs¬ gemäße Gerät ganz wesentlich von dem bekannten, gattungs¬ fremden Gerät nach der DE-38 20 366-A unterscheidet.
Grundsätzlich wäre es denkbar, die das Entstippen be¬ wirkende Rotorzone mit einer geschlossenen Wand zu umgeben, die z.B. den Entstippungsvorgang fördernde Vorsprünge aufweist. Aufgrund des vorstehend ge¬ schilderten Entstippungsmechanismus weisen bevorzugte, Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Geräts jedoch ein die Entstippungs-Rotorzone umgebendes ringförmiges Sieb auf, so daß in derselben Zone entstippt und sor¬ tiert werden kann. * -
Da sich ohne besondere Maßnahmen an der Zulaufseite der Siebe vliesartige Faseransammlungen bilden, die den Sortiereffekt behindern, empfiehlt es sich, die am Rotor angeordneten Mitnahmeelemente möglichst nahe an dem betreffenden Sieb umlaufen zu lassen. Eine .
weitere Maßnahme, ein Zusetzen der Sieböffnungen zu verhindern, besteht darin, dem Sieb der Sortierzone Spülwassereinlässe zuzuordnen, um die Sieböffnungen zu reinigen.
Die verschiedenen Siebe können Sieböffnungen gleicher Größe und Form haben. Vorteilhafter ist es aber, das Sieb der Sortierzone mit feineren Sieböffnungen zu versehen als das Sieb der Faserauswaschzone, um einer¬ seits zunächst einen Gutstoff möglichst hoher Qualität zu erlangen und andererseits in der Auswaschzone mög¬ lichst alle brauchbaren Fasern durch das Sieb hindurch¬ zuführen. Wenn es schließlich darum geht, den Spuck¬ stoff einzudicken, d.h. diesem nur Wasser zu entziehen, können wieder feinere Sieböffnungen Verwender werden, so daß bei einer bevorzugten Ausführungsform das Sieb der Spuckstoff-Eindickzone feinere Sieböffnungen be¬ sitzt als das Sieb der Faserauswaschzone.
Die Aufenthaltsdauer der zu verarbeitenden Fasersus¬ pension in den verschiedenen Zonen des Geräts hängt von der Zulaufmenge pro Zeiteinheit, den pro Zeitein¬ heit zugeführten Wasch- bzw. Spülwassermengen, der Neigung der Stege relativ zur Rotorachse und der Dreh¬ zahl des Rotors ab. Deshalb empfiehlt es sich, die Stege in ihrer Neigung relativ zu einer Mantellinie des Rotorumfangs einstellbar zu gestalten. Da in der ersten Rotorzone ein möglichst hoher Zentrifugaleffekt bewirkt werden soll und die sich in dieser Zone befind¬ liche Fasersuspension ohnehin durch die nachströmende frische Fasersuspension verdrängt wird, wird empfohlen,
die Stege in der ersten Rotorzone ungefähr parallel zu den Mantellinien des Rotorumfangs verlaufen zu lassen, während die Stege in den auf die erste Rotor¬ zone folgenden Rotorzonen gegenüber den Mantellinien des Rotorumfangs derart geneigt sein können, daß sie einen Fördereffekt in Richtung auf das hintere Ge¬ häuseende ergeben.
Um den möglichst trockenen Spuckstoff aus dem Bereich zwischen Rotor und letzter Siebzone zu entfernen, ragen bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungs¬ gemäßen Geräts die Stege der letzten Rotorzone über deren Sieb nach hinten in einen vom Gehäuse gebildeten Spuckstoffräum hinein, so daß der Spuckstoff in diesen Raum hinein vom Rotor abgeschleudert wird.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der. Erfin¬ dung ergeben sich aus der beigefügten zeichnerischen Darstellung und der nachfolgenden Beschreibung einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungs- gemäßen Geräts; in der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch das Gerät;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig.1;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig.1;
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Teil des Rotors, und zwar einen Schnitt senkrecht zur Rotor¬ achse, und
Fig. 5 eine Draufsicht auf einen •l'eil des Rotor¬ umfangs.
Die Fig. 1 zeigt ein auf einem Gestell 10 montiertes und als Ganzes mit 12 bezeichnetes Gehäuse, welches einen äußeren Gehäusemantel 14 besitzt und gemäß Fig. 1 links durch eine Stirnwand 16 verschlossen ist. Eine rechte Stirnwand 18 hat eine zu einer Achse 20 konzentrische Öffnung 22 und trägt einen Spuckstoff- kastεn 24, welcher unten eine Austrittsöffnung 26 für den Spuckstoff aufweist.
Das Gestell 10 trägt ferner einen Antriebsmotor 28 und einen Lagerkörper 30, in dem eine Rotorwelle 32 drehbar gelagert -ist. Diese ist konzentrisch zur Ge¬ räteachse 20, trägt eine Riemenscheibe 34 und wird über diese, Antriebsriemen 36 und eine Riemenscheibe 38 des Motors 28 in Drehung versetzt, und zwar gemäß den Fig. 2 und 3 im Gegenuhrzeigersinn. Auf der Rotor¬ welle 32 ist ein hohler, kreiszylindrischer Rotor 40 befestigt, der an seinen Stirnenden mit Stirnwänden
42 und 44 verschlossen ist und einen Mantel 46 auf- weist, auf dem insgesamt 4 Sätze von Flügeln 50 1 , 502, 50 3 und 504 befestigt sind, die der Mitnahme, d.h. der rotatorischen Beschleunigung der zu verarbeitenden Fasersuspension dienen. Diese Flügelsätze 50 1 bis 504 sind 4 Zonen I, II, III und IV des Geräts bzw. des Rotors 40 zugeordnet, nämlich - gemäß Fig. 1 von links nach rechts - einer Schwerteile-Abscheidzone I, einer Sortier- und Entstippungszone II, einer Auswaschzone III und einer Entwässerungszone IV. Dabei sind einan¬ der in Umfangsrichtung benachbarte Flügel des Flügel-
2 satzes 50 der Sortier- und Entstippungszone II wegen deren axialer Länge in axialer Richtung gegeneinander
versetzt,so wie dies die Fig. 1 erkennen läßt.
In der Schwerteile-Abscheidezone I mündet in das Gehäuse 12 ein tangential orientierter Einlaßstutzen 54 für die zu verarbeitende Fasersuspension, und zwar ist dieser Einlaßstutzen erfindungsgemäß oben am Gehäuse angeordnet. In der Zone I wird der Rotor 40 nur vom äußeren Gehäusemantel 14 umfaßt, in den unten ein vertikal orientierter Auslaßstutzen 56 für spezifisch schwere Schmutzteilchen mündet. An diesen schließt sich ein Schwerteiletopf 58 an, an welchen eine Verdünnungswasserleitung 60 angeschlos¬ sen ist. Den Schwerteiletopf 58 oben und unten ver¬ schließende Ventile sind mit 62 und 64 'bezeichnet, ein Ventil für die Verdünnungswasserleitung 60 wurde mit 66 bezeichnet.
Längs der Zonen II, III und IV nimmt das Gehäuse 12 einen kreiszylindrischen Siebzylinder 68 auf, dessen Sieböffnungen in der Sortier- und Entstippungszone II und in der Entwässerungszone IV feiner sind als in der Auswaschzone III. Wie in den Fig. 1 und 3 darge¬ stellt wurde, sind auf der Außenseite des Siebzylin- ders 68 Spülwasserkanäle 70 befestigt, die über eine mit einem Ventil 72 versehene Spülwasserleitung 74 gespeist werden. Unter den sich in Richtung der Geräte¬ achse 20 erstreckenden Spülwasserkanälen 70 weist der Siebzylinder 68 keine Sieböffnungen auf, sondern njαr an bestimmten Stellen Spritzöffnungen 76, und zwar erfindungsgemäß nur in der Sortier- und Entstippungs¬ zone II sowie in der Auswaschzone III, während der
Entwässerungszone IV kein Spülwasser zugeführt wird.
Ein vom Siebzylinder 68 und dem äußeren Gehäusemantel 14 begrenzter Gutstoffräum 78 wird gemäß Fig. 1 rechts von der Stirnwand 18 und links durch einen kreisring- förmigen Gehäusesteg 80 verschlossen; von unten mündet in den Gutstoffräum 78 ein Gutstoff-Auslaßstutzen 82.
Gemäß der Erfindung sind Maßnahmen getroffen worden, um zu gewährleisten, daß der in den Spuckstoffkästen 24 geförderte Spuckstoff sich nicht zusammenballen kann, sondern den Spuckstoffkästen- unten durch dessen
AustrittsÖffnung 26 verläßt. Zu diesem, Zweck ragen die Flügel 50 4 des Rotors 40 etwas in den Spuckstoffkästen
24 hinein, dem unteren Bereich des Rotors 40 ist im
Spuckstoffkästen 24 eine halbschalenförmige Leitwand
86 zugeordnet, und oben, dem Rotor benachbart, ist im
Spuckstoffkästen eine Prallwand 88 angeordnet, welche bewirkt, daß der nach oben geschleuderte Spuckstoff gemäß Fig. 1 schräg nach rechts und unten reflektiert wird und so rechts von der Leitwand 86 nach unten in die Austrittsöffnung 26 fällt.
Die über den Einlaßstutzen 54 in das Gerät einströmende Fasersuspension wird durch die in der Schwerteile-Ab¬ scheidezone I am Rotor befestigten Flügel 50 erfaßt und gegen den äußeren Gehäusemantel 14 geschleudert. Die in der Fasersuspension enthaltenen spezifisch schwe¬ ren Schmutzteilchen gleiten aufgrund der Schwerkraft am äußeren Gehäusemantel 14 entlang nach unten, wo sie am tiefsten Punkt des Gehäuses 12 über den Auslaßstutzen
56 in den Schwerteiletopf 58 gelangen. Durch ein Gegenspülen über die Verdünnungswasserleitung 60 wird ein Eindicken des Spuckstoffs im Schwerteile¬ topf 58 vermieden.
In der Schwerteile-Abscheidezone I wird die zu verarbeitende Fasersuspension also von spezifisch schweren Schmutzteilchen, wie Metallteilen und der¬ gleichen, befreit, ehe sie in den Ringraum zwischen dem Rotor 40 und dem Siebzylinder 68 eintritt.
In der Sortier- und Entstippungszone II wird die *
2
Fasersuspension von αen Flügeln 50 erfaßt und gegen den perforierten Siebzylinder 68 geschleudert, dessen Sieböffnungen den Gutstoff, d.h. die von brauchbaren Fasern und Wasser gebildete Feinfraktion, passieren lassen, während der Schmutz im Ringraum zwischen Rotor und Siebzylinder zurückgehalten wird. Der Gutstoff verläßt den Gutstoffraum 78 über den Gutstoffaüslaß- stutzen 82.
Durch die erfindungsgemäß scharfkantig ausgebildeten
2 Flügel 50 werden in der Fasersuspension enthaltene
Stippen, d.h. Faserzusammenballungen,aufgelöst; in gleicher Weise wirkt sich ein möglichst geringer Ab-
2 stand der Flügel 50 vom Siebzylinder 68 aus, wodurch noch ein weiterer Vorteil erreicht wird: Die Fasern neigen dazu, an der innenliegenden Anströmseite des
Siebzylinders 68 ein Faservlies zu bilden, welches das Durchströmen des Gutstoffs durch den Siebzylinder behindern würde. Durch die in geringem Abstand vom
2
Siebzylinder 68 umlaufenden Flügel 50 wird die
Ausbildung eines solchen Faservlieses verhindert bzw. ein im Entstehen begriffenes Faservlies ent¬ fernt.
Wie die Fig. 4 erkennen läßt, läßt sich die wirk-
2 same Höhe der Flügel 50 einstellen bzw. verhindern, z.B. durch die in Fig. 4 dargestellten Unterleg- plättchen 90. Dasselbe gilt für die übrigen Flügel.
2
Dadurch kann die Intensität der von den Flügeln 50 bewirkten Zerfaserungsarbeit beeinflußt werden, wel¬ che zwischen den Flügelkanten und den Kanτ.en der Sieböffnungen durch Prall- und Scherungseffekte ge¬ leistet wird.
Wie in Fig. 5 angedeutet läßt sich auch die Neigung der Flügel relativ zur Geräteachse 20 bzw. zur Mantel¬ linie des Rotors 40 einstellen. Dadurch kann die Faser¬ suspension bzw. der Schmutz schneller oder langsamer durch den Ringraum zwischen Rotor 40 und Siebzylinder 68 zu dem gemäß Fig. 1 rechten Siebzylinderende hin transportiert werden. In der Schwerteile-Abscheidezone I werden die Flügel 50 vorzugsweise axial angeordnet, d.h. ohne eine winkelmäßige Anstellung, da der axiale Transport der Fasersuspension in Richtung Spuckstoff- kasten 24 durch die nachfließende Fasersuspension be¬ wirkt wird.
Die Reinigung der SiebzylinderÖffnungen erfolgt unter anderem durch das über die Spülwasserkanäle 70 zuge¬ führte Spülwasser und die Spritzöffnungen 76.
Nachdem der größte Teil der im Wasser suspendierten und vereinzelten Fasern die Siebzylinderöffnungen passiert hat, wird in der Auswaschzone III dem Spuckstoff vermehrt Spülwasser zugeführt, um die noch im Spuckstoff enthaltenen brauchbaren Fasern vom Schmutz abzuwaschen und sie dann durch die
3 Flügel 50 aus dem Ringraum zwischen Rotor und Sieb¬ zylinder auszuzentrifugieren. Bei dem erfindungsge¬ mäßen Gerät ist der Auswaschvorgang besonders inten¬ siv, da die in den Ringraum zwischen Siebzylinder. 68 und Rotor 40 eintretenden Wasserstrahlen auf den Rotormantel 46 auftreffen, dort reflektiert werden und dabei auseinandersprühen." Zusätzlich wird das
Wasch- und Verdünnungswasser durch die rotierenden
Flügel 50 3 gut verteilt. Dieser Flügel 503 werden winkelmäßig entsprechend der gewünschten Verweil¬ dauer in der Auswaschzone III auf dem Rotor montiert.
Der im Ringraum zwischen Rotor 40 und Siebzylinder 68 verbleibende Spuckstoff wird nun in der Entwässerungs-
4 zone IV durch Zentrifugieren mit Hilfe der Flügel 50
4 von dem anhaftenden Wasser befreit. Die Flügel 50 sind erfindungsgemäß über die ganze Länge der Entwässerungs- zone IV aus einem Stück geformt.
Der entwässerte Spuckstoff verläßt das Gerät über die Austrittsöffnung 26 des Spuckstoffkastens 24.
Will man trotz der nachströmenden Fasersuspension eine besonders lange Verweildauer der Fasersuspension oder des Spuckstoffs in einer bestimmten Zone erreichen, so werden dort die Flügel negativ angestellt, d.h. so, daß sie im Sinne eines Rückfördereffekts wirken.